Ladenschluss

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 12 Oct 2006, 15:36 hat geschrieben: :) Oh, geh mer fort. For eemal im Joh in Bexbach ä Kärw is des mer als gnoug unn ann Weehnachte gehm'a en'd Kerch unn net zum Eekoofe! :)
In Bexbach machen doch die Läden bestimmt schon um 18:00 zu.

"Aber hundert Prozent!"

Länger öffnen?

"Im Leben nicht!"
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Berlin schafft den Ladenschluss werktags ab. Allerdings ist die rot-rote Regierung heftiger Kritik ausgesetzt, da das Gesetz erst Anfang Januar in Kraft treten soll. Mit dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft wird es folglich nichts.

Eigentlich würde man einer SPD-Regierung gar nicht eine Liberalisierung zutrauen (siehe Rheinland-Pfalz), erst recht nicht, wenn die Postkommunisten mit am Ruder sind.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/1...006/2832965.asp

Dass es erst frühestens Januar etwas wird, finde ich aber schwach. :angry:

Anfang Januar werden die Umsätze vermutlich zurückgehen (auch statistisch bereinigt: Januar-Werte). Befürworter einer Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes werden dies auf die Merkelsteuer zurückführen, Kritiker auf das Ladenschlussgesetz selbst. "Jetzt haben wir längere Ladenöffnungszeiten und die Umsätze sind nicht höher, sie stagnieren nicht einmal, sie gehen sogar zurück" wird es heißen. :angry: :angry: :angry:
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Komischerweise sprach man ja im damals rot-roten MVP auch ueber Sonntagoeffnungszeiten.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 13 Oct 2006, 21:55 hat geschrieben: Komischerweise sprach man ja im damals rot-roten MVP auch ueber Sonntagoeffnungszeiten.
Die Sonntagsöffnung ist noch aktuell.

MacPommern wird voraussichtlich als einziges Bundesland das Ladensschlussgesetz einfach komplett streichen.

Na ja, in die Kirche geht da ohnehin niemand am Sonntag, die sind alle ungläubig.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 13 Oct 2006, 22:01 hat geschrieben: Die Sonntagsöffnung ist noch aktuell.

MacPommern wird voraussichtlich als einziges Bundesland das Ladensschlussgesetz einfach komplett streichen.

Na ja, in die Kirche geht da ohnehin niemand am Sonntag, die sind alle ungläubig.
in MV wird das wohl noch länger dauern, da dort erst noch die Bildung der neuen grossen Koalition im Vordergrund steht
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Aus den längeren Ladenöffnungszeiten bei Karstadt wird erst einmal nichts. Die so genannte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat angekündigt, den Konzern zu verklagen, falls dieser im Weihnachtsgeschäft einzelne Filialen länger als 20:00 Uhr öffnet.

http://www.foerderland.de/626+M5542c60b261.0.html

Kommentar: Wenn die Gewerkschaften überleben wollen, müssen sie sich mit Realitäten abfinden. In allen Branchen wird 200%-iger Einsatz von den Beschäftigten verlangt und eine Einsatzbereitschaft von faktisch 24 Stunden. Die Firma steht über allen und allem. Warum soll das ausgerechnet im Einzelhandel anders sein?

Die "Dienstleistungsgewerkschaft" sollte mal ihren Namen genauer anschauen und sich fragen, ob sie nicht den Begriff mal anwenden sollten - zum Wohle der Mitarbeiter, die sie angeblich vertreten, aber auch zum Wohle der Kunden, die letztlich das Gehalt der Mitarbeiter bezahlen. :angry: :angry: :angry: Ach, bin ich heute wieder polemisch. :( :angry: :(
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Paul
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Beitrag von Paul »

theoretisch klingt das alles gut mit den besseren Einkaufsmöglichkeiten für den Kunden durch die Öffnung des Ladenschlusses.
Wie ist aber die Praxis? Meine Erfahrung aus Berlin. Als Kunde und berufsbezogenem Kontakt zu Händlern und dessen Personal. Seit etwa 10 Jahren wird der Ladenschluß immer weiter nach hinten herausgeschoben. Konnte ich früher bis 18:00 Uhr und am "langen" Donnerstag bis 20:00 Uhr einkaufen gehen, funktioniert es jetzt praktisch Montag bis Samstag bis 20:00 Uhr. Dazu an vielen Sonntagen weitere Öffnungen. Mehr kaufen kann ich nicht, mein Geld ist weniger Wert geworden. Trotz vollmundiger Versprechungen haben sich weder der Umsatz erhöht noch wurden Arbeitsplätze geschaffen. Im Gegenteil: im Handel sind Vollzeitarbeitsplätze vernichtet worden und wurden durch Teilzeitplätze ersetzt. Eine Konzentration auf große Ketten und Einkaufszentren hat sich vollzogen, kleine Händler halten das nicht durch. Einkaufsstraße veröden und bestehen nur noch aus Dönerbuden und Handydealern.

