Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 11 Feb 2009, 08:15 hat geschrieben:
TramPolin @ 11 Feb 2009, 00:41 hat geschrieben: Dass dem so ist, kann ich mir nicht so ganz vorstellen, aber offenbar (zumindest laut einiger Zeitungen) haben sowohl Merkel als auch Seehofer da was mitzureden. Ich kann mir nur vorstellen, dass es mit der Sonderrolle der CSU im Bund zu tun hat. Die CSU tritt in der Bundesregierung als eigenständige Partei auf (Landesgruppe). Da ist es wohl üblich, dass ein CSU-Abgeordneter zunächst den Parteichef - in diesem Fall Seehofer -, weniger den bayerischen Ministerpräsidenten (in diesem Fall auch Seehofer) informiert, aber ob der dann nur pro forma zustimmt - hmmm?  :blink:

Also, ich weiß es auch nicht genau, in Tante Wiki habe ich auch nichts Erhellendes gefunden. Zumindest dem bayerischen Ministerpäsidenten werden dort keine speziellen Pflichten und Rechte in puncto Bundesregierung attestiert.

Daher bitte ich ebenso - wie JNK - um Aufklärung. Danke und ... danke!
Ich fürchte, ich hab wieder unmögliches versucht: Ironie im Forum, ohne sie zu kennzeichnen.
Mich hat es genervt, (Obwohl ich mich eigentlich hämisch freuen könnte) dass der Glos der Kanzlerin einen reinwürgt, in dem er Seehofer als starken Mann, dem er schriftlich seinen Rücktritt anbietet, während die Kanzlerin en passant informiert wird, als wäre sie nur Parteichefin der CDU. Kinderkram so was.
Na ja, ein wenig ironisch klang Dein Beitrag schon, nur haben die Medien reihum gemeldet, Seehofer lässt Glos nicht gehen. Also so ganz ohne Basis war das Ganze nicht, wenngleich ich nach wie vor der Meinung bin, dass man eher aus Diplomatie hier auch den CSU-Chef einbezieht, weniger aus formalen Gründen. Das bedeutet, ein Minister, der zurücktreten will, informiert erst einmal seinen Parteichef (oder zumindest sehr zeitnah zur Kanzlerin), damit der nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Wie die Medien eine angebliche Handlungskompetenz von Seehofer in puncto Bundesregierung dargestellt haben, hat mich schon ein wenig überrascht.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

KBS 855 @ 11 Feb 2009, 02:49 hat geschrieben:
Flo_K @ 11 Feb 2009, 00:27 hat geschrieben: Warum nicht? In China klappts super.
Man liest ja aus deinen Beiträgen wo du politisch stehst, aber wieso wird von den Linken das Kapitalismusland Nummer eins, China immer so verteidigt? Und die Menschenrechtsverletzungen usw. sind ja alle nicht so schlimm, ist ja schließlich ein Bruderstaat wie Nordkorea und Kuba, da läuft alles super, alle sind zufrieden, da ist die Welt in Ordnung...
In China ist der Mensch rein gar nichts wert, weniger als in jedem "kapitalistischen" Staat dieser Erde!
Also bitte entschuldige Mal. ich bin absolut gegen China und seine Menschenrechtsverletzungen. Ich bin auch gegen den Turbokapitalismus. ich bin so ziemlich gegen alles da. Und das sind die Linken im Grunde auch.. Ich habe an der Uni schon Arbeiten zu China geschrieben. Und da steht nichst positives drin, darauf kannst du dich verlassen.
ich wollte damit nur sagen, dass sich starker Staat und die Wirtschaft nicht prinzipiell ausschließen. ich finds schon sehr krass, was du mir hier unterstellst. Ich bin weder Kommunist noch Marxist noch sonst was. ich wähl ja noch nicht mal die Linken, und die Grünen auch nicht immer.
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JNK
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Beitrag von JNK »

