Hat die Bahn ausreichende Kapazitäten?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 21 Apr 2010, 21:51 hat geschrieben: Hör doch mal auf, immer wider besseren Wissens diesen Unfug zu verbreiten. Der ICE braucht von München nach Hamburg etwa 5:30 Stunden. Das Flugzeug fliegt 2 Stunden, weitere 3 Stunden verbummle ich auch dem Weg vom/zum Flughafen, beim Einchecken, in den dappigen Kontrollen und im Flugzeug bis auch der letzte da ist der mitfliegen will, der natürlich immer mindestens 15 Minuten braucht...
Also wenn du schon so rumpolterst, dann schau, dass wenigstens deine Fakten richtig sind.

1. Die Gate to Gate Zeit nach Hamburg ist 1h 15 Minuten, d.h. Flugzeit ist bei etwa einer Stunde.
2. Wenn du drei Stunden für die An- und Abreise, Check-In und Security brauchst, dann machst du SEHR viel falsch.

Ich brauche zum Flughafen von Schwabing aus ca. 45 Minuten. Check-In geht in einer Minute, Security in München ist auch sehr schnell. Im perfekten Fall brauch ich von dem Moment in dem ich aus der S-Bahn steige bis zum Gate keine 10 Minuten!

Ich habe von der Basler Innenstadt bis zu mir nach Hause mal 2.58h (handgestoppt) gebraucht. Zugegeben, zum EuroAirport wurde ich gefahren und es lief wirklich alles perfekt, ich hatte sogar noch 15 Minuten zum vertrödeln.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ DumbShitAward

Unser Rohrbacher braucht allein mit der Bahn 1:45h zum Flughafen. Hinzu kommen das Einchecken und die Sicherheitskontrollen. Von Rohrbach aus fährt er mit dem RE nach Ingolstadt (12 Minuten) und hat dann Anschluss an den ICE nach Hamburg. Da ist er mit dem Flieger wirklich nicht schneller.

Nur hat das alles nichts mit meinem Beispiel Düsseldorf - Barcelona zu tun und ich habe die Anreise zu Bahnhof/Flughafen außen vor gelassen. Von Rohrbach aus bräuchte er mit der Bahn 22:08h (schnellste Verbindung, 7*Umsteigen), mit dem Flieger 5:49h (incl. Einchecken und bei Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln).

Alle Daten wie gewohnt aus dem Verkehrsmittelvergleich der Bahn, Startzeitpunkt Rohrbach ab 08:00h.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Hm... Rohrbach (Ilm) bis Hamburg Hauptbahnhof via München per Flugzeug gegen ICE Ingolstadt - Hamburg Hbf...

Ist in meinen Augen in vier Stunden machbar...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14648
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Im perfekten Fall brauch ich von dem Moment in dem ich aus der S-Bahn steige bis zum Gate keine 10 Minuten!
Poltern... soso... bitte mal vormachen! Denk' dran, es laufen auch noch andere Leute rum, wir haben einen Koffer zum Aufgaben und der Check-In Automat braucht wie immer 3 Anläufe. Security ist schnell? Bis die mit ihren Fingern mein Notebook rundrum betoucht haben, vergeht allein schon 'ne gefühlte Stunde, keine Ahnung was da so interessant dran sein soll. Am besten nehm' ich das nächste Mal einen Schraubenzieher mit, damit sie es auseinanderbauen können. Ach ne, Schraubenzieher haben nur Terroristen... Und irgendeinen Menschen, bei dem's wie im Film nach 'ner vierteil Stunde noch piept, den hat man immer vor sich. *hust*

