Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Fastrider @ 8 Apr 2008, 00:05 hat geschrieben: Wirtschaftliche Vereinigung langsamer. Sonderwirtschaftszone Ost zum Beispiel. Das Grundgesetz ermöglicht Einschränkungen der freien Wohnortwahl, wenn dies übergeordnete Interessen erfordern.
Dieser Unfug wurde schon damals diskutiert. Wie hätte eine solche Sonderwirtschaftszone aussehen sollen? Soziale Marktwirtschaft West und sozialistische Planwirtschaft Ost? Gerade letztere ist ja im gesamten RGW zusammen gebrochen. Die traditionellen Handelspartner existierten nicht mehr. Sicher waren die Folgen hart, als hunderte volkseigene Betriebe geschlossen werden mussten. Auch von der Treuhand sind hier viele Fehler gemacht worden. Aber wie man sieht, haben sich wirklich rentable Unternehmen nicht nur halten könnne, sondern sind auch auf dem gesamtdeutschen Markt gut vertreten (ich will nur ein Beispiel nennen: Spreewaldgurken).

Die Möglichkeiten des Grundgesetzes, welche die freie Wohnortwahl einschränken sind stark begrenzt. Das 1996 eingeführte Wohnortzuweisungsgesetz regelt die Verteilung von Spätaussiedlern oder Asylbewerbern, um die Kosten der Sozialhilfe bundesweit zu verteilen und um größere Ansammlungen in einzelnen Kommunen zu vermeiden. Letzteres in erster Linie, um die Eingliederung zu erleichtern.

Die Wiedervereinigung war politisch richtig. Und es gab auch keinen anderen Weg.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Fastrider »

Larry Laffer @ 8 Apr 2008, 00:13 hat geschrieben: Was aber die fehlende Freizügigkeit betrifft, damit hätte man ja den Alleinvertretungsanspruch der vorangegangenen 40 Jahre ad absurdum geführt, man bot jedem Ostdeutschen die Staatsbürgerschaft an, aber nachdem die andere Seite implodiert ist, hätte auf einmal keiner mehr kommen dürfen? Hätte man sie weiter einsperren sollen, ja?
Sonderwirtschaftszone heisst ja nicht zwei Staatsbürgerschaften. Und einsperren hätte man auch niemanden mehr müssen. Die Wanderungsbewegungen hätte man zum Beispiel über den Arbetsmarkt regeln können. Zum Beispiel hätte man einführen können, dass man zur Arbeitsaufnahme im Westen eine Lizenz braucht. Diese wird nur nach Aufnahmekapazität des Westdeutschaen Arbeitsmarktes vergeben.

Übrigens wäre es der Bundesrepublik nicht recht gewesen, wenn die DDR einfach ihre Tore geöffnet hätte und der bundesdeutsche Arbeitsmarkt mit billigen Arbeitskräften aus dem Osten überschwemmt worden wäre. Ich weiss das deshalb, weil ich in der Nähe der österreichischen Grenze aufgewachsen bin und damals das Lohnniveau in Österreich teilweise nur 50% von dem in Bayern war und jeder Österreicher eine Grenzgängerbewilligung wollte, die nur sehr restriktiv ausgegeben wurden. Eingesperrt waren die Österreicher trotzdem nicht.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 8 Apr 2008, 10:27 hat geschrieben:Dieser Unfug wurde schon damals diskutiert. Wie hätte eine solche Sonderwirtschaftszone aussehen sollen? Soziale Marktwirtschaft West und sozialistische Planwirtschaft Ost? Gerade letztere ist ja im gesamten RGW zusammen gebrochen. Die traditionellen Handelspartner existierten nicht mehr. Sicher waren die Folgen hart, als hunderte volkseigene Betriebe geschlossen werden mussten. Auch von der Treuhand sind hier viele Fehler gemacht worden. Aber wie man sieht, haben sich wirklich rentable Unternehmen nicht nur halten könnne, sondern sind auch auf dem gesamtdeutschen Markt gut vertreten (ich will nur ein Beispiel nennen: Spreewaldgurken).
Auch das ist ein Märchen. Abnehmer gab es in den jetzigen Neu-EU-Ländern imer noch. Nur konnten die D-Markpreise nicht bezahlen. Ikarus hatte nach dem 1.7.1990 zum Beipiel grosse Probleme, Getriebeteile für Omnibusse zu bekommen, weil der D-Mark-Preis zu teuer war. Durch die Währungsunion wurden Ost-Produkte in den Neu-EU-Ländern zu teuer und im Westen waren sie aufgrund von mangelnder Produktivität nicht konkurrenzfähig.
Autobahn @ 8 Apr 2008, 10:27 hat geschrieben:Die Möglichkeiten des Grundgesetzes, welche die freie Wohnortwahl einschränken sind stark begrenzt. Das 1996 eingeführte Wohnortzuweisungsgesetz regelt die Verteilung von Spätaussiedlern oder Asylbewerbern, um die Kosten der Sozialhilfe bundesweit zu verteilen und um größere Ansammlungen in einzelnen Kommunen zu vermeiden. Letzteres in erster Linie, um die Eingliederung zu erleichtern.