TramPolin @ 11 Feb 2009, 10:45 hat geschrieben: [...]nur haben die Medien reihum gemeldet, Seehofer lässt Glos nicht gehen. Also so ganz ohne Basis war das Ganze nicht, wenngleich ich nach wie vor der Meinung bin, dass man eher aus Diplomatie hier auch den CSU-Chef einbezieht, weniger aus formalen Gründen. Das bedeutet, ein Minister, der zurücktreten will, informiert erst einmal seinen Parteichef (oder zumindest sehr zeitnah zur Kanzlerin), damit der nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Wie die Medien eine angebliche Handlungskompetenz von Seehofer in puncto Bundesregierung dargestellt haben, hat mich schon ein wenig überrascht.
Na ja, wenn ich das richtig verstanden habe, hat Glos Seehofer nicht nur "diplomatisch mit einbezogen", sondern ihm persönlich den Rücktritt angeboten und anschließend die Kanzlerin informiert. Eigentlich sollte es anders herum sein. Die CSU und Seehofer scheinen grad ne schwere Identitätskrise zu entwickeln, da geht das anscheinend nicht anders. Wenn ich Merkel gewesen wäre, hätte ich den Glos rausgeschmissen, ohne die Antwort vom Seehofer abzuwarten, anstatt mir so auf der Nase rumtanzen zu lassen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 11 Feb 2009, 10:54 hat geschrieben: Na ja, wenn ich das richtig verstanden habe, hat Glos Seehofer nicht nur "diplomatisch mit einbezogen", sondern ihm persönlich den Rücktritt angeboten und anschließend die Kanzlerin informiert. Eigentlich sollte es anders herum sein. Die CSU und Seehofer scheinen grad ne schwere Identitätskrise zu entwickeln, da geht das anscheinend nicht anders. Wenn ich Merkel gewesen wäre, hätte ich den Glos rausgeschmissen, ohne die Antwort vom Seehofer abzuwarten, anstatt mir so auf der Nase rumtanzen zu lassen.
Anzumerken wäre noch, was Glos gestern von sich gegeben hat "Merkel hielte ihn für dumm, Steinbrück wäre der Liebling der Kanzlerin, obwohl der sich alles aufschreiben lassen müsste" war auch eines Herrn Glos nicht würdig. Das erinnert mich eher an einen Kindergarten "Mami, die Angela (Kindergärtnerin) lässt den Peer immer mit dem neuen Lego spielen, obwohl der das immer falsch zusammensteckt, und ich krieg nur den alten Baukasten flenn..."
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich hab grad was interessantes entdeckt:
Der am Dienstag ernannte neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat angeblich niemals ein mittelständiges Unternehmen geführt, sondern war nur in einem Drei-Mann-Büro zur Verwaltung des Familienvermögens tätig. Das teilte das NDR-Medienmagazin "Zapp" nach eigenen Recherchen mit.[...]Guttenberg selbst hatte gegenüber Journalisten auf seine "Erfahrungen im Familienunternehmen" verwiesen, um seine vereinzelt angezweifelte Wirtschaftskompetenz zu untermauern.
http://www.derNewsticker.de/news.php?id=85167

Wenn das stimmt: Guter Einstand!
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ich musste gestern und heute zumindest schmunzeln über zwei Artikel im Bildblog:
Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte und Wilhelm II. ;)

Dazu passend: sueddeutsche.de: Die Welt als Wilhelm und Vorstellung
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Als was würdest Du das denn bezeichnen? Ein mittelständisches Unternehmen definiert sich nicht an der Zahl der Beschäftigten und auch nicht am Geschäftszweck. Auch Vermögensverwaltung kann in Arbeit ausarten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ChristianMUC @ 11 Feb 2009, 18:13 hat geschrieben: Ich musste gestern und heute zumindest schmunzeln über zwei Artikel im Bildblog:
Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte und Wilhelm II. ;)

Dazu passend: sueddeutsche.de: Die Welt als Wilhelm und Vorstellung
Geile Idee. Ich hätte aber einen besonders seltsamen Vornamen (oder neu konstruierten) - keinen Allerweltsnamen - reingeschummelt, o.k., dann wäre es vielleicht aufgefallen, zumindest manchen. Der Spaßfaktor wäre aber noch größer gewesen...
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JNK
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Beitrag von JNK »

ChristianMUC @ 11 Feb 2009, 18:13 hat geschrieben: Ich musste gestern und heute zumindest schmunzeln über zwei Artikel im Bildblog:
Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte und Wilhelm II. ;)

Dazu passend: sueddeutsche.de: Die Welt als Wilhelm und Vorstellung
OHHHHHHH Das ist gut! :D

@ Autobahn: Ein Unternehmen produziert für mich etwas oder, wie Edith meint, bietet eine bedeutende Dienstleistung an. Eine Wüstchenbude mit 3 Angestellten ist auch kein mittelständischen Unternehmen, sondern ein Imbiss.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Vermögensverwaltung ist also keine Dienstleistung?

