[B] S-Bahn in Tegel entgleist

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Daniel Schuhmann @ 23 Aug 2012, 19:34 hat geschrieben: Erst pflastert er den Satz mit englischen Worten zu und dann schreibt er "Tagwerk" :D
Es gibt Worte, die werden mangels Äquivalent auch in meinem leicht zu beeinflussenden Hirn nicht so leicht überschrieben :D
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 23 Aug 2012, 19:28 hat geschrieben: So weit muss ja dann auch nicht gehen es reicht ja in der Regel ein ausreichendes Grounding/Bonding der betroffenen Komponenten und ein passendes Shielding der Kabel.
Die Gleisfreimeldung per Gleisstromkreis basiert aber eben gerade darauf, dass hier nichts direkt "gegrounded" ist. In wie weit hier das Anbringen von Überspannungsschutz o.ä. möglich ist bin ich mir jetzt nicht sicher - vorallem auch hinsichtlich der Lebensdauer.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von firefly »

Dann wollen wir mal hoffen, dass der Blitz nichts mit der Entgleisung zu tun hat. Denn wenn ja, verliere ich das letzte Bisschen Glauben in das deutsche Eisenbahnwesen. In Japan bleiben die Züge selbst noch bei einem heftigen Erdbeben in den Gleisen. Und bei verstellen sich die Weiche ganz unkontrolliert vielleicht schon wegen eines einfachen Blitzes.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

firefly @ 24 Aug 2012, 00:27 hat geschrieben: Dann wollen wir mal hoffen, dass der Blitz nichts mit der Entgleisung zu tun hat. Denn wenn ja, verliere ich das letzte Bisschen Glauben in das deutsche Eisenbahnwesen. In Japan bleiben die Züge selbst noch bei einem heftigen Erdbeben in den Gleisen. Und bei verstellen sich die Weiche ganz unkontrolliert vielleicht schon wegen eines einfachen Blitzes.
Der Blitz war nicht die Ursache, aber vermutlich der Auslöser.

Durch den Blitz ist Überwachungstechnik ausgefallen - und bedingt durch den Ausfall war erst der Fehler möglich, der dann zu dem Unfall geführt hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 24 Aug 2012, 00:47 hat geschrieben: Durch den Blitz ist Überwachungstechnik ausgefallen - und bedingt durch den Ausfall war erst der Fehler möglich, der dann zu dem Unfall geführt hat.
Das klingt aber nicht unbedingt beruhigender ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Da halte ich es eher für wahrscheinlich, dass der Fdl mit einer -zu dem Zeitpunkt wegen fehlender Voraussetzungen- unerlaubten Hilfsbedienung die Weiche unter dem Zug umgestellt hat, als dass ein Blitz, der STUNDEN zuvor irgendwo in die Sicherungstechnik eingeschlagen hat, die Weiche hat umlaufen lassen; so wie es eben schon vom Tagesspiegel vermutet wurde. Den genauen Hintergrund wird man aber eben erst in einiger Zeit erfahren, wenn das EBA bzw. die EUB ihren Abschlussbericht vorlegt.

Aber sollte das der Fall sein, dass der Fdl hier eine Hilfsbedienung gemacht hat, dann sollte sich das ganz schnell am Zählwerk des Stellwerks nachprüfen lassen.
Das wird aber mit das erste gewesen sein, was die BPol sicherstellt, sämtliche betrieblichen Unterlagen und den Zustand des Stelltischs.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Systemfehler @ 24 Aug 2012, 00:50 hat geschrieben: Da halte ich es eher für wahrscheinlich, dass der Fdl mit einer -zu dem Zeitpunkt wegen fehlender Voraussetzungen- unerlaubten Hilfsbedienung die Weiche unter dem Zug umgestellt hat, als dass ein Blitz, der STUNDEN zuvor irgendwo in die Sicherungstechnik eingeschlagen hat, die Weiche hat umlaufen lassen
Ich wollte es nicht so deutlich schreiben weil es ja doch noch etwas spekulativ ist - aber ja, volle Zustimmung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von karhu »

Systemfehler @ 24 Aug 2012, 00:50 hat geschrieben: Da halte ich es eher für wahrscheinlich, dass der Fdl mit einer -zu dem Zeitpunkt wegen fehlender Voraussetzungen- unerlaubten Hilfsbedienung die Weiche unter dem Zug umgestellt hat, als dass ein Blitz, der STUNDEN zuvor irgendwo in die Sicherungstechnik eingeschlagen hat, die Weiche hat umlaufen lassen; so wie es eben schon vom Tagesspiegel vermutet wurde. Den genauen Hintergrund wird man aber eben erst in einiger Zeit erfahren, wenn das EBA bzw. die EUB ihren Abschlussbericht vorlegt.

