Börsengang der DB

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Autobahn @ 6 Nov 2008, 18:11 hat geschrieben: Das der Staat alles besser kann, ist ein immer wieder verbreitetes Märchen.
Dass mit privatisierungen alles besser wird, ist ein immer wieder verbreitetes Märchen.

Beides stimmt nicht, aufgrund des wörtchens "alles". Der Staat kann es auch gut machen. Private können es auch gut machen.

Zudem sitzen in IKB und Landesbanken nicht wie bei Bundepost oder telekom beamte, sondern angestellte, die politik beaufsichtigt vor allem (falsch)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 6 Nov 2008, 18:28 hat geschrieben:Aber vom Grundsatz des Wartens hat sich z.T. wenig geändert. Und zwar auch, wenn ich zur
"privaten" Konkurrenz will.
Dann wartet man erst recht, weil die Rosaroten ungern Leitungen für Konkurrenz schalten...
Daher habe ich mich auch gar nicht um einen DSL-Anschluß über das Telefonnetz bemüht. Mit meinem Vermieter teile ich mir den Kabelanschluss. Er nutzt Telefon (Telekom gekündigt) und TV, ich die Bandbreite bis zu 20.000 Kbit/s. Anschlusszeit unter 7 Arbeitstagen. Zum Telefonieren benutze ich ohnehin schon seit Jahren nicht mehr das Festnetz :lol: . Super Flat und "Zu Hause Bereich" (mit virtueller Orstnetznummer) tun es auch ;) , zumal das Verhältnis der Gespräche unterwegs/zu Hause 9:1 beträgt. Auch die anderen Mieter im Haus sind daraufhin umgestiegen. Das Haus ist also eine Telekomfreie Zone :lol:

Geht natürlich nur dann, wenn das Gebiet an das Kabelnetz angeschlossen ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Flo_K @ 6 Nov 2008, 18:37 hat geschrieben:Beides stimmt nicht, aufgrund des wörtchens "alles". Der Staat kann es auch gut machen. Private können es auch gut machen.
Der Staat hat die Aufgabe, die Rahmenbedingungen für öffentliche Dienstleistungen zu setzen und diese gegebenenfalls auch zu beauftragen. Er hat aber nicht die Aufgabe, zum Beispiel Verkehrsleistungen als hoheitliche Aufgabe von Beamten erbringen zu lassen. Der Grundgedanke, Eisenbahnen zu verstaatlichen war ja in den jahren 1871-1920 militärisch geprägt. Die strategische Bedeutung der Eisenbahn tendiert aber heute gegen Null. Daher ist die Durchführung des Betriebes einer Eisenbahngesellschaft durch Beamte obsolet.

Ebenso wenig ist es Aufgabe des Staates, Briefe oder Pakete durch Beamte zu befördern oder Telefongespräche zu vermitteln. Auch hier spielten schon in den Anfängen der Postdienste und der Telegraphie militärische Gesichtspunkte eine Rolle. Auch hier hat die Entwicklung die Bedeutung überholt. Längst schon haben private TK und IT Unternehmen Büros in militärischen Einrichtungen, selbst im doppelt abgesicherten Bereich des NATO-HQ in Rheindahlen (Mönchengladbach).
Zudem sitzen in IKB und Landesbanken nicht wie bei Bundepost oder telekom beamte, sondern angestellte, die politik beaufsichtigt vor allem (falsch)
Es stimmt, dass die Politik bei der Aufsicht versagt hat. Aber in erster Linie wohl doch deshalb, weil vielen Politikern der Sachverstand für diesen Bereich fehlt. Den gleichen Mangel an Sachverstand muss ich aber auch den führenden Mitarbeitern der betroffenen Banken bescheinigen. Diese gelangen nicht durch vorzeigbare Erfolge in ihre Positionen, sondern durch politischen Proporz. Das "Genie" ohne oder mit dem falschen Parteibuch landet in der dritten oder vierten Reihe. Da wird er so lange gemobbt, bis er freiwillig geht.

Nicht anders ist es bei allen Unternehmen, die mehrheitlich dem Staat gehören. War nicht Mehdorn der Liebling von Putins Gasmann? Bis zu seiner Berufung durch Gerhard Schröder hat er nicht viel mit der Eisenbahn zu tun gehabt. In seiner Biografie passt er eher in ein Luftfahrtunternehmen :D
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Auch Politiker könen Leute mit Sachvertand orgsanisieren. So ist es ja nicht.


Bei der bahn werden schon lange keine BEamtenm merh eingestellt, sondern Angestellt. Also schlechtes Argument.

