Germanwings: A320 in Frankreich abgestürzt

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 3 Apr 2015, 11:07 hat geschrieben: Das ist jetzt mal eine interessante Interpretation von "polemisches Gebasche"... und wo hab ich gesagt, dass ich mich an der Adiskussion nicht mehr beteiligen wolle?

Dehydration beim Schlangestehen bekommen?
Nochmal: Wieso muss man aus der simplen Feststellung, dass man auch beim Schaltercheckin (für den es viele Gründe geben kann, dass man ihn braucht!) nur eher selten ein Ausweisdokument vorlegen muss, gleich eine Trolldiskussion anzetteln? (Zumal grade du seit einiger Zeit eigentlich ausschließlich mit Pöbeleien auffällt - Frau weggelaufen? chronisch schlechter Sex?)

Ansonsten Danke - mit der vermutlich einzigen Firma, wo man als Statuskunde eine längere Schlange hat als die anderen (LH...) flieg ich nicht mehr, Vielfliegerkarte haben's auch zurück (und sehr arrogant reagiert). Verarschen lass ich mich nicht. Und auf der Schiene muss ich mich mit sowas gar nicht erst rumschlagen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Nachdem die Bundespolizei ja schon jammert, das man für eine Ausweiskontrolle kein Personal hat, dürfte das vermutlich dann sowieso daraufhin hinauslaufen, das jeder wieder zum Check-In Schalter muss. Weil eine andere Möglichkeit gibt es nicht, da der Gesetzgeber von der Airline verlangt, das sie jederzeit weiss, wer an Board geht.
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 3 Apr 2015, 15:38 hat geschrieben: Nachdem die Bundespolizei ja schon jammert, das man für eine Ausweiskontrolle kein Personal hat, dürfte das vermutlich dann sowieso daraufhin hinauslaufen, das jeder wieder zum Check-In Schalter muss. Weil eine andere Möglichkeit gibt es nicht, da der Gesetzgeber von der Airline verlangt, das sie jederzeit weiss, wer an Board geht.
Ausweiskontrolle beim Einsteigen?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

JeDi @ 3 Apr 2015, 15:40 hat geschrieben: Ausweiskontrolle beim Einsteigen?
Kann mir nur schwer vorstellen, weil dürfte einfach zu lange dauern. Selbst bei 144 Passagieren vergehen da ja einige Minuten. Außerdem müsste man jedes Gate mit Scanner ausstatten, weil man braucht die Daten ja im System.
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 3 Apr 2015, 15:43 hat geschrieben: Kann mir nur schwer vorstellen, weil dürfte einfach zu lange dauern. Selbst bei 144 Passagieren vergehen da ja einige Minuten. Außerdem müsste man jedes Gate mit Scanner ausstatten, weil man braucht die Daten ja im System.
Naja, man muss ja nur Pass und Bordkarte [die eh kontrolliert wird] abgleichen. Das sollte schon gehen, wie bei nicht-Schengen auch.
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Beitrag von NJ Transit »

...und nachdem ja auch schon die ersten Einreise-Automaten an den Flughäfen stehen, sollte es auch eine Lösung geben für Quickboardinggates.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

JeDi @ 3 Apr 2015, 15:49 hat geschrieben: Naja, man muss ja nur Pass und Bordkarte [die eh kontrolliert wird] abgleichen. Das sollte schon gehen, wie bei nicht-Schengen auch.
Denke hier muss man aber sowieso erstmal abwarten, was der Gesetzgeber konkret plant und welche Daten da erfasst werden sollen. Dann werden Flughafen und Airlines sicher eine gute Lösung finden.
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 3 Apr 2015, 15:22 hat geschrieben: Nochmal: Wieso muss man aus der simplen Feststellung, dass man auch beim Schaltercheckin (für den es viele Gründe geben kann, dass man ihn braucht!) nur eher selten ein Ausweisdokument vorlegen muss, gleich eine Trolldiskussion anzetteln? (Zumal grade du seit einiger Zeit eigentlich ausschließlich mit Pöbeleien auffällt - Frau weggelaufen? chronisch schlechter Sex?)
Als ob. Um die Passkontrolle am Schalter gings zumindest mir nie... hab ich auch nirgendwo gesagt. Dir wahrscheinlich auch nur sekundär... oder muss ich das Zitat der "Grattlerairline" jetzt echt noch mal hochholen?!

