Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 5 Oct 2007, 15:34 hat geschrieben: Jetzt tu' nicht so. Wo steht, dass sie erst seit kurzem hier ist? Und trotzdem würde das nicht begründen, warum sie die Sache nicht einschätzen können soll. Aber wie so oft ist es ein schönes und verbreitetes Mittel, der unbequemen Gegenmeinung Unkenntnis, Dummheit oder andere Unzulänglichkeiten zu unterstellen. Bestimmte Politiker (meistens der mehrfach umgespritzten SED) beginnen  beispielsweise in jeder Talkshow sehr schnell sich auf die privaten Verhältnisse oder Unzulänglichkeiten der Gegner einzuschießen. Beim etwas weniger fähigen Zuhörer - also der Zielgruppe - kommt das gut an, ist allerdings für's Thema meistens völligst uninteressant.
Es erschien mir nahe liegend, zu vermuten, sie wäre noch nicht so lange in Deutschland oder hätte sich mit bestimmten Dingen nicht beschäftigt. Das war eher als mögliche Erklärung gedacht, nicht als Herabwürdigung! Ihre Meinung sie ihr gegönnt - unabhängig davon, wie weit sie sich mit dem Thema beschäftigt hat -, ebenso finde ich ihre Aussage nach wie vor äußerst seltsam, manche würden sagen "dumm", aber soweit möchte ich gar nicht gehen.

Was erwartet sie? Eine Mäßigung der Gewerkschaften? Man kann auch mit seinen Idealen untergehen. Ich bin kein Freund der Gewerkschaften, lehne sie aber auch nicht in der Gänze ab. Ich bin mich aber immer auf der Seite derjenigen, die für gute Arbeit zu schlecht bezahlt werden. Das sind in diesem unserem schönen Lande natürlich nicht nur die Lokführer.

Angenommen, ich wäre Gewerkschaftsmitglied, würde ich von meiner Gewerkschaft erwarten, dass sie einen angemessenen Lohn für mich durchsetzt. Und keine Mäßigung, weil man ansonsten nicht besser wäre als die Arbeitgeber im System namens Raubtier-Kapitalismus.
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

TramPolin @ 5 Oct 2007, 14:49 hat geschrieben: Ich habe nicht geschrieben, dass die Frau offenbar beschränkt ist. Ich habe nur vermutet, dass sie, da sie nicht in Deutschland geboren ist, "vielleicht" (man beachte die Abmilderung in meinem Originalbeitrag) "nicht alle Zusammenhänge kennt". Das ist was völlig anderes und hat mit Überheblichkeit und Arroganz nichts zu tun! Diese Unterstellungen kannst Du Dir ersparen! :angry: Echt unfassbar ist nur Dein "Beitrag".

Wenn man sich ihre Meinung so ansieht, kritisiert sie, dass die GDL eine so hohe Lohnforderung stellt. Dass dürfe sie nicht, da sie damit genauso böse ist wie die Arbeitgeber, die auf der Kapitalismus-Schiene fahren und sich mal schnell ihre Vorstandsbezüge in wenigen Jahren verdoppeln. Dass die GDL sich nur für einen Lohn einsetzt, der einen würdigen Lebensstandard für eine verantwortungsvolle und harte Arbeit sichert, untergräbt die Frau. Auch ihre Behauptung, dass nach einer Lohnerhöhung andere Bahnmitarbeiter entlassen werden müssen, ist eine Aussage, die sie nicht begründen kann und die m.E. unhaltbar ist. Jeder von uns weiß, dass die GDL keine 31 % durchsetzen kann, dass man erst recht hohe Forderungen stellen muss, um später einen Kompromiss einzugehen.
Dein Kommentar "müsste davon ausgehen,..." war eindeutig abwertend von Dir gemeint und das kannst Du im Nachhinein nicht mehr schön reden. Außerdem hast Du sie mißverstanden. Sie stellt fest: Gewerkschaften (und andere) werfen den Arbeitgebern vor, sie würden die Arbeitsmarktlage nutzen, um die Mitarbeiter zu erpressen, auch schlechte Konditionen zu akzeptieren. Jetzt sieht sich eine Gewerkschaft in der Lage, ein ganzes Unternehmen und Teile der Volkswirtschaft stillzulegen und prompt stellen sie extem hohe Forderungen und erpressen gleichermaßen.

