MVG: Streiks 2010

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Jean @ 14 Sep 2010, 21:36 hat geschrieben: Ich nehme das Rad, ist eh schneller!
Machen die AS Rom-Fans sicherlich auch :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ob überhaupt soviel Fahrradständer an der Arena zu Verfügung stehen?
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 14 Sep 2010, 16:26 hat geschrieben:Ich finde es ein interessantes Experiment bei einem Fussballspiel und einem Rockkonzert zu streiken, bei dem die Eintrittskarten extrem teuer waren bzw die Anreise der Auswärtsfans auch noch recht lang. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Römer Fans nicht gerade als die friedfertigsten in ganz Italien gelten..... :ph34r:  :ph34r:
Italiener sind doch im Allgemeinen streikerfahren. Ob das auch für Fußballfans gilt, die den Anpfiff verpassen, kann ich natürlich nicht sagen. In Italien streiken übrigens ab heute Nacht die Tankstellenpächter :D, aber das nur am Rande.

Die Veranstalter (Konzert/Fußballspiel) wären gut beraten, private Reisebusse bereit zu stellen :lol: :lol:

Nach einer langen Bahnfahrt von Rom nach München täte ein Spaziergang zum Stadion auch recht gut, sind doch nur knapp fünf Kilometer ;) Und Sportfans sollten auch sportlich sein, oder nicht?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
uferlos
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Beitrag von uferlos »

christian85 @ 14 Sep 2010, 21:47 hat geschrieben:
Äh, und diejenigen S6, die vormittags und mittags nach Trudering fahren, haben einen Fahrplan und wenden sonst nicht in Steinhausen?
genau so ist es, zumindest mo-fr
mfg Daniel
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Sachts ma, des is doch kei richtiger Streik :blink:
Bei der U-Bahn fallen die Verstärker aus, bei der Tram kommts zu unregelmäßigkeiten bei den Linien 21 und 27 (nett in der Barer straße) beim Bus kommts auf einigen Buslinien ebenfalls zu Ausfällen... Alles wird bedient, nur eben nicht mit der gewohnten Taktung

Heut Abend wirds richtung Stadion lustig...
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Ja, das sehe ich genauso. Im Gegensatz zu dem Streik letztes oder vorletztes Jahr, bei dem nur die Nachtlinien und Metrobusse fuhren, ist das ja schon fast normaler Betrieb. So in der Gegend Baumgartnerstr. fuhren alle Busse wie gewohnt :D
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
Quak
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Beitrag von Quak »

Für den Verkehr Richtung Olympiastadion heute abend, wäre ein funktionsfähiger S-Bahnhof Olympiastadion nicht schlecht. :lol:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Auf der U1 heute früh 5 von 6 Kursen (dumm nur dass ich den einen, der nicht fuhr, angepeilt hatte). Taktverstärker - keine Ahnung.
Beste Grüße usw....
Christian


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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Bin mal gespannt ob die MVG für heute Abend irgendeinen "Bugfix" hinbekommt. Eine überlastung der Strecke Sendlinger Tor - Münchner Freiheit war wohl auch ohne den Streik zu erwarten. Dennoch, so scheint es mir zumindest (ich habe mir noch nicht wirklich ein komplettes Bild über die tatsächlichen Ausfälle gebildet) scheint das wohl der letzte Strohhalm der GdL zu sein, ohne diese beiden gleichzeitigen Großveranstaltungen wäre wohl der Streik gänzlich verpufft. Mal schauen was heute Abend passiert.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
andreas
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 14 Sep 2010, 16:26 hat geschrieben: Ich finde es ein interessantes Experiment bei einem Fussballspiel und einem Rockkonzert zu streiken, bei dem die Eintrittskarten extrem teuer waren bzw die Anreise der Auswärtsfans auch noch recht lang. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Römer Fans nicht gerade als die friedfertigsten in ganz Italien gelten..... :ph34r: :ph34r:
naja, die GDL hat ja schon mehrfach gezeigt, daß ihnen die Fahrgäste scheißegal sind - warum sollten sie dann jetzt Rücksicht nehmen?

