Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

sondern weil sie es sich schlicht nicht mehr vorstellen können, dass man auch ohne Auto leben kann - und das ohne Komfort- oder Mobilitätseinbußen
Dann sag' doch mal ganz konkret wie das funktionieren soll.
Wie soll der durchschnittliche Rohrbacher (also ich) ohne Auto genauso komfortabel und mobil leben können wie ohne?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es soll auch menschliches Leben ausserhalb von Rohrbach geben....
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 8 May 2008, 13:28 hat geschrieben: Es soll auch menschliches Leben ausserhalb von Rohrbach geben....
Das ist keine Antwort, außer dass es mal wieder knallhart offenbart, was für einen Schachfug manche verbreiten, immerhin hab' das Glück 'nen richtig gut bedienten Bahnhof zu haben, den hat die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht! Ja, vielleicht für ein paar optimistische Singlemenschen vor allem in der Stadt ist es möglich, für die meisten anderen nicht, schon gar nicht ohne "Komfort- oder Mobilitätseinbußen". Es sind nicht alle einfach nur Geil auf's Autofahren... Wie oft denn eigentlich noch... :lol:
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Beitrag von WorldOfPhysics »

ET 423 @ 7 May 2008, 16:28 hat geschrieben: Beide Sachen (Ölpreis und Euro) sind derzeit bei weitem zu teuer, viel teurer als es der normale Markt bestimmen würde.
Das ist der normale Markt, der Ölpreis wie Euro-Kurs bestimmt ;-) Spekulationen gehören da einfach dazu.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 8 May 2008, 13:46 hat geschrieben: Das ist keine Antwort, außer dass es mal wieder knallhart offenbart, was für einen Schachfug manche verbreiten, immerhin hab' das Glück 'nen richtig gut bedienten Bahnhof zu haben, den hat die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht! Ja, vielleicht für ein paar optimistische Singlemenschen vor allem in der Stadt ist es möglich, für die meisten anderen nicht, schon gar nicht ohne "Komfort- oder Mobilitätseinbußen". Es sind nicht alle einfach nur Geil auf's Autofahren... Wie oft denn eigentlich noch... :lol:
Die Realität der meisten Deutschen liegt in der Mitte zwischen einem Rohrbacher und einem Münchner Single, der sowohl familiar als auch beruflich leicht an ein Leihauto kommt.
Nur weil nicht alle Münchner Singles sind, ist der Rest nicht automatisch Rohrbacher. Du rennst mit der Verneinung des Extrem "nahverkehrlich total erschlossen, Auto ein Spielzeug" ins andere Extrem.
Fakt ist die Bevölkerung im ländlichen Raum ist in Deutschland in der Minderheit und nimmt auch laufend ab, ab stärksten in Ostdeutschland.
Weiterhin gibt es Orte auch im ländlichen Raum, in denen dank intakter Ortskerne und lokaler Arbeitsplätze der Druck aufs Auto geringer ist; genauso wie ÖPNV gut erschlossene ländliche Gebiete.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Es ist auch ein Unterschied zu sehen zwischen dem Pendler, der mim Auto zum nächsten P+R-Parkplatz fährt um mim Zug in die Stadt zu fahren, und dem Pendler, der mim Auto einmal quer durch die Stadt fährt. Ersteres ist völlig in Ordnung, letzteres schränkt meine Freiheit und meine Lebensqualität als Städter ziemlich ein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 8 May 2008, 13:11 hat geschrieben: Dann sag' doch mal ganz konkret wie das funktionieren soll.
Wie soll der durchschnittliche Rohrbacher (also ich) ohne Auto genauso komfortabel und mobil leben können wie ohne?
Meine "Vorredner" habe eigentlich schon ganz gut geantwortet...
Dein Beitrag beweist eigentlich nur die von mir aufgestellte These:
...weil sie es sich schlicht nicht mehr vorstellen können, dass man auch ohne Auto leben kann...
Ich möcht nochmal darauf hinweisen,
...dass ich nicht dafür bin das Auto komplett abzuschaffen! Es ist unersetzlich. Aber für viel weniger Aufgaben als wir uns das immer eingestehen wollen.
...und dass ich von LANGEN Zeiträumen rede (die wir alle nicht mehr komplett erleben werden) in denen sich Arbeitsplatzwahl und Wohnortwahl wieder zusammengehören, in denen ich meinen Einkauf zu Fuß machen kann und wenn ich wirklich mal n Sofa von IKEA brauch, dann lass ich mir das bringen!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 8 May 2008, 14:23 hat geschrieben:Fakt ist die Bevölkerung im ländlichen Raum ist in Deutschland in der Minderheit und nimmt auch laufend ab, ab stärksten in Ostdeutschland.
Dort aber auch in den Städten. Die Gründe hierfür sind aber andere, als in der "alten" Bundesrepublik.