Die Angemessenheit der Bezahlung der Lokführer wird ja, wenn man die Diskussion verfolgt, durchaus unterschiedlich gesehen. Auch die GdL ist offenbar der Meinung, daß für Lokführer der ODEG oder der EIB eine deutlich niedrigere Bezahlung angemessen ist als für Lokführer der DB, was alles Gerede von "würdigem Lebensstandard" u.ä. leere Phrasen als pure Propagande entlarvt.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

TramPolin @ 5 Oct 2007, 15:48 hat geschrieben: Es erschien mir nahe liegend, zu vermuten, sie wäre noch nicht so lange in Deutschland oder hätte sich mit bestimmten Dingen nicht beschäftigt. Das war eher als mögliche Erklärung gedacht, nicht als Herabwürdigung!
Genau das glaube ich Dir nicht. War es nicht möglicherweise eine latente Ausländerfeindlichkeit, die Dir immer zu Eigen ist? Jedenfalls gab es für die von Dir behauptete Vermutung keinen einzigen Anhaltspunkt.

(Das Ganze soll jetzt nur dazu dienen, daß Du erkennst, daß auch Du von Vorurteilen belastet bist und das nichts ist, was nur andere trifft.)
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Paul
Tripel-Ass
Beiträge: 160
Registriert: 31 Jul 2006, 14:34

Beitrag von Paul »

ich will hoffen, das die GDL endlich zu richtigen und unbefristeten Streikmaßnahmen übergeht. Diese Kurzstreiks sind einfach lächerlich und machen es irgendwann unglaubwürdig ob tatsächlich Kampfbereitschaft da ist.

Paul
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

Streik bei der Bahn: Verdi-Chef Bsirske kritisiert Lokführer (DIE ZEIT)

Und es ergeht letztmals die Aufforderung an die letzten Diskussionsteilnehmer, zum Thema zurückzukehren!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

autolos @ 5 Oct 2007, 15:54 hat geschrieben:Dein Kommentar "müsste davon ausgehen,..." war eindeutig abwertend von Dir gemeint und das kannst Du im Nachhinein nicht mehr schön reden.
Natürlich war es abwertend gemeint. Denn mit ihrer Aussage disqualifiziert sich die Frau - meiner Meinung - auch. Dennoch habe ich nicht einfach hingeschrieben, dass sie "dumm" wäre, sondern das differenzierter dargestellt und das in dem Folgebeitrag später auch näher begründet.
autolos @ 5 Oct 2007, 15:54 hat geschrieben:Außerdem hast Du sie mißverstanden. Sie stellt fest: Gewerkschaften (und andere) werfen den Arbeitgebern vor, sie würden die Arbeitsmarktlage nutzen, um die Mitarbeiter zu erpressen, auch schlechte Konditionen zu akzeptieren. Jetzt sieht sich eine Gewerkschaft in der Lage, ein ganzes Unternehmen und Teile der Volkswirtschaft stillzulegen und prompt stellen sie extem hohe Forderungen und erpressen gleichermaßen.
Nein, das habe ich schon so verstanden, so schwer ist das auch nicht zu verstehen.
autolos @ 5 Oct 2007, 15:54 hat geschrieben:Die Angemessenheit der Bezahlung der Lokführer wird ja, wenn man die Diskussion verfolgt, durchaus unterschiedlich gesehen. Auch die GdL ist offenbar der Meinung, daß für Lokführer der ODEG oder der EIB eine deutlich niedrigere Bezahlung angemessen ist als für Lokführer der DB, was alles Gerede von "würdigem Lebensstandard" u.ä. leere Phrasen als pure Propagande entlarvt.
Das ist ein ganz anderes Thema, das im SPIEGEL-Beitrag allenfalls angedeutet wird. Da war nur von Servicepersonal die Rede. Man kann das sicher kritisch sehen. Ich habe nirgends geschrieben, GDL hui, Rest pfui oder dergleichen. Das aber bestimmte Berufsgruppen in unserem Lande schlecht bezahlt werden, ändert sich nicht. Mein Mitgefühl ist genauso bei jemand, der den Dreck anderer Leute wegwischt und jeden Cent zweimal umdrehen muss. So leer sind dann die Phrasen nicht.
autolos @ 5 Oct 2007, 15:54 hat geschrieben:Genau das glaube ich Dir nicht. War es nicht möglicherweise eine latente Ausländerfeindlichkeit, die Dir immer zu Eigen ist? Jedenfalls gab es für die von Dir behauptete Vermutung keinen einzigen Anhaltspunkt.

