Das Auto abschaffen

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rautatie
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Beitrag von rautatie »

sonne @ 22 Feb 2009, 16:36 hat geschrieben:
WARUM IST ES JETZT IM FEBRUAR 8+ C ? Vor 20 Jahren, waren Temperaturen von -15 Grad Celius in diesem Monat normal, - wir haben in Berlin kaum Schnee und keinen richtigen Winter gehabt, meinem Sohn kann ich das Skilaufen nur noch im TV zeigen, weil er wohl wegen der Industrie und Autofaschisten eine zerstörte Umwelt vorfinden wird.
Hm, erst vor wenigen Tagen habe ich im Fernsehen die "Tagesschau vor 20 Jahren" gesehen - inklusive Wetterbericht. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass dieser eine recht milde Witterung mit etwa 10 Grad plus gemeldet hatte. Also: so viel kälter wars damals auch nicht.

Im übrigen war ich am Wochenende im Allgäu, und dort hats fast die ganze Zeit geschneit, die Schneeberge neben den Straßen nehmen allmählich beeindruckend große Ausmaße an. Skifahren ist dort jedenfalls sehr gut auch ausserhalb des Fernsehens möglich.

Im übrigen glaube ich nicht, dass es möglich und sinnvoll ist, das Auto abzuschaffen. So dichte öffentliche Verkehrsmittelnetze zu schaffen, dass Autos kaum noch gebraucht würden, das geht wohl gar nicht und würde überdies auch jede Menge Resourcen fressen.
Wo ist das Problem?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

sonne @ 22 Feb 2009, 20:50 hat geschrieben: es gibt kaum Schnee und ich kann nicht Eislaufen gehen.
Das ist der Grund schlechthin, daß alle in Deutschland auf ihr Auto verzichten sollen, nein MÜSSEN. Denn "sonne" will Eislaufen gehen, oder besser "Eisschmelzen"?
BMI @ 22 Feb 2009, 21:31 hat geschrieben:Und nicht mit einem Minimalauto wie der Smart, Golf-Klasse muss es schon aus praktischen Gründen sein, kleiner geht leider nicht!
Na also das nenn ich mal respektabel, mit einer Golf-Klasse in die Arbeit zu fahren! Wo arbeitest du denn, Helgoland?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Nun ja, ich bin auch absolut der Meinung, das die Bahn, besonders der Nahverkehr, gefördert werden muss. Ich fahre nicht gerne mit dem Auto durch übervolle Städte.
Der Fernverkehr hat allerdings immer die Konkurenz AUto. So gut KANN der garnicht sein, das er in allen Situationen gewinnt. Schließlich ist mein Ziel meistens NICHT der Hauptbahnhof einer Stadt. Zu irgend welchen Bahnhofsnahen Kongressgebäuden - ja. Aber wenns auf die umliegenden Ortschaften geht, nehm ich doch lieber das AUto. Fertig - Aus.

Was die Klimaerwärmung angeht, darauf reagiere ich empfindlich. Schließlich war das Klima schon öfters wärmer als jetzt. Es gab auch öfters mal "kleine Eiszeiten". Mit ein paar hundert jahren (16. Jhd) liegt die letzte Wärmeperiode aber schon zu lange zurück, als das man sie ernsthaft in eine Diskussion über die globalen Auswirkungen der Klimaerwärmung einbeziehen könnte. (Achtung! Ironiewarnung!)
Gerüchteweise ist der Name Grönland ja eigentlich die Bezeichnung "grünes Land" und die Wikinger, die da gesiedelt haben, sind auf Grund einer Eiszeit ausgestorben. Grün isses da seit dem nicht mehr gewesen, weils zu kalt war.

Wenn man weiter zurück geht (und hier ist das eigentlich kein Argument mehr, weils tatsächlich zu weit zurück liegt, keine Ironie) dann war das Öl und die Kohle, die wir verheizen, Kohlenstoff, der im tatsächlichen Ökosystem im Umlauf war.

Was den Artenschutz, Naturschutz und so weiter angeht, bin ich der meinung, da sollte etwas getan werden, keine Frage. Aber die Eisbären sterben nicht aus, weils wärmer wird. Die Population geht auf Grund der geringeren Küstenfläche leicht zurück, aber das ist eine andere Sache. Das Greenpeace (ich glaube die waren es) foto mit dem Eisbären, der ganz alleine irgend wo im nirgendwo treibt...blub. Schon IMMER brechen einzelne EIsberge los, treiben in wärmere Gewässer und schmelzen langsam. Jeder gesunde Eisbär bleibt nicht lange auf so einem Eisstück. Aber Photoshop machts möglich.
Der Mensch ist am Artensterben schuld, meistens jedoch auf Grund von Jagd, zerstörung der Umwelt und so weiter. Wenn eine Tierart auf Grund von Klimawandel ausstirbt, dann ist das Darwin. Eisbären jedenfalls werden nicht davon betroffen sein, das hat sich auch in der VErgangenheit gezeigt.

Das der Sozialismus nicht die Lösung aller Probleme ist, sollte auch klar sein. Ebenso wenig wie der totale Kapitalismus. Die Wahrheit liegt irgend wo dazwischen. Aber eher beim Kapitalismus, würde ich mal behaupten. Hier sollten (mehr) Anreize für eine langfristige Denkweise geschaffen werden. Das bei unserem Kapitalismus nicht alles optimal läuft, ist auch klar. Vorstände, die alle zwei Jahre wechseln, haben wenig motivation zum langfristigen handeln. Aber die Lösung liegt wohl kaum im Volkseigentum.
Das immer wieder irgend welche Parolen vom Volk verkündet werden und dann von der Politik im Wahlkampf aufgegriffen werden ist auch so eine Sache. Was wäre denn, wenn wir alles machen würden, was da so gefordert wird? Keine Atomkraft, keine Verbrennung fossiler Energien... da wird es langsam eng. Vieleicht könnte man erneuerbare Energien einsetzen, um einen teil der privaten Haushalte mit Energie zu versorgen. Aber spätestens bei der Industrie wird es kritisch. Meiner meinung nach liegt die Lösung für Probleme aber VORNE, da wir so oder so nicht ZURÜCK können. Übertriebene Umweltauflagen, beschränkungen der Forschung und die Einstellung "Ich will ein super verkehrsnetz, aber nicht so nahe an mir dran, das ich dabei Züge höre, wenn ich das Fenster offen habe" behindern das Vorwärtskommen gerade in Deutschland erheblich.

