Bummelbahn @ 1 Jul 2010, 15:08 hat geschrieben:Fazit: Der 30.06.2010 war ein schlechter Tag für die Politik, da das hohe Amt des Bundespräsidenten mit machpolitischen Spielchen und blanker politsicher Verbohrtheit besudelt wurde. Die politikverdrossenen Menschen wurden an diesem Tag einmel mehr in ihrer Haltung bestätigt. Für so einen Tag und für solche Politiker - egal welcher Gruppierung - kann man sich nur schämen!
Interessant. Einfach mal so als Gegenposition: Gestern war ein Feiertag der Demokratie. Wir haben in Frieden und ohne großen Streit ein Staatsoberhaupt gewählt. Alle haben alles richtig gemacht:
CDU/CSU/FDP haben die Wahl wirklich freigegeben und es gibt in Deutschland noch Abgeordnete, die frei nach ihrem Gewissen entscheiden und nicht vom Fraktionszwang geknechtet werden.
SPD und Grüne haben einen würdigen Kandidaten aufgestellt und keinen Alibi-Kandidaten, obwohl sie keinerlei Aussichten auf einen Erfolg hatten. Die Diskussion um Joachim Gauck und Christian Wulff hat die Demokratie bereichert und wir haben uns intensiv mit den Voraussetzungen eines Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten beschäftigt.
Die Linke bleibt ihrer Linie treu und verrät ihre Prinzipien nicht, nur weil sie die Chance sieht, Merkel einen reinzuwürgen. Sie müsste ja auch 5 Jahre mit Gauck leben.
Eine staatsfeindliche Partei wurden in den Medien nicht erwähnt und soll es deswegen auch hier nicht.
Fazit: Der 30.06.2010 war ein guter Tag für die Politik, da das hohe Amt des Bundespräsidenten in freier und fairer Wahl trotz machtpolitischer Spielchen für Spannung sorgte. Das Interesse der Bürger für das Amt und die Kandidaten ist gestiegen (und wenn die Medien Gauck nicht so gehypt hätten, könnten wahrscheinlich alle besser mit Wulff leben, als sie es jetzt meinen.) Die politikverdrossenen Menschen sind sowieso nicht für positive politische Nachrichten empfänglich, da sie immer nur das negative sehen und suchen. So ein Tag ist ein ganz normaler in unserer freiheitlichen, demokratischen Staatsordnung und wie Norbert Lammert sagte, ist auch der überraschende Rücktritt des BuPrä keine Staatskrise. Das ist erfreulich.
Ich kann Teilen Deines "Lamentos" durchaus zustimmen, mitunter denke ich auch so wie oben dargestellt. Ergebnis: JNKs Meinung zur Bundesversammlung ist weder schwarz noch weiß, sondern äußerst bunt.