Andrea Ypsilanti

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Ubile
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Beitrag von Ubile »

Die Linke ist aber in ununterbrochener Tradition der SED
Etwas das früher schlecht war, muss nicht zwangsläufig schlecht bleiben und genauso umgekehrt. Die Deutsche Bahn steht auch in ununterbrochener Tradition der Reichsbahn und Bundesbahn. Trotzdem wirft keiner dem Unternehmen vor bei der Deportation der Juden mitgeholfen zu haben.
Wo habe ich denn bitte die Linkspartei als SED beschimpft?
Sorry, aus meinem Beitrag geht nicht hervor, dass ich mich auf die Aussage von KBS 855 beziehe.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Ubile @ 17 Aug 2008, 15:03 hat geschrieben: Etwas das früher schlecht war, muss nicht zwangsläufig schlecht bleiben und genauso umgekehrt. Die Deutsche Bahn steht auch in ununterbrochener Tradition der Reichsbahn und Bundesbahn. Trotzdem wirft keiner dem Unternehmen vor bei der Deportation der Juden mitgeholfen zu haben.
Das ist eine reichlich seltsame Aussage. Die Bahn ist ja keine politische Partei, bei der es darum geht, ihr Parteiprogramm und ihre politischen Leitlinien zu ändern. Die Bahn ist ein Dienstleister. Von einem Dienstleister wird natürlich auch verlangt, dass er über seinen Horizont schaut. So gesehen ist es legitim, die Rolle der Reichsbahn bei der Judendeportation zu hinterfragen.

Jetzt aber zu sagen, ein Unternehmen verbessere sich laufend und Altes würde irgendwann vergessen (etwa schlechter Service der Bundesbahn FKA Beförderungsfall) und deshalb könnte das früher Schlechte zu etwas Gutem in der Linkspartei werden, halte ich für abwegig. Das sind immer wieder die Spielchen nach dem Motto (das sich auf wenige Einzelne innerhalb der Linkspartei bezieht) "der Sozialismus hat nicht funktioniert, weil er falsch angewandt wurde, nächstes Mal machen wir es besser". Die grundsätzliche Idee der Gleichmachung mag ja ehrenwert sein, aber die Menschen haben nun mal verschiedene Charaktere, Fähigkeiten und Talente. Ein Wettbewerb unter Menschen, der gleichzeitig bei Härtefällen in Form von Sozialleistungen einschreitet, scheint mir viel sinnvoller zu sein und besser funktionieren als dieser unsägliche Sozialismus, der endlich mal ins Museum gehört.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 17 Aug 2008, 15:18 hat geschrieben:Die grundsätzliche Idee der Gleichmachung mag ja ehrenwert sein, aber die Menschen haben nun mal verschiedene Charaktere, Fähigkeiten und Talente. Ein Wettbewerb unter Menschen, der gleichzeitig bei Härtefällen in Form von Sozialleistungen einschreitet, scheint mir viel sinnvoller zu sein und besser funktionieren als dieser unsägliche Sozialismus, der endlich mal ins Museum gehört.
Ich habe zum Glück niemals in einem sozialistischen/kommunistischen Staat gelebt. Doch auf vielen Reisen, bei denen ich auch hinter die Kulissen schauen konnte, habe ich gesehen, wie gleich die Menschen waren. Es war eine Vier-Klassen-Gesellschaft. Auf der untersten Stufe stand der Regiemgegner, gefolgt vom Normalbürger. Den mittleren Funktionären ging es schon erheblich besser. Ganz oben standen die Spitzenfunktionäre und solche Menschen, mit guten Kontakten zur Partei und westlichen Ländern. Letztere Gruppe war oft in Touristengebieten anzutreffen und lebte hervorragend von Devisenschiebereien. Die Behörden kümmerten sich aber kaum darum, denn auch der Polizeichef braucht Valuta :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 17 Aug 2008, 16:00 hat geschrieben: Ich habe zum Glück niemals in einem sozialistischen/kommunistischen Staat gelebt. Doch auf vielen Reisen, bei denen ich auch hinter die Kulissen schauen konnte, habe ich gesehen, wie gleich die Menschen waren. Es war eine Vier-Klassen-Gesellschaft. Auf der untersten Stufe stand der Regiemgegner, gefolgt vom Normalbürger. Den mittleren Funktionären ging es schon erheblich besser. Ganz oben standen die Spitzenfunktionäre und solche Menschen, mit guten Kontakten zur Partei und westlichen Ländern. Letztere Gruppe war oft in Touristengebieten anzutreffen und lebte hervorragend von Devisenschiebereien. Die Behörden kümmerten sich aber kaum darum, denn auch der Polizeichef braucht Valuta  :lol:
Ja, der Sozialismus hat nie funktioniert. Kreative Köpfe verkümmerten, weil ihr beruflicher Werdegang vom Staat vorbestimmt war. Es gab keine freie Berufswahl, als Ausgleich aber immerhin das Betätigungsfeld eines Spitzels. Da bin ich lieber unterbeschäftigter Texter, wenn die Alternative Bürger eines sozialistischen Land lautet.