Optimalwerte bringen nix. Ich kann auch nicht davon ausgehen, dass eine Route mit dem Auto durchgehend mit Vmax größer 200 km/h gefahren wird, auch wenn es möglich wäre. Dann wär' ich natürlich sauschnell in Hamburg. Selber hab' ich es nicht ausprobiert, aber ich kenn' wen, der will's in knapp 5 Stunden geschafft haben. Halte ich für möglich. Selbst vom Schwarzwald heim nehm' ich dem Navi/Routenplaner unter "Laborbedingungen" mit etwas Übung 1 Stunde ab und fahr' die Strecke in knapp über 3 statt 4 Stunden, wenn kein Stau und keine Baustelle ist, die Straße frei und das Auto vollgetankt ist und man so fährt, dass man das um 20 Uhr aufgehobene Tempolimit der A8 in der Zeit zwischen 20 Uhr und dem Beginn der Dunkelheit trifft, danach wäre so ein Tempo Selbstmord. Geht natürlich, ist aber nicht repräsentativ. Und man darf danach nix mehr vorhaben. Wer mal 3-4 Stunden mit'm Auto durchgehend wirklich volle Kanne gefahren ist, ist nicht mehr ganz frisch. :lol:
1. Die Gate to Gate Zeit nach Hamburg ist 1h 15 Minuten, d.h. Flugzeit ist bei etwa einer Stunde.
Ich weiß dass das so im Flugplan steht. Bei allen meinen Flügen hat sicher keiner für irgendwelche Pläne interessiert, unter 20 Minuten Zugabe ging aber gar nichts, Mittelwert ist irgendwas über 30 Minuten. Die Ausreden waren allerdings vielfältiger als bei der Bahn. Selbst wenn die Bahn wirklich scheiße sein sollte, beim Fliegen ist es nicht besser. Überbucht war ich noch nie, das wundert mich... :rolleyes:
Unser Rohrbacher braucht allein mit der Bahn 1:45h zum Flughafen.
Natürlich bin ich von München ausgegangen. Von mir aus bin ich in 1:45 Stunden mit dem Zug schon irgendwo bei Würzburg inkl. Fußlatsch zum Bahnhof. Das sind natürlich wieder ganz andere Voraussetzungen und 60 km weniger nach Hamburg. Das ist in der Situation der Vorteil, wenn der ICE in so Städten wie Ingolstadt hält und der RE direkt vor dem ICE fährt. Macht alles den ICE künstlich langsam, ist aber in dem Fall gut für mich. B)

Aber richtig ist, das Flugzeug verliert sehr schnell, wenn man eben nicht direkt in die großen Städte muss, sondern ins flughafenferne Umland oder gar irgendwelche Mittelstädte wie Regensburg oder Augsburg. Da sind wir schnell wieder beim Vorteil von "Milchkannenhalten" der Bahn.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 21 Apr 2010, 23:46 hat geschrieben: Aber richtig ist, das Flugzeug verliert sehr schnell, wenn man eben nicht direkt in die großen Städte muss, sondern ins flughafenferne Umland oder gar irgendwelche Mittelstädte wie Regensburg oder Augsburg. Da sind wir schnell wieder beim Vorteil von "Milchkannenhalten" der Bahn.
Es gibt nichts, was so individuell ist, wie das Leben. Wenn man nicht direkt an den Magistralen der Eisenbahn wohnt, natürlich in Bahnhofsnähe, ist es genau so, wie bei dem Flieger.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14648
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Autobahn @ 22 Apr 2010, 00:08 hat geschrieben:Es gibt nichts, was so individuell ist, wie das Leben. Wenn man nicht direkt an den Magistralen der Eisenbahn wohnt, natürlich in Bahnhofsnähe, ist es genau so, wie bei dem Flieger.
Schon, allerdings ist das Bahnnetz dichter. Selten ist es so optimal wie in meinem Fall, aber Bahnhöfe sind meist näher als relevante Flughäfen.

Klar, könnte ich ab Manching mit irgendwelchen kleinen Business-Jets durch die Gegend fliegen, die für mich auf jedem Dorfflugplatz landen könnten, wäre das natürlich kaum zu toppen. Außer vielleicht mit einem Eurofighter mit Mach 2. Da käm' ich dann auch wirklich mit'm TDI nicht mehr annähernd hinterher, obwohl der gefühlt genauso gut beschleunigt, eine ganze Stange Geld billiger ist und eine grüne Feinstaubplakete hat. - Ich stell' mir grad so'n Eurofighter beim TÜV bei der Abgasuntersuchung vor, das läuft warscheinlich wie bei dem hier. *Spielkind* :D
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2465
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

DumbShitAward @ 21 Apr 2010, 22:04 hat geschrieben: Also wenn du schon so rumpolterst, dann schau, dass wenigstens deine Fakten richtig sind.

1.  Die Gate to Gate Zeit nach Hamburg ist 1h 15 Minuten, d.h. Flugzeit ist bei etwa einer Stunde.
2.  Wenn du drei Stunden für die An- und Abreise, Check-In und Security brauchst, dann machst du SEHR viel falsch.

Ich brauche zum Flughafen von Schwabing aus ca. 45 Minuten.  Check-In geht in einer Minute, Security in München ist auch sehr schnell.  Im perfekten Fall brauch ich von dem Moment in dem ich aus der S-Bahn steige bis zum Gate keine 10 Minuten!