Ich kann jetzt nur für NRW sprechen. In der Tat steigt in Düsseldorf die Nachfrage nach guten stadtnahen Wohnlagen. Das sind die linksrheinischen Stadtteile Nieder- und Oberkassel, auf der rechten Rheinseite Kaiserswerth, Einbrungen, Wittlaer und Angermund. Während in Nieder- und Oberkassel mehrstöckige, zum Teil sehr schöne ältere Wohnhäuser mit sehr großen Wohnungen vorherrschen, ist Kaiserswerth ein auch historisch bedeutender Stadtteil mit zum Teil sehr alten Gebäuden. Einbrungen ist ein Neubaugebiet vornehmlich mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Wittlaer und Angermund sind ländlich geprägt und tatsächlich von Feldern umgeben. Quasi ein Dorf in der Stadt.

Viele Städte im Ruhrgebiet haben dagegen in der Vergangenheit Bevölkerungsanteile verloren. Diesen Schwund konnten und können sie kaum wettmachen, weil auch die Arbeitsplätze fehlen.

In der Tat gibt es in NRW nicht viele, sondern überwiegend intakte Orte und Kleinstädte mit brummender Wirtschaft. Ich habe sehr viele Jahre in einer ländlichen Kleinstadt an der holländischen Grenze gewohnt. Neben der auch überregional bedeutenden Blumen- und Gemüseversteigerung hat dort der europäische Marktführer von Tiefkühlheimdienst (BoFrost) seinen Hauptsitz. Außerdem unterhält der Marktführer in Sauerkonserven (Kühne) sein größtes Werk in dieser Stadt. Aber das ist nur ein Beispiel Wenn ich beruflich durch die "ländlichen" Kreise in NRW fahre, sehe ich in jedem etwas größeren Ort Gewerbeansiedlung.

Über den ÖPNV (Fahrplan, Taktdichte) dort kann ich nicht viel sagen, jedoch sehe ich überall, manchmal sogar an einzelnen Gehöften, Bushaltestellen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 8 May 2008, 19:16 hat geschrieben:Ich möcht nochmal darauf hinweisen,
...dass ich nicht dafür bin das Auto komplett abzuschaffen! Es ist unersetzlich. Aber für viel weniger Aufgaben als wir uns das immer eingestehen wollen.
Das ist richtig, aber von Fall zu Fall und von Person zu Person unterschiedlich.

Beispiel: Ein simpler Kinobesuch, Filmbeginn 20:00h. Ich verlasse das Haus um 19:00h, Fußweg 10 Min., S-Bahn um 19:11h. Umsteigen am Hbf, Wartezeit auf Anschluß 12 Minuten. Erneutes Umsteigen um 19:48h mit drei Minuten Fußweg und Weiterfahrt um 19:52h. Zwei Minuten Fahrtzeit mit Straßenbahn und weitere zwei Minuten Fußweg zum Kino. Das ist die schnellste ÖPNV-Verbindung. Einzelheiten für die Rückfahrt nach 22:00h erspare ich mir, sie dauert ebenso lang. Mit dem PKW sind es nach MobilCheck der Bahn 18 Minuten, ein Parkhaus ist neben dem Kino. Mein persönliches Fazit: Ich gehe nicht ins Kino!
...und dass ich von LANGEN Zeiträumen rede (die wir alle nicht mehr komplett erleben werden) in denen sich Arbeitsplatzwahl und Wohnortwahl wieder zusammengehören, in denen ich meinen Einkauf zu Fuß machen kann und wenn ich wirklich mal n Sofa von IKEA brauch, dann lass ich mir das bringen!
Die Wahl des Arbeitsplatzes dürfte der größte Wunsch sein ;) und ob man den Einkauf (von Menge/Gewicht) zu Fuß machen kann, hängt unter anderem auch von der körperlichen Konstition ab.
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Beitrag von Hot Doc »

