Streiks bei der Deutschen Bahn 2007/2008

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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Tja, was soll man dazu sagen? Will Mehdorn seinen Job nicht mehr? Oder was will er erreichen? Bis Montag 0:00 ist es ja noch ein paar Tage hin und ich denke mal, in dieser Zeit baut sich genug Druck auf, dass die DB den Vertrag, den sie ja, von GDL Seite bereits unterschrieben, vorliegen haben, auch unterschreiben wird, wenn sie nicht den ganzen Volkszorn auf sich ziehen will. Man sollte Mehdorn klar machen: Unterschreib oder du bist ab Montag von deinen Pflichten befreit! Aber dazu felht ja unseren Politikern das Rückrat. Vielleicht kann die Wirtschaft genug Druck aufbauen.

Lassen wir es auf uns zukommen :)
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Ich habe gerade bei Spiegel-Online gelesen, dass die DB bereits die vereinbarte einmalige 800 Euro Zahlung geleistet hat. Da hier ja bereits ohne Unterschrift etwas von Seiten der DB etwas geleistet wurde, stellt sich nun die Frage, inwieweit die DB die Streiks nun jurisitsch anfechten kann. Wenn Teile der Vereinbarung bereits erfüllt sind, gilt dann nicht eine Art Friedenspflicht? Würde mich mal interessieren. Nicht das Onkel Harmut sich da auch eine Hintertür offengelassen hat.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,539345,00.html
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hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

@ sascha
Zitat: Man sollte Mehdorn klar machen: Unterschreib oder du bist ab Montag von deinen Pflichten befreit! Aber dazu felht ja unseren Politikern das Rückrat. Vielleicht kann die Wirtschaft genug Druck aufbauen.

Die Forderung kommt ja nun schon zu xten Male.

Bist du Dir sicher, das die Politik das auch wirklich will? Ebenso die Wirtschaft?
Die reden zwar "HÜ", aber die Frage ist, ob sie nicht "Hott" meinen.
Allein schon mal, um Nachahmungen zu verhindern!

Zu den 800,00 €, die bereits gezahlt wurden. Die kann der Arbeitgeber jederzeit wieder zurück verlangen, denn sie sind tariflich nicht abgesichert! Zur damit erwähnten (angeblichen) Friedenspflicht: wieso soll das dann nur für eine Seite gelten? Was ist, wenn die 800.00 € bei der nächsten Gehaltszahlung plötzlich auf dem Lohnzettel fehlen? Gibt es dann einen Kredit von der GDL?

Eine weitere Frage ist: wie lange wird denn die GDL einen wirklich "unbefristeten" Streik mit allen Konsequenzen durchstehen? Wie lange werden die Streikenden das durchstehen? Wer jetzt schon finanziell mit dem Rücken an der Wand steht, wird sich einen Streik nicht lange leisten können!
Wenn die Streikkasse wirklich so gut gefüllt ist wie behauptet wird, warum dann immer nur diese "Kleckerstreiks"?
Eines steht fest, streikt sich die GDL zu Tode, ist sie weg vom Fenster! Mal sehen, wer da denn längeren Atem hat! Die wohl zögerliche Auszahlung der Streikgelder lässt da einiges erahnen, auch wenn sie u.a mit organisatorischen Schwierigkeiten begründet wird.

Man muss aber auch mal sehen, die Forderungen kamen alle von der GDL, nicht von der DB.
Warum dann immer diese Zuweisung des schwarzen Peters an Mehdorn, ganz unschuldig ist die GDL an der Zuspitzung der Lage nun auch nicht!

hauseltr
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Hallo hauseltr,

Ja, es scheint wirklich fraglich, was Politik und Wirtschaft tatsächlich wollen. Da gibt es wohl wirklich zwei Varianten. Eine für die Öffentlichkeit und eine für wahren Ziele.

Aber ich lese gerade, dass der Streik ab Montag offenbar auf Widerstand aus den eigenen Reihen stößt, wenn man denn der Presse überhaupt noch glauben darf.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080305/tde-...ta-a4484c6.html

Zumal tatsächlich zu befürchten wäre, dass sich Mehdorn die 800,-- Euro im nächsten Monat wieder zurück holt.

Grüße
Sascha
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Christoph
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Beitrag von Christoph »

Dol-Sbahn @ 3 Mar 2008, 18:41 hat geschrieben: Ein Auto? Ich kann das leider nicht leisten. Auch wenn ein Auto nur 10.000 € kostet... Ich kann nicht leisten, sorry.

