Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Benicarlo @ 18 Oct 2007, 18:34 hat geschrieben: Schon wieder der alte Fehler...Es geht nicht um die GDL-Lokführer sondern um alle!
Das ist falsch! Es geht nur um DB Lokführer. Die Privaten bleiben außen vor und werden diesen Vorteil für zukünftige Ausschreibungen zu schätzen wissen. Und genau da liegt der Fehler. Tatsächlich sollte der TV für ALLE Lokführer Deutschlands gelten. Dann würde die DB vermutlich auch einlenken! Stell dir vor, die IG Metall würde einen TV fordern, der nur in einem bestimmten Betrieb gültig wäre. Glaubst du der betroffene Betrieb würde zustimmen und sagen "Okay, unsere Mitbewerber erhalten damit zwar einen Kostenvorteil, aber wir haben natürlich volles Verständnis für die Forderung und stimmen zu!"

TV für Lokführer JA aber für ALLE und ganz Deutschland. Das sollte die GDL begreifen!
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Benicarlo @ 18 Oct 2007, 18:34 hat geschrieben:
QUOTE  (francis-braun)
Hast du eine Ahnung was solch eine Ausbildung kostet? Wenn ja dann würdest jawohl nicht so einen sch... von dir geben
Hast Du eine Ahnung,was Deine Ausbildung kostet?
Von einem anderen Standpunkt her betrachtet kann ich francis-braun's Argument mit den Kosten schon verstehen:

Es wird den EiBs folgendes vorgebetet,
- eine E-Lokausbildung ist zu teuer für euch
- in den Streckendienst kommt ihr eh nicht sofort (auch wegen siehe unten)
- ihr habt ja keine Erfahrung!

Und dann kommt man mit den 9-Monatsausbildungen und hebelt alles folgendermassen aus:
- das Geld ist dort plötzlich da
- die kommen sofort in den Streckendienst
- in der 3-Jahresausbildung sammelt man halt doch viel Erfahrung (auf jeden Fall mehr als nach 9 Monaten, siehe z.B. Rangieren) und kennt schon den Standort besser (Bahnhof, Einsatzgebiete der Tf etc...)

Na, wer käme sich da als EiB nicht leicht, ähm, verschaukelt vor???
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

QUOTE (Benicarlo @ 18 Oct 2007, 18:34)
Schon wieder der alte Fehler...Es geht nicht um die GDL-Lokführer sondern um alle! 

Das ist falsch! Es geht nur um DB Lokführer.
Ja sicher doch,dieses Thema heißt doch wohl Streiks bei der Deutschen Bahn? :blink: Was haben Private damit zu tun?Dachte,das sei klar... :(
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Benicarlo @ 18 Oct 2007, 19:03 hat geschrieben: Ja sicher doch,dieses Thema heißt doch wohl Streiks bei der Deutschen Bahn? :blink: Was haben Private damit zu tun?Dachte,das sei klar... :(
Wie das Thema heißt, ist mir klar, aber was die Folgen davon sind, ist wohl so Einigen nicht klar! Wenn schon TV, dann für die ganze Branche und nicht nur für einen Betrieb! Ich dachte, das wäre den meisten klar...
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Nun stellt sich sogar die SPD, hier Kurt Beck, hinter die DB und fordert sie auf, in diesem Konflikt hart zu bleiben. Somit ist der letzte politische Verbündete wohl die Linkspartei.

Klick mich

Der ganze Artikel ist übrigens lesenswert und zeigt, wie es um den Erfolg des Arbeitskampfes steht.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Hast Du eine Ahnung,was Deine Ausbildung kostet?
Bei einigen Privaten kann fast jeder Ottonormalbürger den Lokführerschein (!) der Klasse 3 erwerben, ich weiß nicht mehr welche es war, aber von grob etwa 10000 Euro war da die Rede. Was eine 3-jährige Berufsausbildung (!) zum EiB L/T kostet, würde mich in der Tat mal interessieren. Ich bin mir sicher, dass auch hier wie immer bei der DB Extrakosten gegenüber einem anderen EVU anfallen.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Die Bayerische Regiobahn möchte ihre neuen Triebfahrzeugführer in 8 Monaten ausbilden - so in der aktuellen Infoausgabe der BOB, die in den Integralen ausgelegt ist.
NicoFMuc
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Beitrag von NicoFMuc »

Benicarlo @ 18 Oct 2007, 18:34 hat geschrieben:Schon wieder der alte Fehler...Es geht nicht um die GDL-Lokführer sondern um alle!
Nein. Die GDL streikt für die Belange "ihrer" Lokführer. Wenn es um alle gehen würde müsste sie sich auch mit den anderen Gewerkschaften zusammentun und nicht so einen Alleingang starten. Vor allem wenn in den anderen Gewerkschaften auch noch Lokführer sind.

