Fahrradfahrer

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das "schnelle, dahin rasende" Fahrrad war in den Augen der misstrauischen Obrigkeit und Polizeibehörden ein gefährliches Verkehrsmittel. Die steigende Begeisterung und Nachfrage für "Velocipeds", die aufkommen Fahrradrennen und Fernfahrten durch das aufstrebende Bürgertum, erforderten eine Gesetzesregulierung. Ab dem 3. August 1892 verlangte der königliche Polizeidirektor von Bayern, Freiherr von Welfer, eine Velociped-Fahrradkarte.

Mehr dazu gibt es hier (flickr)

Da sage ich nur :D
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

1,50 Meter Sicherheitsabstand müssen sein (mit Video!)

http://www.muenchen-tv.de/gesellschaft/ADF...t_auf-3833.html

Es geht unter anderem auch um aufgemalte Radwege auf der Fahrbahn.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Genau deshalb sage ich ja müssen sich Radlfahrer genauso verhalten wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch und sich nicht an der Ampel vorbeidrücken, sondern am besten mittig in der Fahrspur stehen, damit die Autos sich dahinter einreihen müssen und gar nicht erst zum Überholen verleitet werden, wie dieser Bus im Video. Einen fahrbahnfüllenden Traktor hätte der Busfahrer kurz vor dem Abbiegen sicher nicht mehr überholt...

Aber natürlich hätte fahrbahnfüllende Traktor an einer Ampel wie jeder auch ggf. eine zweite Grünphase abwarten müssen. Aber einem Radfahrer (!) kann man das nicht zumuten, wie ich hier gelernt habe. :wacko:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Münchens irrster Radler: Zwei Gipsarme, kein Licht, ein Beifahrer

http://www.abendzeitung.de/muenchen/142082

Kommentar: irre!
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Rohrbacher @ 22 Oct 2009, 22:06 hat geschrieben:Genau deshalb sage ich ja müssen sich Radlfahrer genauso verhalten wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch und sich nicht an der Ampel vorbeidrücken, sondern am besten mittig in der Fahrspur stehen, damit die Autos sich dahinter einreihen müssen und gar nicht erst zum Überholen verleitet werden, wie dieser Bus im Video. Einen fahrbahnfüllenden Traktor hätte der Busfahrer kurz vor dem Abbiegen sicher nicht mehr überholt...
Leider ist dieser Radstreifen benutzungspflichtig, also MUSS man auf der Seite fahren.

Und die Ampel:
Laut §5. dürfen Radfahrer am rand überholen, das ist Fakt.
(8) Ist ausreichender Raum vorhanden, dürfen Radfahrer und Mofa-Fahrer Fahrzeuge, die auf dem rechten Fahrstreifen warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht rechts überholen.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__5.html

Und in vielen Städten werden sogar extra Überhohlstreifen angelegt wie tewa in Karlsruhe.

Einige Bilder: http://www.karlsruhe.de/bauen/verkehr/radv...ityroutesued.de
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ja, Betonung liegen auf ausreichend und mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht.
Die werte Radlfraktion drückt sich auch vorbei, wenns noch so eng ist, was manchmal zu blöden Situationen führen kann (am Auto entlanggeschrammt oder Beifahrertür geht unvermittelt auf).
Aber gut, das hatten wir hier ja schon. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ET 423 @ 28 Oct 2009, 20:06 hat geschrieben: Die werte Radlfraktion drückt sich auch vorbei, wenns noch so eng ist, was manchmal zu blöden Situationen führen kann (am Auto entlanggeschrammt oder Beifahrertür geht unvermittelt auf).
An letzterem ist allerdings der Radler erstens nicht schuld, und zweitens würde ihm dann der "ausreichende Raum" auch nicht helfen, da so eine Tür beim aufgehen ziemlich viel Raum einnimmt. Da soll also der werte Beifahrer gefälligst gucken, bevor er oder sie die Tür aufmacht...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Am Freitag ist ein 69-Jähriger, der mit dem Rad unterwegs war, von einem MVG-Bus der Linie 139 erfasst und schwer verletzt worden. Der Mann war vom Gehweg der Hockäckerstraße auf die Fahrbahn gefahren, ohne auf den Verkehr zu achten. Der Busfahrer konnte nicht mehr ausweichen. Der Fahrradfahrer stieß mit dem Kopf gegen den Randstein und erlitt schwere Verletzungen. Er wurde in ein Spital gebracht. Verletzte im Bus sind nicht zu beklagen.

http://www.merkur-online.de/lokales/nachri...html?cmp=defrss
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 1 Nov 2009, 15:01 hat geschrieben: Der Mann war vom Gehweg der Hockäckerstraße auf die Fahrbahn gefahren, ohne auf den Verkehr zu achten.
Genau das ist es, wovor ich immer Angst habe. Der Radfahrer mag gedacht haben: "Der sieht mich doch und muss eben bremsen!"
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Verallgemeinerung nur aufgrund eines Verhaltens ist eine Diffamierung. Es gibt viele Fahrradfahrer die gut fahren.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 1 Nov 2009, 19:06 hat geschrieben: Genau das ist es, wovor ich immer Angst habe. Der Radfahrer mag gedacht haben: "Der sieht mich doch und muss eben bremsen!"
Es war niemand von uns dabei, wir wissen nicht, wie es im Detail abgelaufen ist.

