Ladenschluss

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 24 Jul 2014, 19:37 hat geschrieben: --> Spar express, Rewe to go.
Da kooperieren zwar die Supermärkte, aber wir haben hier ja schon festgestellt, dass das Angebot nicht größer ist als bei anderen Tankstellenshops. Man wagt sich über dieses zaghaften Versuche nicht hinaus.

Wenn es legal wäre, gäbe es sicher schon am Mittleren Ring etc. größere, echte Supermärkte mit vernünftigen Öffnungszeiten. Für den Tankstellenpächter würde sich das schon lohnen - Supermärkte an sich laufen ja.

Edit - noch hinzugefügt:
rautatie @ 21 Jul 2014, 09:44 hat geschrieben:Ich persönlich finde es gut, dass sich da beim Ladenschluss was tut... In Berlin genieße ich jedesmal die Möglichkeit, spätabends Kleinigkeiten einkaufen zu können, während man in München bisher weitgehend vor verschlossenen Türen stand.

Trotzdem hat sich sogar in meiner Straße schon seit längerem eine Tendenz zum Unterlaufen der Ladenschlusszeiten gezeigt. Da gibt es nämlich einen türkischen und einen griechischen Lebensmittelladen, und beide fangen ab 20 Uhr in Zeitlupe an, ihren Laden aufzuräumen und zum Schließen vorzubereiten. Dieser Vorgang dauert bestimmt 1 - 2 Stunden, währenddessen man immer noch ganz normal einkaufen kann. Für mich ein großer Vorteil, und ich bin da auch gern bereit, die etwas höheren Preise der Läden zu bezahlen...
In England hatte das auch so begonnen. Da gab es restriktive enge Ladenöffnungszeiten, aber die Behörden haben es irgendwann toleriert, dass sich die Läden nicht mehr daran hielten. Später wurde das dann offiziell legalisiert.

Ich möchte hier aber nicht zu Gesetzesverstößen aufrufen! Händler, die illegal nach 20 Uhr verkaufen, verschaffen sich auf ziemlich unfaire Weise einen Wettbewerbsvorteil. Das ist nicht in Ordnung.
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Beitrag von Cloakmaster »

In Vollsortiments-Grösse würde es vermutlich auch nicht funktionieren. Die Kosten sind des Nachts einfach höher, die zu erwartenden Umsätze niedriger - und bei Margen von weniger als 1% in der Lebensmittelbranche nicht wirklich gwinnträchtig. Denn so eine Mini-tanke mit Maxi-Lebenmittelangebot täte sich weit schwerer, höhere Preise durchzusetzen, als bei der Märkten ohne angebaute Zapfsäule. Also lieber nur ein ausgesuchtes Angebot mit einer guten Marge versehen, und das ganze bei minimalenm Personaleinsatz.

In Bremen hat der 24-Stunden-Spar auch wieder zurückgerudert auf 6-22 Uhr - der Personalkosten wegen.
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 24 Jul 2014, 19:47 hat geschrieben: In Vollsortiments-Grösse würde es vermutlich auch nicht funktionieren. Die Kosten sind des Nachts einfach höher, die zu erwartenden Umsätze niedriger - und bei Margen von weniger als 1% in der Lebensmittelbranche nicht wirklich gwinnträchtig. Denn so eine Mini-tanke mit Maxi-Lebenmittelangebot täte sich weit schwerer, höhere Preise durchzusetzen, als bei der Märkten ohne angebaute Zapfsäule. Also lieber nur ein ausgesuchtes Angebot mit einer guten Marge versehen, und das ganze bei minimalenm Personaleinsatz.

In Bremen hat der 24-Stunden-Spar auch wieder zurückgerudert auf 6-22 Uhr - der Personalkosten wegen.
Sonntags tagsüber wäre so was - eine Tankstelle mit größerem Warenangebot - vermutlich durchaus interessant. Aber das Angebot würde man ja nachts auch haben und der Pächter hätte dann auch höhere Kosten.

