(Nicht?) gelungenes (S-)Bahn-Marketing

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 16 May 2008, 20:44 hat geschrieben:Viele meiner Klassenkameraden führten damals Diskussionen, in denen sie Computer ablehnen und die Auffassung vertraten, es dürfe nie Computer in Privathaushalten geben.
Warst Du mit Bill Gates in einer Klasse? :lol: Der hat das auch mal geglaubt.
Zu Commodore-Zeiten hatte ich die Schule schon längst hinter mir. Meine ersten Erfahrungen mit Computern machte ich nach dem Grundwehrdienst und mein erster "PC" war ein Texas Instruments. Da war ich aber schon Familienvater. Da hat mich wohl die intensive Werbung auf einen Mitbewerber gelenkt ;) . Fertige Programme gab es für dieses Teil (im Gegensatz zum Commodore) aber nicht. Also hab ich alles in Basic selbst geschrieben. Sogar eine komplexe Planung für Kundenbesuche nach vorgegebenen Kriterien habe ich damit hinbekommen. Später war DOS 3.1 als Betriebssystem auf einem Schneider Euro-PC angesagt, ohne Festplatte, 750 Kb Hauptspeicher. Trotzdem habe ich Word 5.0 (für DOS, kennt heute keiner mehr, war aber bis auf die Rechtschreibprüfung nicht schlechter als Office 2007 ;) ), darauf laufen gehabt. Eigentlich unmöglich, denn Word griff auf die command.com zu, die sich normalerweise auf der Festplatte im Laufwerk C: befand. Der Trick: Ich hatte eine Extra-Startdisk, die ein virtuelles Laufwerk C: erstellte und die command.com dorthin kopierte. Anschließend startete ich Word von einer weiteren Disk und konnte meine Texte schreiben, formatieren usw.

Heute ist es einfacher, Gott sei Dank. Aber die Erinnerung ist wie eine Fahrt mit einem historischen Zug ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 21:13 hat geschrieben:Werbung sind eben nicht nur Plakate, Hochglanzflyer und das was oben auf der Trambahn klebt.
Werbung ist nicht nur das hier: Kauf mich! *Logo* und alle rennen hin und kaufen.


Verkaufsgespräch. Natürlich ist das Werbung.


Empfehlung = Werbung.
Ok, das mag Definitionssache. Ich versuche es mal so zu formulieren. "Direkte Werbung" = Flyer, Prospekte, Anzeigen, Werbebanner, Spammails, Spots, Plakate, etc.

Indirekte Werbung: Verkaufsgespräche, Empfehlungen, eine Scheibe Wurst für die Kinder etc. Auf letzteres sind denke ich mal alle empfänglich, auf die "direkte" Werbung meines Erachtens weniger. Trotzdem wird heutzutage fast nur noch plumple direkte Werbung gemacht, weil man sich die leichteren Erfolge erhofft. Trotzdem denke ich ist die "weiche" Kundenbindung mit verbundener Mund zu Mund Propaganda erfolgeicher. Die bestlaufensten Geschäfte und Gaststätten, Hotels, die ich kenne, kommen ohne "direkte" Werbung aus.
Erfolg guter Werbung. Oder wie bist du dazu gekommen, die Sorten irgendwann mal auszuprobieren? Hat ein Freund dir dazu geraten? Mundpropaganda = Werbung. Hast du's einfach in deiner Getränkehandlung danach gegriffen? Warum? Weil du zufällig daneben gestanden bist und es zum nächsten Kasten zu weit zu Laufen war?

Sorry, Werbung kommt keiner aus. Das heißt nicht, dass alle Leute wegen irgendeines Printwerbemediums im Briefkasten sofort wie die Lemminge irgendwohin laufen, weil's auf dem Zettel steht, irgendeine Form der Werbung greift immer. Werbung ist auch nicht immer kommerziell, nur weil Werbefirmen Geld verdienen. Wenn ich einen Banner für meine Homepage bastle, habe ich Werbung. Wenn ich dir sage, Saft xy hat mir geschmeckt, *peng* - das ist Werbung, im Grunde macht man sich mit so einer Aussage zum Sklaven des großen Kommerz! Das muss dir schon bewusst sein. Deswegen wollen die bei so Umfragen ja auch immer wissen, wie man auf das Produkt aufmerksam wurde: Der Punkt "Mundpropaganda" ist ein ganz wichtiger, deswegen steht der immer mit drauf. Wenn der eine Freund (eine bekannte Person, die wir kennen) dem anderen was empfielt (z.B. ein MVV-Abo), dann ist das eine bessere Werbung als jeder Hochglanzflyer. (was fremdes)
Augustiner: Meine Eltern trinken es und habens immer im Keller, die Eltern meiner Freunde andere Biere, bis runter zu Oettinger. Wenn ich ne Party gegeben habe, hatte ich am nächsten morgen keinen Schädel und es schmeckte besser. Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr glaube ich so gut wie jedes Bier im Umkreis von 50km um München probiert teilweise sogar im Extremtest.
Tegernseer habe ich im gleichnamigen Bräuhaus kennengelernt. Neben dem schönen See, den man natürlich als Werbung für Bräuhaus deklarieren kann. Und als ich es in München gesehen habe, habe ichs gekauft, weil es mich an die herrlichen Ausflüge erinnert hat. Einziger Haken: Den See gabs vor dem Bier.
Angenommen du als Normalmensch hast neulich irgendwo mal ein Burger-King-Plakat gesehen und nach 0,5 Sekunden wieder "vergessen". Wenn du jetzt ein paar Wochen später Hunger hast und neben dir ist ein Burger-King und ein McDonnalds, wirst du sehr warscheinlich in den Burger-King gehen. Du wirst zwar sagen, der McDonnalds war über die Straße oder sonstwas, aber in Wirklichkeit hat dein Gehirn bei der Abwägung nur diese gespeicherte (bekannte!) Information benutzt. - Mal vereinfacht. Natürlich hast du auch noch andere Informationen verarbeitet, möglicherweise eine McDonnalds-Werbung, dein Tipp eines Freunds, die Erfahrung vom letzten Besuch, etc. Aber alles das spielt mit rein, auch wenn du dich nicht dran erinnern kannst.
Ich werde mich erinnern, was mir beim letzten Mal halbwegs geschmeckt hat und werde es wieder essen, da ich beide schon ausprobiert habe.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 16 May 2008, 21:24 hat geschrieben:Bild Du schmeichelst mir.
Nö, wo Du recht hast, stimme ich Dir zu ;) . Ich bin ja nicht immer Deiner Meinung :D
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 16 May 2008, 21:36 hat geschrieben:.... bis runter zu Oettinger.
Dieser Satz geht mir runter wie Öl. Dieses Grundnahrungsmittel besteht nach dem Reihheintsgebot u.a. aus Wasser. Und gerade dieses (Brau)wasser ist auf Grund unterschiedlichen Minerealgehalts entscheidend für den Geschmak und die Verträglichkeit des Bieres. Der Billiganbeiter Oettinger betreibt u. A. eine Braustätte in NRW. Es ist die ehemalige Hannen Brauerei in Mönchengladbach. Der Niedergang des früheren Marktführers auf dem Altbiermarkt ist auf den Standortwechsel von Korschenbroich zurück zu führen.

