Quelle: MVV-Muenchen09.12.2005
MVV: Neue Fahrpreise, aber auch neue IsarCard 9.00 Uhr ab April 2006
Fahrpreise steigen um durchschnittlich 3,9% - Monatskarte für ganz München (IsarCard für Ringe 1 - 4) kostet künftig € 1,50 mehr – IsarCard 9.00 Uhr löst Grüne Karte ab
Die Gesellschafterversammlung des MVV hat heute unter Vorsitz von Oberbürgermeister Christian Ude mit den Stimmen des Freistaats Bayern, der Landeshauptstadt München und der MVV-Landkreise einstimmig beschlossen, die MVV-Fahrpreise zum 01.04.2006 um durchschnittlich 3,9% anzuheben. Die Tarifanpassung wurde von den Gesellschaftern übereinstimmend als unvermeidbar bezeichnet, um die seit der letzten Tarifanpassung am 01.04.2005 eingetretenen Kostensteigerungen sowie die Kürzungen staatlicher Zuschüsse auszugleichen und auf diese Weise sonst unvermeidbare Leistungseinschränkungen zu verhindern.
Dazu Oberbürgermeister Christian Ude: “Wir haben uns die Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht. Vor allem die exorbitanten Steigerungen bei den Energiekosten machen aber auch vor den Verkehrsunternehmen nicht halt und haben uns keine andere Wahl gelassen. Spekulationen vieler Medien, die Tariferhöhung werde wegen der explodieren Energiekosten im zweistelligen Prozentbereich liegen, haben sich aber nicht bewahrheitet. Wir sind froh, dass die Tarifanpassung dank der anhaltend guten Fahrgast- und Einnahmenentwicklung im MVV und der Effizienzsteigerung bei den Verkehrsunternehmen noch vergleichsweise moderat gehalten werden konnte. Mit anderen Worten: Der MVV ist so kostengünstig, dass gerade in Zeiten sprunghaft steigender Energiekosten viele Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Dadurch helfen sie mit, die Wirtschaftlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern. Deshalb fällt die Tariferhöhung beim MVV relativ gering aus. Im Übrigen halten die Tarife des MVV auch jeden Vergleich mit den Tarifen anderer Millionenstädte aus, obwohl das Leistungsangebot in München deutlich höher ist.“
Der Beschluss der MVV-Gesellschafter beinhaltet aber nicht nur Tarifanhebungen, sondern auch tarifliche Verbesserungen: ab 01.04.2006 wird es die bisheri-ge Grüne Karte nicht mehr geben. An ihre Stelle tritt dann die neue IsarCard 9.00 Uhr. Sie reiht sich nahtlos in die Familie der IsarCards ein. Das bedeutet u. a., dass die neue IsarCard 9.00 Uhr, wie alle IsarCards, künftig auch im Abonnement erhältlich sein wird – nach der bewährten Formel „12 Monate fahren – 10 Monate zahlen“. Noch günstiger wird es bei jährlicher Zahlung – dann kostet ein ganzes Jahr IsarCard 9.00 Uhr sogar nur den Preis von 9,5 Monatskarten. Wie bei der IsarCard 60 wird es auch hier möglich sein, den Geltungsbereich des Tickets bei Bedarf von Innen- oder Außenraum auf das Gesamtnetz auszudeh-nen. Ein Ergänzungskärtchen, überall erhältlich, wo es auch die IsarCard 9.00 Uhr gibt und jeweils für einen Monat gültig, macht´s möglich.
€ 1,50 mehr, nämlich künftig € 55,00 statt € 53,50 wird die Monatskarte für ganz München, die IsarCard für 4 Ringe, kosten – ein Plus von 2,8%. Im Durchschnitt steigen die Preise bei den Zeitkarten um 3,6%.
Im Bartarif beträgt die durchschnittliche Erhöhung 4,3%. Dabei bleiben die Fahrpreise der Einzelfahrkarten für Erwachsene wie für Kinder unverändert, während der Streifenkartenpreis um 5% von € 10,00 auf € 10,50 steigt. Eine Fahrt durch ganz München mit Streifenkarte kostet deshalb künftig € 2,10 statt € 2,00, eine Kurstreckenfahrt € 1,05 statt € 1,00.
Unvermeidbar war die Tarifanpassung schlussendlich auch bei den Tageskarten, nachdem dort die letzte Tarifanhebung zum Teil – nämlich bei den Single-Tageskarten Innen- oder Außenraum und Gesamtnetz – bereits rund sieben Jahre zurück liegt. Ab 01.04.2006 wird das Tagesticket für eine Person für den Innen- oder Außenraum € 4,80 statt € 4,50 kosten, die München XXL-Variante € 6,50 statt € 6,00.
Interessant ist die neuerliche Anhebung der der Streifenkartenpreise bei gleichbleibender Einzelkartenpreise. Die Differenz beträgt bei einer Stadtfahrt jetzt nur noch 10 ct, bei der Kurzstrecke sogar nur 5ct! Bei der nächsten Fahrpreisrunde scheint dann wohl das Ende der Streifenkarte gekommen.
Der Print-Ausgabe der SZ vom heutigen Freitag war zu lesen, daß die überproportionale Erhöhung der Ausbildungstarife ab 2006 nicht mehr Erfolgen wird, da die neuen Vorgaben (AT1 -30%, AT2 -25% gegenüber dem Normalpreis) erreicht sind.