Wenn der Mann wirklich bodenlos leichtsinnig war: Leichtsinnige gibt es unter allen Verkehrsteilnehmern - den Autofahrern, Motorradfahrern, Fußgängern und weiteren. Bei den Autofahrern sind es z.B. dann die Landstraßen-Risiko-Überholer.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Jean @ 1 Nov 2009, 19:09 hat geschrieben:Die Verallgemeinerung nur aufgrund eines Verhaltens ist eine Diffamierung. Es gibt viele Fahrradfahrer die gut fahren.
Ich habe nicht verallgemeinert, ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass ich vor solchen Situationen Angst habe. Wenn mir ein solcher Radfahrer - er mag in der Minderheit sein - vor das Auto fährt, komme ich in Erklärungszwang, obwohl die Rechtslage eindeutig für mich spricht (ich beziehe mich auf den Zeitungsartikel). Je nach psychischer Stabilität kommen bei manchen Menschen Zweifel an der eigenen Fähgkeit auf und sie zerfleischen sich in unnötigen Selbstvorwürfen. Davor bin ich aber zum Glück gefeit, meine Angst bezieht sich eher auf eine falsche rechtliche Bewertung, die mich nachtäglich zum Schuldigen erklärt.

Ich fahre nach längerer Pause selbst wieder mit dem Rad, allerdings - wie schon oben erwähnt - überwiegend abseits des motorisierten Verkehrs. Sicher deshalb, weil ich dort, wo ich mit dem Auto hinkomme, nicht das Fahrrad nehme. Dort, wo ich mit dem Auto nicht hinkomme, nehme ich das Fahrrad ;) , also Wälder, Wiesen und Auen.

@ TramPolin

Sicher gibt es unter allen Verkehrsteilnehmern Vollidioten, ich habe ja täglich damit zu tun und muss deren Fehler vorhersehen und entsprechend reagieren. Möglicherweise hätte ich auch das Verhalten des Radfahrers im verlinkten Artikel vorhergesehen, sicher bin ich mir da aber nicht. Aber zu 99,9% weiß ich aus Erfahrung, wer sich wie im Straßenverkehr verhält.
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Beitrag von TramPolin »

Hier ein paar Beispiele, wie gefährlich manche Radwege sein können:

http://www.bild.de/BILD/auto/2009/10/radwe...efaehrlich.html

:lol: Die Quelle: na ja, aber die Bilder lohnen sich.
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3247
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Beitrag von 3247 »

TramPolin @ 1 Nov 2009, 19:53 hat geschrieben: Es war niemand von uns dabei, wir wissen nicht, wie es im Detail abgelaufen ist.
Ja, und die Darstellung basiert außerdem auf den Angaben des Busfahrers, weil der Radfahrer wohl im Krankenhaus liegt.
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Beitrag von Hot Doc »

Mal n kontroverser Artikel aus der FAZ: Es fehlt am Platz, am Willen und am Geld
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Das Problem ist, dass man als Autofahrer oft wirklich nur schwer was sieht. Grade bei Dunkelheit beim Abbiegen - der Gegenverkehr blendet, die regennasse Straße spiegelt, der Radfahrer womöglich noch dunkel gekleidet und ohne Licht unterwegs - schon kommt's zur Konfliktsituation.

Auch zum Thema "Radweg versperren beim Ausfahren aus ner Ausfahrt". Oft ist es so, dass man ausfährt, wenn grad kein Radfahrer weit und breit in Sicht ist. Dann kommt auf einmal ein Ampelschub Autoverkehr auf der Hauptstraße und man steht ne Minute. Bis dahin kommen nun sicher wieder Radfahrer, die einen zamschimpfen, warum man Idiot mitten im Weg steht.

Auch ist es oft so, dass man beim Ausfahren auf dem Rad-/Gehweg stehenbleiben muß, um überhaupt den fließenden Autoverkehr einsehen zu können. Denn fährt man weiter vor, versperren einem die parkenden Kastenwagen oder Klein-Lkw die Sicht, und dann sieht man den fließenden Verkehr mit Tempo 60 nicht.

