firefly hat geschrieben:
Wenn jetzt schon nicht mal mehr die SFS nach Ulm tragbar ist, dann sollte man wohl besser gar nichts mehr in die Bahn-Infrastruktur in Württemberg investieren.
Sehr wohl muss man in die Bahninfrastruktur investieren, aber da wo es Sinn macht. Die NBS wird nicht von Güterzügen befahren werden können und für die wenigen Fernverkehrszüge eine Strecke durch derart schwieriges Gebiet zu bauen (bei einer Flachlandstrecke wäre das was anderes), die sich kostenmäßig sicher noch dutzende male nach oben schrauben wird (siehe Citytunnel Leipzig).
Eine Neu-/Ausbaustrecke Stuttgart - Ulm ist sicher notwendig, aber man kann das auch weniger aufwändig mit Begradigungen und einzelnen Neubauabschnitten wie dem Ersatz der Steige realisieren und für den Güterverkehr fit machen.
Zeit kann man auch gewinnen indem man Amstetten - Augsburg auf Höchstgeschwindigkeit trimmt und von Stuttgart raus kann man sicher auch noch einiges rausholen.
Findest du nicht dass endlich mal die Fertigstellung im Rheintal zwischen Basel und Karlsruhe, der zweigleisige Ausbau der Gäubahn, die Elektrifizierung der Südbahn und einige andere Dinge nicht mehr bringen würden? Mit S21 bindet man sämtliche Mittel an dieses Projekt und vergisst sogar die wichtige Rheintalachse.
firefly hat geschrieben:
Woher weisst du, welche Ansprüche in Zukunft an einen Bahnhof gestellt werden? Der 8-gleisige Bahnhof wird erst mal kein Nadelöhr. Der hat mindestens so viel Kapazität wie die 17 Stumpfgleise des Kopfbahnhofs. Die Engpässe von S21 liegen wohl eher in den peripheren Teilen des Projekts.
Selbst wenn er die gleiche Kapazität hat, dafür gebe ich doch nicht Milliarden aus und durchbohre eine Stadt die das eigentlich nicht hergibt. Was ist jetzt wenn es Verkehrssteigerungen gibt und es ist Tatsache dass sowohl der Verkehr zunimmt als auch dass die Region nicht gerade zu den demografischen Verlierern gehört und somit weiteren Verkehr auf sich ziehen wird. Wie will man darauf reagieren, wenn man einen Bahnhof hat der nur für den Regelbetrieb geschaffen ist und kaum Reserven hat?
Abgesehen davon ist mit nichts der hohe Preis zu rechtfertigen.
firefly hat geschrieben:
Dann wäre der Tunnel damals teurer und vielleicht gar nicht erst gebaut worden. Du kannst nicht alle Entwicklungen der Zukunft vorher sehen. Und die Planer in den 1960er Jahren konnte es vielleicht erhoffen aber nicht hinreichend belegen, dass die S-Bahn in München derart erfolgreich sein würde. Also haben sie einen zwei-gleisigen Tunnel geplant und bauen lassen.
Der Tunnel wurde ja gerade wegen Olympia gebaut und wäre gebaut worden, egal was er gekostet hätte. Man hätte also nur bauliche Vorleistungen treffen müssen und sich diese Option offen halten.
Der zweite Stammstreckentunnel ist unsinnig, da halte ich den Südring der mit U-Bahn-Stationen verknüpft wird und somit wesentlich besser erschließt als eine Ein-Stopp-S-Bahn-Strecke wo dann weiterhin der großteil den bisherigen Stamm nutzt.
firefly hat geschrieben:
Wenn heute mehr Kapazität gebraucht wird, muss man heute eben mehr errichten. Das Gleiche kann man für S21 sagen. Wenn man in 50 Jahren mehr Zufahrtsgleise und Bahnsteigkanten braucht, baut man sie eben dazu. Heute reichen die 8 Bahnsteiggleise wohl erst mal.
Dann zeig mir mal wie du das im Erdreich machen willst und das ohne dass es unbezahlbar wird und das würde es. Gerade die mangelnde Flexiblität ist eines der größten Knackpunkte von S21.
Abgesehen davon verstehe ich nicht wie man kostenlos dieses Geldbeschaffungsprogramm für die Bauwirtschaft verteidigen kann. Ich würde das z. B. nur machen wenn die Profiteure von S21 (das sind weder die Eisenbahn noch die Kunden) mir ein kleines Pro-S21-Honorar überweisen (meldet euch

).
c-a-b hat geschrieben:
Paris Montparnasse, was aber auch kein besonders schönes Vorbild ist, eine Betonbunker Atmosphäre ohne jeglichen Reiz.
Naja, man muss sich ja nicht an diesem Vorbild orientieren, ich wollte nur deutlich machen dass dies möglich ist und so könnte man Teile des Bahnhofsvorfeldes überbauen und das deutlich günstiger und mit weniger Aufwand als die schwierige Erde in Stuttgart zu durchgraben.
Die Frage ist natürlich ob daran überhaupt Bedarf besteht? Es wurden ja schon genug Flächen im Bahnhofsviertel frei und wo waren die vielen Investoren? Da haben staatliche Institutionen gebaut, sonst wäre es wohl noch eine Brachfläche oder es würden lauter Spielautomatencenter da stehen.
Wenn der Bedarf an frei werdender Fläche so groß ist, wieso hat man dann nicht mal die bereits frei gewordene Fläche los bekommen?
Auch ohne S21 könnte man z. B. den Abstellbahnhof und dessen Fläche verbauen und einen neuen Abstellbahnhof weiter nach draußen verlegen, da gibts sicher genug freie Flächen und schon hätte man in Stadtnähe freie Flächen die viel Geld bringen (sofern Bedarf besteht) und die bebaut werden können.
Pasing Abstellbahnhof ist ja auch etwas außerhalb und man hat ein paar Kilometer zum Hbf.