[HH] Senat streicht Zuschüsse f. Kinder

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DT4.6
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Beitrag von DT4.6 »

Der Hamburger Senat hat heute ein Sparpaket in Höhe von 155 Mio. € verkündet.

Darunter sollen auch Zuschüsse für Ausbildungsfahrten in Höhe von 10 Mio. € wegfallen.

Das Schülerticket (Monatskarte/Abo) wird künftig nur noch Montags bis Freitags gelten, am Wochenende muss der normale Fahrpreis gezahlt werden. Die wurden erst am So. wieder erhöht.

ICH FINDE ES ABSOLUT UNGERECHT.

Außerdem soll das Blindengeld gekürzt, Schwimmbäder geschlossen und Bildungsgelder gestrichen werden.

Statt man die U4 nach hinten schiebt (die kostet schlappe 550 Mio. €), wird mal wieder quer durch den Garten gekürzt.

:angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:

Dennis
Davidc
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Beitrag von Davidc »

Was ist daran ungerecht, dass an Wochenenden der normale (Kinder)Fahrpreis gezahlt werden soll und die Schülerkarte nur Montag- Freitag gilt? Oder habt ihr am Samstag und Sonntag Schule?

Ungerecht finde ICH, dass ICH mit meinen bezahlten undvon mir erarbeiten Steuergeldern Wochenendfahrten der Schüler in die Disco und zur Freundin subventionieren soll. So kann man das nämlich auch sehen.

Was Schwimmbäder etc. angeht sind nun leider alle Gemeinden in dieser Lage. Am 1. Juni wurde "mein Schwimmbad" um satte 25% teurer ... so ist das eben in einem Land, das pleite ist.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

@Davidc: Bin ganz deiner Meinung! Wird Zeit, daß der MVV auch da drauf kommt. Ich sehe z.B. auch nicht ein, wieso ich mit meinen Steuergeldern die Leute subventionieren soll, die ewig studieren. Der Ausbildungstarif II bei uns ist altersunbegrenzt. Jeder, der eine Aus-Weiter-Fortbildung/Studium/Schule antritt, kann den AT II bei uns bekommen (ich habe beim Prüfen gedacht, ich seh' net recht, als mir ein alter Mann um die 50 mir nen AT II unter die Nase hielt :blink: ). Für sowas kann ich auch kein Verständnis aufbringen. :angry:
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo,

ich frage mich, wo der Einsparungs-Effekt bleibt. Wenn die KIds am WE deswegen nicht mehr fahren, ist auch nix gewonnen.
Eine Altersbegrenzung (z.B bis max. 30 Jahre) für den Ausbildungstarif halte ich allerdings auch für sninvoll.

Gruß

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Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Ungerecht finde ICH, dass ICH mit meinen bezahlten undvon mir erarbeiten Steuergeldern Wochenendfahrten der Schüler in die Disco und zur Freundin subventionieren soll. So kann man das nämlich auch sehen.
In NRW sind die Grünen auf die Idee gekommen, daß dieses subventionierte Disco-Fahren im ganzen Land verbundweit stattzufinden hat - als "Erziehung zum ÖPNV" :D Wie aus einem Artikel der WAZ/Duisburg vom 27.05.2004 sichtbar ist ( -> HIER zitiert ), die betriebswirtschaftliche Rechnung setzt sich doch durch...
@Davidc: Bin ganz deiner Meinung! Wird Zeit, daß der MVV auch da drauf kommt. Ich sehe z.B. auch nicht ein, wieso ich mit meinen Steuergeldern die Leute subventionieren soll, die ewig studieren.
Ach, was für einen Streit gab es dazu -> Im Forum der "Süddeutschen Zeitung"... ;)
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

ET 423 @ 15 Jun 2004, 22:57 hat geschrieben: @Davidc: Bin ganz deiner Meinung! Wird Zeit, daß der MVV auch da drauf kommt.
[Ironie]Das wäre mal wirklich genial...[/Ironie]
Worauf es hinauslaufen wird, ist dass die ganzen Kiddies schwarz, oder überhaupt nicht mehr fahren.
Ergebnis: Mehr Disco-Tote, und noch weniger Kunden für die Bahn...


