Hamburg-Köln-Express

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 12 Mar 2012, 22:18 hat geschrieben:Vielleicht mit Integralen? :ph34r:
Nein, mit den umgebauten österreichischen Wagen und mit Taurus :D
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ionenweaper
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Beitrag von Ionenweaper »

146225 @ 12 Mar 2012, 22:25 hat geschrieben: Oder hat die Eule nun Athen erreicht? Wo Veolia zu seligen "Connex" - Zeiten überall schon Fernverkehr fahren wollte, wären diese Ankündigungen umgesetzt worden..., tja... :lol:
Naja das ist nen fixer Vertrag, die Trasse ist bestellt und die Wagen stehen im Depot (sind aber noch nicht zugelassen - das ist der Kasus-Knacktus).

Veolia macht ihr ja auch nur nen paar EVU-Aufgaben, die kriegen nen Fahrplan, Fahrzeuge und sollen halt die Strecke fahren und um die Betriebsaufgaben kümmern. Daher kein Betriebsrisiko, sondern mehr eine bestimmte Dienstleistung.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Wie die SZ schreibt, solls am 23. Juli mit dem HKX losgehen. Buchbar sei die Verbindung ab kommendem Mittwoch, die Preise sollen sich zwischen 20€ (wie hier schon bemerkt) und 60€ Maximum bewegen.

Mal schauen, wie das dann in der Realität aussieht, die 20€-Tickets dürften wohl ähnlich spärlich verfügbar sein wie die billigen Sparpreise bei der DB Fernverkehr.

Ob es sich da tatsächlich um ehemalige Rheingoldwagen handelt, wage ich aber zu bezweifeln... hieß es nicht mal 4010?
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 2 Jul 2012, 17:56 hat geschrieben: Ob es sich da tatsächlich um ehemalige Rheingoldwagen handelt, wage ich aber zu bezweifeln... hieß es nicht mal 4010?
Keine Zulassung - werden Avmz111 der Vogtlandbahn.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ham die genug davon, die nicht für den ALX gebraucht werden?
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 2 Jul 2012, 19:25 hat geschrieben: Ham die genug davon, die nicht für den ALX gebraucht werden?
Ja - das sind die 5 nicht zu AB umgebauten, für die der Alex keine wirkliche Verwendung hat.
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 2 Jul 2012, 18:05 hat geschrieben:Keine Zulassung - werden Avmz111 der Vogtlandbahn.
Das sind dann die meistens abgestellten fünf alex-Avmz, Baujahr um 1962, aus'm alten alex, oder? In einigen Presseberichten steht was von TEE/Rheingoldwagen, wenn nicht gar "Kult-Wagen", da haben die Readkteure aber was falsch verstanden oder hat die Vogtlandbahn solche Garnituren, die ich nicht kenne (was im Übrigen gut möglich ist^^)? Im Zusammenhang mit den alten alex-Wagen solche Begriffe und vor allem Bilder zu verwenden, ist sonst schon ein bisschen gewagt. ;)

Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt. 16 Millionen Euro hat man bisher investiert, heißt es. Soso. Für mich heißt das, wie man auch an der Sache mit dem Rollmaterial sieht, die basteln halt ein bisschen rum und schauen mal was passiert, aber wirklich ernst meinen, wie z.B. die WESTbahn, scheinen sie es dann ja nicht. Ein einziger Westbahn-KISS dürfte ja schon um einiges teurer sein als bei denen das gesamte Investment bisher... Aber mal schauen, vielleicht kommt das ja alles noch.
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Beitrag von Electrification »

Mal schauen was die BEG dazu sagt wenn mal wieder Wagen fehlen.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 2 Jul 2012, 19:39 hat geschrieben: Das sind dann die meistens abgestellten fünf alex-Avmz, Baujahr um 1962, aus'm alten alex, oder?
Ja.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Jul 2012, 19:43 hat geschrieben: Die BEG war letztes Weihnachten stocksauer über den Berlineinsatz von ALX-Wagen, wie man so hört.
Das hat die BEG aber nicht zu jucken - nachdem meines Wissens trotzdem alle Züge mit den (wie üblich zu knapp bemessenen) bestellten Kapazitäten unterwegs waren.
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Beitrag von Electrification »

