Die Deutsche Bahn will im Regionalverkehr künftig deutlich stärker ihre Kunden als Erlösquelle anzapfen. Auf diesem Weg will die DB sinkende staatliche Zuschüsse kompensieren.
- Die Bahn will deutlich teurer werden wie in ihrem "Vorbild" GB.
- DB Regio will sich nicht mehr überall bewerben und sich so unrentabler Strecken entledigen
- Die Ausstattung und Mindeststandards will man sich nicht mehr vorschreiben lassen.
Das heisst für mich: Deutlich teurer - Ausdünnung von Takt und Service wo unrentabel - noch dürftigere Triebfahrzeuge im Nahverkehr!
Was für eine Aussicht...
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!
Dabei hat die DB im Regionalverkehr eh kaum was zu sagen da dieser von den Ländern bestellt wird! Wenn die DB aktiv an den Ausschreibungen teilnehmen will, muss sie die Anforderungen annehmen. Sonst kann sie es gleich lassen!
Lang lebe die Konkurrenz!
Für den ÖPNV AusbauGegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV! Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
super dass ist ja heute schon ein unhaltbarer Zustand, für die Fahrt Berlin - Liberec, brauche ich schon zwei versch. Fahrkarten...eines von DB Regio und eines von der Odeg.....
Möglicherweise werden bald die günstigen Ländertickets abgeschafft, oder Regionalverkehr auf Schiene heisst in Zukunft, kein Zuganschluss mehr, nutzen Sie den Autobus !!!
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.
Jean @ 4 Feb 2010, 10:19 hat geschrieben:Dabei hat die DB im Regionalverkehr eh kaum was zu sagen da dieser von den Ländern bestellt wird! Wenn die DB aktiv an den Ausschreibungen teilnehmen will, muss sie die Anforderungen annehmen. Sonst kann sie es gleich lassen!
Lang lebe die Konkurrenz!
c-a-b @ 4 Feb 2010, 10:15 hat geschrieben:Ich lese raus:
- Die Bahn will deutlich teurer werden wie in ihrem "Vorbild" GB.
- DB Regio will sich nicht mehr überall bewerben und sich so unrentabler Strecken entledigen
- Die Ausstattung und Mindeststandards will man sich nicht mehr vorschreiben lassen.
Das heisst für mich: Deutlich teurer - Ausdünnung von Takt und Service wo unrentabel - noch dürftigere Triebfahrzeuge im Nahverkehr!
c-a-b @ 4 Feb 2010, 10:15 hat geschrieben: Ich lese raus:
- DB Regio will sich nicht mehr überall bewerben und sich so unrentabler Strecken entledigen
- Die Ausstattung und Mindeststandards will man sich nicht mehr vorschreiben lassen.
Also sich nicht überall bewerben können sie wohl machen, dann gewinnt die Ausschreibung halt wer anders.
Da die anderen Unternehmen aber sicher nicht mit Verlust fahren werden, dürften die für das auzuführende Eisenbahnunternehmen in jedem Fall Gewinn bringen - die Frage ob sich die Strecke lohnt stellen sich doch schon heute die Aufgabenträger, die halt noch andere Punkte in die Bewertung einfließen lassen (sollten) - halt obs trotz Defizit halt einen volkswirtschaftlichen Nutzen gibt.
Und Austattung und Mindeststandards wird man wohl auch einhalten müssen, wenns nen Zuschlag geben soll. Wie das danach kontorlliert wird, ist eine andere Sache, da könnte man bei miesen Verträgen eher ansetzen (siehe S-Bahn Berlin).
@Jean: Aber die Tarife liegt die DB noch fest! Gibts da eigentlich bestimmte Regulierungen oder ist der Tarifmarkt für die Fahrgäste noch völlig unreguliert?
Ionenweaper @ 4 Feb 2010, 14:26 hat geschrieben: @Jean: Aber die Tarife liegt die DB noch fest! Gibts da eigentlich bestimmte Regulierungen oder ist der Tarifmarkt für die Fahrgäste noch völlig unreguliert?
Das letzte Wort haben da immer noch die Länder bzw. die Bundesregierung bei den Tarifen, nicht die DB!
Für den ÖPNV AusbauGegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV! Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Die DB beschwert sich doch nur indirekt darüber, dass die staatlichen Zuschüsse sinken und zeigt, was dann passiert. Das soll wohl nur eine Warnung sein, weniger eine direkte Ankündigung...
Also ich lese vor allem eines aus diesem Artikel: DB Regio verlässt sich nicht mehr auf Staatsknete, sondern möchte den Modal Split der Einnahmen hin zu mehr Erlösen aus dem Verkauf von Fahrkarten verschieben. Wenn man sich überlegt, was die Bundesländer getrieben von vermeintlichen Sparzwängen (bei selbstverständlich steigenden Verwaltungsausgaben) in den nächsten Jahren im Nahverkehr wieder für Dummheiten anrichten werden, durchaus logisch. So gehe ich z.B. für Baden-Württemberg davon aus, daß im Jahr 2011 nach den Landtagswahlen der ganze Spaß wie vor ein paar Jahren wieder von vorne los geht: Taktausdünnungen, Ferienfahrplan und ähnlicher hirnloser Quatsch. Auf dieser Basis ist es also logisch, daß DB Regio nicht ewig die Bundesländer als größte Einnahmequelle haben möchte.