Was die Aufgaben des Staates sind steht wo? Ich denk mal eher, dass das Anichtssache ist,

Aufgabe des Staates ist es aber schon dafpr zu Sorgen, dass jeder Post zugestellt bekommt. Also kann er das auch gleich selbst machen. Selbst in den USA ist die Post staatlich und hat ein Monopol auf bestimmte Briefleistungen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ganz netter Kommentar
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Beitrag von BMI »

Flo_K @ 6 Nov 2008, 18:37 hat geschrieben: Dass mit privatisierungen alles besser wird, ist ein immer wieder verbreitetes Märchen.

Beides stimmt nicht, aufgrund des wörtchens "alles". Der Staat kann es auch gut machen. Private können es auch gut machen.

Zudem sitzen in IKB und Landesbanken nicht wie bei Bundepost oder telekom beamte, sondern angestellte, die politik beaufsichtigt vor allem (falsch)
Ist auch schon seltsam, dass die Argumente mit denen alles verramscht... meine privatisiert wurde GENAU dieselben sind, mit der es zuerst verstaatlicht wurde... Besserer Service, Billiger, Zuverlässiger, ect. So zum Beispiel auch bei den Stromkonzernen... was ist rausgekommen???
Telekom: billiger? JA! Besser? kommt drauf an, bei welchem Anbieter man ist... ;)
Lufthansa: keine Ahnung, bin schon lange nicht mehr geflogen, sehe bloss jeden Tag Flieger von unten... Also schlechter für mich... :(
http://www.keine-startbahn3.de
Deutsch Bahn? Billiger? Alles, bloss das nicht... Zuverlässiger? Ein Wort: Eis-Tee! S-Bahn! Eis-TeeDee! Zahlen gefällig? 612! :P
Besserer Service? Guter Witz! Schlechtere Sitze (UNKOMFORTABEL!!!), BordBistro (wenn überhaupt!) Nachlösen im Zug... Reden wir nicht davon... Überfordertes Personal...
Hallo, der Name sollte Programm sein : D E U T S C H E - B A H N !!!
nicht: "Die Bahn"? (Hä??? Wasn das??? Kann man damit auch MITfahren? oder wie???? )
oder "Die Blödmanner" (So stellt sich aber der Konzern an!)
und wenn wir schon bei "Deutsch" sind... Dann bitte auch in Deutschland investieren, es nützt mir nix, wenn der Schienen?verkehr am vorderen Hindukusch verbessert wird, wenn die Züge in Deutschland mangels Reinigungspersonal hier genauso riechen! :angry:
Und wenn das nicht mehr für Deutsch stehen sollte das "D" dann können die von mir auch nen anderen Namen annehmen, z.Bsp:
"The Train" kurz TT... http://de.wikipedia.org/wiki/Nenngr%C3%B6%C3%9Fe_TT oder "Chinas greatest Railroad Company"? Oder "The Great Escape"? Oder vielleicht "Railroad Tycoon" http://de.wikipedia.org/wiki/Railroad_Tycoon ?
Mann bin ich nach ner Nachtschicht aber böse...
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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JNK
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Beitrag von JNK »

... ist nicht mehr auf der Agenda von Tiefensee. Grund die aktuelle Wirtschaftslage (wie überraschend). Mehr sagt er nicht.
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=91259
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Aha. Die nächste Wahlkampfstufe beginnt....

Kritische Themen begraben und nach der Wahl wirds (ggf. von anderem Verkehrsminister) exhumiert...
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sonne
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Beitrag von sonne »

Dank Wirtschaftskrise geht der Börsengang nicht los, aber die Wirtschaftskrise hat noch gar nicht angefangen und wird noch besser werden im negativen Sinne, und es gibt schon pläne für den 3.Weltkrieg, biblische Prophezeihungen, Nostradamos sagen es schon voraus.

Wer das für Spinnerei hält, gut, was passiert gerade mit dem Iran ?? Warum hat Israel eine rechte Regierung bekommen usw usw usw ?? Aber egal, auf jedenfall historisch bewiesen, es wird zu einem großen Konflikt kommen.

und ein wirtschaftswissenschaftler sagte mal , so wie der euro verschwinden wird, wird zwangsläufig nach dem noch richtig kommenden börsencrash die rückkehr zur nationalstaatlichkeit sowie Staatsbahn zwangsläufig passieren.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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sonne
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Beitrag von sonne »

Dank Wirtschaftskrise geht der Börsengang nicht los, aber die Wirtschaftskrise hat noch gar nicht angefangen und wird noch besser werden im negativen Sinne, und es gibt schon pläne für den 3.Weltkrieg, biblische Prophezeihungen, Nostradamos sagen es schon voraus.

