Wahlumfrage zur Bundestagswahl am 18.09.2005

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Dave
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Beitrag von Dave »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2006, 14:10 hat geschrieben:Nur dass die Werte für die Regierungschefs vor 10 oder 20 Jahren wesentlich besser waren. Richtig hassen werden viele Leute die Frau Kanzlerette wohl erst dann, wenn am 01.01.2007 alles teurer wird (Merkelsteuer) (...)
Die Zeiten der populären Regierungsschefs sind eindeutig vorbei. Heute wird jeder von irgendeinem Besitzstandswahrer angegeifert - auch ein Zeichen dass die Mehrheit der Bevölkerung immer noch reich ist. Es liegt also keineswegs an Frau Merkel - Herr Schröder war auch mal so unbeliebt.
DT810 @ 16 Aug 2006, 17:12 hat geschrieben:Nebenbei bemerkt, daß sich die Steuereinnahmen durch Senkung von Steuern verdoppeln könnte, da die niedrigere Steuern ein Ansporn für die Industrie und die Wirtschaft sein kann.
Das ist eine Theorie - zumindest unter dem Herrn Kohl hat sie nie funktioniert. Ich glaube nicht daran - und mit Jürgen Rüttgers auch ein prominentes CDU-Mitglied nicht mehr...
DT810 @ 16 Aug 2006, 17:12 hat geschrieben:Auch wir Steuerzahler würden von den Steuersenkungen profitieren: Es bestünde Möglichkeit, die Waren billiger zu kaufen, daß die Personalkosten (bei gleichbleibender Nettolohn) geringer würden.
Wir würden tatsächlich einen etwas höheren Lohn haben, aber durch ein gestiegenen Nettolohn und einen gleichbleibenden Bruttolohn. Die niedrigeren Personalkosten betreffen nicht mich sondern meinen Arbeitgeber.
DT810 @ 16 Aug 2006, 17:12 hat geschrieben:U.A. würden die Steuersenkungen die Baufirmen dazu animieren, weniger Schwarzarbeiter einzustellen.
Recht unwahrscheinlich: Warum sollten sie? Im ürbigen ist die Schwarzarbeit auf dem Großbau inzwischen weit aus stärker eingeschränkt worden als Schwarzarbeit im privaten Bereich. Trotzdem beweifele ich dass das zu einer Änderung führt: Wer jemanden schwarz beschäftigt hat unter Umstämdem nie das Geld gehabt um denjenigen legal zu beschäftigen. Selbiges wird aber durch vertretbare Steuersenkungen nicht erreicht.
DT810 @ 16 Aug 2006, 17:12 hat geschrieben:Und der Staat kann meiner Ansicht nach von der Steuersenkung profitieren, da er dadurch weniger Defizit machen könnte, weil der Staat dank geringerer Steuern Straßen bzw. öffentliche Einrichtungen ohne Qualitätsverlust kostengünstiger bauen lassen kann.
Sorry, aber das ist völliger Quatsch! Auf geringere Steuereinnahmen kann der Staat nur folgendermaßen reagieren: Schulden machen, Leistungen einschränken oder Leistungen günstiger realisieren. Letzteres ist aber nur sehr eingeschränkt möglich. Die Wahrscheinlichkeit dass der Staat ein Defizit macht ist mit geringeren Steuereinnahmen höher als mit höheren Steuereinahmen.

Grüße, Dave
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Beitrag von Der Adler »

Dave @ 16 Aug 2006, 19:56 hat geschrieben: ... Sorry, aber das ist völliger Quatsch! Auf geringere Steuereinnahmen kann der Staat nur folgendermaßen reagieren: Schulden machen, Leistungen einschränken oder Leistungen günstiger realisieren. Letzteres ist aber nur sehr eingeschränkt möglich. Die Wahrscheinlichkeit dass der Staat ein Defizit macht ist mit geringeren Steuereinnahmen höher als mit höheren Steuereinahmen.

Grüße, Dave...
Was ich noch vergessen habe, zu erwähnen, daß durch die Steuersenkung die Personalkosten sinken könnten, die Arbeitslosenzahl reduzieren könnte, weil dadurch der Geldwert (wie Du es gesagt hast: Bei gleichbleibendem Bruttolohn gestiegene Nettolohn und für die Firmen reduzierte Personalkosten) und die Kaufkraft steigt. Und durch die Reduzierung von Arbeitslosenzahlen, zahlt der Staat auch weniger für die Arbeitslose (d.h. Die Sozialkosten sinken auch für den Staat spürbar) da ist doch was dran, oder nicht? Dadurch könnten die Lebenshaltungskosten (ich weiß nicht, wie ich das sonst nennen soll) für die Bevölkerung sinken. Und durch die gesunkene Lebenshaltungskosten, wäre es von Vorteil für den Staat den Arbeitslosen weniger ALG zu zahlen, da ihr Geld zum leben ausreichen würde.

