Bahnstreiks 2014/2015

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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Zp T @ 1 Sep 2014, 14:01 hat geschrieben:Aber wenn die Nachrichtenagenturen so blöd sind, dies richtig zu kommunizieren, kann doch die GDL nix!
Toll! Einfach nur toll! :D

Da möchte ich dem Woodpecker vollkommen zustimmen!
146225
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Beitrag von 146225 »

Vereinzelt mag der GdL-Warnstreik von gestern abend schon hart getroffen haben, aber die beste Wirkung erzielt ungebetene mediale Verstärkung. Wer den Artikel der Heilbronner Stimme liest, sieht vor dem geistigen Auge Menschentrauben auf dem Bahnhof - beim Blick ins RIS konnte ich allerdings gestern 19/20 Uhr bei Regio nur den bereits angesprochenen 4937 als Ausfall finden und bei der Stadtbahn nix. Was schreiben die denn, wenn die GdL hier mal einen Streikschwerpunkt hat? Sinn und Ziel dieser Berichterstattung muß ich noch nicht ganz verstehen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 2 Sep 2014, 05:35 hat geschrieben:Vereinzelt mag der GdL-Warnstreik von gestern abend schon hart getroffen haben, aber die beste Wirkung erzielt ungebetene mediale Verstärkung.
Da hat wohl jemand seine Wünsche geäußert:
Zum Ende des Streiks sagte der GDL-Bezirksvorsitzende Lutz Dächert, dass rund 70 bis 75 Prozent der Züge im Südwesten ausgefallen seien.
In Ulm: 0 Ausfälle
In Memmingen: 1 Ausfall (57417)
In Freiburg: 0 Ausfälle
In Stuttgart: 2 Ausfälle (2011, 4937)
In Aulendorf: 0 Ausfälle
In Friedrichshafen. 0 Ausfälle
In Karlsruhe: 0 Ausfälle
In Singen: 0 Ausfälle
Wie kommt der bitte auf "70 bis 75%"??? :blink:
Selbst falls der (S) und Güterverkehr vollständig zum erliegen gekommen sein sollte, erreicht man damit nie und nimmer über 70% aller Züge. :rolleyes:
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Zumindest in Stuttgart gab es deutlich mehr Ausfälle und de-facto-Ausfälle, als nur 2 Züge...
Markus
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Beitrag von Markus »

218 466-1 @ 2 Sep 2014, 10:47 hat geschrieben: Da hat wohl jemand seine Wünsche geäußert:


In Ulm: 0 Ausfälle
In Memmingen: 1 Ausfall (57417)
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In Stuttgart: 2 Ausfälle (2011, 4937)
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Wie kommt der bitte auf "70 bis 75%"??? :blink:
Selbst falls der (S) und Güterverkehr vollständig zum erliegen gekommen sein sollte, erreicht man damit nie und nimmer über 70% aller Züge. :rolleyes:
Wenn man mit 3 Stunden Verspätung unterwegs ist, kann man dies getrost als Ausfall werten.
Alles andere ist ein Witz.
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Beitrag von JeDi »

So, der Streik ist vorbei, in den Medien schieben sich grade DB und GDL gegenseitig den Grund in die Schuhe - unter anderem für mangelnde Fahrgastinformation und den Streik ansich.

Zum Thema Fahrgastinfo: Ich finde es schon ein wenig Dreist von der GDL, sich hinzustellen und zu sagen, es sei vorrangig der Güterverkehr betroffen - und anschließend doch _alle_ zum Streik aufzurufen. Damit dürfte man sich so manche Sympathiepunkte verspielt haben. Auch sonst gab es Vorfälle, die nicht wirklich schön waren. Züge gezielt so zu positionieren, dass gar nichts mehr geht (so ist z.B. gegen 10 nach 6 ein Zug in Feuerbach stehen geblieben - der Tf ist dann wohl nach Hause gegangen), sodass keinerlei S-Bahn-Verkehr mehr möglich war. So streikt man auf dem Rücken der Fahrgäste - die S-Bahn hätte nämlich sogar einen Notfahrplan in petto gehabt, wonach zwar weniger Züge (und nicht durch die Stammstrecke) gefahren wären, aber immerhin alle Fahrgäste halbwegs pünktlich nach Hause gekommen wären. Bei einem ersten (!) Warnstreik (!) finde ich das schon reichlich krass. Vorallem: Wie soll man die Sache noch weiter eskalieren. Verschiedene Berichte berichten auch von Tf, die an einem Bahnhof mit Planabfahrt 17:59 ihr Auto stehen hatten, erst 18:00 angekommen sind, ihre Lok versperrt haben und heimgefahren sind. Leute, bei sowas ist das Verständnis eurer Kunden aber ganz schnell aufgebraucht (und die Grenze zwischen Streik und Arbeitsverweigerung potenziell schon überschritten).

Zum Thema Streikgrund: So wie ich das sehe, wollte die GDL ja schon beim letzten großen Streik 2007 einen Fahrpersonaltarifvertrag (FpTV) für Tf, Zub und Gastro durchsetzen. Bekommen hat sie den Lokführertarifvertrag (LfTV), für Zub und Gastro hat die EVG abgeschlossen. Begründung war seinerzeit, dass die Tf zwar zur Mehrheit bei der GDL organisiert sind, die Zub und Gastroleute allerdings mehrheitlich bei der EVG. Schon damals war die GDL der Meinung, dass man die alle gleich behandeln müsse, und war der Meinung, dass sie die Mitarbeitervertretung für alle 3 Berufsgruppen ist, da sie hier die Mehrheit hat. An den Gewerkschaftsverhältnissen hat sich bis heute nicht viel geändert. Je nach dem, wen man fragt, sind etwa 20 bis 30% der Zub bei der GDL und 70 bis 80% der Lokführer. Sei es drum, nimmt sich nicht viel.

Die GDL hätte also nachwievor gerne ihren FpTV (und hat daher den "Kooperationsvertrag", wonach sie für Tf und die EVG für Zub/Gastro zuständig ist, gekündigt). Die EVG würde gerne weiterhin für Zub und Gastro abschließen, die DB hätte gerne einen Tarifvertrag für alle (abgeschlossen mit GDL und EVG), unter dessen Mantel dann die beiden Gewerkschaften für "ihre" jeweiligen Berufsgruppen dann die Entgelte aushandeln. Von den Entgeltforderungen (die GDL hätte gerne 4% und ein bisschen weniger Wochenarbeitszeit, die EVG hätte gerne 6% mindestens 150 EUR mehr) her sind die beiden gar nicht so weit auseinander, wobei es natürlich schwer ist, das ganze zu vergleichen.

