Streik im Regionalverkehr

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Antworten
werterer
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 03 Dez 2007, 16:21

Beitrag von werterer »

Autobahn @ 26 Oct 2010, 20:32 hat geschrieben: Die Mitbewerber haben ihre Angebotskalkulation auf Basis der bestehenden Tarifverträge abgegeben und den Zuschlag erhalten.
Von wegen bestehender Tarifverträge.
Die gründen einfach ein neues EVU, sind somit ohne Tarifvertrag.
Jetzt gibt dieses neue Unternehmen ein Angebot ab.
Bekommt den Zuschlag, weil es das billigste war und erst dann werden Tarifverhandlungen geführt.
Dann heißt es, wir können nicht mehr bezahlen, denn wir haben ja so kalkulliert.
So, und nicht anders sieht die Wahrheit aus. Siehe Regensburger Stern, den die Hamburger Hochbahn gewann, neues Unternehmen Agilis gegründet. Die beschissenen sind die Mitarbeiter des alten Betreibers. Keiner will zu den Konditionen des neuen Betreibers wechseln. Das neue Unternehmen holt sich seine Mitarbeiter vom Arbeitsamt, denn die bezahlen auch noch die Ausbildung, die in kürzerster Zeit durchgezogen wird. Auf die Qualität dieser Kurzausbildung möchte ich hier gar nicht eingehen. Ist ja egal, solange nichts passiert.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

werterer @ 27 Oct 2010, 07:12 hat geschrieben: Von wegen bestehender Tarifverträge.
Die gründen einfach ein neues EVU, sind somit ohne Tarifvertrag.
Jetzt gibt dieses neue Unternehmen ein Angebot ab.
Bekommt den Zuschlag, weil es das billigste war und erst dann werden Tarifverhandlungen geführt.
Ich glaube, dass die Gehälter vor der Ausschreibung feststehen müssen - mit was soll man sonst auch rechnen? Wer mehr Ahnung davon hat, soll mich gern korrigieren.
Die beschissenen sind die Mitarbeiter des alten Betreibers. Keiner will zu den Konditionen des neuen Betreibers wechseln.

Was ist besser? Arbeitslos oder 10-20% weniger Lohn?
Das neue Unternehmen holt sich seine Mitarbeiter vom Arbeitsamt, denn die bezahlen auch noch die Ausbildung, die in kürzerster Zeit durchgezogen wird. Auf die Qualität dieser Kurzausbildung möchte ich hier gar nicht eingehen. Ist ja egal, solange nichts passiert.

Sicherheitsrelevant sind ja wohl nur die Tf, und ich denke da gibt es einheitliche Richtlinien, was einer können muss und was nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
werterer
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 03 Dez 2007, 16:21

Beitrag von werterer »

Bayernlover @ 27 Oct 2010, 07:55 hat geschrieben:
werterer @ 27 Oct 2010, 07:12 hat geschrieben: Von wegen bestehender Tarifverträge.
Die gründen einfach ein neues EVU, sind somit ohne Tarifvertrag.
Jetzt gibt dieses neue Unternehmen ein Angebot ab.
Bekommt den Zuschlag, weil es das billigste war und erst dann werden Tarifverhandlungen geführt.
Ich glaube, dass die Gehälter vor der Ausschreibung feststehen müssen - mit was soll man sonst auch rechnen? Wer mehr Ahnung davon hat, soll mich gern korrigieren.


Was ist besser? Arbeitslos oder 10-20% weniger Lohn?


Sicherheitsrelevant sind ja wohl nur die Tf, und ich denke da gibt es einheitliche Richtlinien, was einer können muss und was nicht.
Von wem sollen die Gehälter feststehen?
Dem Auftraggeber ist das Gehalt egal. Die reden sich damit raus, das ist Aufgabe der Tarifparteien, also Gewerkschaften.
Die handeln jetzt.
Und neue Arbeitsplätze werden ohnehin nicht für die Arbeitslosen geschaffen, denn die alten Betreiber hätten ja auch Mitarbeiter zu einem gültigen Tarifvertrag einstellen müssen.
werterer
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 03 Dez 2007, 16:21

Beitrag von werterer »

Bayernlover @ 27 Oct 2010, 07:55 hat geschrieben:
Ich glaube, dass die Gehälter vor der Ausschreibung feststehen müssen
Was ist besser? Arbeitslos oder 10-20% weniger Lohn?