Wer das für Spinnerei hält, gut, was passiert gerade mit dem Iran ?? Warum hat Israel eine rechte Regierung bekommen usw usw usw ?? Aber egal, auf jedenfall historisch bewiesen, es wird zu einem großen Konflikt kommen.

und ein wirtschaftswissenschaftler sagte mal , so wie der euro verschwinden wird, wird zwangsläufig nach dem noch richtig kommenden börsencrash die rückkehr zur nationalstaatlichkeit sowie Staatsbahn zwangsläufig passieren.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben:Dank Wirtschaftskrise geht der Börsengang nicht los, aber die Wirtschaftskrise hat noch gar nicht angefangen und wird noch besser werden im negativen Sinne, ...
Es ist vollkommen unerheblich, wem die Anteile an der DB Mobility & Logistics gehören, es ist eine Aktiengesellschaft und wird als solche geführt.
sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben:und es gibt schon pläne für den 3.Weltkrieg, biblische Prophezeihungen, Nostradamos sagen es schon voraus.
Amen!
sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben:Wer das für Spinnerei hält, gut, was passiert gerade mit dem Iran ?? Warum hat Israel eine rechte Regierung bekommen usw usw usw ?? Aber egal, auf jedenfall historisch bewiesen, es wird zu einem großen Konflikt kommen.
So so, historisch bewiesen.
sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben:und ein wirtschaftswissenschaftler sagte mal , so wie der euro verschwinden wird, wird zwangsläufig nach dem noch richtig kommenden börsencrash die rückkehr zur nationalstaatlichkeit sowie Staatsbahn zwangsläufig passieren.
Wirtschaftswissenschaftler gibt es wie Sand am Meer :lol:, und jedes Sandkorn hat eine andere Meinung.
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Beitrag von Markus »

Nächster Halt: Börsengang - Die schlechte alte Bahn Quelle: Süddeutsche

Selten einen Artikel in der Sueddeutschen gelesen, der auf so eine einheitliche Ablehnung der Leser traf. :D
IC(E) L-Fan mit Siemens Vectron (!!)
Reisebericht: Große Schwäbische Albrundfahrt
Meine Bahn-Bilder auf FlickR
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben: Dank Wirtschaftskrise geht der Börsengang nicht los, aber die Wirtschaftskrise hat noch gar nicht angefangen und wird noch besser werden im negativen Sinne, und es gibt schon pläne für den 3.Weltkrieg, biblische Prophezeihungen, Nostradamos sagen es schon voraus.

Wer das für Spinnerei hält, gut, was passiert gerade mit dem Iran ?? Warum hat Israel eine rechte Regierung bekommen usw usw usw ?? Aber egal, auf jedenfall historisch bewiesen, es wird zu einem großen Konflikt kommen.

und ein wirtschaftswissenschaftler sagte mal , so wie der euro verschwinden wird, wird zwangsläufig nach dem noch richtig kommenden börsencrash die rückkehr zur nationalstaatlichkeit sowie Staatsbahn zwangsläufig passieren.
Na, da kann man sich also nur noch unter der Bettdecke verkriechen?

Vor dem WK3 sagt mir aber Bescheid, denn dann steigen meine Lockheed-Martin-Aktien.
Dann kauf ich noch ein paar nach.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Autobahn @ 4 Mar 2009, 18:40 hat geschrieben: Es ist vollkommen unerheblich, wem die Anteile an der DB Mobility & Logistics gehören, es ist eine Aktiengesellschaft und wird als solche geführt.
ne andere Meinung.
naja doch sicher ist da ein unterschied. Eine AG die an der Börse die gehandelt wird, muss Gewinnmaximierung betreiben. Eine AG die nicht gehandelt wird muss das nicht unbedingt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

sonne @ 4 Mar 2009, 16:27 hat geschrieben: Wer das für Spinnerei hält, gut, was passiert gerade mit dem Iran ?? Warum hat Israel eine rechte Regierung bekommen usw usw usw ?? Aber egal, auf jedenfall historisch bewiesen, es wird zu einem großen Konflikt kommen.

und ein wirtschaftswissenschaftler sagte mal , so wie der euro verschwinden wird, wird zwangsläufig nach dem noch richtig kommenden börsencrash die rückkehr zur nationalstaatlichkeit sowie Staatsbahn zwangsläufig passieren.
Ui spannend. Erzähl mal den beweis, der interessiert mich,. Wie kann ein zukünftiges Ereignis durch die Vergangenheit bewiesen sein??? Wie geht denn das logisch?

