Bahn sucht 1000 Lokführer

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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Münchner Kindl @ 10 Oct 2007, 19:04 hat geschrieben: Kann man sich da eigentlich so oft bewerben wie man will?

Wenn man bei der Lusthansa einmal durch gerasselt ist, gibts keine zweite Chance mehr.
Für den Eignungstest bei der Deutschen Bahn gibt es eine einjährige Sperre, wenn er nicht bestanden wurde.
Danach kann man es nochmal versuchen.
Vorausgesetzt der Betrieb hat noch Interesse und das wiederum lässt sich nicht verallgemeinern.
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Froschkönig @ 10 Oct 2007, 19:29 hat geschrieben: Eignungstest bei der Deutschen Bahn
Haben eigentlich Hauptschüler wirklich eine reele Chance auf den Job? Oder ist das nur Propaganda während der Tarifverhandlungen seitens der Bahn, um den Lokomotivführer-Beruf öffentlichkeitswirksam abzuwerten?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Haben eigentlich Hauptschüler wirklich eine reele Chance auf den Job?
Ich kenn' flüchtig welche, der eine oder andere könnte sogar hier online ein. Irgendwo gab's meine ich mal eine Kuchen-Statistik, es sind nach dieser nicht mal wenig.
McLang
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Beitrag von McLang »

Wie stehen die chancen für Bewerber mit einer höheren Schulbildung?

Ich hab zum Beispiel das Abitur aufm Technischen Gymnasium gemacht und bin momentan noch einer FH.

Kennt ihr jemand, der mit Abitur diesen Beruf macht?
Olaf Henkel
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Beitrag von Olaf Henkel »

McLang @ 11 Oct 2007, 10:00 hat geschrieben: Wie stehen die chancen für Bewerber mit einer höheren Schulbildung?

Ich hab zum Beispiel das Abitur aufm Technischen Gymnasium gemacht und bin momentan noch einer FH.

Kennt ihr jemand, der mit Abitur diesen Beruf macht?
Ich mache das wohl und es gab bei der Einstellung keinerlei Probleme (war allerdings die 3-jährige EiB-Ausbildung).
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ich hätte nicht gedacht, daß Du noch arbeiten mußt, nachdem Du als BDI-Präsident aufgehört hast.

@ Cmbln

Das Problem bei Hauptschulabsolventen ist ja, daß der Hauptschulabschluß heute nicht mehr gewährleistet, daß die Schulabgänger Lesen und Schreiben können. Viele Hauptschulabgänger sind fürs Berufsleben absolut ungeeignet und die einzige tatsächlich existierende Perspektive ist Hartz 4, so traurig das sein mag.

Wenn aber jemand mit einem guten Hauptschulabschluß kommt und der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig ist, ist das sicher was anderes.

Salopp gesagt: Wer nicht in der Lage ist, einen Bremszettel auszufüllen, weil er die Bremshundertstel nicht ausrechnen kann (denn ein Hauptschulabschluß gewährleistet heute auch nicht mehr, daß die Schulabgänger die Grundrechenarten beherrschen), der ist als Lokomotivführer ungeeignet. Da kann aber die Deutsche Bahn AG nun wirklich nichts zu, sondern das ist ein bildungspolitisches Problem.
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Beitrag von McLang »

Olaf Henkel @ 11 Oct 2007, 12:47 hat geschrieben:
McLang @ 11 Oct 2007, 10:00 hat geschrieben: Wie stehen die chancen für Bewerber mit einer höheren Schulbildung?

Ich hab zum Beispiel das Abitur aufm Technischen Gymnasium gemacht und bin momentan noch einer FH.

Kennt ihr jemand, der mit Abitur diesen Beruf macht?
Ich mache das wohl und es gab bei der Einstellung keinerlei Probleme (war allerdings die 3-jährige EiB-Ausbildung).
Danke für die Info, Olaf :)

Ich möchte ebenfalls die 3-jährige EiB-Ausbildung machen und deine Aussage lässt mich dem Vorstellungsgespräch nächste Woche schon weitaus ruhiger entgegensehen. B)
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

McLang @ 11 Oct 2007, 15:16 hat geschrieben:
Olaf Henkel @ 11 Oct 2007, 12:47 hat geschrieben:
McLang @ 11 Oct 2007, 10:00 hat geschrieben: Wie stehen die chancen für Bewerber mit einer höheren Schulbildung?

