Schichtsystem der DBAG

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dragon46
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Beitrag von dragon46 »

Im Therad um die Streiks wurde das Schichtsystem der DBAG erwähnt, was für total verwürfelte Schichten sorgt. Kann mir vielleicht jemand ein grobes Beispiel geben?

Und was mich noch interessieren würde, wie die Bahn auf die Zeiten ihrer Betriebstage (0300-0259) gekommen ist.

Vielen Dank für Eure Hilfe :)


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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

Zum Thema Betriebstag kann ich nur sagen, dass wenn mich nicht alles täuscht der Betriebstag nur bei der S-Bahn München um 3 Uhr beginnt (wie es bei anderen S-Bahn-Systemen ist weiss ich leider nicht) und bei der "grossen" Bahn der Betriebstag dem Kalendertag entspricht.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Die Zeit von 03.00 Uhr bis 2.59 Uhr ist schon uralt, soweit mir bekannt schon aus Zeiten der DR vor 1945.
Diese Zeit hat aber nichts mit dem Schichtsytem zu tun, sondern intern beginnt ein Betriebstag um 03.00 Uhr. Auch die Gültigkeit der Tagesfahrkarten ist zumindest bei der DB bis 03.00 Uhr des Folgetages (Betriebsschluss)

Eine Schicht kann zu jeder Tageszeit beginnen und zu jeder Zeit enden.
Mal als Beispiel: Dienstbeginn 4.52 Uhr, Dienstende 12.59 Uhr.
oder DB 23.02 Uhr, DE 06.54 Uhr. usw.
Die Dienstzeit richtet sich u.a. nach der zu erbringenden Leistung. Nicht nur bei den Lokführern, sondern auch beim Zugbegleitdienst sind solche unregelmäßigen Dienstzeiten die Regel. Der Dienstbeginn richtet sich dabei normalerweise nach der planmäßigen Bereitstellung oder Übernahme des Zuges (der Lok) und vorgegebenen Vorlaufzeiten, u.a. Wegezeiten, Arbeiten am Zug usw.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@dragon46

Was hauseltr beschrieben hat, kann ich voll und ganz bestätigen. Dabei gibt es im Tarifvertrag vereinbarte Regeln, die nur das Transportpersonal betreffen.
Eine Schicht kann zu jeder Tageszeit beginnen und zu jeder Zeit enden.
Der Regelübergang zur nächsten Schicht muss dabei mindestens 11 h betragen. Er darf aber bis zu zweimal hintereinander auf nur 9 h gekürzt sein. Das perfide an dieser Regelung ist, dass damit auch rückwärts rollierende Schichtfolgen möglich sind.
Beispiel:
Tag 1 DB 18:53 Uhr DE 02:24 Uhr
Tag 2 DB 14:12 Uhr DE 23:48 Uhr
Tag 3 DB 10:25 Uhr DE 16:55 Uhr
Tag 4 DB 04:27 Uhr DE 18:28 Uhr

Wie soll man da seinen Tagesablauf koordinieren? Und ausgeschlafen, erholt und gutgelaunt zum nächsten Dienst erscheinen?

Dabei darf eine Schicht bis zu 14 (!) h lang sein. Dafür wird in der Schicht eine zusammenhängende Pause von 2 h unbezahlt abgezogen.
Die zunächst merkwürdig erscheinenden minutengenauen Zeiten entstehen durch ein bis in die letzte Minute ausgemessenes System von abzuarbeitenden Einzelbausteinen, die aneinander gehängt, den geplanten Schichtverlauf vorgeben.

MfG der Fischkutter
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Nachzutragen wäre noch,daß es 2 Arten von Personal gibt:

1.Planpersonale
Diese Personale arbeiten nach einem Dienstplan,der jeweils zum Fahrplanwechsel aufgestellt wird und eine feste Schichteinteilung beinhaltet.Ein Schichttausch ist auf Bitte des Mitarbeiters oder der Dienststelle im Einzelfall aber in der Regel möglich.

2.U+K Vertreter/Rollierer/Reservisten
Diese Personale haben keinen Dienstplan,sondern werden nach Bedarf eingesetzt.Eine Planung von Freizeitaktivitäten ist diesen Mitarbeitern gegenüber Planpersonalen etwas erschwert,weil die Einteilung zum Dienst häufig sehr kurzfristig geschieht.Insbesondere während der Urlaubssaison oder Zeiten mit hohem Krankenstand wird die Einteilung von Tag zu Tag vorgenommen bzw eine bereits geplante Einteilung kurzfristig geändert.In manchen Dienststellen gibt es für diese Personale sog. Ruhetagspläne.