So wie sie es derzeit machen bringt das, meiner Meinung nach, garnichts. Das bringt nur Unfrieden. Mehr nicht.



Bye
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Nein. Die GDL streikt für die Belange "ihrer" Lokführer.
Wo hast Du denn das her?Es geht um einen Fahrpersonaltarifvertrag unabhängig von der gewerkschaftlichen Organisation!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

gegen den Weselsy ist der Schell ja ein zahmes Lahm :o
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Lazarus @ 18 Oct 2007, 22:59 hat geschrieben: gegen den Weselsy ist der Schell ja ein zahmes Lahm :o
Gefangen hinter den Gitterstäben der Realität bei der DB AG nützt ihm das warscheinlich auch nichts. Und falls du seinen Auftritt bei Illner meinst... Fragen ausweichen kann er ganz hervorragend, das stimmt. Nein nein, wir sind keine Minderheit, wir vertreten 80% der Lokführer. - Er hätte sagen müssen 80% von wenig, also noch weniger. Wenigstens sagt er, er glaube an einen Sieg. Nicht veraten hat er bisher auch, warum morgen streikfrei sein soll. Doch kein Geld? Warum denkt er, dass sich bei diesem Erpressungspotenzial, das die GdL ohne Zweifel hat, die Bahn bei der Hauptforderung nicht bewegt? Und was hat er ganz offensichtlich gegen eine egoistisch denkende bzw. streikende Fahrdienstleitergewerkschaft? Er hat's nicht so gesagt, aber verstärkt durch seinen "Ossicharme" (sorry, ist so) kam's genau so rüber. Egoismus ist gut, so lang es die anderen nicht sind, oder wie? - Ich hab' jetzt abgeschalten, ich will's nicht mehr sehen/hören. :wacko:

PS: Lazarus meint sicher ein Lamm. Satzzeichen und Großbuchstaben müssen übrigens weiterhin nicht gespart werden...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

@ Rohrbacher

das morgen streikfrei ist, könnte wohl mit dem noch ausstehenden Gerichtsverfahren zusammenhängen. Möglicherweise will man erst abwarten, was da rauskommt. Sollte das zugunsten der GDL ausgehen, hätte man noch mehr Schlagkraft
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 18 Oct 2007, 23:29 hat geschrieben: Sollte das zugunsten der GDL ausgehen, hätte man noch mehr Schlagkraft
Noch mehr? Wie viel ist es denn jetzt?

Glaubst Du, dass die Deutsche Bahn einknickt, wenn der Fernverkehr und Güterverkehr bestreikt werden? Wenn ja, wie sch(n)ell wird das gehen?

Wie kommt Schell aus der Kur zurück, wenn auch der Fernverkehr streikt? Schickt man dann einen speziellen Sch(n)ell-Zug nach Rad-Olfzell, um den Boss zu holen?
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

francis-braun @ 18 Oct 2007, 17:29 hat geschrieben:
Du musst in einer Woche 50h (Ist-Stunden) arbeiten.
Fall1: Für 1h bekommst du 10€ und für eine Üh bekommst du 12,50€.
Fall2: Für 1Üh bekommst du an einen anderen Tag 1h frei.
A: Im Tarifvertrag steht: 40h (Soll-Stunden)
B: Im Tarifvertrag steht: 43h (Soll-Stunden)
Dann lass dir mal deine Überstunden auszahlen wenn dir das lieber ist. Du willst am liebsten 31% mehr und die deine Überstunden immernoch so auszahlen lassen wa? weißt was ich mich frage? Wenn du wirklich so viele Überstunden hast und dir die alle problemlos so ausbezahlen lassen kannst, wieso hast du dann überhaupt Geldprobleme und musst 31% fordern? Nun bist du wieder dran mit rechnen!
Hä? Das ist doch in keinster Weise eine Antwort auf meine Fragen!