Gezeichnet

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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Ubile hat geschrieben: Es ist maßlos übertrieben, wie hier die Linkspartei dargestellt wird. Es mag ja sein, dass diese Partei teilweise verfassungsfeindliche Ansichten vertritt. Aber sind die anderen Parteien besser?
Willst du unrecht damit verteidigen, dass andere auch unrecht üben? Außerdem halte ich einen Vergleich doch ziemlich vermessen. Die diletantischen Gesetzesentwürfe kannst du doch nicht ernsthaft mit dem vergleichen, was große Teile der Linkspartei vorhat und ich sage SED dazu, denn wir haben ein freies Land und solange dort Verfechter des DDR-Unrechts Mitglieder sind und z. B. die Mauertoten rechtfertigen, sage ich weiter SED. Freie Meinungsäußerung, auch wenn es die in der guten alten DDR-Zeit nicht gab, jetzt darf ich ja wohl, daher verbietet sich auch ein dummer Schäublevergleich, denn trotz dessen was Schäuble vermurkst, ich kann immer noch meine Meinung äußern, ohne nach Bautzen oder sonstwohin verfrachtet zu werden!
Ubile hat geschrieben: Wieso ist der Überwachungsstaat der von der CDU/CSU aufgebaut wird tolerierbar, der der SED aber nicht?
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ich bin der letzte der gut findet was Schäuble will und tw. macht, aber es ist eine Frechheit das mit dem DDR-Apparat zu vergleichen, du verhöhnst damit alle DDR-Opfer.
Oder wirst du bei uns eingesperrt wenn du deine Meinung sagst? Wirst du erschossen wenn du das Land verlassen willst? Darfst du bestimmte Dinge nicht studieren, weil du z. B. in der Kirche bist?
Mir reichts mit den ganzen DDR-Verklärern oder diesen Russland-Spinnern, die jetzt wieder Russland als das arme Opfer in Südossetien sehen, dabei ist das der Aggressor, wie in Tschetschenien (gut Georgien ist nicht ganz unschuldig, aber nicht vergleichbar mit dem russ. >Großmachtstreben).
Ubile hat geschrieben: Und wieso musst du die Linkspartei als SED beschimpfen?
Weil es quasi die SED ist, einfach nur umbenannt. Solange es noch so viele dort gibt, die das DDR-Unrecht verteidigen oder einfach nur unrealistische Vorstellungen haben (Wagenknecht und andere), erlaube ich mir, das zu sagen. Es ist kein beschimpfen, sondern nichts als die Wahrheit und damit musst du leben in deiner linken Traumwelt.
Das ganze Parteiprogramm der Linken kannst du in die Tonne kippen. Es liest sich schön, solange man es nicht finanzieren muss und solange man nicht an der Regierung ist. Mag sein dass das bei Stammtischbrüdern usw. ankommt, aber es ist nichts als heiße Luft. Und gerade die Leute im Mittelstand sollten kapieren, dass die Linkspartei eine noch größere Gefahr für ihren Wohlstand ist, als die derzeitige Versagerregierung.
Ubile hat geschrieben: Dann könnte ich ja von der CDU/CSU als NSDAP-Nachfolgepartei sprechen (man schaue sich an wie viele ehemalige NSDAPler dort aktiv waren).
Erzähl doch keinen Schwachsinn! Und informier dich erst mal. Jede Partei hatte ehem. NSDAPler in ihren Reihen und gerade in der DDR wurden diese Leute einfach zu guten Sozialisten umfunktioniert. Man konnte sie schließlich gut brauchen, denn unterdrücken, ausspionieren etc. konnten sie ja schon, jetzt eben für eine andere Diktatur.
Was denkst du wie viele dort in der Partei Karriere gemacht haben, da brauchst du nicht mit dem Finger auf die Union oder andere zeigen. Damals hatten alle Dreck am Stecken. Hätte man gnadenlos alle entfernt, wäre das Land wahrscheinlich nicht handlungsfähig gewesen, weil mehr oder weniger fast alle am Verbrechen beteiligt waren und sei es als Mitläufer, Mitwisser oder was auch immer.