Wenn ich nen Radfahrer mal übersehe, oder ihm den Weg versperre, ist das nicht mangelnde Umsichtigkeit oder fehlende Höflichkeit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern - es ist oft einfach eine ungünstige Situation, und zwar für alle (auch für mich als Autofahrer - aus ner engen Einfahrt in ne Hauptstraße raus bei schlechter Sicht ist kein Vergnügen).
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Beitrag von Hot Doc »

Oliver-BergamLaim @ 2 Nov 2009, 15:08 hat geschrieben: Das Problem ist, dass man als Autofahrer oft wirklich nur schwer was sieht. Grade bei Dunkelheit beim Abbiegen - der Gegenverkehr blendet, die regennasse Straße spiegelt, der Radfahrer womöglich noch dunkel gekleidet und ohne Licht unterwegs - schon kommt's zur Konfliktsituation.
Du sprichst hier einige Probleme an, die ich von beiden Seiten aus kenne. Aber auch als bekennender Autofahrer weiß ich um meine Fehler wenn ich im Auto sitze, versuche aber mich zu bessern. Als Fahrradfahrer mache ich genauso hin und wieder Fehler und auch da muß man sich immer wieder ins Gewissen reden, dass man sowas abstellen oder zumindest reduzieren sollte. Die Unterschiede in diesem Konflikt sind aber, dass sich die Fahrradfahrer meistens ihrer Fehler und des Risikos bewust sind, viele Autofahrer sind sich vieler Fehler überhaupt nicht bewust und schätzen zusätzlich nur ihr eigenes und nicht das Risiko der anderen Verkehrsteilnehmer ein.
Und jetzt komm ich zu dem Zitat:
In solchen Situationen MUSS man als Autofahrer, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist einfach anhalten und nochmal genau nachschauen. Wie weiter ober schon beschrieben, kann auch ein Kind mit dem Fahrrad (sogar rechtens aus der falschen Richtung) oder ein dunkel gekleideter Läufer (der vielleicht einfach schnell unter das nächste Dach will) den Weg kreuzen. Klar werde ich als Fahrradfahrer in einer solchen Situation bremsbereit und passe auf. Aber bei total nasser Fahrbahn (oder wie mir vorletzten Winter passiert Eis an genau der Stelle wo der Fahrradweg auf die Strasse führt) kann ich das als Radfahrer unter Umständen nicht mehr bremsen.
Auch zum Thema "Radweg versperren beim Ausfahren aus ner Ausfahrt". Oft ist es so, dass man ausfährt, wenn grad kein Radfahrer weit und breit in Sicht ist. Dann kommt auf einmal ein Ampelschub Autoverkehr auf der Hauptstraße und man steht ne Minute. Bis dahin kommen nun sicher wieder Radfahrer, die einen zamschimpfen, warum man Idiot mitten im Weg steht.
Auch ist es oft so, dass man beim Ausfahren auf dem Rad-/Gehweg stehenbleiben muß, um überhaupt den fließenden Autoverkehr einsehen zu können. Denn fährt man weiter vor, versperren einem die parkenden Kastenwagen oder Klein-Lkw die Sicht, und dann sieht man den fließenden Verkehr mit Tempo 60 nicht.
Ich weiß, dass das keiner so macht, aber als Führerscheininhaber weißt du ja sicher wie´s richtig geht?! ;)
Wenn du aus einer Ausfahrt o.ä. kommst (nicht eine Seitenstrasse), darfst du nur ausfahren, wenn du den Querverkehr inkl. Rad und Fußgänger) nicht behinderst. Im Zweifelsfall mußt du dich einweisen lassen (Vortasten gilt NICHT!).
Ich mach sowas ja auch nicht. Aber die Autofahrer, die sich immer wieder über die Radfahrer aufregen, sollten dann in solchen Situationen auch mal ehrlich zu sich selbst sein. Genau so wie die Autofahrer in unbequemen Situationen (wer wartet schon gerne auf nen Passanten, um den dann zu fragen, ob er einen bitte einweist?) mal ein Auge bei sich zudrücken und eben Radfahrer gefährden oder zumindest stören, passiert das andersrum auch. Das ist eben das MITeinander auf der Strasse.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

In solchen Situationen MUSS man als Autofahrer, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist einfach anhalten und nochmal genau nachschauen. Wie weiter ober schon beschrieben, kann auch ein Kind mit dem Fahrrad (sogar rechtens aus der falschen Richtung) oder ein dunkel gekleideter Läufer (der vielleicht einfach schnell unter das nächste Dach will) den Weg kreuzen.
Genauso ist man als Fußgänger und vor allem als Radler verpflichtet, eben nicht als unsichtbarer Tarnkappenradler daherzukommen, seine Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen und genauso wie man es als Kraftfahrer tut, damit zu rechnen, dass andere Leute Fehler machen. Die meisten Radlerunfälle, die in der Dunkelheit passieren, gehen in meiner subjektiven Wahrnehmung auf zu schnelle Radlfahrer zurück, die meinten es reicht, wenn man selber genug sieht! Zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr gehört übrigens auch, dass man auf die größeren Verkehrsteilnehmer "aufpasst", also z.B. einem Lkw mal die Vorfahrt lässt, dann der seinen großen Kübel nicht an einer blöden Stelle anfahren muss, dass man einen langen Lkw einscheren lässt und vielleicht sogar per Lichthupe meldet, so du bist vorbei, kannst einscheren. Es gehört auch dazu, dass man als Fußgänger/Radler sich vielleicht vorstellt, dass ein Fahrer nicht den Radarblick hat und dass man sich vielleicht nicht vorsätzlich in toten Winkeln aufhält... Wie gesagt, wer noch nicht in einem Auto/Bus/Lkw gesessen ist, sollte das vielleicht mal tun, statt schlau daher reden. Es gilt zwar die Sorgfaltspflicht, vor allem beim Abbiegen und Rangieren, aber auch die hat praktische und rechtliche Grenzen und darauf haben sich andere Verkehrsteilnehmer einzustellen! Auch Radler und Fußgänger. Ich geh' hinter keinem Auto vorbei, wo die Rückfahrlichter an sind und wo ich mir nicht sicher bin, ob der Fahrer mich gesehen hat. "Vorfahrt" hin oder her, das lernt jeder Schüler in der Verkehrserziehung in der Grundschule...

