Telegraphenleitungen

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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Servus,
ich würde gerne mal sammeln, entlang welcher Strecken noch Fernsprech- und Blockleitungen auf Telegraphenmasten laufen. Ggf. auch mit Angabe "nur Fs", "nur Block" oder "Leitung noch vorhanden, aber ausser Betrieb". Idealerweise natürlich mit genauerer Lageangabe, es gibt einige Strecken wo immer wieder zwischen Telegraphenleitung und Erdkabel gewechselt wird.

Auf gehts, Streckenkundige und Wissende vor! :)

Gruß Michi
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Ich weiß es zwar nicht aus Gewissheit, da ich dort schon länger nicht mehr gefahren bin, aber früher war an der Strecke Forchheim-Ebermannstadt noch Telegrafenleitungen, ob die allerdings noch existieren ist mir leider nicht bekannt, weil ich eben schon längere Zeit diese Strecke nicht mehr abgefahren habe.

Bild
(Sorry für die schlechte Qualität)

Dann fällt mir noch die Strecke Gemünden - Bad Kissingen - Schweinfurt ein:

Bild
Aber auch hier keine Garantie, ob es diese Masten noch gibt. (Diese waren glaube nur zwischen Gemünden und Bad Kissingen)
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
[/font]
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ropix
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Beitrag von ropix »

Zwischen Gemain und Bad Kissingen gibts das Zeugs großteils noch. Da hängen ja auch noch Felderblockfelder dran :)

Zwischen Ausgburg-Hochzoll und Ingolstadt lebt auf manchen Teilen auch noch eine wunderschöne Telegraphenleitung mit geschätzten 24 Leitern :) - zumindest in dem Bereich wo noch Siemens-Altbautechnik vorherrscht (der Lorenzteil dürfte Erdkabel haben`?)
-
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Beitrag von 146225 »

Auf der Odenwaldbahn (KBS 641) zwischen [acronym title="FERO: Erbach (Odenw) <Bf>"]FERO[/acronym] und [acronym title="FKI: Bad König <Bf>"]FKI[/acronym] stehen auch noch welche, Betriebszustand unbekannt. Auch nicht wie es weiter Richtung [acronym title="FWH: Wiebelsbach-Heubach <Bf>"]FWH[/acronym] aussieht
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Didy
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Beitrag von Didy »

Auf der Mittelschwabenbahn/Kammeltalbahn zwischen Günzburg und Mindelheim stehen auch noch welche - zumindest im Abschnitt nördlich Krumbach, wo ich ab und an vorbeifahre; auf der Strecke selbst war ich noch nicht unterwegs. (Steht noch auf der ToDo-Liste)

Betriebszustand unbekannt. Aber nachdem die Strecke seit 2000 im Zugleitbetrieb mit einem ESTW (und IMHO KS-Signalen) aus Mindelheim gesteuert wird, würde ich das mit meiner Laienmeinung mal eher als fraglich annehmen...
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Beitrag von BMI »

An dem Stich von Langenbach noch Zolling stehen immer noch Telegrafenmasten (aus Holz) mit 2Leitungen drauf...

Auf einigen Fotos sieht mans: http://www.bockerl.de/hallpl_d.htm
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Didy @ 22 Jan 2009, 11:10 hat geschrieben: Betriebszustand unbekannt. Aber nachdem die Strecke seit 2000 im Zugleitbetrieb mit einem ESTW (und IMHO KS-Signalen) aus Mindelheim gesteuert wird, würde ich das mit meiner Laienmeinung mal eher als fraglich annehmen...
Naja, das muss nichts heißen - auch wenn es sich natürlich anbieten würde beim Verlegen der Kabel fürs Stellwerk auch das Fernsprechkabel mit zu verbuddeln.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

War die Mittenschwabenbahn net Pilotprojekt für Zuglaufmeldungen über Basa?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auf dem anderen Stich Rohrbach (Ilm) - Jebertshausen gibt's zwischen dem Bü über die St2032 bei Kilometer
1.5 bis nach Burgstall bei etwa Kilometer 2.1 noch einen Rest, ebenso zwischen dem Bü in Jebertshausen bei
Kilometer 7.0 und bis kurz vor den Prellbock, also grob bis Kilometer 7.6.

