Provokante Studie: Schienen weg in Ostdeutschland

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Militärstrategisch - im Sinne von "um unsere Truppen schnell ins Feindgebiet schmeißen zu können" - in Deutschland sicher nicht mehr. Schließlich haben jetzt in Mitteleuropa alle kapiert, dass das mit der Kriegstreiberei vielleicht nicht so ganz das Gelbe vom Ei ist,
Naja,ich wäre mit solchen Aussagen doch vorsichtig.Sicher,im Moment herrscht sicher weitgehend Friede,aber vor dem 1.WK hatte man auch eine relativ lange Friedensperiode und keiner hat so recht mit dem Schlimmsten gerechnet.Wenn man manchen Historikern Glauben schenken soll,ist Europa damals regelrecht in den Krieg gestolpert.Und Krisenherde gibt es auch heute noch.

Ich könnte mir halt vorstellen(obwohl ich zugegebenermaßen keine echte Ahnung habe),daß man bei Planspielen so etwas durchaus berücksichtigt.Man wäre ja verrückt,wenn man das nicht täte...
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Iarn @ 4 Aug 2009, 16:40 hat geschrieben:Das ist eigentlich nicht mal tramwürdig, nicht im entferntesten.
Eine Trambahn im 10-Minuten-Takt (oder noch dichter) hat vom Prinzip her schon ein wesentlich höheres Fahrgastaufkommen als eine typische Regionalbahnstrecke im Stundentakt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

500 Fahrgäste pro Tag ist für eine Bahnlinie arg wenig, um nicht zu sagen viel zu wenig. Bei eine 16stündigen Betriebsdauer wären das 31 Fahrgäste pro Stunde. Dabei wird sich im Berufsverkehr vielleicht eine hohe Auslastung ergeben, in der übrigen Zeit fahren die Züge weitgehen nur heiße Luft spazieren. Es lohnt sich auch nicht, ausreichend Fahrzeuge für die HVZ vorzuhalten, die dann in der übrigen Zeit nur rumstehen. Wenn im Einzugbereich nicht genügend potentielle Nutzer wohnen, gibt es keine Alternative als die Stillegung.

Man muss ja auch berücksitigen, dass diese Nebenstrecken aus einer Zeit stammen, als es noch keine Autos gab und der Staat aus diesem Grunde zur Daseinsvorsorge sie eben dort errichtet hat.

Ich bin übrigens nicht davon überzeugt, dass ein Grundstück generell an Wert verliert, wenn der Ort keine Bahnanbindung mehr hat. Es gibt genügend Interessenten, die auch ohne Eisenbahn auskommen und die darin sogar einen Vorteil sehen. Z.B. weil die Bahn nicht mehr durch den "Vorgarten" fährt. Der entfallende Lärm läßt den Wert der Wohnimmobilie sogar steigen.

Edit: Der als Ersatz vorgesehen Bus kann nur dann vollwertig sein, wenn er als Schnellbus entlang der Bahntrasse fährt und auch nur an den bisherigen Haltepunkten/Bahnhöfen hält. Dann passt das auch mit der Fahrtzeit.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Benicarlo @ 5 Aug 2009, 19:56 hat geschrieben: Naja,ich wäre mit solchen Aussagen doch vorsichtig.Sicher,im Moment herrscht sicher weitgehend Friede,aber vor dem 1.WK hatte man auch eine relativ lange Friedensperiode und keiner hat so recht mit dem Schlimmsten gerechnet.Wenn man manchen Historikern Glauben schenken soll,ist Europa damals regelrecht in den Krieg gestolpert.Und Krisenherde gibt es auch heute noch.

Ich könnte mir halt vorstellen(obwohl ich zugegebenermaßen keine echte Ahnung habe),daß man bei Planspielen so etwas durchaus berücksichtigt.Man wäre ja verrückt,wenn man das nicht täte...
Anders als heute gab es vor dem 1. WK keine EU. Jeder Staat verfolgte seine eigenen Interessen, vor allem wirtschaftlich. Da spielten die nationalen Eisenbahnen strategisch eine herausragende Rolle. Das war auch der Hauptgrund für die Verstaatlichung der Eisenbahnen unter Bismarck.

