Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Boris Merath @ 6 Nov 2014, 22:07 hat geschrieben: Der Ticker der FAZ ist leider ziemlich unbrauchbar, statt mal darüber zu berichten was eigentlich verhandelt wird steht immer nur drin wer grade den Saal verlässt oder betritt, und dass der Vorschlag der DB gefällt und der GDL nicht. Wie wäre es mal zu benennen, welche inhaltlichen Themen überhaupt diskutiert werden?
Immerhin wissen wir jetzt, dass die Richterin gerade ohne Robe unterwegs ist... :lol:

Im Ernst, ich stimme dir zu, mehr Details wären wirklich wünschenswert und einer seriösen Presse würdig.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 20:16 hat geschrieben: Die Frage ist ja warum die Presse, die Medien solche Tatsachen bei den Privatbahnen totschweigen. Da steckt doch System und gezielte Manipulation dahinter.
Mails an Medien werden ignoriert (wo ich weiß dass sonst immer eine Reaktion kommt). Freie Presse, ich lach mich schief.
Wenn Du Deine Schreiben an Medien so formulierst wie manche Deiner Beiträge hier, wundern mich ausbleibende Antworten nicht so sehr.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Martin H. @ 6 Nov 2014, 21:38 hat geschrieben:
JLanthyer @ 6 Nov 2014, 20:25 hat geschrieben: Er hatte in beiden Male (von beiden Situationen weiß ich nur aus den Informationen) das Angebot zur 5%igen Lohnerhöhung in der Laufzeit von 2,5 Jahren mit Einmalzahlung in der Höhe von 325€ und jüngst den neuen Tarifvertrag, den er zu unterschreiben hatte, einfach ausgeschlagen,
Die Einmalzahlung sind dann 10,83 Euro im Monat, brutto.
Gemeint war aber die Einmalzahlung verteilt auf 5 Monaten (vom 01.07. bis 30.11.2014) und nicht auf 30 Monaten. Das sind eben nicht 10,83€ pro Monat, sondern 65 €.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Südostbayer @ 6 Nov 2014, 22:15 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 20:16 hat geschrieben: Die Frage ist ja warum die Presse, die Medien solche Tatsachen bei den Privatbahnen totschweigen. Da steckt doch System und gezielte Manipulation dahinter.
Mails an Medien werden ignoriert (wo ich weiß dass sonst immer eine Reaktion kommt). Freie Presse, ich lach mich schief.
Wenn Du Deine Schreiben an Medien so formulierst wie manche Deiner Beiträge hier, wundern mich ausbleibende Antworten nicht so sehr.
Mache ich nicht, ich bekomme sonst auch immer Antworten, bin auch schon für sachliche Kritik gelobt worden. ;)

Ich weiß dass ich hier manchmal sehr emotional reagiere und ja Martin, ich entschuldige mich dann. Natürlich wäre es besser sich da nicht von Emotionen leiten zu lassen, aber ich stehe dazu wenn ich zu weit gegangen bin und nehme gerne auch mal was zurück, das macht auch nicht jeder. Machts natürlich nicht besser, weiß ich auch.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JLanthyer @ 6 Nov 2014, 22:16 hat geschrieben: Gemeint war aber die Einmalzahlung verteilt auf 5 Monaten (vom 01.07. bis 30.11.2014) und nicht auf 30 Monaten. Das sind eben nicht 10,83€ pro Monat, sondern 65 €.
Selbst wenn es eine Einmalzahlung von 30.000 Euro gewesen wäre, hätte man sie nicht annehmen können, da sie nur für Lokführer galt und man lässt sich nicht auseinanderdividieren.

Es geht hier nicht um Geld oder Arbeitszeiten, dafür gibts Verhandlungen, es geht darum dass die DB zwei Tarifverträge anerkennt und darüber verhandelt, wie das bei Privatbahnen üblich ist (ich denke jeder der lesen kann ist in der Lage diesen Beitrag der Osnabrücker Zeitung zu lesen) und wie das die Tarifpluralität ausdrücklich erlaubt.
Über alles andere braucht man vorher doch gar nicht reden.
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Beitrag von gotu »

Langsam sickern mehr Details durch:
"Nun spricht der GDL-Vertreter. Die GDL hat den Vorschlag wieder umgearbeitet.
Punkte 1,2,3,4 werden angenommen, 5 umgearbeitet."