PS: Auto birgt viele Nachteile mit sich :rolleyes:

- reduziert sich der Ausdauer
- erhöht sich Herzinfarktrisiko
- und viel mehr...
Bei den Kosten stimme ich Dir zu, aber das Bahnfahren ist, sofern man halbwegs terminlich festgelegt ist und nicht beliebig viel Zeitpuffer nutzen kann, keineswegs nervenschonender, als Autofahren.
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S7 Ost / S5 im Berufsverkehr: 2024: 40%, Jan '25: 31%, Feb '25: 30%, März '25: 29%, April '25: 44%, Mai '25: 67%
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich denke schon, dass auch bei terminlicher Bindung die Bahn nervenschonender ist als das Auto. Wenn ich wegen Streik zu spät auf nen Geschäftstermin komme, bedauert mich mein Gastgeber und wir schimpfen gemeinsam ein bisserl über die GDL.
Wenn ich mit dem Auto zu spät komme, denkt sich mein Gegenüber wahrscheinlich: "Warum ist die Schnarchnase nicht früher los gefahren?"
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Ich habe gerade bei Spiegel-Online gelesen, dass die DB bereits die vereinbarte einmalige 800 Euro Zahlung geleistet hat.
Ich hab nix gekriegt... :angry:
Aber ich lese gerade, dass der Streik ab Montag offenbar auf Widerstand aus den eigenen Reihen stößt,
Sehr gut möglich.Ich frage mich auch,ob das Sinn macht,für uns Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft.So,wie die Dinge liegen(siehe oben),werden wir eh leer ausgehen...Vielleicht sollte ich schon mal meine Austrittserklärung aus der GDL schreiben....


Edit:bin ich plötzlich zu doof,in einem ordentlichen Stil zu schreiben,oder liegt das am Mozarella Feuerfuchs?
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Benicarlo @ 5 Mar 2008, 11:32 hat geschrieben: Edit:bin ich plötzlich zu doof,in einem ordentlichen Stil zu schreiben,oder liegt das am Mozarella Feuerfuchs?
Du hast die Reihenfolge der öffnenden und schließenden QUOTE-Tags vertauscht. Am Anfang des Zitats kommt

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[QUOTE]
und am Ende

Code: Alles auswählen

[/QUOTE]
Ich habe es repariert.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

hauseltr @ 5 Mar 2008, 09:57 hat geschrieben: Man muss aber auch mal sehen, die Forderungen kamen alle von der GDL, nicht von der DB.
Warum dann immer diese Zuweisung des schwarzen Peters an Mehdorn, ganz unschuldig ist die GDL an der Zuspitzung der Lage nun auch nicht!
Informier dich doch mal. Das was die DB in der Zusatzvereinbarung will, würde die Existenz der GDL gefährden. Wie soll man das annehmen? Das kann man auch mit einem Dauerstreik erreichen, aber in der Hoffnung dass vorher alles zusammenbricht und die DB durch den öffentlichen Druck nachgibt.
Ich kann keinerlei Schuld der GDL erkennen, sie haben den Tarifvertrag doch unterschrieben und die DB-Nachforderungen sind Verfassungswidrig und würden den Tarifvertrag nichtig machen, da man ihn so aushebeln und unterwandern könnte. Es wäre dann doch ein wertloser Tarifvertrag der nur auf dem Papier existiert.
Sehr gut möglich.Ich frage mich auch,ob das Sinn macht,für uns Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft.So,wie die Dinge liegen(siehe oben),werden wir eh leer ausgehen...Vielleicht sollte ich schon mal meine Austrittserklärung aus der GDL schreiben....
Statt sowas zu schreiben, informier dich mal. Geh zu den Ortsgruppenversammlungen, arbeite mit und zahl nicht nur den Mitgliedsbeitrag und erwarte dass dir alles zufliegt. Ich kenne genug Mitglieder die nie zu Ortsgruppenversammlungen gehen, die brauchen sich erst gar nicht zu beschweren!
Und was meinst du warum die GDL streikt, doch gerade auch für die Tochtergesellschaften! Die DB wollte diese doch vom Tarifvertrag ausklammern. Also informier dich erst mal, bevor du so nen Käse schreibst.