Soviel mal zum Thema "Pöbelei"...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Wollt ihr zwei euch vielleicht woanders die Schädel einschlagen?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Mal was anderes... Steht eigentlich irgendwo was genaueres, was er zu der Tür wissen wollte? Ich meine - sollte sowas nicht alles spätestens beim Type Rating dabei sein?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 3 Apr 2015, 20:45 hat geschrieben: Dir wahrscheinlich auch nur sekundär... oder muss ich das Zitat der "Grattlerairline" jetzt echt noch mal hochholen?!
Dann solltest du dir den doch recht provokativen Beitrag von deinem Pöbelfreund Bayernlover davor mal durchlesen.

Und ja: Eine Fluggesellschaft, die Statuskunden die Statusvorteile de facto entzieht, und auf Beschwerden mit Textbausteinen von wegen verbessertem Produkt reagiert, (und.nebenbei zweifelsfrei bestehende Ansprüche nur nach Klage ausbezahlt (die Gerichtskosten natürlich erst nach einer weiteren)) werde ich auch weiterhin nicht loben. Sowas ist mir nämlich bei noch keiner anderen Firma passiert.
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Beitrag von Bayernlover »

Ach komm, man darf sich doch mal wundern, dass Leute, die sogar jünger sind als ich, noch am Schalter stehen. Daran war nun wirklich keine Pöbelei.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 3 Apr 2015, 21:50 hat geschrieben: Ach komm, man darf sich doch mal wundern, dass Leute, die sogar jünger sind als ich, noch am Schalter stehen. Daran war nun wirklich keine Pöbelei.
Darfst du sicher. Es macht aber wie so oft der Ton die Musik - und das klang sehr nach einem "zu blöd, online einzuchecken oder was?". Ich gehöre übrigens zu den Leuten, die normalerweise bei Schengenflügen etwa 30 Minuten vor Abflug panisch ins Terminal rennen ;)

Es gibt aber eben Fälle, da ist der Online-Checkin nicht praktikabel, aus welchen Gründen auch immer gar nicht möglich, und so weiter. Und daher wollte ich die Erfahrung beisteuern (damals gings wegen einem Systemfehler bei der alten Germanwings einfach nicht - weiter als bis zur Platzauswahl ist man nicht gekommen), dass man auch dort nicht immer ein Ausweisdokument vorzeigen muss - nicht mehr und nicht weniger.

Und dass der Herr DumbShitAward sobald die Begriffe "JeDi" und "Schalter" in einem Zusammenhang fallen konsequent auf meine Person eindrischt, ist ja nichts neues...
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Beitrag von Martin H. »

Könnten wir uns dann bitte wieder mehr mit dem Flugzeugabsturz befassen, bzw. Nebenthemen nur in einer sinnvollen Richtung vertiefen?

Danke
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

TramPolin @ 3 Apr 2015, 12:33 hat geschrieben: Das mit den gegoogelten Begriffen ist einerseits überzeugend. Andererseits sollte ein Copilot das Prinzip der Türsicherung sehr gut kennen. Googelt man in so einem Fall danach?
Er wollte sich wahrscheinlich nur vergewissern, ob irgendetwas übersehen worden. Bei Malaysia 370 waren fast alle Piloten -und auch leitende Ingenieure der 777- überrascht zu erfahren das selbst bei einer abgeschalteten Sat-Anlage Inmarsat einmal pro Stunde "Huhu?" ruft, und das Sat-Modem "Huhu!" antwortet, und das man damit das Flugzeug auf ~50km orten kann.

