Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 5 May 2008, 23:42 hat geschrieben: Aber gleichzeitig werden sie durch die stärkere Preiserhöhung viel härter getroffen. Währen bei uns der Preis in den letzten 5 Jahren nur um 30% gestigen ist, ist er dort um 150% gestiegen. Somit hat der hohe Steueranteil bei und auch eine puffernde Wirkung und macht uns weniger anfällig.
Weniger anfällig? Wenn Du das wirklich so siehst. :o

Die Steuer kommt halt obendrauf, zahlen tun wir mehr, nur prozentual kommen wir besser weg. Aber, was ist das schon? Haben wir was davon?

In den USA ist es trotzdem erheblich billiger, da kann man noch so intensiv die Prozentrechnung hervorkramen. Der einzige "Vorteil" ist vielleicht, dass sich hierzulande durch die hohe Steuer viele kein Auto mehr leisten können und öffentlich fahren oder mit einem "klapprigen Damenrad" ("Die Ärzte"). Somit werden diese weniger getroffen. Wenn das Auto schon weg ist, dann kann man es dem Bürger nicht mehr wegnahmen. Er wird nicht unzufriedener.
Gut, der MVV wird auch teurer, selbst das Öl und das Kettenfett fürs Rad wird einem nicht mehr hinterher geworfen, aber das verkraftet man noch.
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 5 May 2008, 23:48 hat geschrieben:Weniger anfällig? Wenn Du das wirklich so siehst. :o
Nein. Wer in den USA nicht im Überfluss lebt, muss sich viel stärker einschränken, als jemand bei uns einschränken müsste. Wenn bei uns der Preis auf 1,30 steigt ist das weniger schlimm, als wenn er auf 2,50 steigt. In dieser Relation ist der Preis in den letzten Jahren in den USA gestiegen.
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 5 May 2008, 23:58 hat geschrieben: Nein. Wer in den USA nicht im Überfluss lebt, muss sich viel stärker einschränken, als jemand bei uns einschränken müsste. Wenn bei uns der Preis auf 1,30 steigt ist das weniger schlimm, als wenn er auf 2,50 steigt. In dieser Relation ist der Preis in den letzten Jahren in den USA gestiegen.
Tut mir Leid, ich sehe das nicht so. Mit der Logik müsste man die Steuer noch stärker anheben, dann würden Erhöhungen seitens der Mineralölfirmen prozentual noch weniger weh tun.

Nachvollziehen kann ich, dass es für die Amerikaner ein größerer Schock ist, was sich da preislich tut. Das hast Du Recht.

Aber: Die Schocks haben wir schon hinter uns. Das ist der Unterschied. Kohl hatte zur Einheit die Mineralölsteuer extrem stark angehoben, Schröder dann in mehreren Stufen die Ökosteuer.

Fakt ist aber immer noch: Die Amerikaner zahlen derzeit weniger. Und darauf kommt es an-. Nicht auf Schocks. Nicht auf größere Einschränkungen in weniger Zeit. Ich vergleiche hier den Ist-Zustand.

Bin mal gespannt, wie die Anderen dies sehen (Rohrbacher etc.)
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 6 May 2008, 00:05 hat geschrieben:Nachvollziehen kann ich, dass es für die Amerikaner ein größerer Schock ist, was sich da preislich tut. Das hast Du Recht.
Dort ist es so, dass sich manche die Fahrt zur Arbeit nicht mehr leisten können oder dass kleine Betriebe (Handwerker, Pizzadienste) in ihrer Existenz bedroht sind. Das wird dort auch medial verbreitet. Solche Horrormeldungen habe ich bei uns noch nicht mehr gehört. Wenn mir jemand den ersten Pizzadienst nennt, der wegen der Spritpreise zusperren musste, nehme ich alles zurück. Aber: andere Gründe gelten nicht.
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 6 May 2008, 01:16 hat geschrieben: Dort ist es so, dass sich manche die Fahrt zur Arbeit nicht mehr leisten können oder dass kleine Betriebe (Handwerker, Pizzadienste) in ihrer Existenz bedroht sind. Das wird dort auch medial verbreitet. Solche Horrormeldungen habe ich bei uns noch nicht mehr gehört. Wenn mir jemand den ersten Pizzadienst nennt, der wegen der Spritpreise zusperren musste, nehme ich alles zurück. Aber: andere Gründe gelten nicht.
Hierzulande sind wegen der Spritpreise auch schon einige Pleite gegangen oder haben zu kämpfen (Speditionsgewerbe etwa). Es kam bei uns halt früher oder schleichender, aber es kam.