"Nun lehnt die Bahn aber ab (...)"

Es bleibt spannend...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Vergleich gescheitert, Streitpunkt ist mal wieder die Tarifpluralität - der Vergleich hätte diesen Punkt wohl offengelassen - was, sofern der Vergleich ein Ende der Streiks enthalten hätte, effektiv eine Entscheidung gegen die Pluralität gewesen wäre. Genaueres kann man nantürlich erst sagen wenn die Inhalte bekannt werden.

Demnächst wohl Entscheidung des Gerichts.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Genau das ist der springende Punkt, wieso darf die DB einfach die Tarifpluralität ablehnen und die Medien setzen da nicht an als Kritikpunkt?
Das Gesetz erlaubt es und es wird erfolgreich praktiziert. Ich sehe das Problem nicht, außer dass die DB das nicht will weil sie scheinbar nichts von ihren Zugbegleitern hält. Das ist also eine Firma die zu Deutschlands bestem Arbeitgeber gehören will. AT-Kräfte sicher nur, alle anderen zählen ja nicht...

Eigentlich müsste das Gericht ja klar sagen dass die DB über zwei TV verhandeln muss, da die Tarifpluralität nun mal gesetzlich erlaubt ist. Die DB kann sich nicht über das Gesetz hinweg bewegen, nur weil es ihr gerade passt.
Wenn es darum geht Arbeitnehmerrechte zu beschneiden, z. B. Schlechterstellung von Mitarbeitern ab einem bestimmten Zeitpunkt, Leihverträgen, Werkverträgen usw. geht alles, aber umgekehrt ist es der Weltuntergang.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 23:09 hat geschrieben: Genau das ist der springende Punkt, wieso darf die DB einfach die Tarifpluralität ablehnen und die Medien setzen da nicht an als Kritikpunkt?
Das Gesetz erlaubt es und es wird erfolgreich praktiziert. Ich sehe das Problem nicht, außer dass die DB das nicht will weil sie scheinbar nichts von ihren Zugbegleitern hält. Das ist also eine Firma die zu Deutschlands bestem Arbeitgeber gehören will. AT-Kräfte sicher nur, alle anderen zählen ja nicht...

Eigentlich müsste das Gericht ja klar sagen dass die DB über zwei TV verhandeln muss, da die Tarifpluralität nun mal gesetzlich erlaubt ist. Die DB kann sich nicht über das Gesetz hinweg bewegen, nur weil es ihr gerade passt.
Wenn es darum geht Arbeitnehmerrechte zu beschneiden, z. B. Schlechterstellung von Mitarbeitern ab einem bestimmten Zeitpunkt, Leihverträgen, Werkverträgen usw. geht alles, aber umgekehrt ist es der Weltuntergang.
Der DB geht es doch gar nicht darum, ob man jetzt einen oder zweit Tarifverträge abschließen muss. Vielmehr will man die GDL am liebsten los werden, weil zu unbequem. Mit der Kuschelgewerkschaft EVG verhandelt es sich doch viel besser.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 19:41 hat geschrieben:Natürlich dürfen Nichteisenbahner ihre Meinung haben, aber sie haben eben nicht den internen Einblick um objektiv zu urteilen (...)
Im Gegensatz zu Externen können Interne objektiv urteilen?!!? Wieder was gelernt!