Ich habe von der Basler Innenstadt bis zu mir nach Hause mal 2.58h (handgestoppt) gebraucht.  Zugegeben, zum EuroAirport wurde ich gefahren und es lief wirklich alles perfekt, ich hatte sogar noch 15 Minuten zum vertrödeln.
Solche sportlichen Aktionen gehen allenfalls als Geschäftsreisender mit nur Handgepäck, online check-in und Full-Flex-Ticket, wo man auch mal den Flieger verpassen kann.

Realistisch rechne ich so:

30 Minuten längere Anfahrtszeit zum Flughafen als zum Hauptbahnhof
40 Minuten vor Check-in-Schluss ankommen (wenn die S-Bahn verspätung hat)
40 Minuten vom Check-in Schluss bis zum Gate (kann selbst da schon problematisch werden*))
Flugzeit 1h15
20 Minuten Gepäckausgabezeit
15 Minuten längere Fahrzeit in die City als zum Bahnhof

sind dann 3h40 Minuten.

*) Ein Lufthansa-Mitarbeiter meine mal, baldiger Abflug ist kein Bevorzugungsgrund am Baggage Drop off, aber wenn ich schon eine Bordkarte habe, darf ich aufpreisfrei den nächsten freien Flieger benutzen


EDIT: Nur Handgepäck geht auf meinen meisten privaten Reisen auch nicht mehr, weil man da ja einiges nicht drinhaben darf (da wird schon die Zahnpasta, das Duschgel und das Haarshampoo zum Problem)
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2465
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 21 Apr 2010, 21:24 hat geschrieben: Mein Fazit, die Bahn kann das Flugzeug nicht komplett ersetzen, aber mit einem echten (gesamteuropäischen) HGV käme man auf mittleren Distanzen dem Ziel ein gutes Stück näher.
Kurzfristig nicht. Aber langfristig schon. Dann werden eben die Reisepläne und die Logistik geändert. Und mehr Telekommunikation genutzt. Die Wirtschaft wird sich schnell anpassen. Selbst wenn es bald noch einmal so einen Kurzausfall geben wird, wird schon ein Umdenken einsetzen, und man wird sich nicht mehr so abhängig machen und weniger Risiko eingehen, dass die Mitarbeiter irgendwo feststecken. Dann wird bei der Reperatur einer Anlage in Südkorea für solche Fälle ein Mitarbeiter vor Ort vorgehalten, anstatt einen mit dem Flieger loszuschicken. Auch Ersatzteile werden dezentraler vorgehalten. Und Dienstreisen werden reduziert und dafür die Videotechnik ausgebaut. Manche Elektronikfirmen hoffen jetzt schon auf grössere Umsätze, nachdem sie in den letzten Tagen ihr Können beweisen durften.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Ich sage ja nicht, dass meine 3 Stunden zum Nachahmungsbetrieb empfohlen sind (so hatte ich das selbst natürlich auch nicht geplant), ich wollte nur demonstrieren, dass bei den Zeitkalkulationen hinsichtlich des Flugzeugs ziemlich viel Luft ist.

Klar, wenn man Gepäck aufgibt hat man auf solchen Strecken automatisch verloren, allerdings hab ich schon Transatlantik nur mit Handgepäck hinbekommen, rein von den Flüssigkeiten geht das recht gut (Duschgel, Haargel, Rasierschaum (ich hab so oder so die Tube, bin da altmodisch), Zahnpasta) und erlaubt ist da auch recht viel. Kann halt passieren, dass die Flugbegleiter den Koffer dann trotzdem aufgeben (wenn du das anbietest, bekommst du manchmal sogar irgendne Kleinigkeit). Fliegt man z.B. irgendwelche Kurzstrecken, dann drückt das Airlinepersonal sowieso beide Augen zu, weil in die kleinen Turbopropmaschinen eh alles, was größer ist als ein Aktenkoffer als "Delivery at Aircraft" läuft (d.h. man kriegt einen, bei der Lufthansa natürlich gelben, Zettel drauf, nimmt das Gepäck bis zum Flieger mit, stellt es da auf ein Wägelchen und es wird im Frachtraum verstaut. Nach der Landung kriegt man es beim aussteigen gleich wieder in die Hand gedrückt).

Check-In online (wo möglich) oder am Automaten funktioniert bei mir eigentlich immer völlig problemlos. Miles & More oder Kreditkarte rein, Sitz auswählen, Boardingpass drucken, keine Minute.

