Abwrackprämie

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Rohrbacher

Nicht weil ich unbedingt Recht haben will hier die Erklärung:

RAB 51 (heute A115)
Tante Wiki @ , hat geschrieben:1940 Der Autobahn-Zubringer der Reichsautobahn 51 von der AVUS zum Berliner Ring wird eingeweiht (jetzt A 115). Er führt kurz hinter dem „Zehlendorfer Kleeblatt“ durch den „Forst Dreilinden“ und die Parforceheide. Hinter der Eisenbahnbrücke der ehemaligen Wetzlarer Bahn endet das Stadtgebiet von Berlin
Parforceheide
Die nördliche Begrenzung der Parforceheide bildete bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts das Bäkefließ, das weitgehend im Teltowkanal aufgegangen ist. Die historische Karte von 1903 neben dem Inhaltsverzeichnis verzeichnet am oberen Bildrand noch das Bäkefließ (mit seinem alten Namen „Teltefließ“). Seit seinem Bau zwischen 1900 und 1906 schließt der Teltowkanal den Wald nach Norden ab, noch weiter nördlich auf der anderen Kanalseite folgen die Wälder von Dreilinden. Zwischen den Teltowkanal und den Wald schiebt sich östlich der schmale Berliner Streifen Albrechts Teerofen, der hier nach Brandenburg hineinreicht, sodass ein schmaler Waldstreifen entlang des Kanals auf Berliner Gebiet liegt.
Nach Osten wird das Waldgebiet zum einen von der weiträumigen Parklandschaft des Südwestkirchhofs Stahnsdorf und des Wilmersdorfer Waldfriedhofs Stahnsdorf abgeschlossen, deren Gebiet bis zur Anlage der Friedhöfe 1909 bzw. 1920 zur Parforceheide zählte. Zum anderen begrenzt das einzige Dorf in unmittelbarer Nachbarschaft des Waldes, Güterfelde, das ehemalige „Gütergotz“, die Parforceheide nach Osten. Die auf manchen Karten eingezeichnete „Güterfelder Heide“ wird vom zuständigen Forstamt Nudow der Parforceheide zugerechnet.
Die westliche Begrenzung bildet die Straße, die Berlin mit der ehemaligen Exklave Steinstücken verbindet und die auch heute noch zu Berlin gehört.
Westlich von Steinstücken schließen sich die Potsdamer Neubaugebiete Drewitz, „Am Stern“ und „Kirchsteigfeld“ an; ab Stern verläuft die Westbegrenzung parallel zur Autobahn A 115. Zuvor durchschneidet die Autobahn den Wald, der mit zwei Fußgängerbrücken über der Fahrbahn verbunden ist; ein 2004 neu gebauter Rastplatz an der A 115 trägt den Namen „Parforceheide“. Den südlichen Abschluss findet das Waldgebiet im Schnittpunkt der Straßen Güterfelde-Philippsthal und Drewitz-Ludwigsfelde.
Auf der Fläche des Todesstreifens verlief vor dem Krieg die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn

(In der Wiki-Grafik ist das der rosafarbene Streckenabschnitt)
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Beitrag von EasyDor »

Die Antwort auf meine Frage habe ich HIER gefunden. Es handelt sich tatsächlich um einen Grenzübergang, den Checkpoint Bravo. In dem Link finden sich auch sehr interessante Bilder davon.
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Beitrag von Rohrbacher »

Das auf der von EasyDor verlinkten Seite dürfte ziemlich sicher das Stück sein, wo der Film gedreht wurde und damit das Stück ex-Autobahn, das ich meinte. Dieses Bild ist ziemlich genau eine Kameraeinstellung aus'm Film, ich glaub' ganz am Schluss, wo sich alle wieder am Ende des Urlaubs in der anderen Richtung treffen. Man müsste jetzt den Film dahaben... nachdem's da gedreht wurde und es in der Nähe sonst nichts gibt, was zur Beschreibung so genau passt, muss das der Rest "meiner" Autobahn im Wald sein.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich gebe ja auch zu, wenn ich mich geirrt habe. Die alte Trasse habe ich doch noch gefunden und die Karte geändert ;)
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Beitrag von Autobahn »

EasyDor @ 21 Mar 2009, 15:37 hat geschrieben:Jetzt meine Frage: Woher stammt das? War das auf den alten RAB so geregelt oder ist das ein überbleibsel aus DDR-Zeiten? Gar ein alter Grenzübergang?
Exakt an dieser Stelle verließ die RAB die SBZ, um für 320 Meter den zu West-Berlin gehörenden Ortsteil Alberechts-Teerofen zu durchqueren. Um ein Aussteigen auf diesem Stück zu vermeiden und eine bessere Kontrolle zu haben, wurden die Fahrspuren aufgeteilt. Der südliche Teil ist auf dem Luftbild bereits zurückgebaut. Auch dort war eine solche Fahrbahnmarkierung vorhanden. Eine Zonenübergangsstelle war dort nicht. Fahrbahnmarkierungen waren vor dem Krieg weitgehen unbekannt, auch auf Autobahnen.