Bedeutung: objektiv
Da kommen so Begriffe wie "unabhängig", "unparteiisch" vor.
gotu
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Beitrag von gotu »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 22:09 hat geschrieben:Genau das ist der springende Punkt, wieso darf die DB einfach die Tarifpluralität ablehnen und die Medien setzen da nicht an als Kritikpunkt?
(...)
Eigentlich müsste das Gericht ja klar sagen dass die DB über zwei TV verhandeln muss, da die Tarifpluralität nun mal gesetzlich erlaubt ist.
Nur weil es erlaubt ist, muss die DB nicht darüber verhandeln - es kann sie keiner dazu zwingen. Im Allgemeinen stören mehrere parallele Tarifverträge für dieselben Berufsgruppen den Betriebsfrieden oder bieten zumindest ein erhöhtes Konfliktpotential.
218217-8 @ 6 Nov 2014, 22:31 hat geschrieben:Im Gegensatz zu Externen können Interne objektiv urteilen?!!? Wieder was gelernt!
Naja, Interne haben schon gerne einmal Betriebsblindheit, aber sie werden schon besser Bescheid wissen, als die Mehrheit der Außenstehenden (darum ging es hier).
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-11/stre...lokfuehrer-live

Ob Zeit besser tickert, als Frankfurter Allgemeine!? :unsure:

Interessant ist im Zeit-Live-Ticker die gezeigte Statistik über Streikverständnis. Vor allem, wie sich die Ja-Nein-Linien vom Oktober zum November kreuzen.
gotu
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Beitrag von gotu »

Klage abgewiesen, gleich die Begründung.
Erst einmal den Bahnern Glückwunsch zum Sieg :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

KLAGE ABGEWIESEN, BERUFUNG ZUGELASSEN
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

JLanthyer @ 6 Nov 2014, 21:16 hat geschrieben: Gemeint war aber die Einmalzahlung verteilt auf 5 Monaten (vom 01.07. bis 30.11.2014) und nicht auf 30 Monaten. Das sind eben nicht 10,83€ pro Monat, sondern 65 €.
Ja, aber das war dann die letzte auf 30 Monate. Und dann?
Als ich bei der Bahn anfing gab es noch jährlich eine Erfolgsbeteiligung von ca. 300 Euro im Jahr, der entsprechende Tarifvertrag wurde durch die EVG nicht verlängert oder neu verhandelt.
Die Bahn macht einen Rekordgewinn nach dem anderen, und es profitieren nur die Führungskräfte.
Bei denen, die ihn erarbeiten bleibt nichts übrig, im Gegenteil, und das war auch einer der fünf Punkte der GDL, wieder eine Erfolgsbeteiligung., die es schon einmal gab. Und statt 300 im Jahr kommen 350 in zweieinhalb Jahren, tendentiell noch weniger.
Und auch nur für Lokführer.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

gotu @ 6 Nov 2014, 23:50 hat geschrieben: Nur weil es erlaubt ist, muss die DB nicht darüber verhandeln - es kann sie keiner dazu zwingen. Im Allgemeinen stören mehrere parallele Tarifverträge für dieselben Berufsgruppen den Betriebsfrieden oder bieten zumindest ein erhöhtes Konfliktpotential.
Hast du nicht meinen Link von den Privatbahnen gelesen? Der Arbeitgebervertreter hatte kein Problem damit, die haben sich damit mittlerweile zurechtgefunden und es funktioniert.

Genau das meinte ich in Bezug auf Außenstehende, wo stört das den Betriebsfrieden oder bietet ein erhöhtes Konfliktpotential? Das ist vielleicht was die DB vermitteln will, entspricht aber nicht den Tatsachen.
Bei der DB ist die Stimmung mies wegen der Führungsebene und genau das Verhalten der DB stört den Betriebsfrieden und bietet auch ein erhöhtes Konfliktpotential.

Bei zwei Tarifverträgen gibts das eben nicht, da ist keiner benachteiligt.

Die DB kann natürlich keiner zwingen (außer der Bund als Eigentümer, aber der unterstützt das Treiben ja gerade noch, gerade die mittlerweile arbeitnehmerfeindliche SPD ist eine Schande), aber dann muss man sie als klar Schuldigen hinstellen, denn sie ist es doch mit ihrer Weigerung die das alles provoziert.
Übrigens, gotu, auch bei der DB gibt es für die gleiche Berufsgruppe zwei Tarifverträge, bei den Busfahrern, dort mischt auch Verdi mit. Aber laut DB ist das ja gaaaanz was anderes.