Die BEG sitzt am längeren Hebel, schon mal daran gedacht? ;)
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Jul 2012, 19:50 hat geschrieben: Die BEG sitzt am längeren Hebel, schon mal daran gedacht? ;)
Wieso? Dem Vernehmen nach wäre die Vogtlandbahn den Alex lieber heute als morgen los :D
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja.
Danke, nach'm Abschicken des Beitrags hab' ich es auch gelesen. :D
Mal schauen was die BEG dazu sagt wenn mal wieder Wagen fehlen. Ob selten im Einsatz oder nicht, eine Reserve ist immer gut.
Die BEG war letztes Weihnachten stocksauer über den Berlineinsatz von ALX-Wagen, wie man so hört.
Den Einwand verstehe ich nicht ganz. War die BEG damals eigentlich auch sauer als wir uns damals fünf Tage lang einen Integral ausgeliehen haben zwecks Sonderfahrt? So lange die von der BEG bestellen Züge vertragsgemäß fahren, kann ihr das genauso wurscht sein, wie mir die BEG-Züge wurscht sind, solange ich meine Züge und Wagen vertragsgemäß kriege. :rolleyes:
Die BEG sitzt am längeren Hebel, schon mal daran gedacht? ;)
Der Hebel kann so lang sein wie er will, so lange alle Verträge erfüllt sind.
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Rohrbacher @ 2 Jul 2012, 19:54 hat geschrieben: Den Einwand verstehe ich nicht ganz. War die BEG damals eigentlich auch sauer als wir uns damals fünf Tage lang einen Integral ausgeliehen haben zwecks Sonderfahrt?
Ja - deshalb wird da ja kein Nahverkehr bestellt.
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Vorhin rauschte der HKX von Düsseldorf nach Köln. Ich habe es leider zu spät aus dem Fenster der S-Bahn gesehen. Zwei Taurus und im Sandwich mit HKX beklebte Wagen. Den Wagentyp konnte ich leider nicht erkennen, sah aber sehr ordentlich aus.
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Beitrag von Electrification »

Rohrbacher @ 2 Jul 2012, 19:54 hat geschrieben: Der Hebel kann so lang sein wie er will, so lange alle Verträge erfüllt sind.
Bist du ein Insider und weißt ob das der Fall ist? Ich bin gespannt, bei mir war es in diesem Fall nur eine Vermutung da ich durchaus schon öfter in Zügen unterwegs war wo Wagen fehlten. Allerdings weiß ich nicht in wie weit das der Regelfall ist.
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Beitrag von Rev »

Irgendwie wird hier über vieles gesprochen aber nicht wirklich worum es geht. Ein derartiger Zug muss von den Fahrgästen angenommen werden und effektiv gibt es nur zwei Arten von Fahrgästen die Pendler und die Einmal Fahrer (darunter verstehe ich alle die nicht Regelmäßig die Strecke nutzen).

Als Fernverkehrs Pendler schau ich mir erst mal den Fahrplan an, dort tun sich mir dann 3-4 Verbindungen auf. Damit sollte das Angebot für einen Pendler schon mal gestorben sein den mit einem solchen Fahrplan verliert man komplett seine Flexibilität. Das einzige was mich zum kauf einer Monats Karte oder ähnlichem veranlassen würde wäre ein drastisch reduzierter preis der nur 50% des DB preise Betragen dürfte, dann wäre es für einen Pendler mit einigermaßen Festen Arbeitszeiten interessant. Interessant deshalb da er dann die Arbeitszeit Ausreißer mit DB Fahrscheinen kompensieren könnte.

Den einmal Fahrer, hier gibt es für mich zwei Gruppen einmal die die nur dieses Strecke Fahren oder diejenigen für die es nur ein Teilstück ist.

