Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Gesperrt
Benutzeravatar
423176
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2631
Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von 423176 »

Flo_K @ 16 Feb 2008, 21:18 hat geschrieben:
423176 @ 16 Feb 2008, 21:12 hat geschrieben: Ich kann jeden verstehen, der sein Geld irgendwie richtig schmierig versteckt hat. Das was unsere Finanzminister alles an Steuern einfordern können und wollen ist nicht gerechtfertigt.
Nein, ich kann es nicht gutheißen, aber ich verstehe die Leute.
So? was wäre denn gerechtfertigt? Also ich mein, wenn du soweit gehst zu sagen, dass du JEDEN vesrethen kannst, dann musst du auch sagen, was du nicht gerectfertigigt findest an Stueren und was die Alternative zu diesen Steuern sind
Ja sicher.

Ich gehe Vollzeit arbeiten und habe soviele Abzüge, das ich mich manchmal frage, für wen ich da los gehe. Klar tut der Staat auch ein bißchen was für mich - aber doch nicht viel. Muss doch für meine Altersvorsorge mit beachtlichem Eigenanteil aufwarten, sonst bekomme ich später wohl mal gar nichts mehr.
Was mich nervt sind die vielen hundert Euro Lohnsteuer. Da weniger zahlen und ich würde das Geld mit Einkauf ausgeben. Da bekommt der Staat Geld über die Mehrwertsteuer.

Und das schlimmste ist eigentlich: wer alles von meinen Steuern lebt. Da wird mir kotze übel! Ein geringer Anteil davon, dem sei es gegönnt...
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 16 Feb 2008, 21:38 hat geschrieben: Sorry, sein Fehlverhalten war rein privater Nautur. Er hat dem Unternehmen finanziell keinen Schaden zugefügt. Nach Recht und Gesetz steht ihm eine Abfindung oder Weiterzahlung des Gehaltes bis zum Vertragsablauf zu.

P.S.: Das heißt nicht, dass ich Beifall klatsche
Keinen Schaden? Die private Steuerhinterziehung, die Zumwinkel begangen haben soll, hat das Ansehen der Topmanager nicht gerade gesteigert. Es entsteht schnell der Eindruck, der private Zumwinkel und der geschäftliche Zumwinkel könnten gewisse Ähnlichkeiten im Verhalten aufweisen.

Wenn der oberste Boss Straftaten begangen haben soll, bringt das Unruhe in ein Unternehmen, in die ganze Branche, in den ganzen Finanzplatz.

Es ist schon was anderes, ob ein Top-Manager aus Altersgründen geht oder ob er faktisch gehen muss, wenngleich sein VerGehen privater Natur ist. Tatsache ist, dass dieses VerGehen der Auslöser war für den Rücktritt. So was sollte bei der Höhe der Abfindung schon eine Rolle spielen, finde ich.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21361
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Larry Laffer @ 16 Feb 2008, 22:07 hat geschrieben:
Und was Klaus Zumwinkel betrifft: Wir wissen ja noch gar nicht, ob der sich strafbar gemacht hat oder nicht. Was mich irritiert, ist daß er eine Geldsumme hinterlegt hat, um freizukommen. Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: Entweder, es besteht Flucht-, -verdunklungs- und/oder Wiederholungsgefahr, dann gehört der Beschuldigte in Untersuchungshaft, oder nicht, dann sollen sie den Mann bis zum Abschluß des Verfahrens gefälligst in Ruhe lassen.
für mich sieht das eher so aus, als will man von Seiten der Justitz eine Art Exempel statuieren. Seltsam war nämlich auch, das man seine Verhaftung letzte Woche vor laufender Kamera durchgeführt hat und live im Fernsehen übertragen hat
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 16 Feb 2008, 22:12 hat geschrieben: für mich sieht das eher so aus, als will man von Seiten der Justitz eine Art Exempel statuieren. Seltsam war nämlich auch, das man seine Verhaftung letzte Woche vor laufender Kamera durchgeführt hat und live im Fernsehen übertragen hat
Die Fernsehbilder sind als eine Service für die gedacht, welche sich jetzt freiwillig stellen, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Dazu braucht es Bilder, die Angst machen, die sagen, das ist real, das kann dich jetzt treffen, also triff Dich sofort mit deinem Anwalt, der dich in Sachen Selbstanzeige berät.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Lazarus @ 16 Feb 2008, 22:12 hat geschrieben: für mich sieht das eher so aus, als will man von Seiten der Justitz eine Art Exempel statuieren. Seltsam war nämlich auch, das man seine Verhaftung letzte Woche vor laufender Kamera durchgeführt hat und live im Fernsehen übertragen hat
Nicht daß ich irgendetwas von unserem Bundespräsidenten a.D. Herzog halten würde, aber in einer Sache hatte er Donnerstag abend bei Berlin Mitte recht: Wer auch immer dafür verantwortlich war, daß alle möglichen Journalisten gewußt haben, daß morgens um 7 eine Razzia bei Herrn Zumwinkel stattfindet, muß dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21361
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Larry Laffer @ 16 Feb 2008, 22:18 hat geschrieben: Nicht daß ich irgendetwas von unserem Bundespräsidenten a.D. Herzog halten würde, aber in einer Sache hatte er Donnerstag abend bei Berlin Mitte recht: Wer auch immer dafür verantwortlich war, daß alle möglichen Journalisten gewußt haben, daß morgens um 7 eine Razzia bei Herrn Zumwinkel stattfindet, muß dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
wenn TramPolin recht hat, wurde die Information vermutlich sogar von der Staatsanwaltschaft bewussst an die Medien verbreitet. Von daher glaub ich net, das es ein Nachspiel hat
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Flo_K
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2581
Registriert: 11 Nov 2004, 19:32
Wohnort: München