Solche Umgehungstatbestände können auch keine echte Lösung sein. Es muss in Bayern ein Ladenöffnungsgesetz her, das zumindest werktags ein Öffnen bis 22 Uhr erlaubt. Dann haben wir auch ein paar Supermärkte, die davon Gebrauch machen - jede Wette!
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 24 Jul 2014, 19:47 hat geschrieben: In Bremen hat der 24-Stunden-Spar auch wieder zurückgerudert auf 6-22 Uhr - der Personalkosten wegen.
6-24 Uhr - und der Grund waren auch eher weniger die Kosten...
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Beitrag von 146225 »

Flo_K @ 21 Jul 2014, 15:23 hat geschrieben: Vielleicht ist Rewe ja mit seinem " Rewe To Go" Test an Tankstellen erfolgreich. Getestet wird vorerst aber nur in NRW glaube ich.
Rewe to go habe ich dieser Tage in Dortmund Hbf getestet, da gibt es auch eine Filiale. Mich hat es nicht überzeugt, weil REWE m.M. nach damit in einem Segment experimentiert, welches mit Yorma's u.ä. schon recht ordentlich besetzt ist.
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Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 24 Jul 2014, 20:01 hat geschrieben: 6-24 Uhr - und der Grund waren auch eher weniger die Kosten...
Du glaubt wirklich, daß Björn in seinem Blog immer zu 100% ehrllich ist?
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 24 Jul 2014, 21:59 hat geschrieben: Rewe to go habe ich dieser Tage in Dortmund Hbf getestet, da gibt es auch eine Filiale. Mich hat es nicht überzeugt, weil REWE m.M. nach damit in einem Segment experimentiert, welches mit Yorma's u.ä. schon recht ordentlich besetzt ist.
Wenn das Angebot etwas größer als bei Yormas ist und die Preise vielleicht minimal darunter? Dann hat das durchaus Chancen.
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Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 25 Jul 2014, 18:23 hat geschrieben: Wenn das Angebot etwas größer als bei Yormas ist und die Preise vielleicht minimal darunter? Dann hat das durchaus Chancen.
Nach meinem Gefühl eher nein - das Angebot fand ich jetzt nicht unschlagbar überragend, weder vom Sortiment noch von der Preisgestaltung war es unangreifbar gut. Mal gucken, was noch von welcher Seite wird.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Interessant ist ja dass der "Scandinavian Park" auch am Sonntag offen hat.
Erst dachte ich mir, der ist sicher so gebaut dass ein Teil in Dänemark steht, aber so wie es aussieht steht der komplett in Flensburg-Handewitt.
Wie ist das möglich? Sonntagsöffnung ist doch soweit ich weiß in Deutschland noch nirgends erlaubt oder gibt es hier eine Lücke die man auch anderswo nutzen könnte?

Scandinavian Park
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Beitrag von Dark Angel »

Wenn es sich bei Handewitt um einen anerkannten Kurort handelt, gelten andere Vorschriften für die Ladenöffnungszeiten.
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Beitrag von TramPolin »

Dark Angel @ 29 Sep 2014, 14:18 hat geschrieben: Wenn es sich bei Handewitt um einen anerkannten Kurort handelt, gelten andere Vorschriften für die Ladenöffnungszeiten.
Die Sonntagsregelung gilt nicht nur für Kurorte (Handewitt ist offenbar keiner, zumindest steht weder auf Wikipedia noch auf der offiziellen Website etwas von Kurort), sondern auch allgemein für Erholungs- und Tourismusorte.

Tante Wiki sagt:
Eine Besonderheit ist die Möglichkeit einer Befreiung vom Verkaufsverbot an Sonn- und Feiertagen für Kur-, Erholungs- und Tourismusorte in der Zeit vom 15. Dezember bis zum 31. Oktober. […] In den meisten Tourismusorten des Landes ((gemeint ist Schleswig-Holstein, der Verfasser)), z.B. in Ostholstein, hat die Bäderregelung dazu geführt, dass viele Geschäfte für den Verkauf von Waren des täglichen Ge- und Verbrauchs den größten Teil des Jahres am Sonntag und auch an vielen Feiertagen eingeschränkt geöffnet haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Laden%C3%B6ff...leswig-Holstein

Wohlgemerkt: Laut Wikipedia gilt die liberale Sonntagsregelung nur vom 15. Dezember bis zum 31. Oktober.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

TramPolin @ 29 Sep 2014, 19:11 hat geschrieben: Die Sonntagsregelung gilt nicht nur für Kurorte (Handewitt ist offenbar keiner, zumindest steht weder auf Wikipedia noch auf der offiziellen Website etwas von Kurort), sondern auch allgemein für Erholungs- und Tourismusorte.