Für diejenigen für die es nur ein Teilstück ist dürfte das ganze Preislich in den meisten fällen uninteressant sein da es günstiger sein wird die gestammte Strecke bei einem Anbieter zu lösen, außerdem hat man bei einem Anbieter keinen Ärger im falle eines Anschlussverlustes und es ist natürlich einfacher zu buchen :).

Bleiben als nur noch die übrigen dir nur diese Strecke fahren jetzt muss für diese Zielgruppe die Angebotenen Verbindungen auch noch Zeitlich attraktiv sein womit bei nur 3-4 Zugpaaren einige die DB vorziehen werden außer der Preis ist wirklich drastisch günstiger was ich nicht ganz glaube.


Mir fehlt für diese Art von Fernverkehr irgendwie die Zielgruppe mit denen man auch Züge voll bekommt.


Zum HKX hier gibt es ein Foto davon
http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~...82-534-hkx.html
Scheint mir wenn der wirklich so fahren sollte etwas über motorisiert ob es wirklich sinnvoll und wirtschaftlich ist immer zwei Lokomotiven bei 4 Wagen am Zug zu haben ich weis nicht...
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 3 Jul 2012, 19:47 hat geschrieben: Scheint mir wenn der wirklich so fahren sollte etwas über motorisiert ob es wirklich sinnvoll und wirtschaftlich ist immer zwei Lokomotiven bei 4 Wagen am Zug zu haben ich weis nicht...
Zum einen sollens 5 Wagen werden - zum andern werden Kurzwenden sonst schwierig.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 3 Jul 2012, 19:50 hat geschrieben: Zum einen sollens 5 Wagen werden - zum andern werden Kurzwenden sonst schwierig.
Außerdem läuft zumindest auf dem Bild der hintere Taurus nur als Wagen mit.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Zum einen erkenne ich da hinten einen gehobenen Stromabnehmer, zum anderen hat die vordere Lok den Vorderen gehoben.
Trotzdem wäre es auf lange Sicht billiger, sich einen Steuerwagen zu besorgen.
146225
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Beitrag von 146225 »

Martin H. @ 3 Jul 2012, 22:11 hat geschrieben: Zum einen erkenne ich da hinten einen gehobenen Stromabnehmer, zum anderen hat die vordere Lok den Vorderen gehoben.
Oh, oh, oh... vielleicht sollte ich mir doch einen Termin beim Augenarzt des Vertrauens besorgen. Bis zu Deinem Hinweis hätte ich schwören wollen, die 2. Lok läuft abgebügelt mit. Nach nochmaligem Hinschauen: Bitte meinen Beitrag von soeben in die Tonne hauen - und, @Martin H.: "Danke fürs Wecken!" :)
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Beitrag von Rohrbacher »

Electrification @ 3 Jul 2012, 18:50 hat geschrieben:Bist du ein Insider und weißt ob das der Fall ist?
Nein, das war nur eine Feststellung. Wenn die Vogtlandbahn ohne Einschränkungen das fährt, was der Kunde BEG bestellt, ist der Vertrag erfüllt und dann geht es auf Deutsch gesagt die BEG nichts an, mit wem die Vogtlandbahn sonst noch Geschäfte macht. Damit habe ich nicht behauptet, dass es so wäre.
Ich bin gespannt, bei mir war es in diesem Fall nur eine Vermutung da ich durchaus schon öfter in Zügen unterwegs war wo Wagen fehlten. Allerdings weiß ich nicht in wie weit das der Regelfall ist.
1. Nur weil irgendwo mal Wagen gefehlt haben, lässt sich daraus ja nicht automatisch schließen, dass die nicht gefehlt hätten, wenn die Vogtlandbahn diese Wagen nicht vermietet hätte. Wenn ab Lindau ein Wagen fehlt, nutzt es meist wenig wenn in Schwandorf welche übrig sind.