Ich respektiere alle EVG-Mitglieder und will dass auch EVG-Lokführer ihren Tarifvertrag bekommen, umgekehrt erwarte ich aber dass GDL-Zugbegleiter auch ihren TV bekommen. So wie das eben bei Privatbahnen normal ist und dort ist die Welt nicht untergegangen und das Klima untereinander oft viel besser.
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Beitrag von ET 423 »

Genau das ist auch so ein Punkt @Martin H.: Die Erfolgsbeteiligung war tariflich festgelegt und als das auslief, hätte die DB zeigen können, daß sie ihre Mitarbeiter wertschätzt - indem sie freiwillig weiterzahlt. Aber kaum war das ausgelaufen, gibts auch keine Erfolgsbeteiligung mehr. TRAURIG, TRAURIG, TRAURIG :( :( :(
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 7 Nov 2014, 00:34 hat geschrieben: Übrigens, gotu, auch bei der DB gibt es für die gleiche Berufsgruppe zwei Tarifverträge, bei den Busfahrern, dort mischt auch Verdi mit. Aber laut DB ist das ja gaaaanz was anderes.
Zugführer ERS/direkt, WL-Betreuer ERS und Autozug/CNL direkt, ehemals der eigene TV der RAB, usw... Gibts durchaus auch auf der Schiene.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Martin H. @ 7 Nov 2014, 00:21 hat geschrieben: und das war auch einer der fünf Punkte der GDL
Diese 5 Punkte wurden von den Mitgliedern entschieden und nicht in Frankfurt in der Zentrale, das sollte man noch ergänzen. Es wird ja immer so dargestellt als würde das eine Person entscheiden.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

ET 423 @ 7 Nov 2014, 00:35 hat geschrieben: Genau das ist auch so ein Punkt @Martin H.: Die Erfolgsbeteiligung war tariflich festgelegt und als das auslief, hätte die DB zeigen können, daß sie ihre Mitarbeiter wertschätzt - indem sie freiwillig weiterzahlt. Aber kaum war das ausgelaufen, gibts auch keine Erfolgsbeteiligung mehr. TRAURIG, TRAURIG, TRAURIG :( :( :(
Wertschätzung? Das kannst du als Tarifkraft bei der DB nicht erwarten.

Erfolgsbeteiligung bekommen die AT-Kräfte und vielleicht noch ein paar tarifliche Führungskräfte. Es ist schon oft genug so gewesen dass von unten Verbesserungsvorschläge kamen, diese dann mit kleinsten Zuwendungen auf Ramschniveau bekamen, irgendwelche Vorgesetzten dafür aber eine fette Prämie.

Ich sag es schon seit die DB verkündet hat zur beliebtesten Firma Deutschlands werden zu wollen, dass das nur für AT-Kräfte gedacht war oder den Wasserkopf, den sich ausschließlich die DB in der Form erlaubt (alles auch schöne EVG-Versorgungsposten, denn ohne Parteibuch hast du in vielen Bereichen keine Chance)

Wertschätzung wirst du nie bekommen, das zeigt doch das derzeitige Verhalten gegenüber den eigenen Mitarbeitern.
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Beitrag von gotu »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 23:34 hat geschrieben:
gotu @ 6 Nov 2014, 23:50 hat geschrieben: Nur weil es erlaubt ist, muss die DB nicht darüber verhandeln - es kann sie keiner dazu zwingen. Im Allgemeinen stören mehrere parallele Tarifverträge für dieselben Berufsgruppen den Betriebsfrieden oder bieten zumindest ein erhöhtes Konfliktpotential.
Hast du nicht meinen Link von den Privatbahnen gelesen? Der Arbeitgebervertreter hatte kein Problem damit, die haben sich damit mittlerweile zurechtgefunden und es funktioniert.

Genau das meinte ich in Bezug auf Außenstehende, wo stört das den Betriebsfrieden oder bietet ein erhöhtes Konfliktpotential? Das ist vielleicht was die DB vermitteln will, entspricht aber nicht den Tatsachen.
Bei der DB ist die Stimmung mies wegen der Führungsebene und genau das Verhalten der DB stört den Betriebsfrieden und bietet auch ein erhöhtes Konfliktpotential.

