D-Love @ 2 Oct 2006, 19:06 hat geschrieben:Und bezüglich deines Argumentes darf ich mal die Frage in den Raum stellen, wer denn den Nahverkehr auf dem Land bezahlen soll, wenn die beiden wichtigen Ballungsräume Stuttgart und Rhein-Neckar auf nationaler und internationaler Ebene den Anschluss gegen andere Standorte verlieren? Wo wird denn in Ba-Wü das Geld erwirtschaftet?
Du hast den Raum Basel, Freiburg und Karlsruhe wohl absichtlich vergessen. Liegen übrigens an einer ziemlich wichtigen Achse. Und auch Ulm hat Wachstumschancen, ebenso wie die Region Bodensee.
D-Love @ 2 Oct 2006, 19:06 hat geschrieben:Wenn S21 nicht realisiert wird, wird es in Zukunft zu einer erheblichen Angebotsreduzierung im Fernverkehr auf der Relation (München-)Stuttgart-Frankfurt kommen und von diesen sind natürlich auch die Räume Ulm und Mannheim/Heidelberg betroffen.
Dafür soll ja auch eine NBS nach Ulm realisiert werden sowie die NBS Mannheim-Frankfurt. Sollte nur Stuttgart21 realisiert werden, weil kein Geld für die beiden anderen Projekte da ist, wird Stuttgart trotzdem abgehängt, da die Fahrzeit München-Frankfurt über Nürnberg und Würzburg deutlich schneller wird, und zwar erst recht, wenn die Verbindung Frankfurt-Würzburg auch noch ausgebaut wird. Die 2 Minuten Zeitersparnis durch den Tunnelbahnhof kannst du getrost vergessen. Ich weiß, dass du das nicht wahrhaben willst, aber so ist es nun mal.
D-Love @ 2 Oct 2006, 19:06 hat geschrieben:Baden-Württemberg ist was die Flug- und Straßenverkehrswege betrifft in den letzten Jahren schon deutlich genug gegen Bayern ins Hintertreffen geraten. Das darf sich nicht fortsetzen. Die Folgen einer Nichtrealisierung von S21 würden ganz Baden-Württemberg treffen.
Also auch ein Ausbau des ÖPNV in der "Pampa", wie du Bretten wohl bezeichnen würdest, steigert das Wachstum. Gestern abend legte bei einem Vortrag Herr Dr. Ludwig eine Folie auf, die zeigte, dass die Einnahmen der Stadt Bretten enorm gestiegen und die Arbeitslosigkeit extrem gesunken ist (von ursprünglich 20% auf etwas weit jenseits des zweistelligen Bereichs). Er erwähnte auch noch, dass die einst hochverschuldete Stadt Bretten ab diesem (oder wars nächstes?) Jahr wohl schuldenfrei werden würde. Aber wenn dus lieber so wie in Bayern haben willst, arme Regionen (Franken, Oberpfalz) und ein Speckgürtel um München, sag es lieber gleich!
D-Love @ 2 Oct 2006, 19:06 hat geschrieben:Und wenn man aus finanziellen Erwägungen abwägen muss zwischen Einsparungen im Nahverkehr auf dem Land, der ohnehin gegen das Auto immer chancenlos und extrem defizitär sein wird, oder der Stärkung der wirtschaftlich stärksten Region durch eine dauerhafte Einbindung in ein europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz, dann kann die Entscheidung nur eindeutig zu letzterem ausfallen.
Was hat die Tieferlegung eines Bahnhofs mit der Einbindung in ein europäisches HGV-Netz zu tun? Außerdem ist schon heute Stuttgart trotz Kopfbahnhof an das HGV-Netz angeschlossen, also was soll das Gesülze?
D-Love @ 2 Oct 2006, 19:06 hat geschrieben:Natürlich ist die Finanzierung noch nicht 100% geklärt, doch die Bahn will bauen, die schwarz-rote Bundesregierung ist dem Projekt zumindest deutlich positiver gegenüber eingestellt als die rot-grüne, und das Land, die Stadt und die Region werden alles dafür geben, dass S21 realisiert wird. Ich denke, die Chancen stehen derzeit so gut wie nie, das es gebaut wird.
Woher weißt du, ob die Bahn bauen will? Die Bahn macht das nur als Gegenleistung dafür, dass das Land der Bahn für schlechte Nahverkehrsleistungen unbegrenzt Geld in den A***h schiebt.