zur Not muß die MVG meiner Meinung nach halt auf die GDL U-bahnfahrer verzichten - sollen die doch streiken bis zum jüngsten Tag...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

DumbShitAward @ 15 Sep 2010, 09:37 hat geschrieben: Bin mal gespannt ob die MVG für heute Abend irgendeinen "Bugfix" hinbekommt. Eine überlastung der Strecke Sendlinger Tor - Münchner Freiheit war wohl auch ohne den Streik zu erwarten. Dennoch, so scheint es mir zumindest (ich habe mir noch nicht wirklich ein komplettes Bild über die tatsächlichen Ausfälle gebildet) scheint das wohl der letzte Strohhalm der GdL zu sein, ohne diese beiden gleichzeitigen Großveranstaltungen wäre wohl der Streik gänzlich verpufft. Mal schauen was heute Abend passiert.
Was soll schon passieren?

Die GDL setzt hier fahrlässig die Sicherheit der Fahrgäste aufs Spiel. Daher hab ich für sowas null Verständnis sorry. Streiken ist ja ok, aber das man dafür grad solche Termine nimmt, ist vollkommen daneben.
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Lazarus @ 15 Sep 2010, 09:40 hat geschrieben: Was soll schon passieren?

Die GDL setzt hier fahrlässig die Sicherheit der Fahrgäste aufs Spiel. Daher hab ich für sowas null Verständnis sorry. Streiken ist ja ok, aber das man dafür grad solche Termine nimmt, ist vollkommen daneben.
Genau, was soll schon passieren? Nur weil die U-Bahn evtl. überlastet sein könnte und die MVG evtl. die ein oder andere Station temporär schließen muss ist das zwar ärgerlich, unangenehm, und was weiß ich was noch, aber nicht sicherheitsbedenklich.

Es gibt absolut genug was man an der GdL kritisieren kann, da braucht man nicht noch Gründe erfinden bzw. solche anführen die unter irgendwelchen abstrusen Laborbedingungen vielleicht zu einem Problem führen können.
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fuzzzy
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Beitrag von fuzzzy »

Heute Abend wird es keine Probleme geben. In der heutigen TZ steht nämlich, was der Münchner GDL Chef den Stadionbesuchern vorschlägt: Er empfiehlt die Anreise mit Taxi, Auto oder Fahrrad.
Ich stells mir gerade vor, 10.000 Taxen und 30.000 Fahrräder fahren Richtung Allianz Arena :-)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

fuzzzy @ 15 Sep 2010, 10:08 hat geschrieben: Heute Abend wird es keine Probleme geben. In der heutigen TZ steht nämlich, was der Münchner GDL Chef den Stadionbesuchern vorschlägt: Er empfiehlt die Anreise mit Taxi, Auto oder Fahrrad.
Ich stells mir gerade vor, 10.000 Taxen und 30.000 Fahrräder fahren Richtung Allianz Arena :-)
Schwachsinniger Vorschlag seitens der GDL...

Die haben wohl anscheinend aus Duisburg nix gelernt....
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andreas
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Beitrag von andreas »

DumbShitAward @ 15 Sep 2010, 10:01 hat geschrieben:
Lazarus @ 15 Sep 2010, 09:40 hat geschrieben: Was soll schon passieren?

Die GDL setzt hier fahrlässig die Sicherheit der Fahrgäste aufs Spiel. Daher hab ich für sowas null Verständnis sorry. Streiken ist ja ok, aber das man dafür grad solche Termine nimmt, ist vollkommen daneben.
Genau, was soll schon passieren? Nur weil die U-Bahn evtl. überlastet sein könnte und die MVG evtl. die ein oder andere Station temporär schließen muss ist das zwar ärgerlich, unangenehm, und was weiß ich was noch, aber nicht sicherheitsbedenklich.