An der Security wurde ich in den letzten fünf Jahren (viermal Transatlantik, gut 30 innereuropäische Flüge - jeweils hin und zurück) genau vier mal kurz aufgehalten: zweimal hats das Notebook zur Sprengstoffuntersuchung erwischt (einmal in San Diego und einmal in München für einen Flug in die USA, Dauer jeweils ca. fünf Minuten), einmal den Rucksack wegen fürchterlichem Kabelgewirr (nur kurz reingeschaut, zwei Minuten) und einmal weil ich ein paar Münzen in der Hosentasche vergessen habe (selbst Schuld). Wirklich lange warten (also 10 Minuten und mehr) musste ich auch nicht sehr oft: einmal Heathrow (falsche Bombendrohung), einmal Providence, RI (eine Woche nach dem versuchten Attentat in London), einmal Boston Logan (italienischer Charterflug vor mir) und einmal Philadelphia (11. September 2002 (Jahrestag).

Klar, es gibt Flughäfen, wo ich niemals mit Margen um 20 Minuten arbeiten würde (de Gaulle, Heathrow, Philadelphia, Zürich-Kloten oder manchmal auch Frankfurt/Main), das kann eigentlich nur schiefgehen, aber bei Flughäfen wie San Diego, München, Basel oder London-City ist das ziemlich problemlos - Ziel sollte in meinen Augen sein, dass man spätestens ein paar Minuten vor Boardingbeginn da ist - so kann auch mal eine Kleinigkeit schiefgehen, ohne, dass man gleich den Betrieb aufhält oder, wie bei den Amerikanern, gleich dableibt.

Nach wie vor: ich bin definitiv der Bahn gegenüber nicht abgeneigt, aber ich finde, dass sich die Bahn auf gewissen Relationen auch mit dem Flugzeug messen lassen muss. München - Frankfurt würde ich z.B. keinesfalls mit dem Flugzeug machen...

Edit:

@ Fastrider

Auch bei den Flüssigkeiten geht so einiges. Ich habe mir mal einen Satz Mini-Exemplare an Toilettenutensilien gekauft, also Duschgel, Shampoo, Haargel. Gabs mal in der Drogerie für 50c das Stück. Seitdem fülle ich die einfach immer wieder auf. Zahnpasta kommt meistens ohnehin in Tuben <100ml - Alternativ habe ich noch ca. 20 Minituben à 10ml die's ne Zeitlang irgendwo immer dazugab. Deo ist zugegebenermaßen das einzige problematische.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 21 Apr 2010, 21:24 hat geschrieben: Während der Reisezeit fiel der Mitarbeiter komplett aus.
Nö, wieso? Auch damals schon konnte sich der Mitarbeiter seine Arbeit mitnehmen und im Zug arbeiten. Was heute mit Laptop und UMTS geht, ging damals durch den Büroservice der Bahn genauso. In den Fernzügen gab es da den Sekretärinnenservice, eine oder mehrere Sekretärinnen standen dort in den Büroabteilen zur Verfügung für Diktate oder auch für Telefongespräche über das Zugtelefon.

Auch wenn Du diesen Aspekt nach wie vor penetrant ignorierst, Zugfahrzeit ist nur dann verlorene Zeit, wenn man sich nicht drauf einrichtet.
DumbShitAward @ 22 Apr 2010, 10:16 hat geschrieben:Ich sage ja nicht, dass meine 3 Stunden zum Nachahmungsbetrieb empfohlen sind (so hatte ich das selbst natürlich auch nicht geplant), ich wollte nur demonstrieren, dass bei den Zeitkalkulationen hinsichtlich des Flugzeugs ziemlich viel Luft ist.
Die viele Luft hilft einem aber auch nicht weiter, wenn man sie halt trotzdem als Zeitpuffer braucht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

DumbShitAward @ 22 Apr 2010, 10:16 hat geschrieben: Auch bei den Flüssigkeiten geht so einiges. Ich habe mir mal einen Satz Mini-Exemplare an Toilettenutensilien gekauft, also Duschgel, Shampoo, Haargel. Gabs mal in der Drogerie für 50c das Stück. Seitdem fülle ich die einfach immer wieder auf. Zahnpasta kommt meistens ohnehin in Tuben <100ml - Alternativ habe ich noch ca. 20 Minituben à 10ml die's ne Zeitlang irgendwo immer dazugab. Deo ist zugegebenermaßen das einzige problematische.
Haargel braucht kein Mensch, kann also auch kein Problem sein. Jedenfalls verstehe ich nicht, wie man sich Zeug ins Haar schmieren kann, das dazu führt, daß die Haare völlig ungewaschen oder naß aussehen.