Das einzige Positive ist vielleicht, dass auch wegen der höheren Spritpreise tendenziell verbrauchsärmere Fahrzeuge gefahren werden als in den USA. Da können wir durchaus zusammenkommen. Aber es hat nicht jeder die Kohle, sich einen Neuwagen zu kaufen. Treffen tut es hierzulande auch die kleinen Leute und auch die Handwerker.

Und noch mal zu der Pufferung: Dann müsste man ja einfach alles drastisch höher besteuern, um der Wirtschaft was Gutes zu tun. Erhöhungen seitens der Anbieter könnte sie dann leichter verkraften, da sie sich ja an die höheren Steuern gewöhnt hat.

(Zu) hohe Steuern können aber doch keine Lösung sein! Anreize kann man ja geben - für verbrauchsarme und saubere Fahrzeuge etwa.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wenn man den hier genannen Nutzen rausrechnet...kommt man evtl. auf 135 EURO pro Auto, das reissts aber wirklich nicht raus! Geht es hier ja um eine Größenordnung und nicht um eine Centgenau berechnete Summe.
Größenordnung? Und wie kommst du drauf, dass das die Größenordnung von 5 Euro ausmacht? ;)

Und selbst wenn: Ich halte ein Auto für ein Gut, dass durchaus subventioniert werden darf, nicht nur die Eisenbahn. Denn nur das Auto schafft für den Großteil der Bevölkerung die Mobilität, die die Gesellschaft und der Staat fordert und benötigt. Man darf das Auto nicht nur als Dreckschleuder sehen, denn einige scheinen die Statistiken zu verdrängen, aber das Auto ist eben lange nicht die Dreckschleuder Nummer 1, die einfach nur pfui ist, weder bei CO2 noch beim Feinstaub. Ansonsten müsste man den Leuten auch mit Strafsteuern ihre Häuser und Haushaltsgeräte effizienter machen! Weil man braucht keinen Kühlschrank, irgendwie geht's sicher anders. Nein, ich will keinen bekehren. Fernseher, Internet, Computer: reiner Luxus mit unverhältnismäßig hohem Energieverbrauch. Geht's in den Laden, kauft's euch neue Geräte, rund 2000 Euro können das schon werden, aber hey der Umwelt zuliebe und für die Ideologie. Oder umfasst die nur das Auto? Wir erinnern uns wie viele AKW in Deutschland nur für Standby-Schaltungen am Laufen sind, es sind zwei Stück! Und wenn man jetzt in den volkswirtschaftlichen Nutzen des Eisenbahnforums noch die Risiken durch das AKW durchrechnet, klar... dann schaut's nicht gut aus für das Eisenbahnforum, wenn man das so sieht.
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Beitrag von autolos »