Beitrag von Flo_K »

423176 @ 16 Feb 2008, 22:09 hat geschrieben:
Flo_K @ 16 Feb 2008, 21:18 hat geschrieben:
423176 @ 16 Feb 2008, 21:12 hat geschrieben: Ich kann jeden verstehen, der sein Geld irgendwie richtig schmierig versteckt hat. Das was unsere Finanzminister alles an Steuern einfordern können und wollen ist nicht gerechtfertigt.
Nein, ich kann es nicht gutheißen, aber ich verstehe die Leute.
So? was wäre denn gerechtfertigt? Also ich mein, wenn du soweit gehst zu sagen, dass du JEDEN vesrethen kannst, dann musst du auch sagen, was du nicht gerectfertigigt findest an Stueren und was die Alternative zu diesen Steuern sind
Ja sicher.

Ich gehe Vollzeit arbeiten und habe soviele Abzüge, das ich mich manchmal frage, für wen ich da los gehe. Klar tut der Staat auch ein bißchen was für mich - aber doch nicht viel. Muss doch für meine Altersvorsorge mit beachtlichem Eigenanteil aufwarten, sonst bekomme ich später wohl mal gar nichts mehr.
Was mich nervt sind die vielen hundert Euro Lohnsteuer. Da weniger zahlen und ich würde das Geld mit Einkauf ausgeben. Da bekommt der Staat Geld über die Mehrwertsteuer.

Und das schlimmste ist eigentlich: wer alles von meinen Steuern lebt. Da wird mir kotze übel! Ein geringer Anteil davon, dem sei es gegönnt...
Nun, du bekommst zum Beispiel auch einen ÖPNV, Autobahnen, Bundes-, landesstraßen, Straßen in der Stadt, Sicherheitsleistungen der Polizei, Parks wie den Englischen Garten oder Nymphenburg, Baudenkmäler, Museen, Kulturangebote wie Theater, Oper, Konzerte. Ausbildungsstätten wie Schulen, Universitäten, das duale System. Einrichtungen wie die Bundeszentrale für Politische Bildung, zahlreiche Einzelinitiativem im sozialen bereich, ebenso wie Subventionen für Unternehmen, aber auch Subventionen für Privatleute (Solarenergie, Wäremdämmung, etc. Nicht zu vergessen Kindergeld, Erziehungsgeld. Du hast eine Krankenverischerung, eine Rentenverischerung, eine Pflegeversicherung, eine Arbeitslosenversicherung, etc. etc. etc.

Ich bin der Meinung, dass wir schon einiges von den gezahlten Stueren haben. Und ich möchte meine Frage wiederholen, welche Steuer du konkret unangemessen findest und wo man sparen könnte.
Deine Rentenbeiträge zahlst du übrigens nicht für dich auf irgendein Konto ein, sondern für diejenigen, die aktuell in Rente sind.

Und deine Anspielung auf Arbeitslosen- und SOzialhilfe finde ich doch etwas populistisch. natürlich gibt es Missbrauch, den gibt es immer. Aber es ist ebenso Fakt, dass es nicht genügend Jobs für alle Erwerbsfähigen gibt, und dass es ebenso Erwerblose gibt, die keiner haben will. Willst du sie desahlb unter die Brücke stecken? natürlich kann man ohne Arbeit von HartzIV leben, das ist ja auch Sinn dieser Sozialleistung. Aber besonders gut kann man davon, spätestens seit der Agenda 2010 nicht mehr leben, vor allem nicht, wenn man Jobangebote ablehnt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 16 Feb 2008, 22:21 hat geschrieben: wenn TramPolin recht hat, wurde die Information vermutlich sogar von der Staatsanwaltschaft bewussst an die Medien verbreitet. Von daher glaub ich net, das es ein Nachspiel hat
Um es klarzustellen, ich habe hier den Tenor wiedergegeben, der in den Medien verbreitet wurde.