Der GDL geht es also vorallem ums Prinzip. Ein Blick auf die den Luftverkehr mit seiner VC zeigt: Auch denen geht es gerne ums Prinzip. Und hier haben wir aus Arbeitnehmersicht eines der Hauptprobleme an derartigen Kleingewerkschaften: Man setzt sich eine Forderung in den Kopf - und wenn die erfüllt ist, schließt man ab. Egal, ob man mit einer leicht anderen Position (der Vorschlag der Bahn mit Mantel und einzelnen Entgeltverträgen würde sicherlich einiges vereinfachen) vielleicht den ein oder anderen Euro mehr hätte rausholen können. Schlussendlich habe ich letztens gelesen, dass sowohl bei der Bahn als auch bei der Lufthansa die Abschlüsse von EVG und GDL, bzw. VC, UFO und ver.di nur um wenige zehntel Prozent auseinanderliegen, wenn man sich die letzten Jahre (sprich: Bei der Bahn 2007 bis 2013) anschaut. Es geht bei diesem Streik also primär darum, dass die GDL die EVG "ausstechen" will, und weniger um den Tarifvertrag ansich. Insofern hält sich mein Verständnis für den Streik auch in deutlichen Grenzen - auch wenn ich nach wie vor der Ansicht bin, dass jeder, der mit seinen persönlichen Arbeitsbedingungen unzufrieden ist, so viel streiken soll, wie er will.

Soweit meine nicht weiter maßgebliche Meinung, die vermutlich weder den Herrn Weselsky, noch den Herrn Kirchner interessieren wird. Vielleicht aber hier ja jemand. Oder es ist jemand völlig anderer Meinung :-)
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Nur mal vorrangig zu den Infos, es ist interessant wie gut die Arbeitgeber die Medien manipulieren können. Da wird gezielt gestreut dass nur der Güterverkehr betroffen ist (das kam laut Aussage ja nicht von der Gewerkschaft) um Fahrgäste gegen die Arbeitnehmer auszuspielen. Das sind die selben Methoden wie 2007, wo sogar Berufsschreiber für die DB gezielt Propaganda gestreut haben. Ja, das erwartet man von einer Firma die Top-Arbeitgeber in Deutschland werden will (wahrscheinlich nur für die AT-Posten, was sonst, alles andere ist ja nichts wert).

Was ich mich frage, wieso stellen sich die Arbeitgeber (ist bei anderen EVU auch so) derart quer? Sämtliche EVU jammern über Personalmangel und die Personalbüros erzählen dass sie kaum noch geeignete Leute finden, die bereit sind bei der Eisenbahn zu arbeiten und dann stößt man den Arbeitnehmern derart vor den Kopf? Man gönnt ihnen kaum was und behandelt sie wie den letzten Dr....!

Unterhalb der akademischen Elite sind die Eisenbahner den EVU alle nichts wert, sie sind Kostenfaktoren und man jammert über den Fachkräftemangel, aber bereit bessere Bedingungen zu bieten ist man auch nicht.

Auch interessant dass die Fantasien der marktradikalen Marionetten eben nur in einer Richtung funktionieren. Das vielgepriesene Angebot und Nachfrage kommt so gar nicht zum Tragen wenn die Arbeitnehmer eigentlich am längeren Hebel sitzen würde (zu wenig Personal, Schwierigkeiten neue Personale zu finden etc.). Das System funktioniert eben immer nur gegen die Arbeitnehmer, selbst in Mangelzeiten sind die Mitarbeiter im Dienstleistungs- und Verkehrsbereich nichts wert.
(Man schaue Tagesschau vor 25 Jahren, da wird über den Fachkräftemangel im sozialen Bereich geklagt und dass dort die Verdienste zu niedrig sind. Was hat sich getan? Irgendwie haben wir uns 25 Jahre und mehr im Kreis gedreht, trifft ja auch nicht die selbsternannte abgehobene Elite).

Wo ist eigentlich das grunsätzliche Problem davon dass EVG-Mitglieder den EVG-Tarif bekommen, GDL-Mitglieder den GDL-Tarif und die Schmarotzer teilt der Arbeitgeber dorthin ein wo er will.
Es gibt einige EVU wo das bestens funktioniert, wie NWB oder Eurobahn. Wie können die nur mit zwei konkurrierenden TVs leben?
Für den Arbeitnehmer ist das auch besser, denn man muss sich gegenseitig überbieten um erfolgreich zu sein.

Zurück zum Personalmangel: Wieso nimmt man also so wenig Rücksicht auf die Belange der Beschäftigten obwohl es einen großen Mangel gibt, der ja in den nächsten Jahren sogar noch zunehmen wird?
Mit gezielter Propaganda wird versucht die Öffentlichkeit zu beeinflussen und ein riesiger Konzern mit großem Vermögen kann das einfacher als eine kleine Organisation die nur eine Hand voll fest angestellter Mitarbeiter hat.

Und wenn schon wieder von Verständnis gesprochen wird. Keiner ist glücklich wenn die Fahrgäste darunter leiden, aber ohne dem Verhalten der Arbeitgeber würde es auch keine Streiks geben und was vor allem dazu kommt:
Das Personal hat derart die Schn.... voll, dass sie einfach froh sind wenn sie es dem AG zeigen können. So mies wie das Betriebspersonal behandelt wird, trotz Mangels, egal ob Zub, Tf oder Fdl, ist es ein Wunder dass die Berufsehre hier den EVU so oft geholfen hat. Wenn jeder Dienst nach Vorschrift machen würde, gäbe es nicht die vielen Überstunden und vor allem würden viel mehr Züge ausfallen mangels Personal. 6-Tage-Wochen mit einem kurzen freien Tag (oft zum Wechsel von Spät auf Früh) sind keine Seltenheit und dann dürfen sich die Kollegen aus Dank auch noch verspotten lassen wenn sie für ihre Rechte kämpfen wollen.
Die ganze Lage eskaliert auch wegen der hohen Unzufriedenheit des Personals, was eben auch an der geringen Wertschätzung durch die Arbeitgeber und die Haltung dieser liegt. Da wird immer noch nach jeder Minute gesucht die man noch streichen kann oder andere Aktionen, geschweige denn dass man nie hinter dem Personal steht und wenn es zehn mal im Recht ist.