(Hervorhebung "runter" durch mich)
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 16 May 2008, 21:43 hat geschrieben: Nö, wo Du recht hast, stimme ich Dir zu  ;) . Ich bin ja nicht immer Deiner Meinung  :D
Ich weiß, ich weiß Bild
Autobahn @ 16 May 2008, 22:13 hat geschrieben:Dieser Satz geht mir runter wie Öl. Dieses Grundnahrungsmittel besteht nach dem Reihheintsgebot u.a. aus Wasser. Und gerade dieses (Brau)wasser ist auf Grund unterschiedlichen Minerealgehalts entscheidend für den Geschmak und die Verträglichkeit des Bieres. Der Billiganbeiter Oettinger betreibt u. A. eine Braustätte in NRW. Es ist die ehemalige Hannen Brauerei in Mönchengladbach. Der Niedergang des früheren Marktführers auf dem Altbiermarkt ist auf den Standortwechsel von Korschenbroich zurück zu führen.

(Hervorhebung "runter" durch mich)
Ich möchte auch gar nicht wissen, was die für Gerste und Hopfen nehmen. Bei tierischen Produkten würde man das wohl als Notschlachtung bezeichnen .
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Beitrag von Rohrbacher »

Ok, das mag Definitionssache.
Das ganze Leben ist Definitionssache. Mir ist es jedenfalls alles so beigebracht worden und im Fach wird's so verwendet, dass eben unter verschiedenen Werbearten unterschieden wird, deren Wirkung im Einzelfall sehr unterschiedlich sein kann. Sicher ist, dass in Zukunft die Imagewerbung der Produktwerbung den Rang ablaufen wird.
Trotzdem wird heutzutage fast nur noch plumple direkte Werbung gemacht, weil man sich die leichteren Erfolge erhofft.
Wie willst du sonst unter den Leuten die Info verbreiten, dass beim Baumarkt irgend'ne Aktion ist, wo Tiernahrung ausgenommen ist? Wie willst du sonst die Info verbreiten, dass es bei BMW ein neues Modell gibt, bei der Bahn ein neues Angebot oder im Getränkemarkt um die Ecke ein neues Bier?
Augustiner: Meine Eltern trinken es und habens immer im Keller, die Eltern meiner Freunde andere Biere, bis runter zu Oettinger. Wenn ich ne Party gegeben habe, hatte ich am nächsten morgen keinen Schädel und es schmeckte besser. Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr glaube ich so gut wie jedes Bier im Umkreis von 50km um München probiert teilweise sogar im Extremtest.
Tegernseer habe ich im gleichnamigen Bräuhaus kennengelernt. Neben dem schönen See, den man natürlich als Werbung für Bräuhaus deklarieren kann. Und als ich es in München gesehen habe, habe ichs gekauft, weil es mich an die herrlichen Ausflüge erinnert hat. Einziger Haken: Den See gabs vor dem Bier.
Sie lasen: Werbung. Stell' dir das jetzt als Spot vor, wo ein netter Opa im Schaukelstuhl erklärt, er hat alle Biersorten ausprobiert und das eine ist eben das beste und dann baut man noch 'ne nette Oberbayernlandschaft ein. Würdest du das jetzt "indirekt" oder "direkt" einstufen? Mh... so gesehen ja "direkt", weil in jeder Bierwerbung ist ja irgendso 'ne Landschaft drin: Mal mit Leuchtturm (Lübbser), mal auf'm Meer (Becks), mal die nicht existierende Insel in der Eifel (Warsteiner), Dünen (Jever), Alpen/Berge (Erdinger), Biergarten (Paulaner)... An genau solche Ausflüge oder halt Sehnsüchte soll man denken. ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 22:45 hat geschrieben:Wie willst du sonst unter den Leuten die Info verbreiten, dass beim Baumarkt irgend'ne Aktion ist, wo Tiernahrung ausgenommen ist?
Wobei angeblich die Tiernahrung nicht nur ausgenommen ist, weil man damit besonders viel Geld verdient, sondern man wollte den Leuten sagen, dass es dort - in diesem schönen "praktischen" Markt - überhaupt Tiernahrung gibt. Die Werbung soll ein voller Erfolg sein.

