Supertom @ 12 Jun 2008, 23:46 hat geschrieben:
Das T1 hat zwar wie Cloakmaster bereits gerechnet hat noch Kapazitäten frei, ...
Die "Erweiterung D Süd" war nichts anderes, als die Gates und Fingerpositionen von Modul E auch für Abflüge nutzbar zu machen, was aus welchen Gründen auch immer plötzlich einen eigenen Namen erhalten musste. An sich war "Abflug E" von Anfang an vorgesehen, und von da her keine Erweiterung, zumal es auch ohne Echten Bau-Aufwand umgesetzt wurde. Ebenso wie A-Nord kein Ausbau an sich war, sondern nur eine sinnvollere Aufteilung und Nutzung des vorhandenen Materials. Einzig die "Bretterbuden" A/B West und C/D West sind echte Erweiterungsbauten, und sie beide sollten nach der Eröffnung von T2 wieder zurückgenaut werden, um die versperrten Fingerpositonen wieder frei zu bekommen.
Ansonsten ist das mit der Kapazität ähnlich wie bei der U-Bahn: Wenn man sämtliche Sitz- und Stehplätze (4Personen/qm) zusammenzählt, die in einem vollen Jahr zwischen Marienplatz und Münchenr Freiheit gefahren werden, und das durch die Anzahl Personen, die diese Strecke nutzt teilt, wird man auf beachtliche Reserven stossen, und kann meinetwegen damit argumentieren, daß die U3/6-Stammstrecke noch nicht an der Kapazitätsgrenze ist.
Jeder, der mal zu Vorlesungs- oder Fussball-Zeiten vor Ort war, weiss, warum über den 2-Minuten-Takt, weniger Sitz- und mehr Stehflächen, oder eine Bypass-Strecke diskutiert wird. Oder auch nur ein einzelner U-Bahn Zug (A/B-Wagen). Welche Kapazität hat dieser Wagen? Die, die auf dem Typenschuild angebracht ist, oder die maximale Menge Personen, die sich schon einmal gleichzeitig in einem solchen Zug(-teil) aufgehalten hat? Da hatte ich manches Mal eher das Gefühl von 14 Personen je Quadratmeter Stehfläche, anstatt nur vieren...
Beim C-Wagen verteilöt sich das besser, darum beziehe ich mich bewusst auf die "älteren Semester"
Wie viele Personen könnten theretisch mit dem MVV also per S-Bahn, und Mvv-Bus (via Freising) von München zum Flughafen gelangen? Nimm dieses Zahl, und die Zahl der Personen, die tatsächlich öffentlich anreisen, und man wird sich fragen, warum der Flughafen denn noch besser angebunden werden soll, und noch mehr leere Steh- und Sitzplätze zum Flughafen gekarrt werden sollen.
Das Terminal 1 operiert schon heute wieder sehr nahe an seiner "Design-Kapazitätsgrenze". Dennoch wird es möglich sein, die doppelte Anzahl an Passagieren abzufertigen - unter erheblichen Komfort-Einbussen für alle Beteiligten, versteht sich.
Noch mehr ginge, wenn die LEute nicht immer alle gleichzeitig verreisen würden:
: Nimm 36.5 Millioen Leute, verteile sie auf 365 Tage, und dir wirde der Flugafen München mit 100.000 Passagiieren am Tag richtig leer vorkommen: 50.000 pro Terminal auf 17,5 Betriebsstunden verteilt sind knapp 3.000, dies auf 5 Abflugbereiche (A,B,C,D,F) sind nur noch 600, also 10 Leutchen Pro Minute in einem Modul. Nurm daß es allein schon damit anfängt, daß nicht alle Modukle gleich gross sind, und nicht alle Module exakt gleich stark ausgelastet. Und auch ein Verschieben von Flügen ziwschen den Modulen geht nur sehr begrenzt.
Fazit: Nakte Zahlen sagen einfach nichts aus. Man muss die Zahlen immer in den richtigen Zusammenhang stellen. Der Flughafen will eine dritte Starbahn, um eine Plan-zahl von 120 Flügen je Stunde zu erreichen. Natürlich werden diese 120 nicht jeden Tag und jede Stunde gebraucht, aber es gibt einfach immer mehr Zeiten, in denen die derzeitigen 84,5 Plan-Flüge je Stunde (tasächlich schafft man unter Optimal-Bedingumgen auch schon über 90 Flüge) nicht mehr ausreichen. Wenn man ausschliesslich Langzüge durch den Stammstrecken-Tunnel schicken würde, gäbe das sicher ein zahlenmässiges Platzangebot, welches den zweiten Tunnel überflüssig erscheinen lässt. Nur, daß Langzüge nach Kreuzstrasse einfach wenig Sinn ergeben, ein 10-Minuten Takt auch nach Starnberg, Neufahrn, Höhenkrichen, Diesenhofen, und Markt Schwaben aber schon eher. Das sowohl die Langzüge zur Kreuzstrasse als auch der 10-Minuten-Takt auf der einen oder anderen Aussenstrecke wegen anderer Rahmenbedingungen schlicht nicht machbar ist, sollte dem geneigten Leser wohl von alleine klar sein.