Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Lazarus @ 2 Nov 2007, 12:18 hat geschrieben: im für die GDL schlimmsten Fall bleibt alles so wie es jetzt ist. An ein totales Streikverbot glaub ich net wirklich
Richtig, und so, wie es derzeit ist, ist es an sich vom Grundgesetz her nicht zu vereinen. Entweder, ich streike, und dann streike ich überall, oder ich streike nicht, Punkt. Nur mit welcher Begründung bitte dürfen die eigenwirtschaftlichen Verkehrssparten nicht bestreikt werden? Mit welcher Begründung wird die Entscheidungsfindung (die Verhandlung) vertagt? Wer hier noch nichts Fauliges riecht und ein Rechtssystem, das seine Fahnen auch nur nach der Wirtschaft dreht... <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
mtu

Beitrag von mtu »

ET 423 @ 2 Nov 2007, 12:45 hat geschrieben: Wer hier noch nichts Fauliges riecht und ein Rechtssystem, das seine Fahnen auch nur nach der Wirtschaft dreht... <_<
So kommt es mir aber vor, darum mag ich auch nicht so recht glauben, dass das Streikverbot heute aufgehoben wird...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

egal wie es ausgeht, es wird auf alle Fälle nur ein Etappensieg sein, da ja beide Seiten weiterklagen werden (je nach Ausgang)
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

ET 423 @ 2 Nov 2007, 12:45 hat geschrieben: Richtig, und so, wie es derzeit ist, ist es an sich vom Grundgesetz her nicht zu vereinen. Entweder, ich streike, und dann streike ich überall, oder ich streike nicht, Punkt. Nur mit welcher Begründung bitte dürfen die eigenwirtschaftlichen Verkehrssparten nicht bestreikt werden? Mit welcher Begründung wird die Entscheidungsfindung (die Verhandlung) vertagt? Wer hier noch nichts Fauliges riecht und ein Rechtssystem, das seine Fahnen auch nur nach der Wirtschaft dreht... <_<
Ansich müsste es doch grad umgekehrt sein - NV gehört zur Grundversorgung - KEIN Streik.
Rest ist Eigenwirtschaftlich ==>Streik
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

JeDi @ 2 Nov 2007, 12:58 hat geschrieben: Ansich müsste es doch grad umgekehrt sein - NV gehört zur Grundversorgung - KEIN Streik.
Rest ist Eigenwirtschaftlich ==>Streik
Nein, denn der Nahverkehr ist schon bezahlt seitens der Bestellerländer. Fernverkehr und Güterverkehr müssen aber ohne jegliche staatliche Zuschüsse auskommen. Desweiteren hängt die Wirtschaft vom Güterverkehr sehr stark ab, vom Nahverkehr aber (überhaupt) nicht.
So kommt es mir aber vor, darum mag ich auch nicht so recht glauben, dass das Streikverbot heute aufgehoben wird...
Es ist an sich die einzig logische Konsequenz, wenn die Richter nicht unbedingt gegen das Grundgesetz angehen wollen. Und spätestens vorm Bundesverfassungsgericht hat ein Streikverbot dann keine Grundlage mehr.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Bat »

JeDi @ 2 Nov 2007, 12:58 hat geschrieben: Ansich müsste es doch grad umgekehrt sein - NV gehört zur Grundversorgung - KEIN Streik.
Rest ist Eigenwirtschaftlich ==>Streik
Tja, ... warum nur hat er dann so merkwürdig geurteilt??? :ph34r:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Soeben wird im TV gemeldet, dass die Lokführer unbeschränkt auch GV und FV bestreiken dürfen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

spock5407 @ 2 Nov 2007, 16:53 hat geschrieben: Soeben wird im TV gemeldet, dass die Lokführer unbeschränkt auch GV und FV bestreiken dürfen.
Hier die Bestätigung:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,515089,00.html
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

... Ok - Güterverkehr und Fernverkehr sind als nächstes dran...
wieviele Privatanbieter, Sparte Güter gibt es mittlerweile in Deutschland? Besser gesagt, was gehört alles zu DB Güterverkehr?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

In der Pressekonferenz wurde ja "z.B. Hamburger Hafen" und die ICE's schon erwähnt.