Oder: "runder" mit den Preisen, alle Preise ab 399 EUR werden auf den den tieferen Hunderter abgerundet.

Einfach geil. Natürlich kaufe ich nicht zwangsläufig in diesen überteuerten Elektronikmärkten ein (sondern eher im Onlinehandel, wo ich nach einem Preisvergleich ein paar Hunderter sparen kann und nicht nur das abgerundet wird, was vorher aufgerundet wurde), aber immerhin kann Werbung so Spaß machen. Aber, wenn man mal dort ist, schaut man mal rein und nimmt was mit, also, gut, hat funktioniert. :)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 22:45 hat geschrieben:Wie willst du sonst unter den Leuten die Info verbreiten, dass beim Baumarkt irgend'ne Aktion ist, wo Tiernahrung ausgenommen ist? Wie willst du sonst die Info verbreiten, dass es bei BMW ein neues Modell gibt, bei der Bahn ein neues Angebot oder im Getränkemarkt um die Ecke ein neues Bier?
Der Getränkemarkt um die Ecke könnte seinen Kunden einfach ein Flasche von dem neuen Bier mitgeben. Ist auch Werbung aber zielführender als den Leuten trotz Aufkleber am Briefkasten jeden Tag 2-5 Flyer einzuwerfen. Das mit dem Auto liest man in einschlägigen Fachzeitschriften (im Test nicht als Werbung), die die Autofans eh lesen. Und wenn ich mir ein neues Auto angeschafft oder geleast habe bin ich erst mal zu allen Autohändlern gegangen und habe mir alles mal vorführen lassen. Wenn man eine dermaßen wichtige Anschaffung macht, wird man selbst aktiv. Aber ich bezweifel, mir ein Auto zu kaufen, auch wenn die Werbung witzig war (und im Kino ist Autowerbung meist mit die beste)
Augustiner: Meine Eltern trinken es und habens immer im Keller, die Eltern meiner Freunde andere Biere, bis runter zu Oettinger. Wenn ich ne Party gegeben habe, hatte ich am nächsten morgen keinen Schädel und es schmeckte besser. Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr glaube ich so gut wie jedes Bier im Umkreis von 50km um München probiert teilweise sogar im Extremtest.
Tegernseer habe ich im gleichnamigen Bräuhaus kennengelernt. Neben dem schönen See, den man natürlich als Werbung für Bräuhaus deklarieren kann. Und als ich es in München gesehen habe, habe ichs gekauft, weil es mich an die herrlichen Ausflüge erinnert hat. Einziger Haken: Den See gabs vor dem Bier.
Sie lasen: Werbung. Stell' dir das jetzt als Spot vor, wo ein netter Opa im Schaukelstuhl erklärt, er hat alle Biersorten ausprobiert und das eine ist eben das beste und dann baut man noch 'ne nette Oberbayernlandschaft ein. Würdest du das jetzt "indirekt" oder "direkt" einstufen? Mh... so gesehen ja "direkt", weil in jeder Bierwerbung ist ja irgendso 'ne Landschaft drin: Mal mit Leuchtturm (Lübbser), mal auf'm Meer (Becks), mal die nicht existierende Insel in der Eifel (Warsteiner), Dünen (Jever), Alpen/Berge (Erdinger), Biergarten (Paulaner)... An genau solche Ausflüge oder halt Sehnsüchte soll man denken. ;)
Ok wenn ich es im Forum zu schriebe ist es Werbung, aber nur Du hast mich dazu getrieben, du Schlingel Bild. Für mich persönlich ist es Lebenserfahrung, kein Werbespot und keine Erzählung eines Bieronkels. Und weil der Tegernsee so schön ist, ist das für mich als Entdecker des Bieres im Bräuhaus (als in München noch kein Hahn danach krähte) halt eine nette Erinnnerung von mir und nicht weil ichs in der Sportschau zwischen lauter weinenden Schalkern gesehen habe.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 16 May 2008, 22:59 hat geschrieben: Der Getränkemarkt um die Ecke könnte seinen Kunden einfach ein Flasche von dem neuen Bier mitgeben. Ist auch Werbung aber zielführender als den Leuten trotz Aufkleber am Briefkasten jeden Tag 2-5 Flyer einzuwerfen. Das mit dem Auto liest man in einschlägigen Fachzeitschriften (im Test nicht als Werbung), die die Autofans eh lesen. [...]
Das wird ja alles gemacht. Der Pizzabote bringt immer mal wieder ein kleines Geschenk mit, aber natürlich nicht, weil sein Chef so nett ist, sondern weil er sagen will, das Produkt ist neu, wir haben solche Produkte überhaupt (Bier) bei uns und um einem den Eindruck zu geben, man bekommt bei ihm was kostenlos oder macht ein besonders gutes Schnäppchen. Da kommt dann der Gedanke, habe Hunger, könnte bei denen mal wieder was bestellen, vor allem, nachdem es letztes Mal ein Bier gratis gab, man macht es dann vielleicht unbewusst wieder "gut".

Das reale Produkt einfach zu "verschenken" ist natürlich eine besonders effektive Werbemaßnahme, Flyer im Briefkasten mögen untergehen. Wenn ich den Südostkurier kriege, fällt da jedes Mal ein halbes Klo Möbelmarkt-Werbung raus (nur leicht übertrieben, das ist Wahnsinn!), die ich mit einem eleganten Kick noch im letzten Moment ins Altpapier umleite.

Aber die verschiedenen Werbeformen ergänzen sich. Man will offenbar jeden erreichen und dann muss es das erwähnte Flugzeug mit Banderole sein, das die letzten Werbeverweigerer dann in den billigsten, besten und größten Möbelmarkt lotst, wo man 1.000 EUR Rabatt bekommt und ein Küchengerät gratis, wenn man sich für eine neue Küche entscheidet ...