Ich hab zum Beispiel das Abitur aufm Technischen Gymnasium gemacht und bin momentan noch einer FH.

Kennt ihr jemand, der mit Abitur diesen Beruf macht?
Ich mache das wohl und es gab bei der Einstellung keinerlei Probleme (war allerdings die 3-jährige EiB-Ausbildung).
Danke für die Info, Olaf :)

Ich möchte ebenfalls die 3-jährige EiB-Ausbildung machen und deine Aussage lässt mich dem Vorstellungsgespräch nächste Woche schon weitaus ruhiger entgegensehen. B)
Wenn sie ein Problem mit deinem Schulabschluss gehabt hätten, dann würden sie dich nicht einladen.
Der Schulabschluss steht schließlich in der Bewerbung drin.

Generell kann man sagen, dass als Einstellungsvoraussetzung mindestens ein Qualifizierender Hauptschulabschluss gilt.

Abiturienten sind grundsätzlich auch gern gesehen, es kann halt sein, dass man da gefragt wird, warum man nicht studieren mag und ob man sich wirklich gut überlegt hat, Lokführer werden zu wollen.

Es ist allerdings immer ratsam, eine gute Begründung mitzunehmen, warum man gerade diesen Beruf und gerade diesen Betrieb ausgewählt hat.
sowitasgoht
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Beitrag von sowitasgoht »

krautnock @ 8 Oct 2007, 22:04 hat geschrieben:@ McLang

Na dann wünsche ich dir viel Glück fürs Vorstellungsgespräch! Leider kann ich dir keine guten Tipps geben, meine beiden Vorstellungsgespräche bei Privatbahnen waren nicht erfolgreich. Also hörst du besser nicht auf mich, sonst gehts eh nur schief  <_<

Aber der Tipp von drehgestell ist schon mal gut, denn die beiden angegebenen Seiten sind wirklich sehr hilfreich.

Also dann, nochmals viel Erfolg für Donnerstag!
Probiers mal bei den ÖBB, auch die sucht TF.

https://www.oebb.at/sap(bD1kZSZjPTAwMQ==)/b...e%3D0%26SEL%3D1
krautnock
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Beitrag von krautnock »

Probiers mal bei den ÖBB, auch die sucht TF.
Das habe ich auch schon überlegt, aber in Österreich ist die Grenze für Brillenträger bei -2 Dioptrin und ich habe dafür zu viele Dioptrin.
Herbie
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Beitrag von Herbie »

Hallo zusammen!
Mein Vater hat sich vor kurzem bei der DB JobService als Tf beworben.
Er hat eine Absage erhalten. Wlche Kriterien geltend denn dafür??

Kurz zu meinem Vater;
Er wird jetzt am Ende des Jahres arbeitlos, da sein Betrieb konkurs gegangen ist und aufgelöst wird.
Er hat eniiges an technischen Vorkenntnissen und auch Interesse.
Er ist 46 und in einem Top Gesundheitszustand, hat gute Arbeitszeugnisse im Bereich Logistik, wo er z.B. auch LKW´s fahren dürfte.

Die Bahn sucht doch noch Leute, warum lehnen sie ihn dann ab?
Wegen dem Alter??
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Larry Laffer Erstellt am 11 Oct 2007, 12:34
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Wenn aber jemand mit einem guten Hauptschulabschluß kommt und der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig ist, ist das sicher was anderes.

Salopp gesagt: Wer nicht in der Lage ist, einen Bremszettel auszufüllen, weil er die Bremshundertstel nicht ausrechnen kann (denn ein Hauptschulabschluß gewährleistet heute auch nicht mehr, daß die Schulabgänger die Grundrechenarten beherrschen), der ist als Lokomotivführer ungeeignet. Da kann aber die Deutsche Bahn AG nun wirklich nichts zu, sondern das ist ein bildungspolitisches Problem. 
Nichts gegen Hauptschulabgänger, aber weit über 2000 Seiten Vorschriften, die man kennen und nach denen man arbeiten muss, sind schon eine gewaltige Herausforderung. Dazu die Verantwortung, innerhalb von Sekunden auf der Grundlage dieses Wissens Entscheidungen fällen zu müssen, können den einen oder anderen schon etwas überfordern. Und, nebenbei, das 24 Stunden am Tag. Also ich finde, die Anforderung auf dieses niedrige Niveau zu drücken ist lediglich ein Beweis dafür, wie geringschätzend die Bahn auf ihre Fachkräfte herabschaut, bzw. wie einfach sich diese Kaufleute (es gibt ja bekanntlich keinen Bahner mehr im Vorstand) diesen Beruf vorstellen. :angry: :angry:

@Herbie

Ich vermute mal, die Bahn will aus dem Pool der ausgeschiedenen und fertig ausgebildeten, inzwischen zu diversen Privatbahnen gewechselten Lokführern diese fiktive Zahl an Mitarbeitern zurückholen. (Wie ich aus Gesprächen weiß, mit sehr mäßigem Erfolg) :lol: :lol:
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Herbie @ 21 Oct 2007, 22:02 hat geschrieben:Hallo zusammen!
Mein Vater hat sich vor kurzem bei der DB JobService als Tf beworben.
Er hat eine Absage erhalten. Wlche Kriterien geltend denn dafür??

Kurz zu meinem Vater;
Er wird jetzt am Ende des Jahres arbeitlos, da sein Betrieb konkurs gegangen ist und aufgelöst wird.
Er hat eniiges an technischen Vorkenntnissen und auch Interesse.
Er ist 46 und in einem Top Gesundheitszustand, hat gute Arbeitszeugnisse im Bereich Logistik, wo er z.B. auch LKW´s fahren dürfte.

Die Bahn sucht doch noch Leute, warum lehnen sie ihn dann ab?
Wegen dem Alter??
Eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig, da ich aber einen gewissen Einblick in das Programm habe, will ich es mal versuchen.

Gefordert wird eigentlich nur ein Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung, sowie ein Mindestalter von 21 Jahren und ein gewisses technisches Verständnis sowie Mobilität.

Aussortiert werden kann man beim Telefoninterview, beim Auswahlverfahren oder beim Eignungstest und Bahnarzt.

Das Alter ist zwar grundsätzlich kein Problem, nachdem sich allerdings mehr als 4000 Bewerber gefunden haben, könnte es schon sein, dass man jüngere Kandidaten bevorzugt, da man von denen länger was hat und denen man die schwere Ausbildung eher zutraut.

Es könnte auch sein, dass die Bewerbung nicht eindeutig das 1000-Lokführer-Programm beinhaltet hatte und die beim Job-Service durcheinandergekommen sind.

Im Grunde sind das aber trotzdem alles nur Spekulationen, denn wegen des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes sind die Betriebe bei Bewerbungsabsagen sehr vorsichtig geworden.
Vielleicht hilft ein Anruf beim Job Service, es könnte sein, dass die mündlich mehr rauslassen.

Übrigens werden nun 1350 Kandiadten eingestellt, 1000 ist der Nettowert, der Rest als (optimistische) Durchfallquote eingeplant.
Es wird drei Ausbildungswellen geben mit jeweils 450 Kandidaten: 1.1.2008, 1.4. und 1.7.
Jeweils 86 Arbeitstage.
Ausgebildet wird je zur Hälfte bei DB Regio und bei Railion, eingesetzt werden die Lokführer dann aber vornehmlich bei Railion und Fernverkehr.

Der eigentlich geplante Lokführerpool mit bundesweiter Einsatzbereitschaft wird nun doch nicht kommen, hier gab es bei den Planern einen gewissen Realitätsschub! ;)
Erforderliche Baureihenkenntnisse, sowie Streckenkenntnis und verschiedene Vorschriften hätten das unwirtschaftlich gemacht.

Es bleibt allerdings dabei, dass die neuen Lokführer nicht bei den Betrieben angestellt werden, sondern in einer eigenen Gesellschaft.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Fischkutter @ 28 Oct 2007, 01:42 hat geschrieben:Ich vermute mal, die Bahn will aus dem Pool der ausgeschiedenen und fertig ausgebildeten, inzwischen zu diversen Privatbahnen gewechselten Lokführern diese fiktive Zahl an Mitarbeitern zurückholen. (Wie ich aus Gesprächen weiß, mit sehr mäßigem Erfolg) :lol: :lol:
Das kann man so nicht sagen, ein nicht unwesentlicher Anteil der "1000 Lokführer" speist sich aus rückkehrwilligen Privatbahnern.
Zeitgleich mit der Einführung des Programms hat die Bahn die Möglichkeit der externen Einstellung verschlossen.
Die "1000 Lokführer" sind nun also die einzige Chance, wieder in den Schoß des Bahn-Konzerns zurückzukehren.
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