Google liefert 1.150.000 Treffer

Suche nach Vermögensverwaltung
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ja. Ich halte die
Verwaltung des Familienvermögens
nicht für
eine bedeutende Dienstleistung
, die mit einem mittelständischem Unternehmen gleichzusetzen ist.
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Beitrag von JeDi »

ChristianMUC @ 11 Feb 2009, 18:13 hat geschrieben: Ich musste gestern und heute zumindest schmunzeln über zwei Artikel im Bildblog:
Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte
Tztztztz...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Es ist Dein gutes Recht, die Verwaltung des Familienvermögens nicht als mittelständisches Unternehmen zu sehen. Herr von Guttenberg scheint dies offensichtlich aber zu tun. Es dürfte sicher daran liegen, dass dort größere Summen bewegt werden, als in einem Imbiss.

Und ehrlich gesagt, mich stört seine Definition nicht. Und mich stört auch nicht, dass die Familie von Guttenberg über so viel Vermögen verfügt, dass es verwaltet werden muss.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von BMI »

Autobahn @ 11 Feb 2009, 18:16 hat geschrieben: Auch Vermögensverwaltung kann in Arbeit ausarten.
Heutzutage in sehr schwere, anstrengende Arbeit... Da hat mans als Wirtschaftsminister vielleicht einfacher! ;)
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

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JNK
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Beitrag von JNK »

Wir werden wieder mehr. Ohne die politischen Parolen zu bemühen, hier die Geburtenrate in Deutschland und Umfragewerte zu dem Thema Kinder.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostre...oArticle=607895
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Na, dass ist jetzt aber mal n Wunder.
Die geburtenstarken Jahrgänge um den Anfang der 80er Jahre kommen halt langsam auf den Geschmack des Kinderkriegens (geübt wurde sicher schon ausgiebig ;)).
Den Furz von Statistik als Erfolg oder Überraschung zu vermelden (eigentlich ihn überhaupt zu melden) ist komplett für die Katz!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 16 Feb 2009, 20:49 hat geschrieben:Wir werden wieder mehr. Ohne die politischen Parolen zu bemühen, hier die Geburtenrate in Deutschland und Umfragewerte zu dem Thema Kinder.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostre...oArticle=607895
Wer keine Arbeit hat, macht sich welche ;) . (ein kleiner Kalauer zu Kurzarbeit und Entlassungen)

Kinder sind etwas schönes, ich habe drei mittlerweile erwachsene Kinder und zwei Enkel. Ich habe es keine Sekunde bereut. Und das alles ohne Elterngeld :P. Selbstverständlich habe ich meine Kinder auch gewickelt und gefüttert, und das ohne Erziehungsurlaub :o. "Nebenbei" habe ich auch noch das Geld verdient :D.

Meine Nachbarn waren kinderlos und machten auf Karriere. Dafür durfte der Hund (Chow-Chow) mit ins Bett :ph34r:. "Kinder sind laut und lästig" sagte Ernst. Wenn meine Kinder im Garten herum tollten, verkroch sich Ernst im Heizungskeller, der lag nämlich zur Straßenseite. Erst wenn seine Frau Entwarnung gab, kroch er wieder hervor. (Ich bin davon überzeugt, dass die Frau darunter gelitten hat. Aber so eng war der Kontakt nicht, dass sie mit uns darüber gesprochen hätte.)

Menschen wie Ernst sind auch mit den großzügigsten Förderprogrammen nicht dazu bereit, Vater zu werden. Im Gegenteil, sie beklagen noch, dass ihre Steuergelder für fremde Kinder verpulvert werden. Aber sie gehen selbstverständlich davon aus, dass meine Kinder (und natürlich auch eure) für seine Rente malochen.