Die Eisenbahnen spielen für die Armeen in Europa keine strategische Rolle mehr. Wenn Du etwas über die Logistik der Bundeswehr wissen möchtest, schaue hier nach: Logistikzentrum der Bundeswehr
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Beitrag von Taschenschieber »

Benicarlo @ 5 Aug 2009, 18:56 hat geschrieben:
Naja,ich wäre mit solchen Aussagen doch vorsichtig.Sicher,im Moment herrscht sicher weitgehend Friede,aber vor dem 1.WK hatte man auch eine relativ lange Friedensperiode und keiner hat so recht mit dem Schlimmsten gerechnet.Wenn man manchen Historikern Glauben schenken soll,ist Europa damals regelrecht in den Krieg gestolpert.Und Krisenherde gibt es auch heute noch.
Na ja, Krieg wollten alle. Nur einen 4 Jahre langen Stellungskrieg mit was weiß ich wie vielen Todesopfern wollte eigentlich keiner. Nachdem aber keiner bereit war, einen Frieden vorzuschlagen (der Reichstag hatte 1917 einen Verständigungsfrieden ohne territoriale Konsequenzen gefordert, der zu diesem Zeitpunkt gute Chancen gehabt hätte, die Oberste Heeresleitung (*) und deren Marionette Wilhelm II. hatten für die Volksvertreter aber kein offenes Ohr), ging es halt bis zum endgültigen Aus.

Krisenherde gibt es immer, aber kein heutoger Deutscher wäre so doof, an der Seite Österreichs den Franzosen den Krieg zu erklären, weil ein etwas verrückter Serbe einen österreichischen Politiker umgebracht hat. Schon für einen "Kampfeinsatz" (Euphemismus!) wie jetzt in Afghanistan braucht es etwas mehr, und ein Krieg in Mittel-/Westeuropa (im weitesten Sinne) ist - nicht zuletzt durch die vielkritisierte EU - völlig undenkbar.
Ich könnte mir halt vorstellen(obwohl ich zugegebenermaßen keine echte Ahnung habe),daß man bei Planspielen so etwas durchaus berücksichtigt.Man wäre ja verrückt,wenn man das nicht täte...
Wieso verrückt? Die internationalen Gremien funktionieren.

Ein Aspekt aus dem von mir bereits angesprochenen BE: Seit den Atombombenabwürfen 1945 hat die Schiene außerdem als Transportmittel für Truppen ausgedient. Kann man glauben oder nicht, aber auf jeden Fall können Truppen gegen Bomber doch eher wenig tun. Die strategische Bedeutung der Bahn geht dadurch gegen null.

Allerdings wird das hier schon seeehr OT - wenn Du noch weiter diskutieren willst, sollte vielleicht mal ein Mod die Threadschere holen ;)

Gruß,
Stephan

(*) Einer der beiden Hauptverantwortlichen war Hindenburg, späterer Reichspräsident. Sein Verhalten in den Jahren 1930 bis 1934 kann man bei Wikipedia nachlesen, auf eine historische Predigt habe ich gerade keine Lust.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2009, 20:21 hat geschrieben:500 Fahrgäste pro Tag ist für eine Bahnlinie arg wenig, um nicht zu sagen viel zu wenig. Bei eine 16stündigen Betriebsdauer wären das 31 Fahrgäste pro Stunde.
Was bei einer Bedienung der Strecke mit RS 1 oder Regiosprinter bei einen 1h Takt eine Auslastung von knapp 50% bedeuten würde. So schlecht ist das doch gar nicht.
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

llerdings wird das hier schon seeehr OT - wenn Du noch weiter diskutieren willst, sollte vielleicht mal ein Mod die Threadschere holen wink.gif
Nicht nötig,werde mir mal den Link zum Logistikzentrum der BW zu Gemüte führen,das dürfte vielleicht Licht ins Dunkel bringen.Muß also an dieser Stelle nicht weitergeführt werden.
auf eine historische Predigt habe ich gerade keine Lust.
Wiederum nicht nötig,Geschichte ist quasi mein Hobby :D Und gerade weil das so ist:Willkommen in der rosaroten Welt :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von Taschenschieber »

Benicarlo @ 5 Aug 2009, 19:55 hat geschrieben: Und gerade weil das so ist:Willkommen in der rosaroten Welt :lol: :lol: :lol:
Im Moment habe ich mehr Angst vor Internetzensur und Überwachung als vor dem dritten Weltkrieg.