Google-Karte
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Beitrag von glemsexpress »

Gerde gefunden (ich hoff das gabs nicht schon):

Der VCD fordert eine Abfrakprämie für Fahrräder: :lol:
http://www.vcd.org/umweltpraemie_jetzt.html
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Beitrag von TramPolin »

glemsexpress @ 28 Mar 2009, 21:25 hat geschrieben: Gerde gefunden (ich hoff das gabs nicht schon):

Der VCD fordert eine Abfrakprämie für Fahrräder: :lol:
http://www.vcd.org/umweltpraemie_jetzt.html
Geil. Nur würde man nicht nachweisen können, das Fahrrad soundsoviel Monate gefahren (besessen) zu haben, da es keinen Fahrzeugschein gibt. So könnte dann jeder Bundesbürger einmal die Abwrackprämie in Anspruch nehmen, indem er sich beim nächsten Schrotthändler an der Ecke ein Schrottrad für 0,01 EUR kauft und dann die Abwrackprämie einsackt.
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Beitrag von TramPolin »

Eilmeldung auf n-tv: Topf für Abwrackprämie wird nun auf 5 Milliarden EUR begrenzt.

Kommentar: Mal schauen, ob das noch bis zur Bundestagswahl reicht

Edit:
Jetzt gibt's einen Artikel dazu:
http://www.n-tv.de/1134178.html
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 7 Apr 2009, 20:29 hat geschrieben:Kommentar: Mal schauen, ob das noch bis zur Bundestagswahl reicht
Deutschland, Deutschland Schnäppchenjäger :lol:

Das dicke Ende kommt für die große Masse am Ende der Leasinglaufzeit :ph34r: , dann wird nämlich die Endrate fällig oder die Karre ist futsch. Keine Angst, viele Finanzierungsmodelle sehen ähnlich aus :P
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 7 Apr 2009, 20:44 hat geschrieben:Deutschland, Deutschland Schnäppchenjäger  :lol:
Ja klar, ca. 3 EUR Milliarden sind ja jetzt schon weg.

Außerdem ist im Artikel ein Fehler:
Das entspricht einem Gesamtvolumen der staatlichen Prämie von 3 Milliarden Euro.
Das muss doch eher stattlich heißen, oder :D

Aber mal ganz im Spaß, mal sehen, wenn der Topf leer ist und der Bundestagswahlkampf ist gerade auf Hochtouren und Merkels CDU liegt nur knapp vorne in denn Umfragen (rein hypothetisch), dann würde man doch sich darüber nachdenken, noch mal den Topf aufzumachen...
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 7 Apr 2009, 20:54 hat geschrieben:Aber mal ganz im Spaß, mal sehen, wenn der Topf leer ist und der Bundestagswahlkampf ist gerade auf Hochtouren und Merkels CDU liegt nur knapp vorne in denn Umfragen (rein hypothetisch), dann würde man doch sich darüber nachdenken, noch mal den Topf aufzumachen...
Deutschland einig Schnäpchenland :lol:

Man verzeihe mir die unterschwelligen Anspielungen auf die Hymnen (des ehemals geteilten Deutschlands, die jeweils nur in den ersten zwei Worten meiner Beiträge zu erkennen sind ;) )

Aber der Quell aller Freude liegt hier: Willy Schneider
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Beitrag von TramPolin »

Aus "[M/Bayern] Neubau von Nahverkehrsstrecken"
Thomas089 @ 9 Apr 2009, 13:26 hat geschrieben:Jetzt werden erst mal 5 Milliarden Euro durch den Kamin gejagt und die teuersten Autowracks aller Zeiten erzeugt. Damit wird des Deutschen liebstes Kind verhätschelt und ausserdem der Schnäppchenjagdinstinkt der Zielgruppe befriedigt. Damit kann man auch in der schweren Krise eine Menge Wähler einlullen.  <_<

Mit dem Geld könnte man laut einem Zeitungsbericht der letzten Tage sämtliche Schulgebäude in Deutschland grundsanieren. Oder man könnte in die Bildung investieren. Oder man könnte diverse Eisenbahnstrecken bauen bzw. ausbauen. Aber dafür ist ja bekanntlich kein Geld da.  :angry:
Zustimmung. Was m.E. gegen die Abwrackprämie und die Aufstockung des Topfes auf 5 Milliarden EUR spricht:
  • Die Leute kaufen sich alle ein neues Auto, verschulden sich ggf. dabei und konsumieren andere Produkte weniger -> andere Branchen leiden (noch stärker).
  • Die Abwrackprämie wird durch Staatsschulden finanziert - wir alles zahlen später die Zeche durch wahrscheinlich kommende Steuererhöhungen.
  • Gekauft werden v.a. ausländische Kleinwagen - die deutschen Autobauer profitieren vom Abrwacken kaum.
  • Die Gebrauchtwagenpreise fallen (kann für potenzielle Käufer von Gebrauchtwagen aber auch ein Vorteil sein).
  • Die Autobranche genießt einseitig Vorteile (v.a. die Händler und die ausländischen Autobauer, siehe oben) - zwar ist sie eine extrem wichtige Branche, aber gibt es nicht andere Branchen, die genauso Unterstützung verdient hätten?
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JNK
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Beitrag von JNK »

