Preisentwicklungen von Auto- und Bahnfahren

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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 14 Feb 2008, 21:17 hat geschrieben: Die Preise für Bahn/Bus sind in einer Stadt nicht wirklich billiger, oder kann man in München mit'm MVG-Bus auch 6 km für 0,90 Euro fahren? (die Frage ist nicht rhetorisch, ich wüsst' es wirklich nicht genau)
Nicht mitdem Bus, aber fast mit der S-Bahn. Von der Donnersberger Bürcke nach München-Pasing sinds 6 Kilometer, das ist gerade noch eine Kurzstrecke. Von Pasing nach Moosach dürfte es noch weiter sein. Mittlerweilekostet die Kurstrecke aber auch schon 1,05 EUR.

Aber in der Stadt muss man auch mit einem erheblich höheren Spritverbrauch wegen der vielen Ampeln und der niedrigeren Geschwindigkeiten rechnen. Also im Stadtverkehr komm ich nie unter 10l/100 km weg. Dazu kommen noch ggf. Kosten für Parkplätze. Zum Glück fahr ich äusserst ungern in der Stadt.

Was mir übrigens zum Ausgangsthema noch einfällt: Zumindest haben sich die Kosten für die Fahrzeugabstellung in München in den letzten 20 Jahren extrem erhöht.
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Beitrag von eightyeight »

Fastrider @ 14 Feb 2008, 21:42 hat geschrieben: Aber in der Stadt muss man auch mit einem erheblich höheren Spritverbrauch wegen der vielen Ampeln und der niedrigeren Geschwindigkeiten rechnen. Also im Stadtverkehr komm ich nie unter 10l/100 km weg. Dazu kommen noch ggf. Kosten für Parkplätze. Zum Glück fahr ich äusserst ungern in der Stadt.
10l/100km? Darf ich fragen welches Auto du fährst, Fastrider?
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Beitrag von Hot Doc »

eightyeight @ 14 Feb 2008, 21:47 hat geschrieben: 10l/100km? Darf ich fragen welches Auto du fährst, Fastrider?
Da reicht jedes Auto, dass laut Hersteller um die 6 Liter Sprit frisst!
Mit Kaltstart und den ganzen Ampeln kommst du da ziemlich sicher nur unter die 10.
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Beitrag von eightyeight »

Hot Doc @ 14 Feb 2008, 22:05 hat geschrieben:Da reicht jedes Auto, dass laut Hersteller um die 6 Liter Sprit frisst!
Mit Kaltstart und den ganzen Ampeln kommst du da ziemlich sicher nur unter die 10.
Unser Auto ist mit 5.8 Litern, wie von dir gesagt um die 6 Liter, im kombinierten Verkehr angegeben. Auf die angegebene Zahl zu kommen ist eigentlich nicht drin, aber auf 6,5l/100km ist meistens kein Problem. Das Auto wird von jedem in der Familie gefahren und meistens in der HVZ (Ampeln, Stau ect.).
Und nein, es wird nicht einmal beschleunigt und danach der Motor ausgemacht. ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Das Auto mit dem momentan besten Verbrauch-/Leistungsmix soll wohl grad der BMW 123d sein: 2 Liter-Hubraum, 204 PS, 400 (!) Nm Drehmoment aus 4 (!) Zylindern, Verbrauch: 5,2 Liter Diesel/100 km offiziell, real etwa ein Liter mehr. Ein paar Tricks wie 'ne Start-Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung und eine Schaltpunktanzeige machen's möglich. Und wenn's ein bisschen weniger sein darf, ein BMW 118d mit weniger Bums (143 PS) aber den selben Tricks nimmt 4,5 Liter/100 km offiziell.

Unser kleinerer und leichterer Familie-mal-eben-wohin-Ibiza (kein Jahr alt) ist kein ausgemachter Säufer, aber nimmt bei 85 PS aus 1,4 Liter Hubraum real rund 7-8 Liter Benzin, man fährt aber wirklich nur einen von tausenden Kleinwagen und keinen gefühlten Achtzylinder wie angeblich beim 123d... Der ist aber auch 'ne Klasse größer und halt doppelt so teuer...