Jetzt rächt sich für die DB, dass sie keinen GB Traktion mehr hat. Damit hätte sie Tf vom Regioverkehr
zum FV und GV umplanen können....
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

mal abwarten, was bei der nächsten Verhandlung rauskommt....
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ropix
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Beitrag von ropix »

Naja - die Bahn könnte ihr Leiden ja durch eine Unterschrift jederzeit beenden
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Also ich fände das unverantwortlich wenn die GDL wirklich den GV lahmlegen würde, gut jetzt das darf sie es, aber dies wird m.M. die Wirtschaft schaden! Ich habe ja noch Verständnis wenn im RV und FV gestreikt wird, aber den GV sollte man schon aufrecht erhalten.

Anderer Seits, vllt. lässt sich ja Herr Mehdorn doch erweichen wenn der GV stünden und böte doch die gewünschten 31% Lohnerhöhung?
Wir werden es sehen...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ropix @ 2 Nov 2007, 18:35 hat geschrieben: Naja - die Bahn könnte ihr Leiden ja durch eine Unterschrift jederzeit beenden
glaub ich kaum, man wird wohl eher in die nächste Instanz gehen
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Paul
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Beitrag von Paul »

Christian0911 @ 2 Nov 2007, 18:46 hat geschrieben: Also ich fände das unverantwortlich wenn die GDL wirklich den GV lahmlegen würde, gut jetzt das darf sie es, aber dies wird m.M. die Wirtschaft schaden!
und ich finde es unverantwortlich, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter schlecht bezahlen und unter miesen Bedingungen arbeiten lassen. Das schadet den Menschen.

Hätte mal die Bahn ihre "Siegerpose" zu einem vernünftigen Angebot genutzt.

Paul
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Beitrag von ruhri »

Paul @ 2 Nov 2007, 19:57 hat geschrieben:und ich finde es unverantwortlich, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter schlecht bezahlen und unter miesen Bedingungen arbeiten lassen. Das schadet den Menschen.

Hätte mal die Bahn ihre "Siegerpose" zu einem vernünftigen Angebot genutzt.

Paul
Das stimmt allerdings! Und beim DB-Vorstand ist man sich ja keinerlei Schuld bewusst.

Da hilft nur eines: Infrastruktur effektiv verstaatlichen und die Deutsche Bahn mit ihrem Rollmaterial und ihren Fahrleistungen dem Wettbewerb aussetzen. Mal sehen, wie lange sie mit ihrer Behandlung der Lokführer aushalten...

Übrigens, was meint ihr? Verdienen die Lokführer bei den privaten noch weniger und haben noch schlechtere Arbeitszeiten? Oder machen die kleinen EVUs irgendetwas besser als die große böse Deutsche Bahn?
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Christian0911 @ 2 Nov 2007, 18:46 hat geschrieben: Also ich fände das unverantwortlich wenn die GDL wirklich den GV lahmlegen würde, gut jetzt das darf sie es, aber dies wird m.M. die Wirtschaft schaden! Ich habe ja noch Verständnis wenn im RV und FV gestreikt wird, aber den GV sollte man schon aufrecht erhalten.
Nein, gerade der GV eignet sich doch am allerbesten! Wir Fahrgäste können uns kaum wehren und immer in den Stau stellen und keine Alternative zum Nahverkehr. Beim GV trifft es doch die Schlimmsten am härtesten, nämlich das Großkapital und deren Handlanger, die uns - und dazu gehörtst du auch - alle Nase lang über den Tisch ziehen. Und damit sie nun nicht selber über den Tisch gezogen werden, werden sie bei Mehdorn Druck machen und ihn zum einlenken zwingen. Somit dürfte nach diesem Urteil das Schlimmste für die Fahrtgäste überstanden sein. Den GV komplett zum erliegen bringen würde nämlich laut SWR3 binnen weniger Tage Deutschland in erhebliche Schieflage bringen und somit ist der Druck viel höher, als würde man den ICE bestreiken.

Ich gehe davon aus, in einer Woche ist der Arbeitskampf Vergangenheit und die Einigung auf den Weg gebracht.