Was FÜR die Abwrackprämie spricht: die psychologische Wirkung. Es gibt positive Nachrichten in Zeiten, in denen die unnützen Wirtschaftsprognosen sich auf ihrer Spiralfahrt nach unten befinden. Die selben, die Anfang 2008 2,5% Wachstum gesehen haben, wollen jetzt wieder ein 3/4 Jahr nach vorne gucken können und meinen sie hätten Recht! Das ich nicht lache!
Die Leute kaufen sich alle ein neues Auto, verschulden sich ggf. dabei und konsumieren andere Produkte weniger -> andere Branchen leiden (noch stärker).
Da würde eine Verstaatlichung der Energiewirtschaft weiter helfen...
Die Abwrackprämie wird durch Staatsschulden finanziert - wir alles zahlen später die Zeche durch wahrscheinlich kommende Steuererhöhungen.
Warum soll das ausgerechnet jetzt falsch sein? Im Aufschwung Smith, Im Abschwung Keynes, so sieht die Wirtschaftstheorie aus!
Gekauft werden v.a. ausländische Kleinwagen - die deutschen Autobauer profitieren vom Abrwacken kaum.
VW und Opel, Ford in Köln, und die Italiener von Fiat können sie deutsches Bier kaufen, so what?
Die Gebrauchtwagenpreise fallen (kann für potenzielle Käufer von Gebrauchtwagen aber auch ein Vorteil sein).
Könnten aber wieder steigen, jetzt verschwinden ja viele Autos vom Markt.
Die Autobranche genießt einseitig Vorteile (v.a. die Händler und die ausländischen Autobauer, siehe oben) - zwar ist sie eine extrem wichtige Branche, aber gibt es nicht andere Branchen, die genauso Unterstützung verdient hätten?

Gibt es in D was wichtigeres als das Automobil?
Evolution sieht doch so aus:
Bobby Car, Kettcar, Roller, Quad, Polo, Golf, Astra, BMW 3er, Benz E-Klasse, Porsche Cayenne, elektrischer Rollstuhl, tiefergelgtes Kiefernholz...

Dieser Beitrag enthält in unbekannter Mischung: Ernsthaftigkeit, Frust, Zynismus und Ironie.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

die deutschen Autobauer profitieren vom Abrwacken kaum.
Junge gebrauchte (und neue) Audi A3 gehen weg wie sonst kaum, obwohl das bald ein neues Modell kommt, und auch der neue VW Golf VI geht gut... Außerdem muss man es mal so sehen, wir sind in einer globalisierten Welt, das heißt auch von einem ausländischen Fahrzeug profitieren deutsche Händler, deutsche Zulieferer wie Bosch oder Grammer und nicht zuletzt auch der Staat und wenn's nur psychologisch ist. Die Leute, die ich kenne und abwrackwürdige Autos haben, hätten nämlich nie einen Neuwagen angerührt. Nicht nur aus finanziellen Gründen, aber ein 5 Jahre alter Mittelklassewagen wäre für sie erstrebenswerter als ein neuer Kleinwagen. So wie ich das sehe, gönnt sich jetzt durch die Prämie die "kleine Sekretärin" einen neuen Kleinwagen und der Bestand an Zweitwagen wird erneuert, was beides vielleicht ohne Prämie gar nicht passiert wäre, wenn der 20 Jahre alte Polo den Pendler auch die nächsten 5 Jahre noch die 5 km zum Bahnhof und wieder zurück gebracht hätte. Ob nach der Prämie wirklich der Verkaufseinbruch kommt, kann man spekulieren. Ich denke, es ist alles Psychologie und wenn's soweit ist wird man es sehen.
Gibt es in D was wichtigeres als das Automobil?
Evolution sieht doch so aus:
Bobby Car, Kettcar, Roller, Quad, Polo, Golf, Astra, BMW 3er, Benz E-Klasse, Porsche Cayenne, elektrischer Rollstuhl, tiefergelgtes Kiefernholz...
Nicht ganz, für viele gibt's nichts wichtigeres als eine bestimmte Marke. Eine andere Marke wäre so schlimm wie Bahnfahren, das heißt es müsste beispielsweise lauten: ... 20 Jahre alter Audi 80, Jahreswagen A3, neuer A4, Q5, Q7 ... :P
Die Gebrauchtwagenpreise fallen (kann für potenzielle Käufer von Gebrauchtwagen aber auch ein Vorteil sein).
Hey ruhig, wenn die Preise ganz unten sind, geh' ich shoppen. :lol:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Also meine Evolution war

Bobby Car, Kettcar, altes Fahrrad, Bus, Zug, U/S-Bahn, Tram. :P
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Beitrag von ruhri »