Du kannst aber gerne austreten, das wäre der DB sehr recht, denn wenn erst mal genug Nichtmitglieder beschäftigt sind, kann die DB das durchziehen was sie will, da wäre der Regio-ErgTV nichts dagegen!
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

KBS 855 @ 5 Mar 2008, 14:54 hat geschrieben:
hauseltr @ 5 Mar 2008, 09:57 hat geschrieben: Man muss aber auch mal sehen, die Forderungen kamen alle von der GDL, nicht von der DB.
Warum dann immer diese Zuweisung des schwarzen Peters an Mehdorn, ganz unschuldig ist die GDL an der Zuspitzung der Lage nun auch nicht!
Informier dich doch mal. Das was die DB in der Zusatzvereinbarung will, würde die Existenz der GDL gefährden. Wie soll man das annehmen? Das kann man auch mit einem Dauerstreik erreichen, aber in der Hoffnung dass vorher alles zusammenbricht und die DB durch den öffentlichen Druck nachgibt.
Ich kann keinerlei Schuld der GDL erkennen, sie haben den Tarifvertrag doch unterschrieben und die DB-Nachforderungen sind Verfassungswidrig und würden den Tarifvertrag nichtig machen, da man ihn so aushebeln und unterwandern könnte. Es wäre dann doch ein wertloser Tarifvertrag der nur auf dem Papier existiert.
Was nichts an der Tatsache ändert, das alle Forderungen von der GDL gestellt wurden.
Nämlich 31 % (streiten wir uns jetzt nicht um des Kaisers Bart wegen der %)
nämlich ETV.

Als Arbeitgeber würde ich mich auch mit allen Möglichkeiten dagegen wehren.

Trotzdem gönne ich dem Personal eine ordentliche Lohnerhöhung!

lg mha
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

hauseltr @ 5 Mar 2008, 09:57 hat geschrieben:Bist du Dir sicher, das die Politik das auch wirklich will? Ebenso die Wirtschaft?
Die reden zwar "HÜ", aber die Frage ist, ob sie nicht  "Hott" meinen.
Allein schon mal, um Nachahmungen zu verhindern!
Hat vielleicht Maggy Thatcher einen Beratervertrag bei Medorn? :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

hauseltr @ 5 Mar 2008, 15:10 hat geschrieben: Als Arbeitgeber würde ich mich auch mit allen Möglichkeiten dagegen wehren.
Hat er sich doch auch, und übriggeblieben von der Luftzahl 31% sind 8+3% und ne Stunde weniger Arbeit pro Woche. Das Verlogene ist hier, daß die DB erstmal scheinheilig mit der GdL den Tarifvertrag ausgehandelt hat, nach außen hin einen auf Friede-Freude-Eierkuchen machte und jetzt mit sowas daherkommt, um zu sagen, die GdL sei die Schuldige, weil sie die Zusatzverträge nicht unterschreibt. Diese zwei Zusatzverträge würden alles bisher Erreichte ad absurdum führen:

Da wäre erstmal der Grundlagenvertrag. Dieser soll die GdL bis 2015 an bestimmte Gesellschaften innerhalb der DB AG binden. Das würde bedeuten, dass die GdL nur in den vertraglich festgelegten Gesellschaften (z.B. Regio, Fernverkehr und Railion) ihre Mitglieder vertreten und dort Tarifverträge abschließen darf. Sollte die DB nun Lokführer und Zugbegleiter in andere Gesellschaften (z.B. Zeitarbeit oder ähnliche neue) auslagern (was sie sicherlich machen würde), hätte die GdL dort logischerweise keine Möglichkeit dort zu verhandeln oder gar zu streiken. Den erkämpften eigenständigen Tarifvertrag würden die Kollegen dort natürlich auch nicht erhalten, sondern noch weniger als jetzt.
Das alles bedeutet im Klartext, daß die DB dann einfach neue Gesellschaften aus dem Hut zaubert, das von mir aus wieder Traktion nennt und dort könnte die GdL nicht verhandeln. Ob das überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar ist (Koalitionsfreiheit), wage ich zu bezweifeln, aber das ist nur meine eigene Meinung.

Dann gäbe es da noch den Kooperationsvertrag, der festlegen soll, welche Berufsgruppe von welcher Gewerkschaft vertreten werden darf. Es würde beispielsweise festgelegt, daß die GdL einzig für die Triebfahrzeugführer die vertretende Gewerkschaft ist. Lokrangierführer, Zugbegleitpersonal usw. dürften zwar weiterhin Mitglied werden, aber man DARF sie dann nicht mehr vertreten, selbst wenn sich eine der Berufsgruppen zu 100% in der Gewerkschaft befände.
So, das wärs kurzum zusammengefaßt worum es hier wieder geht und warum die Kacke schon wieder zu Dampfen beginnt.

