[Tornesch] RE prallt auf Bagger auf den Gleisen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Heute Morgen um 09:15 Uhr ist der Regionalexpress RE 21011 auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg im Bahnhof Tornesch gegen einen im Gleis stehenden Bagger gefahren. Dabei wurden drei Reisende und der Triebfahrzeugführer leicht verletzt. An dem Triebwagen des Zuges und am Bagger entstand ein erheblicher Sachschaden. Bei dem Bagger handelt es sich um ein so genanntes Zweiwegefahrzeug, das sowohl auf der Straße als auch auf Gleisen fahren kann. Beamte der Bundespolizei haben den Unfallort weiträumig abgesperrt. Sie wurden dabei von Kollegen der Landespolizei unterstützt. Die sofort alarmierten Rettungskräfte haben die Verletzten vor Ort ärztlich versorgt. Während dessen hat die Deutsche Bahn AG Busersatzverkehr für die rund 400 Zugreisenden eingerichtet. Die Bahnstrecke musste gesperrt werden. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen zur Aufklärung des Unfalls aufgenommen. Wie es zu dem Zusammenstoß kam, ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.
http://www.presseportal.de/polizeipresse/p...n_bad_bramstedt
Der Lokführer soll noch eine Notbremsung eingeleitet haben, bevor er sich in den hinteren Tel der Lok rettete, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Sowohl er als auch drei Fahrgäste wurden leicht verletzt. Der Sprecher der Bundespolizei konnte dies zunächst nicht bestätigen. Auch der Baggerfahrer konnte sich laut Feuerwehr mit einem Sprung von seinem Fahrzeug in Sicherheit bringen. "Die Baggerschaufel ist direkt in das Führerhaus rein", sagte der Feuerwehrsprecher. "Der Lokführer hat riesiges Glück gehabt."
[...]
Trotz des Aufpralls war der Zug nicht entgleist. "Es gibt Schäden im Frontbereich und am Bagger", berichtete der Sprecher der Bundespolizei. Bei dem Bagger, der wegen Bauarbeiten am Bahnhof Tornesch war, handelt es sich um ein sogenanntes Zweiwegefahrzeug - es kann sowohl auf der Straße als auch auf Gleisen fahren. Die Bundespolizei war zunächst davon ausgegangen, dass der Unfall beim Einfahren in den Bahnhof passierte.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,638357,00.html
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

JNK @ 26 Jul 2009, 22:48 hat geschrieben:An dem Triebwagen des Zuges
Welcher "Fachmann" das wohl wieder geschrieben hat... Auf dem RE Kiel-Hamburg fahren ausschließlich lokbespannte Wendezüge, und zwar sowohl mit n-Wagen als auch mit Dostos (nur artenreine Züge, keine Mischzüge). Dabei läuft der Steuerwagen meist Richtung Hamburg. Es entstand also Sachschaden am Steuerwagen des Zuges.
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u-bahn-fan
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Beitrag von u-bahn-fan »

sbahnfan @ 27 Jul 2009, 19:49 hat geschrieben: ...Es entstand also Sachschaden am Steuerwagen des Zuges.
Das Bild auf Spielgel-Online gibt mir das Gefühl, der beschädigte Steuerwagen ist eigentlich die Lok! :ph34r:
Die Gans erwacht betroffen.
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Beitrag von sbahnfan »

u-bahn-fan @ 27 Jul 2009, 19:56 hat geschrieben: Das Bild auf Spielgel-Online gibt mir das Gefühl, der beschädigte Steuerwagen ist eigentlich die Lok! :ph34r:
OK, war ein Fehler von mir, habe mir das Bild nicht angeschaut. Nichtsdestotrotz ist "Triebwagen" falsch, es entstand also Schaden an der Lok, einer 112, um genau zu sein.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ sbahnfan
@u-bahn-fan

Mehr habt Ihr dazu nicht zu sagen?

Es ist völlig unwichtig, ob es sich um einen Triebwagen, einen Steuerwagen oder eine Lok handelt. Es spielt für die Berichterstattung auch keine Rolle, ob es ein Triebfahrzeugführer oder einen Lokführer handelt. Und besonders unwichtig ist es, in welcher Bespannung der Zug fährt. Der berichtende Journalist ist kein Eisenbahnfan. Ihm gehen wie seinen Lesern solche Begriffe am Gesäß vorbei. Er berichtet über einen Eisenbahnunfall mit einem Bagger.