Wobei das mit dem orten wusste Inmarsat auch nicht so recht. Meiner Kenntnis nach wurde bei denen auf der Techniker Ebene nach dem verschwinden des Flugzeugs Sherlock Holmes gespielt, und das Ergebnis wurde dann in der Firmen Hierarchie hochgereicht. Inmarsat hat die Konkurrenz, von Iridium, und den Hersteller der Satelliten, Lockheed Martin, gebeten sich die Daten abzuschauen, und die haben die Hypothese bekräftigt.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Fichtenmoped @ 2 Apr 2015, 17:46 hat geschrieben:

Es klingt hart - aber so wie es aussieht, hätte L. früher oder später diese Tat durch gezogen. Eine Zwei-Mann-Regel, wie sie jetzt eingeführt wurde hätte dies wohl verhindert. In den USA gibt es diese Regel aber schon länger...
Ich bin kein Hellseher, aber ich bin sicher: Eines Tages wird es passieren, dass z.B. eine Stewardess die während eines Toilettengangs eines der Piloten "zur Sicherheit" ins Cockpit geht Amok laufen und es irgendwie schaffen wird so ein Flugzeug zum Absturz bringen. Dann wäre genau die 2-Mann-Regelung irgendwie Schuld daran.

Die meiste Sicherheit davor würde es bieten wenn Flüge noch mehr automatisiert bzw. Ferngelenkt vom Boden werden, und ein anwesender Pilot nur noch im äußersten Ausnahmefall wird eingreifen können. Aber selbst so ein System wird irgendwie Lücken haben.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Ferngesteuert vom Boden? Damit man nicht mal mehr selbst mit draufgeht, wenn man das Flugzeug abstürzen lassen will? Oh ja, eine super Idee, und so sicher! Piloten nicht mehr fliegen lassen? Da hat man bei zig Abstürzen, am präsentesten wohl AF 447, die Konsequenzen gesehen: Die Piloten verlernen das Fliegen und sind genau dann, wenn sie es am dringendsten müssten, am wenigsten zu gebrauchen. Nein, danke.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Balduin @ 7 Apr 2015, 10:47 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 2 Apr 2015, 17:46 hat geschrieben:

Es klingt hart - aber so wie es aussieht, hätte L. früher oder später diese Tat durch gezogen. Eine Zwei-Mann-Regel, wie sie jetzt eingeführt wurde hätte dies wohl verhindert. In den USA gibt es diese Regel aber schon länger...
Ich bin kein Hellseher, aber ich bin sicher: Eines Tages wird es passieren, dass z.B. eine Stewardess die während eines Toilettengangs eines der Piloten "zur Sicherheit" ins Cockpit geht Amok laufen und es irgendwie schaffen wird so ein Flugzeug zum Absturz bringen. Dann wäre genau die 2-Mann-Regelung irgendwie Schuld daran.

Die meiste Sicherheit davor würde es bieten wenn Flüge noch mehr automatisiert bzw. Ferngelenkt vom Boden werden, und ein anwesender Pilot nur noch im äußersten Ausnahmefall wird eingreifen können. Aber selbst so ein System wird irgendwie Lücken haben.
Nee... Ferngesteuert vom Boden? Was ist, wenn die Verbindung wegen technischer Probleme mal gestört ist? Wer steuert das Flugzeug von wo? Wie kann man zu 1.000% sicherstellen, dass die Fernsteuerung NIEMALS in falsche Hände gelangt?

Im Bereich 9/11-Verschwörungstheorien existiert übrigens genau diese Version - die vier Flugzeuge wurden vom Boden aus übernommen und aus der Ferne in die Ziele gelenkt. Die Besatzung und die Passagiere konnten nix machen. Und die "überführten Attentäter" sind nur Bauernopfer...

Technisch ist eine Fernsteuerung schon länger möglich, aber dazu wurde das Flugzeug umgebaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Controlled_Im...t_Demonstration
Und dies war ein Flugzeug, was nicht so viele Computer an Bord hat.