Dort wo es erforderlich ist (Gesundheitswesen, Sicherheit, Energie, Transport) kann man auf das rund um die Uhr nicht verzichten. Ebenfalls dort nicht wo rund um die Uhr Produktionsanlagen laufen müssen - für den Handel ist es absolut unnötig noch länger zu öffnen als jetzt. Das bringt zwar für mich als Schichtarbeiter auch Unannehmlichkeiten beim Einkauf. Das akzeptiere ich aber eher als unsolidarisch gegenüber Leuten zu sein, welche genauso wie ich schuften müssen damit einige große immer reicher werden können. Zudem bringen diese Tendenzen auf Dauer Synergienachteile für mich. Die Standards für Arbeitszeit, Entlohnung, Urlaub usw. werden sich immer weiter verschlechtern, wenn nicht eine Grenze gezogen wird.

Paul
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 16 Oct 2006, 02:12 hat geschrieben:Wenn die Gewerkschaften überleben wollen, müssen sie sich mit Realitäten abfinden. In allen Branchen wird 200%-iger Einsatz von den Beschäftigten verlangt und eine Einsatzbereitschaft von faktisch 24 Stunden.
Auch wenn es anscheinend nicht mehr in die heutige Zeit passt:

Es gibt immer noch Gesetze und Regelungen, die auch für Arbeitgeber bindend sind.

...und immer dieser Vergleich mit allen anderen Branchen. Natürlich wir die Einsatzbereitschaft erwartet, aber als Arbeitgeber hjabe ich auch die Pflicht, etwas dafür zu bieten. ´Von dieser Sharholder Value-Haltung haben njur ein paar Großaktionäre etwas...

Länger Öffnungszeiten - meinetwegen! Aber es ist niemandem geholfen (dem Kunden am allerwenigsten), das jetzt mit aller Gewalt übers Knie zu brechen...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 16 Oct 2006, 10:10 hat geschrieben: Auch wenn es anscheinend nicht mehr in die heutige Zeit passt:

Es gibt immer noch Gesetze und Regelungen, die auch für Arbeitgeber bindend sind.

...und immer dieser Vergleich mit allen anderen Branchen. Natürlich wir die Einsatzbereitschaft erwartet, aber als Arbeitgeber hjabe ich auch die Pflicht, etwas dafür zu bieten. ´Von dieser Sharholder Value-Haltung haben njur ein paar Großaktionäre etwas...

Länger Öffnungszeiten - meinetwegen! Aber es ist niemandem geholfen (dem Kunden am allerwenigsten), das jetzt mit aller Gewalt übers Knie zu brechen...
Natürlich muss alles nach Recht und Gesetz gehen.

Ich meine nur, dass die Gewerkschaften sich manchmal überlegen sollen, ob sie tatsächlich noch die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und ob sie nicht den Zug der Zeit verpassen.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 16 Oct 2006, 10:47 hat geschrieben:Natürlich muss alles nach Recht und Gesetz gehen.
Seit wann das denn?
Der wahrlich moderne deutsche Revoluzzer pfeift doch auf Vorschriften ...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Während praktisch alle Länder Druck machen bei der Liberalisierung des Ladenschlusses und einige Bundesländer es wohl doch noch schaffen, ein Einkaufen im Weihnachtsgeschäft zu ermöglichen, droht eine Veränderung in Bayern sich nun im Sande zu verlieren. So will man in Bayern nicht mehr im Herbst entscheiden und das Gesetz zum 01.04.2007 in Kraft treten lassen, sondern sich erst Ende des ersten Quartals überhaupt festlegen.
http://www.dieneueepoche.com/articles/2006...0/24/61086.html

Kommentar: Da geht wohl erst was voran, wenn die bayerischen Händler klagen, dass ihnen die Kunden ausbleiben, weil sie im Grenzgebiet z.B. nach Hessen oder Baden-Württemberg zum Einkaufen fahren, wo sie länger einkaufen können. Andererseits halte ich bei dieser niedrigen Priorität, welche die CSU dem Thema gibt, ein Scheitern einer Veränderung nicht mehr für ausgeschlossen. Man spricht in dem Artikel davon, dass man keinen Zeitdruck hat. Den hat man in gewisser Weise aber schon, da die anderen Länder schneller sind und man zu diesen nicht nur im Grenzgebiet im Wettbewerb steht. Schließlich will man ja auch "Einwanderer" und Urlaubsgäste nicht mit antiquierten Ladenöffnunsgzeiten verschrecken.