Fußgänger und auch Jogger sind nicht sonderlich schnell, die relevanten 10-20m Gehweg kann man als Autofahrer beim Abbiegen meistens sehen, wenn sie nicht verdeckt sind, aber ich bin als Autofahrer nachts nicht verpflichtet 100m in ein dunkles Loch zu schauen, ob da irgendwo ein (dunkler) Radler dahergeschossen kommt! Die kriegen bei Unfällen, wenn sie's überleben, regelmäßig eine hohe Teil- oder sogar die ganze Schuld. Ich hab' mal gehört, die Hälfte (!) der Fahrräder auf den Straßen sollen nur unzureichende oder gar keine Beleuchtungseinrichtungen haben. Das ist von vorherein grob fahrlässig, ich würde sogar fast sagen, das ist fast schon Vorsatz!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich geb dir ja (fast) komplett Recht. Wer bei Regen in der Dunkelheit ohne Licht schnell unterwegs ist, ist schlicht selbst schuld und muß auch selber aufpassen!
Aber wenn ich mit 20km/h da mit Licht entlag fahre (etwas schneller als 5 Meter in der Sekunde) dann erwarte ich schon von dem Autofahrer, dass er mal 25-30 Meter einblicken kann, wenn er abbiegt. Wenn da aber n Baum oder n Auto steht wo sich einer dahinter verstecken könnte, dann hat er so langsam zu machen oder stehen zu bleiben, bis er das sicher einsehen kann. Geschätzt machen das aber maximal 75% der Autofahrer (das überhaupt gucken, stehen bleiben ist anscheinend noch schwerer).

Selbst bei einer höheren Geschwindigkeit brauchst du nie 100m einzusehen um sicher zu gehen, dass kein Radler ankommt, so schnell kann keiner Radeln (außer du biegst natürlich in Schrittgeschwindigkeit ab, dann hast du aber auch die Zeit die 100m in Ruhe zu genießen ;) ).
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das ist völlig richtig, das wollte ich auch nicht irgendwie ausschließen. Fährt der Radler mit Licht, sollte man ihn durchaus sehen können. Aber grad deswegen wollte ich mal anmerken, dass wenn es einen TÜV für Fahrräder gäbe, 50% der Räder von Haus aus nur wegen der Lichtanlage schon durchfallen würden. Ich sag' mal, bei Tag zum Bäcker und zurück, dann ist das eine Sache für die Bürokraten, wenn das Licht fehlt, da ist mir das wurscht, aber nachts sehe ich trotzdem genug solcher Tarnkappenradler - oder eben nicht. Und das sind dann nachher warscheinlich die, die rumplärren, wenn sie einer über'n Haufen fährt, falls sie dann noch plärren können! :angry:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 2 Nov 2009, 15:56 hat geschrieben:Die Unterschiede in diesem Konflikt sind aber, dass sich die Fahrradfahrer meistens ihrer Fehler und des Risikos bewust sind, viele Autofahrer sind sich vieler Fehler überhaupt nicht bewust und schätzen zusätzlich nur ihr eigenes und nicht das Risiko der anderen Verkehrsteilnehmer ein.
Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. Die Einsicht bei Radfahrern ist genau so gering, wie bei Autofahrern. Das trifft auch auf das Bewusstsein für das eigene Risiko zu. Hier erscheint sie mir angesichts einer mangelnden Knautschzone bei Radfahrern sogar noch geringer.
Aber bei total nasser Fahrbahn (oder wie mir vorletzten Winter passiert Eis an genau der Stelle wo der Fahrradweg auf die Strasse führt) kann ich das als Radfahrer unter Umständen nicht mehr bremsen.
und richte meine Fahrweise darauf ein ;)
....und eben Radfahrer gefährden oder zumindest stören, passiert das andersrum auch. Das ist eben das MITeinander auf der Strasse.
Nur leider klappt das nicht immer. Ich bin auch schon von Radfahrern angepöbelt worden, wenn ich eindeutigt im Recht war. Ich komme aus einer Nebenstraße, halte an der Sichtlinie des Radweges. Kein Radfahrer in Sicht, also ziehe ich bis zur Sichtlinie der Vorfahrtstraße vor. Dort muss ich warten, aber inzwischen hat sich ein Radler genähert und erwartet tatsächlich, dass ich zurücksetze, was aber wegen eines hinter mir stehenden Fahrzeugs gar nicht möglich ist.