Letztendlich geht es um viel Geld für den Finanzminister, da ist natürlich jeder recht, der ein paar Milliönchen freiwillig nachzahlt und dafür ist dann auch jedes Mittel gerechtfertigt (von Seiten des Staates, nicht unbedingt meine Meinung). Es profitieren ja beide Seiten - der Säumige entgeht dem Vorstrafenregister und muss nur ein Bußgeld zahlen und eben der Staat durch Steuermehreinnahmen.

Ob man von Seiten des Staates 5 Millionen EUR ausgeben darf (wenn es so war), um möglicherweise gestohlene Daten zu kaufen, ist eine andere Frage, die ich ja schon gestellt habe. Wenn man sich anschaut, dass die EDV-Gesetze in den letzten Jahren drastisch verschärft wurden (Verbot von Hackertools etwa), frag ich mich, ob hier nicht ein klein wenig der Eindruck ensteht, der Zweck heiligt die Mittel - und der Staat darf das oder er billigt es zumindest. Wie gesagt, man muss abwarten, wie es tatsächlich abgelaufen ist, wenn es denn je rauskommt.
Benutzeravatar
423176
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2631
Registriert: 26 Jan 2004, 17:29
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von 423176 »

Abschaffen muss man nichts. Es könnten nur weniger Prozentpunkte sein. Ich für meinen Teil kann mir wenig bis gar keinen Luxus von meinem Verdienst mehr leisten. Und dass kann nicht Sinn und Zweck sein! Es mag ja sein, dass vieles von den Steuern finanziert ist - aber auch fast überall werden noch zusätzliche Entgelte gefordert. Es kann doch nicht alles auf die Allgemeinheit immer umgelegt werden. Ich bin bereit für etwas aufzukommen, wenn ich etwas davon habe.

Wenn du sagst, das meine Meinung zu den Arbeitslosen/Sozialhilfeempfängern zu populistisch ist, dann magst du Recht haben. Dann vergleiche aber auch bitte mal, was unterm Strich bei beiden übrig bleibt! Die Leute, die Vollzeit arbeiten gehen und noch weniger als ich haben, die sind noch beschissener dran.

Und ich weiß schon, das meine jetzige Rentenversicherung erstmal denen zu Gute kommt, die jetzt in Rente sind...aber auch für mich ist später etwas dabei - denn meine Rente errechnet sich ja aus meinen Beitragsjahren.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

423176 @ 16 Feb 2008, 22:39 hat geschrieben: aber auch für mich ist später etwas dabei - denn meine Rente errechnet sich ja aus meinen Beitragsjahren.
Nur indirekt, denn angelegt wird das Geld ja nicht. Es handelt sich ja um ein klassisches Von-der-Hand-in-den-Mund-System. Wieviel Du später mal bekommst, hängt nicht nur von den Beitragsjahren ab, sondern auch davon, wie viel Leute in Deiner Rentenzeit in Lohn und Brot stehen und wie viel diese in die Rentenkasse einzahlen. (ist keine Belehrung, "i sans ja nur" :) ) Edit: Du hast's ja prinzipiell selbst auch gesagt - mit anderen Worten.

Seriöse Prognosen sind über so einen langen Zeitraum nicht möglich. Wer weiß schon, was in 20 Jahren erfunden wird, wie lange die Lebenserwartung mal in 30 Jahren sein wird, wie viel Arbeiten dann wegrationalisiert wurden, von denen heute niemand glaubt, das man das könnte. Positiver formuliert könnte es natürlich auch neue Arbeitsplätze geben. Aber, die staatliche Rente wird wohl gering ausfallen. Ich zahle jedenfalls als Selbstständiger in die marode Kasse keinen Cent ein, ich könnte es freiwillig, aber dann könnte ich das Geld gleich zum Fenster rausschmeißen, denn die Prognosen sind nicht gut und es gibt derzeit zu wenig Anzeichen, dass sie besser werden könnten.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Ich halte die staatlichen Leistungen schon für wesentlich - kommt es doch vorallem den schwächer verdienenden zugute. Gerade Familien mit Kindern, ältere Leute und Arbeitslose brauchen nunmal die Unterstützung der Allgemeinheit. Und die Kinder, die, wenn ich mal berufstätig bin, von meinen Steuern profitieren, werden eines Tages mal meine Rente zahlen.