Da liegst du fasch.
Die Agilis hat 2007 die Ausschreibung gewonnen, und 2009 Tarifverhandlungen geführt. Hat aber keine Gewerkschaft unterschrieben.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Eine Karikatur in der taz: http://taz.de/1/debatte/ , die morgen wieder verschwunden sein wird, bei der dämlichen Internetseite.

Dazu noch die Info, dass es jetzt nach Herbstferien richtig voll in Bussen, Bahnen und auf den Autobahnen wird. Im 1live haben sie heute morgen "nur" alle Staus ab 7km Länge angesagt, u.a. war da die A 46 mit 14 km stockend zwischen dem Westende von Wuppertal und Kreuz Düsseldorf-Süd. Da fahr ich doch lieber Bahn.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

werterer @ 27 Oct 2010, 08:39 hat geschrieben: Da liegst du fasch.
Die Agilis hat 2007 die Ausschreibung gewonnen, und 2009 Tarifverhandlungen geführt. Hat aber keine Gewerkschaft unterschrieben.
Ich sagte ja, ihr dürft mich gern korrigieren...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ werterer

Jeder Arbeitgeber, der für ein Produkt oder eine Dienstleistung ein Angebot abgibt, wird neben den Material- und Kapitalkosten auch die Personalkosten berücksichtigen. Und dabei kann er keine Phantasiesummen annehmen, sondern muss sich schon irgendwie nach dem Markt richten. Gehört das Unternehmen einem Arbeitgeberverband an, muss es den zwischen diesem Verband und der zuständigen Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifvertrag anwenden. Daher zahlen auch rund die Hälfte der Unternehmen, die nicht einem Arbeitgeberverband angehören, nach für diesen Bereich geltendem Tarifvertrag.

Fast alle, und insbesonders die großen Mitbewerber der DB AG gehören dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen an und sind damit tarifgebunden. Die DB AG hat aber einen so genannten „Haustarifvertrag“, der höher liegt, als der allgemeine Tarifvertrag. Darüber hinaus zahlen die meisten der Mitbewerber auch mehr, als sie eigentlich müssten und so dürften Mitbewerber mit den niedrigsten Löhen gerade mal das zahlen, was der Tarifvertrag hergibt. Das dürfte auch für die Unternehmen gelten, die nicht dem VDV angehören.

Sicher ist es für die Mitarbeiter des bisherigen EVU nicht schön, wenn sie nicht mehr an ihrem alten Einsatzort beschäftigt werden können. Aber wenn plötzlich alle Kunden der A-Bank ihre Konten auflösen und zur B-Bank wechseln, interessiert es auch niemanden, was mit den Mitarbeitern der A-Bank wird.

Es ist schlicht ein Irrtum, dass ein neuer Betreiber die Mitarbeiter des alten Betreibers einstellen muss. Er kann und wird es tun, wenn er die Mitarbeiter gebrauchen kann. Und er wird sie nach einem gültigen Tarifvertrag bezahlen. Dass wird aber nicht der Haustarifvertrag des alten Betreibers sein, sondern der allgemein gültige Tarifvertrag zzgl. eventueller Aufschläge nach Vereinbarungen mit dem Betriebsrat.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Wenn man die Sache andersherum aufzieht bleibt eigentlich nur, eine Menge Strecken abzubestellen wenn man die DB zu ihren Kosten weiter bestellt - denn mehr Geld vom Land gibt es mit Sicherheit nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 27 Oct 2010, 20:14 hat geschrieben:Wenn man die Sache andersherum aufzieht bleibt eigentlich nur, eine Menge Strecken abzubestellen wenn man die DB zu ihren Kosten weiter bestellt - denn mehr Geld vom Land gibt es mit Sicherheit nicht.
Genau so ist es! Und der DB kann das sogar nur recht sein, denn sie hat bei gleichen Einnahmen weniger Kosten, also einen noch höheren Gewinn.