2. Außerdem gibt's ziemlich sicher auch im Vertrag zwischen BEG und Vogtlandbahn gewisse Toleranzen. Wenn also hier und da mal was nicht läuft, es aber innerhalb der Toleranz bleibt, ist alles okay. Beim MüNüX steht meines Wissens eben drin, dass ca. 95% der Fahrten mit 101 und den Bpmz in der entsprechenden Anzahl zu erfolgen hat. Was in den restlichen ca. 5% sein darf und was nicht, steht auch im Vertrag.

3. Wissen wir (ich zumindest) ja auch nicht, wie viele Fahrzeuge die Vogtlandbahn für den alex überhaupt vorhalten muss. Jetzt mal nur als Beispiel, wenn ein Besteller sagt, ihr müsst für diesen Auftrag 20 Wagen vorhalten (17 werden gebraucht, 3 sind Reserve), kann das Unternehmen ja trotzdem noch 10 andere haben und diese vermieten, damit für andere Besteller fahren, für eigenwirtschaftliche Verkehre verwenden, etc.

Aber nochmal: Wie gesagt, wissen tu ich nichts, es sind nur allgemeine Feststellungen und Vermutungen. Nur aus den Beobachtungen können sowas nicht ersehen und schon gar nicht was im Vertrag steht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Rohrbacher

Abregen, abregen!
HKX nutzt nun vorerst luxuriöse Traditionswaggons der Bundesbahn-Rheingold-Serie aus den 1970er-Jahren, die von einem Unternehmen aus Italien angemietet werden. An den Wochenenden wird das neue Angebot zudem mit Waggons der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) verstärkt.
Quelle: http://mofair.de/db/news/meldung_12758.html :P
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Beitrag von Rohrbacher »

Das Unternehmen "aus Italien" ist nix anderes als Netinera, ex Arriva und damit die Vogtlandbahn. Die "luxuriösen Traditionswaggons der Bundesbahn-Rheingold-Serie aus den 1970er-Jahren" sind die abgestellten alex-Wagen und damit eben genau diese bereits hier gezeigte Garnitur. :rolleyes:

Und die NOB wird auch noch einige alte Halberstädter haben, die sie am Wochenende warscheinlich eh nicht braucht und auch sonst gerne für Sonderverkehre vermietet.
Der Aufbau von Fernverbindungen gegen die jeweils etablierten Bahnkonzerne gestaltet sich bislang in ganz Europa schwierig, obwohl der Markt für Zugverkehre seit vielen Jahren für den Wettbewerb geöffnet ist. Angestammte Anbieter wie die Deutsche Bahn finden noch immer Mittel und Wege, Konkurrenten den Start zu erschweren. Ohne die regulierende Hilfe der Bundesnetzagentur, die in Deutschland unter anderem zuständig für die Einhaltung eines fairen Wettbewerbs auf der Schiene ist, hätten neue Angebote auf Fernstrecken wohl keine Chance. Schwierig gestaltet sich zudem die Beschaffung von geeigneten Lokomotiven und Waggons sowie deren Finanzierung. Die Interconnex-Verbindung von Veolia in Ostdeutschland ist bislang das einzige Konkurrenzangebot zur Deutschen Bahn im deutschen Fernverkehr.
Der InterConnex ist nicht der einzige "private" Fernzug bisher, den Vogtland-Express gibt's schon auch noch, wenn auch nicht mehr täglich. Da sind wir übrigens wieder bei dieser italienischen Firma. :D

Es ist übrigens nicht "schwierig" in dem Sinne, wie's suggeriert werden soll, in Europa Fernverbindungen anzubieten. Es macht nur kaum jemand, weil fast alle seit einiger Zeit tätigen Unternehmen im Personenverkehr entweder lieber bestellte Verkehre fahren oder/und Tochterunternehmen von ausländischen, meist benachbarten Staatsbahnen sind und die haben ja mehr oder weniger ausgemacht, dass sie sich nichts tun. So gesehen könnte man die Wagen von Netinera (Tochter der FS) für den HKX als Retourkutsche sehen für den EC von DB/ÖBB/LeNord vs. FS. Hat zumindest eine gewisse Ironie. ;)