Der Vorteil für die Firma wäre sicher auch enorm: Die neu eingestellte bekämen etwas weniger Gehalt, da sie sich durch die geringeren Warenkosten leisten könnten.
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Dave
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Beitrag von Dave »

DT810 @ 16 Aug 2006, 21:36 hat geschrieben:Was ich noch vergessen habe, zu erwähnen, daß durch die Steuersenkung die Personalkosten sinken könnten, die Arbeitslosenzahl reduzieren könnte, weil dadurch der Geldwert (wie Du es gesagt hast: Bei gleichbleibendem Bruttolohn gestiegene Nettolohn und für die Firmen reduzierte Personalkosten) und die Kaufkraft steigt.
Warum sollen die Arbeitslosen dadurch weniger werden?
DT810 @ 16 Aug 2006, 21:36 hat geschrieben:Der Vorteil für die Firma wäre sicher auch enorm: Die neu eingestellte bekämen etwas weniger Gehalt, da sie sich durch die geringeren Warenkosten leisten könnten.
Warum sollen sie mehr Leute einstellen?

Grüße, Dave
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Beitrag von LugPaj »

Durch die Mehrwertsteuererhoehung 2007 wird meiner Meinung nach wohl eher die SPD unter Druck kommen. Bei der CDU/CSU war es ja schon Wahlprogramm. Nur die SPD hat sich ja in diesem Thema um 150% gedreht. (Von der Ablehnung dazu, dass es noch ein Punkt mehr wird.).

Imho finde ich es schon sehr erstaunlich, wie die Politiker mit Vorschlaegen kommen, wie man die hoeheren unerwarteten Steuereinnahmen verprassen koennte. Nur weil der Staat auf einmal 10 Milliarden weniger Schulden macht und (sehr wahrscheinlich) wohl die EU-3% Neuverschuldungsgrenze schon 2006 eingehalten wird. )

Das mit den niedrigen Steuern und Wundern bei den Steuereinnahmen und Arbeitslosenabbau...daran glaube ich wie Dave genauso wenig. Bush (davor auch schon Reagan) hat das System in den USA auch gemacht und ihm ist der Haushalt auch um die Ohren geflogen. Ein paar Jahre haette man wohl einen Wirtschaftsboom, aber nach ein paar Jahren waere es wohl vorbei, da die Wirtschaft ihren Vorteil dann gegenueber dem Ausland verloren haette. (Unternehmen, denen es gut geht, investieren einfach grundsaetzlich weniger in die Wettbewerbskraft)

Allerdings faende ich einen Umbau des Steuersystems schon interessant. Die Schwarzarbeit ist schon enorm. Wenn man mehr ueber die indirekten Steuern (zB Mehrwertsteuer, welche man darueber hinaus auch mit sehr wenig Verwaltungsaufwand einziehen kann und Missbrauch nicht leicht ist) einnehmen wuerde und die direkten Arbeitssteuern absenken wuerde, koennte man den Missbrauch vielleicht schon ziemlich eindaemmen.
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Dave
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Beitrag von Dave »