Auch interessant dürfte das Prinzip eines stufenlosen Automatikgetriebes wie der Multitronic von Audi sein. Statt dass die Drehzahl in Stufen geschwindigkeitsabhänig geregelt ist wie üblich, wird der Motor nur lastabhängig geregelt. Die PS-Freaks haben sogar Videos von der ungewöhnlichen Arbeitsweise reingestellt:

http://de.youtube.com/watch?v=uHz7KuDODxs
http://de.youtube.com/watch?v=W-Qw_5_EbHs&...feature=related

Das zweite ist für die PS-Freaks, Vollgas ohne Schalten und die üblichen Drehzahlschwankungen. Beim ersten sieht man aber am Anfang auch, warum ich's hier erwähne: Das Auto beschleunigt recht zügig von 0 auf 70 km/h mit fast gleichbleibender recht optimaler Drehzahl, das ginge sicher noch weiter, würde es der Fahrer hier nicht dann doch eiliger haben und ein bisschen nervös mit der Tiptronic rumspielen... ;) Ich könnte mir vorstellen, wenn man im Stopp-and-Go-Verkehr unterwegs ist und das jetzt noch mit anderen Kniffen der Autobaukunst kombiniert wird, liese sich da sicher noch einiges machen in Sachen Flottenverbrauch. Den beeinflussen nämlich nicht die Fahrzeuge Mittelklasse aufwärts, sondern die Massenfahrzeuge drunter...
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 15 Feb 2008, 03:53 hat geschrieben:Unser kleinerer und leichterer Familie-mal-eben-wohin-Ibiza (kein Jahr alt) ist kein ausgemachter Säufer, aber nimmt bei 85 PS aus 1,4 Liter Hubraum real rund 7-8 Liter Benzin, man fährt aber wirklich nur einen von tausenden Kleinwagen und keinen gefühlten Achtzylinder wie angeblich beim 123d... Der ist aber auch 'ne Klasse größer und halt doppelt so teuer...
Mein schon etwas betagter 90 PS/1900 ccm Diesel begnügt sich mit weniger als 6 Liter. Das neueste Nachfolgemodell verlangt aber mindesten 8 Liter bei gleicher Fahrweise. Die neueren Fahrzeuge sind schwerer als ihre Vorgängermodelle, und das erhöht den Verbrauch
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Beitrag von 611 »

Jetzt muss ich mich hier wohl leider als Spritvernichterkarrefahrer outen:
mein alter 318i (Bj 91, noch dazu Automatik) hat als Werksangabe glaub so 10,5.
Allerdings muss ich auch sagen dass ich seit 2 1/2 Jahren noch keine 20tkm gefahren bin weil ich das Auto nur nehm wenns nicht anders geht.
Und ich bin stolz drauf, dass ich in letzter Zeit nie mehr als 8,5 Liter verbraucht hab, im Sommer hab ich ihn auf Urlaubsfahrt über den Reschenpass sogar mal auf 7,5 geschafft. Ich glaub nicht dass ich das noch unterbieten kann mit dem Auto...
Warum ich ihn noch hab: Zuverlässigkeit, in den letzten zwei Jahren nur eine einzige kleine Reparatur.
[font=Courier]Ceterum censeo Stuttgartum 21 esse delendam[/font]
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Beitrag von Rohrbacher »

Die neueren Fahrzeuge sind schwerer als ihre Vorgängermodelle, und das erhöht den Verbrauch
Das ist zu pauschal, mehrere Liter mehr, da müsste das Dinge sehr viele Kilo schwerer werden oder man vergleicht z.B. 'nen Golf 3 (1991) mit 'nem Golf 5 (2003), dann okay... ;)
Was z.B. beim exakt selben A4 den Verbrauch auf einen Schlag um einen Liter angehoben hat, war die Einführung des Rußpartikelfilters! Und wenn man dazu nimmt, dass der alte vielleicht keine Klimaanlage an Bord hat und der neue dazu noch ein paar PS mehr, da haben wir's schon. Oder man wechselt die Reifen, die ja den Rollwiderstand als einziges Teil, das die Straße berühren sollte, erheblich beeinflussen. Ach ja und auf den ersten 1000-2000 km kann ein Auto ja auch noch erheblich mehr brauchen als angegeben, da hat unserer den Tank fast auf Ex ausgesoffen, wie wenn er in der Fabrik nix bekommen hätte... :blink: :lol:
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Beitrag von eightyeight »