TramPolin @ 9 Apr 2009, 13:37 hat geschrieben: Zustimmung. Was m.E. gegen die Abwrackprämie und die Aufstockung des Topfes auf 5 Milliarden EUR spricht:
  • Die Leute kaufen sich alle ein neues Auto, verschulden sich ggf. dabei und konsumieren andere Produkte weniger -> andere Branchen leiden (noch stärker).
  • Die Abwrackprämie wird durch Staatsschulden finanziert - wir alles zahlen später die Zeche durch wahrscheinlich kommende Steuererhöhungen.
  • Gekauft werden v.a. ausländische Kleinwagen - die deutschen Autobauer profitieren vom Abrwacken kaum.
  • Die Gebrauchtwagenpreise fallen (kann für potenzielle Käufer von Gebrauchtwagen aber auch ein Vorteil sein).
  • Die Autobranche genießt einseitig Vorteile (v.a. die Händler und die ausländischen Autobauer, siehe oben) - zwar ist sie eine extrem wichtige Branche, aber gibt es nicht andere Branchen, die genauso Unterstützung verdient hätten?
Ich frage mich, um wieviel die Mehrwertsteuereinahmen dadurch steigen, dass sich so viele Leute nun ein Auto kaufen? Bis zu einem gewissen Grad sollte die Abwrackprämie sich also selbst tragen. Hauptprofiteure sind übrigens wohl Volkswagen und Opel. Oder soll ich sagen, Porsche und General Motors? :ph34r:

Profitieren tun aber auch die Zulieferer, bis hinunter zur Stahl- und chemischen Industrie.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ein Teilkompensationseffekt ist sicher vorhanden, lässt sich aber kaum berechnen da
die Effekte von Vorziehen, Zusatzinvest, Sparquote, Auswirkungen auf anderes Invest
bei den Millionen EW real nicht abschätzbar sind.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

In der Tat erfolgt durch die MWSt. ein gewisser Rückfluss. Der ist gegeben, wenn das neu gekaufte Fahrzeug mehr als 13.000 € kostet. Es stimmt auch, dass VW und Opel am meisten davon profitieren. Man darf aber Ford nicht vergessen. Im Werk in Köln werden Sonderschichten gefahren.

Leider kenne ich den Durchschnittpreis der durch die Abwrackprämie verkauften Neuwagen nicht, daher enthalte ich mich auch einer Schätzung. Berücksichtigen muss man auch die Einkommensteuer und Gewerbesteuer der Hersteller, Zulieferer und Händler und die eingesparten Kosten aus Kurzarbeitsgeld. Ein Nullsummenspiel wird es aber sicher nicht werden, am Ende aber deutlich weniger als 5 Mrd. Euro netto kosten.

Die Verschuldung kann in zwei oder drei Jahren ein Problem für Einzelne werden, nämlich dann, wenn man in der Euphorie des Schnäppchens die falsche Finanzierung gewählt hat.

Auf den ersten Blick sieht es so aus, dass Kaufkraft einseitig für neue Autos abgezogen wird. Aber wer heute sein Sparbuch plündert oder einen Kredit für einen Neuwagen aufnimmt, würde aber statt dessen nicht in gleicher Betragshöhe andere Konsumgüter kaufen. Was soll ich z.B. mit zehn Flachbildschirmen :lol:

Und die anderen Branchen, die Unterstützung nötig haben, sind in irgendeiner Weise mit der Autoindustrie verbunden.

Selbstverständlich wird es nach Auslaufen der Abwrackprämie einen Einbruch der Nachfrage nach Neuwagen geben, die derzeitigen Steigerungen von 40% sind ja auch ungewöhnlich. Es wird sich danach alles wieder auf ein Normalmaß einpendeln.

Die Auswirkung auf die Gebrauchtwagenpreise dürfte sich nicht so stark auswirken. Betroffen sind ja nur Fahrzeuge, die älter als neun Jahre sind. Dies ist das Segment, dass bisher meist in den Export nach Afrika und die GUS-Staaten ging. Lt. Kraftfahrtbundesamt waren in Deutschland am 01.01.2009 49,6 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Da sind die vom Markt genommenen 2 Mio. gerade mal 4%. Problematisch dürfte es aber dann werden, wenn die 2 Millionen Klein- und Kleinstwagen eines Tages auf den Gebrauchtwagenmarkt schwemmen.

Geradezu grotesk finde ich aber, dass so mancher sein Auto verschrotten lässt, das auf dem Markt mehr als 2.500 € bringen würde. Hier zeigt sich die Gier nach "geschenktem Geld" von Vater Staat. Endlich mal legal den Staat ausnehmen ;)

Das alles bedeutet aber nicht, dass ich die Abwrackprämie in dieser Form befürworte. Und schon gar nicht habe ich die Absicht, davon Gebrauch zu machen. Warum soll ich meinen Golf III in die Presse geben, der im Dezember im ersten Anlauf ohne Mängel den Segen vom TÜV bekommen hat? Fünf Liter Diesel auf 100 Km schafft kein Nachfolger. Kleinere Fahrzeuge fallen unter die Kategorie "Rollstuhl mit Verbrennungsmotor". ;) Damit würde ich mich nicht auf die Autobahn trauen (liegt aber vielleicht daran, dass ich beruflich mit Fahrzeugen unterwegs bin, die zwei Smart laden könnten :lol: )
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Beitrag von Rohrbacher »

