Electrification @ 22 Sep 2011, 01:38 hat geschrieben:Anwohner die gegen was sind, sind keine belastbare Quelle, die versuchen auch mit Tricks und Halbwahrheiten die Bahn mies zu machen.
Und wenn ein Anwohner dafür ist, dass nicht so laut gepfiffen wird, wird er somit zur belastbaren Quelle und kein Opfer von Vorurteilen ...
Woodpeckar @ 22 Sep 2011, 08:01 hat geschrieben: Und wenn ein Anwohner dafür ist, dass nicht so laut gepfiffen wird, wird er somit zur belastbaren Quelle und kein Opfer von Vorurteilen ...
Es wurde doch auf die Anwohner eingegangen und mit tiefem Ton gepfiffen, mehr geht wirklich nicht, denn man muss die Pfeife noch wahr nehmen können.
Die Anwohner brauchen sich ja nur mal Gedanken machen ob sie nicht den einen oder anderen Bü aufgeben, es muss ja nicht alle 50m ein Bü stehen, wo dann tw. drei mal am Tag etwas drüber fährt.
Ich denke auch Bauern kommen nicht um wenn sie zum Feld mal 150 oder auch 500m weiter fahren müssen. Wenn eine Autobahn das Feld schneidet ist das Alltag, da gibt es auch nicht alle paar Meter eine Brücke.
Die Anwohner brauchen sich ja nur mal Gedanken machen ob sie nicht den einen oder anderen Bü aufgeben, es muss ja nicht alle 50m ein Bü stehen, wo dann tw. drei mal am Tag etwas drüber fährt.
Ich hab' als Anwohner keinen Einfluss auf das Wegerecht eines Landwirts, der 20 km weiter seinen Hof hat und den das Pfeifen nicht im Geringsten stört, so wie bei diesen Jägern... Man kann als Anwohner auch nur wenig machen, wenn die Gemeinde nicht das Geld hat oder nicht bereit ist, mehrere Hunderttausend Euro zu zahlen, um gewisse Bü technisch zu sichern. Es geht ja dann doch nicht nur um Feldwegübergänge.
Rohrbacher @ 22 Sep 2011, 03:12 hat geschrieben: Genau. Bei Zp1 heißt es ein "mäßig langer Ton", bei Bü4, also der hundsgemeinen Pfeiftafel, heißt es explizit (etwa) drei Sekunden.
Es haben Tf schon mächtig Ärger bekommen, wenn sie nett sein wollten, gar nicht oder nur 1/2 Sekunde pro forma gepfiffen haben und ihnen dann ein Auto vor die Puffer gefahren ist. Da hat der Tf dann eine Mitschuld, weil er den Bü quasi nicht ordnungsgemäß gesichert hatte. Wer sich mal auf Nebenbahnen mit den Lokführern unterhält, kriegt das eigentlich überall super erklärt. Die werden auf manchen Netzen anscheinend regelmäßig ermahnt, nicht nur überhaupt, sondern auch IMMER korrekt zu pfeifen. Auch nachts um drei Uhr.
Ergo: Pfeift der Tf, wird er vom Betriebsleiter angepfiffen, pfeift der Tf ordnungsgemäß, warten die Mistgabeln. Tja.
Gibt es einen Fahrtenschreiber wo man nachweißen kann ob und wie lange gepiffen wurde, oder wie kann das sonnst beweisen das nicht oder nicht lang genug gepiffen wurde?
So Fahrtenschreiber gibt es, siehe Unfalluntersuchungsbericht von Hordorf.
Ob da auch die Bedienung des Signalhorns aufgezeichnet wird, weiß ich nicht. Möglich wäre es.
Diese Fahrtenschreiber sind aber sicherlich nicht dazu zugelassen, Mitarbeiter zu überwachen. Außerdem können die nur beim Hersteller bzw. bestimmten, zertifizierten Stellen ausgelesen werden. Das kann nicht mal eben der Teamleiter von den Tf machen.
Die ehem. Tachoscheiben in den Unfallhilfsfahrzeugen der Notfallmanager waren auch nicht zur Überwachung zugelassen, lediglich im Falle eines Unfalls durften die ausgewertet werden. Die neueren Fahrzeuge haben jetzt den UDS drin.
Aber ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Vorgesetzte ab und zu mal bei seinen Tf -auch inkognito- mitfährt, und das Pfeifen ist ja auch hinten im Zug deutlich zu hören.
Systemfehler @ 22 Sep 2011, 22:59 hat geschrieben: Diese Fahrtenschreiber sind aber sicherlich nicht dazu zugelassen, Mitarbeiter zu überwachen. Außerdem können die nur beim Hersteller bzw. bestimmten, zertifizierten Stellen ausgelesen werden. Das kann nicht mal eben der Teamleiter von den Tf machen.