Einzig über die Verteilung der Steuerlast kann und sollte man in meinen Augen diskutieren - lieber einen höheren Freibetrag, und dafür einen deutlich höheren Spitzensteuersatz.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24593
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Also der BND darf einiges, was andere Behörden in Deutschland nicht dürfen. Das liegt daran, dass der BND im Ausland eingesetzt wird und damit nicht den Ansprüchen an den deutschen Rechtsfrieden genügen muss. Wenn ein Geheimdienst keine illegal beschaften Daten aufkaufen darf, kann er zumachen. Der Rest geht mit Google.
Ich denke der BND hat in zweierlei Richtung einen guetn Deal gemacht. Zum einen dürfte sich die Ausgabe von 5 M Euro sehr leicht refinanzieren, da mit den Steuernachzahlungen leicht ein hundertfacher Betrag reinkommen kann. Das kommt allen Steuerzahlern zugute. Zum anderen dürfte damit der politische Druck auf Liechtenstein stark steigen, in Zukunft sich eine anderes Einkommen zu suchen, statt in anderen Staaten per Steuerflucht wildern zu gehen.

edit: Rechtschreibung ++
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 Feb 2008, 23:10 hat geschrieben:Also der BND darf einiges, was andere Behörden in Deutschland nicht dürfen. Das liegt daran, dass der BND im Ausland eingesetzt wird und damit nicht den Ansprüchen an den deutschen Rechtsfrieden genügen muss. Wenn ein Geheimdienst keine illegal beschaften Daten aufkaufen darf, kann er zumachen. Der Rest geht mir Google.
Ich denke der BND hat in zweirlei Richtung einen guetn Deal gemacht. Zum einen dürfte sich die Ausgabe von 5 M Euro sehr leicht refinanzieren, da mit den Steuernachzahlungen leicht ein hundertfacher Betrag reinkommen kann. Das kommt allen Steuerzahlern zugute. Zum anderen dürfte damit der politische Druck auf Liechtenstein stark steigen, in zukunft sich eine anderes Einkommen zu suchen, statt in anderen Staaten per Steuerflucht wildern zu gehen.
Sicher, der BND darf mehr als andere, aber mal abwarten, von wem die 5 Millionen EUR kamen. Wenn da der Finanzminister mitgeredet hat, das sogar angewiesen oder/und finanziert hat, dann geht es ja von einer anderen Behörde aus, die nicht so viel darf.

Außerdem: Wie ich vorhin schon mal angedeutet habe, ermuntert die öffentliche Inszenierung eventuell weitere Leute, ein paar brisante Kundendaten mitgehen zu lassen. "5 Millionen EUR", da dürften sich einige Leute blenden lassen. Es hat alles zwei Seiten. Wobei der Informant so glücklich ja nicht sein soll. Wenn die Presseberichte stimmen, soll er Angst um Leib und Leben haben und um Personenschutz gebeten haben.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24593
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 16 Feb 2008, 23:20 hat geschrieben:
Iarn @ 16 Feb 2008, 23:10 hat geschrieben:Also der BND darf einiges, was andere Behörden in Deutschland nicht dürfen. Das liegt daran, dass der BND im Ausland eingesetzt wird und damit nicht den Ansprüchen an den deutschen Rechtsfrieden genügen muss. Wenn ein Geheimdienst keine illegal beschaften Daten aufkaufen darf, kann er zumachen. Der Rest geht mir Google.
Ich denke der BND hat in zweirlei Richtung einen guetn Deal gemacht. Zum einen dürfte sich die Ausgabe von 5 M Euro sehr leicht refinanzieren, da mit den Steuernachzahlungen leicht ein hundertfacher Betrag reinkommen kann. Das kommt allen Steuerzahlern zugute. Zum anderen dürfte damit der politische Druck auf Liechtenstein stark steigen, in zukunft sich eine anderes Einkommen zu suchen, statt in anderen Staaten per Steuerflucht wildern zu gehen.
Sicher, der BND darf mehr als andere, aber mal abwarten, von wem die 5 Millionen EUR kamen. Wenn da der Finanzminister mitgeredet hat, das sogar angewiesen oder/und finanziert hat, dann geht es ja von einer anderen Behörde aus, die nicht so viel darf.