Es gibt absolut genug was man an der GdL kritisieren kann, da braucht man nicht noch Gründe erfinden bzw. solche anführen die unter irgendwelchen abstrusen Laborbedingungen vielleicht zu einem Problem führen können.
Tut mir leid, aber an einem Tag, an dem zwei Großveranstaltungen sind, der quasi Ausnahmezustand fürs Unternehmen ist zu streiken ist einfach Unverhältnismäßig - du hast einige tausend Italiener, die kaum Deutsch können und wohl kaum groß alternativen finden werden ( und kaum ihr Fahrrad dabei haben ;)) und dann die üblichen Stadionbesucher, die Konzertbesucher, dazu noch bei Konzertanreise Berufsverkehr.
An so einem Tag zu streiken, das geht nicht, das zeigt, daß die GDL nur sich und ihre Forderungen kennt und keinerlei Maß mehr kennt, um diese durchzubringen.

Wie gesagt, ich als Arbeitgeber würde die GDL auflaufen lassen, es sind ja genug von anderen Gewerkschaften da, muß man halt den Betrieb da ein wenig anpassen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

fuzzzy @ 15 Sep 2010, 10:08 hat geschrieben: Heute Abend wird es keine Probleme geben. In der heutigen TZ steht nämlich, was der Münchner GDL Chef den Stadionbesuchern vorschlägt: Er empfiehlt die Anreise mit Taxi, Auto oder Fahrrad.
War irgendwas in meinem Frühstück drin oder kommt das auch noch jemandem anders leicht hämisch vor?

Für mich klingt das nach "Da seht ihr mal, wo ihr ohne uns hinkommt".

Davon, dass in Duisburg Leute im Stau verhungert sind, habe ich übrigens nichts gehört - aber toll, dass man die Love Parade jetzt als ultimatives Totschlagargument benutzen kann.
NIM rocks
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Beitrag von NIM rocks »

Hi,

ich habe mal eine kleine Frage an die München-Kenner: Ich möchte heute Abend ebenfalls ins Stadion, geplant war Parken beim Forschungszentrum und dann mit der U-Bahn hin. Wie stehen die Chancen, dass der Zwanzigminutentakt am Forschungszentrum aufrecht erhalten bleibt?

Hintergrund: Parkplatzkampf am Stadion selber ist mir ehrlich gesagt zu blöd, aber wenns nicht anders geht werd ich wohl nicht drumherum kommen...
andreas
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Beitrag von andreas »

NIM rocks @ 15 Sep 2010, 11:33 hat geschrieben: Hi,

ich habe mal eine kleine Frage an die München-Kenner: Ich möchte heute Abend ebenfalls ins Stadion, geplant war Parken beim Forschungszentrum und dann mit der U-Bahn hin. Wie stehen die Chancen, dass der Zwanzigminutentakt am Forschungszentrum aufrecht erhalten bleibt?

Hintergrund: Parkplatzkampf am Stadion selber ist mir ehrlich gesagt zu blöd, aber wenns nicht anders geht werd ich wohl nicht drumherum kommen...
frag doch da nach:

http://www.gdl.de/
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

NIM rocks @ 15 Sep 2010, 11:33 hat geschrieben: Hi,

ich habe mal eine kleine Frage an die München-Kenner: Ich möchte heute Abend ebenfalls ins Stadion, geplant war Parken beim Forschungszentrum und dann mit der U-Bahn hin. Wie stehen die Chancen, dass der Zwanzigminutentakt am Forschungszentrum aufrecht erhalten bleibt?

Hintergrund: Parkplatzkampf am Stadion selber ist mir ehrlich gesagt zu blöd, aber wenns nicht anders geht werd ich wohl nicht drumherum kommen...
Also ne U-Bahn wird ziemlich sicher fahren. Daher würde ich einfach mehr Zeit einkalkulieren. Ob du die jetzt für die Parkplatzsuche investierst oder beim Warten auf die U-Bahn....
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

andreas @ 15 Sep 2010, 09:39 hat geschrieben:zur Not muß die MVG meiner Meinung nach halt auf die GDL U-bahnfahrer verzichten - sollen die doch streiken bis zum jüngsten Tag...
Außerdem sind die doch eh zu teuer! "Nur realistische Lohnforderungen, die sich an den Bedingungen der privaten Verkehrsunternehmen hier am Ort orientieren, sind verhandelbar. Andernfalls wird der kommunale Fahrer zum Auslaufmodell."