Jedoch habe ich den Eindruck, es wird immer mehr Werbung. Ich habe heute Strichliste geführt und einen neuen Rekord aufgestellt: 15 (!) mal läutete das Fon mit Werbung dran. (Ich bin stinksauer!)

Wobei ich so eine "Werbung" ich nicht als klassische Werbung sehe, denn das meiste am Telefon ich schlicht Betrug.
elba

Beitrag von elba »

Also die Abgrenzung dessen, was Werbung ist, ist sicher zum einen nicht einfach, zum anderen subjektiv. Wenn ich von Werbung rede, meine ich solche, durch die Leute direkt Geld verdienen (Werbfachleute, Agenturen usw.) und nicht nur indirekt über den Verkauf des beworbenen Produkts. Damit fallen Verkaufsgespräche etc. raus.

Und wenn ich mich auf diese Art Werbung beschränke, ist für mich viel zu vieles einfach nur abschreckend. Werbespots im Fernsehen sind zu 90% zum Abschalten. Werbung in der S-Bahn oder in meiner Tageszeitung emfinde ich als Müll. Wer trotz des Anti-Werbe-Aufkleber sowas in meinen Briefkasten wirft, hat sowieso schon verloren. Da bleibt jetzt sicher immer noch einiges übrig, was mich beeindrucken könnte. Aber allein das negative Empfinden bei einem Großteil der Werbung spricht doch für sich. Diese negativen Gefühle übertrage ich doch bewußt oder unbewußt auf das beworbene Produkt. Ich ertappe mich immer wieder dabei, daß ich die Sachen, für die am meisten "geklappert" wird, meide.

"tue Gutes und rede darüber" - das ist sicher kein schlechter Spruch. Aber inzwischen wird soviel geredet, daß man gar nicht mehr erkennt, ob nur geredet wird, oder ob vielleicht doch was Gutes dabei ist. Auf eine perverse Weise wird damit die Unabhängigkeit des Verbrauchers wiederhergestellt. Allerdings mit viel Geld.


Schönen Gruß,

Edmund
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 16 May 2008, 23:13 hat geschrieben: Jedoch habe ich den Eindruck, es wird immer mehr Werbung. Ich habe heute Strichliste geführt und einen neuen Rekord aufgestellt: 15 (!) mal läutete das Fon mit Werbung dran. (Ich bin stinksauer!)

Wobei ich so eine "Werbung" ich nicht als klassische Werbung sehe, denn das meiste am Telefon ich schlicht Betrug.
Einfach sich nicht ins Telefonbuch eintragen lassen. Die rufen das durch. Als mein Handy noch im telefonbuch stand, bekam ich lauter Werbeanrufe. Ich saß zufällig bei meinen Eltern und bekam ein Anruf, dass man nur exklusiv für mich ne Kiste Wein hätte. Ich lehnte dankend und noch freundlich ab. 2 s später klingelte es bei meinen Eltern. Als man meiner Mutter wohl den selben Spruch von wegen "exklusiv, nur auf besondere Empfehlung" andrehen wollte, habe ich das erste Mal erlebt, dass sie am Telefon ausfällig wurde.

By the way: Wurde das Gesetz nicht verschärft, dass die ihre Rufnummer nicht unterdrücken dürfen? Und sind solche Anrufe ohne Aufforderung nicht eigentlich ungesetzlich?
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Beitrag von JeDi »

Illegal ja - aber wie verhindern? Die Bundesnetzagentur kann die Nummern nach Beschwerden zwar abstellen - aber keine neuen Verweigern.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 17 May 2008, 00:05 hat geschrieben: Einfach sich nicht ins Telefonbuch eintragen lassen. Die rufen das durch. [..]

By the way: Wurde das Gesetz nicht verschärft, dass die ihre Rufnummer nicht unterdrücken dürfen? Und sind solche Anrufe ohne Aufforderung nicht eigentlich ungesetzlich?
Die Spammer rufen auch meine zwei zusätzlichen Nummern an, die definitiv in keinem Telefonbuch stehen und die ich noch nie weitergegeben habe. Offenbar werden einfach alle Nummern der Reihe nach durchprobiert.

Außerdem kann ich es mir als Freiberufler bzw. Minifirma nicht leisten, mich auszutragen.

Das Unterdrücken der Rufnummer soll verboten werden, ist es aber meines Wissens noch nicht. Aber, ob sich jemand daran hält? Ob das was bringt? Ca. 10 bis 20 % der Spammer rufen bei mir ohne Rufnummerunterdückung an, aber wenn dann eine Fakenummer wie 0033/1111111111 übermittelt wird, hilft das auch nicht viel.

Ungesetzlich sind fast alle Anrufe, ob die Rufnummer unterdrückt wird oder nicht. Telefonwerbung ist nämlich verboten, es gibt nur wenige Ausnahmen davon. Beispielsweise, wenn man einen Vertrag abschließt und ankreuzt "Ja, ich möchte Angebote per Telefon erhalten".
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Beitrag von Iarn »

Also ich habe Nummern, die wurden noch nie gewählt.