Viele Leute wollen alles. Umsonst. Ohne dabei Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Noch eine nette, kleine Anekdote zum thema Linke: Ich habe ein paar linke freunde, die sind ganz in Ordnung. Also habe ich mir gedacht "He, ich bin nicht links, aber deswegen musst du noch lange nicht mit den Linken streiten". Ich hatte also kein Problem mit Ihnen. Dann bin ich im letzten Jahr auf mehrere Linke gestoßen, die ziemlich Probleme mit MIR hatten, scheinbar aus dem nichts. Dabei habe ich noch nicht mal wirklich meine Ansichten verkündet. Als ich dann noch als Ausländerfeindlich von Ihnen beschimpft wurde, weil ich gesagt habe, das mir die Türken mit ihren Handy-Ghettoblastern in der Stuttgarter S-Bahn auf die nerven gehen (meine Freundin ist halb Türkin, btw.) war das zu viel für meine Nerven. Seit dem HABE ich ein problem mit Linken. Sie halten sich viel zu häufig nicht an ihre eigene Überzeugung, argumentieren stellenweise nur mit totschlagargumenten und zeigen keine Lösungen auf. Ausserdem versuchen sie alles in eine Schublade zu packen, und davon gibt es meistens nur zwei. Links und Böse. (Meine linken Freunde habe ich immernoch. Zu Ihren Partys gehe ich allerdings seltener)
Markus
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Beitrag von Markus »

was mich ankotzt ist, dass man gerade in Deutschland so tut als sei die Wirtschaft oder Deutschland vom Auto abhängig, aber das ist nicht wahr, es gibt nämlich noch andere Sparten die man mehr fördern müsste, vor allem haben viele Menschen vergessen , dass wir von der Industriegsellschaft uns zu einer Wissensgesellschaft verändern.
Tun wir das?
Die Statistik sagt was anderes bezüglich Deutschland aus: Deutschland ist das einzigste westliche Land, in dem der Industriesektor in den letzten Jahren zugelegt hat.
Von daher ist es gerade im Zeitalter des Klimawandels dringend erforderlich, dass wir auf die Industrie verzichten und uns zu nachhaltiger Ökopolitik kümmer, dass heisst, mehr Geld in den Schienenverkehr stecken, den öffentlichen Personennahverkehr sowie mehr Fahrräder statt Autos produzieren, wir müssen auf

U M W E L T S C H U T Z !!!!!!!!!!!!!!!!

stellen.
Dem muss einerseits widersprechen, aber andererseits zu stimmen.

Auf die Autoindustrie verzichten??
Mann, ganz bei Trost bist Du sicher nicht.
Sie ist ganz einfach der wichtigste Industriezweig in Deutschland. Wer das nicht wahr haben möchte, soll sagen wie er die Leute beschäftigen möchte.

Mehr Umweltschutz, mehr Bahn:
Das hat meine absolute Unterstützung.
Ich hoffe, dass möglichst bald es marktreife und bezahlbare Autos mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellenmotoren gibt.
Neue Autobahnen sollten nur dort gebaut werden, wo sie Lücken schließen.
Aber auf's Auto verzichten? - Das sind Träumereien! Fahrrad, Bahn und Bus sind kein Ersatz!
Die Kritiker die jetzt sagen ich habe einen Knall sollen sich mal die Frage stellen;

WARUM IST ES JETZT IM FEBRUAR 8+ C ? Vor 20 Jahren, waren Temperaturen von -15 Grad Celius in diesem Monat normal, - wir haben in Berlin kaum Schnee und keinen richtigen Winter gehabt, meinem Sohn kann ich das Skilaufen nur noch im TV zeigen, weil er wohl wegen der Industrie und Autofaschisten eine zerstörte Umwelt vorfinden wird.
:lol: Ich muss mal laut lachen!
Tut mir leid, aber das ist eine etwas einfältige Sicht.
Komm' doch nach Süddeutschland. Der Januar war saukalt, fast 1 Monat Dauerfrost. Er war insgesamt kälter als im Durchschnitt. Und der Februar ist jetzt absolut schneereich. Teilweise extreme Lawinengefahr! Über diesen Winter kann man sich absolut nicht beklagen!
Von daher brauchen wir ein Umdenken, weg von der kapitalistischen Verwertungslogik zum demokratisch geprägten Sozialismus, die frei von Wohnraummieten und Hungerkämpfen ist und die Arbeit nur als Selbstverwirklichungszweck sieht, so dass arbeitslose ihre Zeit in Weiterbildung investieren und Arbeit nur noch Projektbezogen statt findet, in diesem Sinne würde nämlich auch das Prinzip Arbeit geteilt werden.

Wir müssen mehr auf Umweltschutz setzen und zwar EU weit und später Weltweit, dann ich sehe nich ein dass die Natur zerstört wird , nur weil einige User es geil finden mit einem dicken Mercedes Benz und AirBerlin Flüge rumzurptozen.

ES IST 5 VOR ZWÖLF LIEBE GENOSSEN !!!!!!!
Wie süß! :D
Sozialismus & der große Umweltschutz!

Bitte nur ein Beispiel, wo es das zusammen gab!
Ein Tipp: die DDR war es nicht.
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pippo946
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Beitrag von pippo946 »

...das ganze scheint sehr emotional zu werden, sozusagen ein heißes Eisen...ein GANZ heißes Eisen! :D
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Na also das nenn ich mal respektabel, mit einer Golf-Klasse in die Arbeit zu fahren! Wo arbeitest du denn, Helgoland?
Warscheinlich in Lindau im Bodensee... :P
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Markus @ 23 Feb 2009, 12:43 hat geschrieben: Auf die Autoindustrie verzichten??
Mann, ganz bei Trost bist Du sicher nicht.
Sie ist ganz einfach der wichtigste Industriezweig in Deutschland. Wer das nicht wahr haben möchte, soll sagen wie er die Leute beschäftigen möchte.
Verzichten jetzt nicht gerade, aber die Rolle wird wohl immer geringer werden.
Und - neulich erst im Fernsehen gesehen - soooo riesig sind die Beschäftigungszahlen im Automobilsektor nicht, da gibt es andere Sektoren (denen es teilweise schlechter geht) die wesentlich mehr Beschäftigte haben. Nur da geht halt nicht irgendeine renomierte Firma den Bach runter sondern viele Einzelschicksale, denen kann man nicht so gut und Stimmenwirksam unter die Arme greifen wie den Automobilherstellern mit einer Abwrackprämie oder den Banken mit Milliardenbürgschafen.
Aber auf's Auto verzichten? - Das sind Träumereien! Fahrrad, Bahn und Bus sind kein Ersatz!