(Das Ganze soll jetzt nur dazu dienen, daß Du erkennst, daß auch Du von Vorurteilen belastet bist und das nichts ist, was nur andere trifft.)
In meinem Umfeld wurde mir eher vorgeworfen, ich wäre zu ausländerfreundlich. Also was bin ich jetzt? Natürlich hat jeder latente Vorurteile. Im konkreten Fall habe ich mir nur gedacht, wenn wenn jemand zu so einem Schluss kommt, dann könnte es daran liegen, dass dieser Jemand nicht in Deutschland geboren ist. Das ist in meinen Augen die Suche nach einer Erklärung. Wenn das bereits latente Ausländerfeindlichkeit sein könnte, dann stimmt in unserem Land möglicherweise etwas nicht. Es scheint einige zu geben (ich meine hier gar nicht unbedingt Dich damit ich kenne dich zu wenig), die bei jedem kleinen Anhaltspunkt bei jemand eine latente Ausländerfeindlichkeit zu erkennen glauben. Da kann man sich schnell in etwas hineinsteigern...

[edit:]
Rathgeber @ 5 Oct 2007, 16:07 hat geschrieben:Streik bei der Bahn: Verdi-Chef Bsirske kritisiert Lokführer (DIE ZEIT)

Und es ergeht letztmals die Aufforderung an die letzten Diskussionsteilnehmer, zum Thema zurückzukehren!
Sorry, habe ich erst nach dem Absenden meines Beitrages gesehen!
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Woodpeckar @ 5 Oct 2007, 15:25 hat geschrieben: Wie üblich, wenn's nicht so läuft, wie man es sich vorstellt, greift man die anderen halt persönlich an.
Wie stellte ich mir denn vor, daß es laufen solle? Habe ich jemanden angegriffen? Glaube nicht.
Woodpeckar @ 5 Oct 2007, 15:25 hat geschrieben: Ich suche immer noch das "provozierendere" in Deinem Beitrag ...
Na indem ich provokant schrieb, daß der Sinn und Zweck eines Streiks der ist, die Strecke zu blockieren - das war die Provokation, die, wie mir die Reaktionen bestätigen, gelungen war.
Rathgeber @ 5 Oct 2007, 15:46 hat geschrieben:Kommt bitte wieder zum Thema zurück!
Ist es denn so themenabweichend, die Darstellung der Frau (Mitra Tanchova) zu diskutieren bzw., wenn jemand (TramPolin), der mißverstanden wurde, dies nochmal erklären möchte? :blink:
TramPolin @ 5 Oct 2007, 15:33 hat geschrieben: Richtig. Hier gibt es einige, die gleich persönlich werden und in den Angriff übergehen.