Außerdem: Wie ich vorhin schon mal angedeutet habe, ermuntert die öffentliche Inszenierung eventuell weitere Leute, ein paar brisante Kundendaten mitgehen zu lassen. "5 Millionen EUR", da dürften sich einige Leute blenden lassen. Es hat alles zwei Seiten. Wobei der Informant so glücklich ja nicht sein soll. Wenn die Presseberichte stimmen, soll er Angst um Leib und Leben haben und um Personenschutz gebeten haben.
Auch wenn andere dem BND vielleicht nachher das Geld zugesteckt haben, die Handlung hat der BND begangen. Und wenn nachher das Bundesministerium für Finanzen als Nutznießer zahlt, so what? Eine Bundesbehörde hat der anderen Geld gegeben.
Auch wenn der Dieb, der von einem anderen Dieb stielt kein ehrlicher Mann ist: Ich bin weiß Gott kein Kapitalistenfeind wie hier andere im Forum, aber die Liechtensteinschen Banken sind ein einziger Geldwäscheverein, nicht unähnlich der Mafia (kein Wunder dass sich der Informant fürchtet). Diesen Strukturen Schaden zuzufügen ist jetzt kein so amoralisches Signal, dass der BND aussendet, wenn es ein solches war.
In Syrien wurde die Tage ein Mann ermordet, weil er auf den Kopfgeldlisten von CIA und Mossad stand und wir distuktieren hier rum, ob es moralisch vertretbar ist, einem Überläufer aus einem Geldwäschesyndikat 5 Millionen zukommen zu lassen.
Klar wäre es ehrlicher offenen diplomatischen Druck auf Liechtenstein auszuüben aber das bringt Null. Klar wenn wir USA oder Russland hiessen und denen militärisch drohen würden dann vielleicht. Aber da wir dies weder wollen noch können, muss sich unser Staat auf andere Weise zur Wehr setzen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14680
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Ich finds aber auch seltsam, dass hier nur die Aufklärung kritisiert wird - und nicht die Topverdiener, die den Staat um mehrere Millionen beschissen haben. ISt ja nihct so dass die am Hungertuch nagen müssten, wenn sie die Steuern korrekt gezahlt hätten.
Nein. Mir geht's um die Doppelmoral. Wenn ein Millionär bescheißt ist das immer ganz furchtbar, aber wenn's ein anderer oder man selber macht, ja mei... Es geht aber um's Prinzip. Sicher, der Millionär hat mehr Summe zum Besch... ihr wisst schon, sonst wär' er kein Millionär, aber wenn man mal die Masse der (Steuer-)Schwindeleien bei den ganz normalen Leuten anschaue, kommt da sicherlich ein deutlich größeres Sümmchen zusammen. Allein die Schwarzarbeit oder das Betrügen bei Sozialleistungen, wenn man den Berichten glauben darf, sind da einige ziemlich kreativ. Dazu kommen sicher noch einige nicht existierende Arbeitszimmer und sowas, wo jeder sagt, mei die paar Euro, macht doch jeder. Aber genau darum die geht's, bei Millionen von Menschen, kommen so ganz schöne Summen zusammen! Und das legale Tanken oder Einkaufen im Ausland lassen wir mal außenvor. Bescheißen... mist, jetzt hab' ich's wieder gesagt, ist Volkssport, nichts was einer Elite vorbehalten ist. Der Volksmund sagt ja schon länger, dass der Ehrliche der Dumme sei. Das kommt nicht von ungefähr.
Einzig über die Verteilung der Steuerlast kann und sollte man in meinen Augen diskutieren - lieber einen höheren Freibetrag, und dafür einen deutlich höheren Spitzensteuersatz.
Bei der Forderung nach höhereren Spitzensteuersätzen wird halt in immer grob vergessen, dass es nur einen sehr kleinen Teil an Reichen und Superreichen gibt und zweitens haben leider genau die im Gegensatz zu vielen anderen den Vorteil, das sie den Ort, wo sie ihre Steuern zahlen praktisch nach Belieben aussuchen können. Im Zweifel geht der Schuss dann halt ganz schön nach hinten los...
Wenn ein Geheimdienst keine illegal beschaften Daten aufkaufen darf, kann er zumachen.
Ich denk' auch das ist irgendwie genau der Sinn an dem Laden, oder? Den Rest könnte auch die Kripo Rosenheim mit unterschriebenen Zetteln von Staatsanwaltschaft und Gerichten rausfinden... :D
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 Feb 2008, 23:36 hat geschrieben:Auch wenn andere dem BND vielleicht nachher das Geld zugesteckt haben, die Handlung hat der BND begangen. Und wenn nachher das Bundesministerium für Finanzen als Nutznießer zahlt, so what? Eine Bundesbehörde hat der anderen Geld gegeben.
Auch wenn der Dieb, der von einem anderen Dieb stielt kein ehrlicher Mann ist: Ich bin weiß Gott kein Kapitalistenfeind wie hier andere im Forum, aber die Liechtensteinschen Banken sind ein einziger Geldwäscheverein, nicht unähnlich der Mafia (kein Wunder dass sich der Informant fürchtet). Diesen Strukturen Schaden zuzufügen ist jetzt kein so amoralisches Signal, dass der BND aussendet, wenn es ein solches war.
In Syrien wurde die Tage ein Mann ermordet, weil er auf den Kopfgeldlisten von CIA und Mossad stand und wir distuktieren hier rum, ob es moralisch vertretbar ist, einem Überläufer aus einem Geldwäschesyndikat 5 Millionen zukommen zu lassen.
Klar wäre es ehrlicher offenen diplomatischen Druck auf Liechtenstein auszuüben aber das bringt Null. Klar wenn wir USA oder Russland hiessen und denen militärisch drohen würden dann vielleicht. Aber da wir dies weder wollen noch können, muss sich unser Staat auf andere Weise zur Wehr setzen.
Sicher, hast ja Recht, es gibt eine logarithmische Skala der Moral, das Guantanamo-Waterboarding ist mit Sicherheit weit amoralischer als die BND-Aktion.