Als Fazit betrachtet halte ich es für arg bedenklich wie ein Konzern mit Milliardengewinnen mit dem Betriebspersonal umspringt, zumal man in der derzeitigen Lage den roten Teppich ausrollen müsste und schauen wie ich mit zusätzlichen Leistungen die Leute für mich gewinnen kann.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 2 Sep 2014, 10:47 hat geschrieben: In Ulm: 0 Ausfälle
In Memmingen: 1 Ausfall (57417)
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In Stuttgart: 2 Ausfälle (2011, 4937)
In Aulendorf: 0 Ausfälle
In Friedrichshafen. 0 Ausfälle
In Karlsruhe: 0 Ausfälle
In Singen: 0 Ausfälle
Wie kommt der bitte auf "70 bis 75%"??? :blink:
Woher hast Du die Daten? RIS? Das RIS war falsch.

In München hatte das RIS auch offenbar bei den wenigsten Zügen einen Ausfall drin, wie mir jemand der das RIS beobachtet hat berichtet hat. In der Stammstrecke hörte sich das dann so an:

"Sehr geehrte Fahrgäste, als nächstes fallen aus:
Die S7 nach Wolfratshausen, die S3 nach Mammendorf, die S4 nach Geltendorf sowie die S6 nach Tutzing.

Momentan befinden sich keine Züge in der Stammstercke sowie am Ostbahnhof, der nächste Zug ist voraussichtlich die S8 nach Herrsching in 14 Minuten."

Und das zur HVZ.

Von daher halte ich die 75% doch für nicht so unwahrscheinlich. Jedenfalls für wesentlich wahrscheinlicher als die diversen Aussagen "ist doch fast alles gefahren".

In der Haupthalle auf der großen Anzeigetafel war auch bei jedem zweiten Zug der Lauftext "Zug fällt aus" oder "100 Minuten später" und ähnliche Späße.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

JeDi @ 2 Sep 2014, 15:34 hat geschrieben:Zum Thema Fahrgastinfo: Ich finde es schon ein wenig Dreist von der GDL, sich hinzustellen und zu sagen, es sei vorrangig der Güterverkehr betroffen - und anschließend doch _alle_ zum Streik aufzurufen. Damit dürfte man sich so manche Sympathiepunkte verspielt haben.

...

Zum Thema Streikgrund: So wie ich das sehe, wollte die GDL ja schon beim letzten großen Streik 2007 einen Fahrpersonaltarifvertrag (FpTV) für Tf, Zub und Gastro durchsetzen. Bekommen hat sie den Lokführertarifvertrag (LfTV), für Zub und Gastro hat die EVG abgeschlossen. Begründung war seinerzeit, dass die Tf zwar zur Mehrheit bei der GDL organisiert sind, die Zub und Gastroleute allerdings mehrheitlich bei der EVG. Schon damals war die GDL der Meinung, dass man die alle gleich behandeln müsse, und war der Meinung, dass sie die Mitarbeitervertretung für alle 3 Berufsgruppen ist, da sie hier die Mehrheit hat. An den Gewerkst bei diesem Streik also primär darum, dass die GDL die EVG "ausstechen" will, und weniger um den Tarifvertrag ansich. Insofern hält sich mein Verständnis für den Streik auch in deutlichen Grenzen - auch wenn ich nach wie vor der Ansicht bin, dass jeder, der mit seinen persönlichen Arbeitsbedingungen unzufrieden ist, so viel streiken soll, wie er will.

...
Es hieß ganz klar, 18:00 bis 21:00, alle in der GDL organisierten Lokführer, Rangierer, Lrf, Zugbegleiter, Gastromitarbeiter und Disponenten.

Durch den Zeitpunkt will man vor allem den um diese Zeit verstärkt startenden Güterverkehr treffen und viele Pendler sind schon zu Hause. Nicht alle, weiß ich. Es hieß dann aber erst durch die Medien dass nur im Güterverkehr gestreikt würde. Ebenso benannten verschiedene Medien die unterschiedlichsten Schwerpunkte, N24 etwa Berlin, Leipzig und noch was, was ich nicht mehr weiß. Keine Ahnung woher die das hatten.


Organisationsgrad: Deine Zahl für Zub hat bis zuletzt noch ganz gut gepasst, mittlerweile sind es aber über 50 Prozent.

Laut GDL fielen rund 80% der Münchner S-Bahnleistungen im Streikzeitraum aus. Im Bayerischen Durchschnitt gut 65%.
Als Ausfall werden auch die Züge mit +180 gewertet, die während des Streiks nicht fuhren.

Nach Füssen fuhr ein Lokführer auf DB-Anweisung mit n-Wagen ohne Zub.
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 3 Sep 2014, 10:25 hat geschrieben: Es hieß ganz klar, 18:00 bis 21:00, alle in der GDL organisierten Lokführer, Rangierer, Lrf, Zugbegleiter, Gastromitarbeiter und Disponenten.

Durch den Zeitpunkt will man vor allem den um diese Zeit verstärkt startenden Güterverkehr treffen und viele Pendler sind schon zu Hause. Nicht alle, weiß ich. Es hieß dann aber erst durch die Medien dass nur im Güterverkehr gestreikt würde. Ebenso benannten verschiedene Medien die unterschiedlichsten Schwerpunkte, N24 etwa Berlin, Leipzig und noch was, was ich nicht mehr weiß. Keine Ahnung woher die das hatten.


Organisationsgrad: Deine Zahl für Zub hat bis zuletzt noch ganz gut gepasst, mittlerweile sind es aber über 50 Prozent.

Laut GDL fielen rund 80% der Münchner S-Bahnleistungen im Streikzeitraum aus. Im Bayerischen Durchschnitt gut 65%.
Als Ausfall werden auch die Züge mit +180 gewertet, die während des Streiks nicht fuhren.

