Auch wenn Konzeptstudien in der Schublade stecken, dann kann man die nicht einfach rausziehen und ne Großserie drausmachen. Beim A380 hats 2-3 Jahre gedauert um aus einem voll flugfähigem, fertig eingerichtetem Prototypen eine Großserie zu machen mit Millionen von Mannstunden Arbeit.
Wir reden hier von sowas einfachem wie einem Auto und zwar welchen, die es an Markt gibt, nicht mal von völlig neuen. Und nur weil eine bestimmte Antriebsart nicht auf'm Markt ist, heißt es nicht, dass irgendwas nicht schon komplett fertig entwickelt sein kann. Ein Mechaniker macht 'nen Motoraum von einem Wagen auf und findet Halterungen, z.B. um einen bestimmten Mototyp einzubauen, den es aber so ab Werk in diesem Wagen aber gar nicht gibt... Aber ich nehme an, du hast wieder detailiertere Informationen...
Es gibt beispielsweise einen E-Golf, soweit ich weiß seit dem Golf II, also seit praktisch 25 Jahren! Es gab nur nie das grüne Signal, die Serienproduktion vorzubereiten und anlaufen lassen, weil einfach die Nachfrage nie da war. Wenn VW rausfindet, das Ding könnte sich gut verkaufen, würden sie das Dingens bauen. Genauso gab's bei BMW vor 20 Jahren die Studie E1, ging aber nie in Serie. Der Wasserstoff-7er: Ging nie in Serie, gibt's auch fast schon so lange und wäre technisch durchaus serienreif. Aber es gibt (noch) keinen Markt, selbst Spritsparmodelle verkaufen sich relativ schleppend, weil der Spareffekt sich im Geldbeutel wegen der hohen Anschaffungspreise kaum einstellt...
Du kannst die Technik noch so hochloben, es leugnen oder sonstwas. Es ist trotzdem so. Dass die Zukunft beim E-Auto liegt und übermorgen das Öl aus ist erzählt man seit fast 40 Jahren, schon damals wurde der Sprit sehr viel teurer, es gab autofreie Sonntage und sowas und es wurden alternative Antriebe erforscht, erprobt und in Kleinstserien gebaut. Mehr nicht. Auf jeder Automesse konnte man sich die Dinger anschauen, durchgesetzt hat sich nichts davon. Außer vielleicht der massenhafte Einsatz von Dieselmotoren in Pkw... Übrigens: Start-/Stopp-Automatik, längere Getriebeübersetzungen, Leichtlaufreifen, Aerodynamikänderungen, etc. in "Spritsparmodellen" wie einem VW Polo, Golf oder Passat-Bluemotion oder einem Audi A3 TDIe, meinst du das das ist was neues? Nö, das sind alles dem Trend der Zeit entsprechende Dinge, die alle schonmal da waren!
Ab 1993 gab's einen Golf III Ecomatic mit einer Start-/Stopp-Automatik (auch während der Fahrt!), einer längeren Getriebeübersetzung in einem halbautomatischen Getriebe. Verbrauch war damals schon bei nur 4,4 Liter/100 km, also quasi eine Halbierung! Wurde aber mangelns Käufern nach rund 2000 Fahrzeugen eingestellt, das Fahren war relativ gewöhnungsbedürftig und die Anschaffung zu teuer! Und Fahrzeuge wie der 325e oder 525e von BMW (um 1990) als langsamdrehender und drehmomentstarker Langstreckensparer sind nur etwas bekannter geworden... Fahrzeuge, die nach dem selben Prinzip sparen gibt's heute auch wieder... da hat halt nur einer die Schublade aufgemacht...