Ich kenne mich leider nicht genug aus, um sagen zu können wie man sich dagegen wehren kann. Ich werd mal meinen Richterkumpel fragen, aber der wird mir wohl sagen, er hat keinen blassen Schimmer, weil nicht sein Fachgebiet :(

ps: Ich fände es richtig, wenn man die Firmen, die dahinter stehen, rechtlich belangen könnte. Als ich noch in der alten WG gewohnt habe, war 50% aller Spamanrufe die Nordwestdeutsche Klassenlotterie. Was ich ja eine besondere Frechheit finde, da es ja eine Firma im staatlichen Besitz ist.
Immerhin ein von mir gern bemühtes Beispiel dafür, dass Deutschland leider kein Rechtsstaat mehr ist.
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Beitrag von Rohrbacher »

Also die Abgrenzung dessen, was Werbung ist, ist sicher zum einen nicht einfach, zum anderen subjektiv.
Nein, das ist nicht subjektiv. Marketingleute, Werbekonzepter oder andere, die das Fach berührern bilden ja keine Glaubensgemeinschaft, sonderen einen Berufsstand, wo's genauso um Fakten geht, wie wenn man Bäcker ist und ein Brot backt oder Lokführer ist und einen Zug über eine x-beliebige Strecke führen soll. Welche Betriebstellen der freien Strecke zugeordnet werden oder wie man das Tfz aufrüstet ist auch nicht subjektiv.

http://de.wikipedia.org/wiki/Werbung
Wenn man den ersten Satz etwas kürzt, stimmt's ganz allgemein. "Werbung dient der gezielten und bewussten Beeinflussung des Menschen."
Wie gesagt, es wird zwar die kommerzielle Werbung meistens wahrgenommen und hier geht's da drum, aber wenn man definiert, was Werbung ist, ist das schon zu weit im Speziellen. Der Banner für meine Webseite wäre auch Werbung, ist aber nicht kommerziell. Wenn zwei Männer um 'ne Frau konkurrieren, machen sie im Grunde auch nix anderes als zwei Unternehmen, wenn sie einen Kunden gewinnen wollen. Die Waffen und Mittel sind anders, die Psychologie ist die selbe.
Wenn ich von Werbung rede, meine ich solche, durch die Leute direkt Geld verdienen (Werbfachleute, Agenturen usw.) und nicht nur indirekt über den Verkauf des beworbenen Produkts. Damit fallen Verkaufsgespräche etc. raus.
Durch Verkaufsgespräche wird natürlich auch Geld verdient. Damit der Verkäufer im Fachgeschäft weiß was er sagen muss, kriegt er ja mal irgendwo 'ne Schulung und deren Inhalt wurde von Fachleuten, die ihr Fach gelernt haben, konzipiert. Immerhin will der Verkäufer ja was verkaufen, das überlässt er natürlich nicht dem Zufall.
Auf eine perverse Weise wird damit die Unabhängigkeit des Verbrauchers wiederhergestellt.
Es darf jeder denken und glauben, was er will.
Der Pizzabote bringt immer mal wieder ein kleines Geschenk mit
Für die Zielgruppe Bestandskunden üblich, nur kriegt man dadurch kaum neue. Ein Flyer wo draufsteht "Pizza + Schlüsselanhänger" soll's ja nicht geben...
Ist auch Werbung aber zielführender als den Leuten trotz Aufkleber am Briefkasten jeden Tag 2-5 Flyer einzuwerfen.
Das Einwerfen trotz Aufkleber machen oft bauch- und hirnfreie Ferienjobbler und ist selten Teil der Konzeption. Wenn du aber weißt, was zielführend ist, dann bewirb' dich doch bei einer großen Werbeagentur, dann schau' ma mal. Ich bin gespannt. :D

PS: Telefonwerbung ist soweit ich weiß ohne vorherige Zustimmung illegal. Ob man jetzt vorher erlauben muss, dass man angerufen werden darf oder ob man am Anfang des Anfrufs erst gefragt werden kann, weiß ich nicht. Aber letzteres würde aber keinen Sinn machen.
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 17 May 2008, 00:39 hat geschrieben:Nein, das ist nicht subjektiv.
Klar ist das subjektiv. Was ich als Werbung empfinde, wird etwas anderes sein, als was du so empfindest. Und wie immer bei Dienstleistungen und Produkten, ist die Kundensicht die entscheidende, und nicht die Anbietersicht.
Wie gesagt, es wird zwar die kommerzielle Werbung meistens wahrgenommen und hier geht's da drum, aber wenn man definiert, was Werbung ist, ist das schon zu weit im Speziellen. Der Banner für meine Webseite wäre auch Werbung, ist aber nicht kommerziell. Wenn zwei Männer um 'ne Frau konkurrieren, machen sie im Grunde auch nix anderes als zwei Unternehmen, wenn sie einen Kunden gewinnen wollen. Die Waffen und Mittel sind anders, die Psychologie ist die selbe.
Das ist ja alles richtig. Ich hatte aber meine Aussagen deshalb auf Werbung eingeschränkt, für deren Erstellung direkt (monetär) bezahlt wird, und die ich nicht nachfrage, sondern die mich unverlangt erreicht. Mit irgendwelchen globalen Definitionen, die irgendwie darauf rauslaufen, daß fast alles Werbung ist, kann und will ich nichts anfangen.
Genauso kann man sagen, alles ist Physik oder alles ist Mathematik. Trotzdem meinen wir was deutlich spezielleres, wenn wir sagen, daß jemand schlecht in Physik oder gut in Mathe ist.
Das Einwerfen trotz Aufkleber machen oft bauch- und hirnfreie Ferienjobbler und ist selten Teil der Konzeption.
Wenn ich in meinem Briefkasten ein Werbezettel finde, und deshalb meine Pizza woanders bestelle, hat ja der Pizzadienst was falsch gemacht. Soll er halt keine hirnfreien Ferienjobber beauftragen. Der Konzeption nach ist ja wahrscheinlich auch die DB AG ein ganz tolles Unternehmen. Trotzdem gibt es dazu abweichende Meinungen.
Wenn du aber weißt, was zielführend ist, dann bewirb' dich doch bei einer großen Werbeagentur, dann schau' ma mal. Ich bin gespannt. :D
Solche Sprüche der Art, wenn du was kritisierst, machs doch besser, sind allseits sehr beliebt. Aber wir leben nicht nur in einer Wettbewerbsgesellschaft, sie ist überdies noch arbeitsteilig. Und daher reicht es mir, wenn ich meinen eigenen Job halbwegs gut hinkriege. Da versuch ich mich natürlich auch so gut wie möglich zu verkaufen. Trotzdem kann ich mich des Eindrucks nicht entziehen, daß in der Reklamebranche das Schaumschlägerniveau um mindestens den Faktor 10 höher ist. Aber das ist natürlich auch subjektiv. (und daß ich mit Schaumschlägern nicht gut kann, ist vielleicht, daß ich mir das auch gerne anmerken lasse, schon eher eine Charakterschwäche)


