[Bilder] Helsinki & Tallinn

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ein zweites Bilderthema zu Helsinki innerhalb weniger Tage? Ja, denn mein Bildbeitrag funktioniert nur, wenn man Tallinn als wesentlichen Bestandteil mit einbezieht; daher bitte ich meinen Beitrag nicht als "Konkurrenz", sondern als zufällige zeitliche Parallele zu Systemfehlers schönem Beitrag zu verstehen.

Am langen Wochenende hat es mich nun auch in den hohen Norden Europas verschlagen, was nicht zuletzt daran liegt, dass Lufthansa vor einigen Wochen massenweise Helsinki-Tickets für 99 Euro (hin&rück) verkauft hat. Einen solchen Preis für eine derart weite Entfernung (knapp 1.600 Kilometer) bekommt man in Zeiten ohne Wirtschaftskrise, aber dafür mit Luftverkehrssteuer nur noch selten, daher musste ich einfach zuschlagen!

Helsinki ist mit knapp 600.000 Einwohnern größte Stadt und zugleich Hauptstadt Finnlands, im äußersten Süden des Landes direkt an der Ostsee gelegen. Die Stadt weist einen äußerst interessanten ÖPNV auf, den ich im Folgenden, mit etwas Stadtbild garniert, präsentieren möchte.

Nach der Ankunft am äußerst engen und unattraktiven Terminal 1 in Vantaa (Finnair hat sein Drehkreuz übrigens im moderneren Terminal 2) wartet bereits der Flughafenbus der Linie 615 oder 615T auf die angekommenen Gäste, tagsüber im 15-Minuten-Takt. Der Flughafen Helsinki-Vantaa erhält bald auch eine Schienenanbindung, die derzeit im Bau ist und lt. Infoplakat am Flughafen 2014 eröffnen soll. Doch noch darf man mit recht bequemen 15m-Scania- oder Volvo-Bussen fahren, die nach einigen Zwischenhalten und knapp 40 Minuten Fahrzeit auf der Ostseite des Bahnhofsplatzes ankommen:

http://img64.imageshack.us/img64/1614/dscf7978r.jpg

Auf dem Zieldisplay des Flughafenbusses sieht man auch gleich die Zweisprachigkeit Finnlands. Offizielle Amtssprachen sind Finnisch und Schwedisch (Letzteres hat etwa 6% Anteil), und sämtliche Beschilderungen und Plakate sind zweisprachig gehalten. Immer oben finnisch, unten schwedisch. Das ganze ist sehr praktisch, da man sich selbst mit viel Sprachtalent aus dem finnischen Wortschatz nichts, aber auch gar nichts ableiten kann, während Schwedisch dem Deutschen schon sehr stark ähnelt. Nach dem Prinzip Flygplatsen = Flughafen funktioniert dann auch die gesamte schwedische Sprache, man versteht wirklich sehr viel (~70%) beim Lesen. Beim Sprechen ist Englisch am besten, das spricht in Finnland wirklich jeder sehr gut.

Auffällig an Helsinki ist, dass es extrem viel Busverkehr (auch Regionallinien) im Zulauf auf die Innenstadt gibt, von denen die meisten Linien an den beiden Busbahnhöfen auf der Westseite und Ostseite des Hauptbahnhofs enden. Fast ausschließlich sind 15m-Wagen von Volvo oder Scania im Einsatz, wenige Lion's City mischen sich auch dazwischen. Mit derartigen Pulks aus Bussen verstopfte Einfallstraßen (vor allem im Berufsverkehr, Pfingstmontag war ja kein Feiertag in Finnland) habe ich nichtmal in NYC gesehen, und dort ist es schon extrem.

Doch nun zu einigen Bildern:

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Zweiteiliger Valmet-Hochflurwagen auf der Südseite des Hauptbahnhofs, vor dem imposanten Haupteingang. Für mich architektonisch der interessanteste Hauptbahnhof, den ich bisher überhaupt gesehen habe.
Dieser Straßenbahnwagen ist DAS Standardfahrzeug Helsinkis. Die geringe Gefäßgröße bedingt einen dichten Takt, was an manchen Streckenabschnitten zu netten Straßenbahnstaus führt, wie ich sie bisher nichtmal aus Prag oder Mailand kannte.