So gesehen verstehe ich die hier losgetretenen Debatten noch nicht ganz, denn es dürfte auch und gerade der DB Regio klar sein, daß man den zahlenden Kunden besser nicht verärgert, wenn man möglichst oft (mehr) Geld von ihm möchte. Und Nettovertrag mit dem staatlichen Auftraggeber heißt genau das: Den größten Gewinn macht das EVU, wenn möglichst viele Kunden möglichst oft Fahrkarten kaufen. Also wird man sich - die bestehenden Anforderungen der Aufgabenträger unbesehen - bei der Angebotsqualität schon Gedanken machen müssen.
Die Aussage zur Teilnahme an Ausschreibungen kann man verschieden bewerten: Einmal wirtschaftlich - kein Unternehmen kann zur Angebotsabgabe gezwungen werden, und wenn andere es billiger können, laß sie machen. Jede Posse von diversen Provinzfürsten mitzumachen, kann wirtschaftlich auch zum Fiasko werden. Andererseits auch als kleine Breitseite an ewig nörgelnde Politiker wie z.B. in Berlin - stellt euch vor, der Senat schreibt die S-Bahn aus und DB Regio sagt: "Och nö, laß mal, wir haben keinen Bock, wir hauen lieber die ET in die Tonne und sparen uns zukünftig den Ärger." - Dann wird es für Berlin richtig doof, denn wer kauft sich für einen Aufgabenträger der chronisch pleite ist, schon ein paar hundert Fahrzeuge, die er nach Vertragsende nie wieder woanders verwenden kann ? Das würde Berlin dann Unsummen kosten. Jaja, wenn man dauernd für die Politik nur der Sündenbock ist, darf man auch mal zurückschlagen, und sollte es so gemeint gewesen sein, war es erstaunlich subtil.
Dann wird es für Berlin richtig doof, denn wer kauft sich für einen Aufgabenträger der chronisch pleite ist, schon ein paar hundert Fahrzeuge, die er nach Vertragsende nie wieder woanders verwenden kann ? Das würde Berlin dann Unsummen kosten. Jaja, wenn man dauernd für die Politik nur der Sündenbock ist, darf man auch mal zurückschlagen, und sollte es so gemeint gewesen sein, war es erstaunlich subtil.
Dann kalkuliert man eben so, dass die Fahrzeuge nach den 15 Jahren Vertragslaufzeit abgewirtschaftet sind. Übrigens gibt es in diesem Fall eine Wiedereinsatzgarantie nach den 15 Jahren.
146225 @ 5 Feb 2010, 05:56 hat geschrieben: Gleiches Thema, andere Zeitung: Handelsblatt.
Liest sich doch irgendwie anders als bei der FTD.
Die FTD ist halt eine ausgemacht schlechte Zeitung. Auch die Welt-Kompakt schrieb gestern im Sinne des Handelsblatts. Die unternehmerische Verantwortung der Eisenbahnunternehmen soll in den Ausschreibungen wieder stärker zur Geltung kommen. Damit wird auch mehr Wertschöpfung dem Wettbewerb ausgesetzt, was zu kreativen Ideen und günstigen Preisen führt. Man denke nur an die Ausschreibung Westmünsterland, wo die in Bürokratenstuben erdachten Ausschreibungsbedingungen dazu geführt haben, daß die gebotenen Preise so hoch waren, daß der Zweckverband sie nicht hätte bezahlen können - Ausschreibung wurde aufgehoben.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Er fordert stattdessen von den Bestellern Netto-Verträge, bei denen aus den staatlichen Mitteln lediglich ein Teil der Verkehrsleistung bezahlt wird.
In Branchenkreisen heißt es, die großen internationalen Kapitalgesellschaften unter den Bahnbetreibern bevorzugten in der Finanzkrise mit der problematischen Kapitalbeschaffung das sicherere Geschäft des Vertrages mit garantierten Einnahmen.
...
Die Praxis der detaillierten Brutto-Verträge war in den vergangenen Jahren von den Aufgabenträgern entwickelt worden, um sämtlichen Anbietern in den Ausschreibungen die exakt gleichen Voraussetzungen bieten zu können. Da viele Strecken zum ersten Mal ausgeschrieben wurden, hatte meist nur der ehemalige Monopolist DB Regio wirtschaftliche Erkenntnisse aus dem Betrieb. Und der hatte sich bislang geweigert, sich in die Karten blicken zu lassen.
Merkt ihr was? Für unrentable Strecken wird sich kein Bewerber finden, der (neue) Fahrzeuge beschaffen muss. Der DB Konzern kann dann dort mit altem Rollmaterial Fahrten auferlegt bekommen, die dann über die Hintertür doch noch Gewinn abwerfen. Zumindest so lange, wie der Besteller das mitmacht, bevor die Strecke stillgelegt wird. Und da nur die DB über die Zahlen verfügt, kann sie theoretisch jede Strecke schlechtrechnen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Merkt ihr was? Für unrentable Strecken wird sich kein Bewerber finden, der (neue) Fahrzeuge beschaffen muss. Der DB Konzern kann dann dort mit altem Rollmaterial Fahrten auferlegt bekommen, die dann über die Hintertür doch noch Gewinn abwerfen. Zumindest so lange, wie der Besteller das mitmacht, bevor die Strecke stillgelegt wird. Und da nur die DB über die Zahlen verfügt, kann sie theoretisch jede Strecke schlechtrechnen.
Wie kann sich denn eine Linie für ein EVU nicht rechnen? Schließlich kalkulieren die EVUs die Gebote in den Ausschreibungen so, dass sich die Linie für sie rechnet. Sie kann höchstens für den Besteller zu teuer werden.