Trotzdem, irgendwie wird mir Angst und Bange, wenn ich da sehe, wie da in Daten rumgeschnüffelt wird, nicht, dass ich was zu befürchten hätte (bis jetzt hat's noch nicht geklingelt an der Haustüre), aber prinzipiell. Und die meisten dieser Schnüffelaktionen dürften nie ans Licht kommen - was man nicht weiß, macht einen nicht heiß, ist aber ein schwacher Trost.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 16 Feb 2008, 23:43 hat geschrieben:Nein. Mir geht's um die Doppelmoral. Wenn ein Millionär bescheißt ist das immer ganz furchtbar, aber wenn's ein anderer oder man selber macht, ja mei... Es geht aber um's Prinzip. Sicher, der Millionär hat mehr Summe zum Besch... ihr wisst schon, sonst wär' er kein Millionär, aber wenn man mal die Masse der (Steuer-)Schwindeleien bei den ganz normalen Leuten anschaue, kommt da sicherlich ein deutlich größeres Sümmchen zusammen. Allein die Schwarzarbeit oder das Betrügen bei Sozialleistungen, wenn man den Berichten glauben darf, sind da einige ziemlich kreativ. Dazu kommen sicher noch einige nicht existierende Arbeitszimmer und sowas, wo jeder sagt, mei die paar Euro, macht doch jeder. Aber genau darum die geht's, bei Millionen von Menschen, kommen so ganz schöne Summen zusammen! Und das legale Tanken oder Einkaufen im Ausland lassen wir mal außenvor. Bescheißen... mist, jetzt hab' ich's wieder gesagt, ist Volkssport, nichts was einer Elite vorbehalten ist. Der Volksmund sagt ja schon länger, dass der Ehrliche der Dumme sei. Das kommt nicht von ungefähr.
Jo, da kommen schon ein paar Phantastilliönchen zusammen. Laut Dieter Ondracek, dem Vorsitzenden der Deutschen Steuergewerkschaft, beträgt das Volumen der jährlichen Steuerhinterziehung 30 Milliarden Euro. Das sind natürlich nicht nur die Großkopferten...

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,535724,00.html
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14680
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

30 Milliarden Euro
Kann man das mal in Transrapids umrechnen, dass alle sehen wie viel das ist? ;)
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 17 Feb 2008, 00:17 hat geschrieben: Kann man das mal in Transrapids umrechnen, dass alle sehen wie viel das ist? ;)
Hmmm, räusper, das dürfte ja schon fast für ein deutsches Transrapid-Fernstrecken-Grundnetz reichen.

Vielleicht rechnet es ja jemand auch mal in Trambahnkilometer um oder in Gummibärchentüten...
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 16 Feb 2008, 20:23 hat geschrieben:Der Zeitungsbericht bezog sich aber mehr darauf, wie man an die Daten gelangt ist. Möglicherweise stammte ja das Geld auch aus dem Etat des Finanzministers, ......
Dazu dieser Link:

http://de.news.yahoo.com/afp/20080217/tts-...-c1b2fc3_1.html
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 16 Feb 2008, 22:52 hat geschrieben:Einzig über die Verteilung der Steuerlast kann und sollte man in meinen Augen diskutieren - lieber einen höheren Freibetrag, und dafür einen deutlich höheren Spitzensteuersatz.
Unser ganzes Steuersystem sollte überdacht werden. Das "Biedeckelmodell" scheint mir der richtige Ansatz gewesen zu sein. Abschaffung aller Steuerprivilegien und eine relativ gleichmäßge Verteilung der Steuerlast auf Alle ohne dabei das Gesamtaufkommen zu verringern. Dazu mittel- oder langfristig ein Umbau der Sozialversicherungen auf kapitalgedeckte Systeme. Dies führt letztendlich zu niedrigeren Lohnnebenkosten. Das den Bürgern dadurch überlassene Geld fließt dann wieder in den Konsum - mehr Produktion, mehr Mehrwertsteuer usw.