Eine Altersbeschränkung halte ich für angemessen, aber keine Beschneidung der Gültigkeit.
Wer hat denn da im Endeffekt drunter zu leiden? Mal wieder die Familien....
Glaubst du, die Kinners in HH bleiben jetzt am Wochenende alle zuhause? Nein, die brauchen jetzt Geld für Einzelfahrten, bzw. ab und zu ? 40.

Mal wieder am falschen Ende gespart. Tjaja, sparen wir uns doch unser Land total kaputt....
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rathgeber @ 15 Jun 2004, 23:06 hat geschrieben: ich frage mich, wo der Einsparungs-Effekt bleibt. Wenn die KIds am WE deswegen nicht mehr fahren, ist auch nix gewonnen.
Ganz einfach. Das jeweilige Bundesland zahlt dem betroffenen Verkehrsverbund eine gewisse Summe an Geld (wie hoch die Zuschüsse sind, weiß ich nicht), wodurch sich die Kosten pro Fahrkarte verringern ==> Die Ausbildungstarife werden subventioniert, damit sie billiger gegenüber einer Isar-Card sind (z.B.). Schränkt man jetzt die Gültigkeit ein (Mo - Fr z.B.), so sinken die Kosten der Fahrkarte und somit reduziert sich der Geldbetrag, der pro Fahrkarte zum Subventionieren seitens des Bundeslandes beigesteuert werden muß. Wie hoch die Einsparungen sind, weiß ich natürlich auch nicht.

MfG

ET 423
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Beitrag von elchris »

Wenn du den AT II begrenzen willst, darfst du ihn gleich "AT zur Schulischen- bzw. Beruflichen Erstausbildung" umtaufen. Mein Vater hat vor Jahren ne Umschulung (ausgehend vom Arbeitsamt) gemacht, musste die Fahrkarte jedoch selber bezahlen. Warum soll der dann hier den vollen Fahrpreis eines normalen Arbeitnehmers abdrücken?
uferlos
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Beitrag von uferlos »

naja hier in München, bei mir ist es ja auch so. Der Staat zahlt mir ja bis zur 10.Klasse den fahrschein, wenn man 3km von der schule wegwohnt. Und die meisten nutzen diese fahrkarte natürlich dann auch privat. Bis jetzt hat auch am Wochenende oder in den Ferien nie ein Kontrolleur was gesagt.
Allerdings habe ich hinten auch noch die Grüne Jugendkarte drin. Mit der darf ich ja immer fahren.
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BG
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Beitrag von BG »

Außerdem gibt es ja auch die Fälle dass man am Wochenende zur Schule muss wg. Tag der offenen Tür (mit Anwesenheitspflicht). Kommt zwar nur selten vor aber trotzdem.

Und wenn der ATII am WE nicht gelten würde fände ich das auch ungerecht. Ich zahl immerhin 57 Euro im Monat dafür und muss doch gelegentlich auch mal am Samstag in die Uni (letztes Semester z.B. waren 4 von den 6 Klausuren am Samstag).

Und zwecks Altersbeschränkung: Auch ältere Leute haben vermutlich eher wenig Geld wenn zur Verfügung wenn sie eine Ausbildung machen. Bei mir hockt z.B. auch einer im Semester der schon mindestens 50 sein dürfte (und der ist sogar fachlich recht gut meinem Eindruck nach, scheint sich da also wirklich reinzuhängen). Der wird wohl auch nicht recht viel mehr Zeit zum Arbeiten haben als die jungen Studenten und somit auch nicht recht viel mehr Geld. Also finde ich die Idee auch nicht toll.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