Nach Füssen fuhr ein Lokführer auf DB-Anweisung mit n-Wagen ohne Zub.
Ich glaube, ein Blick in die GDL-Streikankündigungspm reicht da schon aus:
Heute Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn
Pressemitteilung - 31.08.2014
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren und Trainer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutsche Bahn Aktiengesellschaft (DB AG) am heutigen Montag von 18 bis 21 Uhr zu einem Arbeitskampf aufgerufen.
Mit dieser Streikzeit berücksichtigt die GDL die vielen Wochenendreisenden, die während des ersten Wochenarbeitstages die Eisenbahnen nutzen. Außerdem wird damit auch jenen Pendlern Rechnung getragen, die am Tage ihrer Arbeit nachgehen. Der erste Streik soll im Schwerpunkt den Güterverkehr treffen, weniger die Fahrgäste, um die sich die DB AG offensichtlich kaum Sorgen macht. Das Zugpersonal tut dies hingegen und tritt deshalb erst zu diesen schwächeren Verkehrszeiten in den ersten Warnstreik.
DB AG lässt der GDL keine Wahl
Die DB AG lässt der GDL keine andere Wahl, als mit einem Arbeitskampf den Druck zu erhöhen. „Wer mit uns bestehende Tarifverträge für Lokomotivführer erst gar nicht verhandeln will und die einzige Tarifkonstruktion (den Flächentarifvertrag BuRa LfTV und den Betreiberwechseltarifvertrag) in Frage stellt, die das Lohndumping im Eisenbahnverkehrsmarkt beendet hat, der entmündigt das Zugpersonal auf unerträgliche Art und Weise“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Mit der Blockadehaltung spricht die DB AG der GDL das Recht ab, für ihre ureigene Kernklientel Lokomotivführer über Arbeitszeitabsenkung, Überstundenbegrenzung, Entgelt, Zulagen und die Verbesserung der Entgeltstruktur zu verhandeln. Das ultimative Verlangen der DB AG, die GDL müsse ihre Unterschrift unter eine Kooperationsvereinbarung mit der DB-Hausgewerkschaft EVG setzen, ist nichts anderes als eine tarifpolitische Zwangsjacke. Eine solche Unterschrift wäre die Selbstaufgabe aller bisher mühsam erreichten Rechte − Rechte, für die die Mitglieder der GDL bereits 2007/2008 fast ein Jahr lang hart kämpfen mussten. Damals hatte die DB AG gegen die GDL vor zig Gerichten von Flensburg bis zum Bodensee prozessiert, um ihr das Streikrecht verbieten zu lassen. Geschadet hat diese Verweigerung nur der DB AG, die beträchtliche Streik- und Prozesskosten zu tragen hatte.
Die GDL hat mit ihrer Kampagne „Faire Löhne für fairen Wettbewerb“ 2010/2011 für 97 Prozent aller Lokomotivführer in Deutschland den Flächentarifvertrag BuRa-LfTV in Verbindung mit dem Betreiberwechseltarifvertrag in zahlreichen Eisenbahnverkehrsunternehmen eingeführt und auch bei der DB AG die Löhne der damals stark unterbezahlten Lokomotivführer erhöht. Sonst würde der Lokführermangel heute noch gravierender ausfallen.
51 Prozent des Zugpersonals
Die GDL organisiert bisher schon 80 Prozent der 20 000 Lokomotivführer und 30 Prozent der Zugbegleiter und Bordgastronomen bei der DB AG. Mittlerweile befindet sich nach Angaben der DB AG mehr als 51 Prozent des gesamten Zugpersonals in den DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen in der GDL. Nur 21 Prozent sind in einer anderen Gewerkschaft organisiert, womit die GDL in den DB-Eisenbahnverkehrsunternehmen eindeutig die legitimierte Gewerkschaft für das Zugpersonal ist. Lokomotivführer und Zugbegleiter haben den gleichen familienunfreundlichen Schicht- und Wechseldienst mit Dienstbeginn und Dienstende zu jeder Tages- und Nachtzeit. Deshalb benötigen sie die gleichen Arbeitszeit-, Entgelt- und Zulagenregelungen wie die Lokomotivführer. Dennoch lehnt es die DB generell ab, mit der GDL zu verhandeln. Das Einzige, was sie überhaupt bot, war eine Einmalzahlung für Lokomotivführer von 350 Euro für ein halbes Jahr, um weiter über die angeblich unabdingbare Kooperationsvereinbarung mit der EVG verhandeln zu können.
Es gibt nachweisbare Gründe, warum die DB so handelt, denn sie will
der EVG unbedingt die verlorene Tarifhoheit in den Eisenbahnverkehrsunternehmen wieder zuschanzen, weil sie nur ihr die Notwendigkeit einer Senkung der Löhne wegen Wettbewerbs einreden und mit ihr niedrigere Tarifverträge schließen kann,
die GDL bewusst in den Arbeitskampf treiben, um der Öffentlichkeit weiszumachen, dass ihr die Hände gebunden sind, weil sich angeblich die Gewerkschaften um Mitglieder streiten und
mit ihren absichtlich provozierten Streiks gemeinsam mit der Lufthansa dafür sorgen, dass in die grundgesetzlich geschützten Rechte der Tarifautonomie eingegriffen wird.
Die GDL befindet sich in einer von der DB AG provozierten Tarifauseinandersetzung. Weselsky: „Wir werden weder unsere umfassende Tarifzuständigkeit für Lokomotivführer an der EVG-Garderobe abgeben, noch unsere Mitglieder des Zugpersonals im Regen stehen lassen. Das mit dauerhaften Überstunden hoch belastete Zugpersonal lässt sich auch nicht einreden, dass es ihm zu gut geht und es lässt sich schon gar nicht mit einer schwachen Einmalzahlung abfertigen.“ Die GDL ist deshalb gezwungen, für einen erfolgreichen Tarifabschluss für das Zugpersonal bei der DB zu kämpfen. „Wir haben Mitglieder, auf die wir uns verlassen können. Und wir haben schon mehr als einmal bewiesen, dass wir dicke Bretter bohren können“, so der GDL-Bundesvorsitzende.
Insbesondere hier den ersten Absatz:
"Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren und Trainer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutsche Bahn Aktiengesellschaft (DB AG) am heutigen Montag von 18 bis 21 Uhr zu einem Arbeitskampf aufgerufen."

Hier steht nicht klar "alle". Im weiteren Text wird auch gleich wieder relativiert:

"Der erste Streik soll im Schwerpunkt den Güterverkehr treffen, weniger die Fahrgäste, um die sich die DB AG offensichtlich kaum Sorgen macht. Das Zugpersonal tut dies hingegen und tritt deshalb erst zu diesen schwächeren Verkehrszeiten in den ersten Warnstreik."