Bei auswärtigen Ruhen wird eine Ruhezeit von 5h als ausreichend betrachtet.Hierfür wird ein Raum mit Bett zur Verfügung gestellt,entweder in bahneigenen Gebäuden oder in zunehmendem Maße im Hotel.Ohne Verpflegung natürlich.
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Beitrag von hauseltr »

@ benicarlo

Es war schon immer so :rolleyes:

Auch zu DB Zeiten, auch für Beamte :(

Eigentlich regt man sich über etwas auf, was schon uralt ist.

Womit ich nicht sagen will, das man es nicht verbessern sollte.

Aber das ist nicht bei der DA AG eingeführt worden, sondern nur übernommen und vielleicht teilweise auch mehr ausgereizt worden.

Zu den Übernachtungen: Gott sei Dank gibt es die "guten alten Dreiermatratzen" nicht mehr, sondern eine Übernachtung muss zumindest einem einfachem Hotel entsprechen. Die Übernachtungszeit von 5 Stunden, die einem vielleicht 3 Stunden Schlaf gönnt, war schon immer vor den A....!

hauseltr
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Erstellt am 17 Nov 2007, 19:39
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@ benicarlo

Es war schon immer so 

Auch zu DB Zeiten, auch für Beamte 

Eigentlich regt man sich über etwas auf, was schon uralt ist.
Wer regt sich denn auf?Das war eine simple Antwort auf eine simple Frage,mehr nicht!!!
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Beitrag von Bat »

hauseltr @ 17 Nov 2007, 19:39 hat geschrieben: ... und vielleicht teilweise auch mehr ausgereizt worden.
Das halte ich für eine ziemlich starke Untertreibung!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Für alle, die es mal interessiert, 2 Monatsübersichten:

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Bat
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Beitrag von Bat »

Die Arbeit machst Du Dir umsonst, dass verstehen eh nur die wenigsten! Und die Folgen aus dieser chaotischen Arbeiterei rafft ja nicht mal der Bahnarzt!
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Und die Folgen aus dieser chaotischen Arbeiterei rafft ja nicht mal der Bahnarzt!
Dazu passend das Thema Gesundheit im RFU dieses Halbjahr :lol:
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Beitrag von Bat »

Ja! Der Hinweis auf die gesunde Ernährung war toll. Wo doch inzwischen fast alle Kantinen zu sind.
Supi! <_<
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Stellwerk
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Beitrag von Stellwerk »

Bat @ 18 Nov 2007, 03:08 hat geschrieben: Die Arbeit machst Du Dir umsonst, dass verstehen eh nur die wenigsten!
Sorry, Bat,

bin nicht mehr Pisa-Generation und verstehe das schon.

Bin schon in Badeschlappen unterwegs, weil es mir die Zehennägel aufgestellt hat :o
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Beitrag von Bat »

Wenn Du entsprechend deines Namens arbeitest, ist mir das klar! :)

Und mit Pisa-Generation hat das bei vielen fehlende Verständnis, denke ich, wenig zu tun.
Da fehlen halt einfach die Erfahrungswerte. :lol:
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Stellwerk
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Beitrag von Stellwerk »

Nein, ich heiße nur so.

Aber wenn man sich etwas für den Bahnbetrieb interessiert, bekommt man das schon mit.

Nebenbei: Mein Großvater ist am abgebildeten Stw Ls (Lindau Süd) oft vorbeigefahren. Solche Schichten wie von Mellertime gepostet gab es damals (Dampflokzeit) aber noch nicht.

Es galt noch das System, daß ein Tf eine Lok "hatte", und die war nach 8-10 Stunden auch pausenreif. (Entschlacken usw.) Das wurde im Bw gemacht, und der Lokführer hatte Feierabend. Positiv kam hinzu, daß Lindau Grenz-Bw war; Personal konnte also nur in einer Richtung eingesetzt werden. Das Schlimmste, was passieren konnte, war ein Spätzug auf der KBS300 (jetzt KBS970) mit Übernachtung in München - am nächsten Morgen ging es dann zurück.

Auf der Negativseite war halt Hitze von vorne, Kälte von hinten und Zugluft und schwere körperliche Arbeit- nicht nur für den Heizer. Indusi kam auch erst in den 60er Jahren. Man durfte auf der Strecke also wirklich nichts übersehen.