[quote=""glemsexpress""]
Was bei einer Bedienung der Strecke mit RS 1 oder Regiosprinter bei einen 1h Takt eine Auslastung von knapp 50% bedeuten würde. So schlecht ist das doch gar nicht.
[/quote]

Genau - alles kommt auf die richtigen Mittel an. Liege ich richtig, wenn ich den Treibstoffverbrauch eines RS in etwa mit dem eines Uerdingers vergleiche? *bitte für diesen Vergleich nicht hauen*
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 5 Aug 2009, 20:21 hat geschrieben: Ich bin übrigens nicht davon überzeugt, dass ein Grundstück generell an Wert verliert, wenn der Ort keine Bahnanbindung mehr hat. Es gibt genügend Interessenten, die auch ohne Eisenbahn auskommen und die darin sogar einen Vorteil sehen. Z.B. weil die Bahn nicht mehr durch den "Vorgarten" fährt. Der entfallende Lärm läßt den Wert der Wohnimmobilie sogar steigen.
Diese meine Aussage läßt sich auch sicherlich nicht zu 100% kreuz und quer durch Deutschland aufrechterhalten - was übrigens kaum eine Aussage von irgendeinem Satz irgendeines Schreibers dieses gesamten Themas tut - aber generell besteht zwischen einer guten SPNV-Anbindung und den Grundstücks- und Immobilienpreisen schon ein nicht unerheblicher Zusammenhang. Es ist erlebbar überall dort wo kräftig ausgebaut und verbessert wird; z.B. stiegen die Preise für Wohnraum in Hp-Nähe bis jetzt noch bei jeder Neueröffung einer Stadtbahnlinie der AVG Karlsruhe. Insoweit ist es wohl nicht zu gewagt, diesen Zusammenhang auch im Umkehrschluß zu sehen - quasi "Jetzt ist hier im Ort ohnehin schon der Hund begraben und die Bahn fällt auch noch weg".
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Beitrag von 146225 »

PEG 643.02 @ 5 Aug 2009, 17:54 hat geschrieben: Es können auch Taktlücken vorhanden sein. Oder man baut den Verkehr eben nach Verkehrsströmen in der Art auf

morgens: 3x Stundentakt ab 6/7 Uhr - anschließend 2 Stunden kein Verkehr
mittags (12 Uhr): kein Verkehr (bzw. bei Bedarf: eine Fahrt)
nachmittags (ab 15/16 Uhr): 2-Stundentakt mit evtl. Taktverdichtungen (je nach Verkehrsbedürfnis)
Warnung !

Den "angebotsorientierten" Fahrplan bis hin zum "Alibizugpaar" gab es schon mal, ein Erfolgsknaller war das nicht wirklich, auch wenn es den jeweiligen Aufgabenträger billiger kommt. Nur führt dieses Modell zu einer (Publikums-)Wahrnehmung a la "Fährt eh nie wenn man es braucht" und damit zu mittel- bis langfristig schlechterer Nutzung. Du darfst im Deutschland von heute (einem Land ohne einheitlichem gedruckten Kursbuch) nicht mehr erwarten, daß nennenswerte Teile der Bevölkerung Fahrpläne lesen (und verstehen können).

Von daher: Will man langfristig Erfolg, ist ein leicht merkbarer stabiler Taktfahrplan, der die Bahn zuverlässig verfügbar macht, unerläßlich.
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Beitrag von 146225 »

Electrification @ 5 Aug 2009, 18:36 hat geschrieben: Eins sollte klar sein: Volkswirtschaftlicher Nutzen sollte immer über betriebswirtschaftlichem Nutzen stehen, auch wenn das einige sicher nicht hören wollen.
Volle Zustimmung.
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Beitrag von Ionenweaper »

glemsexpress @ 5 Aug 2009, 20:53 hat geschrieben: Was bei einer Bedienung der Strecke mit RS 1 oder Regiosprinter bei einen 1h Takt eine Auslastung von knapp 50% bedeuten würde. So schlecht ist das doch gar nicht.
Eben. Weißenfels - Zeitz wäre z. B. so eine Strecke. Hatte zuletzt 510 Fahrgäste pro Tag und wird im 1-h-Takt bedient - mit einem LVT/S, der ist sogar noch kleiner als ein Regiosprinter (16m lang, Eigengewicht: 23t). Sitzplätze: ca. 60 Stück. Mo-Fr gibt es 19 Fahrten pro Richtung (stündlich von 4 Uhr bis 23 Uhr). Macht eine Auslastung von ~ 45% bei einem sehr guten Angebot. Und dass der Triebwagen soviel mehr Kosten verursacht als ein entsprechender Bus glaube ich nicht (dafür würde man wohl viele Kunden verlieren). Nur die Trasse könnte der Kostentreiber sein - aber solange sie vorhaden ist. ;)