Gruß

Martin
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

ET 423 @ 5 Mar 2008, 15:54 hat geschrieben: Lokrangierführer, Zugbegleitpersonal usw. dürften zwar weiterhin Mitglied werden, aber man DARF sie dann nicht mehr vertreten, selbst wenn sich eine der Berufsgruppen zu 100% in der Gewerkschaft befände.
Dass die GDL die Lrf und die Zub nicht vertreten darf, macht ja derzeit Sinn, da sie mehrheitlich wo anders organisiert sind. Aber die Mitglieder haben es selber in der Hand die Mehrheiten zu ändern.
Ein Knebelvertrag der dies aber auch bei Änderung der Mehrheiten ausschließt ist aber nicht zulässig und ist eine riesige Dreistigkeit.
Man darf hieran sicher nicht nur der DB-Führung die Schuld geben, denn ich denke bei diesen Knebelverträgen könnte auch Transnet dahinterstecken.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 5 Mar 2008, 15:54 hat geschrieben:So, das wärs kurzum zusammengefaßt worum es hier wieder geht und warum die Kacke schon wieder zu Dampfen beginnt.
Wenn die Bezahlung und die Schichtzeiten der Lokführer wirklich so schlecht waren, kann die GDL doch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich verstehe einfach nicht, warum eine bestimmte Berufsgruppe innerhalb eines Unternehmens einen eigenständigen Tarifvertrag braucht.

Als Nichteisenbahner (und jetzt erst recht Nichtkunde) sehe ich nur den Machtkampf zwischen Mehdorn und Schell, der auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Die beiden hassen sich, wie Roland Koch und Andrea Tricksilanti.

Aber Herr Schell scheint auch bei anderen Eisenbahnern nicht sonderlich beliebt zu sein:

http://de.news.yahoo.com/ap/20080305/tde-t...mp-e65a892.html :D

P.S.: Ich hab mir vorsorglich schon mal ein Abo bei meiner Tankstelle gesichert :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 5 Mar 2008, 16:14 hat geschrieben: Wenn die Bezahlung und die Schichtzeiten der Lokführer wirklich so schlecht waren, kann die GDL doch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich verstehe einfach nicht, warum eine bestimmte Berufsgruppe innerhalb eines Unternehmens einen eigenständigen Tarifvertrag braucht.
Eigentlich bräuchten alle Betriebseisenbahner einen eigenen Tarifvertrag, denn Transnet vertritt im Grunde doch nur das Verwaltungspersonal angemessen. Dort wird auch komischerweise nie gestrichen, kein Personal abgebaut. Der Wasserkopf lebt und macht die DB bei Ausschreibungen teuer, was die anderen ausbaden dürfen.

Und wann kapieren es endlich alle, dass es längst kein einheitliches Tarifgefüge mehr gibt bei der DB! Viele Tochterfirmen haben doch längst einen eigenen Tarif, der deutlich unter dem Konzernniveau ist und weit weit unter dem Niveau fast aller Privatbahnen (z. B. DB-Zeitarbeit). Das ist alles nicht "konflikt- und widerspruchsfrei".

Und wieso soll die GDL zufrieden sein? Willst du es nicht kapieren oder soll man es dir noch zehn mal sagen? Würde man die Zusatzbedingungen so unterzeichnen, wäre der Tarifvertrag quasi wertlos und die GDL machtlos. Das heißt, die DB könnte den Mitarbeitern mit ihrer Hausgewerkschaft fleißig auf der Nase herumtanzen, gerade dem Fahrpersonal, die immer die ersten sind, die verzichten müssen und bei denen gespart wird, wenn man mal wieder was falsch gemacht hat.
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Sascha1974
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Beitrag von Sascha1974 »

Genau das ist hier das Problem! Nach außen stimmt die DB einem eigenständigen Tarifvertrag mit der GDL zu, den sie dann aber von hintern herum gerade wieder aushebelt und damit wertlos macht. Das darf man sich nicht gefallen lassen. Nur wundert es mich dann umso mehr, warum jetzt in der GDL Basis sich Widerstand regt. Auf der anderen Seite stammt diese Info von Bild.de und damit ist der Wahrheitsgehalt mal anzuzweifeln und soll vielleicht nur der Stimmungsmache alla "Guck mal, die sind sich nicht mal untereinander einig..." gelten.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Autobahn @ 5 Mar 2008, 16:14 hat geschrieben: Wenn die Bezahlung und die Schichtzeiten der Lokführer wirklich so schlecht waren, kann die GDL doch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ich verstehe einfach nicht, warum eine bestimmte Berufsgruppe innerhalb eines Unternehmens einen eigenständigen Tarifvertrag braucht.