Wenn man mal nicht alles in der Tiefe begründet (man kann einfach nicht immer einen Roman schrieben), wird man schnell "arrogant", "überheblich", "ausländerfeindlich" und was weiß ich noch alles.

Wie wäre es mal, wenn ihr euch die Mühe macht, mal nachzufragen, warum jemand zu einem bestimmten Schluss kommt? Oft stellt sich dann heraus, dass der Schreiber viel differenzierter denkt. Und wenn nicht, dann ist immer noch die Gelegenheit für einen Angriff. <_<
Ansonsten stimme ich dem uneingeschränkt zu.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
Benicarlo
Routinier
Beiträge: 256
Registriert: 17 Mär 2005, 16:21

Beitrag von Benicarlo »

GDL-Informationsdienst
GDL Magazin VORAUS - Editorial
Was ist das nur für ein Arbeitgeber?
05.10.2007 - Was ist das nur für ein Arbeitgeber? Hält er sich denn an gar keine Vereinbarungen mehr? Diese Fragen wird sich in den vergangenen Tagen sicherlich so manches GDL-Mitglied gestellt haben.



Wer die Zeit nach den äußerst schwierigen Moderatorenverhandlungen und das vom Arbeitgeber an den Tag gelegte Gebaren Revue passieren lässt, muss schlicht und einfach schlussfolgern: Die Verhandlungsführer von der DB waren nie ernsthaft an einer Lösung des Tarifkonfliktes interessiert und haben dessen erneute Eskalation geradezu heraufbeschwört.

Am 27. August 2007 setzte der Arbeitgeber seine Unterschrift unter die Moderatorenvereinbarung und verpflichtete sich damit, mit der GDL über einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokomotivführer mit den Regelungsinhalten Entgelt und Arbeitszeitbedingungen zu verhandeln und diesen abzuschließen.

Der gleiche Arbeitgeber lehnte sich jedoch anschließend zurück und unternahm nichts. Er wartete zunächst auf den Abschluss eines Kooperationsabkommens zwischen der GDL und der TG. Erst danach wollte er über den eigenständigen Tarifvertrag verhandeln. Dies hätte jedoch nichts anderes bedeutet, als die Konfliktlösung weitgehend vom Willen der TG abhängig zu machen.

Mit dieser Verzögerungs- und Verschleppungstaktik legte die Bahn das Moderatorenergebnis einseitig zu ihren Gunsten und nachweislich falsch aus. Diese Falschinterpretation wurde ihr auch noch einmal durch die beiden Moderatoren deutlich gemacht. Diese stellten unmissverständlich klar, dass es keines vorgelagerten oder zeitgleichen Abschlusses von Kooperationsvereinbarung und eigenständigem Tarifvertrag bedarf.

Dass der Arbeitgeber in den vergangenen Tagen und Wochen nichts unversucht gelassen hat, die Eisenbahner und die Öffentlichkeit mit wahrheitswidrigen Äußerungen gegen die GDL aufzubringen, zeigt nicht nur die durchaus als Affront gegen die beiden Moderatoren zu wertende vorsätzliche Falschinterpretation des Moderatorenergebnisses. Auch das vom Arbeitgeber vorgelegte Angebot einer Entgelterhöhung für Lokomotivführer von etwa zehn Prozent dient nur dazu, der Öffentlichkeit und unseren Mitgliedern Sand in die Augen zu streuen. Schließlich sollten die Lokomotivführer hierfür noch mehr arbeiten als sie es ohnehin schon tun. Wer solch eine Politik des Verschleierns und der Wahrheitswidrigkeit betreibt, stellt sich ob seiner Unglaubwürdigkeit ins Abseits und hat einzig und alleine den von ihr verursachten Streik zu verantworten.