Aus deinen Antworten kann ich folgendes schließen:

1. Du willst nicht verstehen!
2. Du kannst nicht lesen bzw. kannst keine Texte inhaltlich begreifen!
und 3. Du bist eine völlige Niete in Mathe!

Wenn das der Lokführernachwuchs sein soll, na dann gute Nacht...
Wenn du wirklich so unzufrieden bist, dann geh doch ... und nerv nicht ... ich mein jetz nich ausm Forum sondern kündige, versuch einfach an nen Job zu kommen bei dem du mehr verdienst, wenns so einfach ist. Kannst dich ja mal vors wunderschöne Glashaus in Berlin stellen mit einer Tüte über die Jacke und kannst ein Schild heben von wegen "Ich will Mehdorns Job", vielleicht hast du damit mehr Erfolg?
Das hat doch auch schon wieder nichts mit meinen Statements zu tun. Nirgendwo habe ich geschrieben, daß ich so unzufrieden bin. Du legst hier anderen Leuten Meinungen in den Mund, die nicht wahr sind/die du dir in deinen Fantasien ausdenkst.
Bing
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Beitrag von Bing »

Larry Laffer @ 18 Oct 2007, 03:28 hat geschrieben: Gerade die Spezialgewerkschaften waren ja in der jüngsten Vergangenheit sehr erfolgreich, und das oftmals trotz öffentlichem Gegenwind. Der Marburger Bund hat letztes Jahr einen Ärztetarifvertrag durchgesetzt. In einer anderen Verkehrsbranche, im Luftverkehr, sind die Spezialgewerkschaften Cockpit und UFO sehr erfolgreich, im Eisenbahnerbereich will die GDL jetzt ähnliches tun.
Moin Moin,

hmmm ... wird immer wider gerne übersehen .... aber ein Linienflugpilot und erst recht ein Mediziner hat eine sehr lange und somit teure Ausbildung hinter sich. Derart qualifiziert, zumeist auf Kosten des Staates (zumindest bei den Medizinern), ist es für beide Berufsgruppen kein Problem in anderen Ländern oder bei anderen Fluggesellschaften einen möglicherweise besser bezahlten Job anzunehmen. Damit fehlt hier in Deutschland entsprechend qualifiziertes Personal - außer mann kann vergleichbares (Gehalt / Reputation / Habilitaition) bieten. Und Sprachprobleme haben beide Berufsgruppen kaum ... der Pilot muß zumindest Englisch können, der Mediziner hat zumindest neben einer weiteren Fremdsprache das große Latinum bestanden.
Bei Triebfahrzeugführern ist das anders - ich kenne nicht viele Tf's die ein abgeschlossenens Hochschulstudium hinter sich gebracht haben. Zudem, oft genug Zitiert, das Problem daß jemand auch in einem Schnellkurs zum Tf wird ... oft zum Gespött der gelernten Kollegen.

Somit: solange ein Eisenbahnverkehrsunternehmen für kleines Geld, wenn auch mit zunehmender Mühe, Fahrpersonal bekommt ... warum was ändern was dem Streben nach Gewinnmaximierung entgegensteht?
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Beitrag von LugPaj »

Also diese Kurfahrt Schells ist der mediale Supergau. Wie man ja mitbekommen kann, kippt die Stimmung in der Bevoelkerung. Je mehr hier die GDL mitsamt Lokfuehrer als raffgierige Nimmersatts hingestellt werden, um so weniger hat die Gdl eine Chance zu gewinnen. Die Bahn wird sich jetzt auf keinen echten Kompromiss mehr einlassen, sondern die Zeit spielt derzeit fuer sie.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Weil der TF keinen Nebenjob machen sollte. Es gab auch mal Zeiten, da war das komplett verboten. Zumindest bei der MVG, den entweder, der TF ist ausgeruht und bringt seine Leute lebend ans Ziel, oder aber er macht einen Nebenjob.

