Kupplungen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

ruhri @ 16 Jul 2007, 00:33 hat geschrieben: Ich kann mir nicht helfen, aber diese Kupplung sieht sehr - primitiv aus. Könnte es sein, dass sie nur zum Abschleppen liegengebliebener Fahrzeuge taugt?
Man könnte damit auch Doppeltraktion fahren - da würde die Kupplung ja weniger belastet als bei einem Schlepp- oder Schiebezug. Primitiv aussehen heisst nicht immer gleich nix taugen (und schon gar nicht bei Bahntechnik).
Sie läst sich halt nicht so komfortabel Kuppeln und entkuppeln wie eine BSI- oder Schaku, aber die grundlegende Funktion erfüllt sie auch.

Gruß Michi
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Sehe ich das richtig, dass da drei Wagen im Einsatz sind? Auf dem ersten Bild hat der letzte Wagen doch auch keinen Bügel oben. Oder ist das ein reiner Beiwagen? So aussehen tut er jedenfalls nicht...
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ein Großzug besteht immer aus Tw+Tw+Bw...
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Beitrag von ruhri »

Michi Greger @ 16 Jul 2007, 17:37 hat geschrieben:Man könnte damit auch Doppeltraktion fahren - da würde die Kupplung ja weniger belastet als bei einem Schlepp- oder Schiebezug. Primitiv aussehen heisst nicht immer gleich nix taugen (und schon gar nicht bei Bahntechnik).
Sie läst sich halt nicht so komfortabel Kuppeln und entkuppeln wie eine BSI- oder Schaku, aber die grundlegende Funktion erfüllt sie auch.

Gruß Michi
Mit "primitiv" meinte ich, dass das Ding nach reiner Kraftübertragung aussieht, aber eben nicht nach Übertragung von Steuerinformationen. Natürlich kann man sich vorstellen, dass da auch noch Kabel angeschlossen werden müssen. Moderne Kupplungen erledigen das doch aber in einem Aufwasch, wenn ich mich nicht irre?
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Beitrag von ruhri »

ChristianMUC @ 16 Jul 2007, 19:02 hat geschrieben: Ein Großzug besteht immer aus Tw+Tw+Bw...

Das erklärt's natürlich! Die Beiwagen lassen sich aber auf diesen Fotos nicht von den Triebwagen unterscheiden.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ruhri @ 16 Jul 2007, 20:04 hat geschrieben: Mit "primitiv" meinte ich, dass das Ding nach reiner Kraftübertragung aussieht, aber eben nicht nach Übertragung von Steuerinformationen. Natürlich kann man sich vorstellen, dass da auch noch Kabel angeschlossen werden müssen. Moderne Kupplungen erledigen das doch aber in einem Aufwasch, wenn ich mich nicht irre?
Genau - nachdem die Münchner Wagen eben nicht für Doppeltraktionen vorgesehen sind, haben sie nur eine rein mechanische Hilfskupplung. Die Übetragung der Steuerinformationen müsste man dann über ein extra Kabel leiten. Angeblich sind die GT6N nicht für Traktionen vorbereitet - daher müsste das Kabel wohl tatsächlich knapp 30 Meter lang sein und die beiden Rechner in den Führerständen verbinden.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ruhri @ 16 Jul 2007, 20:06 hat geschrieben:
Das erklärt's natürlich! Die Beiwagen lassen sich aber auf diesen Fotos nicht von den Triebwagen unterscheiden.
Zumindest beim zweiten Bild erkennt man (in der höheren Auflösung), dass es am Dach keine Technik gibt.
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Beitrag von ruhri »

ChristianMUC @ 16 Jul 2007, 19:07 hat geschrieben:Zumindest beim zweiten Bild erkennt man (in der höheren Auflösung), dass es am Dach keine Technik gibt.
Welch hinterhältige Täuschung - Beiwagen, die dieselbe Form haben wie Triebwagen! :D
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ruhri @ 16 Jul 2007, 20:24 hat geschrieben:
Welch hinterhältige Täuschung - Beiwagen, die dieselbe Form haben wie Triebwagen! :D
Naja, es wurde der gleiche Wagenkasten verwendet - das gabs aber nicht nur bei den Tatra-Wagen, sondern zum Beispiel auch bei den Bremer Hansa-Wagen, den Duewag T4/B4, dem Münchner M, etc...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Vor allem, wo hätten wir 55m lange Haltestellen....

In Berlin hat man ja in den 90ern bei der Reko von Haltestellen an Hauptlinien die Haltestellen entsprechend
lang gemacht.

Selbst ein MMm würde an vielen Stellen Probleme bereiten, wo Hst nach der Kreuzung angelegt wurden. Insofern
würde es nix nutzen, wenn man die hintere Tür des Bw sperrt, der Zug würde vielfach in Kreuzungen reinreichen,
so dass selbst 42m-Züge hier nicht gehen. (wie groß ist eigentlich die Nutzlänge der 20er Hst am Stachus?)