Und es gibt auch sicher einen oder eher ganz viele Wissenschaftler, die etwas anderes sagen. Wieso sollte der eine rechjt haben?

edit: Sorry für das Posten in zwei Beiträgen, war keine Absicht.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

CSU (sic!) und FDP wollen die Privatisierung der Deutschen Bahn in ihrem Koalitionsvertrag festschreiben. Doch es gibt Störfeuer seitens der Gewerkschaften.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...,652000,00.html
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Beitrag von 612 hocker »

Doch es gibt Störfeuer seitens der Gewerkschaften.
Hier zum Beispiel.
http://www.transnet.org/Home09/09_09_29_Koalition/

Nur mehr Argumente gegen eine Zerschlagung, als dass der integrierte Konzern ein Erfolgsmodell sein soll, fallen denen nicht ein.
mic
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Beitrag von mic »

Der integrierte Konzern ist vor allem deswegen ein Erfolgsmodell, weil er neben diversen Wettbewerbssparten (R&T, Regio, Schenker) über eine Sparte verfügt, die ein Monopol inne hat (= DB Netz(e)).

Diese Struktur ist - aus DB AG-betriebswirtschaftlicher Sicht - natürlich optimal, gesamtwirtschaftlich profitiert allerdings vor allem dieses eine Unternehmen zulasten der Wettbewerber, die mit diesem Monopol leben/arbeiten müssen.

Und wie "erfolgreich" die Regulierung dieses Monopols ist zeigen die diversen Urteile, in denen z. B. wiederholt die Trassenpreis-/Nutzungsbedingungen von DB Netz(e) als diskriminierend gekippt wurden.

Meiner Meinung nach sollten zumindest die Wettbewerbsbereiche (DB ML) und die Monopolbereiche (Rest-DB AG, insb. DB Netz(e)) in jeweils eigene Konzerne aufgeteilt werden. Die Monopolbereiche (Rest-DB AG) sollten vergleichbar den Bundesfernstraßen dem Bundesverkehrsminister nachgeordnet bleiben. Die Wettbewerbsbereiche sollten - wie andere Unternehmensbeteiligungen des Bundes - dem Bundesfinanzminister nachgeordnet werden. Ob man sie deswegen gleich verkaufen (=privatisieren) muss, ist m. E. nicht vordringlich.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich empfinde gerade eine Monopolstellung der DB Netz als großes Problem. Ich habe nichts gegen ein faktisches Monopol, aber es muss in meinen Augen auch privaten Investoren möglich sein, den Netzausbau voranzutreiben. Das das ganze natürlich unter gewissen Auflagen stehen muss (Stichwort Netzneutralität, festgelegte Vergütungen, technische Reglementierungen, usw) ist ja klar. Andererseits halte ich auch einen Verkauf der Netze für äußerst bedenklich, da nur das Gesamtsystem überhaupt in der Lage wäre, sich selbst zu subventionieren.

Eine Idee, wie sie auch schon an anderer Stelle ausgeführt wird, wäre einem privaten Investor die Möglichkeit zu geben eine (Teil)Strecke zu finanzieren und zu bauen, ihn für die Instandhaltungskosten aufkommen zu lassen und ihm dann für eine bestimmte Zeit die Einnahmen dieses Teilstücks zu überlassen. Nach Ablauf der Frist geht das Teilstück dann in Bundeshand. Primäres Problem ist es doch (sogar für den Bund), mal eben 10 Milliarden locker zu machen, um eine Strecke zu bauen. Wenn nun aber 50 Investoren (und der Bund) eine Mischfinanzierung aufstellen, dann relativiert sich das ganze. Klar, der Bau muss sich für den Investor schon auch irgendwo lohnen, sonst machts ja keiner und es sind natürlich einige Risiken dabei, allerdings halte ich diesen Gedanken, der auch schon bei Autobahnen durchgearbeitet wird, für nicht so falsch.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 30 Sep 2009, 14:10 hat geschrieben: Eine Idee, wie sie auch schon an anderer Stelle ausgeführt wird, wäre einem privaten Investor die Möglichkeit zu geben eine (Teil)Strecke zu finanzieren und zu bauen, ihn für die Instandhaltungskosten aufkommen zu lassen und ihm dann für eine bestimmte Zeit die Einnahmen dieses Teilstücks zu überlassen. Nach Ablauf der Frist geht das Teilstück dann in Bundeshand.
Ähm.....sooo groß sind die Gewinne aus dem Netzbetrieb dann auch wieder nicht, dass man auch noch gleich den Bau daraus finanzieren könnte....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von DumbShitAward »

Kommt auf Strecke, Auslastung, Baukosten, usw. an... die meisten sinds nicht, manche allerdings schon
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von BMI »