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Einige der Valmet-Wagen wurden auch mit Niederflur-Mittelteil nachgerüstet und somit zu Dreiteilern umgebaut. Hier am Senatstorget, wo man nach einer Drehung nach links den prachtvollen Dom fotografieren kann:

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Und auch die Variobahn möchte noch mit aufs Bild. Nach vielen Schwierigkeiten fährt sie nun in Helsinki offenbar einigermaßen zuverlässig, von Fahr"komfort" würde ich allerdings nicht sprechen. Mal sehen, wann dieses Qualitätsprodukt die Straßen Münchens zieren wird...

Das Meer und somit auch einer der vielen verschiedenen Häfen ist in Helsinki nie weit, in diesem Fall nur 3 Minuten Fußweg vom Senatstorget/Dom:
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Wiederum 30 Sekunden Fußweg von dieser Szene drehen wir uns nach links und erblicken eine weitere Variobahn vor der prachtvollen Uspenski-Kathedrale. Dass Finnland und somit auch Helsinki von 1809 bis 1917 unter russischer Herrschaft stand, ist wenig bekannt; die 1868 fertiggestellte Uspenski-Kathedrale ist ein Zeugnis hiervon und gleichzeitig größte orthodoxe Kirche im westlichen Europa.

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Für Freunde der historischen Straßenbahn gibt es eine Touristenlinie, die sogar mit offenem Sommerbeiwagen verkehrt. Hier am Kauppatori (Marktplatz) neben dem Hafen.

Nach all dem Sightseeing wollte ich erstmal etwas im Grünen entspannen und fuhr von besagtem Marktplatz mit der Fähre etwa 15 Minuten nach Suomenlinna:

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Suomenlinna ist eine alte Festungsinsel (eigentlich vier Inseln, mit Brücken verbunden) direkt vor Helsinki, mit prächtigem Ausblick auf die Stadt. Es ist zugleich ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner Helsinkis wie auch für Touristen. Die Mischung aus sanftem Grün, schattigen Liegewiesen, riesigen Kanonen und Festungsmauern ist äußerst interessant und dank vieler Fußwege und schattiger Plätze auch an einem heißen Tag angenehm zu besuchen.

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Am Abend verabschiedete ich mich mit einem interessanten Lichtspiel neben dem Hauptbahnhof vom städtischen Verkehr.

Insgesamt hat mir Helsinki als Stadt sehr gut gefallen. Es gibt zwar - auch im Stadtzentrum - relativ viele Büro-Bausünden aus den 60er- und 70er-Jahren, mit denen man keinen Architekturpreis gewinnen würde. Abgesehen davon ist Helsinki eine interessante Mischung aus Hafen und Wasser, schönen Wohn-Altbauten, viel Kopfsteinpflaster, leichten Hügeln (es geht immer irgendwie leicht rauf oder runter), und ganz viel Straßenbahnverkehr. Daher als Wochenendziel sehr zu empfehlen, vor allem wenn es Flugtickets zum günstigen Preis gibt.

Mit den möglichen Tagesausflügen beschäftigen wir uns dann gleich im 2. Teil :)

Edit: Vieeel zu groß :)
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Von Helsinki aus gibt es zwei mögliche Tagesausflüge: St. Petersburg (Rußland) oder Tallinn (Estland).

St. Petersburg ist visatechnisch mit dem Zug sehr schwierig und spontan wohl nicht machbar, weshalb ich es auch nicht versucht habe. Zeitlich würde es problemlos gehen, denn seit dem Jahr 2010 verkehrt in nur 3,5 Stunden zwischen Helsinki und St. Petersburg der neue Hochgeschwindigkeitszug "Allegro". Es gibt derzeit vier tägliche Zugpaare, die eine Fahrtmöglichkeit etwa alle vier bis fünf Stunden ermöglichen.

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Abendliches Allegro-Treffen am Hauptbahnhof von Helsinki. Links die Ankunft um 18:01 aus St. Petersburg, rechts die Abfahrt um 19:00 nach St. Petersburg.

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Detailaufnahme des meines Wisses nach einzigen Hochgeschwindigkeitszuges, der aus einem EU-Land in ein nicht-EU-Land verkehrt.

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Ausfahrt des 19 Uhr-Abendzuges nach St. Petersburg, der aufgrund 1 Stunde Zeitverschiebung um 23.36 Uhr Ortszeit in St. Petersburg ankommen wird. Links wird gerade ein endlos langer Nachtzug für den finnischen Binnenverkehr bereitgestellt.