Unsere Verpflichtung ist es nun, den Bund als Eigentümer der Bahn, die Eisenbahner und die Öffentlichkeit hierüber aufzuklären.
Zitat als solches kenntlich gemacht.
Benutzeravatar
Münchner Kindl
Kaiser
Beiträge: 1288
Registriert: 13 Aug 2005, 11:17
Wohnort: München-Molenbeek

Beitrag von Münchner Kindl »

Geht es am Montag eigentlich gleich heiter weiter mit den Streiks?
-
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Hätte keine Einwände - würde nen Tag Urlaub bedeuten... :lol: :lol:
Benutzeravatar
ubahnfahrn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5377
Registriert: 18 Sep 2005, 12:47
Wohnort: MMB

Beitrag von ubahnfahrn »

ChristianMUC @ 5 Oct 2007, 16:54 hat geschrieben: Hätte keine Einwände - würde nen Tag Urlaub bedeuten... :lol: :lol:
Wenn Du dir den leisten kannst ? :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ubahnfahrn @ 5 Oct 2007, 17:05 hat geschrieben: Wenn Du dir den leisten kannst ? :rolleyes:
Bin "nur" Azubi - und wenn Anreise unmöglich, kann ich nunmal nicht kommen. Nachdem mein Semmelhauptsponsor auch Teil jenes "großen deutschen Verkehrskonzerns" ist, wird er das schon verstehen :D
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Keine Streiks am Montag. Die GDL stellt der Deutschen Bahn bis Dienstag, 13 Uhr, ein Ultimatum, um ein neues Angebot vorzulegen.

http://www.n-tv.de/861718.html
hauseltr
König
Beiträge: 829
Registriert: 30 Sep 2006, 22:32

Beitrag von hauseltr »

ChristianMUC @ 5 Oct 2007, 19:01 hat geschrieben: Bin "nur" Azubi - und wenn Anreise unmöglich, kann ich nunmal nicht kommen. Nachdem mein Semmelhauptsponsor auch Teil jenes "großen deutschen Verkehrskonzerns" ist, wird er das schon verstehen :D
Oder Dir einen Tag Urlaub abziehen :o
hauseltr
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

hauseltr @ 5 Oct 2007, 18:15 hat geschrieben: Oder Dir einen Tag Urlaub abziehen :o
hauseltr
Was nicht vorhanden ist, kann nicht abgezogen werden. Ich komme ja nicht, weil ich nicht will - sondern weil es nunmal nicht geht. (für den Fall, dass am Mo tatsächlich gestreikt wird...)
Ok, Tra(u)mmanns Beitrag erstmal überlesen - ich werd also halbwegs pünktlich nach Karlsruhe und zurück kommen :D
ruhri
Kaiser
Beiträge: 1533
Registriert: 23 Mai 2007, 20:05
Wohnort: Bochum

Beitrag von ruhri »

Das ist meines Wissens nach völlig irrelevant! Du hast als Arbeitnehmer die Pflicht, zur Arbeit zu erscheinen. Ein Streik wird da nicht als Entschuldigung akzeptiert. In manchen Firmen kannst du dafür sogar eine Abmahnung bekommen.
hauseltr
König
Beiträge: 829
Registriert: 30 Sep 2006, 22:32

Beitrag von hauseltr »

ChristianMUC @ 5 Oct 2007, 19:23 hat geschrieben:
hauseltr @ 5 Oct 2007, 18:15 hat geschrieben: Oder Dir einen Tag Urlaub abziehen :o
hauseltr
Was nicht vorhanden ist, kann nicht abgezogen werden. Ich komme ja nicht, weil ich nicht will - sondern weil es nunmal nicht geht. (für den Fall, dass am Mo tatsächlich gestreikt wird...)
Wie das bei Azubis ist, kann ich nicht sagen. Da müßte ich mich erst schlau fragen!
Aber für einen "normalen" Arbeitnehmer gibt es die Ausrede, "es fuhr keine Bahn" nicht.
Der wird entweder für die Ausfallzeit nicht bezahlt oder nimmt im Einverständnis mit dem Arbeitnehmer Urlaub und riskiert sogar eine Abmahnung!