Bei den anderen Unternehmen, die keine Staatsbahntöchter sind, kommt's eben drauf an, wie viel Geld man in die Hand nimmt und so ein Fernbahnunternehmen erfordert eben tendenziell mal ein sehr hohes Investment, diese 16 Mio. Euro bisher beim HKX sind ja wie gesagt fast eine Low-Budget-Aktion. NTV in Italien (HGV mit nagelneuen AGV) und die bereits erwähnte WESTbahn in Österreich (Taktverkehr mit nagelneuen KISS) haben halt vor dem Start richtig viel Geld in die Hand genommen. Wobei die WESTbahn seit dem SNCF-Einstieg so gesehen keine reine Privatbahn mehr ist. :rolleyes:

Das Hauptproblem ist nämlich einfach, dass Bahnbetrieb teuer ist, sogar mit Dumpingpreisen beim Personal. Ich hab' schon öfter in gewissen Runden den Vorschlag gemacht und dann mal durchkalkulieren lassen, Züge für Ausflugsfahrten zu unterschiedlichen Zielen zu chartern. Aber egal wo man hinfahren will, selbst wenn man den Zug (was aus'm Bereich 628, 642, 643 & Co.) günstig bekommt, an einen echten Gewinn braucht man unter 100 Fahrgästen nicht denken - bei marktüblichen Preisen. Das heißt, die Kiste muss quasi durchgehend voll sein! Will man Billigpreise anbieten, braucht man mehr Leute oder macht eben Verlust, was aber nicht Sinn der Sache ist. Natürlich kann man etwas anders kalkulieren, wenn der Anbieter auch gleich selbst das EVU ist, andererseits haben die auch kein Nobudget Zugpersonal, so wie wenn ein paar Freaks kurzzeitig Unternehmergeist entwickeln...^^

Da wird einem aber auch sehr schnell klar, warum es abseits der großen Hauptstrecken keinen eigenwirtschaftlichen Fernverkehr geben wird, egal wie offen der Markt ist und warum auch die DB das oft nicht mehr macht. Das dürfte deswegen auch der Grund sein, warum der Vogtland-Express nur an einzelnen Tagen je einmal fährt. Mit Zugfahrten ganz grob unter 100 Fahrgästen brauch' ich auch mit kleinen Fahrzeugen eigentlich gar nicht anfangen. Sicher Gewinn im gewünschten Rahmen mit günstigen Fahrpreisen mach' ich erst, wenn ich die Betriebs-, Trassen- und alle weiteren Kosten auf 200, 300 oder gar 400 Leute verteilen kann. Und das erreiche ich eben nur, wenn ich Hamburg - Köln, Salzburg - Wien, Mailand - Rom und sowas fahre, Hauptstrecken mit recht guten Fahrzeiten. Aber schon sowas wie das oft zitierte Beispiel Hof - Dresden könnte betriebswirtschaftlich in der Tat nicht so arg rentabel sein.

Richtig viel Geld kann man mit Fernzügen in Deutschland derzeit einfach nicht machen, deswegen ist der Markt mit Investoren auch echt nicht direkt überschwemmt. Mit der Vormachtstellung der DB AG hat das meiner Meinung nach weniger zu tun, die hatte die Bahn ja mal in fast allen Transportbereichen, wenn wir uns erinnern... Momentan haben wir einfach die Situation, dass wir Fernzüge haben, die unter'm Strich kaum rentabel sind und parallel Airlines, bei denen es im Inlandsgeschäft auch nicht allzu gut aussieht. Die kanibalisieren sich gegenseitig, sodass man mit beidem derzeit wohl nicht allzu viel Geld machen kann. Wenn jetzt noch die Fernbusse dazukommen sollten, dann bin ich mal gespannt...
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Beitrag von Ionenweaper »

Inzwischen kann man buchen (oder sich andere Dinge anschauen...):

http://www.hkx.de/

Die Preise für die Züge Wochentagsüber liegen im Moment für 20 Euro Köln-Hamburg (oder z. B. 10 Euro Köln-Münster). Wochenendpreis ist wie kolpotiert 60 Euro Köln-Hamburg (wobei es da anscheinend auch Ausnahmen gibt, der Sonntagabend-Zug ist wieder in der günstigen Kategorie). Köln-Münster kostet dann z. B. 22,50 Euro.