Zahnpastatuben fassen oft 100 ml, was dann kritisch ist. Auch Rasierwasser wird in Gefäßen über 100 ml verkauft.

Dafür verstehe ich nicht, wieso eine Deo das Problem sein soll. Die Deo-Roller sind mit 50 ml alle in einer zugelassenen Größe.

Davon abgesehen: Alle die Dinge kann man für wenig Geld am Zielort kaufen. Deswegen muß man also kein Gepäck aufgeben. Duschgel und Shampoo gibt es zudem in jedem Hotel "kostenlos".
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 22 Apr 2010, 11:21 hat geschrieben: Die viele Luft hilft einem aber auch nicht weiter, wenn man sie halt trotzdem als Zeitpuffer braucht.
Tust du aber nicht. Wenn du von München nach Berlin fliegst und zumindest annähernd weißt, was du tust, brauchst du keine Stunde vor Abflug am Flughafen sein.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6801
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

DumbShitAward @ 22 Apr 2010, 10:16 hat geschrieben: Ich sage ja nicht, dass meine 3 Stunden zum Nachahmungsbetrieb empfohlen sind (so hatte ich das selbst natürlich auch nicht geplant), ich wollte nur demonstrieren, dass bei den Zeitkalkulationen hinsichtlich des Flugzeugs ziemlich viel Luft ist.
In Prag war hinter mir mal ein Geschäftsmann in der Security-Schlange, der hat andere Leute gebeten ihn vorbeizulassen, weil sein Flug schon in einer Stunde gehe. Bei mir waren's noch 20 Minuten bis zum Abflug... hab meinen Flug natürlich problemlos bekommen.

Allgemein sind das größte Zeitrisiko bei der Security-Kontrolle großer Andrang (in München bisher seltenst erlebt) oder Leute, die sich einfach dumm anstellen. Nach meinen mittlerweile rund 50 Flügen hat man halt irgendwann eine gewisse Routine drin, die mittlerweile sogar oft soweit geht, dass ich in München gezielt mich in der Security-Schlange einreihe, die am ehesten nach erfahrenen und unproblematischen (sprich: schnellen) Mitpassagieren aussieht.
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

Oliver-BergamLaim @ 22 Apr 2010, 13:17 hat geschrieben: In Prag war hinter mir mal ein Geschäftsmann in der Security-Schlange, der hat andere Leute gebeten ihn vorbeizulassen, weil sein Flug schon in einer Stunde gehe. Bei mir waren's noch 20 Minuten bis zum Abflug... hab meinen Flug natürlich problemlos bekommen.

Allgemein sind das größte Zeitrisiko bei der Security-Kontrolle großer Andrang (in München bisher seltenst erlebt) oder Leute, die sich einfach dumm anstellen. Nach meinen mittlerweile rund 50 Flügen hat man halt irgendwann eine gewisse Routine drin, die mittlerweile sogar oft soweit geht, dass ich in München gezielt mich in der Security-Schlange einreihe, die am ehesten nach erfahrenen und unproblematischen (sprich: schnellen) Mitpassagieren aussieht.
Die Strategie verfängt bspw. in Frankfurt nicht, wo es nur eine Schlange gibt, die erst kurz vor der eigentlichen Kontrolle auf die einzelnen Kontrollen verteilt wird, letztlich aber für eine recht ordentliche Geschwindigkeit sorgt. Mit Handgepäck reichen auch für London-Flüge ab FRA morgens 30 min zwischen Ankunft Regio-Bahnhof und Abschluß des Boardings, wenn man seine Bordkarte schon vorher besorgt hat (z.B. aufs Handy). Wenn es bei der Sicherheit zeitlich knapp wird, wird man dort vom Personal auch schon mal vorgelassen. Aber auch bei Flugverbindungen ist man auf Anschlüsse angewiesen. In Tagesrandlage sieht es da teilweise nicht so prall aus. Aber von Aschaffenburg nach London war in den meisten Fällen der Flug 2-3 h schneller.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Interessant wäre es, wenn Du Beispiele für Arbeiten anführen würdest, die man im Zug ausführen kann.