Autobahn @ 5 May 2008, 17:19 hat geschrieben: Für Dich und Deine Familie mag es angenehm sein, mit der Bahn zu Reisen. Ich empfinde Reisezeit/Fahrtzeit (auch mit dem Auto!) immer als notwendiges Übel. Daher achte ich bei der Planung in erster Linie darauf. Eine kürzere Reisezeit bringt mir mehr Freizeit, vor allem wenn ich die beruflichen Touren optimal plane.
Das macht auch einen Unterschied aus: Ich beschäftige mich in der Freizeit z.B. mit Lesen, weshalb eine Fahrt im Zug (oder auch Bus) keine verlorene Zeit ist. Auch kann man sich im Zug mit den Kinder beschäftigen oder in Ruhe essen, was auch keine verlorene Zeit ist. Beruflich ist es bei mir auch so, daß ich Fahrzeit als Arbeitszeit nutzen kann, was im Auto nur schwer möglich wäre. Aber es ist halt jeder anders. Deshalb soll ja jeder für sich entscheiden und nicht andere bevormunden.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 6 May 2008, 02:50 hat geschrieben: Größenordnung? Und wie kommst du drauf, dass das die Größenordnung von 5 Euro ausmacht? ;)
Ich meinte eher die Größenordnung von den gesammten 140 EURO. Dass die von dir genannten Spezialfälle (Traktor, Einsatzfahrzeuge und Fahrräder) keinen besonders großen Teil der Verkehrskosten ausmachen kann man sich an 5 Fingern abzählen; vereinfacht:
- Ein Traktor braucht gar keine Strasse, der kommt überall durch.
- Einsatzfahrzeugen reicht im Notfall n besserer Feldweg
- Für Fahrräder müssen die Fahrbahnen bei weitem nicht so stabil, so breit und so gerade verlaufen
Blöde hypothetische Frage: Wie viel Geld würden wir ausgeben, wenn nur noch Traktoren, Eisatzfahrzeuge und Fahrräder unterwegs wären und zwar auf Fahrradwegniveau ausgebauten Strassen, was den dreien absolut reichen würde?
Genau dieses Geld kannst du jetzt von den 140 EURO abziehen.
Und selbst wenn: Ich halte ein Auto für ein Gut, dass durchaus subventioniert werden darf, nicht nur die Eisenbahn.
Das hat hier auch niemand anders behauptet.
Denn nur das Auto schafft für den Großteil der Bevölkerung die Mobilität, die die Gesellschaft und der Staat fordert und benötigt.
Das ist in meinen Augen und in den Augen der meisten Verkehrsforschen ein Trugschluss.
Das Auto hat die heutigen Mobilitätsvorstellungen erst geschaffen.
Man darf das Auto nicht nur als Dreckschleuder sehen,
...nicht nur, aber auch!
denn einige scheinen die Statistiken zu verdrängen, aber das Auto ist eben lange nicht die Dreckschleuder Nummer 1, die einfach nur pfui ist, weder bei CO2 noch beim Feinstaub. Ansonsten müsste man den Leuten auch mit Strafsteuern ihre Häuser und Haushaltsgeräte effizienter machen! Weil man braucht keinen Kühlschrank, irgendwie geht's sicher anders. Nein, ich will keinen bekehren. Fernseher, Internet, Computer: reiner Luxus mit unverhältnismäßig hohem Energieverbrauch. Geht's in den Laden, kauft's euch neue Geräte, rund 2000 Euro können das schon werden, aber hey der Umwelt zuliebe und für die Ideologie. Oder umfasst die nur das Auto? Wir erinnern uns wie viele AKW in Deutschland nur für Standby-Schaltungen am Laufen sind, es sind zwei Stück! Und wenn man jetzt in den volkswirtschaftlichen Nutzen des Eisenbahnforums noch die Risiken durch das AKW durchrechnet, klar... dann schaut's nicht gut aus für das Eisenbahnforum, wenn man das so sieht.
Wir können die einzelnen Punkte jetzt nacheinander durchgehen, was aber nicht viel bringen wird.
In vielen von dir genannten Bereichen ist durchaus Bewegung (Energiepässe für Häuser, Verbrauchsoptimierung von Geräten und auch die Abgasvorschriften für Heizungen sind verschärft worden), andere Punkte nicht ganz ernst zu nehemen und bei dem Rest geb ich dir durchaus recht.
Nur ist das schlechteste Argument etwas nicht zu tun, dass man ja auch was anderes tun könnte!
In all diesen Bereichen muss etwas getan werden, aber kein Bereich vereint hohe Subventionen, vermeidbare Umweltbelastung und große Gesammtwirkung so eindeutig wie der Autoverkehr!
Also ist es nur offensichtlich auch dort anzusetzen!
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 6 May 2008, 01:34 hat geschrieben: Hierzulande sind wegen der Spritpreise auch schon einige Pleite gegangen oder haben zu kämpfen (Speditionsgewerbe etwa). Es kam bei uns halt früher oder schleichender, aber es kam.

Das einzige Positive ist vielleicht, dass auch wegen der höheren Spritpreise tendenziell verbrauchsärmere Fahrzeuge gefahren werden als in den USA. Da können wir durchaus zusammenkommen. Aber es hat nicht jeder die Kohle, sich einen Neuwagen zu kaufen. Treffen tut es hierzulande auch die kleinen Leute und auch die Handwerker.