Von mir aus werde glücklich mit der Linkspartei, ich gönne es dir, aber erzähl keine Märchen. Wer die DDR vor 1989 kennt und sich daran erinnern kann (scheinbar leiden viele an Alzheimer), wird sich das kaum zurückwünschen.
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Beitrag von Ubile »

Das ist eine reichlich seltsame Aussage.
Ich formuliere es mal anders, vielleicht wird dann klarer was ich sagen will.
Wenn ein Unternehmen sich nicht legitim verhält, dann wird es deswegen missachtet. Manch einer wird sich überlegen weiterhin die Dienstleistungen des Unternehmens in Anspruch zu nehmen, weil sein Gewissen es im verbietet ein solches Unternehmen zu unterstützen. Wenn aber das Unternehmen sich von diesen Praktiken abwendet, dann gerät dies schnell in Vergessenheit und der Erfolg des Unternehmens hängt hauptsächlich von seiner aktuellen Leistung ab.

Im Zusammenhang mit der Linkspartei werden aber immer wieder die alten Zeiten erwähnt, in denen die Vorläuferpartei negativ aufgefallen ist. Was ich fordere ist, dass die Linkspartei hier wie ein Unternehmen behandelt wird und nach ihrer aktuellen Leistung und Einstellung eingeschätzt wird. Und die Linkspartei will in Deutschland sicher nicht einen Sozialismus errichten (auch wenn man das aus den Aussagen Einzelner herausdeuten könnte). Dies ist dank dem Grundgesetz auch gar nicht möglich.

Vor allem ärgert mich aber, dass hier eine solche starke Kritik nur gegenüber der Linkspartei geäußert wird, obwohl andere Parteien genauso eine schwarze (nicht politisch gemeint) Vergangenheit haben und in der Gegenwart nicht nur verfassungswidrige Maximalforderungen stellen, sondern tatsächlich verfassungswidrig Handeln.
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Beitrag von KBS 855 »

Ubile @ 17 Aug 2008, 16:37 hat geschrieben: Und die Linkspartei will in Deutschland sicher nicht einen Sozialismus errichten (auch wenn man das aus den Aussagen Einzelner herausdeuten könnte). Dies ist dank dem Grundgesetz auch gar nicht möglich.
Jetzt wirds aber witzig, die Linke will keinen Sozialismus? Das kannst du jemanden anderen erzählen. Teile der Partei will sogar mehr, es gibt genug Marxisten, Leninisten usw.
Du weißt sogut wie ich, dass das Grundgesetz mit den entsprechenden Mehrheiten änderbar ist, sonst könnte man das gleiche bei der NPD sagen, die ja nichts anrichten könnte. Die Linke hat Extremisten in ihren Reihen, auch wenn man sie mit Sicherheit nicht mit der NPD vergleichen kann (eher die Marxistisch-Leninistische Partei und andere Irre).
Man kann denken was man will über die Linke, aber was sie will, funktioniert nicht, es hat noch nie funktioniert, würde Deutschland in den Abgrund führen und ist nicht finanzierbar.
Vor allem ärgert mich aber, dass hier eine solche starke Kritik nur gegenüber der Linkspartei geäußert wird, obwohl andere Parteien genauso eine schwarze (nicht politisch gemeint) Vergangenheit haben und in der Gegenwart nicht nur verfassungswidrige Maximalforderungen stellen, sondern tatsächlich verfassungswidrig Handeln.
Mich ärgert, dass man eigene Taten, Unfähigkeiten usw. immer damit rechtfertigen will, indem man mit dem Finger auf andere zeigt. Macht es das besser? Ich wüsste auch nicht dass andere Republikflüchtlinge erschießen haben lassen usw.
Da bleiben wir doch mal auf einer gewissen Vergleichsbasis.
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Ubile
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Beitrag von Ubile »