Bayern will überall erster und bester sein, nicht aber bei der Liberalisierung des Ladenschlusses. Wie passt das zusammen? Zwar könnte man argumentieren, man muss alles ordentlich und lange planen, aber das mit dem Ladenschlussgesetz geht ja unabhängig von der Föderalismusreform seit Jahrzehnten so und die Konsumenten und Händler wollen endlich mal Ergebnisse sehen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Auch der Münchner Merkur berichtet in seiner Onlineausgabe über die bayerischen Ladenöffnungspläne. Der Artikel ist im Unterschied zum obigen recht ausführlich:
http://www.merkur-online.de/nachrichten/wi...279,724063.html
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Beitrag von LugPaj »

IKEA will Ladenoeffnungszeiten verlaengern und auch deshalb angeblich neue Leute einstellen.

http://www.ftd.de/unternehmen/handel_diens...ter/125616.html

@traummann, mein Kommentar zu den verschobenen Entscheidung in Bayern waere, dass da wohl ein innerer Konflikt in der Bayernfuehrung tobt, welcher wohl derzeit noch nicht richtig nach aussen getragen wurde. Im Fruehjahr werden die laengeren Oeffnungszeiten in anderen Laendern sicherlich noch nicht richtig angenommen. Vielleicht bekommt damit vielleicht sogar die 22 uhr fraktion aufwind. Aber vielleicht schaffen es doch noch andere vor weihnachten mit einem erfolg das hinzubekommen.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 26 Oct 2006, 16:24 hat geschrieben: @traummann, mein Kommentar zu den verschobenen Entscheidung in Bayern waere, dass da wohl ein innerer Konflikt in der Bayernfuehrung tobt, welcher wohl derzeit noch nicht richtig nach aussen getragen wurde. Im Fruehjahr werden die laengeren Oeffnungszeiten in anderen Laendern sicherlich noch nicht richtig angenommen. Vielleicht bekommt damit vielleicht sogar die 22 uhr fraktion aufwind. Aber vielleicht schaffen es doch noch andere vor weihnachten mit einem erfolg das hinzubekommen.
Ja, da gibt es wohl unterschiedliche Positionen in der CSU. Laut dem Artikel würden sich da wohl einige sogar mit 21:00 zufrieden geben, was aber einfach zu wenig ist. Dann kann man es ganz lassen. Machen wir es wie im Saarland, es bleibt alles beim Alten und 1 Tag im Jahr darf nach behördlicher Genehmigung und Ausfüllen eines Formulars mit 5 Durchschlägen länger aufgemacht werden.

Ich glaube, ich hole mir doch noch einen METRO-Ausweis. Leider ist die die nächste Metro (nein, diesmal nicht die U-Bahn und auch nicht der Metrobus) so weit weg. :(
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

KarstadtQuelle und Edeka wollen eine neue Ladenart in Deutschland etablieren. Das Besondere daran: Diese Kleinläden haben von 0 bis 24 Uhr geöffnet. Zum Angebot gehören vor allem Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs.

http://www.n-tv.de/726141.html

Die beiden haben offenbar zu viel Eisenbahnforum gelesen :D.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 27 Oct 2006, 22:25 hat geschrieben: KarstadtQuelle und Edeka wollen eine neue Ladenart in Deutschland etablieren. Das Besondere daran: Diese Kleinläden haben von 0 bis 24 Uhr geöffnet. Zum Angebot gehören vor allem Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs.

http://www.n-tv.de/726141.html

Die beiden haben offenbar zu viel Eisenbahnforum gelesen :D.
in Bayern dürften die wohl trotzdem zumindest sonntags nez öffnen, da die dafür eine Sondergenehmigung bräuchten, das ist teuer
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 27 Oct 2006, 22:47 hat geschrieben: in Bayern dürften die wohl trotzdem zumindest sonntags nez öffnen, da die dafür eine Sondergenehmigung bräuchten, das ist teuer
Das sind ja auch nur Pläne.