ghuzdan1 @ 16 Jun 2004, 14:41 hat geschrieben: Und wenn der ATII am WE nicht gelten würde fände ich das auch ungerecht. Ich zahl immerhin 57 Euro im Monat dafür
Schön, aber ohne die Zuschüsse vom Staat dürfteste noch mehr abdrücken. Was denkt ihr eigentlich, warum sich Isar-Card und AT II im Preis so unterscheiden, die Gültigkeit aber absolut dieselbe ist? Weil der MVV ein Wohltätigkeitsverein ist? Wohl eher nicht, oder? In deinem Fall hast du 7 Ringe AT II, was 57EUR kostet. Eine Isar-Card kostet mit demselben Geltungsbereich 76EUR ==> ein Preisunterschied von 19EUR.
Außerdem gibt es ja auch die Fälle dass man am Wochenende zur Schule muss wg. Tag der offenen Tür (mit Anwesenheitspflicht). Kommt zwar nur selten vor aber trotzdem.
Hatte ich in 13 Schuljahren nie.
Chris @ 16 Jun 2004, 13:59 hat geschrieben:Warum soll der dann hier den vollen Fahrpreis eines normalen Arbeitnehmers abdrücken?
Umgekehrt könnte man fragen, wieso dann ein Arbeitnehmer den vollen Fahrpreis zahlen soll? Arbeitnehmer ist nicht gleich Arbeitnehmer. Viele Arbeitnehmer haben verdammt wenig Kohle in der Tasche, und da schmerzt es ganz schön, wenn noch einige Euros für die Fahrkarte draufgehen. Und jetzt kommt bloß nicht mit Entfernungspauschale oder so einem Blödsinn daher; die ist lächerlich im Vergleich zu den Kosten einer Fahrkarte.
EasyDor @ 16 Jun 2004, 11:51 hat geschrieben:Worauf es hinauslaufen wird, ist dass die ganzen Kiddies schwarz, oder überhaupt nicht mehr fahren.
Ergebnis: Mehr Disco-Tote, und noch weniger Kunden für die Bahn...
Kinder fahren so gut wie nie schwarz (Erfahrung vom Prüfdienst), Punkt 1. Punkt 2 ist, daß diese Disco-Toten gehäuft in den Gebieten vorkommen, wo es wenig oder keine ÖPNV-
Anbindung gibt. Dies betrifft vor allem die ländlichen Gegenden.
EasyDor @ 16 Jun 2004, 11:51 hat geschrieben:Glaubst du, die Kinners in HH bleiben jetzt am Wochenende alle zuhause?
Gegenfrage: Wieso soll ein eh schon maroder Staat die Freizeitaktivitäten von Kindern sponsorn? Im Übrigen gibt es auch noch sowas wie Taschengeld (wer das Geld hat, um auszugehen, kann sich auch ne Fahrkarte kaufen für den Abend).

Gruß

ET 423

P.S.: Ich will mich hier nicht als Feind des AT II hinstellen, aber zumindest versuchen, zu zeigen, daß es nachvollziehbar ist, wenn sowas gemacht wird (wie jetzt in HH).
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Beitrag von EasyDor »

@ET423:

Es geht ja nicht nur ums Ausgehen, sondern um sämtliche Freizeitaktivitäten.
Ich wohne z.B. in Ottenhofen (Ring 9), und meine Freunde in und um ganz München verstreut, weil ich in München auf der Schule war...
Also müsste ich mir als Student also eine Isarcard leisten? Was immer noch billiger wäre als eine beschnittene ABT Karte + stempeln...

Im Übrigen gibt es auch noch sowas wie Taschengeld (wer das Geld hat, um auszugehen, kann sich auch ne Fahrkarte kaufen für den Abend).
Wen ich mit Freunden z.B. in den Biergarten gehe, und ein Helles trinke (~ 3,50) fallen die 11,40 (2x6 Streifen) sehr wohl ins Gewicht...
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Beitrag von ET 423 »

@Easydor: Guter Punkt, das mit den Freizeitaktivitäten. Du vergißt dabei aber, daß der AT II offiziell nur für den Weg zwischen Ausbildungsstätte und Wohnung gedacht ist. Das umfaßt nicht mal die Freizeitaktivitäten, allerdings wird hierbei bisher eben ein Kompromiß gemacht und beide Augen zugedrückt.
Und wie ich schon sagte: Es ist nicht Aufgabe und Pflicht des Staates, den Schülern & Azubis & Studenten (etc.) die Fahrten zu den Freizeitaktivitäten (Freundin, Biergärten, Discos, usw.) zu finanzieren. Darum gehts eigentlich bei dem Entschluß in HH, und ich kann ihn zumindest nachvollziehen.