DumbShitAward @ 30 Sep 2009, 16:03 hat geschrieben: Kommt auf Strecke, Auslastung, Baukosten, usw. an... die meisten sinds nicht, manche allerdings schon
Und geau da wird die Krux liegen... Wenn eine Strecke nicht wirtschaftlich ist, wird sie halt nicht gebaut! Unabhängig für das Gesamtnetz.
Und wenn eine Strecke im laufendem Betrieb nicht wirtschaftlich ist, wird halt nicht in die Infrastruktur investiert- Ende der Debatte! Unabhängig für das Gesamtnetz... Wohin das führt hat man ja in den 1960ern/1970ern und dann in den späten 1990ern/frühen 2000ern gesehen... Es wird nix mehr investiert, die Strecken werden unwirtschaftlich, weil zu lange Fahrzeiten, die Kunden gehen zurück (Im Personen- und Güterverkehr) irgendwann ist die Strecke so marode, dass sich eine teure Instandsetzung und -haltung nicht mehr lohnt (weil zu teuer) und dann Stillegung und eine Region in Deutschland hat wieder einen schönen Radweg, der noch weniger genutzt wird wie die Eisenbahnstrecke kurz vor der Entwidmung...

1000mal passiert... jedesmal das gleiche... Kennst Du eine Geschichte, kennst Du meist alle Geschichten...

Und wenn das gesamte Schienennetz marode ist, wird die Eisenahn in Deutschland wieder mit den selben Argumenten verstaatlicht, mit denen sie einst privatisiert wurde. Vorher werden allerdings Englische Verhältnisse auf Deutschen Gleisen herrschen: Unpünktlichkeit, Tarifdschungel, Fahrplandschungel, schlechter Service, häufige Unfälle... Falls jemand meint, es wäre heute schon so... Keine Angst, es wird schlimmer! ;)

Bei einer Börsenbahn, selbst mit einem Netz in staatlicher Hand, wird sich nur auf lukrative Strecken und Verbindungen konzentriert... Man MUSS Geld verdienen! Und was unwirtschaftlich ist... wird halt abgestossen, bzw. eingestellt. (Klar, es soll ja GELD verdient werden!)
Nur wird dabei oftmals NICHT auf den Gesamtnutzen geschaut... Eine Eisenbahnstrecke am Arsch der Welt ist vielleicht alleine betrachtet unwirtschaftlich... Aber der Zubringerverkehr wird dabei ausser Acht gelassen... Das gilt für Güter- UND Personenverkehr... Es ist halt so: Was einmal im PKW sitzt oder auf den LKW verladen wurde, bleibt in 99% der Fälle der Bahn fern... :(

Aber ich weiss, meine Argumente sind ALLE schon genannt worden, X-mal zerpflückt und diskusiert worden...
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Beitrag von Rohrbacher »

Das Prinzip mit den privaten Anbietern im Markt funktioniert nur dann, wenn es so ist wie auf der Straße: Das Netz gehört dem Staat, jeder darf's benutzen. So muss das bei der Bahn auch sein, aber zum Beispiel auch auf dem Strommarkt. Nur so kann der beschlossene Wettbewerb (vielleicht) funktionieren und der Staat kann die Auf- und Übersicht behalten.

Bei der Bahn muss es außerdem so geregelt werden, dass die Aufgaben ganz klar verteilt werden und ganz klar ersichtlich ist, wer für was zuständig ist. Momentan ist ja so, dass beispielsweise bei Park & Ride Anlagen die Bahn wohl eine gewisse Quote zu erfüllen hat und der Rest vom Landkreis kommen muss und faktisch jeder die Schuld auf den anderen schiebt, wenn was nicht passt. Deswegen bin ich ganz klar dafür, dass alle nicht betrieblichen Teile der Bahnhöfe in das Eigentum und die Verantwortung der jeweiligen Gemeinde/Stadt übergehen. In lokaler Zuständigkeit kann man mit den Bahnhofsgebäuden beispielweise viel besser umgehen, als wenn das Gebäude irgendwem weit weg gehört, der's in irgendeiner Statistik drin hat, in Wirklichkeit eine Stadt aber verärgert ist, dass der Bahnhof als ihr Aushängeschild aussieht wie eine Ruine und sich der Schriftverkehr mit der Bahn über Jahre ergebnislos hinzieht.

Wenn dann der Bahnhof der Stadt gehört, weiß die viel besser was man den meist historisch wertvollen Gebäuden machen kann. Nach dem Prinzip der Postagenturen könnte man so z.B. im Bahnhofskiosk auch Bahndienstleistungen an kleineren Bahnhöfen anbieten, wo die Schalter längst geschlossen sind. Außerdem bestünde die Möglichkeit, dass man die Automaten nicht zuig vor das große Gebäude stellen muss, sondern auch wieder reinstellen kann in eine schöne renovierte Wartehalle, ohne dass mittags um 12 der letzte DB-Mitarbeiter die Tür zusperrt. In vielen Orten könnte man so beispielsweise auch die Touristeninformation praktischerweise mit dem Bahnhof zusammenlegen, was heute nur selten der Fall ist. Vielleicht gäb's dann an manchen Bahnhöfen trotz ESTW sogar wieder sowas wie Blumenschmuck.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Rohrbacher @ 30 Sep 2009, 16:59 hat geschrieben:[...]Deswegen bin ich ganz klar dafür, dass alle nicht betrieblichen Teile der Bahnhöfe in das Eigentum und die Verantwortung der jeweiligen Gemeinde/Stadt übergehen. In lokaler Zuständigkeit kann man mit den Bahnhofsgebäuden beispielweise viel besser umgehen, als wenn das Gebäude irgendwem weit weg gehört, der's in irgendeiner Statistik drin hat, in Wirklichkeit eine Stadt aber verärgert ist, dass der Bahnhof als ihr Aushängeschild aussieht wie eine Ruine und sich der Schriftverkehr mit der Bahn über Jahre ergebnislos hinzieht.