Deutschland ist jetzt ohnehin schon ein Flickerlteppich. Sachsen-Anhalt gibt die Ladenöffnungszeiten frei, aber unerwarteterweise nur Montag bis Freitag. Samstag bleibt alles beim Alten.

In Sachsen wird massiv Kritik geübt, da man nur bis 22:00 (Montag bis Samstag) freigibt. Die groteske Situation ist, dass Sachsen-Anhaltiner am Samstag Abend zum Einkaufen nach Sachsen fahren könnten, Montag bis Freitag dagegen könnte es genau umgekehrt sein.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 27 Oct 2006, 22:55 hat geschrieben: Das sind ja auch nur Pläne.

Deutschland ist jetzt ohnehin schon ein Flickerlteppich. Sachsen-Anhalt gibt die Ladenöffnungszeiten frei, aber unerwarteterweise nur Montag bis Freitag. Samstag bleibt alles beim Alten.

In Sachsen wird massiv Kritik geübt, da man nur bis 22:00 (Montag bis Samstag) freigibt. Die groteske Situation ist, dass Sachsen-Anhaltiner am Samstag Abend zum Einkaufen nach Sachsen fahren könnten, Montag bis Freitag dagegen könnte es genau umgekehrt sein.
denk mal, das man sich in Bayern wohl auch auf 22 Uhr einigen wird, da ja Sachsen das auch macht und Sachsen-Anhalt ist da uninteresant
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 27 Oct 2006, 23:43 hat geschrieben: denk mal, das man sich in Bayern wohl auch auf 22 Uhr einigen wird, da ja Sachsen das auch macht und Sachsen-Anhalt ist da uninteresant
Reiner Spekulatius, zumal es noch nicht mal einen Zeitplan gibt. Erst bis April nächstes Jahres will man sich überhaupt festlegen und dann in das Gesetzgebungsverfahren eintreten. Das bedeutet, dass vor der Sommerpause das Gesetz kaum in Kraft treten wird. Das Pikante: 2008 sind bereits Landtagswahlen in Bayern. Eventuell wartet man diese noch ab, da sowohl radikale als auch weniger radikale Reformen Wählerstimmen kosten. Denn man kann es nie allen Recht machen. Also macht man vielleicht lieber gar nichts.

Allenfalls Proteste von Händlern, die über Einkaufstourismus klagen, könnten vorher noch Schwung in die Sache bringen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Während fast alle Bundesländer die Ladenöffnungszeiten Montag bis Samstag oder zumindest Montag bis Samstag vollständig freigeben, gehen in Bayern nun wohl die Lichter aus.

Es gibt leider für Bayern ganz schlechte (für manche vielleicht auch gute) Nachrichten.

Nächste Woche wird die CSU über die Verlängerung der Ladenschlusszeiten abstimmen. Es haben sich inzwischen so viele Gegner einer Liberalisierung gemeldet, dass es nun überraschenderweise recht unwahrscheinlich geworden ist, dass es überhaupt zu einer Liberalisierung kommt. Dabei will man sogar eine noch härtere Linie wie das Saarland fahren, das zumindest einmal im Jahr ein Einkaufen bis Mitternacht erlaubt. In Bayern soll sich rein gar nichts ändern, keine 2 Stunden, keine Stunde, keine Minute länger sollen die Läden länger öffnen dürfen.

Einen Kaufkraftabfluss in andere Bundesländer will man einfach hinnehmen.

Der Handel zeigt sich irritiert und protestiert.

Quelle: http://www.aichacher-nachrichten.de/Home/N...39_regid,1.html

Kommentar: Mir scheint es so, als wolle die CSU hier unbedingt, weil es zu ihrer Tradition gehört, einen bayerischen Weg einschlagen, egal, ob dieser gut oder schlecht ist.

Meine letzte Sympathie für eine Partei, die zumindest neben dem Brauchtum auch für Hightech steht, ist damit verflogen. :angry: :angry: :angry:

Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass die CSU den Ladenschluss in ein bis zwei Jahren noch einmal überprüfen will. Ich finde das aber zu wenig Hoffnung.

Einige im Forum werden sich jetzt gestärkt fülen, auch wegen ihrer Prognose mit dem bayerischen Sonderweg. Ich finde das Ganze aber nur traurig.