Bild
Rohrbach - Jebertshausen, bei Burgstall.

Bild
Rohrbach - Jebertshausen, in Jebertshausen.

Bild
Ingolstadt - Augsburg, Bahnhof Aichach.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Rohrbacher @ 22 Jan 2009, 18:04 hat geschrieben: Ingolstadt - Augsburg, Bahnhof Aichach.
Der sieht mir noch sehr komplett aus...
Unten (2 Leitungen): Unfallmeldeleitung (FdUD)
mittig (4 Leitungen): Streckenfernsprechleitung (Fs) und Ortsleitung (Fo)
oben (2*6 Leitungen): Strecken- und Bahnhofsblock
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Miltenberg - Seckach

die ganze Strecke ein dickes Kabel (das teilweise von den Masten gelöst ist und durch den Busch verläuft) und zeitweise alte Telegraphenmasten, die aber warscheinlich nicht mehr im Betrieb sind.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Ich denke, es ist recht einfach zu beurteilen: Wenn an der Strecke noch mechanische Stellwerke in Betrieb sind, dann sind es die Telegrafenleitungen auch noch.

Im Fall der Strecke nach Zolling handelt es sich "nur" um die Kabel an die man sich vor Ort "einwählen" kann - im Zeitalter von GSM eigentlich überflüssig. Wenn die Strecke aber keinen Zugbahnfunk hat, gehe ich davon aus, das das noch funktionsfähig ist.

Wiesbaden - Niedernhausen ist auch noch (fast) vollständing mit (notwendigen) Masten ausgestattet.

Luchs.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Luchs @ 22 Jan 2009, 21:51 hat geschrieben:Ich denke, es ist recht einfach zu beurteilen: Wenn an der Strecke noch mechanische Stellwerke in Betrieb sind, dann sind es die Telegrafenleitungen auch noch.
So einfach ist es eben leider nicht - es gibt auch Strecken/Bereiche, in denen man (z.B. nach Schaden) mal von Freileitung auf Erdkabel umgerüstet hat, die alten Leitungen aber einfach hängen lassen hat. Traun-Alz-Bahn z.B. müsste stellenweise "im Nichts" endende Telegraphenleitungen haben; da hat man halt mal zwischen 2 Bahnhöfen ein Erdkabel verlegt, dann umgeklemmt - und die alten Masten nie abgebaut. Ähnliches vermute ich an der A-Bahn (Dachau - Altomünster), da sieht die Leitung auch nicht mehr ganz frisch aus. Oder Selbitz - Naila; da hing früher auch noch grosse Freileitung obwohl in Naila das Stellwerk schon lange ausser Betrieb war, und seit der Einführung von Zugleitbetrieb ist das eh alles hinfällig. Masten und Leitung stehen aber meines Wissens nach wie vor.
Deswegen frage ich ja grade rum und will mal zusammentragen, wo es dann einerseits solche Freileitungen noch gibt - und, falls jemand das weiss, wo sie auch noch wirklich in Verwendung sind.

Zusatz: "Mechanische Stellwerke in Betrieb" - gesucht sind jetzt zwecks Widerlegung also mech. Stw mit Erdkabel (gut, da gibts Massen) und Drucktastenstellwerke mit Freileitung :)

Gruß Michi
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Also im Bahnhof Aichach gibt's Formsignale, deswegen denke ich mal, hängt da auch ein mechanisches Stellwerk dran. Gibt's eigentlich auch elektrifizierte Strecken mit Telegraphenleitungen am Mast?
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