Die Wiedervereinigung war politisch richtig. Und es gab auch keinen anderen Weg.
Aber wirtschaftlich war sie eine Katastrophe. Und die Arbeitslosigkeit wäre geute deutlich geringer. Und die Spätaussiedler belasten den Arbeitsmarkt noch zusätzlich. Und dass es kenen anderen Weg gegebe hätte, mag ich bezweifeln. Zumindest den wirtschaftlichen Teil hätte man sicher anders gestalten können.
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Beitrag von autolos »

Fastrider @ 8 Apr 2008, 12:03 hat geschrieben: Sonderwirtschaftszone heisst ja nicht zwei Staatsbürgerschaften. Und einsperren hätte man auch niemanden mehr müssen. Die Wanderungsbewegungen hätte man zum Beispiel über den Arbetsmarkt regeln können. Zum Beispiel hätte man einführen können, dass man zur Arbeitsaufnahme im Westen eine Lizenz braucht. Diese wird nur nach Aufnahmekapazität des Westdeutschaen Arbeitsmarktes vergeben.
Offenbar ist manchem hier nicht klar, daß es aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland für alle Deutschen immer Freizügigkeit und freie Wahl des Arbeitsplatzes gab. Insofern wäre die von Dir vorgeschlagene Lösung unmöglich gewesen.
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Beitrag von autolos »

Fastrider @ 8 Apr 2008, 12:14 hat geschrieben: Aber wirtschaftlich war sie eine Katastrophe. Und die Arbeitslosigkeit wäre geute deutlich geringer. Und die Spätaussiedler belasten den Arbeitsmarkt noch zusätzlich. Und dass es kenen anderen Weg gegebe hätte, mag ich bezweifeln. Zumindest den wirtschaftlichen Teil hätte man sicher anders gestalten können.
Tja, wir können ja die Erfahrungen bei der nächsten Wiedervereinigung berücksichtigen. Rückblickend ist es einfach zu sagen, man hätte es anders gestalten können, besser machen können. Aber 1989/90, eine Zeit, an die die meisten Mitforisten vermutlich keine Erinnerung haben können, mußte man eine Entscheidung treffen und konnte keine Planspiele betreiben.
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Beitrag von Autobahn »

autolos @ 8 Apr 2008, 14:48 hat geschrieben: Tja, wir können ja die Erfahrungen bei der nächsten Wiedervereinigung berücksichtigen. Rückblickend ist es einfach zu sagen, man hätte es anders gestalten können, besser machen können. Aber 1989/90, eine Zeit, an die die meisten Mitforisten vermutlich keine Erinnerung haben können, mußte man eine Entscheidung treffen und konnte keine Planspiele betreiben.
Zumindest von mir kann ich sagen, dass ich mich sehr sehr gut an den Fall der Mauer und die Zeit bis zur Wiedervereinigung erinnern kann. Ich kann mich auch noch an die Zeit davor ebenso gut erinnern. In den 50er Jahren haben wir Kerzen in die Fenster gestellt, um an die Brüder und Schwestern in der Zone zu erinnern und der Bau der Mauer war für mich schockierend. Auch wenn ich ab 1976 "Hausverbot" bei Erich hatte, war ich stets gut informiert.

Als ich dann, nach dem Fortfall der Grenzkontrollen, das erste Mal in der "DDR" war, dachte ich, der 2. Weltkrieg wäre erst wenige Wochen vorher zu Ende gegangen. Der Verfall der Häuser und der Infrastruktur war erschreckend. Besonders die Straßen waren eine Katastrophe. Könnt ihr euch vorstellen, in einem fünfstöckigen Haus zu leben, bei dem auf der Gemeinschaftstoilette die Exkremente vom 5. Stock bis zum Keller in das Plumpsklo fliegen? Zugegeben, das war ein Extremfall, die meisten Häuser hatten schon normale Toiletten. Aber ich habe es noch 1990 (!) mit eigenen Augen gesehen (und gerochen).