Betroffen sind ja nur Fahrzeuge, die älter als neun Jahre sind. Dies ist das Segment, dass bisher meist in den Export nach Afrika und die GUS-Staaten ging.
Das durchschnittliche (!) Auto in Deutschland ist mittlerweile 8 Jahre alt, der Schnitt ist die letzten Jahre gestiegen, was auch den TüV schon auf den Plan gerufen hat... Das Alter unserer Fahrzeugflotte ist übrigens ein wunderbares Zeichen, wie's finanziell um die Leute in unserem Land steht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Warum soll ich meinen Golf III in die Presse geben, der im Dezember im ersten Anlauf ohne Mängel den Segen vom TÜV bekommen hat? Fünf Liter Diesel auf 100 Km schafft kein Nachfolger. Kleinere Fahrzeuge fallen unter die Kategorie "Rollstuhl mit Verbrennungsmotor".
Natürlich schafft das ein Nachfolger. Der Nachfolger (Abmessungen, Gewicht, Motoren, Preis) heißt Polo und wenn man die Klimaanlage ausschaltet, sind die 5 Liter auch locker drin, trotz verbrauchssteigernden Rußfilter!^^ Man darf halt nicht immer nur nach dem Namen gehen. Und selbst wenn doch, das was ein Golf GTI mit 115 PS von 1984 gesoffen hat, nämlich 10 Liter, unterbietet ein Golf/A3 mit höherem Gewicht und Klimaanlage heute, selbst wenn er beinahe die doppelte Motorleistung hat. Man kann jeden Vergleich (der Golfvergleich war doch meine ich mal in der BILD^^) so hindrehen, dass es passt.

Ohne Rußfilter spart man durchaus mal einen ganzen Liter Diesel ein, das Ding in der Abgasanlage wirkt ja blöderweise wie 'ne Motorbremse und baut einen Widerstand auf, den der Motor erstmal überwinden muss. Weniger Ruß, aber mehr CO2. 1 Liter Diesel ergibt ja auch gleich nochmal mehr CO2 als 1 Liter Benzin.
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Beitrag von Autobahn »

@ Rohrbacher

Der Nachfolger eines Golf III ist keinesfalls ein Polo. Zumindest dann nicht, wenn es um die Variant-Version geht :P . Aber gut, das hatte ich nicht erwähnt.

Der Russenfilter ;), äh Rußfilter ist schon ein Ärgernis. Bei der hohen Kilometerleistung unserer Sprinter ist ein häufiger Austausch erforderlich. Wenn der Filter voll ist, macht sich zudem eine ungesunder Abgasgeruch in der Fahrerkabine bemerkbar.

Aber bevor es O.T. wird, nicht mehr dazu.
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Beitrag von BMI »

Rohrbacher @ 9 Apr 2009, 22:00 hat geschrieben: Natürlich schafft das ein Nachfolger. Der Nachfolger (Abmessungen, Gewicht, Motoren, Preis) heißt Polo und wenn man die Klimaanlage ausschaltet, sind die 5 Liter auch locker drin, trotz verbrauchssteigernden Rußfilter!^^ Man darf halt nicht immer nur nach dem Namen gehen. Und selbst wenn doch, das was ein Golf GTI mit 115 PS von 1984 gesoffen hat, nämlich 10 Liter, unterbietet ein Golf/A3 mit höherem Gewicht und Klimaanlage heute, selbst wenn er beinahe die doppelte Motorleistung hat. Man kann jeden Vergleich (der Golfvergleich war doch meine ich mal in der BILD^^) so hindrehen, dass es passt.

Ohne Rußfilter spart man durchaus mal einen ganzen Liter Diesel ein, das Ding in der Abgasanlage wirkt ja blöderweise wie 'ne Motorbremse und baut einen Widerstand auf, den der Motor erstmal überwinden muss. Weniger Ruß, aber mehr CO2. 1 Liter Diesel ergibt ja auch gleich nochmal mehr CO2 als 1 Liter Benzin.
Da kann ich nur zustimmen! Der Golf von 1990 heisst heute Polo, der Kadett damals ist heut ein Corsa usw. ...
Die Autos sind im Laufe der Zeit immer grösser geworden, auch wenn der Name gleich blieb, mit jeder neuen Generation müssen die Autos ja mehr können, mehr Leistung haben, mehr Gepäck muss rein und ganz nebenbei soll der Kunde ja auch mehr Geld abdrücken!
Deswegen ists sowieso falsch ein Auto von 1990 mit dem heutigen Nachfolger zu vergleichen... Bloss mal so in die Runde: Wie viel kostet ein heutiger Polo/Corsa ect. im Vergleich zu einem 90ér Golf/Kadett/... ?
Leider müssen ja heut schon in einem Kleinwagen 150PS und mehr verbaut werden... brauchts das wirklich, um die 20km in die Arbeit und zurück im Stau zu stehen???
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Beitrag von Rohrbacher »