Als Nichteisenbahner (und jetzt erst recht Nichtkunde) sehe ich nur den Machtkampf zwischen Mehdorn und Schell, der auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird. Die beiden hassen sich, wie Roland Koch und Andrea Tricksilanti.
Anscheinend war mein obiger Beitrag komplett für die Katz', obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe, das zu erklären... :(

Nochmal: Es geht nicht darum, daß das jetzt Erkämpfte zu wenig sei, denn der eigenständige Tarifvertrag wurde von der GdL schon unterzeichnet. Die DB verweigert jetzt ihre Unterschrift auf dem Vertrag, was ein Inkrafttreten verhindert. Die DB unterschreibt den Tarifvertrag nur dann, wenn die GdL die oben genannten zwei Knebel- äh Zusatzverträge akzeptiert. Warum diese beiden Zusatzverträge natürlich für die GdL in keinster Weise auch nur eine Spur von Annehmbarkeit vorweisen, habe ich um 15:54Uhr schon erklärt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

ET 423 @ 5 Mar 2008, 16:33 hat geschrieben: Anscheinend war mein obiger Beitrag komplett für die Katz', obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe, das zu erklären... :(
Mach dir nichts draus, das ist normal. Die wenigsten sind in der Lage sich ordentlich zu informieren oder hier alle Beiträge mal genau durchzulesen.
Das sieht man auch z. B. bei Focus-Online, wo unter dem Beitrag ja die Antwort ermöglicht wird und bei vielen Antworten fragt man sich wirklich, ob die den Beitrag auch durchgelesen haben, oder hier einfach ihre vorgefertigte Antimeinung loslassen.

Vielen kannst du es hunderte male erklären, die kapieren es weiter nicht.

Übrigens nachdem ich jetzt gelesen habe, was Transnet vorhat, kann ich nur noch zu dem Schluss kommen, dass die mit der DB hier unter einer Decke stecken und die derzeitige Situation provoziert haben! Hätte mich auch gewundert wenn Transnet auch nur einen Bereich freiwillig abgeben würde. Gerade nicht das Fahrpersonal die ja ständig bei Kürzungen die ersten sind, die es trifft.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 5 Mar 2008, 16:22 hat geschrieben:Eigentlich bräuchten alle Betriebseisenbahner einen eigenen Tarifvertrag, denn Transnet vertritt im Grunde doch nur das Verwaltungspersonal angemessen. Dort wird auch komischerweise nie gestrichen, kein Personal abgebaut. Der Wasserkopf lebt und macht die DB bei Ausschreibungen teuer, was die anderen ausbaden dürfen.
Sieh mich einfach als aussenstehenden Beobachter.

Zu den bahnspezifischen Dingen will ich mich nicht äußern, ich denke das steht mir auch nicht zu. Ich sehe über den Prellbock hinweg und befürchte ähnliche Probleme in anderen Wirtschaftszweigen. Wenn Transnet die Betriebseisenbahner zu wenig vertritt, könnte es ja auch daran liegen, dass Ihr Euch in der Vergangenheit dort zu wenig engagiert habt.
KBS 855 @ 5 Mar 2008, 16:22 hat geschrieben:Und wann kapieren es endlich alle, dass es längst kein einheitliches Tarifgefüge mehr gibt bei der DB! Viele Tochterfirmen haben doch längst einen eigenen Tarif, der deutlich unter dem Konzernniveau ist und weit weit unter dem Niveau fast aller Privatbahnen (z. B. DB-Zeitarbeit). Das ist alles nicht "konflikt- und widerspruchsfrei".
Damit steht Ihr als Eisenbahner nicht allein. Und sei froh, dass es noch Tochterfirmen sind. Die Deutsche Post "beschäftigt" Subunternehmer, denen nach Abzug der Kosten für den eigenen Transporter und der Steuern weniger zum Leben bleibt, als einem PIN-Zusteller! (Ich habe so ein Angebot einmal ausgeschlagen, weis also wovon ich schreibe)
KBS 855 @ 5 Mar 2008, 16:22 hat geschrieben:Und wieso soll die GDL zufrieden sein? Willst du es nicht kapieren oder soll man es dir noch zehn mal sagen? Würde man die Zusatzbedingungen so unterzeichnen, wäre der Tarifvertrag quasi wertlos und die GDL machtlos. Das heißt, die DB könnte den Mitarbeitern mit ihrer Hausgewerkschaft fleißig auf der Nase herumtanzen, gerade dem Fahrpersonal, die immer die ersten sind, die verzichten müssen und bei denen gespart wird, wenn man mal wieder was falsch gemacht hat.
Da schließt sich der Kreis. Hätten sich die heutigen GDL Mitglieder früher stärker in Transnet eingebracht, gäbe es die heutigen Probleme nicht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 5 Mar 2008, 16:39 hat geschrieben:Mach dir nichts draus, das ist normal. Die wenigsten sind in der Lage sich ordentlich zu informieren oder hier alle Beiträge mal genau durchzulesen.
Informiert habe ich mich schon - vor allem in den Wirtschaftsteilen der Tagespresse, auch habe ich die Beiträge hier gelesen. Doch warum erwartest Du, dass ich Euch vorbehaltlos zustimme?
KBS 855 @ 5 Mar 2008, 16:39 hat geschrieben:Vielen kannst du es hunderte male erklären, die kapieren es weiter nicht.
Verstanden habe ich schon, was die GDL will. Manfred Schell will einen Machthebel installieren, mit dem er jederzeit das Land lahm legen kann. Welche politischen Kräfte hinter ihm stehen, weiss ich nicht, doch sehe ich die Gefahr, die darin steckt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ET 423 »