Ein höherer Spitzensteuersatz würde ein neuer Anreiz sein, sich Schlupflöcher zu suchen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 17 Feb 2008, 10:08 hat geschrieben: Abschaffung aller Steuerprivilegien und eine relativ gleichmäßge Verteilung der Steuerlast auf Alle ohne dabei das Gesamtaufkommen zu verringern.
Falls Du damit die Abschaffung der Steuerprogression und des Steuerfreibetrages meinst: Da hätte ich ziemlich was dagegen - der Geringverdiener braucht sein ganzes Gehalt schließlich für den Lebensunterhalt in Form von Zahlung der Miete für ne kleine Wohnung, Lebensmittel etc. Der Besserverdiener und erst recht der Spitzenverdiener dagegen sammelt sein Geld entweder aufm Konto an oder zahlt davon irgendwelchen unnötigen Luxus - letzterem tut es nicht weh mehr für die Gemeinschaft zu tun, ersterem dagegen sehr.
Dazu mittel- oder langfristig ein Umbau der Sozialversicherungen auf kapitalgedeckte Systeme. Dies führt letztendlich zu niedrigeren Lohnnebenkosten. Das den Bürgern dadurch überlassene Geld fließt dann wieder in den Konsum - mehr Produktion, mehr Mehrwertsteuer usw.
Natürlich sorgen kapitalgedeckte Systeme für geringere Lohnnebenkosten - nur für mehr Konsum wirds nicht führen, schließlich müssen die Bürger dann von dem höheren Gehalt die kapitalgedeckte Sozialversicherung zahlen. Und nachdem die Banken bei dieser Sozialversicherung vermutlich auch noch Gewinn manchen wollen, zahlt er vermutlich mehr als vorher.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Boris Merath @ 17 Feb 2008, 10:32 hat geschrieben: Falls Du damit die Abschaffung der Steuerprogression und des Steuerfreibetrages meinst: Da hätte ich ziemlich was dagegen - der Geringverdiener braucht sein ganzes Gehalt schließlich für den Lebensunterhalt in Form von Zahlung der Miete für ne kleine Wohnung, Lebensmittel etc.
Ich glaube, daß er aufs Merz-Faltlhauser-Modell hinauswill, das nach wie vor von Steuerprogression ausgeht. Da gibt es einen Freibetrag und alles was darüber hinausgeht wird gestaffelt besteuert. Also etwa die ersten 20.000 Euro im Jahr sind steuerfrei, 20.001 Euro bis 30.000 Euro werden mit Steuersatz X besteuert, 30.001 Euro bis 45.000 Euro mit einem Steuersatz X+Y und ab 45.001 Euro mit Steuersatz X+Y+Z

Beispiel:

Herr A verdient im Jahr 18.000 Euro. Er bezahlt keine Lohnsteuern.

Herr B verdient im Jahr 24.000 Euro. Er muß 4.000 Euro mit X% versteuern.

Herr C verdient im Jahr 36.000 Euro. Er muß 10.000 Euro mit X% und 6.000 Euro mit X+Y% versteuern.

Herr D verdient im Jahr 48.000 Euro. Er muß 10.000 Euro mit X%, 15.000 Euro mit X+Y% und 3.000 Euro mit X+Y+Z% versteuern.

Das Kirchhof-Modell wäre noch etwas weitergegangen. Hier würde sich der Steuersatz oberhalb des Freibetrages nicht mehr ändern. Das würde bedeuten, daß die Gesamtsteuerlast mit einem steigenden Einkommen immer näher an die "Flat Tax" gehen würde. Der Freibetrag wäre für alle gleich.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Autobahn @ 17 Feb 2008, 10:08 hat geschrieben: Unser ganzes Steuersystem sollte überdacht werden. Das "Biedeckelmodell" scheint mir der richtige Ansatz gewesen zu sein. Abschaffung aller Steuerprivilegien und eine relativ gleichmäßge Verteilung der Steuerlast auf Alle ohne dabei das Gesamtaufkommen zu verringern. Dazu mittel- oder langfristig ein Umbau der Sozialversicherungen auf kapitalgedeckte Systeme. Dies führt letztendlich zu niedrigeren Lohnnebenkosten. Das den Bürgern dadurch überlassene Geld fließt dann wieder in den Konsum - mehr Produktion, mehr Mehrwertsteuer usw.