Und da kommt genau das zum tragen, was ich gesagt habe...
1. Wir berechnen die Kosten fürs Auto falsch und werden von Papa-Staat auch ermuntert es weiter so zu machen. Wenn du die realen Fahrtkosten und Parkhaus zusammenzählst, könntest du dir auch ne fast doppelt so teure Kinokarte kaufen...und für dieses Geld könnte sich dann auch bei dir direkt vor Ort wahrscheinlich n Kino halten zu dem du zu Fuß genau so lange und mit dem Rad noch kürzer bräuchtest. (Überleg mal wie viel mehr Kinos es früher überall gab, die fast alle diche gemacht haben, weil die großen Kinocenter aufgemcht haben!)
Mein Fazit: Überrede alle deine Nachbarn ihr Auto zu verkaufen und euch dafür ein Kino einzurichten! ;)

2. Ich befinde mich in der Position, dass ich mir den Arbeitsplatz (fast) aussuchen kann. Aber es wird trotzdem andersrum ablaufen: Ich werde mir die Wohnung nach der Arbeit aussuchen (und dabei natürlich auch auf andere Gegebenheiten achten).

3. Zum Thema Einkauf: Selbst Wasser- (oder Bier-)kisten kann man sich sparen, wenn es genug Läden gibt. Als ich kleiner war, gab es in unserer Umgebung noch mindestens 6 kleine Getränkemärkte, davon einen in unserer Straße. Wenn ich Limo oder Saft trinken wollte, bin ich halt mit n paar Mark von Mama dahin und hab 2 Flaschen mitgebracht. Papa hat sich am Abend auf dem Weg von der Arbeit ein paar Bier in den Koffer gestopft und wenn n Fest anstand sind wir mit Leiterwagen oder/und Schubkarre los. Wir hatten damals 2 und haben jetzt 3 Autos, nur hat es sich einfach nicht gelohnt da die Karre anzuwerfen, selbst wenn der Kasten dann 50 Pfennig oder gar ne Mark teurer war.
Heute "muss" meine Mutter fast mit dem Auto einkaufen denn...
...dann hat ne große Kette 3 Läden aufgekauft, 2 davon geschlossen. Einer hat keinen Nachfolger gefunden und so "muss" ich jetzt mit dem Auto losfahren...und wenn ich schon mal drin sitz, fahr ich gleich zum Marktkauf, weil da der Kasten n EURO billiger ist, ich gebs ja zu.
Aber schöner wars damals trotzdem!
Auch Obstmärkte, Fleischereien und andere kleine Geschäfte gab es damals viele in Fußentfernung. Die werden auch weniger...spontan fällt mir genau noch ein Obstgeschäft ein, dass sich aber auch zu einer echten Apotheke für Feinschmecker entwickelt hat, da es sich sonst wahrscheinlich nimmer halten könnte.
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Beitrag von Fastrider »

Hot Doc @ 8 May 2008, 19:16 hat geschrieben:in denen sich Arbeitsplatzwahl und Wohnortwahl wieder zusammengehören
Glaube ich nicht. Der Trend geht eher in die andere Richtung. Früher konnte ich sicher sein, dass ein Arbeitsplatz 40 Jahre sicher war.
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Beitrag von Hot Doc »

Fastrider @ 8 May 2008, 22:49 hat geschrieben: Glaube ich nicht. Der Trend geht eher in die andere Richtung. Früher konnte ich sicher sein, dass ein Arbeitsplatz 40 Jahre sicher war.
Ich glaube nicht, dass das früher (die Zeit des Wirtschaftswunders mal ausgenommen) so viel anders war, man hat nur nur nicht so sehr darüber geredet. Abgesehen davon sind Arbeitsplätze auch heute nicht sooooo unsicher. Von allen Leuten die ich kenne musste genau eine ihren Arbeitsplatz unfreiwillig verlassen. Und die macht jetzt genau das, was ich in so einem Moment erwarte: Sie sucht sich ne neue Wohnung in der Nähe der neuen Arbeitsstelle. (Ok, es wären auch über 200km pro Richtung von der alten.)
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Beitrag von Fastrider »