hauseltr
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ruhri @ 5 Oct 2007, 18:27 hat geschrieben: Das ist meines Wissens nach völlig irrelevant! Du hast als Arbeitnehmer die Pflicht, zur Arbeit zu erscheinen. Ein Streik wird da nicht als Entschuldigung akzeptiert. In manchen Firmen kannst du dafür sogar eine Abmahnung bekommen.
Wenn ich aber dienstlich von Karlsruhe nach München gefahren bin und nimmer zurück komme, ist das höhere Gewalt.
Benutzeravatar
mellertime
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4574
Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
Wohnort: MPFF
Kontaktdaten:

Beitrag von mellertime »

Rathgeber @ 5 Oct 2007, 16:07 hat geschrieben: Streik bei der Bahn: Verdi-Chef Bsirske kritisiert Lokführer (DIE ZEIT)

Und es ergeht letztmals die Aufforderung an die letzten Diskussionsteilnehmer, zum Thema zurückzukehren!
Der hat auch nur Angst, daß sich seine Mega-Gewerkschaft aufsplittet.
Paul
Tripel-Ass
Beiträge: 160
Registriert: 31 Jul 2006, 14:34

Beitrag von Paul »

Rathgeber @ 5 Oct 2007, 16:07 hat geschrieben: Streik bei der Bahn: Verdi-Chef Bsirske kritisiert Lokführer (DIE ZEIT)
ich betrachte das mal als Selbstkritik des Herrn Bsirske. Der Streik bei der Telekom ist kein Ruhmesblatt, Zum Schluß befassten sich die Funktionäre doch hauptsächlich damit den miesen Abschluß, welche nicht dem Streikziel entsprach schönzureden und den Gewerkschaftern zu "erklären" warum sie dafür sein sollen.
Warum also sollen Beschäftige welche gut organisiert sind und an Stellen arbeiten, an welchen Druck möglich ist das nicht nutzen. Keiner hindert Transnet da mitzuziehen. Herr Hansen hatte da aber wohl andere Interessen. Aber auch bei Bsirskes ver.di ist es nicht üblich das die Mülleute für die Wachmänner oder Verkäuferinnen kämpfen. Organisatorische Hilfe und solidarisches Verhalten, wäre auch bei ver.di von Nöten. Hier sollte sich also Bsirske an die eigene Nase fassen.

Paul
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

hauseltr @ 5 Oct 2007, 18:27 hat geschrieben:Aber für einen "normalen" Arbeitnehmer gibt es die Ausrede, "es fuhr keine Bahn" nicht.
Doch, die gibt es. Nämlich dann, wenn höhere Gewalt*** im Spiel ist. Sei dies ein Schneechaos wie letztes Jahr oder ein Orkan-Chaos wie dieses Jahr. Ich habe damals nach dem Schnee-Chaos sogar noch einen TZ-Artikel gefunden, in dem ein Rechtsanwalt genau solche Umstände erklärt.

*** = Und auch ein Streik bzw. seine Auswirkungen sind höhere Gewalt, darum war/ist die Bahn ja auch hinterher, Fern- und Güterverkehr vom Streik zu verschonen. Der Nahverkehr nämlich wird (fast überall) bestellt und der Besteller muß auch bei höherer Gewalt zahlen. Klingt komisch, ist aber so. :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

"Notfahrplan"! :lol:
Mann hab ick Tränen jelacht!
Nüscht für unjut, aber streiken brauchen wa nich! Det macht die Bahn janz aleene!
Und wat macht det Aabeetsjericht? Na klar, det entscheidet sich für'n Streik bei de kleenen Pendler!
Hauptsache de Fliessbänder ham Futter und de Jeschäftsreisenden komm zu de Termine!

Deutschland, wat is aus dir jeworden?!

Jute Nacht!