Weil ein TF vielfach höhere körperliche und psychische Beanspruchung hat. Stichwort Personenunfälle, Stichwort Familie, Stichwort Wechselschicht. Woraus auch resultiert, daß der Körper eines TF wesentlich schneller altert. Der TF muss ständig auf die Strecke konzentriert sein. Keine Sekunde Ablenkung.

In zahlreichen medizinischen Studien ist nachgewiesen, dass ein TF im Stadtverkehr(S-/U-Bahn) eine vergleichbare Beanspruchung hat, wie ein Pilot bei einem Start oder einer Landung.(Teilnehmende Institute: LMU München- Klinikum Grosshadern, Berliner Charitee)

10 Monate ist übrigens die Ausbildung zum TF nur dann, wenn Du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem technischen Beruf hinter Dir hast.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

profimaulwurf @ 19 Oct 2007, 07:04 hat geschrieben: Weil der TF keinen Nebenjob machen sollte. Es gab auch mal Zeiten, da war das komplett verboten. Zumindest bei der MVG, den entweder, der TF ist ausgeruht und bringt seine Leute lebend ans Ziel, oder aber er macht einen Nebenjob.
Ich hab mich mal umgehört. Einen Nebenjob haben viele bei uns.
Weil ein TF vielfach höhere körperliche und psychische Beanspruchung hat. Stichwort Personenunfälle,
Davon kann ich ein Lied singen. Gerade erst gestern Abend hätte ich, am Marienplatz, 3 Menschen auf dem Gewissen. Es haben 3(!) m gefehlt.
NicoFMuc
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Beitrag von NicoFMuc »

Benicarlo @ 18 Oct 2007, 21:12 hat geschrieben: Es geht um einen Fahrpersonaltarifvertrag unabhängig von der gewerkschaftlichen Organisation!
Ja. Und da wäre es nicht besser wenn man erstmal mit den anderen Gewerkschaften versucht das unter einen Hut zu bekommen?

So kann ich die Bahn verstehen das sie sich nicht rumkriegen lassen will, wenn die GDL es strikt ablehnt mit den anderen Gewerkschaften sich auseinanderzusetzen.

Absoluter Kindergarten (von allen Seiten).

Bye
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

QUOTE (Larry Laffer @ 18 Oct 2007, 03:28)
Gerade die Spezialgewerkschaften waren ja in der jüngsten Vergangenheit sehr erfolgreich, und das oftmals trotz öffentlichem Gegenwind. Der Marburger Bund hat letztes Jahr einen Ärztetarifvertrag durchgesetzt. In einer anderen Verkehrsbranche, im Luftverkehr, sind die Spezialgewerkschaften Cockpit und UFO sehr erfolgreich, im Eisenbahnerbereich will die GDL jetzt ähnliches tun. 

Moin Moin,

hmmm ... wird immer wider gerne übersehen .... aber ein Linienflugpilot und erst recht ein Mediziner hat eine sehr lange und somit teure Ausbildung hinter sich. Derart qualifiziert, zumeist auf Kosten des Staates (zumindest bei den Medizinern), ist es für beide Berufsgruppen kein Problem in anderen Ländern oder bei anderen Fluggesellschaften einen möglicherweise besser bezahlten Job anzunehmen
Lufthansa-Piloten müssen nach bestandener Ausbildung einen Eigenanteil an den Ausbildungskosten von 40.900 Euro zurückzahlen.Wer durchfällt,zahlt nichts.Ist halt auch eine Philosophie :D Ich wage mir nicht vorzustellen,wenn das bei uns so wäre :lol: Aber ich habe hier schon gesagt,daß man beide Jobs nicht vergleichen kann,also das hier nur am Rande...

QUOTE (Benicarlo @ 18 Oct 2007, 19:03)
Ja sicher doch,dieses Thema heißt doch wohl Streiks bei der Deutschen Bahn?  Was haben Private damit zu tun?Dachte,das sei klar... 

Wie das Thema heißt, ist mir klar, aber was die Folgen davon sind, ist wohl so Einigen nicht klar! Wenn schon TV, dann für die ganze Branche und nicht nur für einen Betrieb! Ich dachte, das wäre den meisten klar...
Das geht aber nur,wenn man Dumping-Löhne einführt,sonst wäre das für manches EVU der Todesstoß.
QUOTE (Benicarlo @ 18 Oct 2007, 18:34)
Schon wieder der alte Fehler...Es geht nicht um die GDL-Lokführer sondern um alle!