Rohrbacher @ 15 Feb 2008, 03:53 hat geschrieben:Auch interessant dürfte das Prinzip eines stufenlosen Automatikgetriebes wie der Multitronic von Audi sein. Statt dass die Drehzahl in Stufen geschwindigkeitsabhänig geregelt ist wie üblich, wird der Motor nur lastabhängig geregelt. Die PS-Freaks haben sogar Videos von der ungewöhnlichen Arbeitsweise reingestellt:

http://de.youtube.com/watch?v=uHz7KuDODxs
http://de.youtube.com/watch?v=W-Qw_5_EbHs&...feature=related

Das zweite ist für die PS-Freaks, Vollgas ohne Schalten und die üblichen Drehzahlschwankungen. Beim ersten sieht man aber am Anfang auch, warum ich's hier erwähne: Das Auto beschleunigt recht zügig von 0 auf 70 km/h mit fast gleichbleibender recht optimaler Drehzahl, das ginge sicher noch weiter, würde es der Fahrer hier nicht dann doch eiliger haben und ein bisschen nervös mit der Tiptronic rumspielen...  ;) Ich könnte mir vorstellen, wenn man im Stopp-and-Go-Verkehr unterwegs ist und das jetzt noch mit anderen Kniffen der Autobaukunst kombiniert wird, liese sich da sicher noch einiges machen in Sachen Flottenverbrauch. Den beeinflussen nämlich nicht die Fahrzeuge Mittelklasse aufwärts, sondern die Massenfahrzeuge drunter...
Mit der Multitronic lässt sich wirklich Benzin sparend fahren. Da war es kein Problem, den angegebenen Wert um fast 0.8l/100km zu unterbieten.
Ich bin mal gespannt wie das bei unserem neuen Golf mit dem DSG-Automatikgetriebe wird, das soll ja noch effektiver sein.
Bei der Probefahrt ging es eher nicht ums Benzinsparen. :rolleyes:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 15 Feb 2008, 13:34 hat geschrieben:Das ist zu pauschal, mehrere Liter mehr, da müsste das Dinge sehr viele Kilo schwerer werden oder man vergleicht z.B. 'nen Golf 3 (1991) mit 'nem Golf 5 (2003), dann okay...  ;)
Golf 3 Variant,EZ 10/95, 384.000 Km gesamt, davon 186.000 seit 02/04 durch mich.
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Beitrag von JeDi »

ChoMar @ 14 Feb 2008, 08:39 hat geschrieben: Meine Strecke: Kuhkaff hinter Plochingen.
Darf ich fragen, welches?
elba

Beitrag von elba »

Vor ein paar Tagen veröffentlichte Springers Welt etwas, das wohl einer Art Fahrpreistest der Bahn sein sollte. M.E. waren die ausgewählten Beispiele (die Welt meinte "nach dem Zufallsprinzip ausgewählt" und landete bei Hannover - Göttingen) weder repräsentativ noch geeignet und die Schlußfolgerungen demententsprechend daneben. Also habe ich das ziemlich direkt abgehakt - es gibt ja genug Lesenswertes zu Bahnthemen, da muß man ja nicht mit sowas Zeit verschwenden. Hier zum Selbststudium.

Nun, Herr Mehdorn fand es wohl auch nicht gut und hat einen Leserbrief geschrieben - http://www.welt.de/welt_print/article16931...eserbriefe.html (hier finde ich die Konzentration auf den Vergleich mit 1950 etwas ungeschickt, da das außerhalb der Lebenserfahrung der Mehrheit der Leute liegt).

Hier gibt es eine weitere Online-Version - Mehdorn hat sogar ein eigenes Userprofil - vielleicht kann man also direkt mit ihm diskutieren.