Zum Thema Einweisen. In meinem Grundwehrdienst habe ich gelernt, dass führerscheinlose Einweiser nichts taugen. Wenn ich als Fußgänger (aber auch als Radfahrer) bemerke, dass ein Fahrzeug aus einer unübersichtlichen Grundstücksausfahrt kommt, mache ich den Einweiser (und fordere die Passanten auf, stehen zu bleiben)

Rohrbacher @ , hat geschrieben:Wie gesagt, wer noch nicht in einem Auto/Bus/Lkw gesessen ist, sollte das vielleicht mal tun, statt schlau daher reden. Es gilt zwar die Sorgfaltspflicht, vor allem beim Abbiegen und Rangieren, aber auch die hat praktische und rechtliche Grenzen und darauf haben sich andere Verkehrsteilnehmer einzustellen! Auch Radler und Fußgänger. Ich geh' hinter keinem Auto vorbei, wo die Rückfahrlichter an sind und wo ich mir nicht sicher bin, ob der Fahrer mich gesehen hat. "Vorfahrt" hin oder her, das lernt jeder Schüler in der Verkehrserziehung in der Grundschule...
Besser kann man es nicht ausdrücken.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 2 Nov 2009, 19:13 hat geschrieben: Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. Die Einsicht bei Radfahrern ist genau so gering, wie bei Autofahrern. Das trifft auch auf das Bewusstsein für das eigene Risiko zu. Hier erscheint sie mir angesichts einer mangelnden Knautschzone bei Radfahrern sogar noch geringer.
und richte meine Fahrweise darauf ein  ;)
Ich meinte eigentlich eher, dass den echten Radrowdies es ziemlich klar ist, was sie machen, wenn sie bei rot über die Ampel fahren oder auf der faslchen Seite den Fahrradweg entlang. Die meisten Autofahrer merken erst garnicht, dass sie was falsch gemacht haben.
Ich stand grad einige Zeit an einer großen Kreuzung in Dresden, weil meine Bahn später kam, es war relativ dunkel - zumindest außenrum um die Kreuzung, die selber ist sehr hell beleuchtet - und es schifft. Da hab ich mir doch mal den Spaß gemacht und geguckt wie viele Autofahrer beim rechtsabbiegen Radfahrer übersehen und wieviele Radfahrer bremsen müssen, obwohl sie rot haben.
Ergebniss: 34 Autos sind links abgebogen. NICHT EIN EINZIGER FAHRER hat seinen Kopf nach rechts hinten gedreht um nach einem Radfahrer zu gucken. 3 Radfahrer kamen aus der richtigen Richtung davon 2 mit Licht. Allesamt wären jetzt wahrscheinlich im Krankenhaus hätten sie nicht ordentlich gebremst.
Die kleinen Schmankerl:
- Die Kreuzung sehr hell ausgeleuchtet und der Kerl hatte ne Knallgelbe Regenjacke an, das fehlende Licht ist zwar falsch, kann aber nicht als Ausrede für den Autofahrer gelten.
- Ein Radfahrer kam aus der falschen Richtung über den Radweg, ist aber an der Kreuzung abgestiegen (es war rot) und bei grün zu Fuß rübergelaufen.
- Einer von denen mit Licht, fuhr ungebremst weiter, da die Autos für Fußgänger angehalten hatten, nur nach dem letzten Fußgänger fuhr das Auto wieder an. Also Notbremsung, ausgerutscht über den Bordstein runter und ganz knapp hinter dem Hinterrad des ersten Autos vorbei, dem zweiten (auch schon anfahrend) vor die Kühlerhaube. Der erste hat garnix gemerkt und fuhr weiter (Das Nummernschild und meine Nummer hat der Radfahrer) der zweite und dritte sind sichtlich erschrocken, da sie sich auch nicht umgeschaut hatten.
- Der andere mit Licht mußte auch scharf bremsen und konnte erst auf der Straße stehen bleiben, Gott sei Dank hat der Fahrer die Kurve ziemlich ausgefahren. Auch hier große Augen von 2ten Auto, wo denn der Radfahrer herkommt. Der Radler ist dann bei rot weiter über die Straße. Da hätte er vielleicht lieber die 2m zurück gehen sollen, aber da bekannt ist, dass die Tram noch einige Zeit in die gleiche Richtrung grün hat, wenn der Rest schon rot hat, war das dann nicht mehr so schlimm.

Also Fazit (wenn auch nicht repräsentativ aber doch von den Vergleichszahlen - etwa 10% Radverkehr - passend):
- 34 Autofahrer: 34x absolut gefährliches Verhalten, Einsicht nahe bei Null - sie haben es ja nicht einmal gemerkt und wahrscheinlich auch nicht bewust gemacht. Vielleich haben die jeweils unschuldigen 2ten und 3ten in der Reihe wenigstens durch ihren Schreck was gelernt!
- 4 Radfahrer: 2 davon gefährliches Verhalten, 2 komplett unschuldig in große Gefahr geraten. Von den 2 schwarzen Schafen einer, der es genau wußte und an der gefährlichen Stelle abgestiegen ist (sonst war der überbreite Gehweg total leer) und ein anderer, der an dieser Stelle praktisch keinen Vorteil gehabt hätte, hätte er sich richtig verhalten, aber der auch nicht auf Nummer sicher gegangen ist.
Edits Fazit: Von den 8 Autofahrern die wirklich mit den Radlern "in Kontakt" gekommen sind, haben es 2 garmicht bemerkt und die anderen 6 erzählen sich heute Abend, was für verrückte Leute bei dem Wetter unterwegs sind und dass man die ja garnicht sehen kann, sonst hätte man sie ja sicher bemerkt. Und gerast müssen die sein, denn die standen garnicht bei den wenigen wartenden Fußgängern.