Hot Doc @ 8 May 2008, 23:12 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass das früher (die Zeit des Wirtschaftswunders mal ausgenommen) so viel anders war, man hat nur nur nicht so sehr darüber geredet. Abgesehen davon sind Arbeitsplätze auch heute nicht sooooo unsicher.
Die Statistiken sprechen eine andere Sprache. Die durchschnittliche Verweilzeit an einem Arbeitsplatz nimmt ab. Und viele Wechsel erfolgen unfreiwillig. Während früher die Unternehmen versuchten, ihre Belegschaft durch schwache Zeiten zu tragen, gibt es heute unter grossem Kostendruck viel mehr betriebsbedingte Kündigungen.
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Beitrag von Hot Doc »

Fastrider @ 9 May 2008, 00:36 hat geschrieben: Die Statistiken sprechen eine andere Sprache. Die durchschnittliche Verweilzeit an einem Arbeitsplatz nimmt ab. Und viele Wechsel erfolgen unfreiwillig. Während früher die Unternehmen versuchten, ihre Belegschaft durch schwache Zeiten zu tragen, gibt es heute unter grossem Kostendruck viel mehr betriebsbedingte Kündigungen.
Natürlich nehemen sie ab, hab ich ja auch nicht anders behauptet. Aber von wo denn, vom besten Stand aller Zeiten. Nur weil unsere Eltern und wir selber nichts anderes kannten als Vollbeschäftigung, heisst das nicht, dass das normal ist.
Außerdem bleibts dabei, dass ich es nicht soooo schlimm ansehe die 2 max. 3x die man normalerweise die Arbeitsstelle wechselt auch einen Umzug mit einzuplanen, wenn er notwendig ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 8 May 2008, 21:42 hat geschrieben:Und da kommt genau das zum tragen, was ich gesagt habe...
1. Wir berechnen die Kosten fürs Auto falsch .....und für dieses Geld könnte sich dann auch bei dir direkt vor Ort wahrscheinlich n Kino halten zu dem du zu Fuß genau so lange und mit dem Rad noch kürzer bräuchtest. (Überleg mal wie viel mehr Kinos es früher überall gab, die fast alle diche gemacht haben, weil die großen Kinocenter aufgemcht haben!)
Mein Fazit: Überrede alle deine Nachbarn ihr Auto zu verkaufen und euch dafür ein Kino einzurichten! ;)

2. Ich befinde mich in der Position, dass ich mir den Arbeitsplatz (fast) aussuchen kann. Aber es wird trotzdem andersrum ablaufen: Ich werde mir die Wohnung nach der Arbeit aussuchen (und dabei natürlich auch auf andere Gegebenheiten achten).
Wohnort und Standort des Kinos liegen in derselben Stadt :D . Und von den Kosten habe ich nicht eine Silbe erwähnt, sondern lediglich die Fahrtzeiten verglichen. Dabei diente das Kino auch nur als Beispiel, für den Weg zu einem Arbeitsplatz gilt ja das Gleiche.
3. Zum Thema Einkauf: Selbst Wasser- (oder Bier-)kisten kann man sich sparen, wenn es genug Läden gibt.
Aber schöner wars damals trotzdem!
Auch Obstmärkte, Fleischereien und andere kleine Geschäfte gab es damals viele in Fußentfernung. Die werden auch weniger...spontan fällt mir genau noch ein Obstgeschäft ein, dass sich aber auch zu einer echten Apotheke für Feinschmecker entwickelt hat, da es sich sonst wahrscheinlich nimmer halten könnte.
Na ich weiß nicht, ob ich für jede Flasche loslaufen würde. Im Stadteilzentrum in fußläufiger Entfernung wäre dies (bis Ladenschluß) schon möglich. Davon abgesehen, bei vernünftiger Planung braucht man ja nicht extra loszufahren, sondern erledigt es auf ohnehin notwendigen Wegen. Ich mache es grundsätzlich auf dem Heimweg von der Arbeit (und das ist nun mal Autofahren :D )
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Beitrag von Rohrbacher »