Prinzipiell ist es schade, denn so durfte der S-Wagen auch nicht länger werden. Die eine oder andere Linie
würde auch bei 40m-Wagen voll werden. Allerdings hätt ich gedacht, der S darf als Multigelenk-Typ ein bissl
breiter werden.

Die Kupplungen der M5 vorne waren recht gefährlich, die glaub ich fungierten nicht nur einmal als "Dosenöffner"
im Strassenverkehr....
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Btw: In Heidelberg am Bismarckplatz stellt ich mir ne Wendeschleife lustig vor.... B)
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

spock5407 @ 16 Jul 2007, 21:37 hat geschrieben: Prinzipiell ist es schade, denn so durfte der S-Wagen auch nicht länger werden. Die eine oder andere Linie
würde auch bei 40m-Wagen voll werden. Allerdings hätt ich gedacht, der S darf als Multigelenk-Typ ein bissl
breiter werden.
Breiter? Wieso das denn? Die nicht gleisgeführten Sänften der Varios hängen ja ohnehin schon mehr im Innenbogen als die R-Wagen - wenn die dann noch mal breiter wären, würde es Begegnungsverbote en masse geben...
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Beitrag von Auer Trambahner »

Was im Altnetz mitm M problemlos geht sollte der S auch ohne Verbot schaffen.

Der Auer
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Trambahnschlosser »

ChristianMUC @ 16 Jul 2007, 20:06 hat geschrieben: Genau - nachdem die Münchner Wagen eben nicht für Doppeltraktionen vorgesehen sind, haben sie nur eine rein mechanische Hilfskupplung. Die Übetragung der Steuerinformationen müsste man dann über ein extra Kabel leiten. Angeblich sind die GT6N nicht für Traktionen vorbereitet - daher müsste das Kabel wohl tatsächlich knapp 30 Meter lang sein und die beiden Rechner in den Führerständen verbinden.
Hallo Forengemeinde,

die Münchner Trambahnen R2.2 und R3.3 sind für reinen Traktionsbetrieb nicht ausgelegt.

Die Notkupplungen ( jedes Fahrzeug vorn und hinten ) dienen nur zum Schieben und Schleppen.

Es wird allerdings zur zeit wieder mal umgebaut, um im Gefahrenfall ( Vollbremsung oder Gefahrenbremsung ) den defekten Zug ebenfalls einzubremsen.

Zur zeit geschieht es durch den im defekten Zug mitfahrenden Mitarbeiter.

Dieser Umbau soll dann auch mit dem UHF 2950 funktionieren.

MfG Trambahnschlosser
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Beitrag von spock5407 »

Wenn die Bremsbefehle übertragen werden sollen, wird man die Fahrbefehle, schätz ich mal, auch gleich übertragen können.

Aber Regel-Doppeltraktion verbietet sich eh von selbst, da Hst nicht lang genug sind und viel zu wenig Fahrzeuge dafür vorhanden.

Abgesehen davon, solche grossen Einheiten verleiten schnell dazu, Takte zu dünnen. Lieber kleinere Einheiten, wenn die
Takte dadurch dichter bleiben.

Btw: Würde die Antriebsleistung eines R2 reichen, Nf-Bw a la Darmstadt mitzuführen? 14m lang und klassisch 4x dürfte wg.
der Gleisgeometrie schwierig werden, aber etwas verkürzt, um etwa auf 37m zu kommen? Das wäre dann doch ne Option
statt Verlängerung.
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Beitrag von ropix »

spock5407 @ 18 Jul 2007, 12:48 hat geschrieben: Wenn die Bremsbefehle übertragen werden sollen, wird man die Fahrbefehle, schätz ich mal, auch gleich übertragen können.
Jein - um einen Schnellbremsbefehl zu übertragen brauchts zwei Adern (prinzipiell) - das kann man in einen Stecker reinbauen. Wirklich sicher muss das ganze auch nicht sein - im Fehlerfalle bremst der Wagen einfach ein, das ganze fällt also immer zur sicheren Seite. Mit Brems und Fahrbefehlen bräuchte man schon eine etwas aufwendigere Konstruktion, die unter anderem zuverlässig verhindern muss dass im Störungsfalle der zweite Wagen einfach einschaltet (=aufschaltet)
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Beitrag von spock5407 »

Nur für Schnellbremsungen muss man das auch failsafe machen, denn sonst steht notfalls die ganze Fuhre ungewollt
auf der Strecke und ist nicht mehr schnell wegzubewegen. Auch net gut.