Und noch mal zu der Pufferung: Dann müsste man ja einfach alles drastisch höher besteuern, um der Wirtschaft was Gutes zu tun. Erhöhungen seitens der Anbieter könnte sie dann leichter verkraften, da sie sich ja an die höheren Steuern gewöhnt hat.

(Zu) hohe Steuern können aber doch keine Lösung sein! Anreize kann man ja geben - für verbrauchsarme und saubere Fahrzeuge etwa.
Nein, ich gebe hier Fastrider recht. Wichtig ist vor allem auch der prozentuale Anstieg. Sicher, Deutschland hatte schon traditionell hohe Spritpreise, aber die gesamte Gesellschaft hat sich doch darauf schon ewig eingestellt. Ob das nun im Fahrzeugkauf liegt, oder am Fahrradhaenger oder der Reifenwahl oder Schisarg oder Heizungstyp, Wohnungswahl u.s.w..

Fuer die Amerikaner ist das ganze Thema neu und haben nun auch dementsprechend ihre teure Infrastruktur dastehen. Dicke fette Autos, Wohnungen wo man fuer alles, egal ob Supermarkt oder Friseur mit dem Auto hinfahren muss und zur Arbeit noch viel weiter...

So einfach verkauft man nicht seine Wohnung und sein Auto. Deshalb ist der Schock bei den Amis nun um einiges groesser als bei uns.

Und ja....hohe Steuern sind keine Loesung, aber in diesem konkreten Fall haben sie einen Effekt der Pufferung und das, was die Deutschen ueber lange zeit schon schmerzhaft verkraften mussten, tritt bei anderen nun um so schneller ein.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von TramPolin »

Experten erwarten Ölpreis in den nächsten zwei Jahren von bis zu 200 US-Dollar - Peak Oil (höchste Förderquote, danach geht es kontinuierlich nach unten) war angeblich schon 2005 erreicht

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,551984,00.html
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Beitrag von ET 423 »

Und ich erwarte einen Anstieg auf bis zu 1000USD pro Barrel in den nächsten zehn Jahren. So, jetzt ist eine Horrormeldung draußen, kann man den realen Preis weiter hochschrauben... <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 7 May 2008, 15:29 hat geschrieben: Und ich erwarte einen Anstieg auf bis zu 1000USD pro Barrel in den nächsten zehn Jahren. So, jetzt ist eine Horrormeldung draußen, kann man den realen Preis weiter hochschrauben... <_<
Natürlich ist die Psychologie mit entscheidend. Die zitierten Analysten lagen aber in der Vergangenheit richtig. Allerdings, man kann es ja als selbst erfüllende Prophezeiung sehen. <_<

Wie mal der Fall bei FOCUS, in dem es hieß, eine Bank wäre so gut wie Pleite, wonach die Anwender ihr Geld abzogen und die Bank Pleite ging. Über den letzten Fall könnte man fast lachen, wenn er nicht so traurig wäre.

Dennoch Peak Oli kann man nicht wegdiskutieren. Die Förderung lässt sich derzeit nur noch mit Mühe steigern, wenn überhaupt. Bei sinkender Förderung und steigendem Erdölhunger steigt dann aber auch der Ölpreis. Und das betrachte ich schon mit Sorge.
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Beitrag von ET 423 »

