Ich fordere nur Tarifeinheit in den Unternehmen. Das hat übrigens nichts mit der Verfassung zu tun, sondern mit dem Tarifrecht. Und zum Glück gibt es schon Überlegungen, dass zu ändern.
Ob GDL oder Verdi ist mir total wurscht!
Das dürfte trotzdem verfassungswidrig sein und das zurecht.
Mag sein dass Leuten wie dir die Arbeitsbedingungen egal sind und du auch mit der Leibeigenschaft leben könntest. Es ist eben so dass viele nur an sich denken und alles andere ist egal.
Warum sollte es eine Tarifeinheit geben? Damit die EVG dann für das Betriebspersonal verhandelt, das ihr sonstwo vorbeigeht?* Schau dir mal die Zahlen an, die GDL vertritt in allen Sparten des Betriebspersonals die Mehrheit, die EVG vor allem in der Verwaltung und im Werkstättenbereich. Was meinst du wohl was dann z. B. mit dem Fahrpersonal passiert?
Wer es nicht mehr weiß, früher haben alle drei Bahngewerkschaften (damals noch mit GDBA) in einer Tarifgemeinschaft verhandelt, bis die damalige Transnet auf einmal das Fahrpersonal besonders belasten wollte, nannte sich Regio-Ergänzungstarife. Da sollten dann Zugbegleiter und Lokführer mehr arbeiten als die anderen Eisenbahner, eine gewisse Anzahl an Überstunden umsonst machen und viele Späße mehr. Genau diese gezielte Benachteiligung des Fahrpersonals hat die GDL stark gemacht.
Wer die Betriebsräte in vielen DB-Bereichen mit EVG-Mehrheit kennt (nicht alle, aber viele), der weiß wie wichtig die Belange des Fahrpersonals sind und dort oftmals nicht ernst genommen oder ignoriert werden.
Also, genau Tarifeinheit, mir doch egal, bin ja nicht betroffen...
* = Kleine Ergänzung, ich war lange genug in der GdED/Transnet (EVG-Vorgänger, wer es nicht weiß) und weiß daher wovon ich rede.
Zur Bundesbahn:
Die Bundesbahn fuhr jahrelang nicht kostendeckend. Zuviel Betriebsstoff/Energiekosten und Personalkosten, in Folge dessen zu viele Zins-Kosten.
So, jetzt reichts mir langsam mit diesen naiven Märchen über die Bundesbahn. Die Eisenbahn ist nicht kostendeckend, das ist sie heute auch nicht.
Die Personalkosten waren nicht das Problem, sondern die Pensionslasten und das wäre Aufgabe des Bundes gewesen diese zu tragen. Kein Unternehmen der Welt ist überlebensfähig mit Pensionslasten.
(Wie Boris richtig sagt, heute wird dies und andere Kostenfaktoren im BEV geparkt, so dass die natürlich nicht mehr einfließen)
Insgesamt betrachtet wendet der Staat heute nicht weniger Geld für die Eisenbahn auf als für die Bundesbahn. Also rede dir nicht diese naiven Märchen der Wettbewerbsträumer ein. Kein Meter würde ein EVU ohne Staatsgelder fahren.
Die DB macht im Fernverkehr Gewinn. Und im Güterverkehr tobt ein harter Wettbewerb auf der Schiene.
Wieder ein schönreden der Situation. Der Fernverkehr hat auch bei der Bundesbahn Gewinne eingefahren, nur gab es dort ein flächendeckendes Fernverkehrsnetz und da haben starke Strecken die schwachen Strecken mitgetragen. Heute fährt der Fernverkehr auf einem absoluten Rumpfnetz und das mit schrumpfenden Gewinnen.
Wettbewerb im Güterverkehr, wieder total einseitig. Das ist ein Wettbewerb um Ganzzugverkehre und nicht mehr. Die Bundesbahn hat genau mit diesen Verkehren auch Gewinne eingefahren.
Die hohen Kosten verursacht hat (und verursacht, was noch übrig ist) der Einzelwagenverkehr, der Stückgutverkehr und diverse andere Leistungen.
Hier findet kein Wettbewerb statt, denn lukrativ ist nur der Ganzzugverkehr.
Klar, Nahverkehr war und bleibt Zuschuss-Geschäft seitens des Staates. Aber so wie es jetzt läuft, macht die DB auch damit Gewinn.
Oh Himmel nochmal! Es ist keine Kunst, egal ob DB oder NE, mit Staatsgeldern vollgepumpt Gewinne einzufahren (wenn man richtig kalkuliert). Wobei die Margen immer geringer werden.
Muss man mit Staatsgelder Gewinne von privatwirtschaftlichen Konzernen subventionieren? Sei es DB, Veolia oder sonstwer?
Hört mir mit den naiven Wettbewerbsmärchen auf. Nichts hat der verbessert, denn Taktverkehr konnte auch die Bundesbahn schon und wenn der Staat es zweckgebunden (wie heute) finanziert hätte, dann auch auf Nebenbahnen.
Natürlich kann man sich alles schön reden, aber die Realität sieht anders aus. Zerstörung des besten Fernverkehrsnetzes Europas, Güterverkehr fast nur noch im Ganzzugbereich und ein Nahverkehr wo mit Staatsgeldern Kapitalgesellschaften angefüttert werden.