Angesichts solcher Umstände ist es verständlich, dass die Menschen sofort eine Änderung wollten, und nicht eine Sonderwirtschaftszone.
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Beitrag von Bat »

Autobahn @ 8 Apr 2008, 09:25 hat geschrieben: @ Bat

Einigkeit und Recht und Freiheit ...... Deutschland einig Vaterland.
@Autobahn

... hm ... , ...*grübel* ... soll das alles sein ... ???
Deutschland einig Vaterland , koste es was es wolle??? :blink:
autolos  Erstellt am 8 Apr 2008, 14:48
QUOTE (Fastrider @ 8 Apr 2008, 12:14)
Aber wirtschaftlich war sie eine Katastrophe. Und die Arbeitslosigkeit wäre geute deutlich geringer. Und die Spätaussiedler belasten den Arbeitsmarkt noch zusätzlich. Und dass es kenen anderen Weg gegebe hätte, mag ich bezweifeln. Zumindest den wirtschaftlichen Teil hätte man sicher anders gestalten können.

Tja, wir können ja die Erfahrungen bei der nächsten Wiedervereinigung berücksichtigen. Rückblickend ist es einfach zu sagen, man hätte es anders gestalten können, besser machen können. Aber 1989/90, eine Zeit, an die die meisten Mitforisten vermutlich keine Erinnerung haben können, mußte man eine Entscheidung treffen und konnte keine Planspiele betreiben.
Irgendwas ist ja immer ... ! <_<
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Beitrag von Autobahn »

Bat @ 9 Apr 2008, 02:02 hat geschrieben:
Autobahn @ 8 Apr 2008, 09:25 hat geschrieben: @ Bat

Einigkeit und Recht und Freiheit ...... Deutschland einig Vaterland.
@Autobahn

... hm ... , ...*grübel* ... soll das alles sein ... ???
Deutschland einig Vaterland , koste es was es wolle??? :blink:
Aus dem Text der Hymne der "DDR"

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt,
laßt uns Dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen, daß die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden, reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen, lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben unsres Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben. Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint, über Deutschland scheint


http://www.dhm.de/lemo/objekte/sound/Nachk...neDDR/index.ram

(Real Player)
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Beitrag von autolos »

Autobahn @ 8 Apr 2008, 18:41 hat geschrieben: Könnt ihr euch vorstellen, in einem fünfstöckigen Haus zu leben, bei dem auf der Gemeinschaftstoilette die Exkremente vom 5. Stock bis zum Keller in das Plumpsklo fliegen? Zugegeben, das war ein Extremfall, die meisten Häuser hatten schon normale Toiletten. Aber ich habe es noch 1990 (!) mit eigenen Augen gesehen (und gerochen).


Das war KEIN Extremfall. 1997 habe ich in einer Hausverwaltung gearbeitet und dort auch Häuser zu betreuen gehabt, die noch über ein sogenanntes Außen-WC verfügten, also eines im Treppenhaus auf halber Treppe. Diese waren als Trocken-WC ausgelegt, also ohne Spülung. Ein Anschluß an die Kanalisation gab es auch nicht (Sickergruben). Den Geruch im Sommer kann man sich vielleicht vorstellen. Von diese Häusern gab es damals noch tausende, obwohl schon 7 Jahre seit der Einheit vergangen waren.
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Beitrag von TramPolin »

n-tv: "Linke akzeptiert DKP"

http://www.n-tv.de/Lafontaine_redet_Klarte...413/946322.html

n-tv macht das Ganze etwas reißerisch auf. Im Artikel heißt es dann sinngemäß etwas nüchterner, dass Linke-Boss Oskar Lafontaine keine Möglichkeit sehe, zu verhindern, dass DKP-Mitglieder auf den Linke-Listen bei Kommunalwahlen kandidieren würden.


Kommentar:
Dennoch: Die Linke (PDS) zeigt damit ihre wahre (tiefrote) Fratze. Aus dem Saarland kam ja schon mal ... (das jetzt nicht ganz so ernst nehmen).
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 9 Apr 2008, 13:37 hat geschrieben:Kommentar:
Dennoch: Die Linke (PDS) zeigt damit ihre wahre (tiefrote) Fratze. Aus dem Saarland kam ja schon mal ... (das jetzt nicht ganz so ernst nehmen).
Das Saarland ist doch auch erst später der Bundesrepublik beigetreten <_< Und war Erich nicht auch ein Saarländer?