LugPaj @ 16 Aug 2006, 22:43 hat geschrieben: Bush (davor auch schon Reagan) hat das System in den USA auch gemacht und ihm ist der Haushalt auch um die Ohren geflogen. Ein paar Jahre haette man wohl einen Wirtschaftsboom, aber nach ein paar Jahren waere es wohl vorbei, da die Wirtschaft ihren Vorteil dann gegenueber dem Ausland verloren haette.
Wobei sowas in den USA noch besser funkioniert hat als es bei uns funktionieren würde. Denn bei uns kann man irgendwie die Binnenkonjunktur nicht ankurbeln, weder mit Steuergeschenken noch mit staatlichen Investitionen. Aber das trifft unsere auf Export ausgerichtete Wirtschaft auch weniger.
LugPaj @ 16 Aug 2006, 22:43 hat geschrieben:Allerdings faende ich einen Umbau des Steuersystems schon interessant. Die Schwarzarbeit ist schon enorm. Wenn man mehr ueber die indirekten Steuern (zB Mehrwertsteuer, welche man darueber hinaus auch mit sehr wenig Verwaltungsaufwand einziehen kann und Missbrauch nicht leicht ist) einnehmen wuerde und die direkten Arbeitssteuern absenken wuerde, koennte man den Missbrauch vielleicht schon ziemlich eindaemmen.
Sicher, eine Umstrukturierung muss kommen. Genau in die Richtung denke ich übrigens auch, Lohnkosten und Sonder- sowie Extrasteuern zusammenstreichen und stattdessen die Mehrwertsteuer rauf. Ist zwar auch nicht die beste Steuergerechtigkeit aber immer noch fairer als dass wer sich einen Steuerberater leisten kann mehr rumschieben kann als wer ohne.
Die Schwarzarbeit wird deswegen aber nach meiner Einschätzung nicht weniger, aber etwas "legaler" ( :lol: ) da ja weniger Steuern dem Staat verloren gehen würden.

Grüße, Dave
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Beitrag von ChristianMUC »

Dave @ 16 Aug 2006, 22:55 hat geschrieben: Ist zwar auch nicht die beste Steuergerechtigkeit aber immer noch fairer als dass wer sich einen Steuerberater leisten kann mehr rumschieben kann als wer ohne.
Es geht hier nicht um rumschieben oder dergleichen, sondern einfach darum, dass sich Steuerberater eben besser mit den Möglichkeiten auskennen, als der Normalbürger, weil es eben ihr Job ist. Rechtsanwälte kennen sich dafür besser in Gesetzen aus und der Architekt kann eben Häuser bauen. Jeder kennt sich auf seinem Spezialgebiet besser aus als Leute, die sich damit nicht beschäftigen. Rumschieben würde ich das nicht nennen.
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Beitrag von LugPaj »

@ChristianMUC
Sicher ist das sein Job, aber ungerecht ist es trotzdem, dass wenn derjenige, der viel verdient, einen Steuerberater nimmt und dieser dann im deutschen Steuerjungel jede Menge Geld rausholt, waehrend der normale Arbeiter der dumme ist und schoen brav ohne Tricks seine Steuern bezahlt.

@Dave
Einen Effekt wuerde es schon haben, denke ich, dass mehr Leute einen offizielen Handwerker, usw anstellen, als illegal arbeiten zu lassen. (was ich bei den jetzigen Preisen auch gut verstehen kann....). Je niedriger die Arbeitssteuern sind, um so weniger wird auch die Schwarzarbeit, da bin ich mir ziemlich sicher.
Auch wenn man sie wohl nicht besiegen kann.
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Beitrag von ChristianMUC »

LugPaj @ 16 Aug 2006, 23:18 hat geschrieben: @ChristianMUC
Sicher ist das sein Job, aber ungerecht ist es trotzdem, dass wenn derjenige, der viel verdient, einen Steuerberater nimmt und dieser dann im deutschen Steuerjungel jede Menge Geld rausholt, waehrend der normale Arbeiter der dumme ist und schoen brav ohne Tricks seine Steuern bezahlt.
Du bezahlst doch auch den Friseur, weil das mit dem Haare schneiden besser hinbekommt - eine Steuerberatung ist auch nur eine Dienstleistung. ;)
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Beitrag von Dave »