Wenn ich mich nicht irre ist München einer der größten Touristenmagnete in Deutschland, also dann..... :P
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Beitrag von TramPolin »

Galaxy @ 29 Sep 2014, 19:24 hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre ist München einer der größten Touristenmagnete in Deutschland, also dann.....  :P
Ja, auch in Bayern gibt es eine Sonntags-Ladenöffnungsregelung für Urlaubsorte, die aber viel, viel strenger als die zitierte für Schleswig-Holstein ist.

Ich erinnere nur an Possen wie diese hier:

Amt macht Touristen-Läden am Königssee dicht
http://www.merkur-online.de/aktuelles/baye...ee-2427540.html
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Weiß jemand von euch wieso im neuen Wiener Hbf der Interspar nur Mo-Sa offen hat? Dazu gibt es einen Interspar Pronto, der hat täglich offen. Der wird sicher am Sonntag gerammelt voll sein.

Darf der normale Interspar am Sonntag nicht öffnen?

Übrigens ist die Einkaufspassage sehr gelungen, das würde ich mir für den neuen Münchner Hbf wünschen, sofern das hässliche alte Sozialismusgebäude endlich mal abgebrochen wird und durch den richtungsweisenden Neubau ersetzt wird.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 17 Oct 2014, 13:54 hat geschrieben: Darf der normale Interspar am Sonntag nicht öffnen?
Sonntags darf auch in Österreich nur Reisebedarf verkauft werden. Mal davon abgesehen ist das in Ws ja auch nicht anders.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 17 Oct 2014, 13:55 hat geschrieben: Sonntags darf auch in Österreich nur Reisebedarf verkauft werden. Mal davon abgesehen ist das in Ws ja auch nicht anders.
Das ist mir schon klar und auch dort gibt es eine Diskussion über den Sinn bzw. vor allem Unsinn dieser Regelung.
Dennoch gelten ja meist in Bahnhöfen, Flughäfen usw. andere regeln bzw. es sind an manchen Flughäfen Märkte offen die mehr als Reisebedarf anbieten (bzw. wie definiert sich dieser?) und keiner beschwert sich.

Die rege Nutzung wird einmal mehr beweisen dass ein Bedarf besteht.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 17 Oct 2014, 14:37 hat geschrieben: Das ist mir schon klar und auch dort gibt es eine Diskussion über den Sinn bzw. vor allem Unsinn dieser Regelung.
Dennoch gelten ja meist in Bahnhöfen, Flughäfen usw. andere regeln bzw. es sind an manchen Flughäfen Märkte offen die mehr als Reisebedarf anbieten (bzw. wie definiert sich dieser?) und keiner beschwert sich.
In Österreich? Schonmal Sonntags im Billa am Flughafen Wien gewesen? Oder im Spar in Linz? Wien West hab ich ja schon genannt - da hat auch nur der Merkur-Mini offen.
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Beitrag von Martin H. »

Die Beiträge zum Münchner Hauptbahnhof sind umgezogen nach Architektur und Stadtentwicklung. Es gibt zwar ein eigenes Thema zum Neubau, aber die Diskussion war doch eher allgemein gehalten.
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Beitrag von Laurum »

JeDi @ 17 Oct 2014, 14:44 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 17 Oct 2014, 14:37 hat geschrieben: Das ist mir schon klar und auch dort gibt es eine Diskussion über den Sinn bzw. vor allem Unsinn dieser Regelung.
Dennoch gelten ja meist in Bahnhöfen, Flughäfen usw. andere regeln bzw. es sind an manchen Flughäfen Märkte offen die mehr als Reisebedarf anbieten (bzw. wie definiert sich dieser?) und keiner beschwert sich.
In Österreich? Schonmal Sonntags im Billa am Flughafen Wien gewesen? Oder im Spar in Linz? Wien West hab ich ja schon genannt - da hat auch nur der Merkur-Mini offen.
Die Billas am Flughafen macht auch Sonntags erst um 22h zu. So wie auch am Praterstern und Klagenfurt HBF. Die Firma Merkur (Westbahnhof) dagegen schmeißt schon früher die dann noch sehr zahlreichen kaufwilligen Kunden hinaus. Der Verkauf wird sich wohl mit den tariflichen Zuschlägen (und den zusätzlich benötigten kräftigen Sicherheitspersonal wie am Praterstern) nicht rechnen.