Was soll ein Pilot an Bord, wenn er nicht mehr eingreifen kann? Im äußersten Notfall bringt der dann auch nix, weil er entweder mit der Situation überfordert oder selbst ausgeschaltet ist. Ich stell mir gerade vor, wie das wäre mal eben 8 Stunden sinnlos da zu sitzen und zu warten, dass vielleicht irgendwann mal was passieren könnte.

Und da die Piloten oftmals mit solchen Situationen komplett überfordert sind, zeigt das Beispiel von AF 447 - da haben die Piloten das Flugzeug erst in den Stall geprügelt und das erst dann gemerkt, als der Kapitän aus seiner Ruhepause zurück kam. Leider zu spät...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Balduin »

Fernsteuerung heißt in dem Fall nicht, dass es ein einfacher Joystick wie beim Spielzeug ist. Sondern da sind noch zig Rechner am Boden und Fahrzeug selber zwischen bzw. Parallel geschaltet die alles mögliche überwachen und ggf. autonom eingreifen. So wie es jetzt schon bei den Militärdrohnen der Fall ist. Und genauso wie es die ersten Bordcomputer in Militärjets eingebaut wurden und danach in Ziviljets kamen so werden diese Verfahren und Technologien auch irgendwann kommen. Und die Statistik ist eindeutig, seit in den 80ern/90ern immer mehr Computer in die Flugzeuge eingebaut wurden ist das Fliegen wesentlich sicherer geworden. Eben weil schon simple Fehlbedingungen/Ausfälle nicht mehr wie früher direkt zur Katastrophe führen sondern abgefangen werden.

Gilt btw. auch für Züge. Die sind ja schon heute wesentlich mehr als Flugzeuge ferngesteuert/automatisiert (z.T. komplett). Sind sie dadurch unsicherer geworden? Wohl eher im Gegenteil.

Da kannst du zettern wie du willst, die Automatisierung wird überall immer mehr und immer weiter kommen. Auch sie wird nie vollkommen fehlerfrei sein und erst recht nicht vor bösen Absichten gefeilt sein. Aber es hat sich in allen Bereichen gezeigt, sie sorgt am Ende für mehr Sicherheit. Eben weil der Mensch und sein Verhalten in jeglicher Hinsicht die größte Störquelle für alles ist.
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Beitrag von JeDi »

Balduin @ 7 Apr 2015, 16:45 hat geschrieben: Gilt btw. auch für Züge. Die sind ja schon heute wesentlich mehr als Flugzeuge ferngesteuert/automatisiert (z.T. komplett).
Welche Züge sind das?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Balduin @ 7 Apr 2015, 09:47 hat geschrieben: Ich bin kein Hellseher, aber ich bin sicher: Eines Tages wird es passieren, dass z.B. eine Stewardess die während eines Toilettengangs eines der Piloten "zur Sicherheit" ins Cockpit geht Amok laufen und es irgendwie schaffen wird so ein Flugzeug zum Absturz bringen. Dann wäre genau die 2-Mann-Regelung irgendwie Schuld daran.
Die Gefahr, dass eine Stewardess Amok läuft, würde ja im Wesentlichen dann gegeben sein, wenn sie irgendeinem fundamentalistisch Glauben anhängt. Also ein U-Boot, das fundamentalistische Terroristen eingeschleust haben.

Die Mitarbeiter werden auf so etwas auf Herz und Nieren abgeklopft. Allerdings ist die Prüfung bei Stewardessen nicht so umfangreich wie bei Piloten. Aber selbst wenn man diese Prüfungen ausdehnt, absolute Sicherheit wird es nie geben.

Die Frage ist aber, ob nicht der Pilot mit einer rabiaten Stewardess, die kaum bewaffnet sein kann, höchstens mit einem Teppichmesser oder dergleichen, fertig wird. Und wenn nicht, müsste die Stewardess ja so viel vom Fliegen verstehen, dass sie in der Lage ist, den Autopiloten entsprechend umzuprogrammieren. Alles prinzipiell machbar, klar.