Viel wichtiger ist doch die Frage, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Schließlich wurden vier Personen verletzt. Nicht zu vergessen der Baggerfahrer, der einen Schock erlitt.

Bei dem Bagger handelt es sich um ein Fahrzeug der Firma Schweer, die seit 1929 Erfahrung im Gleisbau nachweisen kann. Unerfahrenheit von dieser Seite ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

Der Lokführer fährt nur, wenn er die Freigabe vom Fdl erhält. Dieser erteilt die Freigabe, wenn er sicher ist, dass die Strecke frei ist.

Warum war er sicher, dass die Strecke frei ist?

Das werden Bundespolizei und EBA klären müssen.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 20:38 hat geschrieben:Viel wichtiger ist doch die Frage, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Schließlich wurden vier Personen verletzt. Nicht zu vergessen der Baggerfahrer, der einen Schock erlitt.

Bei dem Bagger handelt es sich um ein Fahrzeug der Firma Schweer, die seit 1929 Erfahrung im Gleisbau nachweisen kann. Unerfahrenheit von dieser Seite ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Die Reichsbahn wurde 1924 gegründet.
Unerfahrenheit von dieser Seite ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Im Übrigen halte ich es mit Tucholsky:
Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muß sie allein machen.
oder auch:
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann eine Sache auch 35 Jahre falsch machen.
Sehr kluger Kopf, dieser Tucholsky. Viel zu früh gestorben.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 20:38 hat geschrieben: Es ist völlig unwichtig, ob es sich um einen Triebwagen, einen Steuerwagen oder eine Lok handelt. [...] Der berichtende Journalist ist kein Eisenbahnfan.
Wenn der Journalist sich mit Eisenbahn nicht auskennt und solche grundlegenden Fehler begeht, wie kann er dann auf die Unfallursache schließen? Und wie viele Fehler lauern dann wohl zusätzlich noch?

Wenn ich für ein Hardwaremagazin Artikel über CPUs schreibe, kann ich doch auch keine offensichtlichen Fehler begehen und schreiben, dass der Prozessor mit 12 Volt läuft und mich dann damit herausreden, dass ich kein Hardwarefan bin — selbst dann, wenn die Prozessorbetriebsspannung für 99% der Anwender keinerlei Rolle spielen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Also im Fernsehn kam gestern, das der Lokführer "vom Führerstand der Lok durch die Tür nach hinten in den Reisezugwagen geflüchtet sei".

Gleichzeitig kam im Bild die Lok..... => :ph34r: :ph34r: Jeder Journalist kann da, ohne Eisenbahnfan zu sein, sehen, dass da keine "Tür" ist.... :angry:
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Beitrag von ET 423 »

Ja doch, da ist eine Tür. Aber nicht in die Wagen, sondern in den Maschinenraum.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ebent. Und nicht in den Reisezugwagen dahinter, wie es "berichtet" wurde.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Daniel Schuhmann @ 27 Jul 2009, 20:49 hat geschrieben:Wenn der Journalist sich mit Eisenbahn nicht auskennt und solche grundlegenden Fehler begeht, wie kann er dann auf die Unfallursache schließen?
Hat er das? Ich konnte weder im Artikel bei Spiegel-Online noch im Presseportal der Bundespolizei etwas davon lesen.

Es bleibt einfach dabei, dass der Normalbürger sich nicht dafür interessiert, ob es eine Lok, ein Trieb- oder ein Steuerwagen war. Vielleicht wäre es gut, sich mal in die Welt außerhalb der Eisenbahn zu versetzen und nicht immer auf die bösen Journalisten schimpfen. Vielleicht sollte sich diese Zunft auch einmal angewöhnen, einfach nur von einem Eisenbahnfahrzeug zu schreiben :lol:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Tja, ist aber allgemein ein Problem des Journalismus, das querbeet einfach zu unpräzise berichtet wird.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

spock5407 @ 27 Jul 2009, 21:15 hat geschrieben:Tja, ist aber allgemein ein Problem des Journalismus, das querbeet einfach zu unpräzise berichtet wird.
Glaubst Du, das es den geneigten Zeitungsleser interessiert, ob nun die Lok 112 00x-y, der Steuerwagen 50 80 wx-yz oder sonst ein Eisenbahnfahrzeug in den Bagger mit der Zulassungsnummer 123 xyz gefahren ist? Glaubst Du wirklich, dass es irgendeinen Menschen da draußen interessiert, wie die Bahn ihre Fahrzeuge bezeichnet?