Mit einem Streik von allen trifft man aber genau die Reisenden - deshalb hatte ich es schon für naheliegend gehalten, dass der Personenverkehr maximal punktuell bestreikt wird.

Die Zahlen 80% Tf, 30% Zub bei der GDL stammen auch aus ebenjener PM, die "Konkurrenz" hat naturgemäß etwas niedrigere Zahlen.

Vom DSG-WR hätte ich gerne eine Quelle für 2 TV bei NWB und ERB - auf seine restlichen Beleidigungen habe ich keine Lust einzugehen.
Markus
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Beitrag von Markus »

Ich hoffe, dass bald das Tarifrecht geändert wird und nur noch eine Gewerkschaft pro Unternehmen erlaubt wird.
Dieses Streikchaos bei der Bahn und bei der Lufthansa ist einfach unsäglich. Das erinnert mich immer mehr an Trenitalia und Alitalia.
IC(E) L-Fan mit Siemens Vectron (!!)
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Lokführer, Zub etc. der EVU der DB, das sind alle. Rein durch die zeitliche Lage will man eher den Güterverkehr treffen, nimmt den Personenverkehr aber keinesfalls aus.

Das mit den wenigen Sorgen für die Fahrgäste der Bahn interpretiere ich so dass die Bahn den Streik mit ihren "Angeboten" bewusst in KAuf genommen hat.

Edit: Mit den 51% ok, habe eben den Herrn Weselsky im Morgenmagazin gesehen, das wurde mir dann wieder falsch zugetragen. Aber 30% sind auch nicht unerheblich.
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Beitrag von elchris »

Spätestens ab Mittag war klar, dass der Streikaufruf an alle Bahnmitarbeiter, die in der GDL oder nicht organisiert sind, gerichtet ist. Ausgefallen ist viel, gerade in der ersten Stunde haben am Ostbahnhof viele S-Bahnen entleert und wurden zur Abstellung gefahren, blockiert hat bei uns im Netz niemand, die Stammstrecke sowie alle eingleisigen Abschnitte waren immer frei. Die Auswirkungen nach 21Uhr waren insgesamt größer, da fehlten dann die draussen schon für die Nacht abgestellten Züge.

"Die Gründung eines Betriebsrats in meiner Firma ist eine persönliche Niederlage für mich, ich habe wohl verlernt mit meinen Leuten zu sprechen". Sprach ein bekannter deutscher Firmengründer - so in etwa ist meine Meinung zu Gewerkschaften ansich, die Firma weiss doch, dass sie mehr zahlen muss... B-)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 3 Sep 2014, 13:07 hat geschrieben: Die Lokführer, Zub etc. der EVU der DB, das sind alle. Rein durch die zeitliche Lage will man eher den Güterverkehr treffen, nimmt den Personenverkehr aber keinesfalls aus.
Hätte die GDL hier eine andre Formulierung gewählt - ok. (Zum Beispiel “durch die zeitliche Lage am frühen Abend wollen wir vor allem den zu dieser Zeit verstärkt einsetzenden Güterverkehr treffen, wie rufen jedoch ausdrücklich alle unsere Mitglieder zum Streik auf“) So wie die PM da steht, halte ich es aber für dreist zu behaupten, die Information, dass vorrangig der Güterverkehr betroffen sein soll, sei vom Arbeitgeber via Medien gestreut worden. Ich halte diese Formulierung für ein gezieltes Täuschungsmanöver. Und nein, “die Lokführer“ ist was anderes als “alle Lokführer“.

Und es bleibt dabei, das Verhalten der Lokführer war unter aller Sau. Zumindest die Züge gen Abstellung fahren wäre das mindeste gewesen, wenn man die Reisenden so wenig wie möglich treffen will.
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 3 Sep 2014, 13:07 hat geschrieben: Edit: Mit den 51% ok, habe eben den Herrn Weselsky im Morgenmagazin gesehen, das wurde mir dann wieder falsch zugetragen. Aber 30% sind auch nicht unerheblich.
Naja, die 51% ist ja der GDL-Mitglieder-Anteil in der Gruppe "Fahrpersonal" (=Gastro, Tf, Zub). Da verkündet die GDL ja stets über 50%, sodass ich mal davon ausgehe, dass es auch nicht nennenswert über 50% sind. Wären es (hypothetische) 99%, würde man ja eher nicht "über 50%" verkünden :D
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Laut Spiegel Online soll ja "in den nächsten Tagen" erneut gestreikt werden... Na klasse, da wirds mich wahrscheinlich wieder erwischen. Hatte am Freitag eine Fahrt nach Berlin geplant... Nicht nur, dass die Strecke über Lichtenfels/Jena mal wieder außer Betrieb ist, jetzt kommt auch noch ein Streik daher...
Wo ist das Problem?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Martin H. @ 3 Sep 2014, 10:25 hat geschrieben: Nach Füssen fuhr ein Lokführer auf DB-Anweisung mit n-Wagen ohne Zub.
Auf eigenes Risiko oder wie?
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Beitrag von 218 466-1 »

Boris Merath @ 3 Sep 2014, 02:20 hat geschrieben:Woher hast Du die Daten? RIS? Das RIS war falsch.
In München (...)  fallen aus (...) S7 (...) S3 (...)  S4 (...) S6 (...) Stammstercke (...) S8
(S) waren in meiner Liste NICHT berücksichtigt.
Von daher halte ich die 75% doch für nicht so unwahrscheinlich. Jedenfalls für wesentlich wahrscheinlicher als die diversen Aussagen "ist doch fast alles gefahren".
In der Haupthalle auf der großen Anzeigetafel war auch bei jedem zweiten Zug der Lauftext "Zug fällt aus" oder "100 Minuten später" und ähnliche Späße.
Es ging um den Südwesten.
In Bayern war's etwas schlimmer als in Ba-Wü und in NRW dürften es sogar über 90% Ausfälle gewesen sein.

