Teef @ 12 Jul 2010, 14:51 hat geschrieben: Was ist denn an dieser Situation so kompliziert, dass du die Zugbegleiter derart zu schützen versuchst? Ein Zug, der so heiß ist, dass mehrere Leute kollabieren....was ist da bloß zu machen? Die Antwort drängt sich auf und ist nicht schwer zu finden: Der Zug hat anzuhalten und schnellstens sind alle der Fahrbahn abgeneigten Türen zu öffnen.
Ich kenne die Situation nicht und kann daher nicht beurteilen, ob sie einfach oder kompliziert ist. Gleiches dürfte auch auf dich zutreffen.
@Autobahn
Hast Du Dir einmal die Mühe gemacht, die Podcast-Beiträge auf WDR2 zu anzuhören? Wahrscheinlich nicht.
Du meinst die Podcasts, von denen ich bis grade nicht mal wusste, dass sie existieren? Nein.
Es wurde kein Nothalt in Bielefeld eingelegt, dies war der nächste planmäßige Halt (O.K., ein früherer Halt wäre wegen der Bahnsteiglängen vielleicht nicht möglich gewesen).
Gegenteiliges habe ich nicht behauptet.
Ein Großer Teil der Passagiere stammte aus einem ICE, der in Hannover wegen defekter Klimaanlage geräumt wurde, der Zug war total überfüllt. Ob der Ausfall der Klimaanlage damit zusammenhängt, kann ich nicht beurteilen. Der Beschreibung der Augenzeugen nach war der Zug aber so voll, das er möglicherweise gar nicht hätte fahren dürfen (Wir erinnern uns, dass in anderen Fällen die Bundespolizei Züge geräumt hat - und da hast Du sicher als erster "richtig" geschrien).
Schön, dass du dich an alle meine Diskussionsbeiträge erinnerst. Ich habe das leider schon wieder verdrängt. Obwohl ich allerdings in Foren nicht unbedingt zum Schreien neige, halte ich die Räumung von Zügen, die nicht sicher gefahren werden können, für völlig richtig. Sicherheit geht vor.
Ansonsten nennst du schon das richtige Stichwort: "Möglicherweise".
Es stimmt auch nicht, dass die Bahn die Notärzte alarmiert hat, es war die Lehrerin der kollabierten Schüler und wie diese berichtete, war vom Bahnpersonal nichts zu sehen. (Podcast 3: Zug fahren, bis der Arzt kommt)
(edit) Auch das habe ich nirgends behauptet!
Bei derart geballten Informationen kann man nicht mehr von Bahn-Bashing reden.
Wenn allerdings aus diesem Einzelfall auf die Bahn als ganzes geschlossen wird ("unzulässige Verallgemeinerung" habe ich das hier irgendwann mal genannt, auch wenn das leider eingezogen werden musste), dann ist es Bahnbashing der untersten Schublade. Die Bahn fuhr 2009 täglich 26.906 Züge im Personenverkehr (
Quelle: Geschäftsbericht der DB für das Jahr 2009) - von drei Zügen auf den gesamten Betrieb zu schließen, ist stochastischer Suizid.
Wer letztendlich dafür verantwortlich ist, werden die Ermittlungen der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft zeigen.
In einem Rechtsstaat gilt dabei der Grundsatz "Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils" - der auch für Otto Normalbürger und auch für die Presse Maxime sein sollte, damit eine faire Rechtsprechung möglich ist und damit einem zu Unrecht Verdächtigten (auch die DB kann unschuldig sein) kein "Kollateralschaden" entsteht. Bestes Beispiel ist wohl der Fall Kachelmann. Im Falle eines Freispruchs ist seine Karriere ziemlich sicher trotzdem zerstört. Wen kümmert's, solange BILD und Co. ihren Umsatz gemacht haben. Rechtsstaatliche Werte lassen sich eben nicht für 50 Cent das Stück verkaufen.
Richtig haben sie die verantwortlichen Mitarbeiter aber auf keinen Fall verhalten.
Siehe oben.
Gruß,
Stephan
edit: Zitat gefixt und Typo richtig gedreht
nochn edit: Einen Satz eingefügt, ist im Text gekennzeichnet.