Nachdem mir St. Petersburg aus visatechnischen Gründen und zu kurzer Vorlaufzeit für die Planung etwas zu unsicher erschien, entschied ich mich als Tagesausflug für die weitaus einfachere Variante: Tallinn. Die estnische Hauptstadt liegt nur etwa 80km Luftlinie von Helsinki entfernt, also kaum mehr als Augsburg von München. Es gibt verschiedene Fährlinien, die häufige Fahrmöglichkeiten zwischen den beiden Hauptstädten bieten. Die Fahrzeit beträgt 2 Stunden und ich war auf einer großen Fähre mit 9 Decks, wovon allerdings nur 3 für Passagiere waren und der Rest für Autos und Fracht. Aufgrund der kurzen Entfernung und der einfachen Einreise (keine Grenzkontrollen mehr seit 2007) wird Tallinn von den Finnen gerne auch als "Helsinki Süd" bezeichnet.

Tallinn ist mit nur knapp über 400.000 Einwohnern die kleinste Hauptstadt im kleinsten Land, in dem ich bisher war. Ganz Estland hat etwa so viele Einwohner wie München.

Tallinn ist nun eine Mischung, wie ich sie so noch nicht erlebt habe. Vom Fähranleger bin ich direkt zur Straßenbahnhaltestelle und erstmal in die Tram in Richtung Außenbezirke gestiegen, und kam mir auf einmal vor wie mitten in Rußland oder der Ukraine. Der einfache Grund dafür: knapp 40 Prozent der Tallinner sind ethnische Russen - und sprechen eben auch Russisch. Im Tatrawagen KT4 ging es nun, zu lautstarker russischer Unterhaltung und russischer Musik ("djewotschka maja" - "mein kleines Mädchen") aus dem Handylautsprecher durch ein Stadtbild, wie es kontrastreicher und interessanter nicht sein könnte. Aber lassen wir die Bilder für sich sprechen:

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Für mich typisch russisch: breite, menschenleere Straßen, die scheinbar ins Nichts führen; dazu Plattenbauten.

Nach diesem ersten Kulturschock - ich hatte nicht erwartet, mitten in der EU eine derart russisch geprägte Atmosphäre vorzufinden - fotografierte ich erstmal ein wenig die KT4. In Tallinn sind ausschließlich KT4 unterwegs, manche davon mit Niederflur-Mittelteil nachgerüstet, wie dieser Wagen in der großzügig angelegten Endschleife Ülemiste:

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Hier noch einmal in der Endstelle Ülemiste, ein weiterer KT4 nähert sich aus der Schleife:
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Realer Sozialismus oder post-sozialistische Realität? Der alte Moskwitsch 412 paßt gut zum KT4 in der idyllischen Endschleife Kopli...

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... neben welcher auch der Betriebshof liegt. Und zwar direkt an der Ostsee!

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Auf der Rückfahrt ins Stadtzentrum gibt es aber auch schöne Holz-Architektur zu sehen - den Mast gibt's gratis dazu ;)

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Idyllisch, oder? Ja, ist aber direkt neben dem Hauptbahnhof! Einige der KT4 stammen auch aus deutschen Betrieben - könnte das hier ein ex-Erfurter sein (wegen der Lackierung)?
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Der Hauptbahnhof selbst ist äußerst übersichtlich und spartanisch ausgestattet:

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Ein paar Vorort-Elektritschkas stellen den einzigen Verkehr dar. Internationalen Verkehr, etwa nach Riga im benachbarten Lettland oder gar nach St. Petersburg, gibt es trotz eigentlich machbarer Entfernungen nicht (nicht mehr?). Bahnsteigdächer, Wartehäuschen oder Beschilderung gibt es übrigens auch nicht. Auf Russisch hab ich mich ein wenig mit einem alten Mütterchen unterhalten, die mir für 51 Cent zwei Bananen verkauft hat. Auf 55 Cent konnte sie nicht rausgeben, das hat mir aber schon ein Finne auf der Fähre erzählt, dass man in Tallinn abseits der Touristen-Hotspots besser kleine Münzen bereithält. Fast schon paradox, dass man trotz all des Sowjet-Feelings hier mit Euro-Münzen bezahlt.

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Auf dem Bahnhofsvorplatz fuhr mir noch ein alter Skoda-O-Bus vor die Linse, doch leider sind auch hier schon die Solaris Trollino auf dem Vormarsch.

