Fahrerlose U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
andreas
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Beitrag von andreas »

profimaulwurf @ 1 Jul 2005, 20:39 hat geschrieben:
profimaulwurf @ 1 Jul 2005, 20:22 hat geschrieben:
die bösen Fahrgäste sind immer das größte Problem nicht wahr?
wenns die Fahrer nicht mehr gibt ist ja der wichtigste Kostenfaktor geschichte, dann gibts vielleicht auch ausreichend lange Aufenthalte in den Bahnhöfen und dichtere Takte....
Bist Du Sicher ????? Wie lange soll denn der Aufenthalt sein ? Derzeit ist er pro hnhof auf ca. 20 sec bemessen MP und HU 40 sec.
Übrigens wenn der Fahrer weg ist, dann wird die komplette Verantwortung nur um eine Etage nach oben verlagert ... ob das wirklich so eine Ersparnis ist ?

Wenn einer in eine zugehende Tür springt, ist das Schuld des Personals oder des FG ?
Wenn einer eine Tür aufhält und es kommen noch 10 FG mit - gleichzeitig verpassen aber 400 FG ihre Anschlüsse ... ist das die Schuld des Personals ?

65 % aller Verspätungen gehen auf das Kto von FG ... es ist beweisbar ...
ja und? die fahrgäste sind eure kunden und somit der könig, nicht irgend ein transportgut.

und wenn man bedenkt, daß die u-bahn ja zum transport der fahrgäste gedacht ist, dann ist 65% der verspätung ziemlich wenig bei den mengen an fahrgästen und den knappen haltezeiten.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

andreas @ 1 Jul 2005, 21:40 hat geschrieben: ja und? die fahrgäste sind eure kunden und somit der könig, nicht irgend ein transportgut.
Somit der König? Wer hat die Fahrgäste denn gekrönt neuerdings? Ich stimme dir teilweise zu, die Fahrgäste sind unsere Kunden, aber wenn sich Kunden in Geschäften so aufführen würden, wie sie es teilweise in den Zügen machen, würden sie Hausverbot kriegen - auf Dauer.
König ist für mich jemand, der seine Untertanen hat. Und das kannste mir bei Gott glauben, ich bin von niemandem der Untertan, der Hofnarr oder der Diener.
Profimaulwurf will einfach nur verdeutlichen (so interpretiere ich es zumindest), daß viele Verspätungen einfach dadurch entstehen, daß sich die Fahrgäste nicht so verhalten, wie es lt. den Anweisungen des Personals (steht auch in den Beföderungsbestimmungen, daß die Könige den Anweisungen der Untertanen Folge zu leisten haben) nötig wäre. Zurückbleiben bitte ist nunmal erstens eine Aufforderung, die Türen freizumachen und zweitens auch ein Sicherheitshinweis, daß die Türen gleich geschlossen werden. Es ist weder ein Gag des Personals, noch eine Aufforderung schnell reinzuhüpfen.
andreas @ 1 Jul 2005, 21:40 hat geschrieben: dann ist 65% der verspätung ziemlich wenig bei den mengen an fahrgästen und den knappen haltezeiten.
Ein Teufelskreis - aufgrund der hohen Fahrgastzahl sind knappe Haltezeiten nötig, um die hohe Taktdichte zu ermöglichen. Also entweder hü oder hott, aber beides geht nunmal net.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

rob74 @ 1 Jul 2005, 21:03 hat geschrieben: In Nürnberg vertraut man wohl darauf, daß mit dem 100-Sekunden-Takt die Fahrgäste einsehen, daß es keinen Sinn hat, der U-Bahn nachzurennen oder die Tür aufzuhalten, da die nächste eh "sofort" kommt.
Moment, 100sek-Takt duerfte nur auf dem von U2 und U3 gemeinsam befahrenen Abschnitt sein, woanders hat man dann schonmal gleich 200sec -Takt, also euber 3 Minuten...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
andreas
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Beitrag von andreas »

ET 423 @ 1 Jul 2005, 22:24 hat geschrieben: Somit der König? Wer hat die Fahrgäste denn gekrönt neuerdings? Ich stimme dir teilweise zu, die Fahrgäste sind unsere Kunden, aber wenn sich Kunden in Geschäften so aufführen würden, wie sie es teilweise in den Zügen machen, würden sie Hausverbot kriegen - auf Dauer.
König ist für mich jemand, der seine Untertanen hat. Und das kannste mir bei Gott glauben, ich bin von niemandem der Untertan, der Hofnarr oder der Diener.
Profimaulwurf will einfach nur verdeutlichen (so interpretiere ich es zumindest), daß viele Verspätungen einfach dadurch entstehen, daß sich die Fahrgäste nicht so verhalten, wie es lt. den Anweisungen des Personals (steht auch in den Beföderungsbestimmungen, daß die Könige den Anweisungen der Untertanen Folge zu leisten haben) nötig wäre. Zurückbleiben bitte ist nunmal erstens eine Aufforderung, die Türen freizumachen und zweitens auch ein Sicherheitshinweis, daß die Türen gleich geschlossen werden. Es ist weder ein Gag des Personals, noch eine Aufforderung schnell reinzuhüpfen.