Im Bezug auf Kindererziehung bin ich etwas konservativ. Zumindest in den ersten drei Lebensjahren sollten Vater und Mutter (oder Großeltern, wenn im Haus lebend) für das Kind sorgen. Es ist nicht nur für das Kind, sondern auch in besonderem Maße für die Eltern wichtig, denn erst dadurch baut sich eine gegenseitige Bindung auf. Welche Bindung hat das Kind bei ständig wechselnden Bezugspersonen und wechselnder Umgebung? Welche Bindung haben Eltern, die nach einem (anstrengende) Arbeitstag ihr Kind aus der Krippe holen und es versorgt ins Bett legen?

Wie ich auf diese Aussage komme? Meine Frau hatte damals zusätzlich kurz nach der Geburt unseres zweiten Kindes ein fast gleichaltriges Mädchen aus der Nachbarschaft in Tagespflege (sie war Angestellte, er Offizier der US-Armee). Auch dieses Kind habe ich, wenn ich zuhause war, versorgt. Wenn die Mutter es am Abend abholte, ging keine Regung von dem Kind aus. Wir wussten, die Mutter stellt den Tragekorb ins Kinderzimmer und das war es. Sie hatte keine Beziehung zu ihrem Kind. Wenn sie morgens ihre Tochter zu uns brachte und die Kleine sah meine Frau oder auch mich, lächelte sie.

Ich will dies aber nicht verallgemeinern. Die Mehrheit berufstätiger Eltern liebt ihre Kinder und kümmert sich auch. Doch was geht in der Pschyche eines Kindes vor, dass zu einer unchristlichen Zeit aus dem Bett geholt und in eine Krippe gebracht wird. Die bringt mich jetzt weg, sie will mich nicht. die Tante in der Krippe ist ja nett zu mir, aber die muss sich ja auch um die anderen Pänz kümmern. Am Abend holt sie mich wieder ab, ist ein bisschen nett zu mir, aber dann muss ich schlafen. Wer ist denn jetzt meine Mama, die in der Krippe, die mich in der Nacht nicht haben will, oder die Tante, bei der ich schlafen muss? Und da ist noch der Kerl. Manchmal bringt er mich ja auch in die Krippe. Der ist auch immer lieb zu mir. Ist das vielleicht mein Papa?
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Hier mal ein äußerst bedenklicher Link:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,607625,00.html

Das ist doch eine perfide Doppelmoral. Wie kann man als Gläubiger nur so voller Hass sein? Das widerspricht doch jedem Glaubensgrundsatz, dem menschlichen Verstand an sich. Und solche Leute fühlen sich wohl auch noch im Recht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Heute erhielt ich zum zweiten mal einen Bettelbrief von diesem Verein, und das obwohl ich weder katholisch bin noch einer rechtslastigen Organisation angehöre. Den ersten habe ich kommentarlos der Altpapiersammlung zugeführt, da hat er wenigstens eine sinnvolle Verwendung gefunden. Den zweiten Brief habe ich mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurückgesandt. Dabei frage ich mich, woher die meinen Namen und meine Adresse haben.
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Hier ein Spiegel-Artikel zu Großbritannien und dessen besonders starken Absturz in der Finanzkrise. Das ist zugleich eine Warnung an alle FDP-Wähler, denn könnte die FDP wie sie wollte, hätte es uns alle noch stärker getroffen, GB lässt grüßen, wo der Markt ja wirklich sehr viele Freiräume hatte.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,609019,00.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

KBS 855 @ 24 Feb 2009, 17:00 hat geschrieben: Hier ein Spiegel-Artikel zu Großbritannien und dessen besonders starken Absturz in der Finanzkrise. Das ist zugleich eine Warnung an alle FDP-Wähler, denn könnte die FDP wie sie wollte, hätte es uns alle noch stärker getroffen, GB lässt grüßen, wo der Markt ja wirklich sehr viele Freiräume hatte.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,609019,00.html
Komischerweise dienst Du mir als Warnung doch fdp zu wählen, so sehe ich welche Leute in Deutschland an die Macht kommen würden, wenn ich nicht fdp wähle ;)
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KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Iarn @ 24 Feb 2009, 17:16 hat geschrieben: Komischerweise dienst Du mir als Warnung doch fdp zu wählen, so sehe ich welche Leute in Deutschland an die Macht kommen würden, wenn ich nicht fdp wähle ;)
Aha, wenn du nicht die FDP wählst, gewinnt die Linkspartei? Die hat doch von der Krise gar nicht profitieren können und nebenbei sehe ich beide Parteien bei der Gefährlichkeit auf einer Stufe.