Autobahn @ 5 Mar 2008, 17:11 hat geschrieben: auch habe ich die Beiträge hier gelesen. Doch warum erwartest Du, dass ich Euch vorbehaltlos zustimme?
Ich erwarte keine vorbehaltslose Zustimmung - nicht, daß wir uns hier vollständig auf dem falschen Pfad bewegen. Es ging mir einfach nur darum, zu erklären, warum jetzt wieder Streiks drohen, woran es liegt, was passiert ist. Und das liegt nunmal nicht am Inhalt des Lokomotivführertarifvertrages (LfTV), der ja auch die Bezahlung regelt. Und du meintest ja: Wenn die Bezahlung und die Schichtzeiten der Lokführer wirklich so schlecht waren, kann die GDL doch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Und darum gehts bei dem aktuellen Streit ja eben nicht, denn die Bezahlung wurde schon vereinbart. Nur will die Bahn den LfTV nicht unterschreiben, wenn...
Das wollte ich nur mal klarstellen, nicht, daß wir uns mißverstehen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 5 Mar 2008, 16:54 hat geschrieben: Hätten sich die heutigen GDL Mitglieder früher stärker in Transnet eingebracht, gäbe es die heutigen Probleme nicht.
Genau mit der Antwort zeigst du, dass du keine Ahnung hast, wie das Transnetsystem funktioniert. Es ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst bei Transnet. Aber nicht nur für Tf, auch für Fahrdienstleiter z. B., die aber scheinbar keine Alternative haben (sofern nicht mal viele geschlossen zu Verdi oder sonstwohin wechseln).
Glaubst du etwa dass z. B. beim damaligen geplanten Regio-Ergänzungs-Tarifvertrag sich keiner eingebracht hat und das nur ein einziger Tf gut gefunden hat? Das war übrigens genau der Grund, der die GDL stark gemacht hat.
Verstanden habe ich schon, was die GDL will. Manfred Schell will einen Machthebel installieren, mit dem er jederzeit das Land lahm legen kann. Welche politischen Kräfte hinter ihm stehen, weiss ich nicht, doch sehe ich die Gefahr, die darin steckt.
Nichts als billige Polemik, mehr nicht!!! Mit dir braucht man nicht diskutieren, du hast deine vorgefertigte Meinung und die gilt. Damit stehst du ja nicht mal alleine da, denn viele glauben diesen Propagandamist und diese Lügenmärchen von DB und Kannsnet.

Zum 5000. mal (!!!) die GDL hat den Tarifvertrag schon unterschrieben, also würde es keine Streiks geben, wenn die DB auch unterschreiben würde und nicht versuchen würde, diesen Tarifvertrag wertlos zu machen. Um die Macht gehts hier nur dem Herrn Mehdorn.
Was soll man deiner Meinung nach auch sonst tun? Die beiden Knebelergänzungen annehmen? Dann kann man sich gleich selbst auflösen. Aber was ärgere ich mich mit dir rum, es ist mir sch...egal was du denkst. (Ich bin übrigens kein Mitarbeiter der DB und bin jeden Tag aufs neue dankbar für diesen Konzern nicht arbeiten zu müssen).
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Was ich noch ergänzen wollte: In den Knebelverträgen steht ja auch noch drin, daß die Gewerkschaften, sich gegenseitig die Tarifverträge anerkennen müssen.
Hört sich ja im ersten Moment nicht schlecht an. Nur... das bedeutet, daß die Transnet bei neuen Tarifverhandlungen ganz schnell, innerhalb von einem Tag z.B., einen miesen Vertrag mit der DB abschließen kann und sich die Gdl notgedrungen daran halten muss, ohne selbst in Verhandlungen treten zu können.