Auf der Rottalbahn mit mechanischen Stellwerken gibt es Telegrafenleitungen, die meist vollständig, also in drei Ebenen, wie weiter oben beschrieben laufen. Vor etwa zwei Jahren beobachte ich auch noch einen Trupp, der alte Holzmasten gegen neue ausgetauscht hat...
Seit etwa einem Jahr sind ein Stück Telegrafenleitung zwischen Pocking und Berg (ca 500m)aus mir unbekannten Gründen (Baustellenbereich für Brücke der zu bauenden Umgehungstraße?) bis auf zwei durchlaufende Drähte sowie mehrere Abschnitte im Neuburger Wald zwischen Pfennigbach und Passau Hbf nach Schäden durch umstürzende Bäume komplett durchtrennt.
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 22 Jan 2009, 16:06 hat geschrieben:Naja, das muss nichts heißen - auch wenn es sich  natürlich anbieten würde beim Verlegen der Kabel fürs Stellwerk auch das Fernsprechkabel mit zu verbuddeln.
Das mag sein, ich wollte es aber erwähnen. Es sind da übrigens vielleicht nicht ganz so viele Leitungen wie auf dem Foto aus Aichach, aber doch mehr als nur zwei Drähte, mutmaßlich also auch ehem. Blockleitungen. Wenn ich mal wieder vorbeikomm, mach ich ein Foto.

Wie ist das eigentlich bei solchen Umrüstungen auf Zugleitbetrieb - schaltet man da die Teilstücke zwischen den ehemaligen Bahnhöfen zu einer Leitung zusammen nehme ich an? Macht ja sonst nicht viel Sinn, Leitungen die in einem unbesetzten Bahnhof enden...
Die Kommunikation zu den Tf dürfte ja über Funk gehen? Wenn es also keine F-Kästen mehr gibt (was ich im konkreten Fall nicht weiß), dient die Leitung "nur" noch zur Zuglaufmeldung zwischen beiden Endbahnhöfen der Zugleitstrecke, oder?

[quote=""ChristianMUC""]War die Mittenschwabenbahn net Pilotprojekt für Zuglaufmeldungen über Basa?[/quote]
Keine Ahnung....
Wie sieht das heute aus, ist sowas erlaubt? Bei Bahnhöfen die aus der BZ gesteuert werden existiert ja ohnehin kein direkter Zugriff des FDL auf die Fs mehr. Gibt es da überhaupt noch eine Fs mit "Adapter" auf BASA (bzw. natürlich ISDN ;-), oder hat man die da zugunsten BASA und GSM-R komplett rückgebaut?

[quote=""ChristanMUC""]
Der sieht mir noch sehr komplett aus...
Unten (2 Leitungen): Unfallmeldeleitung (FdUD)
mittig (4 Leitungen): Streckenfernsprechleitung (Fs) und Ortsleitung (Fo)
oben (2*6 Leitungen): Strecken- und Bahnhofsblock[/quote]
Auch wenn ich auch ein wenig Telefonfan bin - jetzt bin ich grad überfordert. Fs ist bekannt.... Dass Unfälle nicht über die Fs gemeldet werden war mir so noch nicht bekannt (was ist genau das besondere an dieser Leitung, technisch/vorschriftenmäßig? Notfall-Klingelzeichen kann ich ja über Fs auch machen...). Aber worin liegt der Sinn einer Ortsleitung?

Grüße
Didi
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Didy @ 23 Jan 2009, 11:05 hat geschrieben: Auch wenn ich auch ein wenig Telefonfan bin - jetzt bin ich grad überfordert. Fs ist bekannt.... Dass Unfälle nicht über die Fs gemeldet werden war mir so noch nicht bekannt (was ist genau das besondere an dieser Leitung, technisch/vorschriftenmäßig? Notfall-Klingelzeichen kann ich ja über Fs auch machen...). Aber worin liegt der Sinn einer Ortsleitung?