Wir brauchen ein faires und gerechtes Land und dafür steht weder die Linke noch die FDP. Und wenn der Artikel über das zügellose Wirtschaftsgebaren in GB keine Warnung ist, wo ja das FDP-Muster exakt angewandt wurde, möglichst wenig Staat, möglichst viele Freiräume, dann weiß ich auch nicht weiter.

FDP kann nur der wählen, der bei der Schere am oberen Ende bleibt, alle anderen machen sich was vor.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der wirtschaftlich stark agierende Staat ist bei dieser Krise genauso gescheitert wie der Wirtschaftsliberalismus, auf den manche die fdp zusammenkürzen wollen. Alle Landesbanken stehen vom Bankrott, die Nordbank droht sogar zwei Bundesländer mitzureißen. Dies passierte alles bei maximaler staatlicher Aufsicht/Einmischung.
Im übrigen mache ich auch keinen Hehl daraus, auch aus eignem wirtschaftlichen Interesse heraus so zu wählen wie ich wähle. Ich spare mir die Selbstgerechtigkeit einiger hier vorzugeben, nur aus altruistischen Gründen zu agieren und klammheimlich zu hoffen, auch von einer Umverteilung zu profitieren.
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Beitrag von Flo_K »

Iarn @ 24 Feb 2009, 17:29 hat geschrieben: Der wirtschaftlich stark agierende Staat ist bei dieser Krise genauso gescheitert wie der Wirtschaftsliberalismus, auf den manche die fdp zusammenkürzen wollen. Alle Landesbanken stehen vom Bankrott, die Nordbank droht sogar zwei Bundesländer mitzureißen. Dies passierte alles bei maximaler staatlicher Aufsicht/Einmischung.
Im übrigen mache ich auch keinen Hehl daraus, auch aus eignem wirtschaftlichen Interesse heraus so zu wählen wie ich wähle. Ich spare mir die Selbstgerechtigkeit einiger hier vorzugeben, nur aus altruistischen Gründen zu agieren und klammheimlich zu hoffen, auch von einer Umverteilung zu profitieren.
Na und was machen wir dann stattdessen? Kapitalismus abschaffen, oder was ist dein Fazit daraus. Sicher ist es sehr bedenklich, dass die Landesbanken so schlecht dastehen. Aber bisher hat "der Staat" ja auch mitgemacht bei der ganzen Sache. Das passt in die Deregulierung und pRivatisierungsvorgänge doch super hinein. Diese "Neuorientierung" in Richtung regulierung und Sozialstaat ist ja etwas neues. Zudem ist natürlich die Frage zu stellen, inwieweit die Politi die Kontrolle über die Landesbanken wirklich hatte oder haben wollte. man hat sie vermutlich einfach wurschteln lassen. An einem Scheitern der Landesbanken generell den Staat als in jeden Fall schlechteste Lösung hinzustellen ist genauso falsch wie das mit der freien Wirtschaft zu tun.

Man schaue nur mal nach Frankreich. Riesengroße Konzerne in Staatshand. Das Volk profitiert durch niedrigere Preise (z.B. bei der Energieversorgung). Man kann da sgut oder schlecht finden, aber es zeigt dass nicht alles, was in Staatshand ist, schlecht geführt ist. Im Gegenteil. Im Ausland eingefahrene Gewinne würden bei einem börsengehandelten Unternehmen in gewinne fließen und nicht in sinkende Preise. Man betrachte nur die letzte Priserhöhung bei der Bahn, die ja soweit ich weiß nur in die Gewinne fließt und nicht an die Fahrgäste zurückgegeben wird.