Gute Nacht,

Edmund
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Beitrag von Rohrbacher »

Klar ist das subjektiv. Was ich als Werbung empfinde, wird etwas anderes sein, als was du so empfindest. Und wie immer bei Dienstleistungen und Produkten, ist die Kundensicht die entscheidende, und nicht die Anbietersicht.
Jaaaaa, mir es völlig wurscht. Es geht doch nicht drum, wie du das siehst oder ich, sondern wie der Stand der Wissenschaft ist. Wenn ich mein Fachwissen für mich behalten soll, kann ich das natürlich tun. Kein Problem, dann hält meine Tastatur länger. ;)
Ich hatte aber meine Aussagen deshalb auf Werbung eingeschränkt, für deren Erstellung direkt (monetär) bezahlt wird
Was macht das für dich einen Unterschied, ob eine Werbeagentur etwas macht oder jemand anders? Der Unterschied dürfte für dich ähnlich sein, ob der Gestalter des Flyers auf Mac oder PC, InDesign oder QuarkXPress gearbeitet hat, nämlich keiner. Interessant ist nur der Kunde. Die Agentur macht nämlich nur, was der Kunde will. Und wenn der Käse will, kriegt der Käse.
Solche Sprüche der Art, wenn du was kritisierst, machs doch besser, sind allseits sehr beliebt.
Richtig. Es ging wieder nicht um Einschätzungen von Subjektivitäten, sondern um blankes Handwerk, das man eben kann oder nicht. Und um irgendwie sagen zu können, welche Art Werbung wann wo besser ist, sollte man das Handwerk doch beherrschen. Oder gilt das nur Eisenbahner?
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Beitrag von Auer Trambahner »

TramPolin @ 17 May 2008, 00:19 hat geschrieben: Die Spammer rufen auch meine zwei zusätzlichen Nummern an, die definitiv in keinem Telefonbuch stehen und die ich noch nie weitergegeben habe. Offenbar werden einfach alle Nummern der Reihe nach durchprobiert.
Ja, die haben vermutlich einen Wählautomaten und machen das nach der Brute-force methode.
Hier hat der Schmarrn nach einer kleinen Welle mit vollautomatischer Gewinnmitteilung
(Um ihren Gewinn ... wählen sie zero-nine-zero-zero-five...)

Übrigens, das Schundblatt hat bis neulich noch 1 Euro gekostet, jetzt 2.
Klar, das man sich dann solche Aktionen leisten kann (oder muß, weil die Leser davonlaufen)
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 17 May 2008, 00:05 hat geschrieben:By the way: Wurde das Gesetz nicht verschärft, dass die ihre Rufnummer nicht unterdrücken dürfen? Und sind solche Anrufe ohne Aufforderung nicht eigentlich ungesetzlich?
http://www.heise.de/newsticker/Telefonwerb...-/meldung/39795
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 17 May 2008, 00:39 hat geschrieben:Durch Verkaufsgespräche wird natürlich auch Geld verdient. Damit der Verkäufer im Fachgeschäft weiß was er sagen muss, kriegt er ja mal irgendwo 'ne Schulung und deren Inhalt wurde von Fachleuten, die ihr Fach gelernt haben, konzipiert. Immerhin will der Verkäufer ja was verkaufen, das überlässt er natürlich nicht dem Zufall.
Also ich weiß nicht, ob mein Metzger schon mal auf Schulung war.
Rohrbacher @ 17 May 2008, 00:39 hat geschrieben: Das Einwerfen trotz Aufkleber machen oft bauch- und hirnfreie Ferienjobbler und ist selten Teil der Konzeption. Wenn du aber weißt, was zielführend ist, dann bewirb' dich doch bei einer großen Werbeagentur, dann schau' ma mal. Ich bin gespannt. :D
Wenn man den Leuten so wenig bezahlt, dass sie nicht lesen können oder wollen, dann ist es Teil der Konzeption. Wer mit Erdnüssen zahlt, darf sich nicht wundern, dass Affen für ihn arbeiten!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 16 May 2008, 22:45 hat geschrieben:..... mal die nicht existierende Insel in der Eifel (Warsteiner), ...
Nur zur Info: Warstein liegt nicht in der Eifel, sondern im Kreis Soest in NRW.