ChristianMUC @ 16 Aug 2006, 23:04 hat geschrieben:Es geht hier nicht um rumschieben oder dergleichen, sondern einfach darum, dass sich Steuerberater eben besser mit den Möglichkeiten auskennen, als der Normalbürger, weil es eben ihr Job ist. Rechtsanwälte kennen sich dafür besser in Gesetzen aus und der Architekt kann eben Häuser bauen. Jeder kennt sich auf seinem Spezialgebiet besser aus als Leute, die sich damit nicht beschäftigen. Rumschieben würde ich das nicht nennen.
Sicher ist das derren Job - aber es kann meiner Meinung nach nicht sein dass man da unterschiedlich behandelt wird. Gleiches gilt für das von dir angesprochene Justizsystem - warum sollte derjenige eher Recht bekommen der sich den besseren Anwalt leisten kann?
Zurück zu den Steuerberatungen: Der Landesrechnugshof Hessen hat jetzt die Finanzämter überprüft und hat mal wieder festgestellt dass diese mit den Steuererklärungen der vermögenden Leute völlig überfordert sind. Das ist sehr wohl ein rumschieben wenn da x Anlagen (Anlage AUSL wie Ausland) kommen usw. Der Finanzbeamte hat gar nicht die Zeit das alles nachzuforschen und belässt es bei den Angaben. Nach dem dem Rechnugshütern geht dem Staat dabei bundesweit drei mal so viel Geld verloren wie er jetzt durch die Mehrwertsteuererhöhung einnimmt! Stand im Spiegel letzte Woche (wers nachlesen will). Wenn das nur annähernd stimmt schauen wir schon blöd aus der Wäsche, oder?
LugPaj @ 16 Aug 2006, 23:18 hat geschrieben:Einen Effekt wuerde es schon haben, denke ich, dass mehr Leute einen offizielen Handwerker, usw anstellen, als illegal arbeiten zu lassen. (was ich bei den jetzigen Preisen auch gut verstehen kann....). Je niedriger die Arbeitssteuern sind, um so weniger wird auch die Schwarzarbeit, da bin ich mir ziemlich sicher.
Ich glaube aber der Unterschied zwischen den normalen Preisen und den Schwarzen ist einfach zu krass als dass man da viel ändern könnte. Diese Arbeiten können entweder schwarz verichtet werden oder eben gar nicht. Übrigens spielt da die Altenpflege auch eine immer wichtigere Rolle. Wer könnte den einen Pfleger für die alten Großeltern legal finanzieren? Schwarz Angestellte aus Osteuropa freuen sich über die für sie guten Löhne und die Großeltern haben auch was davon. Die Alternative ist in solchen Fällen Seniorenheim.

Grüße, Dave
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Beitrag von ChristianMUC »

Ich glaube auf die Debatte lass ich mich nicht - da bin ich befangen. Details finden sich im Whois meiner Domain...
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Beitrag von LugPaj »

Dave @ 16 Aug 2006, 23:31 hat geschrieben:
Ich glaube aber der Unterschied zwischen den normalen Preisen und den Schwarzen ist einfach zu krass als dass man da viel ändern könnte.
naja, ich stelle mir da sicher etwa einen ziemlich radikalen Umbau vor, nachdem der Unterschied vielleicht bei weitem nicht mehr so gross waere.

@Christianmuc, schade, da hat man nu mal einen Experten in der Diskussion....:)
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Beitrag von Dave »

LugPaj @ 16 Aug 2006, 23:51 hat geschrieben: naja, ich stelle mir da sicher etwa einen ziemlich radikalen Umbau vor, nachdem der Unterschied vielleicht bei weitem nicht mehr so gross waere.
Na gut, dann los! ;) Interessiert mich!
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Beitrag von ChristianMUC »

LugPaj @ 16 Aug 2006, 23:51 hat geschrieben: @Christianmuc, schade, da hat man nu mal einen Experten in der Diskussion....:)
Ich selber bin kein Steuerberater (wäre mit 19 auch ein wenig seltsam), daher könnte ich auch nur die Meinung anderer weitergeben ;)
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Beitrag von LugPaj »

Dave @ 17 Aug 2006, 00:06 hat geschrieben: Na gut, dann los!  ;) Interessiert mich!
Ich bin kein Experte, aber ich wuerde es mir in etwa so vorstellen:

- Streichen von sehr vielen bis allen Steuerverguenstigungen und Tricks bei der Lohnsteuer. Im Prinzip sind das eigtl nur versteckte Subventionen, fuer die alle anderen mitzahlen, die sie nicht in Anspruch nehmen. Laut dem fdp bzw Kirchhoff wahlprogramm liese sich somit alleine schon die Einkommensteuersaetze bei Aufkommensneutralitaet wesentlich senken.
- Erhoehung der Mehrwertsteuer auf 25% (Mit 19 sind wir immer noch ~EU Durchschnitt, 25% entspricht dem Satz wie in Schweden, Norwegen, Daenemark), bzw 12% fuer den kleinen Satz.
(Alleine damit koennte man wohl die Einkommenssteuer sehr grob geschaetzt um die Haelfte senken http://www.destatis.de/basis/d/fist/fist01.php)
- Einfuehrung einer Einkommenssteuer, die zwischen 0% und 30% liegt. Die niedere Einkommen zahlen ihre Einkommensteuer eigtl eh schon ueber die Mehrwertsteuer. Die hoeheren muss man dann noch bedienen. Dabei koennte ich mir auch ein Stufenmodell vorstellen. aber eines nach dem Prinzip, dass jeder ein Monatseinkommen von zB 1000 Euro mit 0% versteuert, danach von 1000-3000 Euro mit 15%, danach von 3000-> mit 30%. Dieses waere wohl leichter fuer die Leute zu berechnen als das jetzige Modell.