Ein Teufelskreis - aufgrund der hohen Fahrgastzahl sind knappe Haltezeiten nötig, um die hohe Taktdichte zu ermöglichen. Also entweder hü oder hott, aber beides geht nunmal net.
ist mir doch alles klar, ich finde nur die einstellung, die man von manchen mitgliedern des fahrpersonal so hört, daß die fahrgäste quasi alles dran setzen, ihnen die schicht zu vermiesen ziemlich daneben - bei 900 000 fahrgästen pro tag ist nunmal ein teil idioten dabei, die es aber überall gibt, aber wenn man grad den maulwurf so hört, dann sind von den 900 000 fahrgästen 500 000 nur deshalb da, weil sie den fahrern das leben schwer machen wollen....
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Man stellt sich da als Führer/Fahrer einach manchmal selbst ein Bein.
Wenn von hundert Fahrgästen einer richtig nett und einer richtig doof ist, während der Rest einfach kommentarlos-unauffällig mitfährt, dann bleibt leider nur der Doofe am Ende einer Schicht im Gedächtnis hängen.
Denn der hat sich bemerkbar gemacht, die Normalos nimmt man nicht zur Kenntnis und der Nette kehrt gleich wieder rückwärts um bei dem Veruch, nett zu sein, denn er sieht schon von weitem den durch den Doofen eingetrübten Gesichtsausdruck des Steuermannes.
Und so bleibt dann der Doofe im Gedächtnis haften, obwohl es nur einer von hundert war.
Da gehört bei einem Dienstleistungsangestellten schon eine gehörige Portion Selbstreflexion dazu, wenn man sich diesem Mechanismus entziehen will und der Kampf gegen diese Eigenbaufalle beginnt jeden Tag von neuem.
Leider wird das Fahrpersonal nicht zum klassischen Service-Bereich gerechnet und so sind die entsprechenden Schulungen auch sehr dünn gesät.
Zumindest bei der Deutschen Bahn wird sich das in den nächsten Jahren aber sehr stark ändern, denn man hat inzwischen erkannt, dass man über den Service-Faktor Ausschreibungen gewinnen kann.
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Beitrag von 423176 »

Froschkönig @ 2 Jul 2005, 12:52 hat geschrieben: Man stellt sich da als Führer/Fahrer einach manchmal selbst ein Bein.
Wenn von hundert Fahrgästen einer richtig nett und einer richtig doof ist, während der Rest einfach kommentarlos-unauffällig mitfährt, dann bleibt leider nur der Doofe am Ende einer Schicht im Gedächtnis hängen.
Denn der hat sich bemerkbar gemacht, die Normalos nimmt man nicht zur Kenntnis und der Nette kehrt gleich wieder rückwärts um bei dem Veruch, nett zu sein, denn er sieht schon von weitem den durch den Doofen eingetrübten Gesichtsausdruck des Steuermannes.
Und so bleibt dann der Doofe im Gedächtnis haften, obwohl es nur einer von hundert war.
Da gehört bei einem Dienstleistungsangestellten schon eine gehörige Portion Selbstreflexion dazu, wenn man sich diesem Mechanismus entziehen will und der Kampf gegen diese Eigenbaufalle beginnt jeden Tag von neuem.
Leider wird das Fahrpersonal nicht zum klassischen Service-Bereich gerechnet und so sind die entsprechenden Schulungen auch sehr dünn gesät.
Zumindest bei der Deutschen Bahn wird sich das in den nächsten Jahren aber sehr stark ändern, denn man hat inzwischen erkannt, dass man über den Service-Faktor Ausschreibungen gewinnen kann.
Ein klasse Beitrag, der alles enthält ;) was ich genauso sehe.
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Beitrag von ET 423 »

@Froschkönig: Du sprichst mir aus der Seele. ;) Ein Beitrag, dem ich nur zustimmen kann. :) :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

ET 423 @ 3 Jul 2005, 03:34 hat geschrieben: @Froschkönig: Du sprichst mir aus der Seele. ;) Ein Beitrag, dem ich nur zustimmen kann. :) :)
Oh, danke.
Du weißt ja, ich komme drauf zurück! *ganzfrechgrins*
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