Wenn dann der Bahnhof der Stadt gehört, weiß die viel besser was man den meist historisch wertvollen Gebäuden machen kann.
Also meine Stadt ist so pleite, dass sie keine Eigenmittel für Förderprogramme (Städtebau/Euro-2) erbringen kann. Wir sind so pleite, dass wir nicht einmal mehr gefördert werden. Ich will nicht wissen, wie wir uns da noch um 4 Bahnhöfe und 5 Haltepunkte kümmern sollten... Also vor der Bahnreform die Gemeindefinanzreform, bitte.
In vielen Orten könnte man so beispielsweise auch die Touristeninformation praktischerweise mit dem Bahnhof zusammenlegen, was heute nur selten der Fall ist.
Synergieeffekte? :blink: Nein, im Ernst, das wäre 'ne gute Idee.
Vielleicht gäb's dann an manchen Bahnhöfen trotz ESTW sogar wieder sowas wie Blumenschmuck.
Romantiker!
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich will nicht wissen, wie wir uns da noch um 4 Bahnhöfe und 5 Haltepunkte kümmern sollten...
Natürlich müssen die Mittel, die jetzt dafür aufgeracht werden an die Gemeinden fließen, die das Geld vermutlich sogar effizienter und mit mehr Augenmaß einsetzen. Das habe ich natürlich mal vorausgesetzt. Ich denke mir aber, dass man das nach einer gewissen Zeit auch auslaufen lassen kann. Ein belebter Bahnhof mit Mieteinnahmen und gutem Zustand dürfte sich irgendwann vielleicht sogar allein tragen.
Synergieeffekte?
Man spart sich die Anmietung oder den Bau eines extra Gebäudes (kostet die Gemeinde und oft mindert es auch den Nutzwert), wo doch eins mit vergünstiger Lage, nämlich der Bahnhof oft leersteht, nicht in repräsentativem Zustand ist oder die Bahn im fernen Berlin völlig realitätsfremde Vorstellungen bei der Miete hat. Auch das Agenturpinzip hat Vorteile: Man hat keinen Schalter, wo in der Stunde 4 Kunden kommen und extra ein DBler sitzen muss und ggf. nebenan einen Kiosk, sondern man hat einen Kiosk, wo die vier DB-Kunden vielleicht nebenbei im Kiosk noch eine Zeitung mitnehmen oder gar gewisse kleine Einkäufe nebenbei auf dem Weg erledigen, die sie sonst nicht gemacht hätten.

Ich seh's bei uns im Ort. Seit der Schreibwarenladen keine Postagentur mehr hat, war ich in dem Laden nicht mehr drin. Ich hab' zwar schon auch mal Schreibzeugs gebraucht, aber das hab' ich auf'm Weg in München mitgenommen oder im Supermarkt (am Ortsrand) gekauft, wo jetzt neben der Tschibo- auch die Postagentur mit drin ist. Natürlich ganz hinten neben der Wursttheke, man muss also am Warensortiment des Edeka erstmal vorbei. *gg* Aber der Laden läuft gut.

In Kleinstädten wie Pfaffenhofen werden die Fahrkarten für den Stadtbus auch in gewissen Läden verkauft, an denen man im täglichen Leben vorbeikommt. Es wäre also nur kosequent, wenn man das für die Bahn auch hinbekommt. Die Bahn hat weniger Minus, das Angebot wird verbessert und nebenbei haben die Läden meistens auch was davon. Natürlich sollen die Fahrscheine nicht im Supermarkt 2 km weg vom Bahnhof verkauft werden, sondern es sollen die Bahnhöfe belebt werden, also umgekehrt zur Post soll nicht der Postdienst in den Laden kommen, sondern sinnigerweise der Laden in den Bahnhof.