Das dies natürlich unhaltbar ist, versteht sich von selbst.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 5 Mar 2008, 18:04 hat geschrieben:Nichts als billige Polemik, mehr nicht!!! Mit dir braucht man nicht diskutieren, du hast deine vorgefertigte Meinung und die gilt. Damit stehst du ja nicht mal alleine da, denn viele glauben diesen Propagandamist und diese Lügenmärchen von DB und Kannsnet.
Ich lese weder Verlautbarungen der Konzernzleitung der DB noch die der Gewerkschaften. Ich bin weder ein Verehrer eines Hartmut Mehdorn, noch habe ich besondere Hochachtung vor den Herren Schell und Hansen. Ich lese hauptsächlich den Wirtschaftsteil der Tagespresse. Vorgefertigte Meinungen vertrete ich keinesfalls, sondern bilde mir aus diesen Informationen meine eigene Meinung. Das diese nicht mit Deiner übereinstimmt, ist allerdings richtig. Dies in einem Diskussionsforum darzulegegen, ist doch der Sinn einer solchen Einrichtung.

Ich habe versucht darzulegen, dass ich in einer Zersplitterung der Gewerkschaftslandschaft, wie sie ja im Bereich der DB zu beobachten ist, eine große Gefahr für unsere Gesellschaft sehe. Besonders dann, wenn eine kleine Berufsgruppe soviel Macht erhält, dass sie eine ganze Volkswirtschaft lahm legen kann. Und das habe ich mit dem Machtstreben von Manfred Schell gemeint.
KBS 855 @ 5 Mar 2008, 18:04 hat geschrieben:Zum 5000. mal (!!!) die GDL hat den Tarifvertrag schon unterschrieben, also würde es keine Streiks geben, wenn die DB auch unterschreiben würde und nicht versuchen würde, diesen Tarifvertrag wertlos zu machen. Um die Macht gehts hier nur dem Herrn Mehdorn.
Was soll man deiner Meinung nach auch sonst tun? Die beiden Knebelergänzungen annehmen? Dann kann man sich gleich selbst auflösen. Aber was ärgere ich mich mit dir rum, es ist mir sch...egal was du denkst. (Ich bin übrigens kein Mitarbeiter der DB und bin jeden Tag aufs neue dankbar für diesen Konzern nicht arbeiten zu müssen).
Logischerweise weisen sich beide Seiten die Schuld zu. Wäre ja auch zu schön, wenn jemand seine Schuld eingestehen würde. Aber vielleicht tue ich mich auch so schwer mit dem Verständnis, weil ich Zeit meines Lebens niemals einer Gewerkschaft angehört habe und immer in der Lage war, mit meinen Arbeitgebern ein einvernehmliches Ergebnis zu erzielen.
Aber ärgern wollte ich Dich wirklich nicht! Zumindest im letzten Satz zeigst Du aber Verbundenheit mit mir <_< . Auch ich habe beruflich mit der Bahn nichts am Hut.
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Beitrag von spock5407 »

Also ich kann die DB schon verstehen, wenn sie einheitliche Bedingungen je Berufsgruppe und damit
eine Abstimmung der Gewerkschaften haben will.

Schliesslich haben die Mitarbeiter doch kein Pickerl auf der Stirn "GDL", "Transnet" oder "GDBA"
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