Es ist halt immer die Frage: Ist der Sicherheitsgewinn einer neuen Regelung wie hier der 2-Personen-Regelung größer als eine eventuell neu aufgemachte Sicherheitslücke? Wenn man die Frage klar mit Ja beantworten kann, dann wird man diese neue Regelung beibehalten bzw. ausdehnen.
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Beitrag von 146225 »

Balduin @ 7 Apr 2015, 16:45 hat geschrieben: Eben weil der Mensch und sein Verhalten in jeglicher Hinsicht die größte Störquelle für alles ist.
Ja, und erst recht von Menschen geschaffene Computer-Technologie und vor allem Software - was wohl der größte mit verpfuschtem Murks übersäte Bereich seit Menschengedenken ist. Und das soll sicherer sein?
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Beitrag von Catracho »

Es gab mal eine Prämisse: Menschen sind schlechte Beobachter, aber gute Entscheider - Computer hingegen schlechte Entscheider, aber gute Beobachter. Entsprechend hat man die Funktionen und Aufgaben in der Luftfahrt aufgeteilt. Man täte gut daran, dies nicht zu ändern.

Mfg
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

JeDi @ 7 Apr 2015, 17:04 hat geschrieben: Welche Züge sind das?
Ich hab mal gehört es soll Zugsicherungssysteme und Stellwerke geben, die einen Lokführer beeinflussen und er dagegen nur bedingt etwas machen kann, und das auch auf der hintersten Bimmelbahn. Gerüchte besagen sogar es existieren komplett fahrerlose Züge, angeblich u.a. die U-Bahn in Nürnberg! :o
Ja, und erst recht von Menschen geschaffene Computer-Technologie und vor allem Software - was wohl der größte mit verpfuschtem Murks übersäte Bereich seit Menschengedenken ist. Und das soll sicherer sein?
Du weißt schon dass seit den 80ern auch Züge mit diversen Bordcomputern vollgestopft sind die alles mögliche erledigen? Die Indusi z.B. wird schon sehr viel länger verwendet. Ist zwar kein Computer, aber auch ein automatisches System. Software ist prinzipiell nichts anderes.

Und seit sich Computer in der zivilen Luftfahrt ausgebreitet haben ist diese zweifelsohne wesentlich sicherer geworden. Genauso wie Fabriken. Und eben auch die Bahn.


Es gab mal eine Prämisse: Menschen sind schlechte Beobachter, aber gute Entscheider - Computer hingegen schlechte Entscheider, aber gute Beobachter. Entsprechend hat man die Funktionen und Aufgaben in der Luftfahrt aufgeteilt. Man täte gut daran, dies nicht zu ändern.
Bei der Bahn ist man in der Hinsicht schon weiter, dort entscheided zum Teil schon der Computer. Und es wird immer mehr. Genauso wird es früher oder später in der Luftfahrt kommen, wie auch im Straßenverkehr und allen anderen möglichen Bereichen des Lebens.
Und das sage ich als jemand der des Öfteren selbst mit technischen Geräten im allgemeinen und PCs im besonderen auf dem Kriegsfuß steht.
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Beitrag von JeDi »

Balduin @ 7 Apr 2015, 21:35 hat geschrieben: Ich hab mal gehört es soll Zugsicherungssysteme und Stellwerke geben, die einen Lokführer beeinflussen und er dagegen nur bedingt etwas machen kann, und das auch auf der hintersten Bimmelbahn.
Es gibt Technik, die das Verhalten des Lokführers (zur sicheren Seite hin) absichert. Gibt es Züge, die nicht nur automatisch Bremsen, sondern auch automatisch fahren können?
Gerüchte besagen sogar es existieren komplett fahrerlose Züge, angeblich u.a. die U-Bahn in Nürnberg!    :o
Ein völlig autarkes System, das nach BOStrab verkehrt... Kein Zug!
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Beitrag von Balduin »

Himmel, Herrgott, Sakrament, dann ists halt spurgebundener Verkehr oder was zum Geier der offizelle Oberbegriff nach DIN0815/4711 ist. Es geht ums Prinzip, nicht um willkürliche Begriffsdefinitionen...
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Beitrag von mapic »