Da die Abstimmung erst noch stattfindet, gibt es noch ein Fünkchen Hoffnung, mehr aber auch nicht.

[Edit - added] weitere Quellen:
http://www.br-online.de/bayern-heute/artik...hluss/index.xml
http://www.ovb-online.de/news/bayern/oberb...859,826987.html
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Jean
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Beitrag von Jean »

Meine letzte Sympathie für eine Partei, die zumindest neben dem Brauchtum auch für Hightech steht, ist damit verflogen. mad.gif mad.gif mad.gif
Willkommen in der Realität. Mit so einem Chef an der Spitze, was erwartest du. Die CSU sagt Bildung sei äußerst wichtig, verlangt dann aber Semestergebühren.BildBildBild
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

endlich mal ein paar gute Nachrichten zu diesem Thema :D
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Selbst die wenigen verkaufsoffenen Sonntage will man jetzt noch abschaffen. Also im Grunde genommen eine Verschärfung des Ladenschlusses statt einer Liberalisierung.

Warum nicht gleich die Wiedereinführung der Sonntagsschule und einer Gottesdienstanwesenheitspflicht? Ferner eine Kirchenersatzsteuer für alle Kirchenaustreter. Wetten, dass dann kaum mehr jemand aus der Kirche austritt?

Aber mal im Ernst. Zwar war ich nie CSU-Anhänger, aber es war nicht alles schlecht, was sie gemacht haben. Jetzt aber zeigen sie ein reaktionäres Verhalten, das mir gar nicht schmeckt.

Interessant ist übrigen die Haltung der Bayern-SPD. Um sich besser abzusetzen, hat man sich gegen jegliche Liberalisierung des Ladenschlusses ausgesprochen. Ob man jetzt vielleicht doch dafür ist? Natürlich nur aus Trotz, politisch ohne Wirkung. Mit einem bei der nächsten Ladentagswahl voraussichtlich einstelligem Ergebnis wird man ja ohnehin nicht mehr wahrgenommen.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Jean @ 3 Nov 2006, 13:27 hat geschrieben:Willkommen in der Realität. Mit so einem Chef an der Spitze, was erwartest du. Die CSU sagt Bildung sei äußerst wichtig, verlangt dann aber Semestergebühren.
Warum sollte "wichtig" gleichbedeutend mit kostenlos sein?
Und gerade Bildung ist doch in einigen Fällen umsonst.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich sage: Bildung für die Masse... Die CSU war ja OK, aber manchmal ist echt schmarn was da raus kommt... In letzter Zeit vielleicht etwas mehr.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 3 Nov 2006, 14:23 hat geschrieben: Warum sollte "wichtig" gleichbedeutend mit kostenlos sein?
Und gerade Bildung ist doch in einigen Fällen umsonst.
Tatsache ist, dass die Chancen von Kindern einkommensschwacher Familien, zu studieren und eine Bilderbuchkarriere hinzulegen, von Jahr zu Jahr geringer wird. Eine Einführung von Studiengebühren führt zu einem weiteren Auseinanderdriften. Immer öfter wird den Kindern gesagt, "Ja, leider kannst Du nicht studieren, weil wir Dich nicht finanziell unterstützen können".

Klar, man kann sich das Geld auch nebenbei verdienen. Dass dann keine volle Konzentration auf das Studium möglich ist, ist dann aber klar. Folge sind längere Studienzeiten und mehr Studienabbrüche.

Bildung muss auch für einkommensschwache Familien finanzierbar bleiben. Aber der Stoiber will lieber seinen Haushalt sanieren. Ganz böse kann man auch sagen, dass er mehr Geld für sein Transrapid-Spielzeug braucht (gut, OT), denn wenn er sich diesen leisten will, muss er ein paar Hundert Millionen zusätzlich drauflegen (wozu es sogar auch kommen könnte).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

soweit ich das grad im Radio gehört hab Tra(u)mmann, soll in Bayern alles so bleiben, wie es ist, d. h. die vier verkaufsoffnen Sonntage bleiben erhalten, da man beabsichtigt, erstmal nix zu ändern
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Nov 2006, 14:55 hat geschrieben:soweit ich das grad im Radio gehört hab Tra(u)mmann, soll in Bayern alles so bleiben, wie es ist, d. h. die vier verkaufsoffnen Sonntage bleiben erhalten, da man beabsichtigt, erstmal nix zu ändern
Da die Abstimmung erst nächste Woche ist und es keine Parteivorgabe gibt, wie man abstimmen soll, kann das meines Erachtens gar nicht sein.

