Erstmal die Streckenführung. Wenn man sich das Rumgeeier mal auf dem Stadtplan anschaut, sieht man, dass mehrmals die Richtung geändert wird.
Ich gebe zu, dass die Streckenführung nicht grad die geradlinigste ist, möglich wäre sie wahrscheinlich aber schon, und wesentlich billiger als die U9 auf alle Fälle.
Dann ist immer noch nicht das Problem der überlasteten U3/U6 gelöst. Deine Zahlen sind zwar richtig, allerdings gelten die nicht für den Abschnitt Odeonsplatz - Münchner Freiheit, und da sieht es in der U3/U6 ganz dunkel aus. Dort zu entlasten, muss die Priorität sein.
Es wird auf dem Abschnitt Sendlinger Tor-Münchner Freiheit eben schon entlastet, und zwar deutlich. Alle Leute, die einerseits an den Stationen Petuelring, Olympiazentrum, Oberwiesenfeld, OEZ, Moosacher ST. Martins Platz sowie Moosach ein- bzw. aussteigen, fahren derzeit, wenn sie in die Innenstadt wollen, zur U4/U5 oder zu den S-Bahnen, genau über den Abschnitt Münchner Freiheit, Giselastraße, Universität, Odeonsplatz, Marienplatz, obwohl sie nicht notwendigerweise durchfahren müssten (wenn sie z. B. zu den S-Bahnen wollen). Dadurch belasten sie die U3 schon deutlich, auch auf diesem Abschnitt. Ich denke mal, eine U3 aus Moosach ist auch am Scheidplatz schon gut gefüllt. Ich weiß nicht, wieviele da jetzt ein U3/U6 "spezifisches" Ziel haben, zum Beispiel Universität, Götheplatz, Giselastraße, Poccistraße und weiter südwärts. Die werden auf jeden Fall die U3/U6 Stammstrecke belasten. Ich gehe aber davon aus, dass sich viele Leute schon "umlenken" ließen, denen es im Prinzip egal ist, ob sie nun über U3/U6 oder U2-Nord ins Zentrum, zu den S-Bahnen, zur U4/U5 kommen.
Man kann den Takt auf der U3 Nord auch so gestalten:
0:U1 nach Hauptbahnhof Kolumbusplatz
2,5:U3 nach Münchner Freiheit Marienplatz
5:U1 nach Hauptbahnhof Kolumbusplatz
7,5:Lücke
Wer "zufällig" zur U-Bahn hingeht, der würde in 75% der Fälle auf eine U1 stoßen, und wenn ihm der genaue Linienweg egal ist, fährt er auch mit. Angenommen, ich könnte so die Anzahl Leute, die in der U3 an der Münchner Freiheit sind, so um 40% reduzieren, und sagen wir, die U3 macht 40% der Belastung der Belastung U3/U6 aus, so wäre das eine Reduzierung um 16%, also 56%*(100%-16%)=47%, also eine spürbare Entlastung auf Normalniveau.
Ich verschiebe also vom U3/U6 Tunnel in den U2 Tunnel (dessen Kapazität erhöht wurde). Passt doch wunderbar.
Noch ein Vergleich: Es gab doch 1999 einen ähnlichen Fall, wo die U2 von Neuperlach zur Messestadt abgezogen wurde. Zunächst gab es da noch die U8, jetzt (fast) nichts mehr. Sind denn nun alle Leute, die ursprünglich in Neuperlach in die U2 eingestiegen sind, dann am Innsbrucker Ring umgestiegen? Ein Teil wohl, aber bestimmt viele auch nicht. Kennt da irgendjemand eigentlich Zahlen für den U5 Abschnitt Innsbrucker Ring-Ostbahnhof 1999, vor und nach der U2 Eröffnung? Ich würd mal sagen, da gab es eine deutliche Steigerung
der Fahrgastzahlen. Das waren dann diejenigen, die man sozusagen "umgeleitet" hat. Genauso könnte man auch von der U3 in die U2 Fahrgastströme "umleiten".
Ich sehe meinen Vorschlag eigentlich als eine verhältnismäßig kostengünstige Möglichkeit, eine spürbare Entlastung
beider Nordstränge zu erzielen.
Noch was: Man könnte das außerhalb der HVZ sogar mal ausprobieren, die U2 Verstärker nach Milbertshofen nach Moosach fahren zu lassen, am besten möglichst so, dass Richtung Innenstadt auf der U3-Nord zuerst die U2 nach Kolumbusplatz kommt, kurz darauf die U3 zur Münchner Freiheit, Marienplatz und weiter. Am besten noch mit Fahrerdurchsage am Scheidplatz, dass dieser Zug zum Hauptbahnhof fährt und Fahrgäste Richtung Richtung Münchner Freiheit auch auf die nachfolgende U3 warten können. Dann Fahrgastzählungen der U2 und U3, verglichen mit normalen Linienverlauf. Ich bin überzeugt davon, dass die U3 dann leerer sein wird. Also, je mehr ich über mein Konzept nachdenk, ich seh viele Vorteile.