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Ein paar Minuten und viele Treppenstufen später dann der Ausblick, für den viele Touristen nach Tallinn kommen: das mittelalterliche Stadtzentrum, hier von der Oberstadt aus gesehen. Tallinn ist übrigens Kulturhauptstadt Europas 2011, was sich leider auch an unglaublichen Massen von Touristen bemerkbar macht. Ob die abseits der kopfsteingepflasterten Gassen überhaupt was von der Stadt sehen oder mal ins Gespräch mit den Leuten kommen?

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Wie in Helsinki, zeugt auch in Tallinn eine orthodoxe Kathedrale (Alexander-Newski-Kathedrale) von der ehemals russischen Herrschaft.

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Und wieder nur ein paar Minuten entfernt, sehen wir den ehemaligen sowjetischen Kulturpalast, heute marode und ungenutzt, aber Sinnbild der Zeit, als Estland sozialistische Sowjetrepublik war.

Im Stadtzentrum habe ich dann, stellvertretend für den abwechslungsreichen Busverkehr, noch einen alten Volvo-Hochflurwagen abgelichtet:

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... und anschließend den interessanten Tag im idyllischen Park von Schloss Katharinental (neben der Straßenbahn-Endstelle Kadriorg) ausklingen lassen:
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Interessantes Detail am Rande: dieser Schlosspark ist ein kostenfreier WiFi-Hotspot - das hatte ich im Internet schon gelesen, dass uns die Esten in puncto Internet-Nutzung weit voraus sind.

So ging meine Reise nach Tallinn also zu Ende. Ich muß sagen, dass mich die Stadt absolut überrascht hat. Soviel Sowjet-Flair mitten in der EU, das hätte ich wirklich nicht erwartet. Die sprachliche Mischung aus Russisch, Estnisch, und Finnisch auf der Straße war auch sehr interessant, wobei man Estnisch und Finnisch eh nicht wirklich auseinanderhalten kann.

Übrigens macht auch das Straßenbahnfahren in Tallinn großen Spaß, dank idyllischer Wendeschleifen und interessanter Strecken. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Spaß in einem so kleinen Netz (knapp 40km Streckenlänge auf vier Außenästen) gehabt.

Falls Ihr also mal nach Helsinki fahrt - macht auch einen Tagesausflug nach Tallinn, ich kann es nur empfehlen! :)
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u-bahn-fan
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Beitrag von u-bahn-fan »

Toller Bilderbogen! Vielen Dank!!! :) :) :)
Die Gans erwacht betroffen.
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Da bekommt man glatt Lust, der Stadt bzw. Region einben Besuch abzustatten, vielen Dank für die schönen Eindrücke! :)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Meinen Vorrednern kann ich mich nur anschließen :)
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Herzlichen Dank auch von mir für die wunderbaren Eindrücke aus dem Norden Europas!
Mich verschlägt es demnächst im Rahmen einer Rundreise auch nach Helsinki, allerdings nur mit einem Tag Aufenthalt. Hast Du vielleicht Tipps, wie sich bei einer knappen Freizeit ein paar repräsentative Trameindrücke sammeln lassen? Für das gesamte Netz wird es ganz sicher nicht reichen, aber vielleicht lässt sich ja eine kleine Rundfahrt mit möglichst unterschiedlichen Wagentypen arrangieren? So etwas wäre super!
Gruß vom Wauwi
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Super Bilder, vielen Dank! :)


Detailaufnahme des meines Wisses nach einzigen Hochgeschwindigkeitszuges, der aus einem EU-Land in ein nicht-EU-Land verkehrt.
Eigentlich fahren täglich zig ICE und TGV in die Schweiz. ;) :D
Tallinn ist mit nur knapp über 400.000 Einwohnern die kleinste Hauptstadt im kleinsten Land, in dem ich bisher war. Ganz Estland hat etwa so viele Einwohner wie München.
Dann musst du unbedingt mal nach Vaduz/Liechtenstein. :lol:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Danke an Euch alle für das positive Feedback! :) Freut mich, dass Euch der Bericht gefällt!

MVG-Wauwi @ 14 Jun 2011, 17:56 hat geschrieben:Mich verschlägt es demnächst im Rahmen einer Rundreise auch nach Helsinki, allerdings nur mit einem Tag Aufenthalt. Hast Du vielleicht Tipps, wie sich bei einer knappen Freizeit ein paar repräsentative Trameindrücke sammeln lassen? Für das gesamte Netz wird es ganz sicher nicht reichen, aber vielleicht lässt sich ja eine kleine Rundfahrt mit möglichst unterschiedlichen Wagentypen arrangieren? So etwas wäre super!
Aber gerne! Derzeit und noch bis 14.8. gilt in Helsinki wegen Bauarbeiten ein besonderes Baustellen-Netz. Das ist wichtig, weil insbesondere die in Reiseführern oft beworbenen, touristisch brauchbaren Ringlinien 3B und 3T nicht auf den gewohnten Laufwegen verkehren! Den aktuellen Netzplan gibt es hier als pdf-Schema, den würde ich ausdrucken und mitnehmen.