Früher gab es den Kampf um den Samstag ("Am Samstag gehört Papi mir") und Du wünschst Dir schon den Sonntag zum Normalen Arbeitstag? Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, was das für Auswirkungen z.B. auf Familien und Vereine hat? Kein gemeinsames Wochenende und kein Vereinsleben mehr?
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Beitrag von TramPolin »

Laurum @ 19 Oct 2014, 09:44 hat geschrieben: Früher gab es den Kampf um den Samstag ("Am Samstag gehört Papi mir") und Du wünschst Dir schon den Sonntag zum Normalen Arbeitstag? Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, was das für Auswirkungen z.B. auf Familien und Vereine hat? Kein gemeinsames Wochenende und kein Vereinsleben mehr?
Zunächst: ich will niemand seinen freien Sonntag wegnehmen. Aber wie sieht die Realität aus? Tatsächlich wird in zahlreichen Branchen sonntags gearbeitet und längst nicht nur dort, wo es lebensnotwendig ist (Polizei, Spitäler etc.). Selbst in der Industrie zur besseren Ausnutzung der Maschinenlaufzeiten gibt es vereinzelt Sonntagsarbeit. Kleinere Firmen erwarten oft, dass bei wichtigen Projekten mit strenger Deadline alles gegeben wird, das bedeutet dann auch Sonntagsarbeit. Zahlreiche Freizeiteinrichtungen öffnen sonntags, was ja auch Sinn ergibt, da die Leute sich ja in diesen Einrichtungen sonntags von ihrer werktäglichen Arbeit erholen sollen. Das bedeutet aber auch, dass es für die dort Arbeitenden zum Gegenteil wird.

Man kann auf zweierlei Art und Weise argumentieren:

Contra Sonntagsöffnung: Wenn ohnehin schon viele Leute sonntags ran müssen, muss man das den Beschäftigten im Einzelhandel auch nicht noch zusätzlich zumuten.

Pro Sonntagsöffnung: Shoppen gehört ja in gewisser Weise auch zu Freizeitaktivitäten. Warum überhaupt Sonderrechte für den Einzelhandel?

Keinesfalls sehe ich eine Chance oder auch Notwendigkeit, dass die Geschäfte jetzt sonntags öffnen.

Aber ein Supermarkt am Münchner Hauptbahnhof, der von 6 bis 22 Uhr und auch am Sonntag geöffnet hat, sollte doch machbar sein, ohne dass es zu nennenswert mehr Sonntagsarbeit kommt. Wenigstens werktags bis 22 Uhr wäre eine Sache.

Ach ja, komme gerade von der Tankstelle. Hier erledigen viele ihren normalen Einkauf, trotz der hohen Preise. Werktags nach 20 Uhr und am Sonntag. Es ist kein Geheimnis, dass die Tankstellenpächter primär von den Shopverkäufen leben und dafür auch Leute (gut, meist Aushilfen) beschäftigen. Wenn uns der Sonntag heilig ist, müsste man das unterbinden. In Bayern hat man dies versucht, den Verkauf in Tankstellenshops zumindest unattraktiver zu machen, indem man das Bundesgesetz per Vollzugsverordnung strenger auslegte. Dabei hat man sich aber lächerlich gemacht und die Regelung "Bier ab 20 Uhr und am Sonntag nur für fernreisende Autofahrer, Radfahrer kriegen dagegen nicht mal eine Cola" wieder gekippt.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Laurum @ 19 Oct 2014, 09:44 hat geschrieben: Früher gab es den Kampf um den Samstag ("Am Samstag gehört Papi mir") und Du wünschst Dir schon den Sonntag zum Normalen Arbeitstag? Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, was das für Auswirkungen z.B. auf Familien und Vereine hat? Kein gemeinsames Wochenende und kein Vereinsleben mehr?
Erzähl das doch mal dem Krankenpflegepersonal, dem Altenpflegepersonal, den Personalen des Verkehrssektors usw.

Wir reden hier von einem kleinen Markt, denn wo rechnet sich denn die Sonntagsöffnung? Doch nicht in jedem xbeliebigen Markt in Hinterkuhdorf, sondern an zentralen Orten. Die Märkte sind nicht offen wenn es sich nicht rechnet.

Was soll das für Auswirkungen haben? Glaubst du dann müssen die Leute 7 Tage arbeiten und haben keinen Tag mehr frei?
Hier werden Skandale aufgemacht die keine sind, denn erstens bräuchtest du am Sonntag weniger Leute (es entfallen ja Dinge wie Regal einräumen, Lieferung usw.) und zweitens hätten die Leute dann eben während der Woche mal frei, so ist das überall bei Schichtdienstleistenden und es funktioniert.
Abgesehen davon gäbe es dann sicher die Regelung dass abgewechselt wird und man trotzdem z. B. jeden zweiten Sonntag frei hätte.