Ich bin da draußen und kenne meine Mitmenschen. Und ich sage Dir, es interessiert kein Schwein.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 22:18 hat geschrieben: Glaubst Du, das es den geneigten Zeitungsleser interessiert, ob nun die Lok 112 00x-y, der Steuerwagen 50 80 wx-yz oder sonst ein Eisenbahnfahrzeug in den Bagger mit der Zulassungsnummer 123 xyz gefahren ist? Glaubst Du wirklich, dass es irgendeinen Menschen da draußen interessiert, wie die Bahn ihre Fahrzeuge bezeichnet?

Ich bin da draußen und kenne meine Mitmenschen. Und ich sage Dir, es interessiert kein Schwein.
Die generelle Frage ist, wie weit sollte die Berichterstattung vereinfacht werden, um sie dem Leser aufzutischen? Wenn z.B. ein neues Medikament auf den Markt kommt und ein Journalist schreibt im reinen Medizinerdeutsch - oder soll ich sagen Medizinerlatein - dann versteht der alte Onkel Fritz nur Spanisch und erfährt gar nicht, dass ihm das Medikament gegen seine Blasenschwäche helfen könnte.

Der Grat zwischen Vereinfachung und fehlerhafter Berichterstattung ist ein schmaler. Wie weit man vereinfachen soll, hängt sicher vom Zielpublikum ab. Die Kunst liegt aber darin, dass man trotz starker Vereinfachung nichts Falsches schreibt.

Warum man ausgerechnet in in einer Pressemitteilung der Polizei, die sich eben eher weniger an das Bild-Zeitungs-Publikum richtet, einen Triebwagen dazu erfinden muss, ist mir schleierhaft. Jeder nicht fachkundige Leser weiß, was eine Lokomotive ist. Bei einem Triebwagen könnten die ersten Interpretationsprobleme einziehen, auch wenn der Großteil der Leserschaft auch den Triebwagen noch richtig einschätzen können dürfte. Warum hat man hier also nicht geschrieben, dass da eine Lokomotive vorne dran hing?

Die Argumente, das sei doch unwichtig, laufen hier ins Leere. Eher könnte man es noch verstehen, wenn ein Triebwagen zur Lokomotive wird, aber umgekehrt?
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 27 Jul 2009, 22:49 hat geschrieben:Warum man ausgerechnet in in einer Pressemitteilung der Polizei, die sich eben eher weniger an das Bild-Zeitungs-Publikum richtet, einen Triebwagen dazu erfinden muss, ist mir schleierhaft. Jeder nicht fachkundige Leser weiß, was eine Lokomotive ist. Bei einem Triebwagen könnten die ersten Interpretationsprobleme einziehen, auch wenn der Großteil der Leserschaft auch den Triebwagen noch richtig einschätzen können dürfte. Warum hat man hier also nicht geschrieben, dass da eine Lokomotive vorne dran hing?
Ganz einfach, weil es vollkommen unwichtig ist. Die Einezelheiten sind allenfals für die Ermittlungen interessant, aber auch nur dann, wenn es Einfluss auf den Tathergang hat.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 23:19 hat geschrieben: Ganz einfach, weil es vollkommen unwichtig ist. Die Einezelheiten sind allenfals für die Ermittlungen interessant, aber auch nur dann, wenn es Einfluss auf den Tathergang hat.
Das würde im Umkehrschluss aber bedeuten, dass man in Pressemitteilungen und Zeitungen alle unwichtigen Einzelheiten durch Phantasiewerte und -angaben ersetzen könnte, denn die tatsächlichen Angaben wären ja belanglos.

Bei einem Trambahnunfall in München könnte man in Zukunft von einem Stadtbahnunfall sprechen und man dürfte es den Schreiberlingen nicht mehr krumm nehmen, wenn man die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof als U-Bahn bezeichnet. Das könnte man dann nahtlos fortsetzen.

Ehrlich gesagt dreht sich bei mir der Magen um. Warum sollte man das machen? Nur weil es angeblich unwichtig ist? Was dagegen spricht: Es schafft nur unnötige Verwirrung. Man kann zwar nicht darauf schließen, dass bei falscher Anwendung der Begrifflichkeiten der ganze Artikel Müll ist, aber es macht auch keinen guten Eindruck.