Und das was ich da heute erlebt habe, spiegelt ungefähr das wieder was ich aus beiden Seiten kenne. Ich weiß, dass es immer und überall löbliche Ausnahmen gibt (ich versuche und hoffe da auch eine zu sein, und hoffentlich sind auch viele aus diesem Forum eine) aber die Realität schaut anders aus.
Nur leider klappt das nicht immer. Ich bin auch schon von Radfahrern angepöbelt worden, wenn ich eindeutigt im Recht war. Ich komme aus einer Nebenstraße, halte an der Sichtlinie des Radweges. Kein Radfahrer in Sicht, also ziehe ich bis zur Sichtlinie der Vorfahrtstraße vor. Dort muss ich warten, aber inzwischen hat sich ein Radler genähert und erwartet tatsächlich, dass ich zurücksetze, was aber wegen eines hinter mir stehenden Fahrzeugs gar nicht möglich ist.
Das nicht alle wissen, wies richtig geht, ist klar. Das gilt aber für beide Seiten. Außderdem hab ich diesen Satz "als ich da vor gefahren bin, waren sie noch garnicht zu sehen" auch schon x-mal gehört. Komisch nur, dass ich das Auto IMMER schon hab sehen können.
Auch hier gilt, LOB für dich, wenn du da die Ausnahme bist! Die Regel schaut anders aus.
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Densha Otaku
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Beitrag von Densha Otaku »

Rohrbacher @ 2 Nov 2009, 16:53 hat geschrieben: Zur Rücksichtnahme im Straßenverkehr gehört übrigens auch, dass man auf die größeren Verkehrsteilnehmer "aufpasst", also z.B. einem Lkw mal die Vorfahrt lässt, dann der seinen großen Kübel nicht an einer blöden Stelle anfahren muss (schnipp)
Bei Bussen mache ich das z.B. an Engstellen regelmäßig, auch wenn der Bus das Hindernis auf seiner Seite hat, oder auch wenn der Bus an einer solchen Stelle bergauf fährt - da ich weiß, dass diese ja einen Fahrplan einzuhalten haben und oft genug eh schon schwerer vorankommen, als sie sollten.
Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

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Beitrag von Autobahn »

@Hot Doc

Da ist Dir wohl in der Begeisterung einiges durcheinander gegangen.

Zitat: .. und geguckt, wie viele Autofahrer beim Rechtsabbiegen Radfahrer übersehen und wie viele Radfahrer bremsen müssen, obwohl sie rot haben.

Antwort: Ein Radfahrer, der Rot hat, muss bremsen.

Zitat: 34 Autos sind links abgebogen. NICH EIN EINZIGER FAHRER hat seinen Kopf nach rechts hinten gedreht, um nach einem Radfahrer zu gucken.

Antwort: Warum auch? Eher schaue ich in den linken Außenspiegel, ob nicht ein wild gewordener Radfahrer mich überholen will.

Aber Spaß beiseite, ich habe natürlich gemerkt, was Du gemeint hast.

Da ich in erster Linie Autofahrer bin, in zweiter Linie aber auch Fußgänger und Radfahrer, kenne ich die Sichtverhältnisse aus einem Auto heraus sicher besser, als ein „Nur“-Radfahrer oder „Nur“-Fußgänger. Als Fußgänger oder Radfahrer setze ich auch mein Gehör als wichtiges Wahrnehmungsorgan ein, um Gefahren zu erkennen. (Dies gelingt mir sogar trotz eigener Fahrgeräusche im Auto. Auf einer mehrspurigen Straße höre ich tatsächlich, wenn sich ein anderes Fahrzeug links oder rechts an mir vorbei schiebt.)

Unabhängig von der StVO, die mir bei Grün auf dem Radweg Vorfahrt vor Rechtsabbiegern gewährt, warte ich ab, bis das Auto steht. Da sch… ich auf die Vorfahrt, mein Leben und meine Gesundheit sind mir wichtiger.

Das die Benutzung der Radwege entgegen der Fahrtrichtung verboten ist, wissen die meisten Radler, dennoch halten sie sich nicht immer daran. Hier sagt die StVO aber eindeutig aus, dass der Radler im Schadensfall der allein Schuldige ist.

Zitat: …und die anderen 6 erzählen sich heute Abend, was für verrückte Leute bei dem Wetter unterwegs sind und dass man die ja gar nicht sehen kann, sonst hätte man sie ja sicher bemerkt. Und gerast müssen die sein, denn die standen gar nicht bei den wenigen wartenden Fußgängern.