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Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 17 May 2008, 04:56 hat geschrieben:Jaaaaa, mir es völlig wurscht. Es geht doch nicht drum, wie du das siehst oder ich, sondern wie der Stand der Wissenschaft ist. Wenn ich mein Fachwissen für mich behalten soll, kann ich das natürlich tun. Kein Problem, dann hält meine Tastatur länger. ;)
Aua, da fühlt sich aber jemand getroffen. Für mich war Ausgangspunkt der Diskussion wie die Vanity-Fair-Aktion bei den Leuten ankommt. Davon ausgehend ist es nunmal subjektiv, wie sowas bei mir oder sonstwem ankommt. Von Werbewissenschaft habe ich keine Ahnung. Daraus abzuleiten, daß ich über Werbung nicht mitdiskutieren sollte, erinnert mich an die eine oder andere Diskussion zwischen Bahn-Insidern und denen, die das aus Kundensicht erleben.
Und dass du daraus, dass ich einen anderen Standpunkt vertrete, ableitest, daß du dein Wissen für dich behalten sollst, ist - nun sagen wir mal: komisch.
Was macht das für dich einen Unterschied, ob eine Werbeagentur etwas macht oder jemand anders? Der Unterschied dürfte für dich ähnlich sein, ob der Gestalter des Flyers auf Mac oder PC, InDesign oder QuarkXPress gearbeitet hat, nämlich keiner. Interessant ist nur der Kunde. Die Agentur macht nämlich nur, was der Kunde will. Und wenn der Käse will, kriegt der Käse.
Es geht nicht darum, ob eine Werbeagentur oder wer anders was macht. Es geht daraum, ob ich Werbung als etwas getrenntes, bei mir unverlangt ankommendes wahrnehme, oder ob ich bestimmte Sachen bereits als Bestandteil des von mir nachgefragten Produkts oder der von mir nachgefragten Dienstleistung werte. Dem Standpunkt, es gibt keine Nachfrage ohne Werbung, werde ich mich nicht anschließen.
Richtig. Es ging wieder nicht um Einschätzungen von Subjektivitäten, sondern um blankes Handwerk, das man eben kann oder nicht. Und um irgendwie sagen zu können, welche Art Werbung wann wo besser ist, sollte man das Handwerk doch beherrschen. Oder gilt das nur Eisenbahner?
Siehe oben. Argumentation bekannt. Nur Eisenbahner dürfen sagen, was bei der Eisenbahn gut oder schlecht ist.

Schönen Gruß,

Edmund
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Beitrag von FloSch »

TramPolin @ 17 May 2008, 00:19 hat geschrieben: Die Spammer rufen auch meine zwei zusätzlichen Nummern an, die definitiv in keinem Telefonbuch stehen und die ich noch nie weitergegeben habe. Offenbar werden einfach alle Nummern der Reihe nach durchprobiert.
Komisch, ich hab jetzt seit sicher 12 Jahren eigene Telefonnummern. Keine davon wurde bisher von solchem Telefonterror heimgesucht... U-Bahn-Linien und U-Bahn-Züge wollten die Leute schon kaufen, aber VERkaufen wollten mir bisher nur Firmen was, bei denen ich wirklich Kunde bin...
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Beitrag von TramPolin »

FloSch @ 17 May 2008, 12:05 hat geschrieben: Komisch, ich hab jetzt seit sicher 12 Jahren eigene Telefonnummern. Keine davon wurde bisher von solchem Telefonterror heimgesucht... U-Bahn-Linien und U-Bahn-Züge wollten die Leute schon kaufen, aber VERkaufen wollten mir bisher nur Firmen was, bei denen ich wirklich Kunde bin...
Das Ganze scheint ungleichmäßig verteilt zu sein. Eine Rolle scheint es schon zu spielen, ob man im Telefonbuch steht.

Meine Mutter tut es und leidet vor allem unter Gewinnspielterror.

Dass meine zusätzlichen MSNs angerufen werden, kommt phasenweise zwar vor, da tummelt sich aber erheblich weniger als auf der Nummer, die im Telefonbuch steht.

Ich habe schon alles Erdenkliche gehabt - Gewinnspiele, Wein, Versicherungen, unseriöse Geldgeschäfte, Telefonanbieter, viele Umfragen (wobei ich nicht weiß, was die dann am Ende verkaufen wollen, ich sage nur, ich nehme grundsätzlich an keinen Umfragen teil und wenn gefragt wird, warum, lege ich auf).

Auch wenn einige nicht leiden müssen, ist es schon ein Massenphänomen. Die Berichte in der Presse häufen sich. Fast jeder scheint zumindest ab und zu unerwünschte Telefonwerbung (fließender Übergang bis zum Betrug und zur Abzocke) zu bekommen.
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Beitrag von Iarn »

Also es gibt ja auch seriöse Umfragen. Aber da wird erst der Name des Instituts genannt und dann das genaue Anliegen. Und das sind dann meist politische Umfragen für Wahlen etc.
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 17 May 2008, 12:20 hat geschrieben: Also es gibt ja auch seriöse Umfragen. Aber da wird erst der Name des Instituts genannt und dann das genaue Anliegen. Und das sind dann meist politische Umfragen für Wahlen etc.
Genau da liegt das Problem. Ich habe schon Tussis am Rohr gehabt, die haben sich als Infas oder Emnid oder sonst was ausgegeben. Das war aber eine Finte. Hier wird unter dem Deckmantel angesehener Institute Abzocke betrieben.