Willst du unrecht damit verteidigen, dass andere auch unrecht üben?
Nein, ich will höchstens eine Gleichbehandlung.
diletantischen Gesetzesentwürfe
Ich würde viele der Gesetze nicht als dilettantisch abstempeln, sondern als durchaus zielführend.
ich kann immer noch meine Meinung äußern
Wenn du dich näher mit der Thematik beschäftigst, wirst du feststellen dass dies keinesfalls so allgemeingültig ist. Siehe z.B. die Kriminalisierung der G8-Proteste. Das sich die jetzige Lage nicht mit der in der DDR vergleichen läßt ist klar.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Natürlich sind wir noch kilometerweit von einem Zustand wie in der DDR entfernt. Man braucht nicht zu vergleichen. Die Frage ist aber: wie lange noch? Du versucht die kleinsten Ansätze der Linkspartei im Keim zu ersticken und wenn man das macht, dann sollte man auch die kleinsten Ansätze von Überwachungsstaat (und so klein sind die nicht mehr) im Keim ersticken.
in deiner linken Traumwelt
Ich lebe in keiner linken Traumswelt, sondern betrachte das was die Linkspartei macht sehr kritisch. Im Moment bin ich aber der Meinung, dass von der Regierung eine größere Gefahr ausgeht als von der Linkspartei, allein schon durch ihre Position. Ich halte es für weniger gefährlich, wenn Personen sich wirklich Gedanken über die aktuelle Politik machen und dann aus bestimmten Überlegungen heraus die Linkspartei wählen, als dass man blind und aus Gewohnheit heraus sein Kreuz bei der CDU/CSU oder SPD macht.
Du weißt sogut wie ich, dass das Grundgesetz mit den entsprechenden Mehrheiten änderbar ist
Und eben diese Mehrheit wird die Linkspartei und andere sozialistische Parteien nie erreichen. Die Partei kann aber durchaus ein Gegengewicht zu anderen großen Parteien darstellen.
aber was sie will, funktioniert nicht
Die großen Maximalforderungen der Linkspartei funktionieren sicherlich nicht, aber einzelne Ideen und Vorstellungen, welche andere Parteien nicht haben, können in Kombination mit den Vorstellungen der anderen Parteien durchaus Sinn machen. Wenn die CDU/CSU über Jahrzehnte eine absolute Mehrheitsregierung ohne Opposition bilden würde, würde das Land auch nicht besser dastehen.
Mich ärgert, dass man eigene Taten, Unfähigkeiten usw. immer damit rechtfertigen will, indem man mit dem Finger auf andere zeigt.
Ich rechtfertige mit den Taten der einen nicht die Taten der anderen, sondern mache lediglich auf die Taten der anderen aufmerksam, wenn ich der Meinung bin, dass man sich zu sehr auf die Gefahr von der einen Seite konzentriert und dabei scheinbar die Gefahren von der anderen übersieht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ubile @ 17 Aug 2008, 16:37 hat geschrieben:Im Zusammenhang mit der Linkspartei werden aber immer wieder die alten Zeiten erwähnt, in denen die Vorläuferpartei negativ aufgefallen ist.
Schön gesagt, wenn man das konkret umsetzt, wäre auch gegen eine Regierungsbeteiligung der NPD nichts einzuwenden. Oder?

Aber deren "Vorläuferpartei" ist sogar aufgelöst worden, keines der heutigen Mitglieder gehörte zum Führungskreis der NSDAP.

Bei der "Linkspartei" gibt es aber (in den neuen Bundesländern) eine Kontinuität von der SED über die PDS bis hin zur Partei "Die Linke". Der Verbleib des (dem Volk geraubten) SED-Vermögens, ist bis heute ungeklärt. Ich will keine unbewiesenen Behauptungen aufstellen, aber ich rege zum Nachdenken an.

In den alten Bundesländern war die Gründung der WASG ein gefundenes Fressen für die Kommunisten. Endlich hatten sie die Möglichkeit, aus ihrer Schmuddelecke heraus zu kommen. Und die Ex-SPD´ler und Gewerkschafter lassen sich von denen vereinnahmen :ph34r: .

Der Zusammenschluss von WASG und PDS (ex SED) war eine logische Schlussfolgerung. Traurig nur, dass ehemals aufrechte Sozialdemokraten den Rattenfängern hinterher laufen. Besonders traurig, dass es freiwillig geschah, und nicht als Zwansgvereinigung unter dem Druck einer sowjetischen Militäradministration.

Für Fürst Oskar von der Saar ist es nur ein Spiel um die Macht, und um Rache an der SPD.
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Ich als Hesse bin für eine rot-rot-grüne Koalition bzw. ein Bündnis.

Der Wähler hat sich in Hessen knapp, aber klar für ein Linksbündnis ausgesprochen und Demokratie heißt für mich, diesen Wählerwillen auch umzusetzen. Ypsilanti hat sich mit ihrem Wahlversprechen, kein Bündnis mit den Linken einzugehen zweifellos in eine ungünstige Position gebracht, aber gebrochene Wahlversprechen gehören hierzulande seit Jahrzehnten zum politischen Tagesgeschäft.