Auf gut deutsch: Du fahre für Dumpinglohn, ansonsten du gehe Hartz4!
(Und für Nichtstun Hartz4 anstatt Hungerlohn für 40 Stunden Schichtdienst, hmm...)

Aber unser Kerngeschäft ist ja angeblich eh nicht das Fahren...

Gruß Michi
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andreas
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Beitrag von andreas »

Michi Greger @ 15 Sep 2010, 11:58 hat geschrieben: Außerdem sind die doch eh zu teuer! "Nur realistische Lohnforderungen, die sich an den Bedingungen der privaten Verkehrsunternehmen hier am Ort orientieren, sind verhandelbar. Andernfalls wird der kommunale Fahrer zum Auslaufmodell."

Auf gut deutsch: Du fahre für Dumpinglohn, ansonsten du gehe Hartz4!
(Und für Nichtstun Hartz4 anstatt Hungerlohn für 40 Stunden Schichtdienst, hmm...)

Aber unser Kerngeschäft ist ja angeblich eh nicht das Fahren...

Gruß Michi
das war vor fast drei monaten - und was ist seitdem passiert? hat die GDL in irgendeiner Form was von ihrer Maximalforderung aufgegeben?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

andreas @ 15 Sep 2010, 12:09 hat geschrieben: das war vor fast drei monaten - und was ist seitdem passiert? hat die GDL in irgendeiner Form was von ihrer Maximalforderung aufgegeben?
Warum?

Das schöne ist, im heutigen Deutschland muss man nicht arbeiten. 40 Wochenstunden Streß, Hektik, Schichtdienst, Ärger mit den Fahrgästen. Dafür bekommt man ein Gehalt, mit dem man sich ne kleine Wohnung leisten kann und das tägliche Leben bestreiten. Große Sprünge sind nicht drin, aber viel Aufwand, um zeitlich alles irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Wann hab ich Dienst, wann hab ich frei? Wann schaff ich es zur Bank, zum xy-Amt, zu Freunden?

Sozialhilfe: eine organisierte und bezahlte kleine Wohnung, kein Ärger, kein Streß, alle Zeit der Welt, ein wenig Taschengeld dazu. Und wenn mal irgendwas nicht hinhaut, macht nix, es gibt Beratungsstellen für alles. Wozu seine Formulare selber ausfüllen?

Manchmal fragt man sich schon, warum man arbeitet.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
elchris
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Beitrag von elchris »

Lazarus @ 15 Sep 2010, 09:40 hat geschrieben: Was soll schon passieren?

Die GDL setzt hier fahrlässig die Sicherheit der Fahrgäste aufs Spiel. Daher hab ich für sowas null Verständnis sorry. Streiken ist ja ok, aber das man dafür grad solche Termine nimmt, ist vollkommen daneben.
Es ist der einzige Termin, den die freie Gewerkschaft noch zum Streiken benutzen kann. Die gekaufte verdi darf nicht streiken, weil sie einen lächerlichen Abschluss gemacht hat ohne dafür das ok der Tarifunion einzuholen, daher entsteht eine obskure Situation. Jeder will mehr, der verdi-Abschluss ist wie gesagt ein Witz, bist du bei verdi - musst du fahren. Gehörst du keiner Gewerkschaft an, dann sitzt du in einer rechtlichen Grauzone, die Geschäftsführung wedelt für diese Leute mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen, schreit etwas von einer Friedenspflicht, die rechtlich sicher nur für in der verdi organisierte besteht - und davon lassen sich wohl leider zuviele Beeindrucken. Das sieht man an den zu kleinen Auswirkungen. Würden wirklich nur die verdi-Fahrer fahren, wäre der Betrieb schon um 6 Uhr zusammengebrochen, durch die Erpressung seitens der GF und die Aktivierung verängstigter Nachwuchsfahrer die um ihren Vertrag fürchten (ca. 80-100 Leute, inklusive mir, haben derzeit nur einen 2-Jahres-Vertrag der stillschweigend auslaufen kann...) und sich dafür heute einen freien Tag zwicken lassen (ich wurde auch gefragt, ich lass mich aber nicht vor diesen Karrn spannen). Für die Sicherheit der Fahrgäste ist die Betriebsleitung verantwortlich, nicht eine Gewerkschaft bzw. die dort organisierten Kollegen. Es liegt allerdings am Personal ab einem gewissen Grad der Überfüllung deutlich zu sagen, dass es nicht mehr geht - und dann müsste die Betriebsleitung handeln, tut sie es nicht, macht sie sich strafbar. Ob allerdings ein gerade besprochener Kollege sich das traut, ist die andere Frage - hiermit generiert der Betrieb also eine doppelte Gefahr!