Leider müssen ja heut schon in einem Kleinwagen 150PS und mehr verbaut werden...
Ich kenn' keinen Kleinwagen, den's nicht mit viel weniger gibt. Nur weil's es vielleicht gibt, wird ja keiner gezwungen es so zu kaufen.
brauchts das wirklich, um die 20km in die Arbeit und zurück im Stau zu stehen???
Nicht alle Kleinwagenfahrer haben eben dieses Anforderungsprofil, heute muss ein Polo auf Wunsch mehr können als einfach nur ein kleines Auto zu sein und nicht alle, die ein kleines Auto wollen, wollen automatisch auch ein billiges. Denn dazu kann man sich aus dem Ausland, wo die Lohnkosten extrem niedrig sind, viel billiger einfach nur ein Auto kaufen, im Billigsegement kann ein deutscher Hersteller nicht mitspielen.
Die Autos sind im Laufe der Zeit immer grösser geworden, auch wenn der Name gleich blieb, mit jeder neuen Generation müssen die Autos ja mehr können, mehr Leistung haben, mehr Gepäck muss rein und ganz nebenbei soll der Kunde ja auch mehr Geld abdrücken!
Natürlich kann ein neues Auto mehr als ein neues, das nennt sich Fortschritt, das sollte eigentlich bei jedem Produkt so sein. Die Mehrleistung ist relativ. Natürlich läuft heute fast jedes Auto über 120 km/h und braucht auch selten noch 20 Sekunden auf 100 km/h, was früher normal war. Man stelle sich sonst den Stadtverkehr heute vor oder versuch' in eine Autobahn reinzukommen oder steh' an einer viel befahrenen Einmündung ohne Ampel, da war überall von 20 Jahren noch weniger los. Andererseits ist durch das Größenwachstum auch mehr Gewicht zu befördern. Natürlich will heute keiner mehr mit einer dünnen Karosserie rumfahren, wo die Tür nicht mehr zugeht, wenn man auf dem Bordstein steht oder so. Verwindungssteif dar es schon sein und 5 Sterne im Crashtest sollten auch bei einem Kleinwagen drin sein, das geht nicht mit einem Gerippe, das mit besserer Blechfolie bespannt ist.

Mehr Gepäck passt rein? Also obwohl die Autos größer werden, ist mir das ja (leider) noch nicht aufgefallen. Und das mit dem Geld ist auch so eine Sache, in Wirklichkeit sind die Autos ja eigentlich sogar billiger geworden. Ein Polo mit Vier Türen, einem Radio, eventuell sogar schon einer Klimaanlage und 75 PS kostet ohne viel Schnickschnack irgendwas um die 15000 Euro, das sind umgerechnet 30000 DM. Das hat ein vergleichbarer Golf III vor 15 Jahren auch gekostet, der hatte warscheinlich aber noch kein ABS, kein ESP, keinen "Komfortblinker", keine elektrischen Fensterheber, wenn überhaupt 2 Airbags und nicht 4 oder mehr, wenn man genauer hinschaut war die Akustik auch eher mäßig (Dämmatten und sowas, was man nicht sieht) und die Sitze waren auch noch deutlich einfacher konstruiert. Einen Funkschlüssel sucht man auch vergebens, die elektrischen Fensterheber fehlen heute kaum noch, vor 15 Jahren war das schon eine höherwertige Option, genauso elektrisch verstellbare Außenspiegel. Man nehme das Lenkrad, heute kann man die in alle Richtungen verstellen, das war selbst bei einem Golf III noch nicht selbstverständlich. Das sind so Kleinigkeiten, die zwischen Navi, Tagfahrlicht und Mehrzonenklimaanlage schnell mal vergessen werden. Dazu kommt noch die Inflation von 15 Jahren, die natürlich auch Autos jedes Jahr teurer macht. Ne, Autos sind an sich nicht teurer geworden, nur die Möglichkeiten den Preis hochzutreiben, sind vielleicht gewachsen.

Ich meine, es gab' einen VW Käfer ja auch mal für 3000 Mark. Das sind 1500 Euro. Dafür bekommt man in Indien bald einen Tata Nano. Von der Technik und der Ausstattung her passt der aus heutiger Sicht ganz gut zum Käfer, von dem her stimmt auch da der Preis. :P

Ich würde sagen, die Autos sind heute besser als ihr Ruf und durch die (noch vorhandene) Vielfalt an Herstellern, Modellen und Varianten findet heute doch jeder das Nischenmodell, das aber sowas von haargenau zu ihm passt. Früher hatte VW den Käfer, den Bully und einen Kübelwagen für's Militär, das dürft's dann auch gewesen sein. Heute blicken ja sogar Leute vom Fach teilweise nicht mehr durch, was genau sie auf der Hebebühne haben. Heute wird auch ein Modell nicht mehr 30 Jahre lang gebaut, heute ist die Konkurrenz hart, da sind 6 Jahre schon viel und dazwischen liegt meistens ein Facelift oder ein Zwischentyp, der dem Markt/Kundenwusch/technischen Stand schon wieder angepasst ist. Ich glaub' nur bei den Computern geht alles noch schneller... Die Entwicklungsgeschichte des Käfer war dagegen noch in Zeitlupe. Trotzdem gab's keinen Kombi (das war dann der Bully), keinen Viertürer (nein doch, ich glaub' eine Hand voll Taxis für Brasilien) und kein SUV (vielleicht den Kübelwagen^^). Aber es gab ein Cabrio von Karmann. Die haben allerdings grad nach über 100 Jahren Insolvenz angemeldet... :(

Nicht nur mit der Eisenbahntradition geht's bergab. ;)
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Beitrag von BMI »