Schwer zu sagen, was besser war / ist.
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Beitrag von Bat »

Schwer zu sagen, was besser war / ist.
Tja, ... wenn man das so genau festlegen könnte ... . :unsure:

Sicher ist mal, dass man durch die Abnahme der körperlichen Belastung den Job wesentlich stressfreier gestalten könnte, wenn man nicht alle Freiräume durch die Rationalisierung bis zum Erbrechen zusammenkürzen würde. Die dabei ausgelobte Effektivitätssteigerung ist durch ihre negativen Effekte auf das Personal auf Dauer eh nicht zu halten.
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

@ hauseltr
Achtung!Dieser Beitrag enthält kein Gemecker,sondern nur Feststellungen! :P
Es galt noch das System, daß ein Tf eine Lok "hatte", und die war nach 8-10 Stunden auch pausenreif
Gut,daß ist relativ unwirtschaftlich heute,wenn das Personal seine Planlok überall mit hinzerrt...Allerdings war der Zustand dieser Loks wesentlich besser als heute.Heute kommt man auf eine abgestellte Ellok und es riecht,als hätte einer eine Fete gemacht,weil seit 4 Wochen ein Apfel im (abgeschalteten) Kühlfach liegt,oder man faßt den Fahrschalter an und hat die Leberwurst vom Vorgänger an den Fingern... :lol:
Auf der Negativseite war halt Hitze von vorne, Kälte von hinten und Zugluft
Auf Altbau-Elloks ist es heut noch so,allerdings genau anders rum.Hitze vom Heizkörper hinten,Zugluft und Kälte von vorn.
Indusi kam auch erst in den 60er Jahren. Man durfte auf der Strecke also wirklich nichts übersehen.
Wir sind bei der Ex-DR noch bis in die neunziger ohne gefahren,und es ist auch nicht mehr passiert als bei der DB.Heute könnte ich es mir nicht mehr ohne Indusi vorstellen...
Schwer zu sagen, was besser war / ist.
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dragon46
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Beitrag von dragon46 »

Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Habe ich das jetzt richtiv verstanden, dass es "reguläre" (mit halbwegs normalen Schichten) Angestellte und "Springer" (mit dem Patchwork-Schichtplan) gibt?

Also der zusammengewürfelte Schichtplan ist hart. Und ich dachte, meine Schichten sind unangenehm :blink:
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423176
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Beitrag von 423176 »

dragon46 @ 18 Nov 2007, 10:45 hat geschrieben: Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Habe ich das jetzt richtiv verstanden, dass es "reguläre" (mit halbwegs normalen Schichten) Angestellte und "Springer" (mit dem Patchwork-Schichtplan) gibt?

Also der zusammengewürfelte Schichtplan ist hart. Und ich dachte, meine Schichten sind unangenehm :blink:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

dragon46 @ 18 Nov 2007, 10:45 hat geschrieben: Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Habe ich das jetzt richtiv verstanden, dass es "reguläre" (mit halbwegs normalen Schichten) Angestellte und "Springer" (mit dem Patchwork-Schichtplan) gibt?
So kann man das nicht sagen. Ich bin Rollierer und bei mir stehen nur die Ruhetage fest. Aber wie du in meinen Plänen siehst, arbeitet man bei einer Nachtschicht in den Ruhetag hinein. Also hat man bei 2 Ruhen, eff. nur einen. Ich erfahre erst bis zu einem Tag vorher, was ich am nächsten Tag machen muss.

Bei Planführern steht ein 12-Wochenplan zum Fahrplanwechsel fest. Sie wissen also schon vorher, was sie die nächsten 12 Wochen machen müssen. Danach gehts wieder von vorn los.

Alles hat so seine Vor- und Nachteile, hier nur ein paar. Ein Planführer kann seine Freizeit besser planen. Ein Rollierer hat max. 2-Tagesruhen. Ein Planführer hat auch mal 3- oder 4-Tagesruhen, muss aber dafür auch manchmal 5 Tage hintereinander arbeiten, ein Rolliere nur 4.
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Beitrag von uferlos »

kann man sich das selber aussuchen ob man lieber im Plan fährt, oder Rollierer ist?
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Beitrag von Münchner Kindl »

Darf man sich denn aussuchen ob man Planführer oder Rollier werden möchte, oder wird das festgelegt?
-
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Beitrag von hauseltr »

Also, wenn ich mir die von Mellertime eingestellten Dienstpläne angucke:

Einmal 8 Tage Ruhe in einem Monat
einmal 11 Tage

eigentlich der ganz normale Ablauf, wie ich ihn auch kenne.

Die einzelnen Schichten kann ich natürlich nicht beurteilen.

hauseltr
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Beitrag von Bat »

Münchner Kindl @ 18 Nov 2007, 12:27 hat geschrieben: Darf man sich denn aussuchen ob man Planführer oder Rollier werden möchte, oder wird das festgelegt?
Es ist ungeschriebenes Gesetz, dass die Planstellen nach Dienstalter besetzt werden.