Dass da ein paar Eisenbahner weniger gebraucht werden, spielt erst mal keine Rolle. Das wissen die Gewerkschaftsfunktionäre auch, aber bis der Fall eintritt, haben sie ihre Schäfchen längst im Trocknen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
noebi
Routinier
Beiträge: 431
Registriert: 24 Jul 2007, 22:14

Beitrag von noebi »

JNK @ 27 Oct 2010, 08:45 hat geschrieben: Dazu noch die Info, dass es jetzt nach Herbstferien richtig voll in Bussen, Bahnen und auf den Autobahnen wird. Im 1live haben sie heute morgen "nur" alle Staus ab 7km Länge angesagt, u.a. war da die A 46 mit 14 km stockend zwischen dem Westende von Wuppertal und Kreuz Düsseldorf-Süd. Da fahr ich doch lieber Bahn.
7 km Stau oder 14 km stockend heißt noch lange nicht, dass man länger braucht als mitm Auto. Ich bin letzten Freitag trotz Totalstau auf der A9 und stockend auf der A92 (alles vorm Kreuz Neufahrn) mitm Auto 45 Minuten schneller gewesen als normal mitm Zug.
Generell braucht man normal mit dem Zug doppelt so lang wie mit dem Auto, zumindest auf Mittelstrecken von 100-200 km.
lekomat
Haudegen
Beiträge: 509
Registriert: 07 Feb 2006, 12:08
Wohnort: irgendwo im Mangfalltal

Beitrag von lekomat »

7 km Stau oder 14 km stockend heißt noch lange nicht, dass man länger braucht als mitm Auto. Ich bin letzten Freitag trotz Totalstau auf der A9 und stockend auf der A92 (alles vorm Kreuz Neufahrn) mitm Auto 45 Minuten schneller gewesen als normal mitm Zug.
Generell braucht man normal mit dem Zug doppelt so lang wie mit dem Auto, zumindest auf Mittelstrecken von 100-200 km.
Du kannst das weder pauschal so oder so sagen. Es kommt immer drauf an wo du auch arbeitest, bist du direkt in der Innenstadt? Dann bist du bei 100km mim Zug wohl schneller, arbeitest du im Gewerbepark an der Autobahn bist du da schneller.
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

@ noebi
Stimmt. Dazu kommt aber auch noch die Parkplatzsuche. Was aber für mich vor allem wichtig ist, ist nicht die Zeit, die ich spare, sondern die Zeit, die entspannt verbringe. Stau oder stockend, dass sind für mich persönlich die stressigsten und nervigsten Aspekte des Autofahrens. Die Fahrt zur Uni damit zu verbringen, dauernd zu kuppeln, beschleunigen und bremsen ist für mich nicht sehr einladend.

Ach ja, vorbeugend:
@ Autobahn: Ja, ich weiß, dass das nur meine Meinung ist.
werterer
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 03 Dez 2007, 16:21

Beitrag von werterer »

Autobahn @ 27 Oct 2010, 20:01 hat geschrieben: @ werterer

Fast alle, und insbesonders die großen Mitbewerber der DB AG gehören dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen an und sind damit tarifgebunden..
Lieber Autobahn,
diesen Tarifvertrag zeigst du mir mal bitte.

Der Verband sieht seine Aufgabe in der Beratung der Mitgliedsunternehmen, in der Pflege des Erfahrungsaustausches zwischen ihnen und in der Erarbeitung einheitlicher technischer, betrieblicher, rechtlicher und wirtschaftlicher Grundsätze mit dem Ziel einer bestmöglichen Betriebsgestaltung. Er vertritt außerdem die Interessen der Unternehmen gegenüber Parlamenten, Behörden, Industrie und anderen Institutionen.