Grüße
Sascha
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

ruhri @ 2 Nov 2007, 20:04 hat geschrieben: Übrigens, was meint ihr? Verdienen die Lokführer bei den privaten noch weniger und haben noch schlechtere Arbeitszeiten? Oder machen die kleinen EVUs irgendetwas besser als die große böse Deutsche Bahn?
Es gibt sicherlich private EVUs, die noch schlechter als die DB bezahlen und das sind hoffentlich die nächsten, die mit TV und bis zu 31% mehr Lohnforderung beglückt werden. Bei der AKN kracht es ja schon im kleineren Maße. Ich finde, hier muss ein Mindestlohn her.

Grüße
Sascha
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Viele Privatbahnen zahlen allerdings Tarif oder teilweise sogar deutlich besser als die DB - die BOB z.B. müsste deutlich mehr zahlen, und Lokomotion angeblich auch.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Sascha1974 @ 2 Nov 2007, 20:12 hat geschrieben:Es gibt sicherlich private EVUs, die noch schlechter als die DB bezahlen und das sind hoffentlich die nächsten, die mit TV und bis zu 31% mehr Lohnforderung beglückt werden. Bei der AKN kracht es ja schon im kleineren Maße. Ich finde, hier muss ein Mindestlohn her.
Grüße
Sascha
Soviel mir einige meiner ehemaligen Kollegen erzählten, die zu privaten EVU gewechselt sind, ist der Lohn gleich bis besser in seiner Nettohöhe.
Allerdings muss man die dafür aufgewendete Arbeitszeit und die Ausbleibezeit von zu Hause auch mit berücksichtigen. <_<

Da (im Güterverkehr) ist man schnell mal eine Woche ununterbrochen unterwegs... von A nach B, zurück nach C und von dort nach D. Dienstbeginn in A - Dienstende in D. Gastfahrt ist Freizeit und zwischendurch "Freiheitsberaubung" ;) in den Hotels Deutschlands!

Sollte das Ziel eines FPTV gelingen, könnte ich mir vorstellen, dass als nächstes der Druck auf die "privaten" wächst, sich auch an diesen TV zu binden. Im Interesse des Fahrpersonals wäre es auf alle Fälle! :) :)
Also ich fände das unverantwortlich wenn die GDL wirklich den GV lahmlegen würde, gut jetzt das darf sie es, aber dies wird m.M. die Wirtschaft schaden!
Dass die Wirtschaft ihre Lagerhaltung auf Schiene und Straße verlagert hat, ist ja nicht das Problem der Lokführer. Im Übrigen wollte die GDL niemandem schaden. Es geht nur um einen unabhängigen TV - nicht um die größte Schlagzeile oder den größten anzurichtenden Schaden!
MfG der Fischkutter
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Sascha1974 @ 2 Nov 2007, 20:10 hat geschrieben: [...]

Ich gehe davon aus, in einer Woche ist der Arbeitskampf Vergangenheit und die Einigung auf den Weg gebracht.

Grüße
Sascha
Hallo nochmal,

dies wäre absolut wünschenswert. Denn ich denke und hoffe dass Herr Mehdorn schon irgendwann klein bei gibt.
Schließlich haben wir (inkl. mir) als Reisende auch noch das Recht auf Beförderung, auch wenn die DB dies manchmal zu vergessen/verdrängen scheint :(

Edit: Zu-Dopplung entfernt
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
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Fischkutter
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Beitrag von Fischkutter »

Sascha1974 @ 2 Nov 2007, 20:10 hat geschrieben: [...]

