218 466-1 @ 21 Apr 2012, 03:24 hat geschrieben: Der Unterschied beim Fahrgastwechsel ist zwischen Bimz und Bnrz nicht besonders groß. Bei den IRE Karlsruhe-Stuttgart ging das mit 8 Bimz sogar schneller als heuer mit 4 Dosto. Hier sind die Neufahrzeuge beim Platzangebot und auch beim Komfort ein Rückschritt.
Ich würde aus Erfahrung schon sagen wollen, das die schmalen Einstiege von "m"- Wagen, ob mit oder ohne "i" in der Gattung, bei starkem Reisendenandrang definitiv Zeit kosten. Spätestens wenn jemand mit eingeschränkter Beweglichkeit oder Dinge wie Kinderwagen etc.pp. dazu kommen, merkt man das sehr deutlich. Das ist natürlich allerdings das Grundübel der in keinster Weise vorhandenen Barrierefreiheit der älteren Fahrzeuge und selbstverständlich bei Einsatz von n- oder y- Wagen kein bißchen anders.
Im übrigen fährt der IRE auf der Residenzbahn seit längerer Zeit bereits mit 5 statt ehemals 4 Dosto und damit mit mehr Plätzen als die angesprochenen 8 ex-IR-Wagen, die in der Regel aber auch nur zu 6 Wagen gefahren sind. Nicht weil man das bei DB Regio lustiger oder schöner gefunden hätte oder weil zufällig die Bahnsteige alle lang genug sind, sondern weil sich die Fahrgastzahlen böserweise nicht an die Freakansicht halten und, statt beim Anblick böser neuer Wagen zu sinken, statt dessen immer weiter gestiegen sind, oh Wunder. Und somit war der fünfte Wagen bitter nötig - wahrscheinlich könnte man bei Taktverdichtung und entsprechender Angebotskommunikation auch Züge aus 6 oder 7 Dosto voll bekommen.
Das Problem ist, dass auf der Remsbahn wohl zu viele Wagen auf einmal gebraucht werden und inzwischen überall viele n-Wagen wegen Fristablauf abgestellt sind.
Auf die Fristabläufe ihres Gammelsuriums ist DB Regio wohl schon sehenden Auges zugegangen, und hatte wohl weiterhin geplant, durch Ausschreibung anderswo verdrängte n-Wagen nach Stuttgart weiterzureichen, insofern noch brauchbare Restfristen vorhanden wären. Nichts anderes passiert ja seit Jahren, anderswo gibt es durch Ausschreibung teilweise die schönsten Neufahrzeuge, und an das durch Politikversagen der endlich abgestraften, abgewählten CDU handlungsunfähig gebundene Baden-Württemberg wird der alte Schrott weiter gereicht. Oder warum sonst tauchen bei uns die abgelegten Kübel aus NRW, Schleswig-Holstein und so weiter auf? Die jetzigen Engpässe entstehen eben dadurch, das das Spiel zu eng geplant war und Bombardier den Talent2 nicht plangemäß liefern konnte (und kann), wodurch andere Einsatzstellen nicht ihre Reste nach Stuttgart abdrücken konnten, sondern notgedrungen selbst bis zum Fristablauf aufbrauchen mussten. Eine nochmalige HU verbietet sich durch Alter und Zustand der meisten n-Wagen schon aus Kostengründen oftmals ganz von selbst.
Diese nochmals aufzuarbeiten wäre kostengünstiger und für die Fahrgäste angenehmer als neue Triebzüge oder Privatbahn Wagen.
Man drückt sich schon 20 Jahre davor, Anfang der 1990er konnte man das auch beruhigt tun, weil die Bestände der Reichsbahn ja plötzlich zur Verfügung standen, aber jetzt muß man sich massiv der Frage stellen: Was will man tun, um in den nächsten ~ 5 bis max. 8 Jahren die n-Wagen-Einsätze endgültig zu beenden? Es zeigt sich einmal mehr: Es fehlt noch ein moderner einstöckiger Reisezugwagen für den Regionalverkehr, der nie angegangen wurde, aber seit spätestens 1985 hätte angegangen werden müssen. Ein solches Fahrzeug könnte in dünner besiedelten Regionen auf langlaufenden RE gute Dienste leisten, während Dosto die stark belasteten Relationen abdecken. Speziell auf Stuttgart bezogen, hieße das: Remsbahnpendel Stuttgart-Aalen mit Dosto, Murrbahn-RE Stuttgart-Nürnberg mit neuen "Einstöckern", Frankenbahn-RE Stuttgart-Würzburg dito, RB Stuttgart-Heilbronn komplett mit Dosto, dito alle Züge nach Tübingen komplett mit Dosto.