Ich bleibe daher dabei: Vereinfachung ja, wenn es das Zielpublikum erfordert, fachliche Fehler nein.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 28 Jul 2009, 04:32 hat geschrieben:Ich bleibe daher dabei: Vereinfachung ja, wenn es das Zielpublikum erfordert, fachliche Fehler nein.
Der Normalbürger unterscheidet wohl zwischen Straßenbahn, U-Bahn und Eisenbahn. Bei letzterer noch zwischen den Angeboten S-Bahn, RE und Fernverkehr. Alles Andere interessiert ihn nicht.
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Beitrag von Boris Merath »

ich denke man muss hier unterscheiden - schreibt ein normaler Journalist einen Artikel, sind gewisse begriffliche Fehler IMHO entschuldbar. Allerdings sollte sich dieser normale Journalist dann auch verkneifen, über die Unfallursache zu spekulieren.

Wenn er jedoch über die Unfallursache spekuliert, sollte er auch Ahnung haben von dem was er schreibt - hier sind dann solche Fehler nicht mehr so ohne weiteres entschuldbar, weil diese eben auch auf die Qualität anderer Aussagen Rückschlüsse zulassen.

Zum Triebwagen an sich: Sooooo falsch ist der Begriff dann auch wieder nicht - für den Laien macht die Unterscheidung Triebwagen vs. Triebfahrzeug IMHO keinen wesentlichen Unterschied. Da könnte man ja genausogut anfangen, Journalisten als unfähig zu bezeichnen, weil sie einen Haltepunkt Bahnhof genannt haben...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 28 Jul 2009, 07:37 hat geschrieben:Wenn er jedoch über die Unfallursache spekuliert, sollte er auch Ahnung haben von dem was er schreibt - hier sind dann solche Fehler nicht mehr so ohne weiteres entschuldbar, weil diese eben auch auf die Qualität anderer Aussagen Rückschlüsse zulassen.
Weder im Presseportal der Bundespolizei noch im Artikel von Spiegel-Online wird über die Ursache spekuliert.
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Beitrag von Taschenschieber »

Autobahn @ 27 Jul 2009, 22:19 hat geschrieben: Ganz einfach, weil es vollkommen unwichtig ist. Die Einezelheiten sind allenfals für die Ermittlungen interessant, aber auch nur dann, wenn es Einfluss auf den Tathergang hat.
Wenn es unwichtig ist, soll man es nicht schreiben.
Wenn man es schreibt, dann bitte auch richtig.
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Beitrag von EasyDor »

Ich muss den Spiegel jetzt mal in Schutz nehmen... In dem Artikel steht überall korrekt Lok. Wobei ich mir da nicht so sicher bin ob das beim ersten mal, wo ich ihn gelesen habe auch schon so war... Ich meine da stand auch was von Triebwagen. Man liest wohl hier... ;)
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Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 28 Jul 2009, 13:50 hat geschrieben: Ich muss den Spiegel jetzt mal in Schutz nehmen... In dem Artikel steht überall korrekt Lok. Wobei ich mir da nicht so sicher bin ob das beim ersten mal, wo ich ihn gelesen habe auch schon so war... Ich meine da stand auch was von Triebwagen. Man liest wohl hier... ;)
Gegen eine nachträgliche Änderung spricht, dass JNK den entscheidenden Teil aus dem SPIEGEL-Artikel wortwörtlich zitiert hatte. Dort steht an mehreren Stellen "Lok" und "Lokführer". Und dieses Zitat kann der SPIEGEL im Eisenbahnforum eher weniger editieren. ;)
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JNK
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Beitrag von JNK »

EasyDor @ 28 Jul 2009, 13:50 hat geschrieben: Ich muss den Spiegel jetzt mal in Schutz nehmen... In dem Artikel steht überall korrekt Lok. Wobei ich mir da nicht so sicher bin ob das beim ersten mal, wo ich ihn gelesen habe auch schon so war... Ich meine da stand auch was von Triebwagen. Man liest wohl hier... ;)
Die Pressemeldung der Bundespolizei, die ich in vollem Umfang zitierte, sprach von einem "Triebwagen". Daraufhin entbrannte eine Diskussion wie unsachlich Journalisten berichten. Niemand hat aber aufgezeigt, dass derjenige, der bei der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt diese Meldung verfasst hat, auch Journalist ist.

Das ist eine schöne Ironie, wie sie nur das Leben schreibt. Ein Polizist irrt sich bei einem zusammengesetzten Nomen mit dem zweiten Bestandteil und alle schimpfen auf die Journalisten, wobei derjenige, den ich verlinkte, sich völlig korrekt, nein sogar korrekter als die Bundespolizei, geäußert hat.

Es wird also unsachlich über Unsachlichkeit geschimpft, wo keine Unsachlichkeit vorlag. Respekt.
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Beitrag von Autobahn »

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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