Schönen Gruß,

Edmund
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Beitrag von Fastrider »

elba @ 20 Feb 2008, 11:59 hat geschrieben: Vor ein paar Tagen veröffentlichte Springers Welt etwas, das wohl einer Art Fahrpreistest der Bahn sein sollte. M.E. waren die ausgewählten Beispiele (die Welt meinte "nach dem Zufallsprinzip ausgewählt" und landete bei Hannover - Göttingen) weder repräsentativ noch geeignet und die Schlußfolgerungen demententsprechend daneben. Also habe ich das ziemlich direkt abgehakt - es gibt ja genug Lesenswertes zu Bahnthemen, da muß man ja nicht mit sowas Zeit verschwenden. Hier zum Selbststudium.
Also dem Punkt mit dem ICE kann ich zustimmen. Vielfach hat man heute keine mittlere Alternative mehr und wird dadurch auf den teuren ICE gezwungen was zum Teil erhebliche indirekte Fahrpreiserhöhungen bedeutet.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Fastrider @ 20 Feb 2008, 15:00 hat geschrieben: Also dem Punkt mit dem ICE kann ich zustimmen. Vielfach hat man heute keine mittlere Alternative mehr und wird dadurch auf den teuren ICE gezwungen was zum Teil erhebliche indirekte Fahrpreiserhöhungen bedeutet.
Genau das stelle ich auch immer wieder fest!
Und wenn Alternativen bestehen, die von der reinen Fahrzeit nur unbedeutend länger sind als die ICE-Verbindung, dann wartet man beim Umsteigen gerne mal 50 Minuten, weil die Bahn unwillig ist, die beiden Stundentakte der billigeren Züge zu koordinieren.
Und selbst wenn der ICE auf normalen Gleisen auch nicht schneller unterwegs ist braucht die Alternative halt einfach noch viel länger.
Die Bahn sollte mal verstärkt auf die Umsteigezeiten achten und die optimieren. Da könnte man mit relativ wenig Aufwand ne Menge erreichen.
tobster
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Beitrag von tobster »

Und dann gibts ja auch noch Strecken wie Wien-Passau-Nürnberg-Frankfurt-Koblenz-Köln-Dortmund-Hamburg auf denen IC und ICE gemischt fahren im selben Takt fahren, aber der ICE natürlich trotzdem mehr kostet, deutlich mehr als das Plus an Bequemheit gerechtfertigt. Und es werden natürlich immer mehr EC/IC zu ICE...
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

tobster @ 20 Feb 2008, 18:12 hat geschrieben: Und dann gibts ja auch noch Strecken wie Wien-Passau-Nürnberg-Frankfurt-Koblenz-Köln-Dortmund-Hamburg auf denen IC und ICE gemischt fahren im selben Takt fahren, aber der ICE natürlich trotzdem mehr kostet, deutlich mehr als das Plus an Bequemheit gerechtfertigt. Und es werden natürlich immer mehr EC/IC zu ICE...
Genau. Und durch die Abschaffung des IR wurde selbst auf Strecken, wo der ICE den Mehrpreis wert ist, die günstige Alternative weggenommen. Diese indirekten Preiserhöhungen tauchen in keiner Statistik auf.
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Beitrag von ChoMar »

In meiner privaten schon - und die sagt dann halt "Der Fernverkehr ist zu teuer"
Hier in DE ist Mobilität eben wirklich luxus. Ich rede hier nicht vom Nahverkehr - aber mal eben schnell durch halb deutschland für nen WE fahren, das Geld muss man haben, seis mit dem Auto oder mit der Bahn. Und wenn man seine Freunin mitnimmt, dann is mein Auto zwar unbequem, klein und unklimatisiert, aber mit dem Zug zu fahren währe dann wirklich unnötiger Luxus.
Sorry, Bahn, mich seht ihr nurnoch auf Strecken für die ich ne Monatskarte hab.
andreas
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Beitrag von andreas »