Rohrbacher @ 10 Apr 2009, 03:39 hat geschrieben: ...
Mehr Gepäck passt rein? Also obwohl die Autos größer werden, ist mir das ja (leider) noch nicht aufgefallen. Und das mit dem Geld ist auch so eine Sache, in Wirklichkeit sind die Autos ja eigentlich sogar billiger geworden. Ein Polo mit Vier Türen, einem Radio, eventuell sogar schon einer Klimaanlage und 75 PS kostet ohne viel Schnickschnack irgendwas um die 15000 Euro, das sind umgerechnet 30000 DM. Das hat ein vergleichbarer Golf III vor 15 Jahren auch gekostet, der hatte warscheinlich aber noch kein ABS, kein ESP, keinen "Komfortblinker", keine elektrischen Fensterheber, wenn überhaupt 2 Airbags und nicht 4 oder mehr, wenn man genauer hinschaut war die Akustik auch eher mäßig (Dämmatten und sowas, was man nicht sieht) und die Sitze waren auch noch deutlich einfacher konstruiert. Einen Funkschlüssel sucht man auch vergebens, die elektrischen Fensterheber fehlen heute kaum noch, vor 15 Jahren war das schon eine höherwertige Option, genauso elektrisch verstellbare Außenspiegel. Man nehme das Lenkrad, heute kann man die in alle Richtungen verstellen, das war selbst bei einem Golf III noch nicht selbstverständlich. Das sind so Kleinigkeiten, die zwischen Navi, Tagfahrlicht und Mehrzonenklimaanlage schnell mal vergessen werden. Dazu kommt noch die Inflation von 15 Jahren, die natürlich auch Autos jedes Jahr teurer macht. Ne, Autos sind an sich nicht teurer geworden, nur die Möglichkeiten den Preis hochzutreiben, sind vielleicht gewachsen.

Ich meine, es gab' einen VW Käfer ja auch mal für 3000 Mark. Das sind 1500 Euro. Dafür bekommt man in Indien bald einen Tata Nano. Von der Technik und der Ausstattung her passt der aus heutiger Sicht ganz gut zum Käfer, von dem her stimmt auch da der Preis. :P

Ich würde sagen, die Autos sind heute besser als ihr Ruf und durch die (noch vorhandene) Vielfalt an Herstellern, Modellen und Varianten findet heute doch jeder das Nischenmodell, das aber sowas von haargenau zu ihm passt. Früher hatte VW den Käfer, den Bully und einen Kübelwagen für's Militär, das dürft's dann auch gewesen sein. Heute blicken ja sogar Leute vom Fach teilweise nicht mehr durch, was genau sie auf der Hebebühne haben. Heute wird auch ein Modell nicht mehr 30 Jahre lang gebaut, heute ist die Konkurrenz hart, da sind 6 Jahre schon viel und dazwischen liegt meistens ein Facelift oder ein Zwischentyp, der dem Markt/Kundenwusch/technischen Stand schon wieder angepasst ist. Ich glaub' nur bei den Computern geht alles noch schneller... Die Entwicklungsgeschichte des Käfer war dagegen noch in Zeitlupe. Trotzdem gab's keinen Kombi (das war dann der Bully), keinen Viertürer (nein doch, ich glaub' eine Hand voll Taxis für Brasilien) und kein SUV (vielleicht den Kübelwagen^^). Aber es gab ein Cabrio von Karmann. Die haben allerdings grad nach über 100 Jahren Insolvenz angemeldet... :(

Nicht nur mit der Eisenbahntradition geht's bergab. ;)
Hehe... gena DAS ist der Beweis, dass Autos NICHT unbedingt teurer geworden sind! Bloss grösser... :D Und halt vielfältiger...
Aber dank der Wirtschaftskrise werden wohl einige Marken, Hersteller und Modelle vom Markt verschwinden müssen. :(
Tja, hoffen wir mal dass das nicht unbedingt die Umweltverträglichsten sind und auch nicht die Hersteller, die die besten Innovationen haben. Aber leider wirds genau da zuschlagen, das Schicksal. Aber sein wir ehrlich, wer wird die Spritsaufenden Ami-Kisten vom Schlage eines H1-3 vermissen? Aber leider sind dann auch andere fällig...


Edit sagt, da gehört noch ein Link rein, der interessant werden könnte... http://www.derwesten.de/nachrichten/nachri...583/detail.html

Der ist zwar aus dem Februar, aber wird wohl bald dringlich, wenn die Leute ihre alten Autos eher verschrotten, als zu reparieren.
Ausserdem hat ATU in letzter Zeit sehr stark expandiert in der Gegend...
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 10 Apr 2009, 03:39 hat geschrieben: und kein SUV (vielleicht den Kübelwagen^^).
..., was auch kein Verlust war/wäre. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von elchris »

Rohrbacher @ 9 Apr 2009, 21:46 hat geschrieben: Das durchschnittliche (!) Auto in Deutschland ist mittlerweile 8 Jahre alt, der Schnitt ist die letzten Jahre gestiegen, was auch den TüV schon auf den Plan gerufen hat... Das Alter unserer Fahrzeugflotte ist übrigens ein wunderbares Zeichen, wie's finanziell um die Leute in unserem Land steht.
Viele Leute (Ich) fahren, bis der TÜV uns trennt. Die neuen Fahrzeuge sind unattraktiv - zuviel technische Spielchen (Airbag, ESP, CAN-Bus - es soll ja Autos geben, da musst im Radio eingeben, welche Reifensorte du aufgezogen hast...) die das ganze Verteuern - und dann kostet die Sache in einer Motorisierung, die eine Stufe über Einkaufswagen ist, gleich mal 20.000€ - da kanns noch so viel Abwrackprämie geben, ich könnts mir nicht leisten. Es kommt schön langsam die Frage auf: Können wir uns unsere technischen Maßstäbe noch Leisten?
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Beitrag von BMI »