Grüße
Didi
Die FbUD-Leitung geht im Gegensatz zur Fernsprechleitung, (die ja von Zugmeldestelle zu Zugmeldestelle geht) bis zum nächsten Knotenbahnhof durch. Im Falle eines Unfalls besteht indiesem Knotenbahnhof die Möglichkeit, die FbUD-Leitung auf eine Basa-Leitung zu schalten und damit eine Sprechverbindung vomUnfallort zur zuständigen Bahndirektion herzustellen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ChristianMUC »

Ortsleitung verbindet das Stellwerk mit den ggf. noch vorhandenen anderen Stellwerken und den Fernsprechern im Bahnhof (an Signalen, Bahnsteigen, Bahnübergängen, etc.). Viele Fernsprecher sind jedoch an mehrere Leitungen (Fo und Fs) angeschlossen, so dass man hier mit einem Hebel auswählen muss.
Didy
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Beitrag von Didy »

@Boris: Ah okay... Ich hab zwischenzeitlich auch gelesen, dass diese Leitung nur bei Bedarf geschaltet wird. D.h. ein erster Notruf geht dann schon über die Fs, die FbUD ist dann für Aufräumarbeiten etc. vorgesehen? Oder wird die FbUD auch permanent überwacht (Klingel + OB-Fernsprecher in jedem Bahnhof)?

Verbindung zu BASA: D.h. die kann wahlweise als OB-Leitung oder als Anschlußleitungen eines BASA-Selbstwählers verwendet werden? Oder wird da eine spezielle Kopplung BASA <> OB-Leitung eingesetzt?


@Christian: Ach jetzt alles klar... D.h. in einem Bahnhof mit mehr als einem Stellwerk hängen die Signalfernsprecher auch nicht an der jeweiligen Fs sondern an der Fo? Oder lassen die sich umschalten?
Geh ich dann recht der Annahme, dass die Fo nur bis zu den jeweiligen Einfahrsignalen an den Masten hängt? Außerhalb würde sie ja recht wenig Sinn machen...


Noch eine Frage... Angenommen ein Bahnhof B besitzt richtung A ein Fdl-Stellwerk und richtung C ein Ww-Stellwerk. Ich nehme an, der Fdl hat zugriff sowohl auf Fo als auch auf die Fs richtung A und B. Hat der Ww neben der Fo auch auf beide Fs zugriff, oder nur auf die richtung C?

Grüße
Didi
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Didy @ 23 Jan 2009, 14:03 hat geschrieben:@Christian: Ach jetzt alles klar... D.h. in einem Bahnhof mit mehr als einem Stellwerk hängen die Signalfernsprecher auch nicht an der jeweiligen Fs sondern an der Fo? Oder lassen die sich umschalten?
Geh ich dann recht der Annahme, dass die Fo nur bis zu den jeweiligen Einfahrsignalen an den Masten hängt? Außerhalb würde sie ja recht wenig Sinn machen...
Also ich spreche jetzt mal für "meinen" Bahnhof Feldmoching - den kenn ich einfach am besten (hier laufen aber alle Leitungen in Kabeln)...
Da haben wir eine FdUD von München Hbf (Bereichsüberwachung) nach Landshut, 3 Fs-Leitungen von/nach Moosach, München Nord und Neufahrn, sowie mehrere Fo-Leitungen (drei oder vier) zu den ganzen Fernsprechern, die so am Bahnhof rumstehen (an den Esig, Bahnübergängen, Bahnsteige, Asig oder auch mittendrin). Bei den Fernsprechern an den Bahnübergängen gibt es einen Auswahlhebel, ob man sich in die Fs-Leitung einklinken will (z.B. Bahnübergangsposten zum Mithören der Zugmeldungen) oder eine direkte Verbindung zum Stellwerk über Fo-Leitung. Die Sprechsäulen, die es in vielen Bahnhöfen gibt, laufen auch über die Fo-Leitung.
Die F-Kästen abseits der Bahnübergänge wurden aber mittlerweile aber größtenteils stillgelegt - schade, der am Bahnsteig war immer recht praktisch, wenn man wusste, wie man mit umzugehen hat ;)
Didy @ 23 Jan 2009, 14:03 hat geschrieben:Noch eine Frage... Angenommen ein Bahnhof B besitzt richtung A ein Fdl-Stellwerk und richtung C ein Ww-Stellwerk. Ich nehme an, der Fdl hat zugriff sowohl auf Fo als auch auf die Fs richtung A und B. Hat der Ww neben der Fo auch auf beide Fs zugriff, oder nur auf die richtung C?
Der Fdl hat auf alle Leitungen Zugriff, der Ww hat evtl. einen Lautsprecher für eine oder beide Fs-Leitungen zum Mithören. Sprechmöglichkeit (also komplett integriertes Telefon) ist eher selten. Seine Aufträge bekommt er dann über den Bahnhofsblock oder die Fo-Leitung.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Didy @ 23 Jan 2009, 11:05 hat geschrieben: Wie sieht das heute aus, ist sowas erlaubt? Bei Bahnhöfen die aus der BZ gesteuert werden existiert ja ohnehin kein direkter Zugriff des FDL auf die Fs mehr. Gibt es da überhaupt noch eine Fs mit "Adapter" auf BASA (bzw. natürlich ISDN ;-), oder hat man die da zugunsten BASA und GSM-R komplett rückgebaut?
Muss es geben - im Störungsfall geben Feldmoching und Neufahrn Zugmeldungen über die Fs, weil der Posten 8a (Lohhof) ja mithören muss. Weder BASA noch ISDN (darüber laufen ja die "GSM-R-Gespräche" zwischen stationären Stellen) erlauben es, gezielt mehrere vorher fest definierte Teilnehmer gleichzeitig anzurufen.
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Beitrag von ropix »