Der große Vorteil der Eisenbahn gegenüber dem Flugzeug ist, dass man im Zweifelsfall einfach eine Zwangsbremsung auslösen kann. Und wenn man ein Mal zu viel gebremst hat, dann ist es auch nicht schlimm. Daher ist die Philosophie "zur sicheren Seite hin" zu arbeiten hier relativ leicht anwendbar. Der Sichere Zustand kann notfalls durch ein einziges Ventil ausgelöst werden. Um beim Flugzeug einen sicheren Zustand herzustellen, muss es sicher an einem dafür vorgesehenen Platz gelandet werden. Das ist vergleichsweise ein gewaltiger Aufwand.
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Beitrag von Catracho »

Balduin @ 7 Apr 2015, 22:14 hat geschrieben: Himmel, Herrgott, Sakrament, dann ists halt spurgebundener Verkehr oder was zum Geier der offizelle Oberbegriff nach DIN0815/4711 ist. Es geht ums Prinzip, nicht um willkürliche Begriffsdefinitionen...
In diesem Fall muss ich JeDi aber Recht geben. Eine automatisierte U-Bahn wie in Nürnberg ist nun mal ein geschlossenes System. Was sowohl für die "große Bahn" als auch für den Flugverkehr schlichtweg nicht gilt, das "Prinzip" ist also nicht gleich. Die Korinthenkackerei ist also tatsächlich mal angebracht.

Mfg
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Eine U-Bahn ist in dem Sinn ein geschlossenes System als dass die Wahrscheinlichkeit irgendwelcher äußerer Störrungen gering ist bzw. dass man sicher sein kann die in der Regel rechtzeitig zu entdecken. Vollbahnen und Flugverkehr könntest ebenfalls dahin bringen. Wäre halt mit entsprechenden Aufwand verbunden hinsichtlich die Zugänglichkeit von außen weiter einzuschränken und alle möglichen Störgrößen sensorisch zu erfassen. Ist technisch schon heute möglich, nur noch viel zu teuer.

Aber irgendwann wird es kommen, sofern nicht das Beamen/Warpantrieb früher erfunden werden. Aber die Dinger brauchen pro Exemplar sicher auch schon mal wesentlich mehr Rechenleistung als nötig wären alle Bahnen Deutschlands von der Hintertupfinger Tram bis zum ICx-Nachfolger voll zu automatisieren. :D
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Beitrag von Boris Merath »