Boris Merath @ 14 Feb 2008, 17:53 hat geschrieben: Rohrbacher: Du hast grade eben jede Menge Argumente gegen die Zersiedelung genannt. Auf dem Land gehts wirklich nicht ohne Auto, das bezweifelt glaube ich kaum jemand - nur in der Stadt und IMHO auch auf Fernreisen hat es halt nichts verloren.
was heißt schon zersiedelung? es gibt dörfer mit 5000 einwohnern, bei denen der öpnv zum vergessen ist.
im endeffekt würde das ja eigentlich heißen, daß man nur da, wo es bahnstrecken gibt siedeln dürfte
andreas
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Beitrag von andreas »

Rohrbacher @ 15 Feb 2008, 13:34 hat geschrieben: Das ist zu pauschal, mehrere Liter mehr, da müsste das Dinge sehr viele Kilo schwerer werden oder man vergleicht z.B. 'nen Golf 3 (1991) mit 'nem Golf 5 (2003), dann okay... ;)
Was z.B. beim exakt selben A4 den Verbrauch auf einen Schlag um einen Liter angehoben hat, war die Einführung des Rußpartikelfilters! Und wenn man dazu nimmt, dass der alte vielleicht keine Klimaanlage an Bord hat und der neue dazu noch ein paar PS mehr, da haben wir's schon. Oder man wechselt die Reifen, die ja den Rollwiderstand als einziges Teil, das die Straße berühren sollte, erheblich beeinflussen. Ach ja und auf den ersten 1000-2000 km kann ein Auto ja auch noch erheblich mehr brauchen als angegeben, da hat unserer den Tank fast auf Ex ausgesoffen, wie wenn er in der Fabrik nix bekommen hätte... :blink: :lol:
naja, ich kann mir nicht vorstellen, daß man das so pauschal sagen kann - mein a4 tdi mit partikelfilter braucht trotz quattro, klimautomatik, v6 im normalen verkehr auf dem land bei längeren strecken 7 liter, bei normalen strecken inkl stadt (10 - 20 km) 8 und bei im schnitt 150 auf der autobahn bei langstrecke 8,5.
ich glaub kaum, daß man den ohne rußfliter auf 6 liter bekommt....
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Beitrag von Hot Doc »

andreas @ 22 Feb 2008, 10:18 hat geschrieben: was heißt schon zersiedelung? es gibt dörfer mit 5000 einwohnern,...
DAS heißt Zersiedlung!!!

Was sind denn bitte 5000 Einwohner? Viel zu viele für ein echtes "Dorf", aber viel zu wenige, um die Bedürfnisse des heutigen modernen Menschen zu befriedigen.

PS.: Rußpartikelfilter brauchen tatsächlich mehr Sprit, aber das sollte 0,2 Liter nicht übersteigen, sonst is irgendwas faul!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 22 Feb 2008, 16:53 hat geschrieben:DAS heißt Zersiedlung!!!

Was sind denn bitte 5000 Einwohner? Viel zu viele für ein echtes "Dorf", aber viel zu wenige, um die Bedürfnisse des heutigen modernen Menschen zu befriedigen.
Das ist Geschmacksache. Nicht jeder mag die Enge und Hektik einer Großstadt. Natürlich kann er dann keinen öffentlichen Nahverkehr im 10 Minutentakt erwarten. Und ich glaube, das erwartet auch Niemand. Ich habe lange und gerne "auf dem Land" gewohnt. Vermisst habe ich dort nichts. Insgesamt sind aber die Wege auch überschaubar kurz. Bäcker, Metzger, Post und vier Kneipen waren zu Fuß erreichbar. Natürlich auch Kindergarten und Grundschule. Außer dem Schulbussverkehr zu weiterführenden Schulen wird der ÖPNV mit Anrufsammeltaxis durchgeführt. Und wer darauf nicht warten wollte oder konnte, ist mit dem Rad gefahren (oder natürlich mit dem Auto).

Welche Bedürfnisse eines modernen Menschen meinst Du? Es gab auch schon Telefon <_< (das Internet gab es damals weltweit noch nicht), fließend Wasser, eine Kanalisation und Elektrizität.