Auch beliebt: "Grüß Gott, SKL. Ich soll Sie von Günther Jauch grüßen, der ist mir gerade am Gang über den Weg gelaufen und meinte, ich soll meine Anrufer von ihm grüßen". Alles gelogen. Und selbst wenn es wahr wäre, was soll der Rotz? Die Masche scheint aber zu funzen, sonst würde man es nicht machen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Aua, da fühlt sich aber jemand getroffen. Für mich war Ausgangspunkt der Diskussion wie die Vanity-Fair-Aktion bei den Leuten ankommt. Davon ausgehend ist es nunmal subjektiv, wie sowas bei mir oder sonstwem ankommt.
Dann reden wir grad extrem aneinander vorbei. Woran liegt's?
Nur zur Info: Warstein liegt nicht in der Eifel
Aber der See aus der allseits bekannten Werbung, in dem man diese Insel reingefälscht hat. ;)
Dem Standpunkt, es gibt keine Nachfrage ohne Werbung, werde ich mich nicht anschließen.
Wenn du nicht weißt, dass es etwas gibt, kannst du es auch nicht kaufen. Und wenn dir TramPolin sagt, dass es etwas gibt, dann ist das Werbung, möglicherweise auch unverlangt. Aber da waren wir schon.
Also ich weiß nicht, ob mein Metzger schon mal auf Schulung war.
Mein Gott... wenn er seine Waren von einer Kette bezieht dann ist das durchaus möglich, er muss ja wissen, was das für ein Zeug ist. Wenn er es selbst hergestellt hat, weiß er's ja selber. Aber wenn du den Metzger rhetorisch mit dem Vorwerkvertreter vergleichst, fällt dir sicher was auf.
Und dass du daraus, dass ich einen anderen Standpunkt vertrete, ableitest, daß du dein Wissen für dich behalten sollst, ist - nun sagen wir mal: komisch.
Komisch ist, wenn man bei den harten Fakten, also wenn ich erkläre, wie's (von der Seite, die sowas machen) funzt, immer nur feststelle, wie versucht wird, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich hab' jedem die Freiheit gelassen, zu entscheiden ob er's gut findet oder nicht, das ist der Sinn und Zweck, aber wenn man 'nen Astronomen da hat, nutzt es nix dem ständig zu wiedersprechen und zu sagen, die Sonne dreht sich um die Erde, weil man vielleicht weiß der Mond tut das auch und "leuchten" tun ja beide. - Natürlich kann man eine andere "Ansicht" haben...
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 17 May 2008, 12:45 hat geschrieben:Dann reden wir grad extrem aneinander vorbei. Woran liegt's?
Daß verschiedene Diskussionen in einem Thema geführt werden? Daß du von deiner Sache sehr überzeugt bist? Daß Werbung durch ihr Empfinden als Belästigung ein recht emotionales Thema ist?
Wenn du nicht weißt, dass es etwas gibt, kannst du es auch nicht kaufen.
Ich schließe mich auch nicht dem Standpunkt an, dass es Werbung braucht, nur damit ich weiß, daß es etwas gibt. Ich habe letztens neue Fliesen für eine Badezimmerrenovierung gekauft. Erstaunliche Erkenntnis: Die Tatsache, daß es Badezimmerfliesen gibt, und daß sie auch einen gewissen Sinn haben, habe ich einfach aus dem Vorhandensein der alten Fliesen im Badezimmer geschlossen. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich öfter schon gefragt, was Obi denn für merkwürdige rechteckige Dinger da rumliegen hat.
Und wenn dir TramPolin sagt, dass es etwas gibt, dann ist das Werbung, möglicherweise auch unverlangt.
Das ist Definitionssache. Und sorry, ich teile deine Definition nicht.
Komisch ist, wenn man bei den harten Fakten, also wenn ich erkläre, wie's (von der Seite, die sowas machen) funzt, immer nur feststelle, wie versucht wird, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Also Entschuldigung: aber es ist schon ein wenig anmaßend, daß ich etwas akzeptieren soll, nur weil du es erklärst. Oder weil du etwas als "harte Fakten" bezeichnest. Wenn es so einfach wäre, wäre ja jede Diskussion überflüssig.

Schönen Gruß,

Edmund
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Daß verschiedene Diskussionen in einem Thema geführt werden?
Gut möglich.
Daß du von deiner Sache sehr überzeugt bist?
Um einfach nur erklären zu wollen, wie es funktioniert, muss man nicht von irgendwas überzeugt sein.
Daß Werbung durch ihr Empfinden als Belästigung ein recht emotionales Thema ist?
Deswegen schadet es nicht, wenn jetzt endlich mal geschaut wird, was ich eigentlich sagen will...
Und sorry, ich teile deine Definition nicht.
Es ist nicht MEINE Definition...
Also Entschuldigung: aber es ist schon ein wenig anmaßend, daß ich etwas akzeptieren soll, nur weil du es erklärst. Oder weil du etwas als "harte Fakten" bezeichnest. Wenn es so einfach wäre, wäre ja jede Diskussion überflüssig.
Ich versteh' das Problem nicht. Ich erkläre, wie der Werber tickt, worauf er sich beruft und warum er das von fachlicher Seite macht, völlig ohne Bewertung. Das sind natürlich harte Fakten. Ob du das jetzt gut findest oder nicht, ist eine andere Geschichte. Ob man jetzt Autofahren gut findet oder nicht, ändern noch nichts an der Weise wie das Auto funktioniert. Und wenn jemand erklärt wie das Auto funktioniert und sagt es zählt zu den mehrspurigen Kraftfahrzeugen, wirkt es etwas seltsam, wenn jemand anders die Definition nicht teilt. Oder wenn ein Tf einen Haltepunkt den Betriebstellen der freien Strecke zuordnet oder jemand erklärt wie der Bundestag funktioniert. - Nö, ich sehe das anders, denn der Bundestag hat mich schon immer aufgeregt... Ja mei. Aber wie gesagt, ich muss das ja nicht diskutieren.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 17 May 2008, 12:45 hat geschrieben:Aber der See aus der allseits bekannten Werbung, in dem man diese Insel reingefälscht hat. ;)
Mag ja sein, aber so genau kenne ich die Werbung nicht :D . Na ja, die Werbefotografen suchen sich das Objekt nach der passenden Wirkung aus. Ich habe mal in einem einschlägigen Studio beobachtet, wie Fotos für Lebensmittelwerbung entstehen. Da wurden die Salatblätter mit Lupe und Pinzette drappiert.

Gab es in den USA nicht mal einen Prozess, weil der Burger nicht so toll aussah, wie auf dem Plakat? :blink:
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