BR 146 @ 27 Aug 2003, 18:46 hat geschrieben: Bei der Wuppertaler Schwebebahn wird aber dadurch die Sicherheit erhoeht, es gibt dann naemlich auf der gesamten Strassenstrecke hoehenkontrollen die bei ueberschreitung den Betrieb stoppen.
Interessant, was man alles findet, wenn man hier stöbert. Inzwischen ist die fahrerlose Schwebebahn vom Tisch, auch die in den kommenden Jahren neu anzuschaffenden Fahrzeuge werden von einem Fahrer gesteuert - und ob ich mich in eine herrenlose Schwebebahn setzen würde, müßte ich mir auch schwer überlegen.

Im übrigen ist der Fahrer auch sehr gut geeignet, auf der Landstrecke zu sehen, ob sich ein Fahrzeug im Fahrprofil der Schwebebahn befindet.

Die Wagen werden in den nächsten Jahren angeschafft werden. In Spitzenzeiten wird ein Zweiminutentakt gefahren.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Beitrag von The Master »

mellertime @ 27 Aug 2003, 06:44 hat geschrieben: In Berlin fährt doch die U4 komplett fahrerlos.
Nee, das war nur ganz kurz. Alles weitere: http://forum.train-worldnet.com/viewtopic....=asc&highlight=
Zug

Beitrag von Zug »

Bei fahrerlosen U-Bahnen wäre ich etwas skeptisch. :huh:
andreas
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Beitrag von andreas »

Zug @ 18 Feb 2006, 10:11 hat geschrieben: Bei fahrerlosen U-Bahnen wäre ich etwas skeptisch. :huh:
nö, das Docklands System in London fand ich gut und ich hatte kein komisches Gefühl da ohne Fahrer mitzufahren (und da gabs nichtmal Bahnsteigtüren oder ähnliches...)
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Dave
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Beitrag von Dave »

andreas @ 18 Feb 2006, 10:42 hat geschrieben: nö, das Docklands System in London fand ich gut und ich hatte kein komisches Gefühl da ohne Fahrer mitzufahren (und da gabs nichtmal Bahnsteigtüren oder ähnliches...)
Jede Arbeitsplatz-Vernichtung gilt heute als Innovation. Man erspare uns die Fahrerlosen Verkehrsmittel. Personal bedeutet übrigens auch Service.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Der Meinung bin ich auch, vorallem ist mir eine Bahn mit "Fahrer" vorne drauf um einiges lieber als diese Geisterzüge... <_<
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
pok

Beitrag von pok »

Obwohls technisch tlw. sofort, tlw. in naher Zukunft sicherlich ohne große Probleme möglich wäre, die Fahrer sowohl der U-Bahnen, als auch der Nah- bzw. Fernverkehrszüge durch eine Computersteuerung zu ersetzen, was am Ende wohl auch billiger wäre, so halte ich es durchaus für fragwürdig, dies auch zu tun. Überhaupt sehe ich in vielen Bereichen, in denen heute noch eine Masse an Menschen beschäftigt sind, keine technischen Probleme, diese zu ersetzen. Und tlw. auch keine finanziellen mehr. Ich plädiere aber dafür, dass - und das obwohl ich wohlgemerkt noch nichtmal Eisenbahner bin - dass in Branchen, die keiner globalen Konkurrenz ausgesetzt sind, wie z.B. der Eisenbahn national betrachtet (evtl. dann eben EU-weit), eine Pflicht zur menschlichen Besetzung bestehen bleibt. Auch wenn dann nur jemand drin sitzt und Däumchen dreht, aber solange es keine anderen Jobs gibt, sollte es notfalls gesetzlich verboten werden, solche Berufe gegen Computer auszutauschen. Das mag für den einzelnen Fahrgast dann u.U. etwas mehr kosten, aber das muss im Sinne des ganzen Volkes dann nunmal sein.
andreas
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Beitrag von andreas »

Dave @ 18 Feb 2006, 21:11 hat geschrieben: Jede Arbeitsplatz-Vernichtung gilt heute als Innovation. Man erspare uns die Fahrerlosen Verkehrsmittel. Personal bedeutet übrigens auch Service.
wobei sich der service gedanke bei den u-bahnfahren in münchen sehr in grenzen hält - läßt man den computerfahren und setzt dafür mehr personal in den stationen ein, dann wäre das ein service.... (aber wahrscheinlich wirds halt wie schon von dir erwähnt rauslaufen, daß man die fahrer einspart und kein zusätzliches personal dafür in den service bereich packt)
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