elchris @ 11 Apr 2009, 13:25 hat geschrieben: Viele Leute (Ich) fahren, bis der TÜV uns trennt. Die neuen Fahrzeuge sind unattraktiv - zuviel technische Spielchen (Airbag, ESP, CAN-Bus - es soll ja Autos geben, da musst im Radio eingeben, welche Reifensorte du aufgezogen hast...) die das ganze Verteuern - und dann kostet die Sache in einer Motorisierung, die eine Stufe über Einkaufswagen ist, gleich mal 20.000€ - da kanns noch so viel Abwrackprämie geben, ich könnts mir nicht leisten. Es kommt schön langsam die Frage auf: Können wir uns unsere technischen Maßstäbe noch Leisten?
Naja, bei den technischen "Spielereien" die Du da aufführst, sind einige EXTREM Nützliche! Wer schon mal das ESP oder den Airbag verwendet hat, weiss wovon ich spreche! ;) Über andere Gimmicks kann man streiten, wie z.Bsp. Navi oder Regensensor. Einige andere möchte man auch nicht missen, wenn mans einmal hatte, wie z.Bsp. elektr. verstellbare und beheizbare Aussenspiegel, Klimaanlage, ect. ! Obwohl es Extras gibt, die zwar schon Serienmässig verbaut sind, aber zu Aktivieren extra bezahlt werden müssen, z.Bsp. der Parkassistent beim neuen Golf. Oder man kauft die "Basisvariante" und geht zu nem Spezi, der die Möglichkeit hat, dieses Extra günstiger zu aktivieren. Aber das ist halt die Preispolitik, die der depperte Kunde halt bezahlt!

Also 20.000€ für nen "Einkaufswagen"? Entweder schaust in der falschen Klasse, ich fahr seit einem Jahr nen Meriva http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Meriva , der gebraucht erstanden worden ist... soviel Platz hatte ich nur in einem anderen Auto... http://de.wikipedia.org/wiki/Lancia_Dedra Meiner Meinung ist da mehr Platz als genug, oder hast Du eine 7Köpfige Familie, die alle zur gleichen Zeit transportiert werden müssen?
Ok, Autos sind immer subjektiv. Ich wusste genau, dass ich mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln entweder gebraucht (2Jahre) oder gar keinen kaufen werde. Ich hätte auch nicht von der Umweltprämie profitieren können, da der oben erwähnte Dedra schon seit 2Jahren im Autohimmel ist, wo auch immer der ist...
Das sollte jetzt keine Werbung sein...
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Beitrag von Rohrbacher »

Können wir uns unsere technischen Maßstäbe noch Leisten?
Letztes Jahr gab's zum ersten Mal über 1 Mio verkaufte Audi in einem Jahr. Offensichtlich kann man sich das leisten.
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Beitrag von Autobahn »

elchris @ 11 Apr 2009, 13:25 hat geschrieben:Viele Leute (Ich) fahren, bis der TÜV uns trennt. Die neuen Fahrzeuge sind unattraktiv - zuviel technische Spielchen (Airbag, ESP, CAN-Bus - es soll ja Autos geben, da musst im Radio eingeben, welche Reifensorte du aufgezogen hast...) die das ganze Verteuern - und dann kostet die Sache in einer Motorisierung, die eine Stufe über Einkaufswagen ist, gleich mal 20.000€ - da kanns noch so viel Abwrackprämie geben, ich könnts mir nicht leisten. Es kommt schön langsam die Frage auf: Können wir uns unsere technischen Maßstäbe noch Leisten?
Ein Airbag ist geseztlich vorgeschrieben, und ABS und ESP sollten serienmäßig drin sein. Durch die hohen Stückzahlen sind auch elektrische Fensterheber nicht mehr im Bereich des Luxussegments, ebenso elektrisch beheizbare und verstellbare Spiegel. Eine Klimaanlage ist Geschmacksache, ich mache lieber das Fenster auf :D Warauf ich absolut verzichten kann, ist eine aufwändige Musikanlage.

Ach ja, in dem Radio verbirgt sich der Bordcomputer. Und wenn Du Winterreifen mit Vmax 160 aufgezogen hast, regelt die Kiste ab. :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ein Airbag ist geseztlich vorgeschrieben, und ABS und ESP sollten serienmäßig drin sein
Airbag? Echt? ABS und ESP werden aber in den nächsten Jahren verpflichtend, ansonsten gibt's für das Auto keine ABE, also 'ne Typzulassung. Dann müsste man jedes einzelne Fahrzeug abnehmen lassen wie wenn man heute einen Wolga importiert. :D
Und wenn Du Winterreifen mit Vmax 160 aufgezogen hast, regelt die Kiste ab.
Und woran erkennt das Radio, dass man keine Winterreifen bis Tempo 210 oder höher drauf hat? Steigt das Radio aus und liest, was auf dem Reifen für ein Kürzel steht? :lol:
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