@Iarn:
ich glaube dass es durchaus Leute gibt die Parteien wählen, von deren Politik sie finanziell nicht unbedingt profitieren. Es gibt auch sehr viele bestverdiener unter den Grünen-Wählern.
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Beitrag von Autobahn »

Vergleichen wir den liberalen Staat mit einer Straße. Der Staat hat die Aufgabe, die Regeln festzulegen und zu überwachen. Und die Leitplanken zu installieren. Jeder kann sich aber auf dieser Straße innerhalb der Regeln so bewegen, wie er mag. Als oberstes Prinzip gilt aber der §1, der dann übertragen so lauten würde:

(1) Die Teilnahme am Gemeinschaftsleben erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Teilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


Um Missverständnisse zu vermeiden, bedarf es weiterer Regeln, die konkreter gefasst sind. Aber der Staat darf nicht bis in kleinste Detail vorschreiben, wer was wie zu machen hat.

@ Iarn

Die Misere der Landesbanken ist dem Umstand geschuldet, dass die Verantwortlichen nach dem politischen Proporz und nicht nach beruflicher Qualifikation in die Positionen gekommen sind. Dazu werden sie von den Seilschaften ihrer Gönner protegiert. Das war aber schon vor dreißig Jahren so. Verluste (sofern sie auftraten) wurden durch die Gewährsträger stillschweigend ausgeglichen. Nur gab es damals noch nicht die von den US-Banken ausgelöste Finanzkrise.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Autobahn »

Flo_K @ 24 Feb 2009, 19:07 hat geschrieben:.....Es gibt auch sehr viele bestverdiener unter den Grünen-Wählern.
Zum Beispiel Beamte im gehobenen Dienst :D
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Iarn »

Flo_K @ 24 Feb 2009, 19:07 hat geschrieben: Zudem ist natürlich die Frage zu stellen, inwieweit die Politi die Kontrolle über die Landesbanken wirklich hatte oder haben wollte. man hat sie vermutlich einfach wurschteln lassen. An einem Scheitern der Landesbanken generell den Staat als in jeden Fall schlechteste Lösung hinzustellen ist genauso falsch wie das mit der freien Wirtschaft zu tun.

@Iarn:
ich glaube dass es durchaus Leute gibt die Parteien wählen, von deren Politik sie finanziell nicht unbedingt profitieren. Es gibt auch sehr viele bestverdiener unter den Grünen-Wählern.
Das Problem jeder Staatswirtschaft ist, dass irgendwann nur noch gewurschtelt wird, sei es der real existierende Sozialismus, die deutschen Landesbanken oder die Österreischische ÖIAG Industrieholding, die regelmäßig Unternehmen in die Pleite abgibt. Sicherlich ist die pure Marktwirtschaft nach US Vorbild alles andere als ein Vorbild aber ich sehe die Gefahr von amerikanischen Verhältnissen für geringer an als die des Politumpfs in einer verkappten Staatswirtschaft.
Ich glaube dass es durchaus Leute gibt die Parteien wählen, von deren Politik sie finanziell nicht unbedingt profitieren. Es gibt auch sehr viele bestverdiener unter den Grünen-Wählern.

Ich bin im Münchner Osten groß geworden, die meisten meiner Freunden kamen aus Bogenhausen und Lehel (für Nichtmünchner: überproportional viele besserverdienende Akademiker, geringe bayrische Wurzeln), da sah das Familienclichee so aus: Reihenhaus, Doppelhaushälfte, Altbauappartment, Papa oft in einer leitenden Position, Mama kümmert sich erst um die Kinder und wählt dann irgendwann grün ;)
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Beitrag von Fastrider »