@Froschkönig
Das kann man so nicht sagen, ein nicht unwesentlicher Anteil der "1000 Lokführer" speist sich aus rückkehrwilligen Privatbahnern.
Dann habe ich bis jetzt immer mit den falschen "Ehemaligen" gesprochen. Das Angebot zur "Rückkehr in den Schoß der DBAG" sah nämlich eine befristete Anstellung bei DB Zeitarbeit mit bundesweitem Einsatz vor. Da würde ich auch nicht zurückkommen. (Oder ich schleppe einen Bären mit mir herum.. :blink: )
Zeitgleich mit der Einführung des Programms hat die Bahn die Möglichkeit der externen Einstellung verschlossen.
Die "1000 Lokführer" sind nun also die einzige Chance, wieder in den Schoß des Bahn-Konzerns zurückzukehren.
Prima! So können noch nicht einmal örtliche Engpässe kurzfristig gelöst werden. Sehr aufschlussreiche Firmenphilosophie... <_<
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Fischkutter @ 28 Oct 2007, 18:25 hat geschrieben:Dann habe ich bis jetzt immer mit den falschen "Ehemaligen" gesprochen. Das Angebot zur "Rückkehr in den Schoß der DBAG" sah nämlich eine befristete Anstellung bei DB Zeitarbeit mit bundesweitem Einsatz vor. Da würde ich auch nicht zurückkommen. (Oder ich schleppe einen Bären mit mir herum.. :blink: )
Prima! So können noch nicht einmal örtliche Engpässe kurzfristig gelöst werden. Sehr aufschlussreiche Firmenphilosophie... <_<
Naja, du hast es ja schon erkannt.
Natürlich wird niemand als fertiger Lokführer an dem Programm teilnehmen, wenn er auch über eine Direkteinstellung in den Konzern zurückkehren kann.
Wer in einer halbwegs akzeptablen Privatbahn arbeitet, wird die "1000 Lokführer" auch links liegen lassen.
Es gibt allerdings genügend Grattler-Eisenbahnen, bei denen durchaus Rückkehr-Interesse besteht.

Eigene Lokführer-Service-Gesellschaft stimmt schon, nur den bundesweiten Einsatz hat man aus oben erwähnten Gründen fallengelassen.
Bat
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Beitrag von Bat »

Es gab mal, vor langer, langer Zeit, also damals, als alles noch gut war, einen Geschäftsbereich, der nannte sich Traktion!
Und siehe, in diesem Geschäftsbereich sahen sich alle Tf gesammelt. Da durften noch fast alle, fast alles, fast überall hin fahren!
Also im Prinzip ein Lokführerpool aus dem man die Leistung abfordern konnte, die man gerade braucht!
Donnerwetter! Gar nicht so doof! Also, damals, meine ich ... ! :ph34r:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Und gerade das müsste doch für jeden BWL'ler und KLR-Guru der Traumzustand sein. Bei jedem einzelnen Zug könnte man sich gegenseitig Rechnungen Schreiben ohne Ende. :ph34r:
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Bat »

Bekommen dann die Tf eine Umsatzbeteiligung? Also, wegen der Gf, meine ich ... !??? :ph34r: :lol:
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ Bat

Meine Vermutung, wieso DB Traktion aufgelöst wurde, ist daß lange Zeit im Raum stand, Railion (damals noch DB Cargo) aus dem Konzern herauszulösen und einzeln zu verkaufen. Man wußte von Anfang an, daß Railion, wenn man MORA C durchzieht, was man ja bedauernswerterweise getan hat, ein sehr rentables Unternehmen würde. Auch heute würde ein 100%iger Verkauf oder Börsengang von Railion samt seiner Tochtergesellschaften Stinnes und Schenker eine höhere Einmaleinnahme bringen als das Modell von Herrn Flachgewässer. Dazu wäre aber notwendig gewesen, Railion vom DB-Konzern komplett unabhängig zu machen.

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Beitrag von Fischkutter »

Wildwechsel @ 30 Oct 2007, 09:40 hat geschrieben:Und gerade das müsste doch für jeden BWL'ler und KLR-Guru der Traumzustand sein. Bei jedem einzelnen Zug könnte man sich gegenseitig Rechnungen Schreiben ohne Ende. :ph34r:
Das ist wahrscheinlich auch der Grund für die Auflösung von GB (Geschäftsbereich) Traktion.
Mit der Zuordnung der Personale zu den einzelnen EVU ist die lupenreine betriebswirtschaftliche Abrechnung möglich. Vor Allem vor dem Hintergrund der permanenten Suche nach Einsparmöglichkeiten. Dass damit ein großer Vorteil (durch die universelle Einsetzbarkeit) geopfert wurde, beweist lediglich, dass BWLer keine Ahnung vom Eisenbahnbetrieb haben (müssen).