Und nun ein paar Tipps: ein absolutes Muss ist die derzeitige Baustellenlinie 5, die als Ringline ausgestaltet ist (verkehrt nur im Uhrzeigersinn!) und einmal vom Hauptbahnhof über Alexandersgatan (Einkaufsstraße), Senatstorget (Dom), Kauppatori (Marktplatz am Hafen), und dann durch sehr schöne und leicht hügelige Altbauviertel wieder zurück zum Hauptbahnhof fährt. Bei meinem Besuch fuhren auf der Linie 5 vor allem die ältesten Hochflurwagen (erkennbar an der Ganzreklame und von mir gar nicht im Bild festgehalten). Die Runde hat mir persönlich so viel Spaß gemacht, dass ich sie gleich 2x mitgefahren bin. Fahrzeit für eine komplette Runde sind ca. 25 Minuten inkl. Standzeit an einer Unterwegshaltestelle (müßte glaube ich Olympialaituri sein).

Dann ist noch der Großteil der Linie 4 empfehlenswert, und zwar zumindest zwischen Operan (Oper) und Merisotilaantori. Die Fahrt geht vorbei an der Oper (die allerdings keinen Schönheitspreis gewinnen würde), am Nationalmuseum (tolles Gebäude!), am Parlament (wieder nicht so toll), am Senatstorget/Dom und kurz darauf an der Uspenski-Kathedrale vorbei, am Ende in ein altes Hafenviertel, wo derzeit offenbar viele alte Gebäude zu Lofts umgebaut werden. Auf der Linie 4 fahren die Valmet-Hochflurwagen aus meinen Fotos, immer Zweiteiler und Dreiteiler gemischt.

Wenn Du dann noch Zeit hast und die Varios erleben möchtest, könntest Du noch eine Runde zwischen Hauptbahnhof und Djurgarden mit den Linien 3B und 3T drehen, die auch an diversen Sehenswürdigkeiten vorbeikommen (z.B. am Vergnügungspark im Norden der Stadt, grob im Bereich Haltestelle Djurgarden).
Aber Achtung, die Linienführung der 3B/3T ist derzeit extrem verwirrend und es ist auch noch ein Linienwechsler 3B<->3T eingerichtet. Allerdings wirst Du irgendwann immer wieder am Hauptbahnhof vorbeikommen, egal wie herum Du mit 3B oder 3T fährst! :)

Ich wünsch Dir schonmal viel Spaß mit der Rundfahrt, noch ein Tipp: eine Tageskarte kaufst Du am besten im Hauptbahnhof-Tiefgeschoß, kurz vor den Eingängen zur Metro sind Fahrkartenautomaten mit Touchscreens (auf Englisch umstellbar). Die Fahrkartenautomaten sehen erst aus wie bunte Automaten für Handy-Prepaid-Karten, sind teilweise rosa oder grün. Die Tageskarte kostet 7 Euro für 1 Tag im Stadtbereich.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Oliver-BergamLaim @ 14 Jun 2011, 14:04 hat geschrieben: Auf dem Zieldisplay des Flughafenbusses sieht man auch gleich die Zweisprachigkeit Finnlands. Offizielle Amtssprachen sind Finnisch und Schwedisch (Letzteres hat etwa 6% Anteil), und sämtliche Beschilderungen und Plakate sind zweisprachig gehalten. Immer oben finnisch, unten schwedisch.
Das ist aber nur im südlichen Teil von Finnland so.
Wenn du eine dreiviertel bis ganze Stunde mit dem Auto von Helsinki rausfährst, dann findest du vom Schwedischen nichts mehr!