Wenn du so einen Tarifvertrag gefunden hast kannst du dich gerne wieder melden, ansonsten verbreite keine solchen Unwahrheiten.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Autobahn @ 27 Oct 2010, 19:01 hat geschrieben: Es ist schlicht ein Irrtum, dass ein neuer Betreiber die Mitarbeiter des alten Betreibers einstellen muss. Er kann und wird es tun, wenn er die Mitarbeiter gebrauchen kann.
Er kann, i.d.R. wollen die Bisherigen aber nicht da es weniger Geld gibt bzw. sie eh schon immer mal in den Fern- oder Güterverkehr wollten oder zurück in den Osten. Weiterhin setzt zu der Personalknappheit vor dem Auslaufen der Verkehrsverträge vorher schon so eine massive Abwanderung ein...

Und warum soll er alte Tf mit Berufserfahrung nehmen, wenn er vom Arbeitsamt jüngere bekommt oder das A-Amt wenigstens die Ausbildung bezahlt?
Bei agilis sind für Regensburg 70% endgültig durch die Prüfungen gefallen, kostenmäßig juckt das agilis nicht, hat ja das Amt gezahlt.
Da die neuen auch keine Berufsjahre haben fangen die in Lohnstufe 1 an und haben auch keine Vorstellung von dem, was andere zahlen. Dann ist es für viele einfach nur Arbeit, ihnen wurde gesagt, Du machst das oder wir kürzen Dir Hartz IV. Ob die dann so Kunden- und Unternehmerorientiert und auch sicher handeln?

Dass die Triebzüge noch nicht zugelassen sind, dürfte ja nach den letzten Ausschreibungen auch nix neues sein. Derzeit sind alle Möpse auf 150 km/h herunter gesetzt, war in den DIEX- Plänen sowieso nur 155 vorgesehen. Grund sind Probleme an der Mg- Bremse, bis die nicht behoben sind werden die fehlen DIEX- TW und die von agilis etc. nicht zugelassen, die die fahren, haben Bestandsschutz und die zuständigen bei der DB im Raum Regensburg wollen nichts davon wissen, Ersatzverkehre fahren zu müssen, konzentriert man sich ja auf die S-Bahn Nürnberg, aus ganz Deutschland wurden Wagen und Loks zusammengekratzt. Viele der Bn- Wagen um Regensburg haben in den nächsten ein- bis zwei Jahren Fristablauf, es wird sowieso schon nur noch das Nötigste gemacht.

Als ich da Streckenkunde gefahren bin waren fast die Hälfte der Tf noch aus der Gütersparte ausgeliehen, einer in zivil, bei den anderen hat´s sogar für UBK gereicht. Die gehen dann ab 01/2011 alle zurück, ein anderer hat in Parsberg ein Haus, beim Wechsel von Regensburg nach Neumarkt hat er sogar einen kürzeren Weg und freut sich, alle hatten schon was anderes bzw. bisschen was bleibt noch in Regensbug, die Schichten sollen dann aber nicht mehr so toll werden. Ist dann der Altherrenplan für die Letzten, bis die in Rente gehen.
Zur agilis geht keiner, die ich getroffen habe, rein schon vom Geld her, und die agilis will sie ja auch nicht.

Das Werk scheint so weit schon zu stehen, war das eine ehemalige Brauerei? Es hat aber keinerlei Oberleitung, praktisch für ETs natürlich und besitzt ausschließlich Handweichen. Wenn mal der 650 fährt, werden die zwei nicht zugelassenen ETs mit Zweiwegebaggern oder einem Unimog bewegt, toll.


Ob die DB mit der jetzigen Ausstattung der Fuggerzüge gewonnen hätte...
Schließlich wurden und werden ja Schiebetritte nachgerüstet, Lichtgitter kamen später, dann sollen die Kupplungen umgebaut werden, die DB hat das Netz nur ganz knapp gewonnen. Wären die Züge schon so ausgestattet gewesen, wäre die DB zu teuer gewesen, nur hätte sich der Private mit Ähnlichem beworben, was jetzt auch nachgerüstet werden müsste.