Das ist natürlich nicht wegzudiskutieren, daß bei gleichbleibender oder gar sinkender Förderung bei steigendem Bedarf der Preis steigt. Ich erwarte auch nicht konstante Ölpreise oder gar Preise wie zu Omas Zeiten. Was aber in den letzten Wochen und Monaten am Ölmarkt los ist, kann mir keiner mit irgendwelchen fadenscheinigen Gründen erklären. Seien dies die x-ten Dauerkrisen im Nahen Osten oder Förderschwierigkeiten oder oder oder. Irgendwie ist es ja auch seltsam, daß immer vor größeren Reisewellen (wie das berühmte Ostern oder kürzlich das verlängerte Wochenende: 1. Mai Feiertag, 2.Mai Brückentag, 3.+4. Mai Sa+So) die Preise an der Tanke teilweise massivst anziehen, obwohls draußen in der Welt grad nicht bebt. Jedenfalls nicht stärker als sonst. Gut, das mit den Tankstellenpreisen ist jetzt nur auf Deutschland bezogen, aber auch beim Ölpreis wird meiner Meinung nach massivst Preistreiberei von Spekulanten betrieben, indem man beispielsweise künstlich die Nachfrage steigert - halt nur auf dem Papier.
Ich würde mich ja nicht wundern, wenn sich diejenigen, die sich bei der Immobilienkrise die Finger verbrannt haben, jetzt ihre maroden Bilanzen über den Ölpreis wieder sanieren und z.B. nächstes Jahr wieder goldige Bilanzen vermelden. Aber ok, der letzte Absatz ist wieder reine Spekulation, dieses Mal nur von meiner Phantasie. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 7 May 2008, 15:53 hat geschrieben: ..... aber auch beim Ölpreis wird meiner Meinung nach massivst Preistreiberei von Spekulanten betrieben, indem man beispielsweise künstlich die Nachfrage steigert - halt nur auf dem Papier.
Ich würde mich ja nicht wundern, wenn sich diejenigen, die sich bei der Immobilienkrise die Finger verbrannt haben, jetzt ihre maroden Bilanzen über den Ölpreis wieder sanieren und z.B. nächstes Jahr wieder goldige Bilanzen vermelden. Aber ok, der letzte Absatz ist wieder reine Spekulation, dieses Mal nur von meiner Phantasie. ;)
Das ist keine Phantasie, sondern Realität. Wenn auch nicht unbedingt von den Immobilienspekulanten. Vor allem der schwache Doller hat dazu kräftig beigetragen. Die derzeit anspringende Konjunktur in den USA tut ihr übriges.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Jojo423 »

wieso ist eigentlich das öl so teuer obwohl der dollar so tief gesuken ist??? :huh:
Viele Grüße
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Beitrag von ropix »

Watzinger @ 7 May 2008, 16:06 hat geschrieben: wieso ist eigentlich das öl so teuer obwohl der dollar so tief gesuken ist??? :huh:
weil das Öl so teuer ist :D - also noch viel teurer wohlgemerkt
-
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Watzinger @ 7 May 2008, 16:06 hat geschrieben: wieso ist eigentlich das öl so teuer obwohl der dollar so tief gesuken ist??? :huh:
Weil statt in Dollar in Öl investiert wird.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ET 423 »

Watzinger @ 7 May 2008, 16:06 hat geschrieben:wieso ist eigentlich das öl so teuer obwohl der dollar so tief gesuken ist??? :huh:
Weil der Ölpreis für ein Barrel immer noch in Dollar abgerechnet wird. Das hat mit dem Dollar-Euro-Kurs nichts zu tun. Wichtig wird es eher für die EURO-Länder und die Länder, die ihren Umrechnungskurs an den Euro gekoppelt haben. Dadurch wirkt sich der steigende Ölpreis nicht ganz so schlimm auf uns aus, wird quasi etwas abgemildert. Aber halt nur ein bißchen. Würde der Euro jetzt auch noch wegknicken (hey! Hier hamma gleich die nächste Gruselankündigung *G*), hätten wir an den Tankstellen noch mehr zu leiden...
Autobahn @ 7 May 2008, 15:58 hat geschrieben: Das ist keine Phantasie, sondern Realität. Wenn auch nicht unbedingt von den Immobilienspekulanten. Vor allem der schwache Doller hat dazu kräftig beigetragen. Die derzeit anspringende Konjunktur in den USA tut ihr übriges.
Mit der Phantasie meinte ich nur das mit den Immobilienspekulanten. Ich meine, daß Öl-Spekulationen betrieben werden, ist ja in aller Welt bekannt, aber ob die Immobilienheinis, die bei der Krise in den Dreck gelangt haben, dies auch betreiben, weiß ich nicht. Darum meinte ich "Phantasie". ;)
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 7 May 2008, 16:16 hat geschrieben: (hey! Hier hamma gleich die nächste Gruselankündigung *G*), hätten wir an den Tankstellen noch mehr zu leiden...
Der Euro brach heute um ein ganzes Prozent ein. Von einem langfristigen Trend kann man wohl noch nicht sprechen. Allerdings ist der Dollar von seinen schlimmsten Tiefpunkten, bei denen der EUR 1,60 Dollar wert war, schon seit einiger Zeit wieder weg, jetzt liegt der Kurs bei etwa 1,55. Sorge bereitet mir, dass trotz leichter Dollar-Erholung seit einigen Tagen der Ölpreis wieder drastisch ansteigt (es vergeht kaum ein Tag ohne neues Allzeithoch).
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 7 May 2008, 16:26 hat geschrieben: Sorge bereitet mir, dass trotz leichter Dollar-Erholung seit einigen Tagen der Ölpreis wieder drastisch ansteigt.
Richtig, und was heißt das? Genau, der Ölpreis wird an sich nicht von Wirtschaftsfaktoren betrieben (denn ansonsten müßts ja wieder besser werden), sondern einzig und alleine ausgehandelt. Sowohl durch die Spekulanten und die Horrormeldungen, als auch sicherlich durch die Öl-Heinis (die Scheichs).
Wenn du bearbeitest, mach ich das auch noch *g*: Daß der Euro total überbewertet ist, liegt ja sicherlich auch auf der Hand. Beide Sachen (Ölpreis und Euro) sind derzeit bei weitem zu teuer, viel teurer als es der normale Markt bestimmen würde.
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Beitrag von Jojo423 »