Was bitte soll an der Linkspartei so böse, kommunistisch und verfassungsfeindlich sein? Sicher gibt es in dieser Partei ein paar ewiggestrige Spinner, die sich nach Mauer, Stasi und Planwirtschaft zurücksehnen, aber die Mehrzahl der Mitglieder und Wähler in Hessen halte ich eher für enttäuschte Sozialdemokraten, die mit Schröders "Neue Mitte"- und Becks Zickzackkurs nichts anfangen können und mit der WASG eine politische Kraft für das ehemalige SPD-Klientel der "kleinen Leute", Arbeiter und Gewerkschafter gründen wollen. Das hat der SPD viele Stimmen gekostet und darin sehe ich auch den Hauptgrund für die Ablehnung von rot-rot durch viele Sozialdemokraten.
Zu den Positionen: Ein Verfassungsschutz, der die Linkspartei wegen ein paar unbelehrbaren Alt-SED'ler beobachtet, den "Stasi 2.0"-Kurs der CDU und eines Herrn Schäuble, der kräftig an Grundrechten wie der Unverletzbarkeit der Wohnung oder dem Fernmeldegeheimnis sägt, aber ignoriert, ist vielleicht eine nette Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Bürokraten, schützt unsere Verfassung aber nicht im geringsten und ist überflüssig.
Die Bürger von Mörfelden, Kelsterbach und Raunheim haben durch den Fluglärm schon heute genug Belästigungen. Zahlreiche Transatlantikflüge sind nur teilweise ausgelastet, der innerdeutsche Flugverkehr gehört auf die Schiene und der Luftverkehr allgemein dürfte bei steigenden Energiepreisen eher abnehmen. Ich persönlich halte die Gesundheit der Anwohner und den Schutz der Umwelt für wichtiger als die Wirtschaftsinteressen der Fraport AG.
Den Abbau von 1-Euro-Jobs, die Vollzeitarbeitsplätze vernichten oder die Rücknahme von Kürzungen bei Sozialprojekten halte ich ebensowenig für Stalinismus oder die Vorstufe zum Wiederaufbau der Mauer.

Letztlich würde ein Bündnis mit der Linkspartei zeigen, wie regierungsfähig diese Partei wirklich ist. Macht sie eine konstruktive Sachpolitik im Interesse sozialer Gerechtigkeit, dürfte sie sich zukünftig als solider Koalitionspartner wie seinerzeit die Grünen etablieren (und der SPD massiv Stimmen kosten). Bleibt sie bei unbezahlbarem und nicht realisierbarem Populismus stehen, wird der Wähler dies zur Kenntnis nehmen und sie bei den nächsten Wahlen in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lassen wie seinerzeit die Schill-Partei.
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Beitrag von spock5407 »

Ganz einfach, die Linkspartei wirbt für Dinge, die a) nicht finanzierbar sind und b ) die Wirtschaft aus dem Land treiben.

=> weltfremder Laden.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 17 Aug 2008, 20:49 hat geschrieben: Ganz einfach, die Linkspartei wirbt für Dinge, die a) nicht finanzierbar sind und b ) die Wirtschaft aus dem Land treiben.

=> weltfremder Laden.
Richtig. Die Linkspartei ist eine typische Rattenfängerpartei, die verspricht, dass es einem finanziell besser gehen wird, wenn man sie wählt. Es klingt doch super, wenn große Geldgeschenke den Verlierern der Gesellschaft und den kleinen Leute versprochen werden. Es sei ja nur genug Geld da, man müsse es nur den Reichen und den Großunternehmen abnehmen. Unter dem Gewand der Rattenfänger verbirgt sich damit folglich nur die hässliche Fratze des Sozialismus, der offenbar noch nicht genug Schaden angerichtet hat, um endgültig im Museum zu verstauben.
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

spock5407 @ 17 Aug 2008, 20:49 hat geschrieben:Ganz einfach, die Linkspartei wirbt für Dinge, die a) nicht finanzierbar sind und b ) die Wirtschaft aus dem Land treiben.

=> weltfremder Laden.
Sollte die böse Kommunistenpartei mitregieren, werden Opel, Hoechst und Fraport in volkseigene Betriebe umgewandelt und der Weißwurstäquator mittels Stacheldraht und Selbstschußanlagen in einen antibajuwarischen Schutzwall ausgebaut...

Mal im Ernst: Auch die Deutsche Einheit ist faktisch ein "nicht finanzierbares" Projekt (warum zahlen wir schon seit über 15 Jahren unseren Soli?) und das produzierende Gewerbe und die Schwerindustrie ist auch ganz ohne linke Regierungsbeteiligung in osteuropäische und asiatische Billiglohnländer abgewandert.
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 17 Aug 2008, 13:18 hat geschrieben: Lafontaine verspricht Ypsilanti alle Stimmen der Linken
HURRA! Der erste Schritt zur Reduzierung der Linken auf das PDS Niveau (>5% im Westen.)

Ist doch eine gute Lösung. Die Rattenfängerpartei verspricht und kann entweder ihr Versprechen nicht halten und wird damit vom Helden zum Politiker oder sie muss Dinge durchsetzten, die ihre Wähler nicht erwartet haben. -> und dabei wird sie nicht einmal direkt an der Regierung beteiligt. Die Schlagzeile: LINKE UND CDU STIMMEN GEGEN SCHULREFORM (wat auch immer) sehe ich schon kommen.