Regio hat ja auch das Werdenfelsnetz gewonnen, allerdings würde es nach derzeitigem Stand auch dort Lohnsenkungen geben sowie 18 Arbeitstage mehr, durch die höhere Wochenarbeitszeit. Die Leute dort sind nicht gerade begeistert. Noch wird versucht zu retten, was zu retten ist.

Und ist es sinnvoll 8 verschiedene ET- Bauserien zu haben die sich nicht kuppeln lassen und wenn die noch nicht wollen gleich den Nächsten, 442 zu bestellen?
Da die Ersatzgarnitur zur Zeit planmäßig im Allgäu unterwegs ist, steht am Hbf nur eine Angstlok, war heute 111 018. Bis vor paar Jahren hätte die alleine auch fast gereicht, aber was nutzt eine Lok bei einem 440, 442, 648 und was weiß ich? Bei letzterem dann eben eine 218.
Und so oft wird das auch nicht gebraucht, in Südbayern gibt´s nur die Reserve in München, wenn aber jetzt überall verschiedene Unternehmen fahren, bräuchten die jeder einen eigenen Ersatzzug, der teilweise vielleicht sogar da ist, aber nicht ständig besetzt ist. Dann gibt´s zwar den Zug aber Niemanden, der fährt.

So, das wurde jetzt leider wieder etwas länger.....
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ Martin H.

Du wirst mir sicher nachsehen, dass ich das nicht aus der Sicht eines DB-Mitarbeiters sehe, sondern aus der politischen Perspektive. Und da stehen die Einkaufspreise für Verkehrsleistungen ganz weit oben auf der Agenda. Und wenn ich da sehe, wie die von der Politik beauftragten Besteller von der DB AG in der Vergangenheit ausgenommen wurden, freue ich mich über den Wettbewerb und über jede Ausschreibung, bei der die DB den Kürzeren zieht. Das nicht immer der billige Jakob den Zuschlag bekommt, hat man ja beim S-Bahn Netz Bremen gesehen, wo die DB Heidekrautbahn, ein Tochterunternehmen der DB Regio, abgewatscht wurde und die Klage vor der Vergabekammer zurückgezogen hat.

Die Triebzüge der Nord-West Bahn (0440. oder auch ET 440) haben übrigens ihre Zulassung erhalten.

http://zughalt.de/triebzuege-der-nordwestb...lten-zulassung/
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Ich denke auch, wenn wir weiter alles brav an die DB AG vergeben können wir uns demnächst von einigen Eisenbahnstrecken verabschieden. Deshalb ist Wettbewerb gut und wichtig für das Land!

Und bevor hier um das viel zu niedrige Gehalt bei anderen EVU gejammert wird, hätte ich gern klare Zahlen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 4 Nov 2010, 18:50 hat geschrieben:Ich denke auch, wenn wir weiter alles brav an die DB AG vergeben können wir uns demnächst von einigen Eisenbahnstrecken verabschieden. Deshalb ist Wettbewerb gut und wichtig für das Land!

Und bevor hier um das viel zu niedrige Gehalt bei anderen EVU gejammert wird, hätte ich gern klare Zahlen.
Nach meinem Wissensstand bewegen sich die Grundgehälter annähernd auf gleichem Niveau. Allerdings unterscheiden sich die Zulagen je nach Einsatzbereich. Daher sind sie auch nicht direkt vergleichbar.

Klare Zahlen wirst Du aber mit Sicherheit nicht bekommen, da sind wir Deutschen etwas eigenartig. Die verschweigen wir doch sogar dem Finanzamt :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13559
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Martin H. @ 4 Nov 2010, 17:56 hat geschrieben: Das Werk scheint so weit schon zu stehen, war das eine ehemalige Brauerei? Es hat aber keinerlei Oberleitung, praktisch für ETs natürlich und besitzt ausschließlich Handweichen. Wenn mal der 650 fährt, werden die zwei nicht zugelassenen ETs mit Zweiwegebaggern oder einem Unimog bewegt, toll.
Du meinst das agilis Bw im Regensburger Osten? Dort war früher eine Zuckerfabrik (Südzucker). Das mit der Oberleitung wundert mich auch etwas, oder setzen die a al Reichsbahn ein ASF als Schubse ein? :lol:

Eine reduzierte Vmax wäre im Regensburger Netz nicht wirklich problematisch, 160 gibts nur zwischen Regensburg und Plattling, aber mit einigen Einbrüchen. Ingolstadt-Regensburg ist Vmax 120, von Beratzhausen bis Regensburg meist 110 und zwischen Obertraubling und Landshut fährt man auf den meisten km auch nicht 140.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bayernlover @ 4 Nov 2010, 18:50 hat geschrieben: Und bevor hier um das viel zu niedrige Gehalt bei anderen EVU gejammert wird, hätte ich gern klare Zahlen.
Die ODEG auf den Linien RE2, RE4, RB33, RB35 und RB51 bei Zub rund 1500 €uro netto, bei dieser Ausschreibung.

http://www.mil.brandenburg.de/cms/detail.p...bb1.c.224690.de

Hab dazu noch was gefunden.

http://img269.imageshack.us/img269/5893/odeg.jpg

agilis bei den Zub um Regensburg auch ein knappes Drittel weniger.

Dann gab´s auch einen irgendwo da links oben in D der jetzt mit 400 €oro weniger im Monat heim geht, netto, aber dass er daheim bleibt, war ihm wichtiger, ich hab´da jetzt aber echt besseres zu tun als irgendwelche Zahlen zu finden. Auf Deiner Tastatur müssten schon mal ungefähr 35zu finden sein.

War jetzt nicht bös´ gemeint.

Edit: http://www.bahnerforum.de/forum/showthread...ll=1#post232298
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Martin H. @ 5 Nov 2010, 14:04 hat geschrieben: Die ODEG auf den Linien RE2, RE4, RB33, RB35 und RB51 bei Zub rund 1500 €uro netto, bei dieser Ausschreibung.
1500€ NETTO als Zub und dann wird geheult? Ich glaub es tritt mich...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bayernlover @ 5 Nov 2010, 14:16 hat geschrieben: 1500€ NETTO als Zub und dann wird geheult? Ich glaub es tritt mich...
Dabei sollte bedacht werden, dass die heutigen DB- Zub in der Regel alle die Zugführerausbildung haben, also betrieblich einiges an Wissen mitbringen, Bremsproben und Wagenprüfungen durchführen dürfen und in Null komma Nix eine Wagenliste und einen Bremszettel aus dem Ärmel schütteln, und die dürfen immer mehr TAV- Züge besetzen, da ist man natürlich auch gefrustet.
Wenn das dann mal ausfällt das TAv und SAT auch nimmer will, dann können sie richtig zeigen was sie können oder bei Bremsstörungen. Fällt beim 440 mal der Türrechner aus, dürfte Feierabend sein.
Um wieder zurück zu kommen zum Gehalt, wenn ein Wagen einen Schaden hat, der Schaltschrank blinkt oder was weiß ich dann können die ausgebildeten Zf dem Lokführer einen Haufen Arbeit abnehmen und so die Pünktlichkeit fördern, manchmal bekommt man´s gar nicht mit.
Wenn in Wagen 3 im Winter die Heizung versagt und es ist nur eine Kleinigkeit, dann hat er´s.

Seit neuestem gilt ja am Hbf der Streckenleuchtmelder nicht mehr offiziell als Zustimmung zur Abfahrt, deshalb ist immer das Zp9 zu drücken oder mündlich beim Fdl nachzufragen, die Signale sind aus der Halle teils wirklich schlecht einzusehen. Bei den ganzen TAV- Zügen hat man dafür extra "Abfertiger" eingestellt.
Echt toll, wenn der 8 Minuten vor Abfahrt schon wie wild auf das Zp9 drückt, nur weil die Ausfahrt schon steht und ich dann mit dem Fdl klären darf warum das schon bedient wurde, das sind dann die Halbminutenschnelleinweisungen.