Aber sollte das der Fall sein, dass der Fdl hier eine Hilfsbedienung gemacht hat, dann sollte sich das ganz schnell am Zählwerk des Stellwerks nachprüfen lassen.
Das wird aber mit das erste gewesen sein, was die BPol sicherstellt, sämtliche betrieblichen Unterlagen und den Zustand des Stelltischs.
Joo damit hast du ziemlich warscheinlich recht, die Ermittlungen konzentrieren sich auf das Stellwerk.
Quelle: Oberzeitung

Höchstwarscheinlich war das Stellwerkspersonal stark unter Stress, wenn man immer mehr Personal einspart führt das zu erhöhter Arbeitsbelastung, und unter Stress können solche Fehler eben leider passieren. Da hat das kapitalistische Managment der S-Berlin die Haubtschuld daran.
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Beitrag von JeDi »

karhu @ 25 Sep 2012, 21:29 hat geschrieben: Höchstwarscheinlich war das Stellwerkspersonal stark unter Stress, wenn man immer mehr Personal einspart führt das zu erhöhter Arbeitsbelastung, und unter Stress können solche Fehler eben leider passieren. Da hat das kapitalistische Managment der S-Berlin die Haubtschuld daran.
Was genau hat die Besetzung eines Stellwerkes mit dem EVU zu tun? Mal davon abgesehen davon, dass ja wohl 2 Leute (statt der eigentlich vorgesehenen 1-Mann-Besetzung) drauf waren...
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Beitrag von karhu »

JeDi @ 25 Sep 2012, 22:20 hat geschrieben: Was genau hat die Besetzung eines Stellwerkes mit dem EVU zu tun? Mal davon abgesehen davon, dass ja wohl 2 Leute (statt der eigentlich vorgesehenen 1-Mann-Besetzung) drauf waren...
Ob das Stellwerk Tegel von der DB Tochter (S) Berlin betrieben wird oder von einer anderen DB Tochter ist ja weniger relevant, beides ist der DB Konzern. Relevant ist hier eher das man eine eher unerfahrene Mitarbieterin dort arbeiten lassen hat und das in dieser besonderen Situation. Ich kann mir gut vorstellen das das sehr stressig sein muss, da reichen dann auch 2 Mann Besetzung nicht aus um da stressfrei und konzentriert arbeiten zu können.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Es soll ja weiter entflechtet werden, aber momentan ist alles noch die S-Bahn Berlin, samt Tf, Werkstatt, Aufsichten und Fahrdienstleitern etc.

Und irgendwann hat jeder mal angefangen und Erfahrungen gesammelt.
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Beitrag von ropix »

Naja - du kannst ja schlecht die Leute mit vielleicht mehr Erfahrung aus dem Bett holen nur weil es grad mal keinen Regelbetrieb gibt.

Zwei Mann Besetzung sind doch sowieso ein guter Ansatz. Ich glaub da kann man dem Arbeitgeber jetzt weniger Vorwürfe machen als in Karow wo der zuerst anwesende Vorgesetzte noch ein bisserl umeinandermault dass dies und jenes Schnickschnack nicht erledigt ist und dann seinen Mitarbeiter mit der Gesamtsituation unzufrieden allein lässt. Und es Sekunden drauf auch schon kracht.

Andererseits, sowas ist bei der Bahn schon immer passiert und wird auch immer passieren (HMueller hat doch auch die passende Gabelfahrt von St. Pölten grad in seinem Blog thematisiert) und normalerweise passiert außer einer unvorhersehbaren Belastung irgendeiner Kostenstelle die man vorher NICHT beantragt hat (also der Supergau für BWLer) auch nix schlimmeres.
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 25 Sep 2012, 23:21 hat geschrieben: Es soll ja weiter entflechtet werden, aber momentan ist alles noch die S-Bahn Berlin, samt Tf, Werkstatt, Aufsichten und Fahrdienstleitern etc.
Eben nicht - die FDL gehören zum Netz, von einzelnen (immer weniger werdenden) Ausnahmen mal abgesehen.
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 25 Sep 2012, 23:29 hat geschrieben: Eben nicht - die FDL gehören zum Netz, von einzelnen (immer weniger werdenden) Ausnahmen mal abgesehen.
sind Sie sicher?

Die Berliner S-Bahn hat auf nur S-bahn-Strecken nämlich noch genug FDL die zur S-Bahn Berlin gehören und nicht zu Netz.
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 25 Sep 2012, 23:32 hat geschrieben: sind Sie sicher?

Die Berliner S-Bahn hat auf nur S-bahn-Strecken nämlich noch genug FDL die zur S-Bahn Berlin gehören und nicht zu Netz.
Das war mal so die Aussage vom EBA - die wenigen Ausnahmen sind ex-BVGler, die dann zur S-Bahn GmbH gekommen sind.
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 25 Sep 2012, 23:36 hat geschrieben:
ropix @ 25 Sep 2012, 23:32 hat geschrieben: sind Sie sicher?

Die Berliner S-Bahn hat auf nur S-bahn-Strecken nämlich noch genug FDL die zur S-Bahn Berlin gehören und nicht zu Netz.
Das war mal so die Aussage vom EBA - die wenigen Ausnahmen sind ex-BVGler, die dann zur S-Bahn GmbH gekommen sind.
Gut, das kann natürlich sein. Andererseits, ob das EBA immer so genau wissend ist?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Auch hier gibt's inzwischen einen Bericht

(Nerv ich eigentlich mit den vielen EUB-Links? :D )



edit: roten Farbeimer gefunden
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Beitrag von firefly »

TramBahnFreak @ 8 Apr 2014, 21:44 hat geschrieben: Nerv ich eigentlich mit den vielen EUB-Links?
Nein. Wen es nicht interessiert, braucht es nicht zu lesen.
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