Bedarf dann zwar innerhalb eines Störfalls eine weitere Störung, dürfte also entsprechend selten sein. Aber von
einer 100% Funktion eines abzuschleppenden Tw würd ich eher nicht ausgehen.
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Beitrag von ropix »

spock5407 @ 18 Jul 2007, 14:02 hat geschrieben:Nur für Schnellbremsungen muss man das auch failsafe machen, denn sonst steht notfalls die ganze Fuhre ungewollt.
Na und - dann geht man halt hinter, schaut nach wieso, behebt das Problem und fährt weiter - kommt sowieso selten vor, wieso sollte so ein "einfaches Konstrukt" auch Fehler produzieren?
auf der Strecke und ist nicht mehr schnell wegzubewegen. Auch net gut.
IM zweifelsfalle wenns partout nicht geht setzt man halt ganz herkömmlich nen zweiten Menschen hinten drauf???[
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Beitrag von Trambahnschlosser »

ropix @ 18 Jul 2007, 14:06 hat geschrieben: Na und - dann geht man halt hinter, schaut nach wieso, behebt das Problem und fährt weiter - kommt sowieso selten vor, wieso sollte so ein "einfaches Konstrukt" auch Fehler produzieren?
IM zweifelsfalle wenns partout nicht geht setzt man halt ganz herkömmlich nen zweiten Menschen hinten drauf???[
Hallo Forengemeinde,

bei diesem Umbau werden einfach nur Dioden in den Notbremskreis des Fahrzeugbusses eingebaut um beim Abschleppen oder Schieben den defekten Wagen mit Fremdspannung zu versorgen aber nur 24 V und nur für den Notbremskreis.

Beim Abschleppen einer defekten Einheit wird aus Sicherheitsgründen das defekte Fahrzeug abgeschaltet, danach ist an jedem Drehgestell der Federspeicher angelegt also der wagen ist voll eingebremst.

Um Ihn bewegen zu können, muß die Hydraulikbremse notgelöst werden, dies geschieht mit dem Umlegen der Notlösehähne die sich beim R2.2 an den Radkästen der Fahrmotore bzw. Hydrobremse , beim R3.3 hinter dem Fahrerstand im Geräteschrank,hinter Deckeln befinden beim Umlegen wird der Notlösekreis des Bremssattels mit dem Notlösekreis des Fahrzeugs verbunden, danach kann über die unterhalb des Fahrersitzes befindliche Notlösepumpe der Federspeicher deaktiviert werden.

in der Notlösepumpe ist ein Notbremsventil eingebaut das dann über die Bypassverbindung erregt wird und der Druck wird abgelassen.

Die Leitungsverbindung wird über die Fahrlehrerpultsteckverbindung beider Fahrzeuge hergestellt.

MfG
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Beitrag von spock5407 »

Langt die Leistung eines R2 z.B., um nen defekten R2 oder gar R3 den Nockherberg raufzufahren?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

spock5407 @ 19 Jul 2007, 14:50 hat geschrieben: Langt die Leistung eines R2 z.B., um nen defekten R2 oder gar R3 den Nockherberg raufzufahren?
Aussage Fahrschule - der einzige Berg den man einen Tw rauf schleppen kann, ist das Maximilianeum, weil das p.D. kein Berg ist - an den anderen Stellen geht es nicht.

Vom Gefühl her würd ich sagen, die pure Antriebsleistung reicht, aber die Reibmasse ist zu gering als dass man das "auf die Schiene bringen könnte", also wird man vermutlich irgendwann mal mit durchdrehenden Rädern zum Stehen kommen.

Gruß Michi
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Beitrag von spock5407 »

"Berg" am Maximilianeum?? :lol: :lol: :lol:

:huh: Aber da mach ich mir nun ernsthafte Sorgen, wie man bei uns Züge sicher bergen will....
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 19 Jul 2007, 23:33 hat geschrieben: "Berg" am Maximilianeum?? :lol: :lol: :lol:

:huh: Aber da mach ich mir nun ernsthafte Sorgen, wie man bei uns Züge sicher bergen will....
Also als 2010 den UNfall am Maxmonument hatte war das raufschleppen ne nette Show. Der UNfallhilfswagen ist mit Blaulicht, Gelblicht, beiden Martinshörnern, Zischgeräuschen vom Sanden sowie dem Geräusch von Dauerschleudern in Schrittgeschwindigkeit den Berg raufgekrochen - war wirklich beeindruckend das Spektakel.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ruhri »

Ich habe jetzt vor kurzem gelesen, dass seit Anfang der 90er Jahre neue Straßenbahnwagen wegen des Schutzes von Fußgängern die Kupplungen hinter einer Abdeckung haben müssen. Die Bochumer NF6D-Wagen sind wohl so ein bis zwei Jahre vorher gebaut worden und brauchten das noch nicht, die neuen Variobahnen müssen es aber haben.

Ich frage mich dann aber, warum anscheinend die ebenfalls neuen Tangos keine Abdeckung zu haben scheinen. Ist das vielleicht, weil sie nur an gesicherten Stellen auf Fußgänger treffen? Die U35 fährt eben nicht durch eine Straße, auf der mal eben Fußgänger ungesichert von einer auf die andere Seite wechseln können.
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