Komplett verzichten wird wirklich schwierig, aber z.B. in der Stadt wäre das überhaupt kein Problem. Auch andere Formen des Besitzes (CarSharin etc.) kann ich mir sehr gut vorstellen.
:lol: Ich muss mal laut lachen!
Tut mir leid, aber das ist eine etwas einfältige Sicht.
Komm' doch nach Süddeutschland. Der Januar war saukalt, fast 1 Monat Dauerfrost. Er war insgesamt kälter als im Durchschnitt. Und der Februar ist jetzt absolut schneereich. Teilweise extreme Lawinengefahr! Über diesen Winter kann man sich absolut nicht beklagen!
Ich lach noch lauter! B)
Deine Sicht ist aber nicht besonders vielfältiger.
Jeder weiss, dass es nicht an einem Jahr abzulesen ist, wenn die globale Temperatur steigt.
Trotzdem zeigt uns dieses Jahr beispielhaft einige Probleme des Klimawandels.
1. Ungleiche Verteilung der Niederschläge übers Jahr: Wir haben teilweise sehr viel Schnee in den Gebirgen.
2. Der Februar war zwar recht schneereich (siehe oben) die Lawinengefahr steigt aber nicht nur wegen dem vielen Schnee, sondern vor allen durch die relative Wärme in den Bergen bei viel Schnee, die eben diesen Schnee zum rutschen bringt.
Sozialismus & der große Umweltschutz!

Bitte nur ein Beispiel, wo es das zusammen gab!
Ein Tipp: die DDR war es nicht.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Freund des Sozialismus. Und die Aussagen von sonne gehen mir zu großen Teilen weit übers Ziel hinaus!
Aber eine allgemeine Sozialismusschelte, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung, kann ich auch nicht einfach in einer politischen Diskussion stehen lassen.
Für dich mal ein Beispiel wo Umweltschutz und Sozialismus zusammenkommen (und zwar sehr gut): Fahr mal auf die Seychellen! Für ein Schwellenland ein ausgesprochen vorbildlicher Umweltschutz. Auch Cuba ist in Sachen Umweltschutz weit vor anderen Ländern dieser Entwicklungsstufe.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Für einen durchschnittlichen Autobesitzer gibt es nur drei Gründe, es abzuschaffen:

Geldmangel
Gesundheitliche Gründe
Verlust des Führerscheins

in Einzelfällen vielleicht noch, dass man es wirklich nicht braucht

Für viele ist Car-Sharing zwar eine Alternative zum eigenen Auto, sie verzichten aber nicht völlig auf die Vorteile. Deshalb gehört diese Gruppe nicht dazu.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 23 Feb 2009, 16:02 hat geschrieben: Für einen durchschnittlichen Autobesitzer gibt es nur drei Gründe, es abzuschaffen:

Geldmangel
Gesundheitliche Gründe
Verlust des Führerscheins

in Einzelfällen vielleicht noch, dass man es wirklich nicht braucht

Für viele ist Car-Sharing zwar eine Alternative zum eigenen Auto, sie verzichten aber nicht völlig auf die Vorteile. Deshalb gehört diese Gruppe nicht dazu.
Also eigentlich kenne ich fast nur Einzelfälle ;)
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Ich habe keine Patentlösungen für drängende Probleme. Ich weiß aber, was garantiert nichts bringt:

Über das aktuelle Wetter vor der Türe und das vor 20 Jahren in der Tagesschau zu diskutieren!!!!!
Also bitte aufhören damit! B)

Denjenigen, die sowas von "früher war's auch schon mal wärmer" "16. Jahrhundert" und so weiter reden kann ich nur sagen:
Das ist Geschwätz! Unter den Fachleuten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, besteht fast völlige Einigkeit, dass die Erderwärmung in einer bisher nie dagewesenen Schnelligkeit stattfindet, und das Klima immer weniger konstante Eigenschaften zeigt.
Da ist solche Beschwichtigungsrhetorik fehl am Platz.

Weiterhin versuche ich bei einer so langfristigen Perspektive auch mal, daran zu denken, in welcher Welt meine Kinder, Enkel und Urenkel leben müssen. Und da wird dann die deutsche Autoindustrie schon ziemlich unwichtig dagegen (Ja, und selbst, wenn mein eigener Arbeitsplatz daran hinge).
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Und - neulich erst im Fernsehen gesehen - soooo riesig sind die Beschäftigungszahlen im Automobilsektor nicht
Nicht bei den Herstellern direkt, aber man denke auch an die Händler, Werkstätten und die auch Zulieferer, die teilweise auch andere Dinge für andere Branchen herstellen. Die machen dennoch oft einen Großteil des Gewinns mit Autoteilen, Bosch ist z.B. in fast jedem europäischen Motor irgendwie drin.
Nur da geht halt nicht irgendeine renomierte Firma den Bach runter sondern viele Einzelschicksale, denen kann man nicht so gut und Stimmenwirksam unter die Arme greifen wie den Automobilherstellern mit einer Abwrackprämie oder den Banken mit Milliardenbürgschafen.
Das ist richtig, deswegen bin ich auch geteilter Meinung dazu, aber das war eigentlich schon immer so.
Auch andere Formen des Besitzes (CarSharin etc.) kann ich mir sehr gut vorstellen.
Hast du es schon gemacht?
Es funktioniert nämlich schon bei mir in der Familie nur recht mäßig, weil irgendwie immer alle gleichzeitig die beiden Autos haben wollen. Ich fand's immer absurd, dass in einem Haushalt mit vier Leuten (einer fährt nicht Auto) drei Autos vorhanden sind, aber darauf läuft's wohl hinaus.
Verzichten jetzt nicht gerade, aber die Rolle wird wohl immer geringer werden.
Da war heute was in der SZ. Das wurde während jeder Krise des vergangenen Jahrhunderts gesagt, jedes mal ist das Auto noch wichtiger geworden.
Ich hoffe, dass möglichst bald es marktreife und bezahlbare Autos mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellenmotoren gibt.
Ich glaub' nicht dran, dass ich deren Siegeszug noch erleben werde, diese Visionen gab's schon als meine Eltern so alt waren wie ich und selbst jetzt wo die Technik durchaus serientauglich ist, gibt's nirgends wo auf der Welt irgendwie Vorgänge, wo man sagen könnte, das wäre im Kommen. Das Problem ist der Wasserstoff, wo kriegt man den her?