Sehr wohl werden die PZB-Daten vom EVU ausgelesen und der Tf dadurch überwacht.
Wer die Geschwindigkeit öfter übertritt oder zu viele PZB-Zwangsbremsungen hat (mehr als drei im Quartal ist so ein kleiner Grenzwert), kann schnell mal eine Zwangspause einlegen.
Hm ja, jetzt wie du es sagst, fällts mir auch wieder ein.
Bin mal bei einem mitgefahren, der hat sich beim 1000er ne Zwangsbremsung eingefangen (Wachsam drücken vergessen), und hat sich das gleich wegen eventueller Nachfragen aufgeschrieben. Also muss das ja irgendwie ausgewertet werden.
Bei älteren Fahrzeugen wird das Pfeifen nicht ausgewertet, aber bei Fahrzeugen mit BUS-Systemen oder allgemein rechnergesteuerte Fahrzeuge zeichnen nahezu alles auf. In den Daten des Steuerwagens 766 ist zumindest das Betätigen der Pfeife aufgelistet, sogar, ob hoch oder tief. Ebenso sämtliche Schalthandlungen. Die funkgesteuerten alten Rangierlokomotiven die noch einen Schreibstreifen haben, zeichnen auf diesem nicht viel auf, aber was der Funkschrank, über den auch im manuellen Betrieb gefahren wird alles aufzeichnet, ist schon so mancher gestolpert.
Am Einfahrsignal Garmisch-Partenkirchen aus Richtung Mittenwald reicht die Zusatzbremse nur bei klotzgebremsten Steuerwagen, bei Scheiben muss man den ganzen Zug bremsen, um vor dem roten Licht nicht wieder loszurollen.
Dort kam im Winter ein 425 zum Stehen, "Betriebsbremsung" laut Fahrplan ordnungsgemäß ausgeführt, aber durch den Flugschnee und das elektrische Bremsen waren die Scheiben total vereist bzw. voller Schnee. Auf einmal fing der Zug trotz Bremse fest wieder an zu rollen.
Erst einmal wurde der lokführer sofort abgelöst usw. da das rote Einfahrsignal überfahren wurde, hinterher konnte er jedoch dadurch entlastet werden, da er, wie einem immer wieder geraten wird, am Hp0 die Federspeicherbremse angelegt hatte, alternativ Kippschalter "Leistung" aus, je nach Baureihe. Dies wurde in Steinhausen ausgelesen, und auch, dass die Geschwindigkeit mit Federspeicherbremse stieg.
Martin H. @ 27 Sep 2011, 19:08 hat geschrieben:...Auf einmal fing der Zug trotz Bremse fest wieder an zu rollen...
Kann man dann als Lokführer doch noch irgendwas tun? (Bremse lösen und) langsam rückwärtsfahren??
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
Martin H. @ 27 Sep 2011, 19:08 hat geschrieben:...Auf einmal fing der Zug trotz Bremse fest wieder an zu rollen...
Kann man dann als Lokführer doch noch irgendwas tun? (Bremse lösen und) langsam rückwärtsfahren??
Das ist doch kein Auto und sowieso, einfach so rückwärts geht nicht, das ist nicht vorschriftenkonform, dazu gibt es genaue Regelungen. Wenn dahinter auf einmal ein Hindernis im Gleis ist bist du mehr als dran...
Abgesehen davon steht man ziemlich nah am Einfahrsignal, bis man reagieren kann hat man schon den Magneten erwischt.
Electrification @ 28 Sep 2011, 14:43 hat geschrieben:Abgesehen davon steht man ziemlich nah am Einfahrsignal, bis man reagieren kann hat man schon den Magneten erwischt.
Und was genau soll Dir der Magnet in diesem konkreten Fall helfen?
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Wildwechsel @ 28 Sep 2011, 16:41 hat geschrieben: Und was genau soll Dir der Magnet in diesem konkreten Fall helfen?
Wer sagt das es helfen soll, aber wenn der Magnet wirksam wurde ist alles zu spät und man wird abgelöst, ob man was dafür kann oder nicht, auch zum eigenen Schutz, da man in solchen Fällen unter Schock steht und die Fahrtauglichkeit nur eingeschränkt sein dürfte.
Die Antwort bezug sich eh nur auf die reine Theorie da nicht erlaubt, aber selbst wenn es möglich wäre, ist es das nicht, da bis man reagiert schon am Magneten vorbei ist und dann gibt es keinen Rückweg mehr, nur einen Befehl nach vorne.