Und danke an die Erinnerung, ich wollte ja noch ein paar Bilderchen posten! *hust*
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Für die Fotostrecke will ich DIr auch gratulieren!
HM
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Super, vielen herzlichen Dank für die umfangreichen Tipps!
Gruß vom Wauwi
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karhu
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Beitrag von karhu »

Tallinn führt als erste EU-Stadt kostenlosen Nahverkehr ab 2013 ein: Tallinn
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karhu
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Beitrag von karhu »

Bilder vom Oktober aus Helsinki:

Planverkehr:

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Von Mittwoch bis Freitag sind die Kultur Strassenbahnen (Kulttuuriratikka) mit spezieller Lackierung unterwegs: Culture Tram Helsinki

Kulttuuriratikka vor dem Haubtbahnhof:

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Wagen 162:

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Wagen 153:

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Ich weiß leider nicht welcher Wagen-Typ diese Kultur Strassenbahnen sind, aber im Planverkehr sind sie nicht unterwegs.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 9 Oct 2012, 20:36 hat geschrieben: Ich weiß leider nicht welcher Wagen-Typ diese Kultur Strassenbahnen sind, aber im Planverkehr sind sie nicht unterwegs.
Sieht aus wie die DÜWAG Triebwagen ca. 1960.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

karhu @ 9 Oct 2012, 20:36 hat geschrieben: Ich weiß leider nicht welcher Wagen-Typ diese Kultur Strassenbahnen sind, aber im Planverkehr sind sie nicht unterwegs.
Sieht mir stark nach gebrauchten Düwags aus Mannheim aus.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
146225
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Beitrag von 146225 »

NJ Transit @ 9 Oct 2012, 21:02 hat geschrieben: Sieht mir stark nach gebrauchten Düwags aus Mannheim aus.
So ist es - vor Helsinki waren die Trams rund um die Quadrate zu Hause.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

karhu @ 9 Oct 2012, 20:36 hat geschrieben:Ich weiß leider nicht welcher Wagen-Typ diese Kultur Strassenbahnen sind, aber im Planverkehr sind sie nicht unterwegs.
Der Wagen auf dem letzten Bild müsste ein DUEWAG Typ »Mannheim«, wie er so auch nur in Mannheim beschafft wurde, sein.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Oliver-BergamLaim @ 14 Jun 2011, 14:57 hat geschrieben:Ein paar Vorort-Elektritschkas stellen den einzigen Verkehr dar. Internationalen Verkehr, etwa nach Riga im benachbarten Lettland oder gar nach St. Petersburg, gibt es trotz eigentlich machbarer Entfernungen nicht (nicht mehr?).

Das hat sich zum Glück in der letzten Zeit zum besseren gewendet. Der Tallinner Hbf wurde in den letzten Monaten saniert, neue Gleise und auch elektronische Zugzielanzeiger. Nach Riga kommt man nun auch wieder mit dem Zug mit einmal umsteigen. Und es gibt auch nun eine direkte Verbindung nach Russland mit dem privaten Unternehmen Go Rail. Seit das Netz wieder staatlich ist wird auch einiges investiert neue Bahnsteige, die Strecken werden saniert und auch die Elektrifizierung soll ausgebaut werden. Ab Ende 2013 gibt es dann auch neue Züge: Stadler Flirt. Eine gute Seite, die auch immer aktuallisiert wird, auf deutsch über den Bahnverkehr in Estland ist diese hier: Estbahn.de
Die sprachliche Mischung aus Russisch, Estnisch, und Finnisch auf der Straße war auch sehr interessant, wobei man Estnisch und Finnisch eh nicht wirklich auseinanderhalten kann.

Finnisch und Estnisch haben etwa die Verwandtschaft die man vergleichen kann wie Deutsch mit Holländisch, so kann man, wenn man Finnisch spricht doch um die 70% verstehen. Sprechen ist wieder was anderes ;) Viele Esten sprechen neben gutem Englisch auch zum Teil gut Finnisch doch nur wenige Finnen Estnisch. Russisch verliert immer mehr an Bedeutung, jüngere Esten können es auch gar nicht mehr sprechen.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Nun noch paar Bilder vom Oktober. Selbst im Oktober ist die Innenstadt voll von Touristen, Tallinn boomt. Auf der Fähre sieht man die Finnen teilweise mit Transportwagen Alkohol von Tallinn nach Helsinki transportieren, in Estland ist es über 50% billiger.

Ein echt lohnendes Ziel ist der Fernsehturm der etwa 25min mit dem Bus von der Innenstadt entfernt liegt. Er hat von außen auch nach der umfangreichen Sanierung seine sowjetische Architektur erhalten:

Bild

Innen ganz anders, hochmodern alles. Man kann auch auf eine Außenplattform gehen. Und es gibt Glasscheiben auf die man über 170m über dem Grund stehen kann:

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Man kann an so einem Tag wie dieser war bis an die finnische Ostseeküste sehen.