Und da schließt sich der Kreis. Der Fußgänger wartet geduldig, bis er „Grün“ bekommt und trottet über den Überweg. Gemäß StVO darf der Autofahrer den Überweg überqueren, wenn dieser frei ist. Den schnell herannahenden Radfahrer, der kurz vor dem Umschalten der Ampel ankommt, sieht er aber nicht. Wie auch, meist ist dieser Blickwinkel versperrt. Hier ist eher eine geänderte Ampelschaltung gefragt, als eine Schuldzuweisung.
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Beitrag von ET 423 »

rob74 @ 29 Oct 2009, 00:37 hat geschrieben: An letzterem ist allerdings der Radler erstens nicht schuld, und zweitens würde ihm dann der "ausreichende Raum" auch nicht helfen, da so eine Tür beim aufgehen ziemlich viel Raum einnimmt. Da soll also der werte Beifahrer gefälligst gucken, bevor er oder sie die Tür aufmacht...
Doch, der Radfahrer kriegt, wenn er sich sehr nah an den Schlangen vorbeischrammt (wie fast immer zu beobachten) mindestens eine Teilschuld. Es gibt dazu nicht wenige Urteile. Und sooo weit öffnet sich eine Autotür nun auch wieder nicht. Bei gebotenem Sicherheitsabstand würde die Autotür keine Gefahr darstellen. Daher sollste ja auch nen Mindestabstand einhalten. Net nur, um den Lack des Autos oder seine Außenspiegel zu schonen.
Aber wie gesagt: Hatten wir alles schon. :rolleyes:

Nur als kleine Anmerkung: Auch, wenn ich grün habe, schaue ich als Fußgänger (und früher als Radlfahrer) auf die anderen. Denn es bringt mir nichts, wenn ich die Vorfahrt gehabt hätte, aber dann im Krankenhaus liege.
Diese Erkenntnis habe ich seit der ersten Klasse, als ich aufm Weg nach Hause von einem Auto angefahren wurde. Hat weh getan, verdammt weh und brachte wochenlangen Gipsfuß - hat mir aber damals schon vor Augen geführt, daß man gegen ein Auto den Kürzeren zieht. B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 2 Nov 2009, 21:38 hat geschrieben: @Hot Doc

Da ist Dir wohl in der Begeisterung einiges durcheinander gegangen.
...
Aber Spaß beiseite, ich habe natürlich gemerkt, was Du gemeint hast.
Au Weia! Da ist aber deutlich zu viel daneben gegangen! :o
Unabhängig von der StVO, die mir bei Grün auf dem Radweg Vorfahrt vor Rechtsabbiegern gewährt, warte ich ab, bis das Auto steht. Da sch… ich auf die Vorfahrt, mein Leben und meine Gesundheit sind mir wichtiger.
Das ist im Sinne deiner Sicherheit löblich. Ich fahre auch mit dem Fahrrad in höchster Bremsbereitschaft und sicher nicht mit Höchstgeschwindigkeit auf die Kreuzung zu und versuche mit dem Autofahrer Blickkontakt aufzunehmen, wenn dies gelingt, bleiben die Autos zu nahezu 100% auch stehen, gelingt leider nur selten. Und genau das ist der Umstand den ich anprangere. Klar geht es um meine Sicherheit und die will ich auch nicht sinnlos gefährden, aber dass andere, weil sie darauf vertrauen, dass ich mich schon um meine Sicherheit selber Gedanken mache, sich eben keine Gedanken mehr um mich machen, kann nicht sein.
Das die Benutzung der Radwege entgegen der Fahrtrichtung verboten ist, wissen die meisten Radler, dennoch halten sie sich nicht immer daran. Hier sagt die StVO aber eindeutig aus, dass der Radler im Schadensfall der allein Schuldige ist.
Das ist so nicht richtig. Es gibt hierzu verschiedene Urteile und eine deutschlandweite juristische Diskussion. Die allermeisten geben den Autofahrern eine Teilschuld, einige sogar eine erhebliche Teilschuld. Es bürgert sich mehr und mehr ein, dass der Autofahrer in dem Moment, wo der den Radler sieht, diesen durch lassen muss, da dieser ein Recht hat seinen Weg geradeaus weiter vortzusetzen, unabhängig davon ob die Wegwahl an sich rechtens ist. (Aber das ist jetzt sehr laienhaft ausgedrückt, was mir ein befreundetes Pärchen - beide Juristen - zu dem Thema, erzählt haben).
Und da schließt sich der Kreis. Der Fußgänger wartet geduldig, bis er „Grün“ bekommt und trottet über den Überweg. Gemäß StVO darf der Autofahrer den Überweg überqueren, wenn dieser frei ist.
Und genau da wirds interessant. In der StVO steht nämlich keinenfalls das von dir geschriebene. Sondern: "Wer abbiegen will, muß entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor und Radfahrer auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren. Dies gilt auch gegenüber Linienomnibussen und sonstigen Fahrzeugen, die gekennzeichnete Sonderfahrstreifen benutzen. Auf Fußgänger muß er besondere Rücksicht nehmen; wenn nötig muß er warten." Der Autofahrer hat sich genauestens zvergewissern - und das VOR und WÄHREND dem Abbiegen - dass er Fahrräder, Fußgänger etc. durchfahren läßt. Alles andere ist schlicht ein grober Verstoß gegen die Staßenverkehrsordnung.
Den schnell herannahenden Radfahrer, der kurz vor dem Umschalten der Ampel ankommt,  sieht er aber nicht.
Dann sollte er seinen Führerschein abgeben! Das meine ich wirklich ernst. Es ist völlig unerheblich wann der Radler ankommt, wie schnell oder warum. Der Autofahrer hat sich zu vergewissern, dass er den Radler nicht behindert. Daß der Radler natürlich im eigenen Interesse Vorsicht walten lassen sollte, steht außer Frage.
Wie auch, meist ist dieser Blickwinkel versperrt. Hier ist eher eine geänderte Ampelschaltung gefragt, als eine Schuldzuweisung.
Da bin ich komplett anderer Meinung. Die Schuld ist in einem solchen Fall sehr eindeutig. Wenn der Blickwinkel versperrt ist, muß der Autofahrer eben warten. Entweder bis der Blcikwinkel wieder frei ist, oder bis der Radler und die Fußgänger rot haben. Oder er muß sich so vorsichtig weitertasten, bis er mehr erkennen kann.
Genau das ist doch die Aroganz, die mich so ärgert! Plakativ: "Wie soll ich denn den Fahrradfahrer sehen, da steht ja was im Blickwinkel, da kann ich nix sehen."
Es ist die Aufgabe eines jeden Autofahrers sich vor dem Abbiegen zu vergewissern, dass der Fahrradweg und der Fußweg die er kreuzt soweit frei sind, dass er niemanden stört oder gar gefährdet. Wenn er das nicht gemacht hat, oder sich nicht sicher ist, hat er nicht abzubiegen und notfalls zu warten! Da gibts nix zu rütteln!