Die Realität der meisten Deutschen liegt in der Mitte zwischen einem Rohrbacher und einem Münchner Single, der sowohl familiar als auch beruflich leicht an ein Leihauto kommt.
Nur weil nicht alle Münchner Singles sind, ist der Rest nicht automatisch Rohrbacher.
Nein, die durchschnittliche Realität liegt nämlich eben nicht dazwischen, sondern noch vom Rohrbacher aus noch weiter drüben, da wo noch weniger Public-Transport angeboten wird. Einen Bahnhof mit bis zu drei Zügen pro Richtung (jeweils große Städte in 15 oder 30 Minuten) inkl. einem äußerst beliebten Express hat eben nicht jedes durchschnittliche Kaff grad um's Eck. Und wenn's hier schon nicht geht, ohne Auto klar zu kommen, wie soll's dann bei anderen gehen?
Es ist auch ein Unterschied zu sehen zwischen dem Pendler, der mim Auto zum nächsten P+R-Parkplatz fährt um mim Zug in die Stadt zu fahren, und dem Pendler, der mim Auto einmal quer durch die Stadt fährt. Ersteres ist völlig in Ordnung, letzteres schränkt meine Freiheit und meine Lebensqualität als Städter ziemlich ein.
Für mich mag der Lärm der (nächtlichen) Güterzüge und der täglichen "DB-Weißwurstinvasion" Wohnqualität bedeuten, ich brauch' das, ich seh' gerne Züge vorbeifahren, von mir aus hät's auch diese Wand nicht gebraucht, aber mit der Meinung steh' ich glaub' ich halt ziemlich alleine da... ;)
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Beitrag von Rohrbacher »

Fakt ist die Bevölkerung im ländlichen Raum ist in Deutschland in der Minderheit und nimmt auch laufend ab, ab stärksten in Ostdeutschland.
Weiterhin gibt es Orte auch im ländlichen Raum, in denen dank intakter Ortskerne und lokaler Arbeitsplätze der Druck aufs Auto geringer ist; genauso wie ÖPNV gut erschlossene ländliche Gebiete.
Das Problem ländlich oder nicht, ist gar keins. Wenn man in seinem Ort alles kriegt, langt auch da ein Fahrrad. Aber geht's doch nicht immer davon aus "mir langt". Wie gesagt, als Einzelperson geht vieles. Nur wenn du für vier oder fünf Leute einkaufen musst, möglicherweise 'nen Garten hast und eben nicht immer die Zeit, die man für manche Strecke per ÖPNV aufwenden muss, dann redet es sich nicht mehr so leicht, selbst wenn du 50m neben dem Supermarkt wohnen würdest. Glaub's oder nicht.
Außerdem bleibts dabei, dass ich es nicht soooo schlimm ansehe die 2 max. 3x die man normalerweise die Arbeitsstelle wechselt auch einen Umzug mit einzuplanen, wenn er notwendig ist.
Dann muss halt die Frau pendeln (oder lässt man sich gleich scheiden?), die Kinder müssen aus ihrem sozialen Umfeld raus, sich Wohneigentum erweben bringt dann gar nichts... bla fasel blub. Jaja, Single sein ist schön... Ansonsten möchte ich mich an dieser völlig an der Realität der Leute vorbei geführten Diskussion nicht mehr beteiligen, kostet nur Zeit.
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 9 May 2008, 14:00 hat geschrieben:
Fakt ist die Bevölkerung im ländlichen Raum ist in Deutschland in der Minderheit und nimmt auch laufend ab, ab stärksten in Ostdeutschland.
Weiterhin gibt es Orte auch im ländlichen Raum, in denen dank intakter Ortskerne und lokaler Arbeitsplätze der Druck aufs Auto geringer ist; genauso wie ÖPNV gut erschlossene ländliche Gebiete.
Das Problem ländlich oder nicht, ist gar keins. Wenn man in seinem Ort alles kriegt, langt auch da ein Fahrrad. Aber geht's doch nicht immer davon aus "mir langt". Wie gesagt, als Einzelperson geht vieles. Nur wenn du für vier oder fünf Leute einkaufen musst, möglicherweise 'nen Garten hast und eben nicht immer die Zeit, die man für manche Strecke per ÖPNV aufwenden muss, dann redet es sich nicht mehr so leicht, selbst wenn du 50m neben dem Supermarkt wohnen würdest. Glaub's oder nicht.