Und jetzt halten bitte alle, die keine Ahnung vom Thema Streik haben, bzw. die Hintergründe des Unmuts über den verdi-Abschluss nicht kennen, die Klappe. Ihr seid doch auch Fahrgäste? Es ist also in eurem Interesse, dass da vorn in der (meist vor Dreck stehenden, putzen kostet ja...) Kabine einer Tram, einer U-Bahn oder am Steuer des Busses jemand sitzt, der für seine Arbeit für ihn zufriedenstellend entlohnt wird? Oder wird ihr lieber von jemand durch die Stadt kutschiert, der drei Brocken Deutsch spricht (die Kommunikation via unseres prähistorischen UHF-Funks ist selbst für mich als Eingeborenen manchmal schwierig...) und für seine Arbeit 1300€ netto bekommt, gerade 3-Stunden Schlaf hatte, euch gestern von der Arbeit und heute morgen schon wieder zur Arbeit kutschiert hat? Wenn ja, dann stellt euch weiter hin und sagt, 1,9% sind zuviel, viel zuviel. Wenn nein, siehe Eingangs dieses Absatzes. Mehr zahlen müsst ihr eh jedes Jahr, lasst euch doch nicht von dem Schmarrn einwickeln, dass nur gestiegene Gehälter der kleinen Belegschaft die Kosten so explodieren lassen, dass man alle Jahre 50ct mehr für die Streifenkarte zahlen muss. Wenn doch schlage ich euch als neue Geschäftsführung vor, die Skrupellosigkeit (oder gleich Dummheit) habt ihr.

Oder wenn die Betreffenden den Wink nicht verstehen, die unqualifizierten Kommentare (benutzt doch die tz/Bild Kommentarfunktion, da trifft ihr Leute gleichen Geisteszustandes...) von Lazarus und andreas nerven. :P
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Beitrag von andreas »

tja, vielleicht hast du halt einfach den falschen Beruf - du hattest ja mal die freie Auswahl....

und ich hab ja im Prinzip auch nichts gegen das Streiken, aber es gibt halt Tage, an denen das einfach fehl am Platze ist. (und grad im öffentlichen Dienst seh ich das ganze sparen am Personal sowieso als völlig schwachsinnig an, aber das steht auf einen anderen Blatt).
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 15 Sep 2010, 13:04 hat geschrieben: tja, vielleicht hast du halt einfach den falschen Beruf - du hattest ja mal die freie Auswahl....
Wenn man es so sieht, kann man ja jetzt alle - bis auf ein paar Ausnahmen - unterbezahlen. Man hat ja die Wahl. Nene, man sollte schon dafür eintreten dürfen, dass man auch als Fahrer im ÖPNV ordentlich von seinem Geld leben kann. Über den Zeitpunkt des Streiks kann man aber geteilter Meinung sein, da gebe ich Dir recht.
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Im Übrigen wedele ich mal kurz mit dem Begriff "Tarifautonomie" umher - das ist Sache von GDL und MVG, die GDL hat das gute Recht zu streiken. Hört also auf, euch einzumischen oder irgendwem das Streiken verbieten zu wollen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Es gab mal eine Zeit, da hat man gesagt: Der Fahrdienst ist so wichtig für die Stadt, da darf nicht gestreikt werden.
Also waren die Fahrer damals städtische Beamte, so wie auch Eisenbahner und Postbeamte. Mit allen Privilegien aber auch allen Pflichten.