Und heute sucht man wieder (1000) Lokführer. Jedes EVU für sich? In der offiziellen Suchanzeige der Bahn war kein Hinweis auf den späteren Einsatz. Ist doch irgendwie komisch, oder?

MfG der Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Larry Laffer @ 30 Oct 2007, 11:06 hat geschrieben:@ Bat

Meine Vermutung, wieso DB Traktion aufgelöst wurde, ist daß lange Zeit im Raum stand, Railion (damals noch DB Cargo) aus dem Konzern herauszulösen und einzeln zu verkaufen. Man wußte von Anfang an, daß Railion, wenn man MORA C durchzieht, was man ja bedauernswerterweise getan hat, ein sehr rentables Unternehmen würde. Auch heute würde ein 100%iger Verkauf oder Börsengang von Railion samt seiner Tochtergesellschaften Stinnes und Schenker eine höhere Einmaleinnahme bringen als das Modell von Herrn Flachgewässer. Dazu wäre aber notwendig gewesen, Railion vom DB-Konzern komplett unabhängig zu machen.
@ Larry Laffer

Leider noch nicht rentabel genug. Railion Deutschland ist in sich noch einmal unterteilt in Einzelwagen- und Ganzzugverkehr. So kann man unter beriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten noch besser die Rentabilität beurteilen. Als Rangierlokführer beim Cargozentrum (Einzelwagenverkehr) hat man aber schon im eigenen Unternehmen große Schwierigkeiten, zum Ganzzugverkehr zu wechseln. Das ist wie bei zwei völlig unabhängigen Betrieben. Das verstehen ja die Eisenbahner nicht, geschweige denn Außenstehende.

Inzwischen überlegt man, ob man Ganzzugverkehr nicht noch einmal in kleine Teile zerstückelt. Alles unter ausschließlich betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dann würden die Lokführer noch einmal aufgeteilt. Die einen fahren dann nur Kesselzüge, die anderen nur KLV-Züge, usw.

..tolle Aussichten für den Beruf des Lokführers von einem universell ausgebildeten und auch einsetzbaren Mitarbeiter zum eintönigen Fachidioten gemacht zu werden.

Fazit im Hinblick auf den Beruf Lokführer: Früher war nicht alles besser - aber vieles.

MfG der Fischkutter
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Beitrag von Hasse »

Ja so ist das mit Theoretikern. Da wird alles in Bereiche zerstückelt, diese dann auf Rentabilität geprüft und bei Fehlschlagen von Sparmaßnahmen abgeschafft. Das manchmal verschiedene Bereiche nur gemeinsam funktionieren, wird häufig vergessen. :angry: Warum einfach, wenn es kompliziert geht.
Bat
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Beitrag von Bat »

Bei den "1000" sind auch sehr interessante Menschen dabei ... . :huh:
Einer stinkt jeden Tag nach altem Suff, einer hat echte Grundsatzprobleme mit der Warnweste, und dann hat noch einer Probleme mit der Pünktlichkeit. :blink:
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josuav
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Beitrag von josuav »

Man sollte vielleicht auch die Mindestvorraussetzungen für den Tf erhöhen, mittlere Reife sollte es schon sein, der muss ja rechnen können. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

josuav @ 23 Jan 2008, 14:43 hat geschrieben: Man sollte vielleicht auch die Mindestvorraussetzungen für den Tf erhöhen, mittlere Reife sollte es schon sein, der muss ja rechnen können. :ph34r:
Ich kenne einige Realschullehrer, die nicht die Hand dafür ins Feuer legen würden, dass alle ihre Schützlinge nach dem Abschluss rechnen können.
Das betrifft übringens alle Schularten, dass alte Bildungsstandards schlicht nicht mehr eingehalten werden können.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

"Mein Hauptschluss reichen doch auch" meinte neulich ein Schüler mit eben solchem...
Bat
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Beitrag von Bat »

Das mag auch ein Problem sein, aber die Männer von denen ich rede sind deutlich über 30 Jahre alt und haben damit noch Bildung nach altem Standard.
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