Autobahn @ 15 Oct 2009, 17:02 hat geschrieben:Ob der Abmahnanwalt vor Gericht gezogen wäre, dürfte dennoch zweifelhaft sein. Jetzt hat er neben seinem nicht ganz so sauberen Absicht (eine Straftat will ich ihm nicht unterstellen) die Kosten zu tragen

In dem vorliegenden Fall war es wohl eine außergerichtliche Auseinandersetzung, aber in einzelnen Fällen kann es durchaus vor Gericht gehen.
Was aber das allgemeine Problem bei Abmahnungen angeht: Die meisten dürften scheuen, einen Anwalt zu nehmen, da erst einmal weitere Kosten entstehen und ungewiss ist, ob man den Rechtsstreit gewinnt. Wenn es zum Vergleich kommt, kann man außerdem auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben.
Ich kenne selbst Fälle, da haben Kinder sich mal auf einer Downloadseite angemeldet und übersehen, dass die Website gar nicht kostenlos ist, sondern dass 199 EUR oder sonst ein unverhältnismäßig hoher Betrag fällig wird. Solche Verträge sind nichtig, und wenn sie Kinder geschlossen haben, ohnehin. Wenn man sich irgendwo anmeldet, muss klar und deutlich darauf hingewiesen werden, was das kostet und nicht darf nicht auf drei Seiten AGBs im Kleingedruckten versteckt werden.
Trotz meines Rates haben dann die Leute schön dem Abmahnanwalt das Sümmchen überweisen. Der hatte doch so schön geschrieben, dass Gerichte festgestellt hätten, das wäre alles rechts, was er machen würde. Dass die Wahrheit hier verzerrt (eher verzehrt) wurde, ist eine andere Geschichte.
Ich werde ja skeptisch, wenn ich bei einem Dienst meine genaue Postanschrift angeben muss. Das ist doch dann die wunderschöne Rechnungsadresse.