Aussicht vom Fernsehturm:

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Fernsehturm von der Altstadt aus gesehen, mit der Tallink Fähre von / nach Helsinki:

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Die Ostseeküste im Stadtteil Pirita, im Sommer sehr beliebter Badestrand und Surflocation:

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Das ist die Linnahall (Stadthalle), interresanntes Gebäude aus der Sowjetzeit, seit einigen Jahren ungenutzt und marode. Alle großen Veranstaltungen finden nun in der Saku Suurhall statt. Die Stadt Tallinn hat keine Verwendung mehr für die Halle. Man wollte das Gebäude abreisen, doch man hat sich glücklicherweiße dagegen entschieden, und erhält so den Chame des langsamen Verfalls. So bietet sie einen guten Kontrast zu sehr gut erhaltenen und wunderschönen Altstadt und man kann vom Hallendach, das man doch riesige breite Treppen betreten kann die Ostsee und die Altstadt sehen:

Bild

Von der Linnahall kann man auch das alte Gefängnis sehen, heute ein Museum (was leider nur in der Haubtsaison geöffnet hat):

Bild


So kommen wir zum ÖPNV, ab 2013 für alle Tallinner kostenlos :)

Abgestellte Scania Busse:

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Viru keskus ist ein riesiges Einkaufzentrum in der modernen Innenstadt mit unterirdischem Busbahnhof, das gleiche wie in Helsinki das Kampi Einkaufszentrum.

Tatra Strassenbahn an einer Haltestelle die mitten auf der Strasse liegt, die Autos müssen natürlich anhalten:

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Die meißten Haltestellen sind aber abgetrennt vom Verkehr.


Strassenbahn vor dem Theater:

Bild


Tallinn hat auch ein O-Bus Netz, leider bin ich nicht dazu gekommen Bilder zu machen, kommt dann beim nächsten Besuch :)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Schick! Da meine Schwester ab Januar ein halbes Jahr dort weilen wird, werde ich wahrscheinlich auch mal ein Bilder posten dann ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Ein paar Winterbilder aus Helsinki.

Ein Sm1 (könnte auch ein Sm2 sein, die sehen sich sehr ähnlich) auf der Stecke von Pasila zum Haubtbahnhof. Fotografiert vom Olympiaturm.

Bild

Baureihe Sm5:

Bild

Die Metro in Helsinki, sie verkehrt auf der Spurweite 1524mm, ist die nördlichste der Welt.
Hier ein Bild der Baureihe 100 in Mellunmäki, der nördlichsten Metrostation der Welt:

Bild

Auch innen überwiegt Orange, 80er Jahre Style:

Bild

Strassenbahn am Haubtbahnhof:

Bild
ET 420 192
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Beitrag von ET 420 192 »

@ NJ Transit: Vielen Dank für diese tollen Bilder aus meiner Heimatstadt. Sehr gelungen
@ MVG Wauwi: NJ Transit hat ja schon viel aufgezählt, was man alles besuchen könnte. Ich werde dies noch um einiges ergänzen:
- In der Pursimiehenkatu 7 gibt es einen deutschen Bäcker, bei dem man auch ein gutes Mittagessen zu sich nehmen kann. Dort hält die 3B
- Wenn du die Eisbrecher mal sehen willst, dann fahr mit der 4er nach Katajanokka und gehe dann zu den Merikasarmin laituri
- Ich würde dir auch noch empfehlen mit der 6er nach Arabia raus zufahren. Dort kannst du dann im Arabia-outlet Mumintassen und Geschirr, Fiskarsmesser oder Finlaysonwäsche billiger als sonst kaufen.
- Wenn du mit dem Auto in Helsinki bist, dann rate ich dir, in der Hietaniemenkatu zu parken. Dort findest du immer einen Parkplatz, musst dafür nichts zahlen und bist mit der 24er innerhalb von 5 Minuten am Hauptbahnhof. Ich würde dir auch empfehlen, Helsinki entweder mit dem Fahrrad oder mit der Straßenbahn zu erkunden.
ET 420 192
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Beitrag von ET 420 192 »

Generell. Wenn jemand etwas zu Helsinki, Turku, Tallin, den Alland-Inseln oder Schweden wissen will, dann kann er mich gerne fragen.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