(auch nicht ganz Ernst nehmen, sind ja nur Tatsachen :D )
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Beitrag von LugPaj »

Das Saarland mit seinem (v.a. historisch) stark vertretenen Bergbau ist sicherlich eine Hochburg der Linken.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 9 Apr 2008, 17:14 hat geschrieben: Und war Erich nicht auch ein Saarländer?
Genau darauf habe ich angespielt.
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Beitrag von Mario »

Hallo

Und wenn mann Umfragen glauben kann wird Oskar wieder MP im Saarland im nächsten Jahr.
Mal sehn ob dann auch keiner mit Oskar reden will.Für die SPD wäre das ein Rückschlag
aller erster Güte.Auch hier in Brandenburg haben laut Umfrage die Linken 31 %.

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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 9 Apr 2008, 18:07 hat geschrieben: Genau darauf habe ich angespielt.
I woas :D
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Beitrag von Bat »

@Autobahn

Der Hinweis auf die NH der DDR, deren erste Strophe ja nicht immer gesungen werden durfte, hilft mir wenig bei meiner Grübelei. :rolleyes:
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Beitrag von Autobahn »

@ Bat

Vierzig Jahre sind eine lange Zeit. Das ein einig Vaterland noch nicht in den Köpfen der Nachkriegsgeneration angekommen ist, macht mich traurig.

Aber zurück zur Hymne der "DDR". Musikalisch enthält sie Elemente des Deutschlandliedes und der Internationale.
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Beitrag von Iarn »

Mario @ 9 Apr 2008, 18:46 hat geschrieben: Hallo

Und wenn mann Umfragen glauben kann wird Oskar wieder MP im Saarland im nächsten Jahr.
Mal sehn ob dann auch keiner mit Oskar reden will.Für die SPD wäre das ein Rückschlag
aller erster Güte.Auch hier in Brandenburg haben laut Umfrage die Linken 31 %.

Mario
Oskar MP? Dann müsste die SPD ihn schon auf den Schild helfen. Ich nehme stark an, die SPD wählt lieber Müller zum MP.
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Beitrag von LugPaj »

Iarn @ 11 Apr 2008, 10:36 hat geschrieben:
Mario @ 9 Apr 2008, 18:46 hat geschrieben: Hallo

Und wenn mann Umfragen glauben kann wird Oskar wieder MP im Saarland im nächsten Jahr.
Mal sehn ob dann auch keiner mit Oskar reden will.Für die SPD wäre das ein Rückschlag
aller erster Güte.Auch hier in Brandenburg haben laut Umfrage die Linken 31 %.

Mario
Oskar MP? Dann müsste die SPD ihn schon auf den Schild helfen. Ich nehme stark an, die SPD wählt lieber Müller zum MP.
Ja...gerade Oskar Lafontaine hier eine perfekte Buehne fuer seine Partei zu geben...da muesste die SPD schon ziemlich verrueckt und selbstzerstoererisch sein, um das zu machen.

Aber nach welchen Umfragen gehst du? Laut der aktuellen Emnid Umfrage bekommt die Linke im Saarland trotz Oskar nur 19%, also waere sie nur 3. staerkste Partei im Saarland.

http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/saarland.htm
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Beitrag von Mario »

Hallo

Naja die Wahl ist erst 2009 und in Thüringen hat die SPD ja schon darüber geredet das auch
ein MP der Linken mit SPD möglich sei.
Also ich glaub den Sozis nichts mehr.Und wenn die möglichkeit besteht dann macht die SPD
das auch.Frau XY in Hessen hat vor der Wahl auch gesagt nicht mit dem Linken und dann????
Ich Wähle diese Linke nicht aber vieleicht geht den anderen Parteien ja mal ein Licht auf das
mann nicht Lügen sollte vor der Wahl damit ist aber auch die CDU gemeint.

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Beitrag von Paul »

Mario @ 12 Apr 2008, 20:45 hat geschrieben: Frau XY in Hessen hat vor der Wahl auch gesagt nicht mit dem Linken und dann????
ach Gottchen! Wenn das die größten Lügen der Politiker wären - ich wäre begeistert. Schlimmer, viel schlimmer ist, das sich an inhaltliche Aussagen nicht gehalten wird. "Mit uns keine Steuererhöhungen", "Keinem wird es schlechter gehen" usw., usf.