Das "Dorf" (eigentlich ein eingemeindeter Ortsteil einer Kleinstadt am linken Niederrhein) hatte rund 2000 Einwohner, davon 1200 "Zuagreiste", die im relativ nahen Ruhrgebiet arbeiteten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Markus »

Gestern habe ich mal wieder meine übliche Bahnfahrt Stuttgart-München-Stuttgart gebucht.
Für mich war es die erste Buchung nach der neuerlichen Preiserhöhung.
Gebucht habe ich für diesen Samstag mit Rückfahrt am nächsten Samstag.

Aufgefallen sind mir, dass die Preiserhöhung irgendwie doch recht "viel" war.

Ich habe zwar eine Bahncard 25 1. Klasse und konnte zudem einen Verspätungsgutschein im Wert ca. 8 € nutzen.
Letztendlich bin ich auf 38 € rausgekommen, mit dem Sparpreis "2. Kategorie" und mit Hinfahrt im IC und Rückfahrt im ICE. Insgesamt ein guter Preis zumindest für mich. :D
Hinweis: Ich habe extra so gebucht, dass ich noch einen dieser Sparpreise "2. Kategorie" erwische. Zu anderen Uhrzeiten gab es nur noch Sparpreis 25 und Normalpreis.

Dennoch hat mich die Höhe des Normalpreises 2. Klasse etwas geschockt. Der kam mir trotz BahnCard irgendwie "hoch" vor.
Da dachte ich, jetzt muss ich mal die Probe ohne Bahncard machen.
Und sah ich die 100 € für die Strecke Stuttgart-München-Stuttgart im IC + ICE. Ich dachte, ich spinn'. :blink:
http://www.funpic.de/foto/313990

Da musste ich gleich mal den Test auch bei Lufthansa machen.
Also selbes Datum, fast sogar selbe Uhrzeiten. Ergebnis: 99 €
http://www.funpic.de/foto/313989
Nicht dass jetzt diese Strecke unbedingt fliegen möchte, da ich zeitmäßig eh quasi nichts einsparen würde.

Nur hat die Lufthansa hat diese 99 €-Angebote seit 2 oder 3 Jahren unverändert im Angebot, aus Konkurrenz- und Marketinggründen.
Und die DB?

Ich bin der Meinung, die DB muss langsam vorsichtig sein mit weiteren Preiserhöhungen. Noch 2-3 weitere Preiserhöhungen und Fliegen wird sogar auf der Kurzstrecke finanziell interessant.
Das kann doch nicht sein! :ph34r: Diese Sparpreise zu 19 € oder 29 € habe ich erst 1x erwischt und das ist schon lange her. Ich habe sehr stark den Eindruck, dass mehr Lufthansa-Sparangebote als Bahn-Sparpreise auf dem Markt sind.
Sorry, aber die Bahn sollte mal bitte die Preiserhöhungen aussetzen oder das Angebot der günstigen Sparpreise mengenmäßig ausweiten.
Die Entwicklung kann nicht so weiter gehen wie bisher. Ich weiß nicht, ob die DB es unbedingt darauf ansetzt, auch preislich unattraktiv zu werden. :ph34r:

Kommt jetzt bitte nicht mit Kerosinsteuer oder so. Weil das ist ohne europäischen Konsens sowieso nicht durchsetzbar.
Wenn überhaupt, braucht es einen ermäßigten MwSt-Satz für Bahnfahrten.
Aber die DB ist meiner Meinung angehalten, vielmehr eine gescheite Preis- und Produktpolitik zu machen.

Ich will nicht wissen, wie dieser Vergleich ausgefallen wäre, wenn ich eine reine ICE-Fahrt oder längere Strecken ausgewählt hätte. ;)
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Beitrag von JeDi »

Also die Verfügbarkeit von den Lufthansa-99-Euro-Teilen is auf "schlechten" Strecken sicher gut (gilt auch für z.B. Nürnberg-München) - aber probier die Dinger mal zu den üblichen Reisezeiten zu kriegen...
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Beitrag von Fastrider »

JeDi @ 10 Feb 2010, 23:01 hat geschrieben: Also die Verfügbarkeit von den Lufthansa-99-Euro-Teilen is auf "schlechten" Strecken sicher gut (gilt auch für z.B. Nürnberg-München) - aber probier die Dinger mal zu den üblichen Reisezeiten zu kriegen...
Also wenns nicht grad Freitag Nachmittag sein muss, krieg ich eigentlich bis zu 3 Wochen vorher immer was für 99 EUR. Gut bischen zeitlich flexibel muss man sein, wobei das Fenster einer möglichen Bahnfahrt schon reicht.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Markus @ 10 Feb 2010, 22:55 hat geschrieben: Gestern habe ich mal wieder meine übliche Bahnfahrt Stuttgart-München-Stuttgart gebucht.
Für mich war es die erste Buchung nach der neuerlichen Preiserhöhung.
[...]