---------------
edit: @Rohrbacher: Für was für einen Verein steht eigentlich Dein Avatar? :rolleyes:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13564
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Ich war ja positiv überrascht, dass Nachmittag die Sause auf den regulären Fahrplan umgestellt hat.
Wollte man nicht den ganzen Tag Notfahrplan fahren? 18:08 S5 am Fasanenpark stadteinwärts
war absolut pünktlich.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Eben auf n-tv, Ergebnis der n-tv-Umfrage (nicht repräsentativ): 65 % meinen, die Deutsche Bahn wäre schuld am Streik, 35 % sind der Ansicht, die Lokführer sind am Streik schuld.
Benutzeravatar
Dol-Sbahn
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2027
Registriert: 11 Mai 2002, 02:01

Beitrag von Dol-Sbahn »

DB ist wirklich kein guter Arbeitgeber.

Dass S-Bahn in München wieder auf reguläre Fahrplan umstellt staunt mir ein wenig, denn ab 12 Uhr bekommt streik willige Lokführer bezahlt von DB. (Sonst: Wohin mit denen dieser Tag, nach Hause schicken?)
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13564
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Ich fands gut. B) Definitiv eine Entscheidung "pro Fahrgast".
Weil kalkulierbarer bin ich in der Früh U-Bahn und Bus statt S-Bahn gefahren, aber ich sah tatsächlich heut früh ne Dreifach-Traktion auf der S5 Ost.
Allerdings nur etwa 4 Stunden am Fasanenpark rumstehend.... :lol:
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Margret Suckale sagte vorhin auf n-tv, dass keiner der Kunden, die heute durch Streiks zu spät zur Arbeit gekommen sind eine so hohe Lohnerhöhung, wie sie die Deutsche Bahn den Lokführern geboten hat, nämlich 10 %, bekommen hätte.

Warum sagt Frau Suckale nicht, dass von den angebotenen 10 % ganze 5,5 % auf Mehrarbeit beruhen?
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13564
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Wie ist denn die reale Wochenarbeitszeit eines Tf?

Man kann das auch positiv sehen, quasi 5,5% garantierte Überstunden wo man vielleicht
heute drum betteln muss...

In der Metallindustrie sind freiwillige 40h-Verträge ggü. der 35h-Norm durchaus üblich.
Lieber für die 5h gewiss mehr "Cash in der Tash", als dauernd um Überstundenauszahlung
zu kämpfen.
IMO kein schlechter Deal; Arbeitgeber und -nehmer profitieren in der Regel davon.
Quak
Haudegen
Beiträge: 564
Registriert: 30 Mär 2005, 18:22
Wohnort: muenchen

Beitrag von Quak »

Gott sei Dank sitzen bei der Münchener S-Bahn noch Verantwortliche mit gesunden Menschenverstand. (Verabschiedung vom Notfahrplan)
Bei der DB wird der Notfahrplan eiskalt durchgezogen, z.T. fallen sogar Notzüge aus.
Zwischen Plattling und Regensburg waren zwischen 16.04 und 20.04 keine RB unterwegs, die Not-RB 18.04 fiel auch aus.
Wiesenheimkehrer brauchen nicht mehr Ri. Regensburg aufbrechen, denn 19.24 war die letzte Gelegenheit Ri. Regensburg. (Lt. RIS soll der Not-RE 4262 ab Landshut (20.33) auch ersatzlos ausfallen.)
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13564
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

"Gesunder Menschenverstand", ich glaub das sollte das Stichwort der Stunde sein.

Viel Prosa, Polemik und Aktionismus beiderseits, DB und GDL, bringt das ganze nicht vernünftig weiter.
Man kann Argumente beider Seiten verstehen; also muss ein tragfähiger Kompromiss her.
Sonst sind die Arbeitsgerichte Sommer 2008 noch beschäftigt, über Eilanträge zu entscheiden.
Antworten