Liebe Grüße

:quietsch:
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Beitrag von EasyDor »

Wenn man euer Denken weiterführt müsste man ja das U21 Angebot ja auch gleich wieder streichen...
Das wurde ja erst vor kurzem eingeführt, um den MVV eben _attraktiver_ für junge Leute zu machen.
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Beitrag von Yopohari »

EasyDor @ 16 Jun 2004, 11:51 hat geschrieben: [Ironie]Das wäre mal wirklich genial...[/Ironie]
Worauf es hinauslaufen wird, ist dass die ganzen Kiddies schwarz, oder überhaupt nicht mehr fahren.
Ergebnis: Mehr Disco-Tote, und noch weniger Kunden für die Bahn...
Diese Leier ist eigentlich uralt und mit der Zeit nicht weniger schwachsinnig: Auch wenn ab und zu besoffene Jugendliche nach einem Discobesuch einen tödlichen Autounfall bauen - wer zwingt die Herrschaften, dort zu saufen und in diesem Zustand zu fahren? Soll jetzt jeder beschenkt werden, der jammert, sonst wird er sich besaufen (oder bekiffen) und sich dann etwas antun? Wie wär's mit: Den Führerschein wegnehmen und das Problem wird gelöst?

Mit dem Schwarzfahren kann man mit üblichen Kontrollen kämpfen.

BTW: Wenn ein Bundesland das Beschenken kappt (was bei der Haushaltslage sehr wohl verständlich ist) - soll dies der Verkehrsverbund (= die ÖPNV-Kunden) übernehmen - zusätzlich zu den sonst gezahlten Steuern? Ist die ÖPNV-Nutzung soooooo attraktiv, daß man diese mit zusätzlichen Steuern und Abgaben (es ist ja praktisch nix anderes) belegen muß? :D
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Beitrag von ET 423 »

EasyDor @ 16 Jun 2004, 17:15 hat geschrieben: Wenn man euer Denken weiterführt müsste man ja das U21 Angebot ja auch gleich wieder streichen...
Das wurde ja erst vor kurzem eingeführt, um den MVV eben _attraktiver_ für junge Leute zu machen.
Nein, halt, falsch! Da bist du gedanklich leider an der falschen Stelle abgebogen. Das U21-Angebot wird nicht vom Staat (mit-)finanziert! Das ist IMHO ein großer Unterschied.

Gruß

ET 423

P.S.: Das U21-Angebot wurde 1998 eingeführt. Somit würde ich nicht sagen vor kurzem. ;)
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Beitrag von EasyDor »

Naja, ich will mich nicht mit euch streiten, besonders nicht mit Yopohari, denn das ist sinnlos, und führt zu nichts.
Bis sie in München diese blöde Hamburger Idee übernehmen, was sie wahrscheinlich eh nicht tun werden, fahre ich mit meiner Ausbildungskarte in die Stadt. Danach werde ich mir dann wohl eine Isarcard zulegen müssen, denn 68,50 + 11,70 pro Freizeitfahrt sind um einges mehr als 92 Euro für die Isarcard...
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Beitrag von Davidc »

Also erstens scheinen hier viele aus München zu kommen, da kann ich nicht mitreden wegen Tarifen usw.

Zweitens gelingt mir das "quoten" noch nicht so ganz, deshlab lass ich es mal lieber.


Aber drittens muss ich "ET 423" (der scheinbar Kontrolleur oder sowas ist?) in einem Punkt zustimmen und auch wieder nicht:
Rechtlich gesehen muss der Staat, zumindest in BaWü, die Schüler bei der Schülerbeförderung bezuschussen. Leider haben wir eben keine reinen Schulbusse wie in den USA. Aber die Studenten werden z. B. NICHT bezuschusst, jedenfalls im VRN nicht. Das hattest du nämlich in einem satz genannt. Vielmehr wird hier jedes Jahr neu mit dem Verbund verhandelt und es gibt einen erhöhten Studentenwerksbeitrag für alle Stunden, egal ob sie ein Ticket kaufen oder nicht. Durch diese Umlage bekommt der Verbund enstrechend sein Geld zusätzlich zum Ticketverkauf.

Aber genau weil der Staat nur die "Schülerbeförderung" laut Gesetz bezuschussen muss ist es rein rechtlich auch völlig OK, wenn die Ausbildungskarte eben nur Montag bis Freitag gilt.