Außerdem ist die offizielle Liste gefälscht:
Martin H. @ 3 Sep 2014, 10:25 hat geschrieben:Als Ausfall werden auch die Züge mit +180 gewertet, die während des Streiks nicht fuhren.
So kann man sich Statistiken auch schön rechnen. :rolleyes:
Die GDL hat z.B. ICE 592, der drei Stunden in Göppingen gestanden war als "Ausfall" gezählt. Ich nicht.
Ich hatte nur ICE, IC, EC, IRE, RE und RB gewertet, die tatsächlich ganz oder teilweise ausgefallen sind. Daher die vielen Nuller.
TramBahnFreak @ 3 Sep 2014, 15:56 hat geschrieben:
Martin H. @ 3 Sep 2014, 10:25 hat geschrieben:Nach Füssen fuhr ein Lokführer auf DB-Anweisung mit n-Wagen ohne Zub.
Auf eigenes Risiko oder wie?
Vielleicht SAT-Garnitur? Dann gäbe es kein Risiko.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 3 Sep 2014, 16:55 hat geschrieben: Die GDL hat z.B. ICE 592, der drei Stunden in Göppingen gestanden war als "Ausfall" gezählt. Ich nicht.
Warum nicht? De facto ist der Zug für die Dauer des Streiks ausgefallen. Auch aus Sicht der Reisenden.
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Beitrag von Markus »

218 466-1 @ 3 Sep 2014, 16:55 hat geschrieben: So kann man sich Statistiken auch schön rechnen. :rolleyes: 
Die GDL hat z.B. ICE 592, der drei Stunden in Göppingen gestanden war als "Ausfall" gezählt. Ich nicht.
Ich hatte nur ICE, IC, EC, IRE, RE und RB gewertet, die tatsächlich ganz oder teilweise ausgefallen sind. Daher die vielen Nuller.
Vera****** kannst Du Dich selbst.

Klar zählen auch S-Bahnen. Sind das keine Züge der DB?
Und ein 3-stündiger Stopp ist so oder so ein Ausfall, weil man in dieser Zeit über alle Berge fahren kann.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 3 Sep 2014, 17:00 hat geschrieben:Warum nicht? De facto ist der Zug für die Dauer des Streiks ausgefallen. Auch aus Sicht der Reisenden.
Für mich gibt es zwischen einem verspäteten Zug und einen ausfallenden = überhaupt nicht fahrenden Zug einen Unterschied.
Wenn, dann soll die GDL "vom Streik betroffene Züge" schreiben.
Markus @ 3 Sep 2014, 17:03 hat geschrieben:Vera****** kannst Du Dich selbst.
Klar zählen auch S-Bahnen. Sind das keine Züge der DB?
Und ein 3-stündiger Stopp ist so oder so ein Ausfall, weil man in dieser Zeit über alle Berge fahren kann.
(S) zählen zur Gesamtstatistik, aber das hatte ich doch im ursprünglichen Beitrag im letzten Satz geschrieben. Also etwas Vorsicht mit Äußerungen wie "vera******".
Und ein verspäter Zug ist kein ausfallender Zug. Ob +5 oder +180 macht da faktisch keinen Unterschied.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

218 466-1 @ 3 Sep 2014, 17:21 hat geschrieben: Und ein verspäter Zug ist kein ausfallender Zug. Ob +5 oder +180 macht da faktisch keinen Unterschied.
Naja, für die Fahrgäste ist die Auswirkung aber dieselbe. Zumindest dann, wenn der Zug so lang verspätet ist, dass vorher schon ein später fahrender Zug verkehrt.
Wo ist das Problem?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 3 Sep 2014, 12:41 hat geschrieben: Vom DSG-WR hätte ich gerne eine Quelle für 2 TV bei NWB und ERB - auf seine restlichen Beleidigungen habe ich keine Lust einzugehen.
Was denn für Beleidigungen? Ich erkenne keine, außer der Mutmaßung dass das Betriebspersonal nichts wert ist in den Augen der Führung, so auch das Verhalten, nicht nur jetzt während der Verhandlungen sondern generell. Es wird dir kaum ein Eisenbahner an der Basis sagen dass ein vertrauensvoller und respektvoller Umgang stattfindet von oben her.

Alles andere stimmt doch: Es herrscht ein riesiger Mangel, man schrammt reihenweise immer wieder an SEV vorbei und in Zukunft wird es öfter SEV geben. Genau darum müssten die EVU jetzt handeln und versuchen Leistungen auszubauen, statt zu mauern.

Eurobahn und NWB, sogar dein geliebtes Agilis, haben sowohl EVG- als auch GDL-Tarifvertrag. NOB müsste das gleiche sein.
Ich weiß es einfach, wenn du ein bisschen googelst wirst du dazu auch was finden. Es ist nicht meine Aufgabe dir das beweisen zu müssen. Es spricht ja auch nichts dagegen zwei Tarifverträge zu haben.
Ich finde es sogar heuchlerisch dass die ganzen Wettbewerbsfetischisten gegen einen Wettbewerb unter den TVs ist, denn das würde ja den Arbeitnehmern zugute kommen, oh gott, das geht gar nicht.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Markus @ 3 Sep 2014, 13:06 hat geschrieben: Ich hoffe, dass bald das Tarifrecht geändert wird und nur noch eine Gewerkschaft pro Unternehmen erlaubt wird.
Dieses Streikchaos bei der Bahn und bei der Lufthansa ist einfach unsäglich. Das erinnert mich immer mehr an Trenitalia und Alitalia.
Dummes, typisch deutsches, antisolidarisches Gelaber.
Das Tarifrecht kann geändert werden, ob das jedoch Verfassungskonform ist, ist die andere Frage. Wer aber Beschneidung von Arbeitnehmerrechten gut findet, zeigt sich antisolidarisch, was aber in Deutschland nicht untypisch ist.

In keinem Land wird so wenig gestreikt wie in Deutschland und in auch bei den Eisenbahnen wird relativ wenig gestreikt.
Streikchaos, das sind Ausrücke aus der rechten Bild-Propagandawelt, die nicht in die marktradikalen Traumwelten passen, wo man am liebsten die Leibeigenschaft wieder einführen würde.

Wer keine Streiks bei der Eisenbahn will, muss die Bundesbahn wieder einführen oder ruhig sein. Wer die Liberalisierung genießen will, muss sie eben mit allen Vor- und Nachteilen genießen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 3 Sep 2014, 16:55 hat geschrieben: Es ging um den Südwesten.
In Bayern war's etwas schlimmer als in Ba-Wü und in NRW dürften es sogar über 90% Ausfälle gewesen sein.
Wenn das RIS in München falsche Daten geliefert hat, ist es relativ wahrscheinlich, dass es auch im Rest von Deutschland nicht gestimmt hat. Daher erneut die Frage: Woher stammen Deine Zahlen?