Balduin @ 7 Apr 2015, 21:35 hat geschrieben:Ich hab mal gehört es soll Zugsicherungssysteme und Stellwerke geben, die einen Lokführer beeinflussen und er dagegen nur bedingt etwas machen kann, und das auch auf der hintersten Bimmelbahn.
Dann hast Du das aber nicht von jemand gehört, der Ahnung hat. Den Lokführer steuert niemand fern - und die Lok auch nicht.
Man hat nur Systeme, die einen mehr (LZB, ETCS) oder weniger (PZB, Krokodil, ...) großen Teil der häufigsten Fehler verhindern (aber nie alle Fehler verhindern können!). Im Störungsfall können alle diese Systeme überbrückt werden - gegen mutwillige Fehlhandlungen hat kein System eine Chance.
Du weißt schon dass seit den 80ern auch Züge mit diversen Bordcomputern vollgestopft sind die alles mögliche erledigen?
Bordcomputer in den 80ern? Träum weiter. Einzig auf einem geringen Teil der Fahrzeuge die LZB.
Die Indusi z.B.  wird schon sehr viel länger verwendet. Ist zwar kein Computer, aber auch ein automatisches System. Software ist prinzipiell nichts anderes.
Die Indusi ist kein automatisches System, sondern ein Überwachungssystem - in der ursprünglichen Form basierend auf einigen wenigen rein mechanischen Komponenten.
Software ist erheblich etwas anderes, weil das eine ganz andere Komplexität hat.
Es gab mal eine Prämisse: Menschen sind schlechte Beobachter, aber gute Entscheider - Computer hingegen schlechte Entscheider, aber gute Beobachter. Entsprechend hat man die Funktionen und Aufgaben in der Luftfahrt aufgeteilt. Man täte gut daran, dies nicht zu ändern.
Bei der Bahn ist man in der Hinsicht schon weiter, dort entscheided zum Teil schon der Computer. Und es wird immer mehr. Genauso wird es früher oder später in der Luftfahrt kommen, wie auch im Straßenverkehr und allen anderen möglichen Bereichen des Lebens.
Ein Computer mit heutiger Technologie wird immer in bestimmten Situationen versagen. Heutige Systeme arbeiten nach Regeln (und zu gewissem Teil auch auf maschinellem Lernen), die durch den Entwickler vorgegeben wurden. Ein Entwickler kann bei komplexen Aufgabenstellungen aber nie alle möglichen Situationen berücksichtigen.
Bei der Bahn ist die Situation einfach: Wenn Strecke frei, dann gebe dem nächsten Zug die Fahrerlaubnis. Auf dem Fahrzeug: Wenn Fahrerlaubnis, dann fahre. Das sind einfache, simple Regeln, die Menge der möglichen Eingaben ist begrenzt (ja, natürlich ist ETCS aufwendiger, und damit nicht mehr trivial, aber die Zahl der mögichen Eingaben ist begrenzt, damit ist das ganze - fehlerfreies Arbeiten vorausgesetzt (das es natürlich auch nicht gibt) - zumindest theoretisch beherrschbar). Der Grundzustand (der z.B. bei nicht plausibler Eingabe eingenommen wird) ist einfach stehen bleiben. das ist realisierbar.
In der Luftfahrt sieht das ganz anders aus. Hier haben wir eine große Zahl verschiedener Eingaben, die das System beeinflussen. Ein Entwickler kann nie alle möglichen Situationen vorhersehen. Und genau hier kommt der Pilot ins Spiel - der kann nämlich, im Gegensatz zum Entwickler ohne Glaskugel, den konkreten Fall sehen, und darauf reagieren. Auch auf einen Fall, den es noch nie gegeben hat, und der daher in der Software nicht vorgesehen ist.
Den Regelbetrieb kann der Autopilot schon lange erfassen - aber für die seltenen Spezialfälle muss der Pilot immer in der Lage sein, einzugreifen.
Ändern wird sich das frühestens, wenn die Forschung in der künstlichen Intelligenz deutliche Fortschritte gemacht hat - wobei ich da aber nicht sicher bin, ob ich einen solchen Fortschritt will.....
Und das sage ich als jemand der des Öfteren selbst mit technischen Geräten im allgemeinen und PCs im besonderen auf dem Kriegsfuß steht.
Und das sage ich als hauptberuflicher Softwareentwickler.
JeDi @ 7 Apr 2015, 21:56 hat geschrieben:Es gibt Technik, die das Verhalten des Lokführers (zur sicheren Seite hin) absichert. Gibt es Züge, die nicht nur automatisch Bremsen, sondern auch automatisch fahren können?
Na klar. Jeder ICE und viele Güterzüge z.B.
Balduin @ 7 Apr 2015, 23:09 hat geschrieben:Vollbahnen und Flugverkehr könntest ebenfalls dahin bringen. Wäre halt mit entsprechenden Aufwand verbunden hinsichtlich die Zugänglichkeit von außen weiter einzuschränken und alle möglichen Störgrößen sensorisch zu erfassen. Ist technisch schon heute möglich, nur noch viel zu teuer.
Nein, es ist nicht möglich, weil die nötige Zuverlässigkeit nicht erreicht werden kann. Das ganze scheitert bereits daran, dass bei einer Vollbahn die Anfahrt eines Mitarbeiters je nach Ort des gestörten Zuges u.U. Stunden dauern kann - und beim Flieger ist die Anreise eines Mitarbeiters, der das gestörte Flugzeug sicher landet, völlig unmöglich. Im Störfall werden aber auch weiterhin Menschen gebraucht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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