Wenn ich die Dinge so betrachte, wird das Auto noch ziemlich lange mit Benzin, Diesel, Gas fahren. Die Zahl der Elektroautos in Städten oder als Zweitauto wird sicher zunehmen, ebenso wird die Hybridtechnik häufiger vorkommen, aber ich glaube, das Auto wird zusammen mit dem Flugzeug warscheinlich der letzte große Einsatzzweck von Erdöl bleiben. Eisenbahnen werden elektrifiziert, Stadtbusse könnten teilweise in O-Busse oder Trambahnen umgewandelt werden, Häuser, die immer mehr zu Passiv- oder Nixenergiehäusern werden, werden mit ein bisschen Holz, Solarenergie oder Erdwärme nachgeheizt, der Strom wird sicherlich mehr aus erneuerbaren Quellen kommen, ich denke, auch die Atomkraft bekommt nochmal ein letztes Hoch. Aber die Mehrheit der Autos wird auch in 50 Jahren noch so angetrieben wie heute. Sicher effizienter, aber am Prinzip wird sich mangelns wirklich genauso brauchbarer Alternative wenig ändern.

Selbst wenn man JETZT in diesem Moment mit einer antriebstechnischen Revolution beginnt und man annimmt, der gute Wille ist überall da, würde es warscheinlich 20 Jahre dauern, bis die Mehrheit der Fahrzeuge "revolutionär" angetrieben wird. Man wird erst die Versorgungsinfrastruktur schaffen müssen, die/der Hersteller kann nicht auf einmal 50000 Millionen Autos bauen (Audi hat letztes Jahr zum ersten Mal ganz knapp eine Million verkaufte Autos geknackt), auch hier müssen erstmal die Werke angepasst werden. Wie damals mit den Rußfiltern, da haben alle geschimpft, warum einige angeblich was verschlafen, aber man kann nicht von jetzt auf Gleich Millionen unterschiedlich Rußfilter bauen...

Ach übrigens, es gibt jetzt den eRUF:
http://www.auto-tuning-news.de/news/artike...sche-mit-204-ps

Aber ob das rein akustisch was für den klassischen Porsche-Fahrer ist? Ich bin keiner, aber hier wieder: 250 bis 320 km... mh... wenn ich mir das so überlege, würde die Energie für so ein Ausflug an den Tegernsee schon knapp. Mit 'nem Benziner kann ich im Zweifel einfach an eine der zahlreichen Tankstellen fahren und in 5 Minuten hab' ich bei
"meinem Cabrio" wieder Sprit für mindestens 500 km, auch wenn man rumheizt wie ein blöder, die Fahrleistungen des eRUF hätte das auch (übertroffen), die Technik ist guter Serienstandard... jetzt mal ehrlich, warum sollte der normale Kunde so ein Auto kaufen? Wie gesagt, es braucht den guten Willen, damit sich eine neue Technik, egal welche, durchsetzt. Wie erzeugt man den jetzt?
Also eigentlich kenne ich fast nur Einzelfälle
Ich kenn' Anti-Automobilisten, die jetzt doch vorne links im Fahrschulwagen sitzen. Natürlich alles Einzelfälle, jeder Mensch ist ein Einzelfall. ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 16:08 hat geschrieben: Ich glaub' nicht dran, dass ich deren Siegeszug noch erleben werde, diese Visionen gab's schon als meine Eltern so alt waren wie ich und selbst jetzt wo die Technik durchaus serientauglich ist, gibt's nirgends wo auf der Welt irgendwie Vorgänge, wo man sagen könnte, das wäre im Kommen. Das Problem ist der Wasserstoff, wo kriegt man den her?wenig ändern.
Das wird sowohl von der Versorgung mit Erdöl also auch vom Erfolg der Fusionsreaktoren abhängen. Sollten die Fusionsreaktioren kommen und das Erdöl ausgehen, könnte sich das durchaus irgendwann durchsetzen, weil was soll man sonst nehmen? Auch wäre es denkbar die unzuverlässigen regenerativen Energien zur Produktion von Wasserstoff herzunehmen.

Solange man aber Gas und Öl in stromerzeugenden Kraftwerken verfeuert macht Wasserstoff nicht wirklich Sinn, das stimmt.

Es bleibt dann nur die Frage ob sich ein Wasserstoffauto dann in der weiten Zukunft jeder wird leisten können, oder ob sich das auf Polizei, Feuerwehr, Krankenwägen und bestimmte Transportaufgaben beschränken wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 23 Feb 2009, 16:21 hat geschrieben: Es bleibt dann nur die Frage ob sich ein Wasserstoffauto dann in der weiten Zukunft jeder wird leisten können, oder ob sich das auf Polizei, Feuerwehr, Krankenwägen und bestimmte Transportaufgaben beschränken wird.
Generell wird mittelfristig Energie/Mobilität immer teurer, das Auto aber wohl am stärksten. Und da in den Entwicklungsländern ein immer größerer Bevölkerungsanteil Auto fahren will, heisst das, dass bei uns ein immer kleiner Bevölkerungsteil Auto fahren kann (das unter der geschönten Prämisse die Resourcen würden gleichbleiben). Wenn in China 100 Mio Autofahrer dazukommen, werden es in Europa halt 100 Mio weniger.
Generell müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass die chinesische Ober und Mittelschicht bald unsere Unterschicht im Lebensstil überholen wird.
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Beitrag von Rohrbacher »

Logisch... wenn kein Öl mehr da ist, geht's nicht mehr anders. Aber das soll doch nicht etwa alles sein, wie man einen künftigen Autokäufer wie mich überzeugen will, oder? Man kann auch die letzten Tropfen verfahren und drauf spekulieren, dass nach dem Krieg um die allerletzten Tropfen Öl kein Planet Erde mehr existiert. Klar.

Und wann kommt der Fusionsreaktor? Wenn das so lange dauert wie zwischen der Entdeckung der Kernenergie und dem Zeitpunkt als es für die Energieversorgung eine wesentliche Rolle gespielt hat, bringt mir das warscheinlich auch nix mehr. Sowas wird auch nicht von heute auf morgen funzen, gibt's denn schon irgendeinen Erprobungsträger oder ist man immer noch dabei zu schauen, ob's überhaupt funktionieren könnte? Vielleicht bringt's mir dann was, wenn ich 103-jährig im Altenheim liegend den Knopf drücke, damit mich ein Roboter zuständig für 1000 Alte irgendwann mal umdreht...