Womit man sieht, dass man bei entsprechenden volkswirtschaftlichen Vorgaben auch betriebswirtschaftlich ein sinnvolles Modell auf die Beine stellen kann.
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Beitrag von glemsexpress »

146225 @ 5 Aug 2009, 21:40 hat geschrieben:Es ist erlebbar überall dort wo kräftig ausgebaut und verbessert wird; z.B. stiegen die Preise für Wohnraum in Hp-Nähe bis jetzt noch bei jeder Neueröffung einer Stadtbahnlinie der AVG Karlsruhe. Insoweit ist es wohl nicht zu gewagt, diesen Zusammenhang auch im Umkehrschluß zu sehen - quasi "Jetzt ist hier im Ort ohnehin schon der Hund begraben und die Bahn fällt auch noch weg".
Wers nicht glaubt:
http://www.bahn-ville.net/fr/2_etapes/phas...arlsruhe_de.pdf
http://rvna.de/projekte/rsb_vortrag-stadtb...ka_straehle.pdf
Electrification
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Beitrag von Electrification »

PEG 643.02 @ 5 Aug 2009, 17:54 hat geschrieben: Es können auch Taktlücken vorhanden sein. Oder man baut den Verkehr eben nach Verkehrsströmen in der Art auf

morgens: 3x Stundentakt ab 6/7 Uhr - anschließend 2 Stunden kein Verkehr
mittags (12 Uhr): kein Verkehr (bzw. bei Bedarf: eine Fahrt)
nachmittags (ab 15/16 Uhr): 2-Stundentakt mit evtl. Taktverdichtungen (je nach Verkehrsbedürfnis)
146 225 hat das ja schon gut erklärt, nun will ich noch ergänzen dass so ein angeblich "bedarfsorientiertes" Angebot nicht mal wirtschaftlicher sein muss. Die Fixkosten bleiben nämlich gleich und die stellen den Hauptbestandteil der Kosten.
Man muss verstehen dass ein mieses Angebot viele abschreckt.
Es gab oft das Beispiel dass man auf Strecken die schlechter ausgelasteten Züge gestrichen hat und nur die gut ausgelasteten belassen hat. Nur dann waren auch diese natürlich schlechter besetzt und eine Abwärtsspirale setzt sich in Gang. Denn viele die z. B. morgens die stark ausgelasteten Züge nutzten, haben sich dann über den Tag in mehrere Züge bei der Rückfahrt verteilt. Wer glaubt die nutzen dann das was ihnen noch geboten wird, der irrt, die meisten steigen dann aufs Auto um.

Ein Betrieb mit RS1 auf einer Nebenbahn zieht mehr Fahrgäste an als ein Bus, da nutzt auch ein Schnellbus nichts. Wenn der Bus auch noch Straßenbenutzungsgebühr und Haltestellengebühr zahlen müsste, wäre die Bilanz noch besser, aber faire Bedingungen gibts hier eh nicht.
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Beitrag von pippo946 »

Autobahn @ 5 Aug 2009, 20:21 hat geschrieben:

Ich bin übrigens nicht davon überzeugt, dass ein Grundstück generell an Wert verliert, wenn der Ort keine Bahnanbindung mehr hat. Es gibt genügend Interessenten, die auch ohne Eisenbahn auskommen und die darin sogar einen Vorteil sehen. Z.B. weil die Bahn nicht mehr durch den "Vorgarten" fährt. Der entfallende Lärm läßt den Wert der Wohnimmobilie sogar steigen.
...studier doch mal die Immobilienanzeigen in der Süddeutschen Sa/So: an vielen der "besseren" (da schön farbig und groß) Anzeigen steht ein S-Bahn/U-Bahn/Straßenbahn/RE-Anschlußkeks- der Öffi-Anschluß per Eisenbahn wird als Mehrwert angesehen...
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Beitrag von BMI »

pippo946 @ 5 Aug 2009, 22:03 hat geschrieben:
Autobahn @ 5 Aug 2009, 20:21 hat geschrieben:

Ich bin übrigens nicht davon überzeugt, dass ein Grundstück generell an Wert verliert, wenn der Ort keine Bahnanbindung mehr hat. Es gibt genügend Interessenten, die auch ohne Eisenbahn auskommen und die darin sogar einen Vorteil sehen. Z.B. weil die Bahn nicht mehr durch den "Vorgarten" fährt. Der entfallende Lärm läßt den Wert der Wohnimmobilie sogar steigen.
...studier doch mal die Immobilienanzeigen in der Süddeutschen Sa/So: an vielen der "besseren" (da schön farbig und groß) Anzeigen steht ein S-Bahn/U-Bahn/Straßenbahn/RE-Anschlußkeks- der Öffi-Anschluß per Eisenbahn wird als Mehrwert angesehen...
Stimmt, ein Eisenbahnanschluss wird als echter Mehrwert angesehen... Es gab mal eine Studie des VCD zu diesem Thema... http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/r..._bahn21lang.pdf
Laut Umfragen sind die Leute auch bereit, weitere Strecken zu einem Eisenbahnbahnhof/-haltepunkt zurückzulegen, als zu einer Strassenbahn- oder Bushaltestelle!

Aber leider wurde ja in Deutschland seit den 1960ern der Schienenverkehr systematisch benachteiligt! (Kennt jemand den "Leber-Plan"?)
Wozu das führte, kann jeder der auf dem "Land" lebt nachvollziehen! Macht euch doch mal den Spass, die HEUTIGEN mit den Fahrzeiten aus den 1960/70ern zu vergleichen! Ich schätze, dass die Heutigen Fahrzeiten ausserhalb der HGV-Strecken MINDESTENS! genauso lang sind wie damals! :( (Auch wenn die Eisenbahnstrecken nicht mehr existieren, fährt doch irgendwann doch auch ein Bus.) Nur ist die Qualität, worauf es ankommt, halt stetig gesunken (Stichwort: Taktdichte, Auslastung, ect.). Wer sich mal in einen "Linienbus" (eigentlich ein Reisebus für Langstrecken!), der gleichzeitig auch Schulbus ist(!), gequetscht hat, der weiss auch wovon ich grad rede!

Das ist halt die Krux... wenn erstmal jemand anfängt zu Kürzen, dann wird das leider in 99,8% der Fälle zu einem stetigen Angebotsrückgang führen! Aber auf die Idee, einen atraktieveren Nahverkehr auf die Beine zu stellen kommt kaum einer... Und wenn doch jemand die Idee hatt, dann wird derjenige meist mit den Kosten als Totschlagargument stillgelegt...

(Totschlagargument: http://de.wikipedia.org/wiki/Totschlagargument wird gerne in Bereichen wie z.Bsp. Innere Sicherheit [Terrorgefahr!] Netzsperren [Kinderpornographie] und anderen Zensurmassnahmen ["Killerspiele"] benutzt)

Aber dass es auch anders geht, zeigen viele Beispiele... http://de.wikipedia.org/wiki/Freiberger_Eisenbahn (unbedingt lesen, bevor weiter diskutiert wird! ;) )
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

BMI @ 5 Aug 2009, 22:45 hat geschrieben: unbedingt lesen, bevor weiter diskutiert wird! ;)
Ja, es wäre in der Tat mal angebracht, auf das Thema Eisenbahn und Schienen zurückzukommen.
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Beitrag von Fastrider »

BMI @ 5 Aug 2009, 22:45 hat geschrieben: Wozu das führte, kann jeder der auf dem "Land" lebt nachvollziehen! Macht euch doch mal den Spass, die HEUTIGEN mit den Fahrzeiten aus den 1960/70ern zu vergleichen! Ich schätze, dass die Heutigen Fahrzeiten ausserhalb der HGV-Strecken <u>MINDESTENS!</u> genauso lang sind wie damals!
Stimmt nicht ganz. Bis zur Bahnreform ging es mit den Geschwindgkeiten immer aufwärts. 1993 wurde die kürzeste Fahrzeit München - Garmisch erreicht. Danach dauerte es wieder länger. Auch auf Nebenbahnen wurde die Geschwindigkeit immer wieder erhöht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 5 Aug 2009, 22:45 hat geschrieben: Aber dass es auch anders geht, zeigen viele Beispiele... http://de.wikipedia.org/wiki/Freiberger_Eisenbahn (unbedingt lesen, bevor weiter diskutiert wird!  ;)  )
Solche Beispiele kann ich auch bringen: http://de.wikipedia.org/wiki/Regiobahn_GmbH ;)