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Beitrag von Mario »

Paul @ 13 Apr 2008, 12:48 hat geschrieben:
Mario @ 12 Apr 2008, 20:45 hat geschrieben: Frau XY in Hessen hat vor der Wahl auch gesagt nicht mit dem Linken und dann????
ach Gottchen! Wenn das die größten Lügen der Politiker wären - ich wäre begeistert. Schlimmer, viel schlimmer ist, das sich an inhaltliche Aussagen nicht gehalten wird. "Mit uns keine Steuererhöhungen", "Keinem wird es schlechter gehen" usw., usf.

Paul

Hallo

Aber geanau das meinte ich mit den Steuern und so.Deswegen kann mann das was da in Hessen
passiert ist nicht runter spielen.Herr Koch sollte zurücktreten den mit 12% verlust kann mann
kein MP mehr sein .Aber und das war bei den Schwarzen Verbrechern schon immer so hier gehts
nicht um das Land sondern nur um an der Macht zu bleiben.Demokratie wo ist sie ?????
Ob Kohl ob die Flick Sache oder Barschel im Norden die Schwarzen sind das letzte was das Land
braucht.Persönlich wenn ich einen von den höre muß ich Kotzen.

Mario
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Beitrag von TramPolin »

Lafontaine will Post, Telekom und Stromwirtschaft wieder verstaatlichen

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,547078,00.html

Ist der Mann nun ganz verrückt geworden?
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 13 Apr 2008, 15:26 hat geschrieben: Lafontaine will Post, Telekom und Stromwirtschaft wieder verstaatlichen


Ist der Mann nun ganz verrückt geworden?
Was heißt geworden?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Tequila »

Wieso verrückt?

Gut, die Telekom kann man ruhig so lassen, der derzeitig liberalisierte Telefon- und Internetmarkt hat für die Kunden Vorteile gebracht.
Aber Post? Viele geschlossene Postämter und abgebaute Briefkästen...
Stom? Einige Oligopole, die den Strommarkt beherrschen, die Preise diktieren und in letzter Zeit in zweistelliger Prozentzahl den Preis anhoben bei gleichzeitigen qualitativem Verlust (fehlende Redundanz)...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Eine Wiederverstaatlichung von Post, Telekom und Stromwirtschaft halte ich nicht für sinnvoll. Hätte er diesen Vorschlag für die Deutsche Bahn gemacht, hätte ich ihm vielleicht sogar zugestimmt. Wenn ich mir die ganzen Pläne für eine Bahnprivatisierung anschaue, dann graut mir einfach nur noch. Immer abenteuerlicher, was da vorgeschlagen wird! Meiner Meinung nach hat die DB in dem Zustand, wie sie jetzt ist, an der Börse nichts verloren.
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Beitrag von Autobahn »

Tequila @ 13 Apr 2008, 16:44 hat geschrieben:Wieso verrückt?

Gut, die Telekom kann man ruhig so lassen, der derzeitig liberalisierte Telefon- und Internetmarkt hat für die Kunden Vorteile gebracht.
Aber Post? Viele geschlossene Postämter und abgebaute Briefkästen...
Stom? Einige Oligopole, die den Strommarkt beherrschen, die Preise diktieren und in letzter Zeit in zweistelliger Prozentzahl den Preis anhoben bei gleichzeitigen qualitativem Verlust (fehlende Redundanz)...
Das Beispiel des Telefon- und Internetmarktes zeigt doch in hervorragender Weise, was eine Liberalisierung und ein Wettbewerb dem Verbraucher an Vorteilen beschert.

Der Paketsektor ist schon seit Jahren liberalisiert und trotz zahlreicher KEP-Dienstleister ist die Post immer noch nicht Pleite, im Gegenteil, sie ist einer der größten Logistikdienstleister der Welt. Der Wegfall des Briefmonopols ist erst wenige Wochen alt. Die Mitbewerber sind derzeit dabei, sich durch neue Vertriebswege Zugang zum Verbraucher zu schaffen. Die Post schließt zwar Postämter (die ja keine Ämter mehr sind, sondern Filialen), arbeitet aber dafür mit Vertragspartnern (Schreibwarengeschäfte ect.) zusammen. Jeder Zusteller nimmt auch frankierte Briefe von der älteren Dame mit, die nicht mehr den Weg zum nächsten Briefkasten schafft.