Nicht dass mich die kommenden Generationen nicht interessieren, aber wir wären die ersten, die nur für die Zukunft leben.
Markus
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Beitrag von Markus »

Hot Doc @ 23 Feb 2009, 14:54 hat geschrieben:
-Hot Doc]<!--QuoteBegin--Markus+23 Feb 2009, 12:43--></span><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>[b]QUOTE[/b] (Hot Doc\ @ --></span><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>[b]QUOTE[/b] (Markus+23 Feb 2009, 12:43 hat geschrieben:[QUOTE=Markus @ 23 Feb 2009, 12:43)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin--> Auf die Autoindustrie verzichten??
Mann, ganz bei Trost bist Du sicher nicht.
Sie ist ganz einfach der wichtigste Industriezweig in Deutschland. Wer das nicht wahr haben möchte, soll sagen wie er die Leute beschäftigen möchte.
Verzichten jetzt nicht gerade, aber die Rolle wird wohl immer geringer werden.
Und - neulich erst im Fernsehen gesehen - soooo riesig sind die Beschäftigungszahlen im Automobilsektor nicht, da gibt es andere Sektoren (denen es teilweise schlechter geht) die wesentlich mehr Beschäftigte haben. Nur da geht halt nicht irgendeine renomierte Firma den Bach runter sondern viele Einzelschicksale, denen kann man nicht so gut und Stimmenwirksam unter die Arme greifen wie den Automobilherstellern mit einer Abwrackprämie oder den Banken mit Milliardenbürgschafen.[/quote]

Das ist richtig, das die Automobilindustrie an sich gar nicht soo viele Arbeitsplätze stellen. Vergiss aber nicht den riesigen Automotive-Sektor, der mit dran hängt. Einige Regionen hängen regelrecht davon ab.
Aber auf's Auto verzichten? - Das sind Träumereien! Fahrrad, Bahn und Bus sind kein Ersatz!
Komplett verzichten wird wirklich schwierig, aber z.B. in der Stadt wäre das überhaupt kein Problem. Auch andere Formen des Besitzes (CarSharin etc.) kann ich mir sehr gut vorstellen.
Absolut. DB CarSharing & Co. ist wirklich eine interessante Sache. Die sicher auch weiter wachsen wird.
Aber auf dem Land sieht es diesbezüglich äußerst düster aus.

Übrigens, ich will an dieser Stelle anmerken, dass ich gar kein Auto besitze, sondern hauptsächlich mit Bahn & Füßen unterwegs bin.

:lol: Ich muss mal laut lachen!
Tut mir leid, aber das ist eine etwas einfältige Sicht.
Komm' doch nach Süddeutschland. Der Januar war saukalt, fast 1 Monat Dauerfrost. Er war insgesamt kälter als im Durchschnitt. Und der Februar ist jetzt absolut schneereich. Teilweise extreme Lawinengefahr! Über diesen Winter kann man sich absolut nicht beklagen!
Ich lach noch lauter! B)
Deine Sicht ist aber nicht besonders vielfältiger.
Jeder weiss, dass es nicht an einem Jahr abzulesen ist, wenn die globale Temperatur steigt.
Trotzdem zeigt uns dieses Jahr beispielhaft einige Probleme des Klimawandels.
1. Ungleiche Verteilung der Niederschläge übers Jahr: Wir haben teilweise sehr viel Schnee in den Gebirgen.
2. Der Februar war zwar recht schneereich (siehe oben) die Lawinengefahr steigt aber nicht nur wegen dem vielen Schnee, sondern vor allen durch die relative Wärme in den Bergen bei viel Schnee, die eben diesen Schnee zum rutschen bringt.
Ich habe nicht geschrieben, dass es die Klimaerwärmung nicht gibt. Klar gibt's die. Nur diese Panikmachen ist grotesk.
Es ist lächerlich zu behaupten, es gäbe keine gescheiten Winter mehr. Und noch lächerlicher ist, die "Schuld für die 8 Grad in Berlin" am Kapitalismus festzumachen.


Lawinen kann es nur geben, wenn ausreichend Schnee vorhanden ist. Logisch, Temperaturen, Luftfeuchtigkeiten und Hanglage haben Einfluss darauf.
Aber eine allgemeine Sozialismusschelte, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung, kann ich auch nicht einfach in einer politischen Diskussion stehen lassen.
Tja, so ist das eben. Einer allgemeinen Kapitalismusschelte, folgt eine allgemeine Sozialismusschelte. Wer provokante Thesen aufwirft, braucht sich nicht zu wundern, wenn es entsprechende Antworten gibt.


Ja, Seychellen macht es richtig mit dem Umweltschutz. Andererseits ist gerade die Flora und Fauna ihr Kapital, welches die Touristen anzieht. Es wäre dumm es nicht zu schützen, oder? ;)
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Jörg.L.E.
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Also ich habe mein Auto vor knapp 3 Jahren abgeschafft und mir ne BC100 geholt. Die Entscheidung habe ich bis heute NICHT bereut.
Was am Ende des Monats/Jahres an Geld übrig bleibt ist schon der Wahnsinn. Und was man sich an Stress erspart. Keine Parkplatzsuche, kein Stau, keine kostspielige Reparaturen, keine salzverschmierten Frontscheiben im Winter und kein Freikratzen der Scheiben. Und das beste an der Bahn ist: Ich habe mein Chauffeur. Ich kann pennen, lesen, mitm Notebook arbeiten, mich ins Bistro setzen und komme trotzdem an`s Ziel. Die Bahn bietet mir in den großen Metropolen zudem kostenlose Getränke und Zeitungen. Und wenn der Zug zu spät kommt gibt`s auch noch ein Goodie.

Jeder der mich fragt was die BC100 kostet schlackert mit den Ohren, aber mal auf 3 Jahre gesehen lache ich jeden Autofahrer gnadenlos aus. Denn da bezahle ich ca. 10500 € (Schnitt). Dafür gibt`s woanders noch net mal das Auto. Vom Sprit, Steuern, Reparaturen mal ganz zu schweigen. Und bei 70000 km Laufleistung per anno wäre das Auto nach 3 Jahren noch max. die aktuelle Abwrackprämie wert.

Fazit:

Bahnfahren ist günstig, stressfrei und umweltfreundlich.

Sollte einer unter euch sein der Raucht und Auto fährt, dem rate ich damit aufzuhören . Ihr wißt gar nicht wieviel Geld ihr verschleudert. Bei beiden Angelegenheiten geht das Geld in wahrstem Sinne in Rauch auf.