Dann muss halt die Frau pendeln (oder lässt man sich gleich scheiden?), die Kinder müssen aus ihrem sozialen Umfeld raus, sich Wohneigentum erweben bringt dann gar nichts... bla fasel blub. Jaja, Single sein ist schön... Ansonsten möchte ich mich an dieser völlig an der Realität der Leute vorbei geführten Diskussion nicht mehr beteiligen, kostet nur Zeit.
Also als ich in (München-) Daglfing groß geworden bin, hat zwei Häuser weiter eine Frau nach dem Tod ihres Mannes (und des einzigen Führerscheinbesitzers der Familie) fünf Kinder großgezogen (eines davon behindert) und hat`s auch ohne Auto geschafft. Und Daglfing ist nicht gerade das Einkaufsparadies.

edit: Ortsangabe präzisiert
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Beitrag von Rohrbacher »

Also als ich in (München-) Daglfing groß geworden bin, hat zwei Häuser weiter eine Frau nach dem Tod ihres Mannes (und des einzigen Führerscheinbesitzers der Familie) fünf Kinder großgezogen (eines davon behindert) und hat`s auch ohne Auto geschafft. Und Daglfing ist nicht gerade das Einkaufsparadies.
Okay... doch noch mal: Es hat niemand behauptet, dass es nicht geht, es ist halt nur die Frage wie und mit wessen Hilfe (andere fahren lassen, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Taxi, geht natürlich auch oder man halt einfach viel Zeit zur Verfügung...). Es ist ja nicht so, dass man im Mittelalter oder auch vor 100 Jahren Autos und Supermärkte hatte. Man kann auch mit Hartz IV leben, aber halt nicht so wie mit etwas mehr... So, jetzt mag' ich aber wirklich nicht mehr.
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Beitrag von TramPolin »

Wegen hoher Benzinpreise:

Neuer Vorschlag, der aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt: eine Extrasteuer auf Ölgewinne.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,552657,00.html

Kommentar: Das erscheint mir eher kontraproduktiv. Zwar könnten mit diesen Sondersteuern die Autofahrer entlastet werden. Allerdings wird durch höhere Steuern es für die Ölkonzewne weniger lukrativ. Öl zu fördern und neue Ölfelder zu erschließen. Damit könnte das Öl noch knapper werden. Außerdem, wie ich unsere geliebte Bundesregierung kenne, würden diese die neuen Steuereinnahmen einfach in den Haushalt fließen lassen und sagen, man sei an einer Senkung der Mineralölsteuer und Ökosteuer nicht interessiert, da man zum Energie sparen animieren wolle.

Edit: Ach ja, gerade an der Tanke gesehen: Dieses nur noch 2 Cent billiger als Super! (1,469 EUR versus 1,489 EUR) :o
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 10 May 2008, 13:00 hat geschrieben: Edit: Ach ja, gerade an der Tanke gesehen: Dieses nur noch 2 Cent billiger als Super! (1,469 EUR versus 1,489 EUR) :o
Häh? Ich hab am Donnerstag für 1,379EUR/Liter getankt?! :o :o :o

Also wenn Diesel = Benzin kostet, dann geb ich meinen her. Verarschen laß' ich mich auch net...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 10 May 2008, 13:42 hat geschrieben: Häh? Ich hab am Donnerstag für 1,379EUR/Liter getankt?! :o :o :o

Also wenn Diesel = Benzin kostet, dann geb ich meinen her. Verarschen laß' ich mich auch net...
Diesel kostet derzeit im Einkauf mehr als Superbenzin. Dass es überhaupt noch billiger ist, liegt an der erheblich geringeren Besteuerung.