Die "Oligopole" der Stromkonzerne beruhen darauf, dass sie früher vom Staat ein Versorgungsgebiet garantiert bekamen. Im Gegenzug errichteten sie auch die Infrastruktur. Auch hier stehen wir noch am Anfang der Liberalisierung und wegen der Durchleitungsgebühren, aber auch wegen der geringeren Aufklärung der Verbraucher (als bei der Telekommunikation) ist ein echter Wettbewerb noch nicht eingetreten. In den derzeitigen Preiserhöhungen sehe ich auch den Versuch der Konzerne, noch schnell vor einem Zwangsverkauf der Übertragungswege Gewinn zu machen.
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Beitrag von 612 hocker »

Lafontaine will Post, Telekom und Stromwirtschaft wieder verstaatlichen
Also sind das doch Kommunisten.
Immer abenteuerlicher, was da vorgeschlagen wird! Meiner Meinung nach hat die DB in dem Zustand, wie sie jetzt ist, an der Börse nichts verloren.
Hauptsache die bekommen das Netz nicht. Sonst wird dies noch viel schlimmer. Am schlimmsten finde ich, dass die Bundesnetzagentur schon jetzt nicht mehr durchblickt.
Einige Oligopole, die den Strommarkt beherrschen, die Preise diktieren und in letzter Zeit in zweistelliger Prozentzahl den Preis anhoben bei gleichzeitigen qualitativem Verlust (fehlende Redundanz)...
Man muss denen nur die Netze wegnehmen, dann gibt es auch gescheiten Wettbewerb.
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Beitrag von Autobahn »

VT 609 @ 13 Apr 2008, 16:44 hat geschrieben:Wenn ich mir die ganzen Pläne für eine Bahnprivatisierung anschaue, dann graut mir einfach nur noch. Immer abenteuerlicher, was da vorgeschlagen wird! Meiner Meinung nach hat die DB in dem Zustand, wie sie jetzt ist, an der Börse nichts verloren.
Die vorliegenden Pläne, vor allen die der SPD, sind in der Tat Murks. Ich kann auch keinem Kleinaktionär dazu raten, Bahnaktien zu kaufen. Aber dennoch muss die Bahn ohne Netz verkauft werden, um einen wirklichen Wettbewerb möglich zu machen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 13 Apr 2008, 17:12 hat geschrieben: Das Beispiel des Telefon- und Internetmarktes zeigt doch in hervorragender Weise, was eine Liberalisierung und ein Wettbewerb dem Verbraucher an Vorteilen beschert.
Da ist die Frage ob das nur Liberalisierung und Wettbewerb ausgelöst hat. Man darf nicht vergessen, dass durch den Fortschritt der Technik die Kosten, die ein Telekommunikationsunternehmen zu tragen hat, in den Keller gegangen sind. Statt armdicken Kupferkabeln, hat man heute ein Glasfaserkabel. Statt mechanischen Vermittlungsstellen mit extrem hohen Wartungsaufwand (bewegliche Teile müssen gewartet werden, die analogen Schaltungen justiert und vieles mehr) hat man heute Elektronik, die nur geringen Wartungsaufwand braucht. Die Abrechnung der Gebühren erfolgt nicht mehr von Hand an den Zählern der Vermittlungsstelle, sondern automatisiert.

Dass die Kosten der Bereitstellung der Infrastruktur extrem in den Keller gefallen sind kann man nicht der Liberalisierung zuteilen, die Liberalisierung war nur mehr oder weniger zufällig eben auch zu dem Zeitpunkt. Einen massiven Preissturz hätte es sicherlich auch mit einer Behörde als Betreiber gegeben. Ob dieser höher oder niedriger ausgefallen wäre kann man sicherlich nicht so einfach pauschal sagen.
Die Post schließt zwar Postämter (die ja keine Ämter mehr sind, sondern Filialen), arbeitet aber dafür mit Vertragspartnern (Schreibwarengeschäfte ect.) zusammen.
Die wiederum wenn man nach diversen Zeitungsartikel geht daran häufig beinahe pleite gehen und darüber nachdenken das wieder abzuschaffen.
Jeder Zusteller nimmt auch frankierte Briefe von der älteren Dame mit, die nicht mehr den Weg zum nächsten Briefkasten schafft.
Dafür muss sie sich ja auch nur stundenlang in den Hausgang setzen, damit sie den Zusteller auch nicht verpasst...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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