Ein Hinweis darauf, dass Deine zahlen nicht stimmen können, ist der große Unterschied: Dass es in BaWü weniger Ausfäll gegeben hat als in Bayern - gut, das kann schon sein. Aber Deine Zahlen sind einfach dermaßen anders als die vom Rest von Deutschland, dass das so nicht stimmen kann.
So kann man sich Statistiken auch schön rechnen. :rolleyes: 
Die GDL hat z.B. ICE 592, der drei Stunden in Göppingen gestanden war als "Ausfall" gezählt. Ich nicht.
Wenn bei einem Stundentakt ein Zug 3 Stunden stehenbleibt, was soll das denn sonst sein wenn nicht ein Ausfall?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 3 Sep 2014, 17:29 hat geschrieben: Was denn für Beleidigungen? Ich erkenne keine
Zum Beispiel "Schmarotzer"?
Eurobahn und NWB, sogar dein geliebtes Agilis,
Ich liebe sicher keine Eisenbahnen. Wenn du schlechten oder keinen Sex hast, ist das dein Bier - aber mir brauchst du sowas nicht zu unterstellen.
haben sowohl EVG- als auch GDL-Tarifvertrag. NOB müsste das gleiche sein.
Ich weiß es einfach, wenn du ein bisschen googelst wirst du dazu auch was finden.
Da finde ich nur, dass die NWB mit der EVG abgeschlossen und die GDL aufgegeben hat.
Es ist nicht meine Aufgabe dir das beweisen zu müssen.
Du stellst die These auf - da finde ich es etwas unglaubwürdig, wenn eine Kurzrecherche eben etwas völlig anderes ergibt.
Es spricht ja auch nichts dagegen zwei Tarifverträge zu haben.
Zum Beispiel die schlichte Praktikabilität.
Ich finde es sogar heuchlerisch dass die ganzen Wettbewerbsfetischisten gegen einen Wettbewerb unter den TVs ist, denn das würde ja den Arbeitnehmern zugute kommen, oh gott, das geht gar nicht.
Woher kennst du eigentlich meine Fetische? Wieder so eine Sache. Austeilen kannst du - wenns dann mal was substanzielles sein soll, wirds sehr schnell sehr sehr sehr sehr dünn.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Schmarotzer ist keine Beleidigung, das ist eine ganz normale Bezeichnung. Wie soll man denn Leute sonst bezeichnen, die zwar die Tarifabschlüsse gerne mitnehmen, sich aber unsolidarisch verhalten?
Wenn diese Leute konsequent wären, würden sie darauf verzichten müssen und z. B. auch den Mindesturlaub von 20 Tagen beantragen, weil der Rest ihnen gar nicht zusteht.

Wieso fühlst du dich angesprochen wenn ich von Wettbewerbsfetischisten rede? Ich habe weder dich gemeint, noch dich persönlich damit angesprochen, war sehr allgemein gehalten.

Welche Praktikabilität denn wenn man nur einen TV hat? Mitglied A bekommt den A-TV, Mitglied B den B-TV und das Nichtmitglied bekommt das was der Arbeitgeber ihm gibt.
Am 13. Juni 2013 hat die GDL einen TV mit der NWB abgeschlossen, finde ich nach wenigen Sekunden bei einem US-Suchsystem.
Dort funktioniert das. Am längsten funktioniert das bei der Eurobahn und ich wüsste nicht dass das Probleme verursacht. Ebenso Agilis oder die NOB.
Veolia Sachsen-Anhalt wäre auch noch zu nennen (wobei ich da nicht sicher bin ob die einen EVG-TV haben).

So, der Beweis dass es EVU mit zwei TV von zwei Gewerkschaften gibt, ist angetreten.

Und nochmals die Frage an alle: Es herrscht riesiger Personalmangel. Wieso wollen die EVU trotzdem keine signifikanten Verbesserungen der Bedingungen?
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Beitrag von 218 466-1 »