Es geht doch wohl in erster Linie um Regionen, wo nicht genügend potentielle Fahrgäste leben. Und die gibt es in der Tat.
Stimmt, ein Eisenbahnanschluss wird als echter Mehrwert angesehen... Es gab mal eine Studie des VCD zu diesem Thema...
Das dürfte sich aber wohl eher auf Ballungsgebiete beziehen, und da sind die Immobilienpreise und Mieten stets höher, als im ländlichen Bereich. Und, siehe oben, um diesen geht es. Ich habe viele Jahre am Niederrhein gewohnt. Die Grundstücke/Häuser/Mieten in Hörweite der Bahnlinie Krefeld - Kleve waren stets niedriger, als weiter hinten. Ich habe sogar noch weiter weg gewohnt, der nächste Bahnhof war 14 Km entfernt. Und wer dorthin zieht, tut dies freiwillig und in Kenntnis des fehlenden Bahnverkehrs.
Laut Umfragen sind die Leute auch bereit, weitere Strecken zu einem Eisenbahnbahnhof/-haltepunkt zurückzulegen, als zu einer Strassenbahn- oder Bushaltestelle
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass ;) . Bahnfahren, aber keinen Bahnlärm erdulden wollen :lol: Auch in Ballungszentren sind die Mieten an Bahntrassen niedriger, als weiter abseits.

Damit verlasse ich das Randthema.

Die Eisenbahn ist ein Massenverkehrsmittel, aber wo keine Massen vorhanden sind, braucht man sie nicht. Nicht dass ihr mich falsch versteht, es ist schade um jede stillgelegte Strecke. Aber wie blöde muss sich ein Tf vorkommen, wenn er stundenlang nur leere Triebwagen durch die Gegend fährt? Märklin 87:1 :lol: :lol: Das Totschlagargument der Kosten überlasse ich dem Bund der Steuerzahler :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Rohrbacher »

Und wer dorthin zieht, tut dies freiwillig und in Kenntnis des fehlenden Bahnverkehrs.
Wie kommst du da drauf? Es gibt genügend Leute, die neben eine Strecke ziehen und sich dann beschweren...

Wenn man kein Mobilitätsbedürfnis hat und am Ort alles hat, was man braucht, dann ist es ja wurscht, dann kann man auch auf der Farm in Australien wohnen, die neulich im Fernsehen war: So groß wie Baden-Württemberg, darauf 17 Bewohner, 200 km zu den Nachbarn und - Achtung - zweimal die Woche kommt ein Flugzeug (!) und bringt unter anderem die Post. Ein 12-Jähriger holt die dann mit dem Jeep von der Landebahn ab. Wenn er das erledigt hat, hat er von seinem Vater den Auftrag bekommen, auf dem "Gelände" eine Piste zu planieren - natürlich hat er dafür ein Gerät, dass in Deutschland auf keine Straße passt. Und scheinbar einiges an Fahrpraxis auf dem Ding. Ja gut, was soll man sonst auch machen? Einfach mit der S-Bahn in die Disco oder sowas geht ja nicht.^^
Auch in Ballungszentren sind die Mieten an Bahntrassen niedriger, als weiter abseits.
Natürlich gibt's auch andere Kriterien. Es kommt auch auf die Qualität der Bahntrasse an und ob die Trasse für den Anwohner überhaupt nutzbar ist, also Zugangsstellen hat. In meinem Ort hat man prima Zugang, einen Ort weiter gibt's keinen Haltepunkt. Dort überwiegt der Nachteil des Lärms, einen Nutzen hat es da nicht. Ich würde uns nicht direkt als Ballungszentrum sehen, aber um die Bahnhöfe rum verkaufen sich Häuser besser. Oder warum heiß' ich hier Rohrbacher und nicht Pörnbacher? ;)

Und früher war ich Unterschleißheimer (nicht der Garchinger, damals gab's die U-Bahn noch nicht) und der Echinger und nicht der Haimhausener. Zufall? Immerhin sind wir eigentlich 'ne "Autofamilie". Nö, eine Autobahn und die Bahn um's Eck ist schon praktisch. Ansonsten hätten wir auch im Schwarzwald bleiben können, 70 km zur Autobahn und die nächsten Bahnhöfe alle so 15 bis 30 km weg. Einziges dauerhaft zuverlässiges Verkehrsmittel ist da eigentlich ein Auto mit Allradantrieb. Das geht selbst einem großen Autofan irgendwann auf den Senkel, wenn man mal irgendwo "einfach so" eine S-Bahn benutzt hat... z.B. zur Wiesn sieht man hier Leute im Zug, denen hätte man gar nicht zugetraut, dass die wissen, wo der Bahnhof is. Ist halt doch praktisch.
Aber wie blöde muss sich ein Tf vorkommen, wenn er stundenlang nur leere Triebwagen durch die Gegend fährt?
Einige würden sich echt freuen, diese nervigen Leute los zu sein. :lol:
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Beitrag von Ionenweaper »

