bob83 @ 2 Jan 2006, 02:21 hat geschrieben:Mit Verlaub - LOL - 75 Kurse fürs gesamte Netzt in der HVZ?!?!
Würde man das bestehende Münchner Tramnetz zur HVZ mit einer vernünftigen Wagenfolge bedienen wollen, so dass sich die Fahrgäste nicht immer reinquetschen müßten wie in die Pariser Métro, und so dass keine ständigen Verspätungen durch den hohen Fahrgastandrang entstehen würden, bräuchte man locker 15 Kurse mehr fürs gesamte Netz. Und dafür wiederum bräuchte man mehr Fahrzeuge und mehr Personal, das wiederum kostet Geld, und das wiederum ist nicht da bzw. wird für anderes als den ÖPNV oder die Tram verwendet. Ein Trauerspiel, über das ich gar nicht nachdenken darf, sonst...
ET423 @ 2 Jan 2006, 04:41 hat geschrieben:Die Straßenbahn hat, wie der Bus auch, nur eine geringe Bedeutung in weiten Teilen Münchens.
Dafür hat sie in einigen Teilen Münchens eine enorme Bedeutung. Die Linie 19 ist z.B. eine Art Lebensader von Berg am Laim. Zwar haben wir im Stadtbezirk Berg am Laim auch U-Bahn und S-Bahn, doch erfüllen diese weder von der Haltestellensituierung noch von den angebotenen Verbindungen her auch nur annähernd die Bedürfnisse der Berg am Laimer Fahrgäste. Die (auch wirtschaftliche) Bedeutung der Tram für einige Bereiche Münchens wird von den Tramgegnern (und auch "Neutralen") immer großzügig übersehen... das und die Forderung mancher Geschäftsleute (siehe Franz-Joseph-Straße), die Tram einzustellen bzw. gar nicht erst zu bauen, erinnert mich an eine Geschichte im New Yorker Stadtteil Queens in den 1920er Jahren. Dort wollten Geschäftsleute entlang einer Hauptstraße die Hochbahn weghaben, um den Kunden bessere Parkmöglichkeiten anbieten zu können und insgesamt mehr Kundschaft zu gewinnen. Sie jubelten zunächst, als die Hochbahn tatsächlich durch eine U-Bahn ersetzt wurde. Doch als die Hochbahn erst einmal weg war, gingen binnen eines Jahres fast alle der besagten Geschäfte pleite...
ET423 @ 2 Jan 2006, 04:41 hat geschrieben:off-peak is münchen einfach nicht auszuhalten
Ja, so ist es. Wenn man mit den öffentlichen innerhalb Münchens wo hin will und nicht gerade eine Direktverbindung hat, verbringt man die meiste Zeit nicht mit Fahren, sondern mit Warten auf Bus/Bahn. Und nochmal Warten beim Umsteigen. Und beim zweiten Mal Umsteigen nochmal warten. Schlimm ist nur, dass es einem zur Stoßzeit oft nicht besser geht, weil bei fast allen Tram- und Buslinien und den U-Bahn-Außenästen der Takt den ganzen Tag über gleich schlecht ist.
Eine Taktverdichtung bei der U-Bahn außerhalb der HVZ wäre auf einigen Streckenabschnitten dringend anzuraten. Schaut Euch mal die Takte bei der Nürnberger U-Bahn an, auch off-peak...