Im Übrigen: Kann bitte jemand in der SPD mal kapieren, dass links sein nicht heißt HARTZ IV erhöhen, sondern links sein muss heißen: Keine Schulden für unsere Kinder, Keine Schulden für die Bundesbürger, Links sein heißt einen ausgeglichen Haushalt haben! Das ist für mich Links sein! (Von mir aus auch Mitte, auf jeden Fall rechts von Die Linke. (Hoffentlich verfährt sich jetzt keiner von Euch.)
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 17 Aug 2008, 17:41 hat geschrieben: Bei der "Linkspartei" gibt es aber (in den neuen Bundesländern) eine Kontinuität von der SED über die PDS bis hin zur Partei "Die Linke". Der Verbleib des (dem Volk geraubten) SED-Vermögens, ist bis heute ungeklärt. Ich will keine unbewiesenen Behauptungen aufstellen, aber ich rege zum Nachdenken an.
Die einzige im Bundestag vertretene Partei, die nicht mit ehemaligen DDR-Parteien vereinigt ist, ist die SPD.

Die West-CDU hat sich ja nach der Wende auch mit den Blockparteien Ost-CDU und DBD vereinigt, genauso wie die FDP mit LDPD und NDPD. Alle Mitglieder dieser Partei haben jahrelang die Schein-Demokratie der DDR mitgetragen und die SED-Politik ausgeführt. Da ist es wirklich scheinheilig, wenn jetzt die CDU mit dem Finger auf die Linke (ja, so heißt die Partei heute) zeigt.

Und das sage ich, obwohl ich niemals die Linke wählen würde!!
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Beitrag von Catracho »

Hoechst
Gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Umwandlung in einen VEB daher eher unwahrscheinlich ;)
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Beitrag von spock5407 »

Wie ging der Spruch vom alten Erich?

"Den Kapitalismus in seinem Lauf, halten weder Gysi noch Lafontaine auf" .

Naja, oder so ähnlich :lol:
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 18 Aug 2008, 17:17 hat geschrieben:Wie ging der Spruch vom alten Erich?

"Den Kapitalismus in seinem Lauf, halten weder Gysi noch Lafontaine auf" .

Naja, oder so ähnlich  :lol:
Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf!

Aber da in der "DDR" auch Menschen lebten, wurde der Sozialismus in seinem Lauf aufgehalten :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 18 Aug 2008, 17:34 hat geschrieben: Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf!

Aber da in der "DDR" auch Menschen lebten, wurde der Sozialismus in seinem Lauf aufgehalten :lol:
Als Honecker den Spruch zum Besten gab, hat dies für Irritationen gesorgt. Es hieße, das wäre nicht das Klügste gewesen. Aber, da war Honecker vielleicht auch schon leicht senil. Kann das sein?
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Beitrag von Autobahn »

WorldOfPhysics @ 18 Aug 2008, 11:41 hat geschrieben:Die einzige im Bundestag vertretene Partei, die nicht mit ehemaligen DDR-Parteien vereinigt ist, ist die SPD.
Bist Du sicher?
Wiki @ , hat geschrieben:Unter dem massiven Druck der sowjetischen Besatzungsmacht und der KPD-Führung, sowie mit der Unterstützung führender Sozialdemokraten und nicht weniger SPD- und KPD-Mitglieder, bildeten sich auf allen Ebenen der beiden Parteien Arbeitsgemeinschaften und Ausschüsse, deren erklärtes Ziel die organisatorische Vereinigung war. Die sozialdemokratische Seite ging dabei weiter als die Führung der KPD, die anfänglich eher zurückhaltend hinsichtlich der Vereinigung war und noch ein Vereinigungsangebot der SPD im Juni 1945 ablehnte. Getrieben von den Ereignissen an der Basis und unter nun veränderter Taktik der KPD-Führung veranstalteten die Führungen der SPD und KPD im Dezember 1945 eine Konferenz, auf der jeweils dreißig führende Vertreter beider Parteien anwesend waren, die die Verschmelzung beider Parteien beschlossen. Grundlegende Motivation waren die Erfahrungen mit der Spaltung der linken Hitler-Gegner im Parlament der späten Weimarer Republik, die als eine der wesentlichen Ursachen für die Machtübertragung an die NSDAP betrachtet wurde, was unter anderem im deklamatorischen Charakter des Schwurs von Buchenwald und in den Ideen der Einheits- und Volksfront zum Ausdruck kam. Eine weitere Motivation für die Kommunisten war das unerwartet schlechte Abschneiden der österreichischen Kommunisten bei der Nationalratswahl in Österreich 1945.