Dann meinte man, doch billiger zu kommen, wenn man den Beamtenstatus abschafft.
Dies hat sicher den Vorteil. dass man nun weniger für die Beschäftigten ausgeben muss und sie auch schneller wieder los wird.

Im Gegenzug hat man sich dies damit erkauft, dass die Fahrer nun, wie jeder Nicht-Beamte, ein Streikrecht haben.

Man kann eben nicht beides haben. Die Fahrer wie normale Angestellte behandeln aber einen Verzicht auf das Streikrecht einfordern.

So funktioniert dies nun mal im Kapitalismus.
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praktikant3
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Beitrag von praktikant3 »

TravellerMunich @ 15 Sep 2010, 14:04 hat geschrieben: So funktioniert dies nun mal im Kapitalismus.
Eigentlich sollten wir doch in einer sozialen Marktwirtschaft leben. Zumindest war das vor Schwesterwelles Eintritt in das Gruselkabinett mal so...

Doch zum Thema: Ich gebe elchris vollkommen recht. Die genannten Hintergründe fordern einen Streik geradezu heraus. Darum: Solidarität mit den GDLern! Der Kommentar, man solle sich halt einen anderen Beruf suchen, ist mehr als anmaßend: Irgendwer muss die Kisten doch fahren, und es werden immer Menschen betroffen sein (bitte nun keine Kommentare zu fahrerlosen Kabinen). Und wer meint, Fahrer mit Migrationshintergrund könnte man einen Hungerlohn zumuten, sollte sich schämen.

Vor ein paar Jahren schrie der Ude mal vom Podium, dass es bei den städtischen Betrieben kein Lohndumping geben dürfe und daher kein Wettbewerb in der Stadt zugelassen werden sollte. Nun, der Wettbewerb wurde verhindert, doch beim Lohn biegt man es sich eben doch so hin, wie es gerade opportun ist. Dafür ein Pfui aus der Kurve!
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Beitrag von DumbShitAward »

Das "Problem" bei der Sache, warum sich die Münchner nicht mit der GdL solidarisieren werden ist zum einen, dass diese Gewerkschaft sich in der Vergangenheit schon nicht sonderlich beliebt gemacht hat, zum anderen, dass zumindest für Außenstehende eine Lohnerhöhung um 3,5% alles andere als eine "Frechheit" ist. Viele Arbeitnehmer müssen mit viel geringeren Lohnerhöhungen und auch mit Nullrunden leben.

Das die GdL sich PR-technisch ihr eigenes Grab schon seit Jahren schaufelt ist da schon ein nicht unwesentlicher Aspekt.


Ich würde allen Parteien dennoch vorschlagen weniger Polemik und persönliche Anfeindungen zu benutzen, das tut einer sachlichen Diskussion und auch der allgemeinen Diskussion in der Bevölkerung sicherlich nicht gut.
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168er
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Beitrag von 168er »

Die Ausfälle halten sich in der Tat in grenzen, meine Erfahrung heute:
Bus-> nix gemerkt, alles gefahren was ich gesehen hab
U-bahn ->U5 soweit ich gesehen hab planmäßig; U2 Ausfall von einzelnen Verstärkern;U4 nur ab/bis Lehel, die U1 war am stärksten betroffen: Ausfall aller Verstärker + zweier Regelkurse, von Tram und U3/6 hab ich nix mitbekommen.
Alles in allem nix nennenswertes.
Aber mal ne Frage an die U-bahnkennner: Ist es eigentlich möglich kurzfristig um Kurse einzusparen Verstärker früher zu kehren?(Also z.B U2 in Milbertshofen,U3 in Thalkirchen) oder geht das nicht mal einfach so von Fahrplan her, müsste man dann den ganzen Kursplan neu machen?
Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat - Theodor Storm
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