Der Zug Sonntag Abend verlässt Köln übrigens über eine Stunde nach dem letzten regulären Fernzug (bei in etwa gleicher Fahrzeit in Hamburg), Ankunft in Hamburg Hbf 1:44. Die DB konkuriert natürlich noch mit CNL (aber über eine Stunde längere Fahrzeit bei unattraktiver Ankunft in Hamburg um 3:40) und dem 2 Uhr nachts startendem IC.
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Beitrag von mapic »

Rohrbacher @ 4 Jul 2012, 02:30 hat geschrieben:So gesehen könnte man die Wagen von Netinera (Tochter der FS) für den HKX als Retourkutsche sehen für den EC von DB/ÖBB/LeNord vs. FS. Hat zumindest eine gewisse Ironie. ;)
Naja, das ist schon etwas weit hergeholt. Vor allem ist Netinera ja eher zufällig zu der Ehre gekommen, weil die vorgesehenen Wagen einfach noch nicht verfügbar sind, und Netinera halt gerade die Wagen übrig hat.
Für die Durchführung des Betriebs des HKX ist ja schließlich mit Veolia immerhin die einzige echt private Privatbahn beauftragt worden. ;)
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Beitrag von JeDi »

mapic @ 4 Jul 2012, 23:45 hat geschrieben: Für die Durchführung des Betriebs des HKX ist ja schließlich mit Veolia immerhin die einzige echt private Privatbahn beauftragt worden.  ;)
Warum eigentlich die einzig Echte? Was ist zum Beispiel mit der Hochwaldbahn oder der Städtebahn?

Edit: Danke übrigens ans Admin-Team fürs verschieben :-)
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Beitrag von mapic »

Na gut, Veolia ist da natürlich nicht wirklich die einzige. Es dürfte sogar eine ganze Menge echte Privatbahnen geben. Wenn man jetzt aber mal die Bahnen vergleicht, die wirklich in ganz Deutschland im Wettbewerb mitmischen, dann ist Veolia da schon die einzige. ;)
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Beitrag von JeDi »

mapic @ 5 Jul 2012, 16:29 hat geschrieben: Wenn man jetzt aber mal die Bahnen vergleicht, die wirklich in ganz Deutschland im Wettbewerb mitmischen, dann ist Veolia da schon die einzige. ;)
Naja - der HKX hat primär mal ein EVU gebraucht, was die Verantwotung übernimmt. Insofern ists eigentlich relativ egal, ob deutschlandweit oder nicht - hauptsache EVU ;)
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Beitrag von Electrification »

mapic @ 5 Jul 2012, 16:29 hat geschrieben: Na gut, Veolia ist da natürlich nicht wirklich die einzige. Es dürfte sogar eine ganze Menge echte Privatbahnen geben. Wenn man jetzt aber mal die Bahnen vergleicht, die wirklich in ganz Deutschland im Wettbewerb mitmischen, dann ist Veolia da schon die einzige. ;)
Meinst du das ernst? VeoliaTransdev ist ein Konzern der zu großen Teilen in Staatshand ist und damit eigentlich auch ein Staatskonzern. Abgesehen davon ist sogar die Deutsche Bahn AG eine Privatbahn.
Veolia wird an sich eh nicht mehr lange als Transportunternehmen existieren und keiner weiß wer es übernimmt, wenn es aber das favorisierte Cube übernimmt und mit Netinera verschmilzt, was sinnig wäre, wäre auch die Trenitalia mit im Boot.

Diese Definitionen sind doch eh alle unsinnig, denn egal wem das Unternehmen gehört, es geht nur noch um reine, kompromisslose Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Verluste, alles andere ist doch sekundär.
Das Humankapital ist ein lästiger Kostenfaktor, was man ihm auch zeigt.
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