Die Vorteile einer groesseren Besteuerung der indirekten Steuern mit gleichzeitiger Reduktion der Arbeitssteuern sehe ich darin:
- Es sieht besser aus (fuer jeden Investor), wenn er weniger Steuern zahlen muss (rein psychologischer Effekt)
- Die Luecke zwischen normaler Arbeit und Schwarzarbeit sinkt betraechlich -> weniger Schwarzarbeit zum einem und zum anderen zahlen die uebrigen Schwarzabeit ueber die hoehere Mehrwertsteuer mehr mit.
- Die Mehrwertsteuer muss zuerst einmal ja auch bezahlt werden, deshalb muesste der Reallohn in Deutschland auch steigen und die Arbeitskosten waeren demnach in etwa gleich. Allerdings zahlen auslaendische Verkauefer in Deutschland die hoeher Mehrwertsteuer mit. Durch dieses eingenommene Geld koennte die Arbeit in Deutschland wirklich entlastet werden und die Arbeit wuerde fuer die Unternehmen auch wirklich billiger werden.
Wegen der Globalisierung wird der Trend meiner Meinung eh in diese Richtung gehen.
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Beitrag von Dave »

LugPaj @ 17 Aug 2006, 12:19 hat geschrieben: (...) von zB 1000 Euro mit 0% verzinzt, (...)
Versteuert, oder? :unsure:
Ich müsste mal nachrechnen, ob das interessant ist. Es muss halt so funktionieren, dass der Staat die gleichen Einnahmen bekommt die er heute hat aber das System wesentlich vereinfacht wird und gerechter wird. Ich denke das wäre schon der Weg dahin.
Was zahlt man heute mit einem Einkommen von bis zu 1000 Euro an Einkommenssteuern?
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Beitrag von LugPaj »

versteuert, ja sicher :) ...

Also bitte nicht auf die Zahlen festlegen, die habe ich mir als Beispiel aus dem Hut gezaubert. Dazu fehlen mir die Grundlagen, wie zB wieviel Mehrwertsteuer ein 1000 Euro Haushalt, bzw ein 3000 Euro Haushalt usw zahlt im Monat. Gerecht sollte es in etwa ja schon sein.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Deutschland erwartet eine Stellungnahme der Kanzlerin zum möglichen Bundeswehreinsatz im Libanon.

Aber es kommt nichts, obgleich Frau Merkel ihren Urlaub vorzeitig beendet hat.

Zwar ist für das Ausland prinzipiell der Außenminister zuständig, aber in einer solch wichtigen Sache müsste sich auch die Kanzlerin einschalten.

Als Ersatzkanzler mausert sich nun langsam der Außenminister. Die momentanen medialen Auftritte von Frank-Walter Steinmeier bringen der SPD einen Prestigegewinn.

Das berichtet der SPIEGEL in seiner Onlineausgabe:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,432175,00.html

[Edit - added]
Update: Inzwischen hat sich Frau Merkel vor den Kameras geäußert, aber ziemlich inhaltslos.
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Beitrag von gmg »

ET 423 @ 31 Jul 2005, 04:23 hat geschrieben:

Ich habe natürlich auch abgestimmt und ich mache keinen Hehl daraus, daß ich WASG gewählt habe. ;)
Wie kommt es, dass du vor 3 1/2 Jahren so gewählt hast und dich jetzt so entschieden gegen die Linke aussprichst? :blink:
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Ich schätze, es war eine Protestwahl. Ich habe damals auch PDS gewählt, obwohl ich die PDS (bzw. jetzt Die Linke) nicht für eine demokratische Partei halte. Einfach aus Protest: SPD und Grüne waren für mich nach Schröders Regierungszeit unwählbar, die Union hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die FDP hat eine Koalitionsaussage zugunsten der Union ausgesprochen. Was blieb also noch übrig?
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Beitrag von gmg »