Und sah ich die 100 € für die Strecke Stuttgart-München-Stuttgart im IC + ICE. Ich dachte, ich spinn'. :blink:
http://www.funpic.de/foto/313990
Wie. 2004 habe ich noch 56 EUR für H+R (mit BC 25, nur IC) bezahlt. Und 2000 hats mit dem IR 83 DM gekostet, bei annähernd gleicher Fahrzeit.
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Beitrag von ic111 »

Dennoch hat mich die Höhe des Normalpreises 2. Klasse etwas geschockt. Der kam mir trotz BahnCard irgendwie "hoch" vor.
Da dachte ich, jetzt muss ich mal die Probe ohne Bahncard machen.
Und sah ich die 100 € für die Strecke Stuttgart-München-Stuttgart im IC + ICE. Ich dachte, ich spinn'.  :blink:
Das sagt uns jetzt zunächstmal, dass die Bahn ein Tarifmodell hat bei dem der Normalpreis derjenige ist, der die Funktion einer Einstiegshürde hat. Das finde ich blöd. Aber ich glaube als Grundlage eines Preisvergleich für halbwegs regelmäßiges Fahren ist er nicht geeignet. Da nimmt doch die überwiegende Anzahl der Leute entweder Sparpreise oder schafft sich eine Bahncard an.

Wenn ich meine Bahncard 50 nehme, und mal mit 10 Fahrten im Jahr kalkuliere, dann komme ich auf ca. 50 Euro pro Hin- und Rückfahrt, zzgl. 23 Euro anteilig für die Bahncard, und da bin ich schon noch deutlich vom Flieger weg.

Dass soll jetzt keine Verteidigung des Tarifmodells der Bahn sein, aber du sagst ja selber dass du mit Sparpreisen wesentlich günstiger unterwegs warst. Insofern finde ich einfach der Vergleich hinkt etwas weil der Normalpreis in meinen Augen eigentlich fast nur noch die Funktion hat, als Rechtfertigung dafür herzuhalten, für die Bahncard 50 230 Euro zu nehmen.

Ich finde, da sollte die Bahn mal ansetzen, diese Einstiegshürde zu beseitigen. Wie soll man denn heute jemanden von der Bahn überzeugen? Bahncard ist typischerweise keine vorhanden, und mit Sparpreisen die man wochenlang vorher buchen muss lockt man einen Autofahrer auch nicht so leicht.

Wie wir an deinem Beitrag sehen, gibt die auch eine Menge schlechte Presse in Form von solchen Vergleichen.
Sorry, aber die Bahn sollte mal bitte die Preiserhöhungen aussetzen oder das Angebot der günstigen Sparpreise mengenmäßig ausweiten.
Ich glaub, für sowas haben wir uns letztes Jahr irgendwie die falsche Regierung gewählt... (also ich jetzt nicht, aber so grundsätzlich...). Weil aus Sicht der Bahn unter ihren Rahmenbedingungen kann ich das schon nachvollziehen.