Die Sozialdemokraten sollten nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD schon ab 1949 kaum noch eine Rolle spielen, die paritätische Besetzung von Gremien wurde abgeschafft
.
WorldOfPhysics @ 18 Aug 2008, 11:41 hat geschrieben:Die West-CDU hat sich ja nach der Wende auch mit den Blockparteien Ost-CDU und DBD vereinigt, genauso wie die FDP mit LDPD und NDPD. Alle Mitglieder dieser Partei haben jahrelang die Schein-Demokratie der DDR mitgetragen und die SED-Politik ausgeführt. Da ist es wirklich scheinheilig, wenn jetzt die CDU mit dem Finger auf die Linke (ja, so heißt die Partei heute) zeigt.

Und das sage ich, obwohl ich niemals die Linke wählen würde!!
Richtig, es gab diese Blockparteien, aber sie waren nur demokratische Makulatur. Nur der geringste Teil der heutigen Mitglieder der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern war vor der Wende politisch aktiv.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 18 Aug 2008, 17:42 hat geschrieben:Aber, da war Honecker vielleicht auch schon leicht senil. Kann das sein?
Ich kenne ihn gar nicht anders :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 18 Aug 2008, 17:47 hat geschrieben:Richtig, es gab diese Blockparteien, aber sie waren nur demokratische Makulatur. Nur der geringste Teil der heutigen Mitglieder der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern war vor der Wende politisch aktiv.
Im Gegensatz zur Linken wo noch Hans Modrow Vorsizender des Ältestenrates ist. Er wurde nur wegen Wahlfälschung juristisch belangt, nicht jedoch für relativistische Äußerungen zu den Mauertoten wie diese hier
Die Verantwortung für die Toten tragen die Verantwortlichen auf beiden Seiten.
Leider ist die Leugnung von politischen Morden in Deutschland bis auf eine Ausnahme nicht strafbar.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Iarn @ 17 Aug 2008, 13:30 hat geschrieben: Ach die Linke verzichtet auf Bedingungen und dann stellen die Grüne wenn die Wogen geglättet sind, die gleichen Bedingungen (Stop FRA) und alle haben sich glücklich in die Tasche gelogen.
wie richtig ich doch gelesen habe. ftd
Auch die Ausbau-Genehmigung für eine neue Landebahn des Frankfurter Flughafens muss nach Ansicht der Grünen geändert werden.


q.e.d.
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 18 Aug 2008, 19:29 hat geschrieben:Leider ist die Leugnung von politischen Morden in Deutschland bis auf eine Ausnahme nicht strafbar.
Wie wahr, bist Du aber sicher, dass alle Leser dies verstanden haben?.

Der Genozid war ein Verbrechen, die Leugnung ist strafbar. Das ist richtigt, und daran besteht kein Zweifel. Die Toten sozialistischer/kommuinstischer Verfolgung sowie die Leichen an der Demarkationslinie unterscheiden sich keinen Deut von den Verfolgten des Naziregiems. Aber warum ist die Leugnung "linker" Verbrechen legitim, die Leugnung rechter aber strafbar?

Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Niemand in dieser wiedervereinigten Republik hat verstanden, dass es einer Wiederauflage der "Entnazifizíerung" bedurfte.
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 18 Aug 2008, 17:47 hat geschrieben:Bist Du sicher?
Wiki @ , hat geschrieben:[..]Die Sozialdemokraten sollten nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD schon ab 1949 kaum noch eine Rolle spielen, die paritätische Besetzung von Gremien wurde abgeschafft.
Willst du mich falsch verstehen oder habe ich mich so unklar ausgedrückt? Die SPD, die im Bundestag sitzt, hat wirklich nichts mit DDR-Parteien zu tun. Natürlich ist die Ost-SPD nach dem Krieg mit der KPD in der SED aufgegangen, aber doch nicht die West-SPD. Du liest hier einen Stammbaum rückwärts und behauptest der Enkel stammt vom Onkel ab, obwohl sie nur den gleichen Opa haben ;-)
Autobahn @ 18 Aug 2008, 17:47 hat geschrieben:Richtig, es gab diese Blockparteien, aber sie waren nur demokratische Makulatur. Nur der geringste Teil der heutigen Mitglieder der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern war vor der Wende politisch aktiv.
Über die Definition "politisch aktiv" könnte man sich jetzt natürlich auch streiten. Natürlich gab es in den Blockparteien wie in der SED genauso wie in allen anderen Staatsparteien schlichtweg viele Opportunisten, die einfach nicht auf Karriere verzichten wollten. Aber warum machst du hier einen Unterschied zwischen SEDlern und Mitgliedern der Blockparteien? Oder um deinem Beispiel zu folgen und die Wikipedia zu zitieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Christlich-Demokratische_Union_Deutschlands_%28DDR%29 hat geschrieben:Die CDU etablierte ähnliche Parteistrukturen wie die SED, das Vermögen der Partei wie auch der politische Kurs wurde von einigen wenigen Generalsekretären kontrolliert und die Mitglieder wurden in die gesellschaftlich-politischen Strukturen der DDR integriert. So waren ungefähr 30.000 Mitglieder in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der Nationalen Front, über 15.000 als Abgeordnete und Nachfolgekandidaten in den verschiedensten gewählten Vertretungen tätig und 52 Abgeordnete gehörten der Volkskammer an. Die CDU war im Präsidium der Volkskammer, im Staatsrat, im Ministerrat und dessen Präsidium, sowie in den örtlichen Räten (Rat der Stadt, Rat der Gemeinde, Rat des Stadtbezirks, Rat des Kreises) der DDR vertreten. Mit diesem Kurswechsel waren drastisch sinkende Mitgliederzahlen verbunden (1947: 218.189, um 1958: 99.372).