Es gibt m. E. vielleicht eine handvoll Tätigkeiten, die ein Mitarbeiter während einer Zugfahrt ausführen kann. Und dabei ist er von Mitreisenden umgeben und somit nicht ungestört. Effektiv ist das nicht. Es sei denn, es gäbe noch Abteile und er würde eines für sich allein reservieren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14648
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Schonmal mit'm Zug gefahren? Also ich hab's immer super hinbekommen sogar in den nur 30 Minuten jeden Morgen meine Mails zu bearbeiten, noch irgendwelche Sachen zu schreiben oder einfach mal die Festplatte aufzuräumen. Abteile hab' ich da keine gebraucht, manchmal geht's auch ganz ohne Sitzplatz. In einem Großraumbüro ist man übrigens auch nicht ungestört.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 22 Apr 2010, 14:27 hat geschrieben: Schonmal mit'm Zug gefahren? Also ich hab's immer super hinbekommen sogar in den nur 30 Minuten jeden Morgen meine Mails zu bearbeiten, noch irgendwelche Sachen zu schreiben oder einfach mal die Festplatte aufzuräumen. Abteile hab' ich da keine gebraucht, manchmal geht's auch ganz ohne Sitzplatz. In einem Großraumbüro ist man übrigens auch nicht ungestört.
Das hat aber nichts mit der Arbeit zu tun, die manche Geschäftsreisende während der Fahrt erledigen müssten. Die Anforderung an die Konzentration ist dabei ungleich höher als beim Beantworten einer e-Mail. Man darf auch nicht vergessen, dass jede Minute Reisezeit Stress bedeutet. Umso schöner ist es, wenn diese Zeit so schnell wie möglich vorbeigeht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 22 Apr 2010, 16:39 hat geschrieben: Man darf auch nicht vergessen, dass jede Minute Reisezeit Stress bedeutet.
Wieso das? Solange ich gemütlich in meinem Sessel sitze stresst mich da gar nichts.

Was man machen kann - viel. Z.B. seinen Vortrag nochmal durchsehen, den Vortrag schreiben, eine Präsentation erstellen, Pläne zeichnen, E-Mails bearbeiten, ein Programm schreiben, ...

Hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Bei meinen ICE-Reisen im August jedenfalls waren genug Geschäftsreisende im Zug die auch gearbeitet haben, einige mit spezieller Sichtschutzfolie, damit ihnen keiner in den Bildschirm schaut.

Wo das Problem mit der Konzentration sein soll erschließt sich mir jetzt auch nicht
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 22 Apr 2010, 22:16 hat geschrieben: Wieso das? Solange ich gemütlich in meinem Sessel sitze stresst mich da gar nichts.
Doch, die Bewegung an sich. Das ist aber ein Grundproblem von mir, da ist es egal ob Flugzeug, Bahn oder Auto. Am Ende habe ich immer saumäßige Kopfschmerzen, auch als Beifahrer. Deshalb versuche ich solche Strecken zeitmäßig immer am kürzesten zu halten.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Autobahn @ 22 Apr 2010, 14:15 hat geschrieben:@ Boris

Interessant wäre es, wenn Du Beispiele für Arbeiten anführen würdest, die man im Zug ausführen kann.

Es gibt m. E. vielleicht eine handvoll Tätigkeiten, die ein Mitarbeiter während einer Zugfahrt ausführen kann. Und dabei ist er von Mitreisenden umgeben und somit nicht ungestört. Effektiv ist das nicht. Es sei denn, es gäbe noch Abteile und er würde eines für sich allein reservieren.
Auch wenn ich nicht Boris bin: Ich lese derzeit in der Bahn für je 30 Minuten Carl von Clausewitz' Vom Kriege und marker darin rum. Das geht super. Morgens treffe ich manchmal einen Kommilitonen, der scheint Japanisch zu studieren, der lernt oder macht was am Laptop. Andere lesen Zeitung oder gehen Notizen noch mal durch. Vor allem abends werden auch noch PowerPoint- Folien durchgearbeitet, Texte korrigiert u.a.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 22 Apr 2010, 22:23 hat geschrieben: Auch wenn ich nicht Boris bin: Ich lese derzeit in der Bahn für je 30 Minuten Carl von Clausewitz' Vom Kriege und marker darin rum. Das geht super. Morgens treffe ich manchmal einen Kommilitonen, der scheint Japanisch zu studieren, der lernt oder macht was am Laptop. Andere lesen Zeitung oder gehen Notizen noch mal durch. Vor allem abends werden auch noch PowerPoint- Folien durchgearbeitet, Texte korrigiert u.a.
30 Minuten sind ja auch OK, die bin ich auch mit dem ÖPNV unterwegs. Wir sprachen aber von Reisezeiten um die 30 Stunden.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 22 Apr 2010, 22:16 hat geschrieben:Wieso das? Solange ich gemütlich in meinem Sessel sitze stresst mich da gar nichts.
Wir Menschen sind nicht alle gleich. Was für Dich normal ist, kann für andere Menschen Stress bedeuten und umgekehrt ist es für diese Personen etwas völlig Normal, was Dir Stress bereiten würde.
Boris Merath @ 22 Apr 2010, 22:16 hat geschrieben:Was man machen kann - viel. Z.B. seinen Vortrag nochmal durchsehen, den Vortrag schreiben, eine Präsentation erstellen, Pläne zeichnen, E-Mails bearbeiten, ein Programm schreiben, ...
Wenn Du die Fähigkeit hast, Deine momentane Umwelt auszublenden und Dich auf die Tätigkeit zu konzentrieren, ist es schön für Dich. Aber es soll auch Menschen geben, die können nicht einmal die Blöd-Zeitung während einer Bahnfahrt lesen, denen wird dann schlecht.