Nein. Die GDL streikt für die Belange "ihrer" Lokführer. Wenn es um alle gehen würde müsste sie sich auch mit den anderen Gewerkschaften zusammentun und nicht so einen Alleingang starten. Vor allem wenn in den anderen Gewerkschaften auch noch Lokführer sind
Die GDL will die Tarifhoheit für alle Lokführer im Konzern,nicht nur wegen des Geldes,sondern auch wegen für Lokführer relevante Entscheidungen im GBR.Als Beispiel sei hier genannt die sog. ad-hoc-Disposition im Güterverkehr,die von der GDL strikt abgelehnt wird,aber vom GBR,der mehrheitlich aus Transnet/GDBA Mitgliedern besteht,ohne Zögern unterschrieben wurde...
Ich hab mich mal umgehört. Einen Nebenjob haben viele bei uns.
Ja,ich!sogar mehrere!
-Rangierleiter
-Wagenmeister
-Servicemitarbeiter
-bei Bedarf Zub
-je nach Ort Weichenwärter :P

Übrigens meldet die Tagesschau online gerade,daß das Verständnis für unseren Streik wächst!
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Beitrag von mellertime »

Benicarlo @ 19 Oct 2007, 10:03 hat geschrieben:
Ja,ich!sogar mehrere!
-Rangierleiter
-Wagenmeister
-Servicemitarbeiter
-bei Bedarf Zub
-je nach Ort Weichenwärter :P
:rolleyes: Ich meine Nebenjobs, wo man noch zusätzlich Geld reinbekommt.
Einer bei uns jobt in 'ner Tanke, einer ist Fitnesstrainer, einer ist Hausmeister und überführt Autos.
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Beitrag von profimaulwurf »

Bei uns ist es so, wir hatten mal in unserem Arbeitsvertrag ein striktes Verbot von Nebenjobs.
Eben weil wir ausgeruht zu unserem Job erscheinen sollten.

Gut dieser Passus ist aus irgendeinem Grund verschwunden, keine Ahnung wohin.
Denn die Situation ist nach wie vor die Gleiche, der Job ist High End Stress, und ist durch andere
Schichtpläne ehr schlimmer geworden, als besser.

Gut mittlerweile können wir Nebenjobs machen, wenn wir können. Bei unserem Schichtmodell wird uns
1. keiner nehmen,
2. keiner Zeit haben, weil die Pause einfach zur Erholung gebraucht wird.

Und wehe es passiert mal was ... denn ausgeruht sollen wir immer noch erscheinen.
Irgendwas läuft da verkehrt

Mal ne Frage am Rande: Eure Fahrdienstleiter, das sind doch auch immer noch Lokführer, die auch im Notfall wieder fahren müssen,
oder ? Ungefähr so wie unsere Verkehrsmeister. Oder werden die mittlererweile wieder nach Dienstplan zum fahren eingesetzt?
Wie unsere VM?
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Lazarus @ 19 Oct 2007, 00:29 hat geschrieben: @ Rohrbacher

das morgen streikfrei ist, könnte wohl mit dem noch ausstehenden Gerichtsverfahren zusammenhängen. Möglicherweise will man erst abwarten, was da rauskommt. Sollte das zugunsten der GDL ausgehen, hätte man noch mehr Schlagkraft
mit ´nem Gummihammer? :D

hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ profimaulwurf

Der TF muss ständig auf die Strecke konzentriert sein. Keine Sekunde Ablenkung.


Na na! Nun übertreib mal nicht!

Wir reden hier von Lokführern, nicht von Busfahrern!

hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ mellertime

Davon kann ich ein Lied singen. Gerade erst gestern Abend hätte ich, am Marienplatz, 3 Menschen auf dem Gewissen. Es haben 3(!) m gefehlt.


Wieso Du? Hast Du geschlafen? Oder waren es die Leute, die Schuld gehabt hätten?
Also red nicht davon, Du hättest sie auf dem Gewissen gehabt, das hieße nämlich, du hättest sie absichtlich platt gemacht.