Es gibt jedoch auch so durchgeknallte Typen wie mich, die freiwillig als Rollierer fahren, um möglichst viele Baureihen- und Streckenkenntnisse zu erhalten, um möglichst flexibel und effektiv einsetzbar zu sein!
Alles für meine Fahrgäste! :)
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Beitrag von Rossco »

Benicarlo @ 18 Nov 2007, 10:31 hat geschrieben:Wir sind bei der Ex-DR noch bis in die neunziger ohne gefahren,und es ist auch nicht mehr passiert als bei der DB.Heute könnte ich es mir nicht mehr ohne Indusi vorstellen...
Auf der Strecke Kassel - Halle gibt es heute noch einen
Abschnitt ohne INDUDI.
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Beitrag von Fischkutter »

@mellertime

Dein Schichtplan lässt ja noch halbwegs Früh-, Spät- und Nachtschichten erkennen!! Da musst du mal bei Railion in die Pläne schauen - da rollts´dir wirklich die Nägel auf!!
Ich habe nur leider nicht die Möglichkeit, ein Beispiel in deiner grafischen Qualität zu liefern. (Ist das "Traktion", das Programm?)

Im Güterverkehr wird sehr viel über Sonderleistungen abgefahren. Da kann sich die Schichtfolge schon mehrmals(!) in der Woche ändern. Das bedeutet, dass selbst Planschichten kurzfristig geändert sein können. Die Dienstzeiten sind wirklich zu jeder Tages und Nachtzeit eben auch völlig durcheinander.
Deswegen wird ja dem GB Traktion so nachgetrauert, weil da das kurzfristige Durcheinander, was es im Gütertransportgewerbe immer gibt und der planmäßige Ablauf der Personenverkehrsschichten auf alle verteilt war. Natürlich auch von Plan 01 bis Plan 14 mit dem "notwendigen" Qualitätsgefälle für die "höherwertigen" Kollegen in den "höheren" Plänen... ;) ;)

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Beitrag von Fischkutter »

Bat @ 18 Nov 2007, 13:27 hat geschrieben:Es gibt jedoch auch so durchgeknallte Typen wie mich, die freiwillig als Rollierer fahren, um möglichst viele Baureihen- und Streckenkenntnisse zu erhalten, um möglichst flexibel und effektiv einsetzbar zu sein!
Alles für meine Fahrgäste! :)
Das ist nicht "durchgeknallt", sondern die wahrscheinlich letzte Möglichkeit, nicht als Fachidiot auf einer Strecke zu enden... :P ...und außerdem damit dem einmal erlernten Traumberuf noch etwas Freude abzugewinnen! :D :D

Was ist denn von der früher mal vorhandenen Abwechslung geblieben? In alle Richtungen auf allen Loks alle Züge....alles Vergangenheit für die Börsenfähigkeit! :angry: :angry:


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Beitrag von Münchner Kindl »

Heißt das, dass es usus war, das man heute einen Güterzug mit 150ger fährt, morgen die S-Bahn und dann einen IC führte?
Alles bunt durcheinander gewürfelt?
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Münchner Kindl @ 19 Nov 2007, 18:40 hat geschrieben:Heißt das, dass es usus war, das man heute einen Güterzug mit 150ger fährt, morgen die S-Bahn und dann einen IC führte?
Alles bunt durcheinander gewürfelt?
ja, traumhaft nicht wahr!! :) :) :)

Allerdings in einer wesenlich gesünderen Schichtfolge, weil man durch die zwangsläufig höhere "Auswahl" die Pläne ganz anders gestalten konnte. Außerdem war innerhalb der Schicht die Beförderung unterschiedlicher Züge ein zusätzlicher Effektivitätsgewinn. (z. B. letzter Personenzug hin, Lok an Güterzug und wieder zurück. Der P-Wagenzug ging bis zum Morgen dann in die Reinigung und wurde von einem anderen Kollegen neu bespannt)
Leider alles unwiederbringlich Vergangenheit... :(

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Beitrag von zapper »

@Mellertime

Habe ich das richtig erkannt, dass du in der Zeit vom ersten Plan ziemlich viel S5 und S8 gefahren bist? Sieht die "Mischung" bei den Planleuten da ein wenig anders aus?

Als Rollierer hat man ja sicherlich auch häufiger die Chance unregelmäige Dinge wie Leer- bzw. "Abschlepp"-Fahrten zu machen, oder?


Danke schonmal für die Antwort! B)
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