Zur Abstimmung werden drei Vorschläge vorgelegt:

- Alles beim Alten
- Mo-Sa bis 22:00
- Mo-Sa völlige Freigabe

Von den 120 Abstimmungsberechtigten haben sich bereits einige geäußert. Huber will eine völlige Freigabe, Stewens 22:00 und einige mir Unbekannte CSUler wollen für "Alles beim Alten" stimmen.

Im Radio kam ja auch schon mal das angebliche "Aus" für den Transrapid. In den Medien werden oft verfrüht irgendwelche Dinge gesagt, verkürzt oder missverständlich dargestellt.

Allenfalls kann man sagen, dass eine Liberalisierung in Bayern unwahrscheinlich geworden ist. Entschieden ist meines Wissens noch rein gar nichts.

Wie auch immer: Die CSu outet sich als reaktionäre Dorfpartrei, wenn sie nicht mal den Mut hat, in der Wirklichkeit anzukommen. Im Internet gibt's übrigens keinen Ladenschluss. Wenn man als nicht virtueller Laden überleben will, muss man besser werden und nicht das machen, was man immer schon gemacht hat.

Ich werd jetzt langsam wirklch sauer :angry: (wohlgemerkt nicht auf Dich, Lazarus!)
Elch
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Beitrag von Elch »

Vielleicht sollte man doch noch einen Schritt weiter gehen und die Öffnungszeiten auf Montag - Freitag 8.00-11.30 und 15.00-18.00 und Samstag von 8.00-13.00 festsetzten. Ausnahmen wie Sonntage, die Sonntagssemmeln und langen Samstage (die es früher mal gab) werden gestrichen.
Nur so ist der Erhalt der Bayerisch-Christlichen Kirchen- und Wirtshauskultur gewähleistet. Denn da Mittags, nach 18.00 und am Samstagabend die Läden geschlossen ist gehen mehr Leute zum Essen und erhalten so die Gastwirtschaften (die Ladenöffenungszeiten gelten darüber hinaus auch für Gaststätten mit "nicht-bayerischer" Küche). Der Semmelverkauf am Sonntag wird gestrichen, damit die Bürger hungrig am Sonntagmorgen in die Kirche gehen und danach wieder in der Wirtschaft und hier ordentlich Umsatz machen.... :blink: :ph34r: :D :P ;)
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Elch @ 3 Nov 2006, 15:04 hat geschrieben: Vielleicht sollte man doch noch einen Schritt weiter gehen und die Öffnungszeiten auf Montag - Freitag 8.00-11.30 und 15.00-18.00 und Samstag von 8.00-13.00 festsetzten. Ausnahmen wie Sonntage, die Sonntagssemmeln und langen Samstage (die es früher mal gab) werden gestrichen.
Nur so ist der Erhalt der Bayerisch-Christlichen Kirchen- und Wirtshauskultur gewähleistet. Denn da Mittags, nach 18.00 und am Samstagabend die Läden geschlossen ist gehen mehr Leute zum Essen und erhalten so die Gastwirtschaften (die Ladenöffenungszeiten gelten darüber hinaus auch für Gaststätten mit "nicht-bayerischer" Küche). Der Semmelverkauf am Sonntag wird gestrichen, damit die Bürger hungrig am Sonntagmorgen in die Kirche gehen und danach wieder in der Wirtschaft und hier ordentlich Umsatz machen.... :blink: :ph34r: :D :P ;)
Ich glaube, in der CSU gibt es einige, die das gerne möchten, also den Ladenschluss etwa um 18:30.

So was ist aber nicht vermittelbar. So gehen sie den Weg des geringsten Widerstandes: möglichst nichts ändern. Alles muss so bleiben, wie es ist. Erhalt statt Wandel, Fixierung statt Anpassung, Statik statt politischer Vernunft.

Man kann nur hoffen, dass die Einzelhandellobbys jetzt richtig Druck machen. Im Prinzip ist es eine Entscheidung (wenn es soweit kommt) gegen den Handel, denn diesem wird die Möglichkeit genommen, im Internetwettbewerb zu bestehen. Dazu die staatliche Gängelung.

Es ist nur zum Koxxxx.
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