Viel entscheidender jedoch ist, bei einem Tarifvertrag, wenn es Sonntagszulage gibt. Da bräuchte dann keine Mutter mit Kinder arbeiten, denn es würden sich sicher die Leute um den Sonntag reißen um dort arbeiten zu dürfen. Das regelt sich alles von selber.
Es gibt genug die der Zuschläge willen dann am liebsten jeden Sonntag abgreifen würden, wer also nicht am Sonntag arbeiten wollen würde, käme dann auch drum rum.

Wichtig ist halt eine Tarifbindung und ein entsprechender Sonn- und Feiertagszuschlag.

Wie du siehst, es ist alles arbeitnehmerfreundliich und sozialverträglich lösbar.
(Ich spreche ja nur für mich, aber mir ist es doch egal ob ich am Sonntag oder Dienstag frei habe)
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Beitrag von JeDi »

Laurum @ 19 Oct 2014, 09:44 hat geschrieben: Die Billas am Flughafen macht auch Sonntags erst um 22h zu. So wie auch am Praterstern und Klagenfurt HBF.
Haben aber diverse Gänge komplett abgesperrt, sodass das Angebot letztenendes nicht wirklich größer ist, als im Mini-Merkur am Westbahnhof. Dafür hat der keine Kassaschlange bis Bratislava.
Die Firma Merkur (Westbahnhof) dagegen schmeißt schon früher die dann noch sehr zahlreichen kaufwilligen Kunden hinaus. Der Verkauf wird sich wohl mit den tariflichen Zuschlägen (und den zusätzlich benötigten kräftigen Sicherheitspersonal wie am Praterstern) nicht rechnen.
Wobei der Merkur eigentlich mit 3 Sicherheitsleuten am Ein/Ausgang auskommt, der Billa Praterstern braucht deutlich mehr, Billa Schwechat ist deutlichst weniger los.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

@ DSG Speisewagen

Die CSU wird sich aber nicht mit den Kirchen anlegen. Also vergiss das mit der Sonntagsöffnung mal ganz fix wieder. Das wird nicht kommen, solange die CSU in Bayern an der Macht ist. Allenfalls vorstellbar wäre, sollte der Druck zu gross werden, eine Ausweitung werktags auf 22 Uhr.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Lazarus @ 19 Oct 2014, 14:08 hat geschrieben: @ DSG Speisewagen

Die CSU wird sich aber nicht mit den Kirchen anlegen. Also vergiss das mit der Sonntagsöffnung mal ganz fix wieder. Das wird nicht kommen, solange die CSU in Bayern an der Macht ist. Allenfalls vorstellbar wäre, sollte der Druck zu gross werden, eine Ausweitung werktags auf 22 Uhr.
Die CSU die die Türkei kritisiert wegen der Islamisierung, lebt in ihrer Heuchelei selbst nicht die Trennung von Staat und Kirche? Typisch CSU eben... ;)
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Beitrag von Lazarus »

Solange sich in den direkt angrenzenden Nachbarländern nichts entscheidendes tut, wird man hier keine Notwendigkeit sehen, da irgendwas zu ändern. Damit wirst dich erstmal abfinden müssen.
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Beitrag von karhu »

Seit ich in Tampere haubtsächlich mich aufhalte ist einkaufen am Sonntag völlig normal für mich. Mir ist schon passiert das ich in Stuttgart dann mal an einem Sonntag auf dem Weg zum Supermarkt war und mir dann eingefallen ist das ja hier zu ist.

In Finnland dürfen die großen Supermärkte von 12-18 Uhr öffnen, kleinere unter 400m² von 9-21 Uhr (teilweise bis 0 Uhr), die Angestellten bekommen das doppelte Gehalt am Sonntag. Allerdings bekommt der Supermarkt keine frische Ware, also kann es vorkommen das einge Waren am Sonntag nicht erhältlich sind.