Bei zwei Tarifverträgen gibts das eben nicht, da ist keiner benachteiligt.
Ich habe so meine Bedenken, dass das auf Dauer bei einem so riesigen Unternehmen wie der DB gut ginge, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Bei uns im Unternehmen (großer IT-Konzern) gibt es z.B. auch 2 Gewerkschaften, aber nur 1 TV. Direkt vergleichbar ist das aber nicht, da ganz andere Branche und auch da hier der Grad der gewerkschaftlichen Organisierung nur ein Bruchteil "Eurer" ist.

P.S.: Miese Stimmung auf Grund der Führungsebene, kurzfristiges Quartalsdenken (amerikanischer börsennotierter Konzern) etc. kenne ich alles auch persönlich :D
DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 23:34 hat geschrieben: Übrigens, gotu, auch bei der DB gibt es für die gleiche Berufsgruppe zwei Tarifverträge, bei den Busfahrern, dort mischt auch Verdi mit. Aber laut DB ist das ja gaaaanz was anderes.
Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht :)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

gotu @ 7 Nov 2014, 00:43 hat geschrieben: Ich habe so meine Bedenken, dass das auf Dauer bei einem so riesigen Unternehmen wie der DB gut ginge, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Bei uns im Unternehmen (großer IT-Konzern) gibt es z.B. auch 2 Gewerkschaften, aber nur 1 TV. Direkt vergleichbar ist das aber nicht, da ganz andere Branche und auch da hier der Grad der gewerkschaftlichen Organisierung nur ein Bruchteil "Eurer" ist.
Die Privatbahnen wo es diese Regelung gibt haben allesamt einen großen Gesellschafter dahinter, meist auch andere große Staatsbahnen.

Warum sollte das nicht funktionieren (was ja bei der DB, wenns der DB passt, bereits praktiziert wird)? Wenn man es nicht probiert kann man es nicht wissen. Darum gehts ja nicht, denn es würde funktionieren, es ist nur nicht gewollt, weil es den Arbeitnehmern nützt und das will die DB so gar nicht, was eben die Wertschätzung des Basispersonals zeigt.
Die Motivation der DB ist einzig und alleine die, dass man mit denen verhandeln will die alles durchwinken.

Auch für Privatbahnen und deren Zugbegleiter ist das wichtig, denn es braucht die DB für den Betreiberwechseltarifvertrag II (also den für Zugbegleiter), denn ohne die DB ist dieser praktisch kaum anwendbar.
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Beitrag von gotu »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 23:52 hat geschrieben:Warum sollte das nicht funktionieren (...)
Weil sich daraus konkurrierende TV ergeben können, was für den Betriebsfrieden nicht förderlich wäre. Es kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn erst einmal eingeführt, ist es schwer, davon wieder wegzukommen. Aus Sicht des AG also durchaus verständlich.* Ein sehr schwieriges Thema, darum haben wir ja aktuell das Dilemma (meint: die festgefahrenen Positionen beider Parteien). :)

* Die Gegenposition der AN, die sich auch durch die GDL vertreten sehen wollen, ist natürlich genauso nachvollziehbar.
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Beitrag von ET 423 »

DSG Speisewagen @ 6 Nov 2014, 23:42 hat geschrieben: Wertschätzung? Das kannst du als Tarifkraft bei der DB nicht erwarten.

Erfolgsbeteiligung bekommen die AT-Kräfte und vielleicht noch ein paar tarifliche Führungskräfte. Es ist schon oft genug so gewesen dass von unten Verbesserungsvorschläge kamen, diese dann mit kleinsten Zuwendungen auf Ramschniveau bekamen, irgendwelche Vorgesetzten dafür aber eine fette Prämie.