Ob es nun sinnvoll, wünschenswert, schön oder was auch immer ist, dass auch am Wochenende diese Karte gilt, das ist eine rein politische Frage und Entscheidung. Da könnte man Tage diskutieren.
Dazu nur soviel: Auch ich denke, dass wer in der Disco noch so viel Geld hat dass er danach besoffen den Unfall baut sich auch eine Fahrkarte kaufen kann. Und Jugendliche haben heute relativ viel Geld zur Verfügung, wer den Discoeintritt bezahlen kann und will, der darf und soll auch die Fahr dahin bezahlen. Da hat der Steuerzahler absolut nichts mit zu tun. Und das Argument der "Tag der offenen Tür" am WE, also mal ehrlich, das ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen als Argument für ein Jahr lang Wochenendfahrten auf Subventionsgelden. Und wo wir gerade bei Subventionen und Gerechtigkeit sind. Alle diese pauschalen "Mach billiger für bestimmte Personenkreise" Subventionen haben den Nachteil, dass damit auch die Tochter vom guten verdienden Anwalt billig am WE durch die Gegend fährt. Den wirklich Bedürftigen sollte auf andere Weise geholfen werden, nämlich durch Steuervorteile oder direkte Zuschüsse in Form von Negativsteuern.
Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Naja, ich will mich nicht mit euch streiten, besonders nicht mit Yopohari, denn das ist sinnlos, und führt zu nichts.
...Und Gott sei Dank, daß es zu nichts (mehr) führt: Im ÖPNV lernt man dazu und merkt, daß (1) die Ressourcen begrenzt sind, (2) keinesfalls vom Himmel fallen und (3) damit genauso gewirtschaftet werden muß wie in jedem Laden in der Wirtschaft.

Es ist nun mal höchste Zeit dafür! B)

Ach so - unter:

-> Im Thread: "Das wär's, ÖPNV"

Habe ich vor ein paar Tagen eine Aussage eines Managers vom ÖV-Sektor (ursprünglich vom Connex-Forum) zitiert - wie man sieht, weder das Streiten noch das Jammern noch das Mit-den-tödlichen-Unfällen-nach-dem-Disco-drohen zieht noch. Manchen mag es zwar nicht gefallen, so ist es aber nun mal. B)
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Beitrag von Rathgeber »

Moin Yopohari,

der Vergleich mit der sog. freien Wirtschaft hinkt, weil der ÖPNV (wie übrigens der Autoverkehr auch!!!) immer ein Zuschußgeschäft ist. Mal ganz abgesehen davon, daß die freie Wirtschaft genauso subventioniert wird...

Gruß

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Davidc
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Beitrag von Davidc »

Warum ist der Autoverkehr ein Zuschussgeschäft? Ich denke ich weiss, was du meinst, aber ich würde es trotzdem gerne hören :-)

ja, in der Tat wird leider viel Unsinn mit Subventionen getrieben. Allerdings würde so mancher Bahner laut schreien, wenn man ihm seine steuerfreien Wochenendzulagen nehmen würde, die letztlich auch Subventionen darstellen (was die Steuerfreiheit angeht).
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Beitrag von EasyDor »

Yopohari @ 16 Jun 2004, 17:52 hat geschrieben: ...Und Gott sei Dank, daß es zu nichts (mehr) führt: Im ÖPNV lernt man dazu und merkt, daß (a) die Ressourcen begrenzt sind, (B) keinesfalls vom Himmel fallen und © damit genauso gewirtschaftet werden muß wie in jedem Laden in der Wirtschaft.

Es ist nun mal höchste Zeit dafür! B)
Trotzdem sollte man bei diesem total Sparkurs auch mal die sozialen Aspekte,und allgemein Konsequenzen beachten.
Im Moment geht es nur kurzsichtig darum, wie man möglichst schnell ein paar Euro spart.
Dass das mal wieder total die sozial schwachen trifft wundert mich eingentlich schon gar nicht mehr...
Warum kommt man denn nicht auf die Idee, die Preise der Isarcard dem Gehalt anzupassen? :ph34r:

Meines wissens beträgt der Zuschuss von Bund und Ländern 25%. Mal angenommen, die Karte wird durchschnittlich zu 20% privat genutzt, und man bezuschusst das nicht mehr, ergäbe das eine Kürzung der Zuschüsse um 5% auf 20%. Eine, meines Erachtens annehmbare Lösung und kein unüberlegter Schnellschuss wie das in HH.