Schließlich haben wir (inkl. mir) als Reisende auch noch das Recht auf Beförderung, auch wenn die DB dies manchmal zu vergessen/verdrängen scheint :(
...das sind doch alles nur Transportprobleme!! *lach*
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Beitrag von Sascha1974 »

Fischkutter @ 2 Nov 2007, 22:22 hat geschrieben: ...das sind doch alles nur Transportprobleme!! *lach*
Hm, es heißt doch offiziell "Beförderungsfall". So wirklich Dienstleistungsorientiert hört sich das wahrlich nicht an. Eher wirklich wie nach einem Transportproblem ;)
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Beitrag von mellertime »

Boris Merath @ 2 Nov 2007, 21:22 hat geschrieben: Viele Privatbahnen zahlen allerdings Tarif oder teilweise sogar deutlich besser als die DB - die BOB z.B. müsste deutlich mehr zahlen, und Lokomotion angeblich auch.
Wer will schon freiwillig bei der BOB arbeiten, unter den Arbeitsbedingungen. Nee, Danke.
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Beitrag von Münchner Kindl »

mellertime @ 3 Nov 2007, 03:38 hat geschrieben: Wer will schon freiwillig bei der BOB arbeiten, unter den Arbeitsbedingungen. Nee, Danke.
Lass Dir doch nich alles aus der Nase ziehen. Wie sind denn die Arbeitsbed. in Holzkirchen?
-
mtu

Beitrag von mtu »

ET 423 @ 2 Nov 2007, 13:13 hat geschrieben: Es ist an sich die einzig logische Konsequenz, wenn die Richter nicht unbedingt gegen das Grundgesetz angehen wollen. Und spätestens vorm Bundesverfassungsgericht hat ein Streikverbot dann keine Grundlage mehr.
Das stimmt auch wieder, aber die Frage hat sich jetzt eh erübrigt. Traurig genung, dass man so um sein (Grund-)Recht kämpfen muss. Frau Suckale hat gestern abend im Radio wieder Stimmung gegen uns gemacht, gedroht, im Osten gehen die Lichter aus, wenn die dortigen
Kraftwerke ihre Braunkohle nicht bekommen. Mal sehen, wie lange die DB auf ihre Tarifeinheit pocht. Denn ein eigener Tarifvertrag steht uns verfassungsmäßig genauso zu, wie das Streikrecht.

Ich erinnere mich da an einem Satz aus dem n-tv Rededuell, in dem Schell sinngemäß sagte, es kann nicht sein, wenn Hartmut Mehdorn "Nein" sagt, dann ganz Deutschland stramm zu stehen hat. Ein großer Redner ist Schell nun wirklich nicht. Aber in diesem Punkt trifft er den Nagel auf den Kopf.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Nach der Aufhebung des Streikverbots: Mehdorn fordert von Kanzlerin gesetzliche Schranken für Spartengewerkschaften

In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert der Chef der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, dass "in einem Betrieb immer nur die Bestimmungen eines Tarifvertrages anwendbar sein sollen". Sonst würde die Belegschaft gespaltet und der Standort Deutschland würde gefährdet.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,515194,00.html
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4-1254 | 100-B3
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Beitrag von 4-1254 | 100-B3 »

mtu @ 3 Nov 2007, 11:14 hat geschrieben:...... Frau Suckale hat gestern abend im Radio wieder Stimmung gegen uns gemacht, gedroht, im Osten gehen die Lichter aus, wenn die dortigen
Kraftwerke ihre Braunkohle nicht bekommen. .......
Die Kraftwerke in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier, sowie bei der Rheinbraun, haben ihr eigenes Eisenbahnsystem, um ihre Kraftwerke zu beliefern. (Gilt nur für stromerzeugende angeschlossene Kraftwerke, nicht für etwaige Stadtkraftwerke, die ihre Kohle auf dem normalen Wege erhalten.) Schade, das Frau Suckale da nicht wirklich eine Ahnung hat, das da keines Wegs die Lichter ausgehen.

Gruß 4-1254 | 100-B3 :rolleyes:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Auch Kraftwerke die von der DB beliefert werden werden nicht gleich vom Netz müssen - ich denke jedes Kohlekraftwerk hat seinen Kohlebunker, mit dem es ne gewisse Durststrecke überstehen kann.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Jörg.L.E. »

Wurde eigentlich an den Streiktagen etwas Gleiskosmetik betrieben ? Da weniger Züge fuhren hätte man die Zeit nutzen können um das ein oder andere Problemchen zu beseitigen. Besonders beim 30-Stunden-Streik war genug Zeit.
Interessiert mich nur so am Rande. Selbst in schlechten Zeiten, sollte man immer was positives machen.
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
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