Die vergleichsweise kleineren Zahlen hatten allerdings auch zur Folge, dass Fachleute für Karrierefragen die Überzeugung vertraten, „es sei ganz besonders schlau, nicht der SED, sondern einer Blockpartei beizutreten“ [2]. Die Mitgliedschaft in der – zeitweise sogar stalinistischen – CDU zog also eine ganz besondere Klientel an: „Die Blockpartei-Mitglieder (wirkten) noch unaufrichtiger als die durchschnittlichen Genossen, denn sie schoben sich noch bedenkenloser als jene die kleinen Vorteile zu, deren Austausch für das Funktionieren der DDR-Gesellschaft so wichtig war“[3].
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Beitrag von JNK »

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Probeabstimmungen.........Sicherheitsabstimmungen vor Probeabstimmungen.....

Lächerlicher gehts ja kaum noch.

Und wer abweicht wird von der Partei-Inquisition (egal bei welcher Partei)
verhört, dann streng verhört und wenn das immer noch nicht hilft vor der Öffentlichkeit lächerlich gemacht.


Das nenn ich parteischädigendes Verhalten....
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Beitrag von Fastrider »

spock5407 @ 19 Aug 2008, 18:10 hat geschrieben:Probeabstimmungen.........Sicherheitsabstimmungen vor Probeabstimmungen.....

Lächerlicher gehts ja kaum noch.

Und wer abweicht wird von der Partei-Inquisition (egal bei welcher Partei)
verhört, dann streng verhört und wenn das immer noch nicht hilft vor der Öffentlichkeit lächerlich gemacht.


Das nenn ich parteischädigendes Verhalten....
Oder gleich die Methode Timoschenko. Nachdem sie zwei Mal auf regulärem Weg nicht gewählt wurde, hat sie im dritten Wahlgang einfach den Modus geändert und die Abstimmung offen gehalten. Das erhöht den Druck auf die Abgeordneten.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

WorldOfPhysics @ 19 Aug 2008, 12:11 hat geschrieben:Willst du mich falsch verstehen oder habe ich mich so unklar ausgedrückt? Die SPD, die im Bundestag sitzt, hat wirklich nichts mit DDR-Parteien zu tun.
Weder Du noch ich kennen die Mitgliederstruktur der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern. Wer war "Blockflöte", wer ist erst nach der Wende eingetreten? Und die SPD konnte keine Blockflöten stellen, da sie ja in der SED aufgegangen war ;) .

Da ist meine Aussage, sogar durch Dein Wiki-Zitat untermauert, bestätigt: Die Blockparteien waren Makulatur.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 20 Aug 2008, 18:23 hat geschrieben:Weder Du noch ich kennen die Mitgliederstruktur der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern. Wer war "Blockflöte", wer ist erst nach der Wende eingetreten? Und die SPD konnte keine Blockflöten stellen, da sie ja in der SED aufgegangen war  ;) .
Bei der FDP ist glaube ich der Anteil der Blockflöten relativ hoch. 1991 waren sogar gut 60% der gesamtdeutschen FDP ehemalige Mitglieder der Blockpartei. Allerdings sind dann schon sehr schnell viele ausgetreten. Die Mitgliedschaft in der LDPD oder NDPD war wohl ein Weg, Karrierevorteile im System DDR zu erlangen, ohne zum System ganz Ja zu sagen.

Für die CDU gilt ähnliches, allerdings war sie deutlich kleiner als die anderen Bolckparteien und deshalb dürften dort mehr Nach-Wende Eintritte zu verzeichnen gewesen sein.
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