Das viel größere Problem ist glaube ich dass die ihren Laden technisch nicht im Griff haben, ich sag nur S-Bahn Berlin, ICEs, Neigetechnik Oberfranken usw. Das ist glaube ich der viel größere Schaden als ein paar Euro Preiserhöhung hin oder her.
Kommt jetzt bitte nicht mit Kerosinsteuer oder so. Weil das ist ohne europäischen Konsens sowieso nicht durchsetzbar.
Wenn überhaupt, braucht es einen ermäßigten MwSt-Satz für Bahnfahrten.
Doch, ich komm dir damit. Wir haben aktuell etwa 80 Milliarden Neuverschuldung im Jahr. Ich glaub unter solchen Umständen kannst du wenn dann auf eine (Kerosin-)steuererhöhung hoffen als auch eine (Mehrwert-)steuersenkung. Umweltpolitisch wäre sie sowieso dringend nötig, aber ich glaube auch wenn man den Aspekt wegläßt, passt sie besser in die aktuelle finanzielle Landschaft rein als eine MwSt-Senkung. In einer entsprechenden Übersicht in der SZ was die verschiedenen Parteien so vorhaben *könnten* zwecks Etatsanierung kam sie übrigens bei allen Parteien als Maßnahme vor. Naja, in einem halben Jahr sind wir da vielleicht klüger.

Vonwegen Europaweit: 1. kommen dir die Flieger beim Tanken nicht so leicht aus und 2. sind viele andere Staaten finanziell ähnlich notleidend.
Aber die DB ist meiner Meinung angehalten, vielmehr eine gescheite Preis- und Produktpolitik zu machen.
Vor allem mal zuverlässig zu fahren. Seitdem ich nichtmal hier in Österreich mehr davor sicher bin dass Züge (hier: ICE 108) ersatzlos ausfallen weil bei der deutschen Bahn was kaputt ist reicht es mir damit auch so langsam. Dass die in so einem Fall, und auf einem Streckenteil wo eh nicht schneller als 160 gefahren wird nichtmal einen Ersatzzug, und wenn es eine Nahverkehrsgarnitur ist, auf die Reise schicken finde ich viel ärgerlicher als die Entwicklung beim Preis.
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Beitrag von JeDi »

Wobei die Kerosinsteuer maximal für innerdeutsche Flüge kommt - für alles andre brauchts bilaterale Abkommen.
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Beitrag von Fastrider »

JeDi @ 11 Feb 2010, 00:38 hat geschrieben: Wobei die Kerosinsteuer maximal für innerdeutsche Flüge kommt - für alles andre brauchts bilaterale Abkommen.
Kerosinsteuer macht nur EU-weit inklusive Schweiz Sinn. Würde eine Kerosinsteuer nur in Deutschland eingeführt, so wäre dies eine deutliche Benachteiligung deutscher Fluggesellschaften (insbesondere Lufthansa), weil die für ihre über deutsche Drehkreuze abgewickelten Zubrinerflüge extra Steuern bezahlen müsste, die AirFranceKLM, Ba usw. nicht haben. Wäre nur die Schweiz ausgenommen, hätte die Lufthansa wieder einen gewaltigen Vorteil, weil sie dann viele Interkontinentalflüge über ihre Tochter Swiss abwickeln könnte.

Was meinst du, wie schnell dann Deutschland ein grosszügiges Anflugregime über deutsches Gebiet erlaubt...? Die Anwohner des Zürcher Flughafens tun mir dann schon vorab leid.
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Beitrag von Fastrider »

ic111 @ 11 Feb 2010, 00:35 hat geschrieben: Wenn ich meine Bahncard 50 nehme, und mal mit 10 Fahrten im Jahr kalkuliere, dann komme ich auf ca. 50 Euro pro Hin- und Rückfahrt, zzgl. 23 Euro anteilig für die Bahncard, und da bin ich schon noch deutlich vom Flieger weg.
Nur ist mir ein Fug schon von Haus aus 20 EUR mehr wert (inkl Transfer zum Flughafen dann 30 EUR). Damit wäre ich im Vergleich zur BC 50 schon bei einem Flugpreis von 73 EUR pro Richtung. (BC50-Preis 51,50 EUR pro Richtung)


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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich mein, wenn man die Anschaffungskosten eines Autos gegenrechnet, sollte man mit der Bahncard100 schon etwas billiger kommen. Aber ganz so flexibel ist man eben nicht, gerade in ländlichen Gebieten, da sieht's dann ganz finster aus...
Gut, Autofahren wird auch nicht billiger, warum sollte die Bahn da die Preise gleichhalten? Immerhin bekomme ich einen gut ausgestatteten Polo nicht mehr unter 15.000€. Da bietet ein ICE wesentlich mehr Komfort.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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