Btw. Hat jemand eine Quelle für diese Info?
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Beitrag von ET 423 »

Davidc @ 16 Jun 2004, 17:52 hat geschrieben: Aber drittens muss ich "ET 423" (der scheinbar Kontrolleur oder sowas ist?) in einem Punkt zustimmen und auch wieder nicht
Ich weiß ja nicht genau, wie du darauf kommst, daß ich Kontrolleur bin, aber ich will dir sagen, daß es nicht stimmt. ;) Ich mache bei der S-Bahn München eine Ausbildung zum EiB (auch Lokführer genannt ;)) und das kontrollieren gehen in den S-Bahnen war/ist ein Bestandteil der Ausbildung bei uns. Kannst es auch reinschnuppern nennen oder so. ;)

@EasyDor: Ich will mich nicht (mit dir) streiten, ich wollte lediglich nur
ET 423 @ 16 Jun 2004, 16:50 hat geschrieben:Es ist nicht Aufgabe und Pflicht des Staates, den Schülern & Azubis & Studenten (etc.) die Fahrten zu den Freizeitaktivitäten (Freundin, Biergärten, Discos, usw.) zu finanzieren.
diese Message anschaulich rüberbringen. ;)

Grüße

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Beitrag von Rathgeber »

Moin David,
Davidc @ 16 Jun 2004, 18:04 hat geschrieben:Warum ist der Autoverkehr ein Zuschussgeschäft? Ich denke ich weiss, was du meinst, aber ich würde es trotzdem gerne hören :-)
Würden die Kosten (Bau und Instandhaltung) von Straßen nur von den Einnahmen (Mineralöl-, KFZ-Steuer) bestritten, gäbe es viele Straßen nicht...
Das wird nur immer ganz gerne übersehen, wenn Leute meinen gegen den ÖPNV argumentieren zu müssen.
Davidc @ 16 Jun 2004, 18:04 hat geschrieben:Allerdings würde so mancher Bahner laut schreien, wenn man ihm seine steuerfreien Wochenendzulagen nehmen würde, die letztlich auch Subventionen darstellen (was die Steuerfreiheit angeht).
Das ist so gesehen auch Subvention, keine Frage. Aber letztlich bedeuten solche Jobs auch einiges an Verzicht und haben gesundheitlich durch den Schichtdienst) auch andere Folgen als geregelte Arbeitszeiten...

Gruß

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Beitrag von Yopohari »

Rathgeber @ 16 Jun 2004, 17:59 hat geschrieben: Moin Yopohari,

der Vergleich mit der sog. freien Wirtschaft hinkt, weil der ÖPNV (wie übrigens der Autoverkehr auch!!!) immer ein Zuschußgeschäft ist. Mal ganz abgesehen davon, daß die freie Wirtschaft genauso subventioniert wird...

Gruß

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Auch das kommt immer wieder - schön, daß Sie es gleich beantwortet haben! Es gibt also sehr viele Bereiche, die sehr wohl Subventionen kriegen und es dort keinesfalls so ist, daß man kommen, ein bisserl vorjammern, auf die Subventionsgelder hinweisen - und Leistungen (fast) geschenkt bekommen kann. Weder beim Autokauf (wegen der Subventionierung der Autofabriken wird Deutschland oft von der EU abgemahnt) noch beim LIDL+PLUS+ALDI (die EU-Agrarsubventionen) noch woanders.

Man darf übrigens auch die Frage stellen, ob just die, die am lautesten vorjammern, überhaupt Steuern (für die Subventionen) zahlen?
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Beitrag von Rathgeber »

Yopohari @ 16 Jun 2004, 18:16 hat geschrieben: Auch das kommt immer wieder - schön, daß Sie es gleich beantwortet haben! Es gibt also sehr viele Bereiche, die sehr wohl Subventionen kriegen und es dort keinesfalls so ist, daß man kommen, ein bisserl vorjammern, auf die Subventionsgelder hinweisen - und Leistungen (fast) geschenkt bekommen kann. Weder beim Autokauf (wegen der Subventionierung der Autofabriken wird Deutschland oft von der EU abgemahnt) noch beim LIDL+PLUS+ALDI (die EU-Agrarsubventionen) noch woanders.

Man darf übrigens auch die Frage stellen, ob just die, die am lautesten vorjammern, überhaupt Steuern (für die Subventionen) zahlen?
...und gemessen an dem, was es an Abschreibungsmöglichkeiten und Subventionen in der freien Wirtschaft gibt, sind die Zuschüsse für eine Schüler-Fahrkarte lächerlich...