Michi Greger @ 22 Jan 2009, 22:56 hat geschrieben:Zusatz: "Mechanische Stellwerke in Betrieb" - gesucht sind jetzt zwecks Widerlegung also mech. Stw mit Erdkabel (gut, da gibts Massen) und Drucktastenstellwerke mit Freileitung :)
Mech Stellwerke seit 2 Jahren aB - Freising-Landshut hatte imho keine Freileitung. Relaisstellwerke mit Freileitung finden sich zwischen Augsburg und Ingolstadt genug. Erst nach 3(?) DrS2 kommt dann mal das eine Mech :)
Markt Schwaben - Mühldorf wüsste ich jetzt auch keine Freileitung(???) obwohl die Stellwerke dort teilweise Baujahr 18xx sind :)
pippo946 @ 22 Jan 2009, 23:41 hat geschrieben:Auf der Rottalbahn mit mechanischen Stellwerken gibt es  Telegrafenleitungen, die meist vollständig, also in drei Ebenen, wie weiter oben beschrieben laufen. Vor etwa zwei Jahren beobachte ich auch noch einen Trupp, der alte Holzmasten gegen neue ausgetauscht hat...
Seit etwa einem Jahr sind ein Stück Telegrafenleitung zwischen Pocking und Berg (ca 500m)aus mir unbekannten Gründen  (Baustellenbereich für Brücke der zu bauenden Umgehungstraße?) bis auf zwei durchlaufende Drähte sowie mehrere Abschnitte im Neuburger Wald zwischen Pfennigbach und Passau Hbf nach Schäden durch umstürzende Bäume komplett durchtrennt.
Tja. Die Rottalbahn hat keinen Streckenblock. Man braucht also nur die beiden Drähte für die Fernsprechleitung. Das wars aber dann auch schon.
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Beitrag von Boris Merath »

ChristianMUC @ 23 Jan 2009, 14:28 hat geschrieben: Muss es geben - im Störungsfall geben Feldmoching und Neufahrn Zugmeldungen über die Fs, weil der Posten 8a (Lohhof) ja mithören muss. Weder BASA noch ISDN (darüber laufen ja die "GSM-R-Gespräche" zwischen stationären Stellen) erlauben es, gezielt mehrere vorher fest definierte Teilnehmer gleichzeitig anzurufen.
Das ist Gerüchten zufolge bei GSM-R vorgesehen, und soll angeblich irgendwann kommen - mal sehen ob irgendwann was draus wird .-)
ChristianMUC @ 23 Jan 2009, 14:24 hat geschrieben:Der Fdl hat auf alle Leitungen Zugriff, der Ww hat evtl. einen Lautsprecher für eine oder beide Fs-Leitungen zum Mithören. Sprechmöglichkeit (also komplett integriertes Telefon) ist eher selten. Seine Aufträge bekommt er dann über den Bahnhofsblock oder die Fo-Leitung.
Also z.B. die Ww-Stellwerke von Tüßling, Garching und Altötting haben auf der Fs-Rufzeichentafel ein Rufzeichen (bei Garching aber nur das jeweils zuständige Ww-Stellwerk), demnach vermutlich auch die Möglichkeit sich einzuklinken? Außer man machts als einseitige Sprechverbindung, das kann natürlich auch sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Luchs »