Ich sag es schon seit die DB verkündet hat zur beliebtesten Firma Deutschlands werden zu wollen, dass das nur für AT-Kräfte gedacht war oder den Wasserkopf, den sich ausschließlich die DB in der Form erlaubt (alles auch schöne EVG-Versorgungsposten, denn ohne Parteibuch hast du in vielen Bereichen keine Chance)

Wertschätzung wirst du nie bekommen, das zeigt doch das derzeitige Verhalten gegenüber den eigenen Mitarbeitern.
Da hast du leider Recht. Allerdings habe ich (wie alle Neulinge) auch erstmal Jahre gebraucht, um das zu kapieren. :(
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

ET 423 @ 7 Nov 2014, 01:34 hat geschrieben: Da hast du leider Recht. Allerdings habe ich (wie alle Neulinge) auch erstmal Jahre gebraucht, um das zu kapieren. :(
Man muss aber fairerweise sagen dass das kein reines DB-Problem ist. Machts natürlich nicht besser...
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Beitrag von DSG Speisewagen »

gotu @ 7 Nov 2014, 01:19 hat geschrieben: Weil sich daraus konkurrierende TV ergeben können, was für den Betriebsfrieden nicht förderlich wäre.
Das musst du mir mal erklären. Was soll daran den Betriebsfrieden gefährden?
Selbst die Arbeitgeber bei den Privatbahnen haben das schon akzeptiert und finden es normal. Das zeigt auch dass es gut funktioniert.

Bei konkurrierenden TV hast du immer ein ähnliches Niveau, denn beide Seiten haben entsprechende Klauseln, so dass dies immer den Arbeitnehmern nutzt. Oft sind nur die Volumen anders verteilt. Der eine legt mehr Wert auf Freizeit, nimmt das, dem anderen ist Geld wichtiger, nimmt das andere.

Den Betriebsfrieden gefährden einzig Arbeitgeber die gegen den Willen ihrer Mitarbeiter handeln. Bei der DB kannst du lange suchen bis du welche findest die mit der Führung zufrieden sind und da sind sich dann ausnahmsweise mal alle einig.
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Beitrag von mmouse »

DSG Speisewagen @ 7 Nov 2014, 00:52 hat geschrieben: Bei konkurrierenden TV hast du immer ein ähnliches Niveau, denn beide Seiten haben entsprechende Klauseln, so dass dies immer den Arbeitnehmern nutzt.
Na und schon weißt Du warum die DB Tarifpluralität fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser...

Wir werden ja bald sehen, ob sich da ausgerechnet eine SPD-Arbeitsministerin zur Gehilfin der Konzerne macht.
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Beitrag von chris232 »

ET 423 @ 7 Nov 2014, 01:34 hat geschrieben: Da hast du leider Recht. Allerdings habe ich (wie alle Neulinge) auch erstmal Jahre gebraucht, um das zu kapieren. :(
Macht nichts. Dafür gibts dann Privatbahnen wie meine, die die leihweise eingesetzten DB-Lokführer auch zu ihren Betriebsfesten und Weihnachtsfeiern einläd und sogar auch die Erfolgsbeteiligung auszahlt. Vorletztes Jahr gabs also von einer Firma, wo die Kollegen im Schnitt teilweise nur eine Schicht alle zwei Wochen fahren, mehr Geld, als vom eigenen Arbeitgeber aka DB. DAS nenn ich traurig.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Lokomotion ist aber einer der wenigen leuchtenden Beispiele. Wäre ja schön wenn es mehr davon geben würde, aber da siehts mau aus.
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Beitrag von 218 466-1 »

gotu @ 7 Nov 2014, 01:19 hat geschrieben: Weil sich daraus konkurrierende TV ergeben können, was für den Betriebsfrieden nicht förderlich wäre.
Die selbe Grütze, die auch Herr W. der DB von sich gibt. :rolleyes:
Wenn ein ZuB meint, er habe schlechtere Bedingungen als sein Kollege wegen den unterschiedlichen TV, steht es ihm jederzeit frei, die Gewerkschsft zu wechseln. Von daher haben alle Mitarbeiter weiterhin die selben Möglichkeiten.

Hoffentlich verliert die DB Bahn auch die Berufung heute. Es darf nicht sein, dass sich die Großkopferten durchsetzen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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