Nochmal: Ich will auf keinen Fall hier einzelne Leute angehen, ich weiß überhaupt nicht wie ihr Auto, Rad, Tram oder was auch immer fahrt. Ich gebe nur wieder, was mir tagtäglich passiert und auffällt. Und ich wehre mich gegen die Beschuldigung die Radler wären Rambos o.ä.
Da gibt es sicherlich ein paar unter den Radlern. Aber aus meiner Erfahrung sind weitaus mehr AutoRambos unterwegs, die weitaus unvorsichtiger und vor allem gefährlicher sind.

Kleiner Nachtrag: Was man auch immer wieder sieht sind Autofahrer, die in Wohnstrassen abbiegen und dabei die Fußgänger, die am Gehsteig geradeaus gehen wollen zum halten zwingen. Das ist ebenso falsch wie bei Fahrradfahrern. Wer abbiegt hat auf ALLE anderen Verkehrsteilnehmer zu achten!
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 2 Nov 2009, 22:16 hat geschrieben: Wenn der Blickwinkel versperrt ist, muß der Autofahrer eben warten. Entweder bis der Blcikwinkel wieder frei ist, oder bis der Radler und die Fußgänger rot haben.
Darum sind gesonderte Ampelschaltungen besser. Schaue mal nach Münster oder in die Niederlande.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 2 Nov 2009, 22:47 hat geschrieben: Darum sind gesonderte Ampelschaltungen besser. Schaue mal nach Münster oder in die Niederlande.
Das ist für den Einzelfall sicher richtig, da dann niemand mehr gefährdet wird. Überall geht das aber nicht, da müssen die äußeren Umstände passen. Die Verkehrsbelastung, der Platz für einzelne Abbiegespuren, Menge der Abbieger im Verhältnis zum Restverkehr usw.
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Beitrag von chris232 »

ET 423 @ 2 Nov 2009, 21:47 hat geschrieben: Bei gebotenem Sicherheitsabstand würde die Autotür keine Gefahr darstellen. Daher sollste ja auch nen Mindestabstand einhalten. Net nur, um den Lack des Autos oder seine Außenspiegel zu schonen.
Aber wehe du machst das und fährst entsprechend weit auf der Fahrbahn... Da is die Gefahr größer, dass du von hinten angeschoben wirst, als die beim zu knapp vorbeifahren... <_<

Gut, dass bei mir auch motorisierte Fahrzeuge i.d.R. auf zwei Rädern unterwegs sind B)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 3 Nov 2009, 00:31 hat geschrieben:Das ist für den Einzelfall sicher richtig, da dann niemand mehr gefährdet wird. Überall geht das aber nicht, da müssen die äußeren Umstände passen. Die Verkehrsbelastung, der Platz für einzelne Abbiegespuren, Menge der Abbieger im Verhältnis zum Restverkehr usw.
Würde man konsequent die Voraussetzungen dafür schaffen - genügend Platz ist natürlich erforderlich - wären viele Probleme gelöst. Ich kenne genügend Stellen allein in Düsseldorf, wo so etwas möglich wäre.
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