ET 420 192 @ 11 Feb 2013, 14:00 hat geschrieben: @ NJ Transit: Vielen Dank für diese tollen Bilder aus meiner Heimatstadt. Sehr gelungen
Ich bin unschludig - auch wenn ich gerne mal da wäre, war ich da noch nie :)
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von ET 420 192 »

UPS! :unsure: Da ist mir ja ein Riesen- Faupax passiert. Der Dank gebührt natürlich Oliver Berg am Laim. Ich habe euch beide leider verwechselt. Ihr habt nämlich ziemlich gleich ausehende Profilbilder.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Strassenbahn im Aleksanterinkatu, dieses Bild ist auch im Winter aufgenommen, doch diese Strasse ist immer schneefrei weil sie beheitzt ist von unterirdischen Wärmeleitungen.

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In Helsinki gibt es ein kleines Strassenbahnmuseum, der Eintritt ist frei. Ausgestellt sind einige historische Fahrzeuge, alte Fahrkarten und Technik, in die meißten historischen Strassenbahnen kann man auch hineingehen.

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In einem historischen Fahrzeug war diese interresannte Information zu finden, ich hab keine Ahnung was dieses durchgestrichene Spinnennetz bedeuten soll :lol:

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Auch das ist ÖPNV in Helsinki die Fähre zur Insel Suomenlinna verlässt den Hafen:

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In Helsinki gibt es auch wie in Tallinn einen unterirdischen Busbahnhof unter einem Einkaufszentrum. Dort fahren Fernbuse ab und die Busse nach Espoo, die bis Espoo die Autobahn benutzen und dadurch eine recht schnelle Verbindung in die Nachbarstadt bieten. Espoo ist selber nicht sehenswert, es ist zwar eine eigene selbstständige Stadt, und zweitgrößte Stadt in Finnland, hat aber eher den Charakter eine Vorstadt von Helsinki zu sein, so wie Vantaa auch.

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Momentan wird die Metro nach Espoo verlängert, der Busverkehr wird vermutlich dann etwas reduziert werden.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Bayernlover @ 18 Oct 2012, 22:27 hat geschrieben: Schick! Da meine Schwester ab Januar ein halbes Jahr dort weilen wird, werde ich wahrscheinlich auch mal ein Bilder posten dann ;)
Bilder habe ich ob des miesen Wetters leider keine geschossen, zumindest nicht vom ÖPNV. Aber die Eindrücke von Oliver kann ich nur bestätigen: Wunderbare Innenstädte, aber abseits davon wie Russland. Generell wirken die Viertel teilweise sehr runtergekommen - aber man bemüht sich.

Ich empfand die Esten als relativ verschlossenes Volk, wenn dort mal einer lächelt im Supermarkt ist das schon die Ausnahme. Gut, für 2€/Stunde würde ich auch nicht lächeln...

Trotz alledem immer eine Reise wert!
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Beitrag von Jo B. »

Bayernlover @ 2 Apr 2013, 21:26 hat geschrieben: Bilder habe ich ob des miesen Wetters leider keine geschossen, zumindest nicht vom ÖPNV. Aber die Eindrücke von Oliver kann ich nur bestätigen: Wunderbare Innenstädte, aber abseits davon wie Russland. Generell wirken die Viertel teilweise sehr runtergekommen - aber man bemüht sich.

Ich empfand die Esten als relativ verschlossenes Volk, wenn dort mal einer lächelt im Supermarkt ist das schon die Ausnahme. Gut, für 2€/Stunde würde ich auch nicht lächeln...

Trotz alledem immer eine Reise wert!
So, so, was ist denn „wie Russland“? Schon mal in Russland gewesen? Besonders dort in der Gegend in St. Petersburg? Dagegen können alle anderen Ostsee-Städte einpacken.
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Beitrag von Jo B. »

karhu @ 18 Oct 2012, 21:05 hat geschrieben: Finnisch und Estnisch haben etwa die Verwandtschaft die man vergleichen kann wie Deutsch mit Holländisch, so kann man, wenn man Finnisch spricht doch um die 70% verstehen. Sprechen ist wieder was anderes ;) Viele Esten sprechen neben gutem Englisch auch zum Teil gut Finnisch doch nur wenige Finnen Estnisch. Russisch verliert immer mehr an Bedeutung, jüngere Esten können es auch gar nicht mehr sprechen.
Ein großer Prozentsatz der Bevölkerung sind ethnische Russen, von daher dürfte Russisch immer noch die zweitwichtigste Sprache sein, auch wenn das natürlich manchem ethnischen Esten nicht passt.
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