Es hängt damit zusammen, dass der Körper die Bewegung (Bahnfahrt) spürt, das Auge aber auf die Lektüre geheftet ist. Dies führt im Gehirn zu gegenteiligen Informationen. Und das kann nicht jeder verkraften. Wie die prozentuale Verteilung dieses Phaenomens ist, ist mir natürlich nicht bekannt.
Boris Merath @ 22 Apr 2010, 22:16 hat geschrieben:Hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Bei meinen ICE-Reisen im August jedenfalls waren genug Geschäftsreisende im Zug die auch gearbeitet haben, einige mit spezieller Sichtschutzfolie, damit ihnen keiner in den Bildschirm schaut.
"Genug Geschäftsreisende" ist ein dehnbarer Begriff. Und was sie wirklich gemacht haben, wirst Du nicht in Erfahrung gebracht haben. Haben diejenigen mit Sichtschutzfolie nicht vielleicht doch nur ein paar Bilder angeschaut?
Boris Merath @ 22 Apr 2010, 22:16 hat geschrieben:Wo das Problem mit der  Konzentration sein soll erschließt sich mir jetzt auch nicht
Hier schließt sich der Kreis, Du kannst Deine Umgebung offenbar ausblenden, das gelingt aber nicht allen Menschen. Und ein Zug ist auch kein Großraumbüro (um auch gleich Rohrbacher zu zitieren), sondern ein sich bewegender öffentlicher Raum.

Fazit: Es gibt sicher Menschen, die auch während einer Zugfahrt konzentriert und produktiv arbeiten können. Es gibt aber ebenso sicher Menschen, die das nicht können. Vor allem gibt es aber Geschäftsreisende, deren Tätigkeit vor Ort wichtig ist, nicht das, was sie im Zug machen könnten. Ein IT-Techniker oder ein Kundendienstmonteur hat nicht viel davon, sein Arbeitsgebiet muss er erst einmal erreichen. Ebenso ein Verkaufberater, der zu seinen Kunden fährt. Und was soll der Finanzchef eines internationalen Unternehmens auf dem Weg zum Steuerberater der z.B. französischen Niederlassung machen?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Markus
Haudegen
Beiträge: 694
Registriert: 07 Dez 2006, 14:38

Beitrag von Markus »

Vielen Dank für Eure Meinungen.
Ich halte mal fest:
Meine Eindrücke haben nicht ganz getäuscht. Die Bahn hat nicht die Kapazitäten um den europäischen Flugverkehr (nur hierum geht es) zu ersetzen.
Sie hat dennoch vergleichsweise gut auf die ungewohnte Situation reagiert. Das Vorhalten von Kapazitäten für derartige Fälle kann man aber nicht von den Eisenbahnen verlangen. Die Eisenbahnen könnten langfristig den europäischen Flugverkehr zum großen Teil ersetzen, aber dafür bedarf es massiver Investitionen in Fahrmaterial und Infrastruktur.
Die von der Bahn hin und wieder geäußerten Meinungen, sie könne locker die Flugpassagiere transportieren, sind nichts als Sprüche, weil Nah- und Fernverkehr zwei Paar Stiefel sind. Über zusätzliche Passagiere, wie sie im europäischen Flugverkehr unterwegs sind, wären die Bahnen nicht unfroh.
Benutzeravatar
glemsexpress
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2496
Registriert: 03 Nov 2005, 22:25
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 22 Apr 2010, 23:10 hat geschrieben:Ein IT-Techniker oder ein Kundendienstmonteur hat nicht viel davon, sein Arbeitsgebiet muss er erst einmal erreichen.
Der kann z.B. noch mal die Bedienungsanleitung der Bauteile lesen die er ein-/ausbauen/warten muss. Auch Baupläne usw. kann man sich noch mal anschauen...
Autobahn @ 22 Apr 2010, 23:10 hat geschrieben:Ebenso ein Verkaufberater, der zu seinen Kunden fährt.
Anschauen seiner Prospeckte, erhohlung,...
Autobahn @ 22 Apr 2010, 23:10 hat geschrieben: Und was soll der Finanzchef eines internationalen Unternehmens auf dem Weg zum Steuerberater der z.B. französischen Niederlassung machen?
Kucken ob die Daten auch ordnungsgemäß gefälscht wurden :rolleyes:
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