rautatie @ 3 Sep 2014, 17:27 hat geschrieben:Naja, für die Fahrgäste ist die Auswirkung aber dieselbe. Zumindest dann, wenn der Zug so lang verspätet ist, dass vorher schon ein später fahrender Zug verkehrt.
Dann müsste man aber z.B. für Buchloe alle Züge Richtung München und Augsburg mit mehr als +30 auch als Ausfall werten, weil ja dann schon ein anderer Zug vorher fährt (den ich trotzdem nicht nutze, wenn ich nicht unbedingt muss und es ein 612 statt n-Wagen ist, da ich auf "meine" Züge bestehe und ggf. auch länger warte, aber das ist hier nicht Thema).
Boris Merath @ 3 Sep 2014, 17:40 hat geschrieben:Wenn das RIS in München falsche Daten geliefert hat, ist es relativ wahrscheinlich, dass es auch im Rest von Deutschland nicht gestimmt hat. Daher erneut die Frage: Woher stammen Deine Zahlen?
Wenn das RIs nicht stimmt, kann ich aber nichts dafür. Aber Gegenfrage: Welche Züge wurden in RIS nicht als Ausfall angezeigt, obohl sie ausgefallen sind? Beachte: +180 ist kein Ausfall und wurde richtigerweise auch nicht als "Halt entfällt" angezeigt sondern als Verspätung.
Wenn bei einem Stundentakt ein Zug 3 Stunden stehenbleibt, was soll das denn sonst sein wenn nicht ein Ausfall?
Gaz klar: Eine Verspätung.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 3 Sep 2014, 18:04 hat geschrieben: Schmarotzer ist keine Beleidigung, das ist eine ganz normale Bezeichnung. Wie soll man denn Leute sonst bezeichnen, die zwar die Tarifabschlüsse gerne mitnehmen, sich aber unsolidarisch verhalten?
Schmarotzer ist eine normale Bezeichnung für jemand, der von anderer Leute Geld lebt. Wo tut das jemand, der gemäß deinem Vorschlag...
bekommt das was der Arbeitgeber ihm gibt.
? Nimmt der damit etwa einen Tarifabschluss mit? Wie wäre es denn mit einer nicht-wertenden Bezeichnung wie "Wer in keiner Gewerkschaft Mitglied sein möchte, muss halt nehmen, was der Arbeitgeber ihm freiwillig gibt" oder ähnliches? Da wäre ja deine Meinung, dass Gewerkschaften für die Gehaltsverhandlungen essentiell wichtig sind zum Ausdruck gekommen, ohne dass du hier Leute, die das anders sehen, diffamieren musst.
Wenn diese Leute konsequent wären, würden sie darauf verzichten müssen und z. B. auch den Mindesturlaub von 20 Tagen beantragen, weil der Rest ihnen gar nicht zusteht.
Nein, warum? Wenn der Arbeitgeber allen die Anwendung des Tarifvertrages anbietet, sehe ich nicht so ganz ein, warum man darauf verzichten sollte? Die meisten Arbeitgeber machen das übrigens nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern um eben ihre Personalabteilung und Buchhaltung zu entlasten, und nicht für jeden Mitarbeiter nach eigenen Regeln abrechnen zu müssen, was auch ein Indiz dafür ist, dass sich...
Welche Praktikabilität denn wenn man nur einen TV hat?
...zwar in der Theorie durchaus stellt, in der Praxis aber eher nicht.
Am 13. Juni 2013 hat die GDL einen TV mit der NWB abgeschlossen, finde ich nach wenigen Sekunden bei einem US-Suchsystem.
Finde ich weder mit den Stichworten "Tarifvertrag NWB", "Tarifverhandlungen NWB" noch mit "GDL NWB Tarif"... Wenn man das so leicht findet wäre es ja für dich ein leichtes gewesen, einen Link einzustellen?
Ebenso Agilis
...bei denen du regelmäßig behauptest, sie hätten gar keinen Tarifvertrag. Find ich so langsam aber sicher etwas nervig - entscheid dich doch mal für eine Meinung? Oder bist du neuerdings Schizophren?
So, der Beweis dass es EVU mit zwei TV von zwei Gewerkschaften gibt, ist angetreten.
Nein, es bleibt bei der Behauptung. Wie gesagt - ich finde zwar teilweise Forderungskataloge der GDL, aber keine Informationen über einen Abschluss - und darüber wäre ja vermutlich von beiden Seiten mit einer "Wir-sind-an-unsere-Grenzen-gegangen"-PM drüber informiert worden?
Und nochmals die Frage an alle: Es herrscht riesiger Personalmangel. Wieso wollen die EVU trotzdem keine signifikanten Verbesserungen der Bedingungen?
Vermutlich weil man sich davon nicht verspricht, dass der Lokführerberuf hinreichend attraktiver wird, um den Personalmangel dauerhaft zu bekämpfen? Prinzipiell haben wir ja schon seit den 80er-Jahren einen Mangel, der nur durch die Wiedervereinigung etwas abgefedert wurde. Deshalb fahren ja heute so viele Ossis im Westen...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Nein, warum? Wenn der Arbeitgeber allen die Anwendung des Tarifvertrages anbietet, sehe ich nicht so ganz ein, warum man darauf verzichten sollte? Die meisten Arbeitgeber machen das übrigens nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern um eben ihre Personalabteilung und Buchhaltung zu entlasten, und nicht für jeden Mitarbeiter nach eigenen Regeln abrechnen zu müssen, was auch ein Indiz dafür ist, dass sich...
Glaubst du das eigentlich wirklich? Der Arbeitgeber wendet das an damit diese Leute sich nicht auch einer Gewerkschaft anschließen, das ist Kalkulation und ja in meinen Augen sind das Schmarotzer. Andere kämpfen dafür und dann bekommen die die nichts machen das gleiche, das sie nicht bekommen würden, wenn andere sich nicht einsetzen würden.
Finde ich weder mit den Stichworten "Tarifvertrag NWB", "Tarifverhandlungen NWB" noch mit "GDL NWB Tarif"... Wenn man das so leicht findet wäre es ja für dich ein leichtes gewesen, einen Link einzustellen?
http://www.gdl.de/Bezirk-Nord/Aushang-1371450816
...bei denen du regelmäßig behauptest, sie hätten gar keinen Tarifvertrag. Find ich so langsam aber sicher etwas nervig - entscheid dich doch mal für eine Meinung? Oder bist du neuerdings Schizophren?
Das habe ich noch nie behauptet. Agilis hat seit Bestehen einen TV mit der EVG und seit einiger Zeit auch mit der GDL.
Wenn dann habe ich mich über den Kilometerpreis im Agilis Mitte-Netz gewundert, der weit unter den Konkurrenten war. Übrigens auch die ersten Vorstellungen was man dem Personal zu zahlen hat und das musste man nach oben anpassen.
Unterstelle mir jetzt also keine Sachen die nicht stimmen.
Nein, es bleibt bei der Behauptung. Wie gesagt - ich finde zwar teilweise Forderungskataloge der GDL, aber keine Informationen über einen Abschluss
Ich suche dir das jetzt nicht alles raus. Ich weiß es und entweder du glaubst es mir oder nicht, dann musst du suchen.
Vermutlich weil man sich davon nicht verspricht, dass der Lokführerberuf hinreichend attraktiver wird, um den Personalmangel dauerhaft zu bekämpfen? Prinzipiell haben wir ja schon seit den 80er-Jahren einen Mangel, der nur durch die Wiedervereinigung etwas abgefedert wurde. Deshalb fahren ja heute so viele Ossis im Westen...
In den 80ern wäre man aber sicher dazu übergegangen mehr zu bieten, was danach aus der Mode kam nach dem das Feindbild Ostblock weg war.

Es ist eine putzige, schon arbeitgeberlastige Ansicht, man verspricht sich keine Attraktivitätssteigerung. Wahrscheinlich glaubst du sogar was du da von dir gibst. Das ergab eine Umfrage der Arbeitgeber unter den Arbeitgebern. :lol:
Die AG wollen das auch ohne hinbekommen, weil dann mehr Geld für die Gewinnabführung bleibt. Dem Personal wird doch bei jeder Gelegenheit gesagt was sie für ein Kostenfaktor sind und jede Minute aufgerechnet, wahrlich nicht ein Arbeitsumfeld wo man wertgeschätzt wird.

Natürlich würden sich mehr Leute interessieren wenn die Bedingungen besser sind, nur kostet das eben und wie das bei der Wirtschaft eben so ist, es darf nichts kosten. Jammern ist eben kostenlos.
Das Modell hat eben lange gut funktioniert weil die Arbeitsagenturen noch viele Fachkräfte hatten die man auf Staatskosten an die EVU weiterreichen konnte. Diese Quelle versickert eben immer mehr.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Gesperrt