Natürlich ist auch klar, dass das nicht überall funktioniert. In einen Bahnhof mitten im Nichts (sofern er nicht eh schon verhaltepunktet ist und ganz ohne bzw. mit verkauftem Gebäude dasteht) bringt man vielleicht ein Ausflugslokal, wenn der Ort schön ist, aber sonst vermutlich nichts. Andererseits ist an solchen Bahnhöfen eh schon fast ausschließlich Automatenverkauf, die Fahrdienstleiter, die den Service (und das mit den Blumen) nebenbei noch machen, werden ja auch immer mehr ersetzt.

Die ersten Fahrdienstler sorgen ja schon vor:
http://www.chiemgau-online.de/portal/lokal...arid,87114.html

:)
Romantiker!
Ich bekenne mich schuldig. Aber selbst der Marketingteil in mir sagt, dass allein schon ein repräsenatives Äußeres die Sache "Bahnfahren" attraktiver macht. Ein belebter Bahnhof hat ganz nebenbei weniger Vandalismusprobleme als ein "eh schon heruntergekommener", wo einmal in der Stunde ein paar Leute sind.
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Beitrag von Autobahn »

@ Rohbacher

Ich muss zugeben, Dein Gedanke mit den Bahnhöfen hat was. So etwas ähnliches hatte ich ja auch schon einmal angedacht, aber eher auf der kaufmännisch nüchternen Ebene. Und hier auch eher im Hinblick auf die verkommenen S-Bahn Haltepunkte in NRW, als um historische Bahngebäude auf dem Land. Solche sind mir mehr als ehemalige Bahngebäude an stillgelegten Strecken bekannt.

Link zu flickr (eigenes Bild)

@ Alle

Die Trennung von Netz und Betrieb wird kommen, daran führt kein Weg vorbei. Ob dies dann in einer Netz AG, einer AöR oder einer Behörde erfolgt, werden wir abwarten müssen. Ich persönlich bevorzuge eine AöR. Sicher ist, dass das Netz niemals gewinnbringend betrieben werden kann und immer (wie auch die Straßen und Schiffahrtswege) aus öffentlichen Mitteln finanziert werden muss. Dabei kann ich mir auch eine Aufteilung der Zuständigkeiten nach Bund, Ländern und Gemeinden vorstellen. So gehört z.B. bereits heute die Strecke von Kaarster See bis Neuss und von Düsseldorf-Gerresheim bis Wuppertal-Hahnenfurth der Regiobahn.

Selbstverständlich gehört auch die Fahrdienstleitung zum Netz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn man dies als "Eisenbahnverkehrspolizei" definiert, würde sie der Bundespolizei unterstellt ;)
Eine Idee, wie sie auch schon an anderer Stelle ausgeführt wird, wäre einem privaten Investor die Möglichkeit zu geben eine (Teil)Strecke zu finanzieren und zu bauen, ihn für die Instandhaltungskosten aufkommen zu lassen und ihm dann für eine bestimmte Zeit die Einnahmen dieses Teilstücks zu überlassen. Nach Ablauf der Frist geht das Teilstück dann in Bundeshand.
Für Neubaustrecken sicher überlegenswert. Wobei ich hier ausdrücklich auch Länder und Kommunen einschließen möchte.

Die DB Mobility&Logistics beschränkt sich ja nicht nur auf den originären Eisenbahnverkehr. Haupteinnahmequelle waren die nationalen und internationalen Aktivitäten von (DB) Schenker im LKW-, Schiffs-, und Luftfrachtbereich sowie dem Messeservice. Dies ist zwar in der Wirtschaftskrise etwas geringer geworden, dürfte aber in einigen Monaten wieder anziehen. Der Anteil am Schienengüterverkehr ist dabei nur ein kleiner Betrag in der Bilanz. Ob dieser Bereich noch weiter gepflegt wird, kann ich nicht sagen. Die Mitarbeiter von DB Schenker Rail (ehemals Railion) befürchten das Schlimmste.

Im Personenverkehr sahnt die DB Regio mit ihren oft überteuerten Verkehrsverträgen kräftig ab, im Fernverkehr streicht sie "unrentable" Linien in der Hoffnung auf Ersatzbestellungen durch die Länder. Und in wie weit eine Quersubventionierung des Fernverkehrs durch die übrigen Aktivitäten stattfindet, bleibt unergründlich. Bisher hat der integrierte Konzern noch nicht einen Cent an Dividende an den Eigentümer (Bundesrepublik Deutschland) ausgeschüttet, dabei aber immer die Hand aufgehalten. Nun ja, wenn die Politik das mit sich machen lässt. :ph34r:

Es kann aber nicht Aufgabe des Staates sein, ein derartiges Logistikimperium zu besitzen. Dabei beziehe ich mich ausdrücklich auf den Bereich DB Schenker. Dieser Geschäftsbereich muss auf jeden Fall abgestoßen werden. Ob der Rest dann überhaupt verkäuflich ist, glaube ich kaum.