Das mit der Sichtung heute ist Tatsache. Die Preise schwanken aber sehr starker. Mir fällt auf, dass immer öfter der Preis drastisch sinkt (um bis zu 9 Cent!), um dann wieder nach ein paar Stunden angehoben zu werden, meist dann um ein paar Cent mehr als der ehemalige Preis, versteht sich!
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Beitrag von Iarn »

Denke langfristig wird Diesel teurer als Benzin sein, da im Gegensatz zu früher eher mehr Bedarf an schweren als an leichten Sorten besteht.
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 10 May 2008, 13:53 hat geschrieben: Denke langfristig wird Diesel teurer als Benzin sein, da im Gegensatz zu früher eher mehr Bedarf an schweren als an leichten Sorten besteht.
Eben, und da man auch noch mehr als das Doppelte an Steuern dafür zahlt, wird der meine wohl dieses Jahr nicht mehr überleben. Zumindest nicht in meinen Händen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 10 May 2008, 13:53 hat geschrieben: Denke langfristig wird Diesel teurer als Benzin sein, da im Gegensatz zu früher eher mehr Bedarf an schweren als an leichten Sorten besteht.
Jetzt wo neben Transporteuren viele Vielfahrer mit Diesel fahren, kann man damit halt einfach ganz satt Kasse machen. Mei, dann kaufen wir uns jetzt halt demnächst alle wieder Benziner und erhöhen so halt den CO2-Ausstoß... 120g/km mit einem niedrigen Dieselanteil dürfte selbst mit einigen technischen Optimierungen bei 'ner Kleinwagenflotte einigermaßen unmöglich sein, da werden die Franzosen und Italiener aber Augen machen... *fg* Ach ja, wenn der Staat auch Geld verdienen will, rate ich dazu mal zu schauen, wie viele Dieselfahrzeuge mit dem steuerlich begünstigten Heizöl fahren... Und vielleicht auch mal in die 218er und Ludmillas reinschauen... :ph34r:

Aber das ganze automobile Feinstaubglump kann man dann ja wieder abschaffen. :rolleyes:
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 10 May 2008, 14:31 hat geschrieben:Ach ja, wenn der Staat auch Geld verdienen will, rate ich dazu mal zu schauen, wie viele Dieselfahrzeuge mit dem steuerlich begünstigten Heizöl fahren... Und vielleicht auch mal in die 218er und Ludmillas reinschauen... :ph34r:

Aber das ganze automobile Feinstaubglump kann man dann ja wieder abschaffen. :rolleyes:
Das dürfte wohl nicht mehr die große Masse der Dieselfahrzeuge sein. Spätestens ab EURO 2 würde ich es nicht mehr wagen. Aber Du willst doch nicht einem EVU unterstellen ..... ;)
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 10 May 2008, 14:05 hat geschrieben:Eben, und da man auch noch mehr als das Doppelte an Steuern dafür zahlt, wird der meine wohl dieses Jahr nicht mehr überleben. Zumindest nicht in meinen Händen.
Selbst da kommt es noch auf die Kilometerleistung an, den der Verbrauch bei einem Diesel ist wesentlich günstiger. Aber das ist zu individuell, um hier Ratschläge zu geben. In den letzten Tagen habe ich auch schon ein einer Tankstelle den "Gleichstand" bei den Preisen sehen können. Alle Sorten 1409.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 10 May 2008, 16:50 hat geschrieben:Aber Du willst doch nicht einem EVU unterstellen .....  ;)
V100 und V200 hatten einen Heizöltank für die Zugheizanlage. Da hat halt mal jemand zufällig die Einfüllstutzen verwechselt...
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Beitrag von Iarn »

Einige meiner Kollegen haben ja ihre durstigen Diesel auf Gasbetrieb umrüsten lassen. Da stellt sich mir die Frage: wäre das keine Alternative für Lokomotiven auf unelektrifizierten Strecken? Das höhere Tankvolumen gegenüber Diesel sollte doch nicht so das große Problem darstelllen.
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 10 May 2008, 19:33 hat geschrieben: Einige meiner Kollegen haben ja ihre durstigen Diesel auf Gasbetrieb umrüsten lassen.
Hab ich da was verpasst? Bisher kenne ich nur Benzin-Gas Mixbetrieb.
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