Autobahn @ 6 Aug 2009, 00:37 hat geschrieben:Aber wie blöde muss sich ein Tf vorkommen, wenn er stundenlang nur leere Triebwagen durch die Gegend fährt?
Ich glaube das finden die besser, als plötzlich keinen Job mehr zu haben. ;)

Aber man sollte das vll. nicht auf leer abstellen (dauerhaft leer gibts sowieso in den extremsten Gebieten nicht :P ), sondern viel eher auf die busähnlichen Triebwagen. Da fühlt man sich als Tf sicher auch schon anders... ;)
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Beitrag von pippo946 »

Autobahn @ 6 Aug 2009, 00:37 hat geschrieben: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass  ;) . Bahnfahren, aber keinen Bahnlärm erdulden wollen  :lol: Auch in Ballungszentren sind die Mieten an Bahntrassen niedriger, als weiter abseits.
...um nochmal gschwind zum Nebenthema zurückzukommen: ich wohne hier in einer Entfernung (Luftlinie) 50m zur Hauptstrecke Regensburg-Obertraubling(-Passau/München), zum Regensburger Hbf habe ich 500m Fußweg. Ich fahre jede Woche Bahn...und höre den "Lärm" gerne. Das erhöht den Wert der Eigentumswohnung sogar^^
Es werden übrigens in 30m Entfernung von meiner zehn Jahre alten Wohnung gerade neue Doppelhäuschen/Wohnungen gebaut, die dann direkt (bis auf eine Mauer mit Solarzellen dran) an die Bahntrasse stoßen. So luxuriös wie die sind sind dort hohe Mieten fällig. Den "Bahnlärm" hört man dort überall...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 6 Aug 2009, 01:23 hat geschrieben:So groß wie Baden-Württemberg, darauf 17 Bewohner, 200 km zu den Nachbarn
Toll, will ich auch haben. Da gibt es dann keinen Streit :D

Wie man sieht, sind die Menschen unterschiedlich. Der eine "liebt" den Verkehrslärm, weil er ihn gewohnt ist, der andere liebt die Ruhe.
Ich glaube das finden die besser, als plötzlich keinen Job mehr zu haben.
Wo steht geschrieben, dass man einen Rechtsanspruch darauf hat, seinen erlernten Beruf ein Leben lang auszuüben? Einem Tf ist es durchaus zuzumuten, einen Bus zu chauffieren.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 6 Aug 2009, 10:13 hat geschrieben: Wo steht geschrieben, dass man einen Rechtsanspruch darauf hat, seinen erlernten Beruf ein Leben lang auszuüben? Einem Tf ist es durchaus zuzumuten, einen Bus zu chauffieren.
Na, ich glaube aber beim Vergleich Prellbock - Bus verliert dann diesmal der Tf. :ph34r:
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Beitrag von ET 423 »