Dass das einen TF belastet, ist klar, aber das belastet auch einen normalen Pkw-Fahrer, wenn es Tote gibt. Da berufsspezifische ist nur, Du kannst nicht ausweichen und hast relativ schlechte Bremsen!

hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ profimaulwurf

Mal ne Frage am Rande: Eure Fahrdienstleiter, das sind doch auch immer noch Lokführer, die auch im Notfall wieder fahren müssen,


NEIN!

hauseltr
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

profimaulwurf @ 19 Oct 2007, 10:50 hat geschrieben: Mal ne Frage am Rande: Eure Fahrdienstleiter, das sind doch auch immer noch Lokführer, die auch im Notfall wieder fahren müssen,
oder ? Ungefähr so wie unsere Verkehrsmeister. Oder werden die mittlererweile wieder nach Dienstplan zum fahren eingesetzt?
Wie unsere VM?
Im DB-Bereich ist Fahrdienstleiter ein eigenständiger Beruf. Früher bzw. zeitweise war die Ausbildung meines Wissens nach so, dass die Auszubildenden alles betriebliche gelernt haben, so dass sie anschließend sowohl als Fahrdienstleiter als auch als Lokführer einsetzbar waren. Heute sind das zwei getrennte Ausbildungen.

Die Aufstiegskette Fahrer -> VM -> Stellwerker -> Disponent gibts bei der DB nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Während hierzulande die Züge wieder rollen, verschärft sich der Eisenbahnerstreik in Frankreich. Das Chaos ist weit höher als gestern. Rund um die Hauptstadt gab es Staus mit 230 km Länge. Die französischen Eisenbahner streiken für ihre Rentenprivilegien. Lokführer können derzeit bereits mit 50 ohne Abzüge in Pension gehen.

Staatspräsident Nicolas Sarkozy will nicht nachgeben und seine Reformpläne umsetzen.

http://www.n-tv.de/868043.html
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

profimaulwurf @ 19 Oct 2007, 10:50 hat geschrieben: Mal ne Frage am Rande: Eure Fahrdienstleiter, das sind doch auch immer noch Lokführer, die auch im Notfall wieder fahren müssen,
oder ? Ungefähr so wie unsere Verkehrsmeister. Oder werden die mittlererweile wieder nach Dienstplan zum fahren eingesetzt?
Wie unsere VM?
Erst lernen die Azubis zusammen Eisenbahner im Betriebsdienst. Im letzten Teil der Ausbildung gehts dann auseinander. Die eine Fachrichtung als Fdl und die anderen zum Tf. Also Fdl nicht gleich Tf. Anders die Disponenten in der Transportleitung. Die kommen meist aus dem Fahrdienst.
Alles was fahren kann, fährt im Moment, auch Teamleiter usw.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Ah ja .. interessant ...

übrigens habe grad einen Text in unser UBT Dorum gestellt. Den gibt es hier aus aktuellem Anlaß auch noch mal.
Solltet Ihr ihn weiterverwenden wollen, nennt mich bitte als Autor, vielleicht werde ich ja berühmt, der er passt
auf alle Sparten des Fahrdienstes ... U-Bahn, S-Bahn. Tram, Bus, .. los gehts


Wir sind für Euch da, Tag und Nacht 365 Tage im Jahr 7 Tage die Woche 24 Stunden lang, an Feiertagen, in den Ferien, zu normalen Zeiten.

Wir riskieren für Euch unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Familien. Wir fahren Leute ohne Ansehen von Hautfarbe, Geschlecht, Aussehen, Herkunft oder Glauben.
Wir verhindern Unfälle durch Alkoholeinfluss, wir reduzieren die Feinstaubbelastung, leider aber müssen wir auch manchmal
Töten, weil es andere so wollen. Wir verhindern, dass Städte im Verkehrschaos versinken.

Und dann diese Bezahlung, diese Behandlung, sind wir Sklaven ?
Übrigens - Wieso sind Fahrgäste unbeteiligte ? Für Sie machen wir das Ganze doch oder nicht ???

Diesen Text habe ich schonmal etwas anders hier reingestell, er hat nichts von seiner Aktualität verloren ...

Nachtrag: Nein den Text bitte noch nicht weitergeben, er ist eigentlich noch eine Rohfassung.
Ich werd dann nochmal was fertiges hier reinstellen.

Grüße

Christoph
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