Welche Tankstelle ist eigentlich die günstigste?

evt. für West:

Bavarian Petrol Freiham

Metro Tankstelle (Peter-Anders-Str.) Pasing
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von ET 423 »

Watzinger @ 7 May 2008, 16:29 hat geschrieben: Welche Tankstelle ist eigentlich die günstigste?
Da schaut man am Besten auf www.adac.de, hört Radio oder liest in Zeitungen. Im Übrigen sind solche Meldungen über die preiswertesten Tankstellen nicht viel wert. Der Preis an den Tankstellen ändert sich nämlich oft, nicht selten mehrmals am Tag. Das sehe ich immer dann recht anschaulich, wenn ich S1 fahre. Zwischen Unterschleißheim und Lohhof gibt es eine Tankstelle in Sichtweite von den Gleisen aus. Da ändern sich die Spritpreise manchmal im Stundentakt. Bei der letzten S1-Runde beispielsweise am Abend ist der Preis manchmal um zwei Cent höher/niedriger als noch etwa drei bzw. sechs Stunden davor. :rolleyes:
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Beitrag von Hot Doc »

Watzinger @ 7 May 2008, 16:06 hat geschrieben: wieso ist eigentlich das öl so teuer obwohl der dollar so tief gesuken ist??? :huh:
Ich würds mal andersrum formulieren: Dem niedrigen Dollarkurs haben wir es zu verdanken, dass das Öl nicht noch teurer ist.

Ich persönlich glaube ja noch nicht einmal, dass das Erreichen des Peak Oil so sehr damit zusammenhängt. Viel mehr denk ich ist die stetig exponential wachsende Nachfrage an Öl dafür verantwortlich. Das war schon Wissenschaftlern in den 80er Jahren klar, dass wenn die Chinesen und die Inder alle Autofahren wollen, das Öl vorne und hinten nicht mehr reicht. Und dass das Problem eben nicht erst spannend wird, wenn das Öl zu Ende geht sondern schon wenn es langsam auf den Punkt zuläuft, an dem mehr verbraucht als produziert wird.
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Beitrag von Autobahn »

Außerdem ist es eigentlich eh egal, wann und wo man tankt.
Ich habe letztens so Nasen gesehen die sich in die langen Schlangen eingereiht haben, weil der Sprit dort 0,01€ billiger war als an "meiner" Tanke.
Der durchschnittliche Autofahrer tankt sagen wir 60 Liter, da macht der eine Cent, lächerliche 0,60 Euro aus, dafür warte ich bestimmt keine halbe Stunde auf das Zeug.
Ein lokaler Radiosender in Düsseldorf hat einmal eine Werbeaktion gestartet. An einem Tag sollte ein einer bestimmten Tankstelle von 8:00h - 10:00h der Sprit nur noch halb so viel kosten, wie üblich. Die ersten stellten sich bereits am Abend an. Schon lange vor Eröffnung musste die Polizei die Straße absperren, um ein Chaos zu verhindern. Ergebnis: Wer sich erst um 5:00h angestellt hatte, erreichte die Zapfsäule nach 10:00h, und da war die Aktion beendet :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von ET 423 »