Gruß

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(Davidc @ 16 Jun 2004, 18:04)
Allerdings würde so mancher Bahner laut schreien, wenn man ihm seine steuerfreien Wochenendzulagen nehmen würde, die letztlich auch Subventionen darstellen (was die Steuerfreiheit angeht).
Das ist so gesehen auch Subvention, keine Frage. Aber letztlich bedeuten solche Jobs auch einiges an Verzicht und haben gesundheitlich durch den Schichtdienst) auch andere Folgen als geregelte Arbeitszeiten...
Man sollte übrigens strikt unterscheiden: Wird etwas vom allgemeinen Haushalt subventioniert oder sollten manche Wohltaten nur die (zahlenden) ÖPNV-Kunden tragen?

Wenn die Politik meint, die Jugendlichen sollten sogar bundesweit umsonst zur Disco fahren, sollten die Politiker gütigerweise dem ÖPNV dafür vom allgemeinen Haushalt bezahlen. Auf keinen Fall kann es sein, daß die Verbünde ähnliche "Großzügigkeiten" "einfach so" leisten müssen => Der normale Kunde sponsert... :angry:
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Yopohari @ 16 Jun 2004, 18:16 hat geschrieben: Man darf übrigens auch die Frage stellen, ob just die, die am lautesten vorjammern, überhaupt Steuern (für die Subventionen) zahlen?
Ich zahle zwar keine Lohnsteuer (doch, schon, die Waisenrente von meinem Dad wird besteuert, und zwar volle Kanne), aber mein Auto ist eine fahrende Steuerinsel, und alles, was ich kaufe oder konsumiere, ist mit Steuern (zumindest Mehrwertsteuer) behaftet. Und nicht nur bei mir, sondern bei jedem hier (Nutzung des Internets, Computer ==> Luxussteuer)!! Also hör bitte auf, solche Sätze zu schwingen.
und gemessen an dem, was es an Abschreibungsmöglichkeiten und Subventionen in der freien Wirtschaft gibt
Man erinnere sich an Vodafone und seine "Verluste", die jetzt wir bezahlen, weil es ein Steuerschlupfloch gibt. Eine Frechheit...

MfG

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Beitrag von BG »

ET423: Das mit dem Zuschuss war mir auch schon klar. Und ich bin ja auch froh dass es sowas gibt (wenn die in München schon kein Semesterticket zambringen).

Naja, der Tag der offenen Tür am Wochenende ist nicht wirklich an den Haaren herbeigezogen, wurde in meinen letzten Schuljahren immer so gehandhabt.

Aber trotzdem, eine Ausbildung kann eben auch am Wochenende stattfinden (siehe z.B. das mit den Klausuren). Einfach so pauschal kürzen is da auch blöd. Vor allem wenn dann noch gleichzeitig die Preise erhöht werden. MAn kommt ja inzwischen schon relativ nahe an die normalen Preisregionen von der Isarcard, und dann sollte auch der Leistungsumfang praktisch gleich sein.

Wo man die Gültigkeit evtl. einschränken könnte wären eben diese Karten die bis zur 10. Klasse bei über 3km bezahlt werden (also die Jahreskarten dies von der Stadt gibt). Da sind ja bis auf die Sommerferien auch alle Ferien mit dabei und die Wochenenden. Könnte man da dann wahrscheinlich durchaus rausnehmen und würde der Beförderungspflicht immernoch nachkommen, natürlich müsste man dann für Sonderfälle (z.B. o.g. Tag der offenen Tür) auch andere Sachen erfinden (den betroffenen Schülern Einzelfahrkarten für den 1 Tag im JAhr zahlen?) - schließlich ist das ja auch Beförderung zur Schule und man muss da ja da sein.
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Hallo,
ghuzdan1 @ 16 Jun 2004, 18:56 hat geschrieben:Naja, der Tag der offenen Tür am Wochenende ist nicht wirklich an den Haaren herbeigezogen, wurde in meinen letzten Schuljahren immer so gehandhabt.
Die Schul-Samstage halten sich wohl wirklich in Grenzen (ich kann mich an maximal einem im Schuljahr erinnern). Aber ich hatte in einem Teil meiner Ausbildung Schichtdienst, also auch am WE...

Gruß

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