@Michi Greger: ich bin davon ausgegangen, dass das die absolute Ausnahme ist/war. Ich kenne es nur, dass die Telegrafenleitungen nach Zerstörungen repariert werden. Andere Leitungstypen werden vor allem zusammen mit dem Umbau der Stellwerkstechnik eingebaut.

Dachau-Altomünster dürfte kaum noch funktionierende Telegrafenleitungen haben , da ja im SZB gefahren wird - das heisst, dass ja eben Signale und Weichen vom Lokführer vor Ort gestellt werden und dass die Strecke mit Streckenfunk ausgerüstet ist. Ich habe gerade nur Bilder aus Schwabhausen , wo man auch keine mehr sieht.

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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 23 Jan 2009, 21:23 hat geschrieben: @Michi Greger: ich bin davon ausgegangen, dass das die absolute Ausnahme ist/war. Ich kenne es nur, dass die Telegrafenleitungen nach Zerstörungen repariert werden. Andere Leitungstypen werden vor allem zusammen mit dem Umbau der Stellwerkstechnik eingebaut.
Also einfach ist im Stellwerksbereich nichts, und der Satz "gibts nicht" ist auch sehr gefährlich - da gibts teils die kuriosesten Kombinationen.

Und man darf auch nicht vergessen dass mechanisches Stellwerk nicht heißt, dass auch der Streckenblock noch Felderblock ist - das kann auch Tonfrequenzblock oder sogar Selbstblock sein, das hängt zum einen vom Zeitpunkt der Ausrüstung der Strecke mit Streckenblock ab, zum anderen von den benachbarten Stellwerken.
Dachau-Altomünster dürfte kaum noch funktionierende Telegrafenleitungen haben , da ja im SZB gefahren wird - das heisst, dass ja eben Signale und Weichen vom Lokführer vor Ort gestellt werden und dass die Strecke mit Streckenfunk ausgerüstet ist. Ich habe gerade nur Bilder aus Schwabhausen , wo man auch keine mehr sieht.
Also bis vor kurzem waren Streckenfernsprecher noch vorgeschrieben, erst mit GSM-R kam jetzt die große Abschaltungswelle. Auch wenn auf der Strecke die Zuglaufmeldungen und Fahrerlaubnisse in der Regel mim Funk gegeben wurden, waren die Fernsprecher natürlich als Rückfallebene vorhanden.

Und dann brauchts die Fernmeldeleitung nicht nur zum Telefonieren, sondern auch für den Streckenblock. Auf dieser Strecke ist ebenfalls der Tonfrequenzblock Tf 71 verbaut. Allerdings ist es durchaus möglich, dass man insgesamt nur zwei Adern verlegt hat, da man für den Tf-Block Fernsprechleitungen mitnutzen kann.

Und falls an der Strecke irgendwo noch eine Funkantenne steht für den Zugfunk will die natürlich auch noch einen Anschluß haben :-)

Auf der Strecke ist die Telegraphenleitung wenn ich mich richtig erinnere abschittsweise auch oberirdisch verlegt als dickes schwarzes Kabel, das von Mast zu Mast baumelt.
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Beitrag von eltrevisor »

Hallo,

wollte nur sagen: Der Filzenexpress Ebersberg - Wasserburg hat noch eine fast durchgehende Telegraphenleitung. Soweit ich weiß, läuft darüber Fernsprechen und einige ältere Bahnübergänge. Die Strecke hat kein einziges Stellwerk mehr (nur in Grafing und Mühldorf) und letztes Jahr wurden sogar fast alle Traversen ausgetauscht.

cu
Hardcore-Fahrgast: Jeden Tag zweimal mit dem Filzenexpress!

Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum...
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Beitrag von Michi Greger »

ropix @ 23 Jan 2009, 20:35 hat geschrieben: Relaisstellwerke mit Freileitung finden sich zwischen Augsburg und Ingolstadt genug. Erst nach 3(?) DrS2 kommt dann mal das eine Mech :)
Ist die Spargelbahn nicht fest in Lorenz-Hand? DrS2? :blink: Oder verwechsel ich da grade Strecken?

Gruß Michi
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Beitrag von Luchs »

Boris Merath @ 23 Jan 2009, 22:29 hat geschrieben: Also einfach ist im Stellwerksbereich nichts, und der Satz "gibts nicht" ist auch sehr gefährlich - da gibts teils die kuriosesten Kombinationen.


Und dann brauchts die Fernmeldeleitung nicht nur zum Telefonieren, sondern auch für den Streckenblock. Auf dieser Strecke ist ebenfalls der Tonfrequenzblock Tf 71 verbaut. Allerdings ist es durchaus möglich, dass man insgesamt nur zwei Adern verlegt hat, da man für den Tf-Block Fernsprechleitungen mitnutzen kann.
Ok, ich bekenne mich des Verbrechens der pauschalisierung schuldig B)

Bist Du Dir sicher, das nach Altomünster Streckenblock liegt? Muss da mal meinen bekannten fragen, ich hatte den SZB dort anders verstanden ...

Luchs.
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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 24 Jan 2009, 09:29 hat geschrieben: Bist Du Dir sicher, das nach Altomünster Streckenblock liegt? Muss da mal meinen bekannten fragen, ich hatte den SZB dort anders verstanden ...
Ja, bin ich, in einer älteren Signal&Draht-Ausgabe ist ein ausführlicher Artikel über die Strecke drin.

Und Streckenblock muss da liegen - ansonsten könnte man sich die Signale ja gleich sparen, wenn die Fahrtstellung an keine Bedingung geknüpft wäre. Die Ausfahrsignale gehen nur auf Fahrt, wenn die Erlaubnis richtig steht, und die Strecke frei ist. Vorblock läuft automatisch, Rückblock durch den Zugschlußmagneten und einen entsprechenden Sensor am Zielbahnhof.

Der Erlaubniswechsel Dachau - Markt Indersdorf läuft so, dass Markt Indersdorf die Erlaubnis grundsätzlich automatisch nach dem Rückblock durch Dachau an Dachau zurückgibt, und der Fdl Dachau die Erlaubnis für jede Zugfahrt Richtung Dachau abgibt.

Wie der Erlaubniswechsel zwischen Markt Indersdorf und Altomünster läuft weiß ich leider nicht, ich vermute aber da hat man im Tonfrequenzblock noch die Funktion "Erlaubnisanforderungen" eingebaut.

Ich fahr jetzt zum Marienplatz, da qualmt angeblich die S-Bahn, wenn ich zurück bin schreib ich nochn bisserl was zu der Strecke :-)
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 22 Jan 2009, 22:59 hat geschrieben:Gibt's eigentlich auch elektrifizierte Strecken mit Telegraphenleitungen am Mast?
Nein, gabs nie wirklich oder wenn dann nur kurze Zeit übergangsweise. Schon bei frühen Elektrifizierungen musste meist die Telegrafenleitung dran glauben. Angeblich soll die Ursache gewesen sein, dass es aufgrund der damaligen Isolationstechnik der Fahrleitungen Störungen in der Telegrafenleitung gegeben hat. Auf alten Bildern von Wiesental- und Ausserfernbahn sind keine Masten zu erkennen. Einziges Bild mit Telegrafenleitung und Fahrleitung kenn ich von der Strecke München - Stuttgart, allerdings auch nur aus der Zeit, wo die Fahrleitung neu war.
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