Sowas Ähnliches gab es hier auch. Da wurde in der früh im Radio eine Tankstelle genannt, bei der kostenlos getankt werden durfte in einem engen und bestimmten Zeitraum - bezahlt wurde die Aktion vom Radiosender (ich glaube, Gong 96,3 war das) - gemäß dem Motto "Gong füllt dir den Tank" oder so ähnlich. Die Schlangen vor der Tankstelle waren phänomenal und man mußte dann an der Kasse nur sagen "Danke Radio Gong!". Wie dem auch sei, der langen Rede kurzer Sinn: Für eine kostenlose Tankfüllung würde ich mich garantiert nicht zum Deppen machen, geschweige denn mich stundenlang in eine Schlange stellen auf die Gefahr hin, wie bei deinem Beispiel mit Düsseldorf, dann letztendlich doch leer auszugehen. B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Hot Doc »

Gab auch mal ne Tankstelle aufm Land, da hatte der Azubi am Abend die Preise neu in den PC eingegeben und dabei das Komma verschoben...da kostete das gute Zeuch nur noch 13 Cent.
Und da man dort auch Nachts mit Karte zahlen konnte, war die ganze Nacht ein mordsmäßiger Betrieb, (die Leute kamen mit Eimern und Flaschen etc.) bis in den frühen Morgenstunden die Tanks alle waren.
Kam mal im Fernsehen n Bericht darüber.
:lol: :lol: :lol:

Der Azubi ist trotz allem nicht gefeuert worden. Glück gehabt!
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Beitrag von TramPolin »

Nicht ganz zum Thema passend (am Rande zum Thema Mobilität gehörig), aber, wo soll ich es sonst hinpacken?

Es geht um folgende Frage:

Warum in aller Welt braucht man Ampeln und Verkehrsregeln?
Es geht auch ohne, zumindest hier:
http://www.youtube.com/watch?v=RjrEQaG5jPM
elchris
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Beitrag von elchris »

Dann schau dir mal die Deutschen Autofahrer an, wenn sie an einer Kreuzung keine Bodenmarkierungen haben (z.B. wegen neuem Belag). Chaos!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja mei. In Deutschland (dem Land der glatt gefönten Rasenflächen mit "Spielen verboten" Schildern und Gartenzwergarmeen) ist halt alles schön geordnet und nach Vorschrift geregelt. Da sind halt andere flexibler und wie man sieht, funktioniert das da auch. :D
Das ist in meinen Augen und in den Augen der meisten Verkehrsforschen ein Trugschluss.
Das Auto hat die heutigen Mobilitätsvorstellungen erst geschaffen.
Ja und? Egal wer sie irgendwann mal geschaffen hat: Die Anforderungen sind jetzt da.
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 8 May 2008, 12:32 hat geschrieben: Ja und? Egal wer sie irgendwann mal geschaffen hat: Die Anforderungen sind jetzt da.
Genau mit der Beründung hält sich in Deutschland eine immer auswachsendere Bürokratie...irdenwann hatt mal eine Vorschrift gefordert, dass...
Man kann aber eben durchaus auf lange Sicht diese Anforderungen ändern. Und das klappt nicht mit verbieten oder wegnehmen, sondern geht mit der Zeit, so dass sich auch keiner auf den Schlips getreten fühlt. Aber wenn ich sage: "Ihr werdet nicht mehr Autofahren wollen oder brauchen!" kommt die Antwort, " Wir wollen aber weiterhin Autofahren!" nicht weil die Menschen es wirklich wollen, sondern weil sie es sich schlicht nicht mehr vorstellen können, dass man auch ohne Auto leben kann - und das ohne Komfort- oder Mobilitätseinbußen - sondern sich fragen, wie sie die (vom Auto erschaffenen) Anforderungen ohne Auto bewältigen sollen.
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