Allenthalben wird von vielen Seiten der Schienenpersonen(fern)verkehr beklagt. Zu teuer, zu unfexibel, zu wenig Relationen (um nur einige Punkte zu nennen). In der Tat kann dieser nur dann wirtschaftlich betrieben werden, wenn er sich auf relativ wenige, aber dafür schnelle Verbindungen konzentriert. Die Fläche kann damit nicht bedient werden. Hier ist der Staat gefordert, solche Verbindungen sicher zu stellen. möglicherweise auch langsame Fernverbindungen oder entsprechende Umsteigerelationen. Das mus aber nicht zwangsläufig durch ein staatliches Unternehmen, schon gar nicht durch eine Behörde erfolgen. Dies kann auch über bestellte Leistungen erfolgen, wie es relativ erfolgreich im ÖPNV geschieht.

Nun gibt es drei Szenarien.
  • Trennung von Netz und Betrieb, Bund behält alles
  • DB Schenker wird verkauft
  • DB ML wird verkauft
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

TramPolin @ 29 Sep 2009, 12:48 hat geschrieben: Doch es gibt Störfeuer seitens der Gewerkschaften.
So hart es vielleicht klingt, aber was haben die in Koalitionsvereinbarungen mitzuschnabeln? => Goar nix....
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 30 Sep 2009, 20:12 hat geschrieben:So hart es vielleicht klingt, aber was haben die in Koalitionsvereinbarungen mitzuschnabeln? => Goar nix....
Da hast Du Recht, aber die reißen das Maul immer auf ;)

Wenn ich heut böse wär, würde ich sagen, das ist wie mit den Taliban. Einschüchtern.
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Beitrag von mic »

Ich glaube man kann die Diskussion der letzten Beiträge so zusammenfassen: Die Trennung von Netz und Betrieb wird überwiegend als Vorteil für ein wettbewerbsfähiges Verkehrsmittel Bahn angesehen.

Wichtig ist, dass die diese Trennung zwischen Betrieb und Infrastruktur sauber vollzogen wird, so dass es nicht zu den sprichwörtlichen Reibungsverlusten an der Schnittstelle kommt. Funktionen, die für ein effektives Zusammenarbeiten zwischen Infrastruktur und Betrieb notwendig sind, sind daher wettbewerbsneutral bei der Infrastruktur anzusiedeln.

Noch eines für all die Kritiker, die bei einer Trennung von Infrastruktur und Betrieb englische Verhältnisse aufziehen sehen: Auch z. B. in Schweden gibt es diese Trennung, ohne dass dort die Welt zusammengebrochen wäre....
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Beitrag von BMI »

mic @ 1 Oct 2009, 08:48 hat geschrieben:
Noch eines für all die Kritiker, die bei einer Trennung von Infrastruktur und Betrieb englische Verhältnisse aufziehen sehen: Auch z. B. in Schweden gibt es diese Trennung, ohne dass dort die Welt zusammengebrochen wäre....
Leider sind bei jeder Privatisierung Risiken... Aber wenn man sich einige Deutsche Ex-Staatsunternehmen anschaut, können wir noch froh sein wenn, bei ähnlichem Verlauf, auf deutschen Gleisen "Englische Verhältnisse" herrschen werden... :(
Beispiel gefällig? http://de.wikipedia.org/wiki/Depfa_Bank
"Im Rahmen der Privatisierungspolitik der Bundesrepublik Deutschland wurde die DEPFA zum Jahreswechsel 1989/90 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und 1991 für umgerechnet etwa 275 Millionen Euro an die Börse gebracht."
... "Die Depfa Bank plc benötigt dabei nach Schätzung von Anfang 2009 etwa 10 Milliarden Euro an direkter Finanzhilfe."

Die Privatiesierung der "Deutschen Flugsicherung" http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Flugsicherung verstiess gegen das Grundgesetz...

Und fast überall wo ein Unternehmen privatisiert wurd nahm dann der Service ab und die Gebühren stiegen... :( Gutes Beispiel ist die Telekom.
Wer in ländlichen Bereich einen DSL-Anschluss braucht, hat schlechte Kerten und die Komunen werden von der Telekom erpresst. :angry: "Immer wieder beklagen sich Bürger in der Gemeinde Haag über einen nicht vorhandenen oder nicht funktionierenden DSL-Anschluss. Die Telekom hingegen antwortet regelmäßig auf Anfragen des Gemeindechefs Anton Geier, dass die Versorgung ausreichend sei." http://www.vg-zolling.de/index.php?id=1058,281 Wer schon mal in dem Forum mit einem 56k-Modem unterwegs war weiss wovon ich da spreche!

Gut, es gibt auch positive Beispiele... Wer will darf einige hier einstellen... ;)
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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