Ein höherer Spitzensteuersatz würde ein neuer Anreiz sein, sich Schlupflöcher zu suchen.
Was heißt jetzt "relativ gleichmäßig" ??? :blink:

Edit: zu langsam!
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Ver.di-Chef Frank Bsirske möchte drastisch höhere Steuern für Geschäftsleute. Wer ein Jahresgehalt von über zwei Millionen Euro hat, soll den Betrag darüber mit 80 Prozent besteuern.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,535813,00.html

Kommentar: Ein unglaublich gelungener Vorschlag, der nicht den Hauch von Populismus in sich trägt. Die Manager werden sicher nach dieser Aussage erkennen, dass sie viel zu viel verdienen und sich mehr für die Allgemeinheit einsetzen, ihre Gelder aus den Off-shores abziehen und mit maximal optimierter Freude die höhere Steuerlast tragen. Ich schlage Bsirske für den Friedensnobelpreis vor, weil er die Spannung und den Neid aus der ungleich verteilten Gesellschaft, eine Art psychischer Krieg, mit einer an Brillanz und Einfallsreichtum nicht mehr zu überbietenden kreativen Idee mit hohem emergentem Potenzial heraus- und auflöst, zum Wohle aller.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bat @ 17 Feb 2008, 14:15 hat geschrieben:Was heißt jetzt "relativ gleichmäßig" ??? :blink:
Auf diese Frage habe ich gewartet <_<

Hätte ich geschrieben "gleichmäßig" hättest Du wahrscheinlich geantwortet: Die Starken (also Besserverdienenden) können mehr schultern, als der kleine Mann. War also auch ein wenig Diplomatie dabei.

Unter relativ gleichmäßig verstehe ich, dass die Steuersätze ab einem Grundfreibetrag pro Person in einem relativ engen Spektrum (z.B. zwischen 20 und 30%) mit der Einkommenshöhe steigen. Dabei will ich mich zu Höhe von Freibetrag und Steuersatz nicht äußern.

Ein solches, einfaches Steuersystem kommt der Steuergerechtigkeit näher, als unser bestehendes.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 17 Feb 2008, 14:53 hat geschrieben:Ver.di-Chef Frank Bsirske möchte drastisch höhere Steuern für Geschäftsleute. Wer ein Jahresgehalt von über zwei Millionen Euro hat, soll den Betrag darüber mit 80 Prozent besteuern.
Bei einem Jahresgehalt von 156.000 € kann man ja schon mal neidisch werden :lol:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,369274,00.html

Dein Kommentar war spitze.

Edit: Link eingefügt
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

Auf diese Frage habe ich gewartet  <_<
Hättste doch gleich geantwortet ... . :rolleyes:
Hätte ich geschrieben "gleichmäßig" hättest Du wahrscheinlich geantwortet: Die Starken (also Besserverdienenden) können mehr schultern, als der kleine Mann. War also auch ein wenig Diplomatie dabei.
O.k. diplomatischer Vorschlag: Investitionen, die ausschließlich zum Nutzen des Volkes getätigt werden, dürfen 1:1 vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden! :D
Kommentar: Ein unglaublich gelungener Vorschlag, der nicht den Hauch von Populismus in sich trägt. Die Manager werden sicher nach dieser Aussage erkennen, dass sie viel zu viel verdienen und sich mehr für die Allgemeinheit einsetzen, ihre Gelder aus den Off-shores abziehen und mit maximal optimierter Freude die höhere Steuerlast tragen. Ich schlage Bsirske für den Friedensnobelpreis vor, weil er die Spannung und den Neid aus der ungleich verteilten Gesellschaft, eine Art psychischer Krieg, mit einer an Brillanz und Einfallsreichtum nicht mehr zu überbietenden kreativen Idee mit hohem emergentem Potenzial heraus- und auflöst, zum Wohle aller.
Genau! :) *träum*
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bat @ 17 Feb 2008, 19:46 hat geschrieben:O.k. diplomatischer Vorschlag: Investitionen, die ausschließlich zum Nutzen des Volkes getätigt werden, dürfen 1:1 vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden! :D
Es geht sogar noch besser. Damit es keinen Neid auf Jene gibt, die mehr haben, überweisen die Arbeitgeber alle Löhne und Gehälter direkt an das Finanzministerium. Im Gegenzug erhalten die Bürger Bezugsscheine. Ach ja, vorher werden natürlich alle Vermögenswerte eingezogen, damit Steuerhinterziehung vollständig unmöglich ist. Der Staat weis ja sowieso besser, was für die Bürger richtig ist.

:quietsch:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bat
Kaiser
Beiträge: 1501
Registriert: 04 Dez 2006, 15:01

Beitrag von Bat »

:lol:
O.k., o.k.! Es muss also irgendwie einen Mittelweg geben. Alle Bewohner unserer Wohnmurmel sollen ihr Auskommen haben!
Muss man jetzt erst bei allen Menschen die Hirne rebooten damit die Machtgeilheit und Gier ein Ende hat und alle etwas von dem vorhandenen Reichtum haben?

Bleibt es dabei, dass wir als Menschheit einfach zu doof sind unser eigenes Überleben zu sichern?!:blink:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Gesperrt