Leider wieder etwas mehr geworden.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Wer sagt dass die neuen Zubs weniger können?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Zweigleisige Schlichtung bei Bahnen

Berlin (dpa) - In der komplizierten Tarifrunde der deutschen Bahnbranche soll eine zweigleisige Schlichtung Lösungen ohne neue Streiks ermöglichen. Das teilten alle Beteiligten am Freitag nach einem Vorbereitungsgespräch in Berlin mit.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1064030
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bayernlover @ 5 Nov 2010, 15:02 hat geschrieben: Wer sagt dass die neuen Zubs weniger können?
Die sind dann nur noch für Service und Fahrkartenkontrolle sowie Ansagen da. Mehr Anforderungen werden nicht gestellt, wenn die Zugführer gelernt haben, ist es leider ihr Pech, hart ausgedrückt.

Edit: Bei den ganzen Privatbahntriebwagenbahnen.

Bei der DB gibt´s auch schon welche, die nichts mehr dürfen, was die verdienen weiß ich aber leider nicht.
Benutzeravatar
Bogestra
Tripel-Ass
Beiträge: 211
Registriert: 24 Apr 2010, 19:23
Wohnort: BO

Beitrag von Bogestra »

Benex zum Schlichtungsverfahren

Ich wundere mich, wieso es mit der GDL so gut klappt, mit der Tarifgemeinschaft aber nicht.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Was mir noch eingefallen ist, ich aber zwei Tage keinen PC hatte:

Es ist eine Frechheit, dass bei sowas dann immer damit geworben wird, neue Arbeitsplätze zu schaffen, Punkt.
Benutzeravatar
Andre_HD
Routinier
Beiträge: 338
Registriert: 03 Okt 2007, 18:38
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von Andre_HD »

Martin H. @ 5 Nov 2010, 14:04 hat geschrieben: ... rund 1500 €uro netto ...
Bei den heutigen Lebenshaltungskosten einer Familie mit Miete + Nebenkosten, Ernährung, Kindergarten/Schule, Strom, und die vielen kleinen Posten, ist so ein Gehalt bei dieser Verantwortung eine bodenlose Frechheit!!! :angry:
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
9403
Mitglied
Beiträge: 41
Registriert: 24 Okt 2010, 15:50
Wohnort: Dorfen

Beitrag von 9403 »

Jap. Mit 1500 Euro für die Familie kommt nicht über einen zusätzlichen 400 Euro Job hinweg.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

9403 @ 8 Nov 2010, 16:21 hat geschrieben: Jap. Mit 1500 Euro für die Familie kommt nicht über einen zusätzlichen 400 Euro Job hinweg.
Wer sagt dass man davon eine Familie ernähren können soll? Hallo, wir leben im 21. Jahrhundert, die alleinversorgenden Männer sind Geschichte! Und wenn man so anfängt: Es gibt eine Menge Jobs, wo man unter 1500€ rausbekommt, die wesentlich schwieriger auszuüben sind als Zub. Bei denen jammert auch keiner.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 5 Nov 2010, 15:42 hat geschrieben:Die sind dann nur noch für Service und Fahrkartenkontrolle sowie Ansagen da. Mehr Anforderungen werden nicht gestellt, wenn die Zugführer gelernt haben, ist es leider ihr Pech, hart ausgedrückt.

Edit: Bei den ganzen Privatbahntriebwagenbahnen.

Bei der DB gibt´s auch schon welche, die nichts mehr dürfen, was die verdienen weiß ich aber leider nicht.
Es stellt sich hier die Frage, ob es im Nah- und Regionalverkehr überhaupt noch eines Oberschaffners bedarf :lol:

Bremsprobe bzw. Bremszettel interessieren den Reisenden nicht die Bohne und um die Heizung in einem Wagen höher oder tiefer zu stellen, braucht es mit Sicherheit keine mehrjährige Ausbildung. Wenn er den Schlüssel zum Schaltschrank hat, kann das jeder Fahrgast :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Antworten