P.S. Oben genannter Beitrag ist aber nicht zu 100% umsetzbar auf jeden Bundesbürger. Und das respektiere ich.

P.S. (2): Die Autoindustrie wurde schon vor Jahren aufgefordert endlich neue ökologisch-günstigere Technik anzubieten. Dem ist sie bis heute nich nachgekommen. Für mich ein ganz klarer Fall solchen Unternehmen jegliche Staatsgelder zu verweigern auch wenn`s mit massiven Kollateralschäden verbunden ist. Für das Geld was man dort reinpumpt könnte man Deutschlandweit jeden Trambetrieb mit neuen Fahrzeugen versorgen oder die Zuschüsse erhöhen. IMHO die bessere Wahl.
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jörg.L.E. @ 23 Feb 2009, 19:17 hat geschrieben: Also ich habe mein Auto vor knapp 3 Jahren abgeschafft und mir ne BC100 geholt. Die Entscheidung habe ich bis heute NICHT bereut.
Was am Ende des Monats/Jahres an Geld übrig bleibt ist schon der Wahnsinn. Und was man sich an Stress erspart. Keine Parkplatzsuche, kein Stau, keine kostspielige Reparaturen, keine salzverschmierten Frontscheiben im Winter und kein Freikratzen der Scheiben. Und das beste an der Bahn ist: Ich habe mein Chauffeur. Ich kann pennen, lesen, mitm Notebook arbeiten, mich ins Bistro setzen und komme trotzdem an`s Ziel. Die Bahn bietet mir in den großen Metropolen zudem kostenlose Getränke und Zeitungen. Und wenn der Zug zu spät kommt gibt`s auch noch ein Goodie.

Jeder der mich fragt was die BC100 kostet schlackert mit den Ohren, aber mal auf 3 Jahre gesehen lache ich jeden Autofahrer gnadenlos aus. Denn da bezahle ich ca. 10500 € (Schnitt). Dafür gibt`s woanders noch net mal das Auto. Vom Sprit, Steuern, Reparaturen mal ganz zu schweigen. Und bei 70000 km Laufleistung per anno wäre das Auto nach 3 Jahren noch max. die aktuelle Abwrackprämie wert.

Fazit:

Bahnfahren ist günstig, stressfrei und umweltfreundlich.

Sollte einer unter euch sein der Raucht und Auto fährt, dem rate ich damit aufzuhören . Ihr wißt gar nicht wieviel Geld ihr verschleudert. Bei beiden Angelegenheiten geht das Geld in wahrstem Sinne in Rauch auf.

P.S. Oben genannter Beitrag ist aber nicht zu 100% umsetzbar auf jeden Bundesbürger. Und das respektiere ich.

P.S. (2): Die Autoindustrie wurde schon vor Jahren aufgefordert endlich neue ökologisch-günstigere Technik anzubieten. Dem ist sie bis heute nich nachgekommen. Für mich ein ganz klarer Fall solchen Unternehmen jegliche Staatsgelder zu verweigern auch wenn`s mit massiven Kollateralschäden verbunden ist. Für das Geld was man dort reinpumpt könnte man Deutschlandweit jeden Trambetrieb mit neuen Fahrzeugen versorgen oder die Zuschüsse erhöhen. IMHO die bessere Wahl.
Ich brauche keine BC 100, da ich selten privat große Strecken zurücklege (Urlaub mache ich lieber ganz woanders) und seit 4 Monaten kein Auto. Was da am Monatsende am Konto verbleibt, freut doch sehr. Ich fahre gerne abends mal Taxi, eine Taxifahrt kostet weniger als ein neuer Scheibenwischer fürs eigene Auto. Was mir zu schwer ist, lasse ich mir liefern und das ist meist erstaunlich billig, viele größere Einkäufe bekommt man sogar kostenlos. Ich fahre nicht für jedes Stück Seife zum Einkaufszentrum im Grünen, die Läden in meiner Umgebung haben zwar nicht so die Kampfangebote, aber wirklich gelohnt hat sich ne Stunde Umweg für billigeres Waschmittel nie, zumindest bei meinem Stundenlohn.
Wie Jörg schon sagte, es kommt nicht für jeden Bundesbürger in Frage, aber für viele lohnt es sich. Finanziell und von der Lebensqualität.
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Beitrag von Rohrbacher »

Gut, beginnen wir Vol 2829420932 1/3.
Also ich habe mein Auto vor knapp 3 Jahren abgeschafft und mir ne BC100 geholt.
Schonmal versucht mit 'ner Bahncard 100 'ne Frau oder den Nachbarn zu beeindrucken? :rolleyes:
Sollte einer unter euch sein der Raucht und Auto fährt, dem rate ich damit aufzuhören .
Naja, kommt drauf an wie viel Zeit man wieder verplempert. Wenn man dann für 400 km 8 Stunden braucht, die man mit'm Auto in 3 oder 4 Stunden fährt, kann man sich ausrechnen, ob durch Autofahren und Rauchen unter'm Strich nicht sogar mehr Lebenszeit sinnvoll nutzen kann. Ich rauche nicht und fahre hin und wieder Auto. Bitte keine Staumärchen. Da steh' ich genauso oft wie vor irgendwelchen sich selbst rückbauenden Einfahrsignalen, wenn nicht sogar seltener. Da wo ich fahr' einen Stau zu fabrizieren ist schwierig, allerdings einfacher als da irgendwas zu finden, was auf einen Zug hindeutet. Und im Auto hab' ich bis jetzt IMMER einen Sitzplatz bekommen, oft sogar einen beheizten, ohne Dreck. Es ist ja nicht so, dass man die Leistung einer Bahncard100 mit der eines Autos vergleichen könnte. Ich behaupte für die wenigsten Bundesbürger ergibt sich die Lage genau so, wie für einige Einzelfälle. Wir können ja mal beliebig per Zufall ermittelte Punkte auf der Deutschlandkarte anfahren, ich fürchte, ohne Auto bist du in 9 von 10 Fällen langsamer, falls du ohne Fußweg überhaupt dort hinkommst. Die rosa... äh... verkehrsrote Zeit, wo ich glaubte, das Auto brauch' ich nur bis zum Bahnhof, ist leider lange vorbei. Fast alle Leute, die ich kennen, hatten diese Zeit gar nicht erst.