spock5407 @ 5 Mar 2008, 19:20 hat geschrieben: Also ich kann die DB schon verstehen, wenn sie einheitliche Bedingungen je Berufsgruppe und damit
eine Abstimmung der Gewerkschaften haben will.
Einheitliche Bedingungen je Berufsgruppe? Was sind denn für dich die Bedingungen? Arbeitszeit? Urlaub? Grundgehalt? Zulagen? Falls es dir hilft, es gibt ein halbes dutzend verschiedener Verdienstmöglichkeiten als Tf. Ich meine mich zu erinnern, das hier in diesem Thema auch schon einmal dargelegt zu haben. Beamte haben mehr Urlaub, dafür aber weniger Weihnachtsgeld als ein Angestellter. Ein Beamter verdient im Schnitt 25-40% mehr als ein Angestellter, ein Angestellter aber mehr als einer von DB Zeitarbeit. Ein Angestellter, der kurz nach Aufgabe des Beamtenverhältnisses eingestellt wurde, erhielt immerhin noch eine Lohnstufe über dem heutigen Angestellten (E9) und sogar eine Zulage als Ausgleich zwischen dem Gehalt E9 und Beamter. Danach gabs nur noch die E9, usw.
Und da willst du etwas von einheitlichen Bedingungen in einer Berufsgruppe widerkauen, was dir schon Konzernleitung und Presse vorgekaut haben?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Christian3009
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Beitrag von Christian3009 »

Ich denke das Ziel nach einheitlichen Lohngruppen ist verständlich, Problem der Bahn ist nur, dass sie ein ehemaliger Staatskonzern ist, daher ist es natürlich schwierig die Löhne zu harmonieren, weil man sonst einigen was weg nehmen müsste, und anderen wieder was dazu geben. Alle an das höchste Lohnniveau anzupassen ist sicher schwer zu finanzieren, ich habe aber keine Ahnung wie groß die Differenzen sind. Vielleicht kann ja mal jemand darlegen, wie hoch die Bezüge jeweils sind inklusive Urlaub, Arbeitszeit, W-geld.... vielleicht kann man die Situation der Lokführer dann besser verstehen.
Man müsste ja glauben, gleiche Arbeit gleiches Geld, gleiche Bedingungen, aber das ist sicher nicht nur eine Wunschvorstellung von mir!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich sag ja auch nicht, dass es machbar wäre. Schon gar nicht einfach. Dafür sind einfach strukturelle Unterschiede zu gross.

Ich kann aann aber den Wunsch danach durchaus nachvollziehen.
Seitens Arbeitgeber würde ich Bruttokosten/Arbeitnehmer eines Arbeitnehmers normiert auf eine Standardarbeitszeit pro Jahr verstehen.
Normierung, damit verschiedene Arbeitszeiten und Urlaub/Freizeit vergleichbar gerechnet sind .

Und wenn bei ansonsten gleichen Bedingungen einer in der GDL und der andere bei Transnet wäre, würde ich nicht einsehen, verschiedene
Gehälter zahlen zu müssen.

Das geht nicht sofort und auf einmal, aber ich würde seitens DB schon einen Weg dahin finden wollen.

Abgesehen davon: Die Zeit spielt für die DB. Je länger das Heckmeck dauert, desto mehr Zeit hat sie Konzepte für das Ausgründen
der Lokführer zu erstellen bzw. bereits damit zu beginnen. Und genau das vermute ich hinter den Kulissen. Zeit gewinnen für sowas.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Was sollen eigentlich die Vergleiche mit den Beamten?
Der Arbeitgeber der Beamten ist nicht die DB AG, sondern das BEV! Das Bundeseisenbahnvermögen "leiht" die Beamten an die DB AG aus.

Das BEV erhält von der DB AG dafür lediglich das Geld erstattet, das die DB AG einem eigenen Lokführer bezahlen würde.
Durch die Privatisierung der DB ist der Beamtenstatus bei der DB AG zum Auslaufmodell geworden. Alle Hinweise in diese Richtung sind also irreführend.

Lohnerhöhungen nach DB Tarif tangieren die Beamten in keiner Weise, sondern nur Besoldungserhöhungen für Bundesbeamte sind hier relevant.

hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

mellertime @ 5 Mar 2008, 20:17 hat geschrieben: Was ich noch ergänzen wollte: In den Knebelverträgen steht ja auch noch drin, daß die Gewerkschaften, sich gegenseitig die Tarifverträge anerkennen müssen.
Hört sich ja im ersten Moment nicht schlecht an. Nur... das bedeutet, daß die Transnet bei neuen Tarifverhandlungen ganz schnell, innerhalb von einem Tag z.B., einen miesen Vertrag mit der DB abschließen kann und sich die Gdl notgedrungen daran halten muss, ohne selbst in Verhandlungen treten zu können.

Das dies natürlich unhaltbar ist, versteht sich von selbst.
Umgekehrt wird ein Schuh drauss!

Das heisst, wenn die GDL einen miesen Vertrag abschliesst ........!
So toll sind die von der GDL ausgehandelten Verträgen ja nun auch nicht, vor allem dann, wenn man von der Ausgangslage ausgeht!

hauseltr
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