Autobahn @ 6 Aug 2009, 10:13 hat geschrieben: Einem Tf ist es durchaus zuzumuten, einen Bus zu chauffieren.
Ja schon, nur haben die Wenigsten einen Führerschein für Busse. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 6 Aug 2009, 00:37 hat geschrieben: Die Eisenbahn ist ein Massenverkehrsmittel, aber wo keine Massen vorhanden sind, braucht man sie nicht. Nicht dass ihr mich falsch versteht, es ist schade um jede stillgelegte Strecke. Aber wie blöde muss sich ein Tf vorkommen, wenn er stundenlang nur leere Triebwagen durch die Gegend fährt? Märklin 87:1 :lol: :lol: Das Totschlagargument der Kosten überlasse ich dem Bund der Steuerzahler :P
Mir sind in Deutschland kaum Strecken bekannt wo Züge leer durch die Gegend fahren und Strecken die nur wenig Verkehr haben, haben irgend ein Verkehrsbedürfnis das anderweitig nicht abgedeckt werden kann.
Nehmen wir die Strecke Münchberg - Helmbrechts, hat sehr wenige Fahrgäste, aber einen starken Schülerverkehr der z. B. mit dem Bus nicht zu bewältigen ist, sonst würde es die Strecke längst nicht mehr geben. Hier sind nicht die Fahrgastzahlen entscheidend, sondern die Erschließungsfunktion.
Im großen und ganzen gibts in Bayern z. B. kaum schlecht genutzte Strecken. Es gibt sicher etwas schwächer genutzte Abschnitte, aber die sind dann fürs Gesamtsystem wichtig, z. B. wenn eine Strecke an beiden Enden starke Nutzung und im Mittelstück eher schwach genutzt wird, wird kein vernünftiger Mensch darauf kommen das Mittelstück zu beseitigen, weil man die anderen Abschnitte damit auch beschädigen würde.
Eine Strecke wo man stundenlang leere Triebwagen durch die Gegend fahrt musst du mir erst mal zeigen. Diese Strecken wurden alle längst eingestellt. Es gibt nur noch wenige Strecken die aber eine regionale Erschließungsfunktion haben. Bei einer Dorfstraße die von drei Autos am Tag genutzt wird hinterfrägt auch keiner ob das wirtschaftlich ist. Dabei gibt es Kleinstdörfer die mehrere Straßenanbindungen haben, da könnte man auch sagen, es reicht eine Straße zur nächsten überörtlichen Straße.
Solange in diesem Land Geld zum Fenster rausgeworfen wird für unsinnige Sachen, sollte man hier nicht über Dinge diskutieren die dem Allgemeinwohl dienen.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Eine Strecke wo man stundenlang leere Triebwagen durch die Gegend fahrt musst du mir erst mal zeigen.
Spontan fällt mir die hier ein. :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 6 Aug 2009, 12:00 hat geschrieben:Ja schon, nur haben die Wenigsten einen Führerschein für Busse. :rolleyes:
Aber die Berechtigung, Züge und Triebwagen im Personenverkehr zu führen. Da dürfte der Zusatzausbildung für die Klasse D nichts im Wege stehen.

Im übrigen ist es ja nicht so, dass jede schwach ausgelastete Strecke stillgelegt wird. Die meisten sind es ja ohnehin schon.

Listen stillgelegter Eisenbahnstrecken in Deutschland

Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Hamburg, Thüringen
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von BMI »

Rohrbacher @ 6 Aug 2009, 17:01 hat geschrieben: Spontan fällt mir die hier ein. :D
LOL! Aber die sind bestimmt nicht immer Leer... Ich kenn da noch eine: http://de.wikipedia.org/wiki/Transrapid-Ve...sanlage_Emsland

Aber die sind ja beide auch fast im "Niemandsland" http://maps.google.com/maps?q=Niemandsland...=N&hl=de&tab=wl

Aber WO ist eigentlich die "Wirtschahftliche" Grenze? Klar, eine Verbindung, dass an 4Tagen mit 2 oder 3 Hanseln durch die Gegend fährt, aber am 5. Tag voll besetzt ist, wird wahrscheinlich eingestellt... Aber dass die Fahrgäste von Tag 5 irgendwo herkommen müssen, wird gerne übersehen! Also wird der Effekt sein, dass die Fahrgäste von Tag 5 dann auch an Tag1-4 fernbleiben, wodurch dann das Gesamtsystem irgendwann unrentabel wird!
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Beitrag von Rohrbacher »

Aber WO ist eigentlich die "Wirtschahftliche" Grenze?
Die wirtschaftliche Grenze ist meiner Meinung die zwischen Gewinn und Verlust in Euro. Nach der müsste man viele Bahnstrecken, Straßen und Schifffahrtswege zumachen. Die eigentliche Grenze, um die's hier geht, ist eine politische. Haben wir das Geld um uns das zu leisten und wollen wir es ausgeben? Das ist die eigentlich interessante Frage und hier liegt auch der Streitpunkt. Manche hier halten ja übertrieben gesagt alles unter 50000 Einwohnern (Dörfer) für generell unwürdig, andere wollen die Züge um der Züge willen. Irgendwo dazwischen wird man sich wohl bewegen.
LOL! Aber die sind bestimmt nicht immer Leer... Ich kenn da noch eine: http://de.wikipedia.org/wiki/Transrapid-Ve...sanlage_Emsland
Gibt's in Wegberg-Wildenrath denn Publikumsfahrten wie beim Transrapid? Wenn nicht, dann sitzt da ja nur Personal drin und selbst wenn da 500 Mann Personal drin sind, gilt der Zug meiner Definition von Fahrgastauslastung nach als leer. ;)
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