Übrigens sind Sachargumente bei der Autofrage immer noch ziemlich irrelevant. Das ist etwa so wie die Rauch- und Alkoholfrage, mit Sachargumenten ist das auch nur schwer erklärbar. Oder Handys. Oder bei den Fuzzis. Welcher Hobbyfuzzi "braucht" eine Fotoausrüstung für mehrere tausend Euro? Das eigene Auto ist eine erstrebenswerte Anschaffung eines Menschen wie ein eigenes Haus. Jeder Zeit verfügbar, nimmt einem keiner weg.

PS: Ich hab' noch nie ein "Goodie" bekommen. Aber ich bin ja nur doofer Regio-Abokunde (gewesen). Selber schuld. :(
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Beitrag von josuav »

Das Thema ist für mich klar, ich denke nicht, dass das Auto in seiner heutigen Form (und ich meine nicht nur den Antrieb) das 22. Jahrhundert erleben wird. Es gibt ja auch viele Alternativvroschläge, für die man halt einen Haufen Geld bräuchte. Zum Beispiel transrapidähnliche Bahnen zwischen Stadtvierteln und kleine Fahrzeuge (von mir aus kann man sie Autos nennen, in dem Vorschlag haben sie aber Ähnlichkeit mit den 1-Mann-Fahrzeugen, die die Polizei gerade testet) für Kurzstrecken.

Irgendwann lassen sich das die Leute nicht mehr gefallen, dass die ganzen Städte voller Autos sind, stellt euch mal eine Welt ohne Autos aber mit gleicher Mobilität vor, faszinierende Vorstellung. B)
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Beitrag von Rohrbacher »

Irgendwann lassen sich das die Leute nicht mehr gefallen, dass die ganzen Städte voller Autos sind
Nicht? Hast recht. In Pfaffenhofen ist man ganz geil auf eine dritte (!) Tiefgarage in der Innenstadt. Wie Stadtbus? Da fährt ja keiner mit... den sollte man einstellen, der kostet doch nur. Und hey, Fußgängerzone?? Bitte?? Dann muss ich doch so weit laufen mit den schweren Tüten vom Bäcker. Nenene, nicht mit uns! :lol:
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 20:03 hat geschrieben: Nicht? Hast recht. In Pfaffenhofen ist man ganz geil auf eine dritte (!) Tiefgarage in der Innenstadt. Wie Stadtbus? Da fährt ja keiner mit... den sollte man einstellen, der kostet doch nur. Und hey, Fußgängerzone?? Bitte?? Dann muss ich doch so weit laufen mit den schweren Tüten vom Bäcker. Nenene, nicht mit uns! :lol:
Geh mal in München zu ner Sitzung des BA Maxvorstadt. In dem Fall finde ich es schade, dass die BAs nicht mehr macht haben. :ph34r:
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 19:47 hat geschrieben:Gut, beginnen wir Vol 2829420932 1/3.
Schonmal versucht mit 'ner Bahncard 100 'ne Frau oder den Nachbarn zu beeindrucken? :rolleyes:
Ja, meine Frau steht voll drauf. Hat seit 3 Jahre auch eine. :lol: Die beeindrucke ich nur noch mit gesammelten Verspätungsgutscheinen. :P
Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 19:47 hat geschrieben: Wenn man dann für 400 km 8 Stunden braucht, die man mit'm Auto in 3 oder 4 Stunden fährt, kann man sich ausrechnen, ob durch Autofahren und Rauchen unter'm Strich nicht sogar mehr Lebenszeit sinnvoll nutzen kann.
Das blöde ist nur, daß du 3-4 hinterm Lenkrad sitzt und nichts anderes machen kannst außer lenken, bremsen und Gas geben. Es kommt nicht auf die Anzahl der Stunden drauf an, sondern dadrauf wie man sie nutzt. Beim Autofahren sehr uneffektiv.
Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 19:47 hat geschrieben: Wir können ja mal beliebig per Zufall ermittelte Punkte auf der Deutschlandkarte anfahren, ich fürchte, ohne Auto bist du in 9 von 10 Fällen langsamer, falls du ohne Fußweg überhaupt dort hinkommst.
Flexibilität fängt zuerst im Kopf an. Dann geht man halt mal ein paar Kilometer zu Fuß, nimmt den Bus, eine ggf. vorhandenes AST, Taxi oder das Fahrrad. Für mich Alltag, für nen Autofahrer ne Horrorvision.
Rohrbacher @ 23 Feb 2009, 19:47 hat geschrieben: PS: Ich hab' noch nie ein "Goodie" bekommen. Aber ich bin ja nur doofer Regio-Abokunde (gewesen). Selber schuld. :(
Nicht geschickt angestellt. Wenn FV-Züge bei uns in "Leibsch" Verspätung haben werden am Bahnsteig gerne mal kostenlose Getränke ausgegeben. In deinem Fall heißt das, Lage erkennen und bewerten, dann den betroffenen Bahnsteig etwa 50 m tief eingehen, wenden und abkassieren. Klappt auch als ABO-REGIO-Kunde. ;)

P.S. Seit ich mit dem Zug so intensiv fahre, habe ich gelernt meine Zeit und Abläufe besser zu organisieren. Netter Nebeneffekt. :)
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Beitrag von 143 094-1 »

nimmt den Bus, eine ggf. vorhandenes AST, Taxi oder das Fahrrad.
Wie bitte??? WAS nimmt man??? AST - das ist kein ÖPNV, das ist nen schlechter Gag aus ner Nachmittagstalkshow! AST... ich lach mich kaputt - und nächstens schicken wir noch nen Telegramm damit uns der Bauer mim Pferdefuhrwerk abholt oder was... :P :P :lol:
Für mich Alltag, für nen Autofahrer ne Horrorvision.
Ich bin ja berufsbedingt recht ÖPNV-freundlich eingestellt, aber SOWAS ist für mich blanker Horror! Da bin ich ja mit ner Mülltonne OHNE Räder mobiler...
Wenn FV-Züge bei uns in "Leibsch" Verspätung haben werden am Bahnsteig gerne mal kostenlose Getränke ausgegeben.
Wirklich rührend, aber dadurch kommt der Zug auch nicht schneller - und mein Ziel mir erst recht nicht näher!
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Plochinger @ 23 Feb 2009, 20:57 hat geschrieben: ... - und mein Ziel mir erst recht nicht näher!
Der Weg ist das Ziel. B)
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Beitrag von 143 094-1 »

Jörg.L.E. @ 23 Feb 2009, 21:20 hat geschrieben: Der Weg ist das Ziel. B)
Die Aussage kann aber auch nur von einem Fuzzy kommen - es soll ja auch tatsächlich Leute geben, die nicht zum Spaß mit der Eisenbahn fahren, sondern weil sie gerne in akzeptabler Zeit einigermaßen in dem vom Fahrplan versprochenen Zeitrahmen von A nach B kommen wollen.