glemsexpress @ 26 Apr 2010, 22:15 hat geschrieben: Der kann z.B. noch mal die Bedienungsanleitung der Bauteile lesen die er ein-/ausbauen/warten muss. Auch Baupläne usw. kann man sich noch mal anschauen...
Das sollte er auch so können.
Anschauen seiner Prospeckte, erhohlung,...

Erholt wird sich nach dem Feierabend, außerdem: Erholung auf einer Zugfahrt?
Kucken ob die Daten auch ordnungsgemäß gefälscht wurden  :rolleyes:

:lol:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ Bayernlover

Danke. Anders könnte ich auch nicht antworten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 26 Apr 2010, 22:42 hat geschrieben: @ Bayernlover

Danke. Anders könnte ich auch nicht antworten.
Ich wusste dass Du darauf eingehen würdest ;)

Aber klar, es ist ja so. Ich empfinde Reisen nicht als schön, deshalb umso kürzer desto besser.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
ruhri
Kaiser
Beiträge: 1533
Registriert: 23 Mai 2007, 20:05
Wohnort: Bochum

Beitrag von ruhri »

Markus @ 26 Apr 2010, 21:36 hat geschrieben: Die von der Bahn hin und wieder geäußerten Meinungen, sie könne locker die Flugpassagiere transportieren, sind nichts als Sprüche, weil Nah- und Fernverkehr zwei Paar Stiefel sind. Über zusätzliche Passagiere, wie sie im europäischen Flugverkehr unterwegs sind, wären die Bahnen nicht unfroh.
Von den Zahlen her müsste es stimmen. Vor einiger Zeit habe ich einmal gelesen, dass die Deutsche Bahn täglich so viele Passagiere befördert wie die Lufthansa in einem ganzen Jahr.
Markus
Haudegen
Beiträge: 694
Registriert: 07 Dez 2006, 14:38

Beitrag von Markus »

ruhri @ 26 Apr 2010, 22:59 hat geschrieben: Von den Zahlen her müsste es stimmen. Vor einiger Zeit habe ich einmal gelesen, dass die Deutsche Bahn täglich so viele Passagiere befördert wie die Lufthansa in einem ganzen Jahr.
Ja, unter Berücksichtigung des Nahverkehrs.
Wenn man aber nur den Fernverkehr in Deutschland (plus eventuell ins nahe Ausland) vergleicht, dann sieht es anders aus.
tobster
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 07 Sep 2007, 00:00

Beitrag von tobster »

Bayernlover @ 26 Apr 2010, 22:22 hat geschrieben: Das sollte er auch so können.


Erholt wird sich nach dem Feierabend, außerdem: Erholung auf einer Zugfahrt?


:lol:
Da muss ich zumindest halb widersprechen. Erholung ist vielleicht übertrieben, aber für mich ist Zeit im Zug definitiv Zeit die ich nutzen kann, z.B. um ein Buch zu lesen, zu schlafen/dösen, Musik zu hören, mich zu unterhalten (wenn mit anderen unterwegs). Mich extra in einen Zug setzen um mich zu erholen würd ich aber auch net.

Da sollte ich vielleicht aber auch dazusagen, dass ich kein Pendler bin, sondern wenn dann auf Reisen mit der Bahn bin, wo ich mir die Zeiten aussuchen kann und noch dazu ein geiziger Sparpreiskäufer, sodass die genutzten Züge in der Regel net überfüllt sind (einmal habe ich allerdings auch schon mit nem 29€-Ticket zwei Stunden auf dem Fußboden eines ICE-T verbracht), oft fahre ich auch absichtlich in Tagesrandlage.
Antworten