Flo_K @ 24 Feb 2009, 19:07 hat geschrieben: Man schaue nur mal nach Frankreich. Riesengroße Konzerne in Staatshand. Das Volk profitiert durch niedrigere Preise (z.B. bei der Energieversorgung). Man kann da sgut oder schlecht finden, aber es zeigt dass nicht alles, was in Staatshand ist, schlecht geführt ist.
Trotzdem haben der Französische Stromkonzern in den 1978-ern und 1980-ern massive Subventionen zum Bau von AKWs bekommen. Es waren die grössten Subventionen in der EU, die jemals einzelnes Unternehmen bekommen hat. Ende der 1980-er/Anfang der 1990-er drohte ein Zusammenbruch, der nur dadurch abgewendet werden konnte, dass der Staat die Altschulden übernahm. Diese können sie heute in Form billiger Strompreise an die Kunden zurückgeben.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 24 Feb 2009, 19:15 hat geschrieben: Die Misere der Landesbanken ist dem Umstand geschuldet, dass die Verantwortlichen nach dem politischen Proporz und nicht nach beruflicher Qualifikation in die Positionen gekommen sind. Dazu werden sie von den Seilschaften ihrer Gönner protegiert. Das war aber schon vor dreißig Jahren so. Verluste (sofern sie auftraten) wurden durch die Gewährsträger stillschweigend ausgeglichen. Nur gab es damals noch nicht die von den US-Banken ausgelöste Finanzkrise.
Die Finanzkrise ist zwar der Auslöser aber faul war vieles auch in unserem Staat. Aber wie Du so schön schriebst, man konnte alles stillschweigend ausgleichen. Zudem wurden die Seilschaften immer länger und die Angestellten, die mal wegen ihrer Eignung angestellt wurden sind im Ruhestand und es blieben die Speichellecker übrig.

Die bayrische Landesbank war zu lange ein Hort für mäßig begabte Kinder einflussreicher Eltern und ich nehme an, das ging überall so.

Wobei ich in der Theorie dem starken Staat durchaus was abgewinnen könnte. Leider traue ich aber unserem politischem System nicht zu, die Posten nach Leistung zu vergeben.
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 24 Feb 2009, 20:31 hat geschrieben:Das Problem jeder Staatswirtschaft ist, dass irgendwann nur noch gewurschtelt wird, sei es der real existierende Sozialismus, die deutschen Landesbanken oder die Österreischische ÖIAG Industrieholding, die regelmäßig Unternehmen in die Pleite abgibt. Sicherlich ist die pure Marktwirtschaft nach US Vorbild alles andere als ein Vorbild aber ich sehe die Gefahr von amerikanischen Verhältnissen für geringer an als die des Politumpfs in einer verkappten Staatswirtschaft.
Mit der Gnade der späten Geburt habe ich den Krieg nicht mehr erlebt. Aber ich bin früh genug geboren, um den Wiederaufbau noch in bleibender Erinnerung zu haben. Und damit eng verknüpft, nein besser ihn erst ermöglicht zu haben, ist die Soziale Marktwirtschaft.
Die Soziale Marktwirtschaft bezeichnet das Modell einer marktwirtschaftlichen Ordnung, in welchem dem Staat hauptsächlich die Aufgabe zukommt, den Ordnungsrahmen der Wirtschaft zu gestalten. Sie gilt als Leitbild der Wirtschafts- und Sozialpolitik von Ludwig Erhard.
Dieses Leitbild ist leider etwas in den Hintergrund gerückt, und das alles ohne Zutun der F.D.P. ;). Hier haben sich andere Parteien mächtig hervor getan, besonders solche, die sich selbst als sozial bezeichnen.
Iarn @ 24 Feb 2009, 20:31 hat geschrieben:Ich bin im Münchner Osten groß geworden, die meisten meiner Freunden kamen aus Bogenhausen und Lehel (für Nichtmünchner: überproportional viele besserverdienende Akademiker, geringe bayrische Wurzeln), da sah das Familienclichee so aus: Reihenhaus, Doppelhaushälfte, Altbauappartment, Papa oft in einer leitenden Position, Mama kümmert sich erst um die Kinder und wählt dann irgendwann grün ;)
Ohne Münchner Verhältnisse zu kennen, das ist in vielen Regionen Deutschlands ähnlich, wobei "bayrische Wurzeln" durch andere regionale ersetzt werden muss. Es war/ist in gewissen Kreisen eben Hype, grün zu wählen. Besonders wenn man von den Auswirkungen der Maximalforderungen dieser Politik niemals betroffen wäre. Es ist auch eine Folge des 1968 angekündigten "Marsches durch die Institutionen". Die damaligen Revolutionäre sitzen dick und fett auf ihren beamteten Posten und lachen sich über das "dumme" Volk kaputt. Umweltschutz ist nur noch der Markenname, andere Parteien haben dies schon lange im Programm.
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