VT 609 @ 11 Feb 2009, 13:10 hat geschrieben: Einfach aus Protest: SPD und Grüne waren für mich nach Schröders Regierungszeit unwählbar, die Union hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die FDP hat eine Koalitionsaussage zugunsten der Union ausgesprochen. Was blieb also noch übrig?
Ich finde damals wie heute hat sich keine Partei mit Ruhm bekleckert. Von daher verstehe ich nicht, wie man heute so sehr anders denken kann als damals. Ich habe nicht vor die Linke zu wählen, aber so abwegig wie es alle darstellen finde ich es nicht.
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Beitrag von TramPolin »

VT 609 @ 11 Feb 2009, 13:10 hat geschrieben: Ich schätze, es war eine Protestwahl. Ich habe damals auch PDS gewählt, obwohl ich die PDS (bzw. jetzt Die Linke) nicht für eine demokratische Partei halte. Einfach aus Protest: SPD und Grüne waren für mich nach Schröders Regierungszeit unwählbar, die Union hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die FDP hat eine Koalitionsaussage zugunsten der Union ausgesprochen. Was blieb also noch übrig?
Ich würde aus Protest niemals eine Partei wählen, deren Ziele ich ablehne. Mich wundert, dass Du sogar sagst, Du hättest eine nicht demokratische Partei gewählt. Wenn die Linkspartei keine demokratische Partei wäre (ganz so hart sehe ich es nicht), hätte sie eigentlich erst recht keine Stimme verdient.

Ich sehe mehr Sinn darin, eine Partei zu wählen, bei der ich noch die größten Gemeinsamkeiten hinsichtlich meiner Überzeugungen sehe, um diese Partei zu stärken und ihr eine Regierungsbeteiligung zu ermöglichen.

Was soll denn der Protest bewirken? Letztendlich sitzen dann ein paar zusätzliche Rattenfänger im Parlament, die das Blaue vom Himmel versprechen. Wir haben ein paar lustige Wortmeldungen und Wortgefechte, das ist aber schon alles.

Die alteingesessenen Parteien werden sich kaum ändern, mag es noch so viele Protestwähler geben.

Aber, missverstehe mich nicht, ich gestehe Dir Deine Meinung und Handlungsweise selbstverständlich zu :), wenngleich ich anders handele.
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Beitrag von Fastrider »

VT 609 @ 11 Feb 2009, 13:10 hat geschrieben: Ich schätze, es war eine Protestwahl. Ich habe damals auch PDS gewählt, obwohl ich die PDS (bzw. jetzt Die Linke) nicht für eine demokratische Partei halte. Einfach aus Protest: SPD und Grüne waren für mich nach Schröders Regierungszeit unwählbar, die Union hat sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und die FDP hat eine Koalitionsaussage zugunsten der Union ausgesprochen. Was blieb also noch übrig?
Naturgesetzpartei, Graue Panther und was weiss ich noch.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Stimmzettel für die Bundestagswahl 2005

Da stehen sie in alle.

Aber TramPolin hat vollkommen Recht. Es macht keinen Sinn, aus Protest "Die Linke" oder rechte Parteien zu wählen. Das bleibt man besser dem Urnengang fern.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

gmg @ 11 Feb 2009, 10:58 hat geschrieben: Wie kommt es, dass du vor 3 1/2 Jahren so gewählt hast und dich jetzt so entschieden gegen die Linke aussprichst?  :blink:
Protest, wie schon gesagt (letzten Endes wählte ich SPD und wurde genauso bitterböse enttäuscht wie schon früher von CDU/CSU). Ansonsten sollte man vielleicht im neuen Thema diskutieren - warum muß man immer wieder solche alten Schinken ausm Keller holen? <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Fastrider @ 11 Feb 2009, 18:02 hat geschrieben: Naturgesetzpartei, Graue Panther und was weiss ich noch.
Ich wollte eine Partei wählen, die ich einerseits normalerweise nicht wählen würde, die andererseits aber eine reelle Chance auf den Einzug in den Bundestag hat. Da hat sich die PDS geradezu angeboten.
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Beitrag von spock5407 »

Naturgesetzler? Waren des die mit dem yogischen Fliegen?

Und dann gabs noch "Die PARTEI"....Was für Spots das waren... :lol:
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

spock5407 @ 11 Feb 2009, 19:12 hat geschrieben: Naturgesetzler? Waren des die mit dem yogischen Fliegen?

Und dann gabs noch "Die PARTEI"....Was für Spots das waren... :lol:
Die haben eh keine reelle Chance. Gleichzeitig senke ich damit die Chancen der Extremisten, überhaupt rein zu kommen, weil man dann mehr Stimmen für 5% braucht.
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