Und wenn man bei den derzeitigen Temperaturen aufm Bahnsteig frieren darf mit der Aussicht es kommt "in unbestimmter Zeit" ein Zug oder ähnlichen Scherzen, dann habe ICH zumindest NULL Verständnis, selbst wenn mir die Rotkäppchen die kostenlosen Heißgetränke per Infusion literweise einflößen!
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Plochinger @ 23 Feb 2009, 21:28 hat geschrieben:Die Aussage kann aber auch nur von einem Fuzzy kommen...
Bin ich aber nicht. :P
Plochinger @ 23 Feb 2009, 21:28 hat geschrieben:Und wenn man bei den derzeitigen Temperaturen aufm Bahnsteig frieren darf ....
Mir scheint du bist nicht abgehärtet. Was dich nicht umbringt macht dich härter. Und wenn der Zug tatsächlich 60min Verspätung hat, na ja, Vorfreude ist die schönste Freude. :lol:

Plochinger @ 23 Feb 2009, 21:28 hat geschrieben: ...selbst wenn mir die Rotkäppchen die kostenlosen Heißgetränke per Infusion literweise einflößen!


Kommt ganz auf`s Rotkäppchen drauf an... :wub:
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Beitrag von Autobahn »

Jörg.L.E. @ 23 Feb 2009, 21:20 hat geschrieben:Der Weg ist das Ziel.  B)
Könnte fast ein neuer Werbespruch der DB sein :lol:

Für die meisten Menschen ist es doch wohl so, dass sie ankommem wollen oder müssen, und das in der kürzest möglichen Zeit. Da fahren sie tatsächlich lieber vier Stunden mit dem Auto, als dass sie acht Stunden aus dem Fenster starren.

Ein Wochenendfernpendler kann dass sicher anders sehen, erst recht dann, wenn Auto fahren ihm ohnehin nicht besonders liegt.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 23 Feb 2009, 22:32 hat geschrieben: Ein Wochenendfernpendler kann dass sicher anders sehen, erst recht dann, wenn Auto fahren ihm ohnehin nicht besonders liegt.
Auto fahren kann ja ganz nett sein, leider kann man in Deutschland kaum Auto fahren. ;)
Für mich ist Auto fahren weder im morgentlichen Stau auf Münchens Ein-, Ring- und Ausfallsstraßen unterwegs zu sein noch auf der Autobahn mit Leuten mit Genitalien im mm Bereich Schwanzvergleich machen zu müssen.
Auch wenn ich dem Land der Verrückten wenig abgewinnen kann : In Teilen der USA zum Beispiel ist Autofahren recht angenehm, allerdings würde ich bei der Wahl zwischen einer Wurzelbehandlung und einer Fahrt von JFK nach Downtown Manhattan für die Wurzelbehandlung votieren.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das blöde ist nur, daß du 3-4 hinterm Lenkrad sitzt und nichts anderes machen kannst außer lenken, bremsen und Gas geben. Es kommt nicht auf die Anzahl der Stunden drauf an, sondern dadrauf wie man sie nutzt. Beim Autofahren sehr uneffektiv.
Und was genau soll ich im Zug machen? Sicher kann man sich irgendwie vergnügen, aber ich hab' 4-5 Stunden mehr was sinnvolles zu tun. 4-5 Stunden mehr, die ich nicht unterwegs bin, sondern im eigenen Bett schlafen kann, einkaufen, mit der Katze spielen, den Keller aufräumen. Ach so, meistens bin ich ja nicht alleine unterwegs...
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Du wirst es nicht für möglich halten, es ist für mich genauso Alltag, trotzdem überlege ich schon, ob ich irgendwo stundenlang unterwegs bin, umsteigen muss, ob's nicht besser ist, einfach kurz und schmerzlos 'ne halbe Tankfüllung in die Luft zu blasen, statt mit der Bahn die üblichen Um- oder Schleichwege zu fahren, um damit im Grunde auch nix zu gewinnen. Aber im Gegensatz zu manchen Leuten steht das Ergebnis dieses Nachdenkens nicht von vornherin schon fest, weil das und das IMMER aus Prinzip "besser" ist.
und nächstens schicken wir noch nen Telegramm damit uns der Bauer mim Pferdefuhrwerk abholt oder was...
Und der Witz ist ja: Was ist denn ein AST oder ein "normales" Taxi? Ein Auto. Super. Wenn ich selber eins hab? Innerhalb einer Großstadt oder zwischen zwei solchen schön und gut, aber irgendwo anders hin, komm' ich mir arg affig vor, wenn ich predige, dass man da mit dem ÖPNV "gut" hinkommt. Es ist sicherlich Definitionssache jedes einzelnen, was "gut" genau bedeutet, aber die Leute mit denen ich so meistens zu tun habe, haben seit sie 18 sind minimum 'nen Führerschein, kennen die Bahn nicht aus dem Alltag oder sind Pendler (Regio Abo) und regen sich täglich auf. Okay, ist zwar in dem Fall Unsinn, Pfaffenhofen - München ist bis auf die fehlenden Spätzüge (und das Pfaffenhofener Parkplatz-Problem am Bahnhof - nein, nicht in der Innenstadt, wo man die Tiefgarage bauen will^^) eine 1a Verbindung, wo eher selten mal was schiefgeht, verglichen mit der Auto-Alternative, aber wenn man das verallgemeinert, ist es doch leider eher eine Ausnahme, dass die Bahn im ewigen Duell einen derartig hohen Punktsieg einfährt.

Grad auf der Fahrt zur Arbeit hat Bahnfahren Vorteile, auch sicherheitsrelevante. Nach u.U. 10 Stunden im Büro noch 'ne Stunde durch den Berufsverkehr stauen, muss nicht sein... wie gesagt, da schlaf' ich lieber 'n halbes Stündchen im MüNüX-Sitz. Aber der ist auch wieder nicht ganz der Regelfall.
Auto fahren kann ja ganz nett sein, leider kann man in Deutschland kaum Auto fahren.
Komm' mal in meinen schönen Landkreis, die westlich oder östlich davon. Da kann man prima Autofahren. ;)
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Beitrag von Autobahn »

@ Iarn

Wenn das Autofahren zum beruflichen Alltag gehört, lernt man irgendwann die PS-Protzereien zu ignorieren. Und man lernt auch, den Staus auszuweichen, meistens zumindest.
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