Wegen dem doppelten Gehalt das die Angestellten bekommen finde ich das am Sonntag einige Stunden offen ist eine gute Regelung, man ist flexibler und muss nicht einplanen das man auch genug Essen für den Sonntag hat.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 19 Oct 2014, 14:08 hat geschrieben: @ DSG Speisewagen

Die CSU wird sich aber nicht mit den Kirchen anlegen. Also vergiss das mit der Sonntagsöffnung mal ganz fix wieder. Das wird nicht kommen, solange die CSU in Bayern an der Macht ist. Allenfalls vorstellbar wäre, sollte der Druck zu gross werden, eine Ausweitung werktags auf 22 Uhr.
Man darf nicht vergessen, dass inzwischen ein Drittel der bayerischen Landtagsabgeordneten bei einer Kirchenveranstaltung ein Gelübde abgelegt haben, an den Öffnungszeiten nichts zu ändern, solange sie im Landtag sitzen. Das betrifft auch den werktäglichen Ladenschluss um 20 Uhr.
Darunter sind auch viele CSU-Abgeordnet, sodass die CSU im Landtag keine Mehrheit mehr für eine Liberalisierung hätte. Mir ist bewusst, dass dieses Kirchen-Gelübde nicht rechtlich bindend ist, aber sehr wahrscheinlich würden sich fast alle daran halten, wenn es darauf ankäme. Da Gelübde macht es zumindest nicht einfacher. Übertrieben könnte man sagen, dass die Kirche hier Gesetze macht bzw. verhindert, und das finde ich zum Kotzen. Ein "für immer" gibt es nicht, genauso ist die Aussage Seehofers, solange er Ministerpräsident sei, würden die Ladenöffnungszeiten nicht geändert, großer Quatsch. Damit verbaut man sich doch alles, weil niemand sagen kann, ob in ferner Zukunft nicht doch eine Änderung absolut sinnvoll, vielleicht sogar fast notwendig ist. Aber so was bringt halt Wählerstimmen - der Wähler kennt das als Verlässlichkeit an. Dabei ist eine Entscheidung nur dann eine gute Entscheidung, wenn sie immer wieder überprüft wird, wenn sich die Parameter ändern.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

karhu @ 19 Oct 2014, 15:32 hat geschrieben: Wegen dem doppelten Gehalt das die Angestellten bekommen finde ich das am Sonntag einige Stunden offen ist eine gute Regelung, man ist flexibler und muss nicht einplanen das man auch genug Essen für den Sonntag hat.
Genau deswegen müsste auch niemand am Sonntag arbeiten der kleine Kinder hat oder es einfach nicht will. Bei doppeltem Gehalt werden sich genug um diese Dienste reißen. Ist eigentlich überall so wo es einen satten Aufschlag gibt.
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 19 Oct 2014, 14:17 hat geschrieben: Solange sich in den direkt angrenzenden Nachbarländern nichts entscheidendes tut, wird man hier keine Notwendigkeit sehen, da irgendwas zu ändern. Damit wirst dich erstmal abfinden müssen.
Bitte? Als ich das letzte Mal auf der Landkarte nachgeschaut habe, hat Baden-Württemberg durchaus noch erheblich an Bayern angegrenzt. Und hier kann man - auch in kleineren Landgemeinden - von Mo bis Sa bis 24 Uhr einkaufen. Einfach so. Also da ist Bayern schon länger peinlich, aber dafür wenigstens mit absoluter Mehrheit peinlich.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 19 Oct 2014, 17:33 hat geschrieben: Bitte? Als ich das letzte Mal auf der Landkarte nachgeschaut habe, hat Baden-Württemberg durchaus noch erheblich an Bayern angegrenzt. Und hier kann man - auch in kleineren Landgemeinden - von Mo bis Sa bis 24 Uhr einkaufen. Einfach so. Also da ist Bayern schon länger peinlich, aber dafür wenigstens mit absoluter Mehrheit peinlich.
Wie wäre es mit einer Studie dass hier Abwanderung von Kaufkraft stattfindet? Dann kann die Region mal Druck ausüben.

Bayern hat doch nur Glück dass Österreich keine recht viel bessere Regelung hat. Erst wenn sich das ändert wird der Druck stärker. Den meisten Einfluss haben nun mal die Oberbayern und die interessieren sich oft nur für den eigenen Teller, egoistische Arroganz könnte man unterstellen wenn man böse ist.
Ebenso kommt noch dazu dass es an der Grenze zu Tschechien auf der anderen Seite kaum größere Ansiedlungen gibt, die kommen erst weiter im Landesinneren. So gesehen auch keine Konkurrenz.
Druck kann dann nur noch aus Ri. Hessen kommen, wo der Rhein-Main-Raum viel ableiten kann, nur gibt es da sicher dann tausende Ausreden, liegt dann niemals am Ladenschluss.
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